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    Plenarprotokoll 18/47 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 47. Sitzung Berlin, Freitag, den 4. Juli 2014 I n h a l t : Begrüßung des neuen Abgeordneten Waldemar Westermayer . . . . . . . . . . . . . . . 4337 A Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Fünf- ten Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leistungs- ausweitung für Pflegebedürftige, Pfle- gevorsorgefonds (Fünftes SGB XI-Än- derungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) Drucksache 18/1798 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4337 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über das Ergebnis der Prüfung der Notwendig- keit und Höhe einer Anpassung der Leistungen der Pflegeversicherung nach § 30 des Elften Buches Sozialgesetzbuch Drucksache 18/1600 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4337 B c) Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Menschenrecht auf gute Pflege verwirklichen – Soziale Pflegeversicherung solidarisch weiter- entwickeln Drucksache 18/1953 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4337 C Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4337 D Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 4339 C Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4341 A Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4342 C Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 4344 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . 4345 C Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4347 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 4348 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4350 C Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4351 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4353 A Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 4353 D Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . 4354 D Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4355 C Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4356 C Tagesordnungspunkt 27: a) Antrag der Abgeordneten Annalena Baerbock, Oliver Krischer, Bärbel Höhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kohleaus- stieg einleiten – Überfälligen Struktur- wandel im Kraftwerkspark gestalten Drucksache 18/1962 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4358 B b) Antrag der Abgeordneten Eva Bulling- Schröter, Caren Lay, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Energiewende durch Koh- leausstiegsgesetz absichern Drucksache 18/1673 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4358 B Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4358 C Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4360 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Juli 2014 Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4361 D Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 4364 A Dirk Becker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4365 B Andreas Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 4367 C Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 4369 B Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 4370 C Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4372 D Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 4374 A Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4376 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 4378 C Tagesordnungspunkt 11: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bekämpfung von Zahlungs- verzug im Geschäftsverkehr Drucksachen 18/1309, 18/1576, 18/2037 . . . . 4380 A Christian Lange, Parl. Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4380 B Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 4381 B Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4382 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4383 B Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4384 B Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4385 A Dr. Silke Launert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4385 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 4386 B Marcus Held (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4387 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4388 A Dr. Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4389 C Tagesordnungspunkt 29: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Absicherung stabiler und fairer Leistungen für Lebensversi- cherte (Lebensversicherungsreformge- setz – LVRG) Drucksachen 18/1772, 18/2016 . . . . . . . . 4391 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Susanna Karawanskij, Matthias W. Birkwald, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Lebensversicherungen auf den Prüfstand stellen – Kein Schnellverfah- ren zu Lasten der Versicherten Drucksachen 18/1815, 18/2016 . . . . . . . . 4391 B Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 4391 C Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 4392 C Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4394 A Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4395 C Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4396 D Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 4398 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4399 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 4400 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4407 C Tagesordnungspunkt 28: Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einsetzung einer „Expertenkommission zur Zukunft der Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdiens- tes der ehemaligen Deutschen Demokrati- schen Republik (BStU)“ Drucksache 18/1957 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4400 C Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4400 C Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4402 A Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 4403 A Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4404 B Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 4405 A Jörg Hellmuth (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4406 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4409 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 4411 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Hans-Joachim Schabedoth (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den von den Abgeordneten Klaus Ernst, Susanna Karawanskij, Jutta Krellmann, weiteren Ab- geordneten und der Fraktion DIE LINKE ein- gebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Ab- schaffung der sachgrundlosen Befristung (46. Sitzung, Tagesordnungspunkt 6 b) . . . . . 4411 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Juli 2014 III Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Peer Steinbrück (SPD) zur namentlichen Ab- stimmung über den von den Abgeordneten Klaus Ernst, Susanna Karawanskij, Jutta Krellmann, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Abschaffung der sach- grundlosen Befristung (46. Sitzung, Tages- ordnungspunkt 6 b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4412 A Anlage 4 Zu Protokoll gegebene Rede des Abgeordne- ten Hartmut Koschyk (CDU/CSU) zur Bera- tung des Antrags: Einsetzung einer „Exper- tenkommission zur Zukunft der Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deut- schen Demokratischen Republik (BStU)“ (Ta- gesordnungspunkt 28) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4412 B Anlage 5 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede des Abgeordneten Dr. Georg Kippels (CDU/CSU) zur Beratung des Antrags: 20 Jahre nach Kairo – Bevölkerungspolitik im Kontext in- ternationaler Entwicklungszusammenarbeit und der Post-2015-Agenda (46. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt 31) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4413 D Anlage 6 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4414 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Juli 2014 4337 (A) (C) (D)(B) 47. Sitzung Berlin, Freitag, den 4. Juli 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Juli 2014 4411 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 04.07.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 04.07.2014 Beyer, Peter CDU/CSU 04.07.2014 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 04.07.2014 Brand, Michael CDU/CSU 04.07.2014 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.07.2014 Flisek, Christian SPD 04.07.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 04.07.2014 Freitag, Dagmar SPD 04.07.2014 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 04.07.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 04.07.2014 Dr. Hahn, André DIE LINKE 04.07.2014 Hartmann, Michael SPD 04.07.2014 Dr. Hirte, Heribert CDU/CSU 04.07.2014 Hochbaum, Robert CDU/CSU 04.07.2014 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 04.07.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.07.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 04.07.2014 Maag, Karin CDU/CSU 04.07.2014 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 04.07.2014 Mortler, Marlene CDU/CSU 04.07.2014 Dr. Mützenich, Rolf SPD 04.07.2014 Nietan, Dietmar SPD 04.07.2014 Poschmann, Sabine SPD 04.07.2014 Poß, Joachim SPD 04.07.2014 Rief, Josef CDU/CSU 04.07.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 04.07.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 04.07.2014 Dr. Schulze, Klaus-Peter CDU/CSU 04.07.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 04.07.2014 Ulrich, Alexander DIE LINKE 04.07.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 04.07.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 04.07.2014 Dr. Weisgerber, Anja CDU/CSU 04.07.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 04.07.2014 Wicklein, Andrea SPD 04.07.2014 Wöhrl, Dagmar G. CDU/CSU 04.07.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Hans-Joachim Schabedoth (SPD) zur namentlichen Abstim- mung über den von den Abgeordneten Klaus Ernst, Susanna Karawanskij, Jutta Krellmann, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Abschaffung der sachgrundlosen Befristung (46. Sitzung, Tagesordnungspunkt 6 b) In der letzten Legislaturperiode hat sich die SPD- Bundestagsfraktion unter anderem mit dem Antrag „Langfristige Perspektive statt sachgrundlose Befris- tung“ (Drucksache 17/1769) klar für die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung ausgesprochen. Auch im SPD-Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2013 ist diese Position ebenso klar formuliert worden: „Die Möglichkeit der sachgrundlosen Befristung von Arbeitsverträgen wollen wir abschaffen, den Katalog möglicher Befristungsgründe überprüfen.“ Dafür tritt die SPD auch inhaltlich weiterhin ein. Es ist bedauerlich, dass in den Koalitionsverhandlun- gen mit CDU und CSU keine Abschaffung der sach- grundlosen Befristung vereinbart werden konnte und in der aktuellen Regierungskoalition daher derzeit leider keine parlamentarische Mehrheit dafür vorhanden ist. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 4412 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Juli 2014 (A) (C) (D)(B) Im Koalitionsvertrag der Großen Koalition von CDU/ CSU und SPD konnten jedoch viele wichtige und lange geforderte Verbesserungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vereinbart werden, die für gute Arbeit und gegen prekäre Beschäftigung, wozu auch die sachgrund- lose Befristung zählt, wirken werden. Beispielsweise der gesetzliche Mindestlohn, die Ausweitung des Arbeitneh- mer-Entsendegesetzes auf alle Branchen – wodurch hö- here Branchenmindestlöhne möglich sind – sowie die erleichterte Möglichkeit der Allgemeinverbindlichkeits- erklärung von Tarifverträgen, die dann für alle Beschäf- tigten und Arbeitgeber einer Branche gelten. Zudem werden Werkverträge und Leiharbeit stärker reguliert bzw. gegen deren Missbrauch vorgegangen. Im Koalitionsvertrag haben sich die Bundestagsfrak- tionen von CDU/CSU und SPD auf ein einheitliches Ab- stimmungsverhalten im Deutschen Bundestag verstän- digt. Daher werde ich dem Gesetzentwurf der Fraktion Die Linke nicht zustimmen. Die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung wird aber auch weiterhin mein erklärtes politisches Ziel blei- ben, wofür ich mich auch zukünftig einsetzen werde. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Peer Steinbrück (SPD) zur na- mentlichen Abstimmung über den von den Abge- ordneten Klaus Ernst, Susanna Karawanskij, Jutta Krellmann, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Ent- wurf eines Gesetzes zur Abschaffung der sach- grundlosen Befristung (46. Sitzung, Tagesord- nungspunkt 6 b) Ich habe nach der falschen Abstimmungskarte gegrif- fen. Mein Votum lautet Nein. Anlage 4 Zu Protokoll gegebene Rede des Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/ CSU) zur Beratung des Antrags: Einsetzung einer „Expertenkommission zur Zukunft der Behörde des Bundesbeauftragten für die Unter- lagen des Staatssicherheitsdienstes der ehe- maligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU)“ (Tagesordnungspunkt 28) Wir alle können stolz sein: Denn Deutschland ver- dankt seine staatliche Einheit in Freiheit vor allem dem Mut der Bürgerinnen und Bürger. Die Sehnsucht der Menschen nach Freiheit hatte die SED in ihrem Macht- bereich zwar unterdrücken, aber nicht auslöschen kön- nen. Deutsche Einheit und Fall der Mauer stehen für die Kraft, die von den Werten Freiheit, Demokratie und Zi- vilcourage ausgeht, und die Kraft, die in einem Volk ste- cken kann, wenn es entschlossen ist, diesen Werten Gel- tung zu verschaffen. Erinnern wir uns: In einem weltweit einmaligen Vor- gang wurden 1989/90 im Zuge der friedlichen Revolution in der DDR die Dienststellen des ehemaligen Ministe- riums für Staatssicherheit der DDR von Demonstranten besetzt. Damit wurde die Auflösung dieser Geheimpoli- zei erzwungen. Zeitweise wurden Dienststellen der ehe- maligen DDR-Geheimpolizei besetzt, um die Vernich- tung von Akten zu stoppen. Ziel war es, dass jeder Betroffene das gesetzliche Recht auf Einsicht in seine Akten erhalten sollte. Am 3. Oktober 1990, dem Tag der Wiedervereini- gung, an dem Millionen Ostdeutsche nach 56-jähriger Herrschaft von Diktatoren, die sie durch ihre friedliche Revolution abgeschüttelt hatten, endlich freie Bürger sein durften, wurde der heutige Bundespräsident Joachim Gauck zum Sonderbeauftragten der Bundes- regierung für die Stasi-Unterlagen ernannt. Ende De- zember 1991 trat schließlich das Stasi-Unterlagen-Ge- setz in Kraft, und aus dem „Sonderbeauftragten“ wurde 1991 der erste „Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR“. Die Behörde des Bundesbeauftragten, BStU, leistet seit 23 Jahren einen unschätzbaren Beitrag zur persönli- chen und öffentlichen Auseinandersetzung mit der SED- Diktatur, und das Interesse an der Akteneinsicht ist wei- terhin groß. Insgesamt 6 876 003 Ersuchen und Anträge gingen von 1992 bis Ende 2013 bei der Behörde des Bundesbeauftragten ein, darunter über 2,98 Millionen Anträge von Bürgern auf Auskunft, Akteneinsicht und Herausgabe, davon 80 611 im Jahr 2011, 88 231 im Jahr 2012 und 67 743 in 2013. Mit dem zeitlichen Abstand zum Ende der DDR sinkt naturgemäß die Zahl derer, die noch nicht in ihre Unterlagen geschaut haben. Trotz rückläufiger Zahlen muss aber auch in Zukunft gewähr- leistet sein, dass es zu keiner Verschlechterung bei der Nutzung der Akten durch Bürgerinnen und Bürger, For- schung, Bildung, Medien und öffentlicher Stellen kommt. Die Behörde des Bundesbeauftragten bleibt auch in Zukunft für die demokratische und rechtsstaatliche Auf- arbeitung der SED-Diktatur von hoher Bedeutung, und diese Rolle wird auch nicht angetastet werden. Die Taten des DDR-Unrechtsstaates dürfen nicht vergessen wer- den! Sie sind Mahnung an uns alle, uns tagtäglich die Werte unserer freiheitlich-demokratischen Grundord- nung vor Augen zu führen. Insbesondere im Hinblick auf die kommenden Generationen, die keine eigenen Er- fahrungen mit der Zeit der deutschen Teilung besitzen, ist es wichtig, die Erinnerungskultur an das erlittene Un- recht lebendig zu halten. 25 Jahre nach dem Ende der SED-Diktatur hat sich inzwischen erfreulicherweise eine breite und vielfältige Institutionenlandschaft entwickelt, die die Auseinander- setzung mit der zweiten, der kommunistischen Diktatur in einem Teil unseres Landes auf allen Ebenen befördert. An dieser Stelle sei nur die Bundesstiftung zur Aufarbei- tung der SED-Diktatur, deren Stiftungsrat ich angehöre, das Zeitgeschichtliche Forum in Leipzig sowie die Bun- des- und Landeszentralen für politische Bildung ge- nannt, aber auch die vielen Vereine, Opferverbände und Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Juli 2014 4413 (A) (C) (D)(B) Gedenkstätten an historischen Orten der Repression. Heute nimmt die Bundesbehörde des Bundesbeauftrag- ten somit nicht mehr allein gebündelt die wesentlichen Aufgaben der Aufarbeitung der Tätigkeit des Staats- sicherheitsdienstes wahr. CDU, CSU und SPD haben daher in ihrem Koali- tionsvertrag festgeschrieben, eine Expertenkommission einzusetzen, die bis zur Mitte der Legislaturperiode Vor- schläge erarbeitet, wie und in welcher Form die aus dem Stasi-Unterlagen-Gesetz, StUG, resultierenden Aufgaben des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staats- sicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, BStU, fortge- führt werden und wann das geschieht. Insbesondere auch als stellvertretender Stiftungsrats- vorsitzender der „Stiftung zur Aufarbeitung der SED- Diktatur“ und langjähriges Mitglied des Beirates beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen der Staatssicher- heit der ehemaligen DDR danke ich allen Kolleginnen und Kollegen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, dass sie gemeinsam mit den Fraktionen von CDU/CSU und SPD die Errichtung genannter Expertenkommission un- terstützen und den Antrag zur Einsetzung einer „Exper- tenkommission zur Zukunft des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehema- ligen DDR, BStU“ mitgezeichnet haben. Gemeinsam setzen wir damit fraktionsübergreifend ein Zeichen der Geschlossenheit und Entschlossenheit, die Erinnerung an das erlittene Leid unzähliger Bürgerinnen und Bürger in unserem Land lebendig zu halten und dass Willkür- akte und Terror seitens der Staatsgewalt in unserem Land nie wieder sein werden! Wenn meine Fraktion gemeinsam mit den Fraktionen der SPD und Bündnis 90/Die Grünen einen Antrag an das Haus stellt, eine Expertenkommission zu bestellen, die über die Zukunft des Büros des Bundesbeauftragten befinden soll, dann geschieht dies nicht mit der Absicht, einen Schlussstrich unter die Aufarbeitung der kommunis- tischen Diktatur in Deutschland zu ziehen. Im Gegenteil, wir sind der Überzeugung, dass die Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur eine dauerhafte, gesamtgesell- schaftliche und im besten Sinne gesamtdeutsche Auf- gabe bleibt. Die Expertenkommission soll ergebnisoffen, aber un- ter klaren Prämissen, eine Empfehlung abgeben, wie die Aufgaben der Bundesbehörde des Bundesbeauftragten langfristig weiter erfüllt werden können. Denn eines ist klar: Der Zugang zu den Stasiakten muss mindestens in der bisherigen Form gewährleistet bleiben, und auch die Auseinandersetzung mit der Stasi als dem wichtigsten Repressionsinstrument der SED bleibt eine dauerhafte Aufgabe der schulischen und vor allem auch außerschu- lischen historisch-politischen Bildung. Ob diese und an- dere Aufgaben in der bisherigen institutionellen Form weiterverfolgt oder anderen Institutionen übertragen werden sollen, wird Untersuchungsgegenstand der Ex- pertenkommission sein. Die Einrichtung der Experten- kommission wird aber in keiner Weise die Möglichkeit der Bürgerinnen und Bürger, der Medien und der öffent- lichen Stellen zur Akteneinsicht nachteilig beeinflussen. Selbstverständlich werden die Aufarbeitung des DDR- Unrechts und die Auswertung der Akten der Stasi weiter vorangehen – auch wenn parallel eine Expertenkommis- sion über die Zukunft der Bundesbehörde des Bundesbe- auftragten beraten wird. Es gilt zu klären, wie die Aufgaben der Behörde des Bundesbeauftragten langfristig und in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen effizient und sachgerecht fort- geführt werden. Hierzu wird die Expertenkommission Handlungsempfehlungen erarbeiten, die dem Deutschen Bundestag als Grundlage für weitere Entscheidungen über die Zukunft der Bundesbehörde des Bundesbeauf- tragten und zur Weiterentwicklung der Aufarbeitung der DDR-Diktatur dienen werden. Im Hinblick auf die Zusammensetzung der Experten- kommission haben wir uns darauf verständigt, dass die- ser keine aktiven Mitglieder des Deutschen Bundestages angehören werden. Wir verdeutlichen damit den Men- schen in unserem Land, von welch großer gesellschafts- politischer Bedeutung über Parteigrenzen hinweg die Aufarbeitung des erlittenen DDR-Unrechts in unserem Land ist und bleibt. Wir wollen die Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur in der ehemaligen DDR ein Vierteljahrhundert nach ihrer friedlichen Überwindung zukunftsfähig ma- chen. Dazu gehört selbstverständlich auch die Evaluation einer Einrichtung, die 1990 zur Sicherung, Erschließung der Stasi-Unterlagen und der mit ihnen verbundenen An- fragen auf Akteneinsicht in den verschiedenen Zusam- menhängen geschaffen worden war. Wir haben gelernt, dass die Aufarbeitung von Diktaturen ein langwieriger Prozess ist, in dessen Verlauf immer wieder neue Fragen gestellt oder alte Fragen neu gestellt werden. Die Aus- einandersetzung mit der kommunistischen Diktatur ist dabei kein Selbstzweck, sondern soll den Unterschied zwischen Diktatur und Demokratie, zwischen einfachen, aber in der Konsequenz immer totalitären Heilsverspre- chen und den Mühen der demokratischen Ebene deutlich machen. Und diese Aufgabe bleibt dauerhaft bestehen. Anlage 5 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede des Abgeordneten Dr. Georg Kippels (CDU/ CSU) zur Beratung des Antrags: 20 Jahre nach Kairo – Bevölkerungspolitik im Kontext inter- nationaler Entwicklungszusammenarbeit und der Post-2015-Agenda (46. Sitzung, Tagesord- nungspunkt 31) Vor 40 Jahren startete in Bukarest ein weltweites Um- denken. Menschenrechte, Menschenwürde und die Stär- kung des Individuums wurden zum Kern der internatio- nalen Bevölkerungspolitik. Menschenrechte dürfen nicht nur Männerrechte sein. In Konsequenz daraus rückte der Stand von Frauen in der Gesellschaft in den Fokus. Heute herrscht genauso Konsens darüber, dass Frauen das Fundament einer demokratischen Gesellschaft sind, wie Konsens darüber herrscht, dass eine wachsende Weltbevölkerung nur durch die weltweite Gleichberech- 4414 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Juli 2014 (A) (C) (D)(B) tigung von Frauen in den Griff zu bekommen ist. Simone de Beauvoir schrieb 1949 und damit 25 Jahre vor der ersten Weltbevölkerungskonferenz in Das an- dere Geschlecht: „Am Rande der Welt situiert zu sein, ist keine günstige Ausgangslage für einen, der vorhat, die Welt neu zu erschaffen.“ Da Gewalt, Rechtlosigkeit und Unterdrückung heute aber immer noch die Lebens- situation von zig Millionen Frauen vor allem, aber nicht nur in Entwicklungs- und Schwellenländern kennzeich- nen, ist unsere aktive Unterstützung der Gleichstellung der Frauen oberstes Gebot. Dies stellen wir klar mit un- serem Antrag dar. Indien hat in der letzten Zeit immer wieder internatio- nal Schlagzeilen gemacht durch brutalste Vergewalti- gungen bei denen fast immer der Tod des Opfers in Kauf genommen wurde oder das Opfer im Anschluss an die Tat ermordet wurde. In den Krisen- und Kriegsgebieten dieser Welt wird Vergewaltigung zunehmend als Waffe gebraucht. Dies ist keine neue Problematik, und ich würde mir wünschen, dass es diesbezüglich international ähnliche Aufschreie geben würde wie bei einem Schiedsrichterfehler in der laufenden Fußballweltmeis- terschaft, jedoch ist die steigende Entwicklung in Zahl und Brutalität ein wachsendes Unrecht, dem entschieden begegnet werden muss. Systematische Vergewaltigun- gen wie in Ruanda, in Bosnien oder im Kongo müssen international geächtet werden. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist mit der Kon- ferenz zu sexueller Gewalt in bewaffneten Konflikten in London diesen Monat vollzogen worden, an der Vertre- ter von 117 Nationen sowie von Hilfs- und Menschen- rechtsorganisationen teilgenommen haben. Dort wurde ein Protokoll verabschiedet, das Richtlinien festlegt, wie sexuelle Gewalt in bewaffneten Konflikten als solche er- kannt und verfolgt werden kann. Darüber hinaus müssen wir jedoch auch den Opfern jegliche Unterstützung gewähren, um mit den Folgen der Vergewaltigungen umzugehen. Neben den Aspekten der Rechte von Frauen und der Gewalt gegen Frauen ist der Aspekt der Bildung von zentraler Bedeutung. Auch dies betont unser Antrag. Nur wenn es gelingt, Mädchen und Frauen denselben Zugang zu Bildung zu ermöglichen wie Jungen und Männern, können sie Rechte erlangen und auch wahrnehmen. Nur durch Bildung werden Frauen befähigt, qualifizierter Ar- beit nachzugehen. Nur mit qualifizierter Arbeit können Frauen ihren eigenen Lebensunterhalt bestreiten und Un- abhängigkeit erlangen. Mit unserem Antrag „20 Jahre nach Kairo – Bevölke- rungspolitik im Kontext internationaler Entwicklungszu- sammenarbeit und der Post-2015-Agenda“ unterstützen wir die weltweite Ermächtigung von Frauen und fordern wir auch die Bundesregierung auf, dem nachzukommen. Anlage 6 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Finanzausschuss – Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof Bericht nach § 99 der Bundeshaushaltsordnung über den Vollzug der Steuergesetze, insbesondere im Arbeit- nehmerbereich Drucksachen 17/8429, 18/770 Nr. 7 Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über bislang geprüfte Op- tionen zur Steigerung von Attraktivität und Wettbe- werbsfähigkeit sowie über Maßnahmen zur stärkeren Berücksichtigung von Öffentlich-Privaten Partner- schaften als Beschaffungsvariante der öffentlichen Hand Drucksache 17/13749 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2012 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im ersten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2012 Drucksachen 17/9863, 18/770 Nr. 8 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2012 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im zweiten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2012 Drucksachen 17/10556, 18/770 Nr. 9 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2012 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im dritten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2012 Drucksachen 17/11727, 18/770 Nr. 10 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2012 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im vierten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2012 Drucksachen 17/12605, 18/770 Nr. 11 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.9 EP P7_TA-PROV(2013)0418 Drucksache 18/419 Nr. A.10 EP P7_TA-PROV(2013)0446 Drucksache 18/1393 Nr. A.2 EuB-BReg 27/2014 Drucksache 18/1393 Nr. A.3 EuB-BReg 35/2014 Drucksache 18/1393 Nr. A.4 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Juli 2014 4415 (A) (C) (B) EuB-BReg 36/2014 Drucksache 18/1393 Nr. A.5 EuB-BReg 37/2014 Drucksache 18/1393 Nr. A.7 EuB-BReg 39/2014 Drucksache 18/1393 Nr. A.8 EuB-BReg 40/2014 Drucksache 18/1393 Nr. A.9 EuB-BReg 41/2014 Drucksache 18/1393 Nr. A.12 Ratsdokument 7941/14 Drucksache 18/1393 Nr. A.13 Ratsdokument 7942/14 Drucksache 18/1393 Nr. A.14 Ratsdokument 7943/14 Drucksache 18/1393 Nr. A.15 Ratsdokument 7944/14 Drucksache 18/1393 Nr. A.16 Ratsdokument 8595/14 Drucksache 18/1524 Nr. A.1 Ratsdokument 8547/14 Drucksache 18/1707 Nr. A.1 Ratsdokument 9467/14 Innenausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.21 EP P7_TA-PROV(2013)0384 Drucksache 18/419 Nr. A.23 EP P7_TA-PROV(2013)0419 Drucksache 18/419 Nr. A.24 EP P7_TA-PROV(2013)0444 Drucksache 18/419 Nr. A.29 Ratsdokument 14529/13 Drucksache 18/419 Nr. A.34 Ratsdokument 16596/13 Drucksache 18/419 Nr. A.35 Ratsdokument 16597/13 Drucksache 18/419 Nr. A.36 Ratsdokument 16603/13 Drucksache 18/544 Nr. A.16 Ratsdokument 17144/13 Drucksache 18/544 Nr. A.17 Ratsdokument 17268/13 Drucksache 18/1393 Nr. A.20 Ratsdokument 8415/14 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/1393 Nr. A.31 Ratsdokument 7956/14 Drucksache 18/1393 Nr. A.32 Ratsdokument 8194/14 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 18/419 Nr. A.104 Ratsdokument 16472/13 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/419 Nr. A.155 EP P7_TA-PROV(2013)0423 Drucksache 18/822 Nr. A.35 EP P7_TA-PROV(2014)0109 Drucksache 18/1048 Nr. A.17 EP P7_TA-PROV(2014)0173 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/642 Nr. A.12 Ratsdokument 5856/14 Drucksache 18/1707 Nr. A.7 Ratsdokument 9770/14 (D) 47. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26 Pflegeversicherung TOP 27 Verstromung von Kohle TOP 11 Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr TOP 29 Lebensversicherungsreformgesetz TOP 28 Kommission zur Zukunft der Stasi-Unterlagenbehörde Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Susanna Karawanskij


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Vielen Dank. – Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr

    geehrte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Gäste! Ausge-
    wogen und gerecht haben Sie, Herr Finanzminister – wir
    haben es jetzt noch einmal vom Kollegen Michelbach
    gehört –, das Gesetz zur Reform der Lebensversicherun-
    gen genannt.


    (Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister: Aber holla! – Manfred Zöllmer [SPD]: Das ist es ja auch!)


    Das ist, wenn man sich das Gesetz anschaut, aber nicht
    zu erkennen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Es gibt keinen fairen Interessenausgleich zwischen den
    Versicherten und den Versicherungsunternehmen.


    (Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Das ist doch ein Popanz!)


    Sie sind vor der Versicherungslobby – man muss es ein-
    fach so sagen – eingeknickt.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Nein, hingefallen!)


    Sie haben Ihr Ziel verfehlt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Versicherungsbranche jammerte, es müsse schnell
    gehandelt werden, und ruck, zuck wird ein Gesetz auf
    den Weg gebracht, das für viele Versicherte – 62 Millio-
    nen können davon betroffen sein –,


    (Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: Positiv betroffen!)


    gravierende Auswirkungen hat, die noch gar nicht über-
    blickt werden können, weil die entsprechenden Daten
    fehlen. Bislang sind sie nur bruchstückhaft vorhanden.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Punkt!)


    Nun frage ich mich, wie schlimm es wirklich um die
    Lebensversicherer steht. Heute war im Handelsblatt zu
    lesen, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-
    aufsicht einen Stresstest vorgenommen hat. Dort haben
    alle Lebensversicherer positiv abgeschnitten. „Die Risi-
    kotragfähigkeit der deutschen Versicherungswirtschaft





    Susanna Karawanskij


    (A) (C)



    (D)(B)

    ist weiterhin stabil“, heißt es dort. Ich frage Sie: Warum
    dann eine solche Hast? Warum wollen wir nicht ausgie-
    big und vor allen Dingen umfassend diskutieren und
    dann ein wirklich gutes Gesetz auf den Weg bringen?


    (Beifall bei der LINKEN)


    Konkret zum Gesetzentwurf. Es gibt durchaus Punkte,
    die wir unterstützen. Gut ist in unseren Augen, die Zu-
    führung aus den Risikoüberschüssen – Sie haben es ge-
    rade gesagt – auf 90 Prozent anzuheben. Wir sind aller-
    dings der Meinung, dass auch die Kostenüberschüsse auf
    90 Prozent anzuheben sind.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Eine Ausschüttungssperre an die Aktionäre und Ei-
    gentümer der Versicherung ist ebenfalls etwas, das wir
    grundsätzlich begrüßen. Wir sind aber der Meinung,
    dass wir hier nachbessern müssen, um dies umgehungs-
    sicher zu machen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die am Ende der Gesetzesberatungen hinzugekom-
    mene Beschränkung variabler Vergütungen, also Boni,
    Gratifikationen, Zulagen bei den Vorständen, begrüßen
    wir ebenfalls. Wir hätten es auch begrüßt, wenn die Of-
    fenlegung der Provisionen, was lange im Gesetzentwurf
    enthalten war, dringeblieben wäre. Schon während der
    Expertenberatung im Finanzausschuss wurde im Ticker
    gemeldet, dass diese vom Tisch seien. Die Versiche-
    rungslobby hat schon gejubelt, während die Sachver-
    ständigen bei der Anhörung noch über einen veralteten
    Gesetzentwurf diskutiert haben. Das ist nicht nur ein Af-
    front den Experten gegenüber.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Vielmehr zeigt sich hier, dass die Bundesregierung im
    Zweifel wieder einmal dem Druck der Versicherungs-
    lobby nachgibt.


    (Manfred Zöllmer [SPD]: Das ist doch Blödsinn! Vollkommener Unsinn!)


    Das ist nicht im Sinne der Versicherten. Hier wird der
    Weg für Falschberatung bereitet. Die Geheimniskräme-
    rei bei den Provisionen bleibt bestehen. Nein, Sie sind
    nicht an der Seite der Versicherten. Sie betreiben Versi-
    cherungslobbyschutz statt Versichertenschutz.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie behaupten, es gäbe die dringende Notwendigkeit,
    sofort zu handeln. Sie behaupten auch, dass Sie inner-
    halb der Versichertengemeinschaft solidarisch vorgin-
    gen. In Wahrheit spielen Sie die Versicherungsnehmer
    gegeneinander aus. Bis jetzt konnte mir auch noch nie-
    mand die Frage beantworten, wie viele der langlaufen-
    den hochverzinsten Wertpapiere tatsächlich zur Bedie-
    nung ausscheidender Kunden verkauft werden mussten.
    Letzten Endes bedeutet nämlich die Reduzierung der Be-
    teiligung an den Bewertungsreserven aus den festver-
    zinslichen Wertpapieren für jeden Kunden eine Kürzung.
    Die jetzt ausscheidenden Kunden sehen es schwarz auf
    weiß; da ist es offensichtlich. Den Bestandskunden wird
    – vereinfacht gesagt – weniger gutgeschrieben. Wir sa-
    gen: Das ist eine Frechheit.


    (Beifall bei der LINKEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Genau! Das ist eine Frechheit! Das muss weg!)


    – Ja, das ist eine Frechheit.

    Meine Damen und Herren, bei Lichte betrachtet
    bringt dieses Gesetz den Versicherten wenig Gutes. Sie
    sanieren vielmehr die Versicherungskonzerne. Die tra-
    gen das dann auf dem Rücken der Versicherten aus. Wir
    sagen: Da muss umgesteuert werden:


    (Beifall bei der LINKEN)


    Erstens. Gewinne und Erträge, die mit Kundengel-
    dern erwirtschaftet werden,


    (Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: Alles enteignen!)


    sollen bei den Kunden bleiben. Das bedeutet, die Min-
    destzuführungsquoten bei den Überschusstöpfen müssen
    auf einheitlich 90 Prozent angehoben werden, auch bei
    den Kostenüberschüssen; die sind nämlich noch nicht
    dabei.

    Zweitens. Die Bewertungsreserven können nicht mit
    Taschenspielertricks sozusagen von der Ausschüttung
    ausgenommen werden.


    (Manfred Zöllmer [SPD]: Das ist ein gutes Stichwort für Ihre Rede!)


    Wir sagen: Ziehen Sie die Einschränkung der Beteili-
    gung der Versicherten an den Bewertungsreserven zu-
    rück bzw. verzichten Sie darauf!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Drittens. Wir brauchen in den Unternehmen Transpa-
    renz, wie welche Überschüsse und stille Reserven in
    welcher Höhe ermittelt, verteilt und ausgekehrt werden.
    Das komplette Überschuss- und Reservesystem gehört
    auf den Prüfstand.

    Dieses Hickhack um die kapitalgebundenen Lebens-
    versicherungen zeigt nur eines: Die private Altersversor-
    gung erodiert.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Die fünf Minuten sind aber um!)


    Nur mit geschickter Lobbyarbeit schaffen Sie es, diese
    am Leben zu erhalten. Mit diesem Gesetz missbrauchen
    Sie das Vertrauen der Versicherungsnehmer. Deswegen
    lehnen wir es ab.


    (Beifall bei der LINKEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Das wissen wir jetzt!)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächster Redner hat der Kollege Manfred Zöllmer

das Wort.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)







(A) (C)



(D)(B)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Manfred Zöllmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Dass dieser Gesetzentwurf kontrovers disku-
    tiert wird, konnten wir eben erleben.

    Die erste Frage, die wir uns stellen müssen, lautet: Ist
    dieses Gesetzesvorhaben notwendig? Wir müssen zur
    Kenntnis nehmen, dass es in Deutschland deutlich mehr
    Lebensversicherungsverträge gibt als Einwohner. Für
    sehr viele Menschen ist dies eine ganz wesentliche Säule
    ihrer Altersversorgung. Sie sind deshalb existenziell da-
    rauf angewiesen, auf Dauer stabile Lebensversicherun-
    gen zu haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Sie haben Garantieversprechen bekommen, auf die sie
    sich auch in Zukunft verlassen können müssen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Was gefährdet nun die Stabilität? Das ist das aktuelle
    Niedrigzinsumfeld. Dieses Niedrigzinsumfeld war vor
    zehn Jahren überhaupt nicht in Sicht. Die durchschnittli-
    che Rendite deutscher Anleihen beträgt 1,6 Prozent, und
    der durchschnittliche Garantiezins der Lebensversiche-
    rungen beträgt 3,2 Prozent. Nun muss man nicht unbe-
    dingt zwölf Semester Volkswirtschaft studiert haben,
    liebe Frau Karawanskij, um zu erkennen: Da gibt es ein
    Problem.

    Ergänzend hat die Deutsche Bundesbank einen Fi-
    nanzstabilitätsbericht veröffentlicht und deutlich ge-
    macht, dass langfristig – ich betone: langfristig – bei
    einem anhaltenden Niedrigzinsumfeld über ein Drittel
    der deutschen Lebensversicherungsunternehmen die ver-
    sprochenen Garantieleistungen nicht einhalten können.
    Die BaFin hat auf diese Probleme hingewiesen. Auch
    die Sachverständigen haben in unserer Anhörung auf
    diese Probleme hingewiesen, und zwar durchgängig alle.


    (Susanna Karawanskij [DIE LINKE]: Nicht alle!)


    Es besteht Handlungsbedarf. Oder gibt es hier irgendje-
    manden, der sagen kann, wie sich in Zukunft das Zins-
    umfeld entwickeln wird?


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Diese Probleme sind nicht neu. Wir unternehmen den
    zweiten Anlauf zur Lösung. Der erste Anlauf ist geschei-
    tert, da wir gemeinsam mit den Grünen gesagt haben:
    Wir wollen eine Beteiligung der Unternehmen bei der
    langfristigen Stabilisierung der Lebensversicherungen. –
    Das machen wir jetzt. Wir wollen ein Gesetz, das die
    Verbraucherinnen und Verbraucher stärkt, die Unterneh-
    men an den Kosten beteiligt und eine faire Verteilung der
    Überschüsse für die gesamte Versichertengemeinschaft
    vorsieht. Ein Entwurf dieses Gesetzes liegt nun vor. Was
    sind die Kernpunkte?

    Erstens. Wir verbessern die Eingriffsbefugnisse der
    Versicherungsaufsicht BaFin. Mögliche Risiken müssen
    frühzeitig erkannt werden. Die Aufsicht muss in der
    Lage sein, auch uneinsichtige Unternehmen zu zwingen,
    entsprechend zu handeln. Ziel ist es, die Unternehmen
    anzuhalten, selbstständig rechtzeitig tätig zu werden.

    Zweitens. Wir wollen die Versicherungskunden zu-
    künftig stärker an den Risikogewinnen der Unternehmen
    beteiligen, statt bisher zu 75 Prozent in Zukunft zu
    90 Prozent. Das heißt, wir stellen die Versicherungsneh-
    mer besser als bisher.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Drittens. Wir wollen die Eigentümer beteiligen. Das
    machen wir, indem wir eine Ausschüttungssperre für Di-
    videnden in das Gesetz schreiben. Diese Ausschüttungs-
    sperre greift, wenn ein sogenannter Sicherungsbedarf
    vorliegt. Die Aktionäre müssen sich also in Zukunft an
    den Krisenlasten der Unternehmen beteiligen. Die Auf-
    sicht kann dies anordnen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wir wissen, dass das bei Unternehmen mit einem Ge-
    winnabführungsvertrag nicht greift. Aber bei einem Ge-
    winnabführungsvertrag muss dann das Mutterunterneh-
    men haften und frisches Geld zur Verfügung stellen.
    Damit schaffen wir sogar noch mehr Sicherheit als nur
    mit einer Ausschüttungssperre. Wir können Aktionäre
    natürlich nicht zwingen, frisches Geld zur Verfügung zu
    stellen.

    Viertens. Wir wollen die Abschlusskosten senken.
    Die bilanzielle Anrechenbarkeit, die Zillmerung, soll auf
    25 Promille verringert werden, damit diese Kosten in
    Zukunft geringer werden.

    Fünftens. Wir werden die Garantiezinsen für Renten-
    und Kapitallebensversicherungen für Neuverträge – ich
    betone: für Neuverträge – zukünftig auf 1,25 Prozent
    senken. Dies ist im aktuellen Niedrigzinsumfeld drin-
    gend erforderlich.

    Sechstens. Wir schaffen eine größere Transparenz für
    Verbraucherinnen und Verbraucher. Die Unternehmen
    sollen den Kunden gegenüber detaillierter ausweisen,
    welche Gewinne erwirtschaftet werden und wie viel da-
    von an die Kunden geht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir sind nicht dem Vorschlag gefolgt, Abschlusspro-
    visionen offenzulegen. Warum nicht? Weil das eine
    Fehlsteuerung der Konsumenten zur Folge hätte.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: So ist das!)


    Warum? Es gibt ganz unterschiedliche Vertriebswege
    mit ganz unterschiedlich hohen Abschlussprovisionen.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Genau!)


    Ein Angestellter bei einer Sparkasse bekommt eine nied-
    rige Abschlussprovision, ein selbstständiger Versiche-
    rungsmakler eine hohe, weil er viele Versicherungen hat,
    weil er ein eigenes Unternehmen hat. Aber die Gesamt-





    Manfred Zöllmer


    (A) (C)



    (D)(B)

    kosten können sich unterscheiden, müssen sich aber
    nicht unterscheiden.

    Wenn man eine solche Summe ausweist, dann führt
    das dazu, dass sich die Versicherungsnehmer an der
    Größe in Euro und Cent orientieren und möglicherweise
    eine falsche Entscheidung treffen, weil diese Größe sie
    in die Irre führt. Deshalb werden wir in Zukunft, orien-
    tiert an den Riester-Verträgen, Angaben zum Preis-Leis-
    tungs-Verhältnis machen und eine Kennziffer für die
    Entwicklung und für die Minderung der Wertentwick-
    lung insgesamt ausweisen. Dann können diese Anlage-
    formen auch mit anderen Anlageformen verglichen wer-
    den, und wir haben eine Kenngröße, die sicherstellt, dass
    hier mehr Transparenz für die Kunden geschaffen wird.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir werden – siebtens – bei den Unternehmen, bei
    denen ein Sicherungsbedarf besteht, weil die Marktzin-
    sen unterhalb der Garantiezinsen liegen, die Beteiligung
    der Kunden an den Bewertungsreserven festverzinsli-
    cher Wertpapiere kürzen. Damit stellen wir die Genera-
    tionengerechtigkeit für das gesamte Versicherungskol-
    lektiv sicher. Liebe Frau Karawanski, das Geld
    bekommen nicht die Unternehmen – das sollten Sie in-
    zwischen aber verstanden haben –, sondern es wird nur
    anders an die Versicherungsnehmer verteilt.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir wollen nicht nur 5 Prozent begünstigen und die übri-
    gen 95 Prozent im Regen stehen lassen, sondern wir
    wollen 100 Prozent begünstigen; das ist ein ganz wichti-
    ger Punkt.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir haben im Kern
    ein ausgewogenes Reformgesetz, das Unternehmen,
    Aufsicht, Versicherte und Vertrieb in die Pflicht nimmt
    und damit auch im Hinblick auf die Mammutreform Sol-
    vency II die notwendigen Anpassungen vornimmt.

    Es ist wirklich schade, dass sich die Grünen so verhal-
    ten, wie sie sich verhalten. Das ist wirklich ein Rückfall
    in den Fundamentalismus. Herr Schick, Sie haben sich
    hier hingestellt und gesagt: Ja, es besteht die Notwendig-
    keit, zu handeln. – Dann haben Sie gesagt, Sie hätten all
    das Gute erfunden. Aber dann lehnen Sie den Gesetzent-
    wurf ab? Sie haben noch nicht einmal einen Änderungs-
    antrag eingebracht.


    (Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist auch noch sachlich falsch, was Sie hier sagen! Haben Sie denn nicht im Ausschuss den Antrag von Bündnis 90/Die Grünen gelesen, den Sie mitgezeichnet haben, weil Sie ihn gut fanden? Haben Sie denn geschlafen?)


    – Ja, das war ein gemeinsamer Antrag. Aber warum ha-
    ben Sie dem Gesetzentwurf dann nicht zugestimmt? Wa-
    rum denn nicht?


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dazu sage ich aber gleich etwas!)

    Konfuzius hat einmal gesagt: Wer etwas will, sucht
    Wege. Wer etwas nicht will, sucht Gründe. – In diesem
    Fall haben Sie nach Gründen gesucht, nicht zu wollen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)