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    Plenarprotokoll 18/43 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Vizepräsi- dentin Ulla Schmidt sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele und Christoph Strässer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 A Wahl des Abgeordneten Sven-Christian Kindler als stellvertretendes Mitglied für das Kuratorium der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ . . . . . . . . . . . 3831 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 3831 D Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.14 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/1009, 18/1023 . . . . . . 3832 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3832 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3833 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3835 B Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3836 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3839 B Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 3840 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3840 D Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3843 D Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3845 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3847 C Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3848 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3849 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 3850 C Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3851 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3853 C Marcus Held (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3854 C Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3855 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3857 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3858 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3859 A II.15 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/1020, 18/1023 . . . . . . 3860 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3860 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3861 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3863 C Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3865 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3866 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3867 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3869 D Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3872 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3873 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3875 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3876 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 3878 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3879 C Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3881 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3882 B Tagesordnungspunkt VIII: a) Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Ge- setzes zur Änderung des Weingesetzes Drucksache 18/1780 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 A b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Bad Bank für Atom – Rückstellungen der Atomwirtschaft in öffentlich-rechtli- chem Fonds sicherstellen Drucksache 18/1465 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung nach Arti- kel 5 des Gesetzes zur Regelung von De- Mail-Diensten und zur Änderung weite- rer Vorschriften Drucksache 17/10720 . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungs- hofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 2013: – Einzel- plan 20 – Drucksache 18/1560 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 C Tagesordnungspunkt IX: a)–g) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammel- übersichten 60, 61, 62, 63, 64, 65 und 66 zu Petitionen Drucksachen 18/1632, 18/1633, 18/1634, 18/1635, 18/1636, 18/1637, 18/1638 . . 3884 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Zweiten Beschlussempfehlung des Wahlprüfungsausschusses: zu Einsprü- chen gegen die Gültigkeit der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. Septem- ber 2013 Drucksache 18/1710 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3885 B Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.16 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/1007, 18/1023. . . . 3885 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksache 18/1017 . . . . . . . . . . . . 3885 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3885 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3886 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3888 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3889 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3891 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3892 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3893 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3895 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 3896 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3896 C Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3897 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3898 B Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3899 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3901 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3902 A Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3903 B II.17 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/1006, 18/1023 . . . . . . 3904 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3904 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3906 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3908 B Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3909 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3912 C Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3914 C Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . 3915 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3917 D Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3919 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 III Michaela Engelmeier-Heite (SPD) . . . . . . . . . 3920 C Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3921 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3922 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3924 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 3925 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetz- entwurf der Bundesregierung über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2014 – (Haushaltsgesetz 2014) – hier: Einzelplan 23 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung (42. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt II.12) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3925 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3831 (A) (C) (D)(B) 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3925 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 26.06.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 26.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 26.06.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 26.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Felgentreu, Fritz SPD 26.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26.06.2014 Heinrich, Gabriela SPD 26.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 26.06.2014 Hintze, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 26.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 26.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 26.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Sieling, Carsten SPD 26.06.2014 Dr. Sütterlin-Waack, Sabine CDU/CSU 26.06.2014 Thönnes, Franz SPD 26.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 26.06.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetzentwurf der Bundesregierung über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) hier: Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung (42. Sitzung, Tagesordnungspunkt II.12) An der 4. namentlichen Abstimmung am 25. Juni 2014 zum Thema Bundeshaushalt BMWZ habe ich teil- genommen und mit „Nein“ gestimmt. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 43. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP VIII, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IX, ZP 2 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 07, 19 Justiz und Verbraucherschutz, Bundesverfassungsgericht Epl 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulla Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank. – Ich möchte mit Blick auf den Beginn

    des heutigen Fußballspiels sagen: Wenn jetzt jeder der
    Redner noch einen letzten Satz von ungefähr einer Mi-
    nute einleitet, dann wird das etwas schwierig. Wir haben
    vereinbarte Redezeiten. Im gegenseitigen Interesse wäre
    es schön,

    (Zuruf des Abg. Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE])


    – Herr Dr. Bartsch, für Sie gab es auch eine großzügige
    Regelung –


    (Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Unverdientermaßen!)


    wenn sich jetzt alle an die vereinbarte Redezeit hielten.


    (Michael Hartmann [Wackernheim] [SPD]: Vor allem der Kommenden! – Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    Für die Bundesregierung hat jetzt das Wort Bundes-
    minister Dr. Thomas de Maizière. Bitte schön.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister des In-
    nern:

    Frau Präsidentin Schmidt! Liebe Kolleginnen und
    Kollegen! In dem Appell kann ich Sie nur nachhaltig un-
    terstützen. Ich gebe mir Mühe, mich an die Redezeit zu
    halten.

    Ich möchte mit einem Dank beginnen, der sich an die
    Berichterstatter richtet, insbesondere an den Hauptbe-
    richterstatter. Das Klima im Haushaltsausschuss bei den
    Beratungen insgesamt war vertrauensvoll, offen und
    sachlich. Das ist gut. Da auch diese Debatte hier so ge-
    führt wird, will ich den Zuschauerinnen und Zuschauern
    sagen: Glauben Sie nicht, dass es hier immer so zugeht.
    Hier fliegen auch manchmal die Fetzen.


    (Dr. Eva Högl [SPD]: Selten!)


    Ich glaube, unserer Materie tut es gut, wenn wir uns auf
    die Sache konzentrieren und vernünftig miteinander um-
    gehen.

    Ob öffentliche Sicherheit, IT-Politik mit all ihren Fa-
    cetten, Migration oder Integration: So unterschiedlich
    diese Bereiche, die beim Innenministerium angesiedelt
    sind, scheinen mögen, drei Dinge haben sie gemeinsam:

    Erstens. Sie entscheiden maßgeblich darüber, ob die
    Menschen gerne in unserem Land leben, ob sie sicher
    und frei hier leben können und wie der gesellschaftliche
    Zusammenhalt in unserem Land ist.

    Zweitens. Nahezu alle innenpolitischen Themen sind
    heute in großem Maße durch internationale Entwicklun-
    gen geprägt. Eine klassische Innenpolitik, die gedanklich
    an der deutschen Staatsgrenze endet, gibt es längst nicht
    mehr. Antiterrorkampf, sogar Einbruchsdiebstahl – ich
    komme gleich darauf zu sprechen –, Internet, Daten-
    schutz, Zuwanderung, Integration, Vorratsdatenspeiche-
    rung, Asyl, Sport, ja sogar das Dienstrecht: Alles das
    geht inzwischen nur noch mit Blick auf unsere europäi-
    sche und internationale Einbindung.

    Drittens. Das Tempo, in dem sich heute innenpoliti-
    sche Themen verändern, ist atemberauend. Ich bilde mir
    ein, das beurteilen zu können; denn ich habe zum zwei-
    ten Mal das gleiche Amt inne und kann so mitbekom-
    men, was sich alles in welchem Tempo verändert hat und
    nicht gleich geblieben ist.





    Bundesminister Dr. Thomas de Maizière


    (A) (C)



    (D)(B)

    Wie rasant dieser Wandel ist, das zeigt sich zum Bei-
    spiel bei der Frage: Wie wollen wir mit dem Internet um-
    gehen? Unser Aufgabenportfolio reicht hier von der IT-
    Sicherheit über den Datenschutz, den Wirtschaftsschutz,
    die Bekämpfung von Cyberkriminalität und Cyberspio-
    nage, die Regelung neuer rechtlicher Fragen bis hin zum
    gesellschaftlichen Diskurs, ob und wie sich unsere Ge-
    sellschaft mit und durch die Nutzung des Internets ver-
    ändert.

    Sicherheit, Schutz und Vertrauen sind heute im Inter-
    net Wettbewerbsfaktoren. Vertrauen ist eine Währung im
    Internetzeitalter geworden. Wir arbeiten daran. Herr
    Bartsch, es ist völlig falsch, dass es in Bezug auf das
    Thema NSA keine Konsequenzen gegeben hätte. Wir
    werden darüber die gesamten vier Jahre diskutieren. Es
    gibt nur einen Unterschied: Sie fixieren sich auf das
    Thema NSA, und wir fixieren uns auf das Thema Schutz
    der Bürger, egal ob die NSA oder sonst jemand auf Da-
    ten zugreift.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir werden ein IT-Sicherheitsgesetz vorlegen, das
    Rahmenbedingungen für den sicheren Betrieb von kriti-
    schen Infrastrukturen und unserer IT-Systeme beinhaltet,
    auch mit Blick – Frau Hajduk hat in der ersten Lesung
    darüber gesprochen – auf die IT-Netze des Bundes. Ich
    sage ganz vorsichtig, weil es heute eine Agenturmeldung
    dazu gibt: Auch mit Blick auf die Sicherheit des Betrie-
    bes der Netze des Bundes haben wir – in Anführungsstri-
    chen – „nur“ eine Verpflichtungsermächtigung vorgese-
    hen. Wir werden darüber in den nächsten Jahren reden
    müssen. Auch das ist ein Beitrag zur Sicherheit, in dem
    Fall zur Sicherheit unserer eigenen Kommunikation.

    Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit ist natürlich
    der Bereich Integration und Migration. Vieles hat sich in
    den letzten Jahren getan. Wir brauchen Fachkräfte aus
    dem Ausland, und sie kommen gerne. Deutschland ist
    heute ein modernes Einwanderungsland.

    Der Sachverständigenrat hat uns bescheinigt, dass
    sich die Gesetzeslage, so unübersichtlich sie inzwischen
    vielleicht sein mag, in Europa und der Welt sehen lassen
    kann. Er rät von Änderungen ab. Er rät sogar von der
    Einführung irgendwelcher Bluecardsysteme ab. Er sagt:
    Der rechtliche Standard ist inzwischen gut. – Das ist
    auch ein Ergebnis der letzten Legislaturperiode.

    Wir sehen viele Integrationserfolge. Ihre Anzahl
    nimmt zu, und die Erfolge werden sichtbar. Dennoch
    gibt es Defizite. Wenn sich Bildungserfolge nicht oder
    zu wenig auf die kommenden Generation erstrecken,
    wenn der Bildungsstand von in Deutschland geborenen
    Kindern mit Migrationshintergrund immer noch deutlich
    unter dem Durchschnitt gleichaltriger Einheimischer
    liegt, wenn einzelne Migrantengruppen signifikant
    schlechter integriert sind als andere bei im Übrigen glei-
    chen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, dann zeigt
    das, dass wir noch viel zu tun haben, insbesondere im
    Bereich der Bildung.

    Nun ist das nicht die Hauptaufgabe des Bundes. Man
    könnte sogar kritisch fragen, ob die Finanzierung der In-
    tegrationskurse eine Aufgabe des Bundes sein muss.
    Aber sie ist es. Wir bekennen uns dazu. Als Sprachkurse
    haben sie begonnen. Inzwischen sind sie ein wesentli-
    ches Element der Integration. Ich bin dankbar, dass der
    Haushaltsausschuss das Finanzproblem gelöst hat. Wir
    hatten, wie Sie, Frau Hajduk, wissen, eine andere Lö-
    sung angedacht; Herr Gerster hat das dankenswerter-
    weise erwähnt. Das war keine bewusste Unterveran-
    schlagung nach dem Motto: Hoffentlich hilft uns der
    Haushaltsausschuss. – Das war anders geplant. Aus Zeit-
    gründen will ich das nicht vertiefen. Die gefundene Lö-
    sung ist gut. 2014 können alle erwarteten 140 000 neuen
    Kursteilnehmer beim Spracherwerb unterstützt werden.
    Die Auswirkungen neuer Entwicklungen sind damit al-
    lerdings nicht zu finanzieren; auch das gehört zur Wahr-
    heit dazu.

    Nun ein Wort zu den Flüchtlingen; auch Herr Bartsch
    hat das Thema angesprochen. Die Zahl der Asylbewer-
    ber ist im letzten Jahr um etwa 70 Prozent gestiegen. Wir
    hatten etwa 140 000 Asylerstanträge und Asylfolgean-
    träge. In diesem Jahr werden insgesamt voraussichtlich
    um die 200 000 Anträge gestellt, je nachdem, wie die
    Entwicklungen – zum Beispiel die Entwicklungen in der
    Ukraine, im Irak oder besorgniserregende Entwicklun-
    gen in anderen Ländern – weitergehen.

    Ich möchte an dieser Stelle noch etwas sagen, was in
    dieser Debatte bisher keine Rolle gespielt hat. Ich
    möchte den Kommunen und den Ordnungsdezernenten,
    die mühsam Gebäude suchen müssen und sich vor Ort
    gemeinsam mit den Abgeordneten gegen irgendwelche
    Rechtsextremisten, die das alles nicht haben wollen,
    wehren müssen, meinen Dank aussprechen. Die Kom-
    munen bemühen sich und kümmern sich darum, dass
    diese Asylbewerber untergebracht werden können.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir brauchen ein zügiges und faires Verfahren. Über
    den Stellenzuwachs, der hiermit zusammenhängt, und
    über den Gesetzentwurf ist schon gesprochen worden.
    Zu den sicheren Herkunftsländern ist schon gestern et-
    was gesagt worden. Diese Themen will ich nicht vertie-
    fen. Auch sie gehören aber dazu.

    Nun ein Wort zu den Flüchtlingen aus Syrien. Wir
    hatten gestern eine Konferenz von Ministern der G 6
    – nämlich der Innenminister der sechs größten europäi-
    schen Staaten – mit dem zuständigen Minister der Verei-
    nigten Staaten und der zuständigen Kommissarin. Alle
    haben gesagt: Das, was Deutschland diesbezüglich macht,
    ist bemerkenswert. Wir haben seit Beginn des Bürger-
    kriegs bis jetzt 40 000 Flüchtlinge aufgenommen; Herr
    Brandl hat das schon gesagt. Aufgrund des Bundespro-
    gramms können noch 10 000 hinzukommen. Das sind
    weltweit drei Viertel der außerhalb der Region vorhan-
    denen Aufnahmeplätze. Ich finde, das verdient über-
    haupt gar keine Kritik, Herr Bartsch, sondern nur Lob
    und Anerkennung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Kritik würden andere Staaten verdienen. Herr
    Steinmeier und ich haben deswegen die Initiative ergrif-





    Bundesminister Dr. Thomas de Maizière


    (A) (C)



    (D)(B)

    fen, um andere europäische Staaten zu ermuntern, zu-
    mindest ein bisschen mehr zu tun als bisher.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ich hoffe, das hat Erfolg.

    Wir wollen die Flüchtlinge nicht nur hierherholen,
    sondern wir wollen natürlich auch, dass vor Ort etwas
    passiert. Deswegen haben wir für die Flüchtlingslager in
    der Region – das gehört zum Etat des Kollegen Müller –
    bisher 450 Millionen Euro veranschlagt. Ich finde, wir
    stellen uns unserer humanitären Verantwortung. Das ist
    gut so, und darauf sind wir stolz.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Es kommt nicht von ungefähr, dass so viele Men-
    schen nach Deutschland kommen möchten. Ich spreche
    jetzt gar nicht über das Sozialniveau. Wir reden zurzeit
    viel über Fußball und Brasilien. Vor zwei Tagen wurde
    der brasilianische Fußballer Zé Roberto, der einen deut-
    schen Pass hat, gefragt, was er jetzt, in Brasilien, aus sei-
    ner Zeit in Deutschland vermisse. Er antwortete ohne zu
    zögern: die Sicherheit.

    Die aktuellen Statistiken belegen: Deutschland ist ei-
    nes der sichersten Länder der Welt. Auch die Zahlen der
    Polizeilichen Kriminalstatistik, die ich zusammen mit
    dem Kollegen Jäger vorgelegt habe, beweisen das. Es
    gibt – das ist eine geringfügige Senkung – weniger als
    6 Millionen polizeilich registrierte Straftaten. Bei den
    Straftaten im Bereich der Gewaltkriminalität und des se-
    xuellen Missbrauchs gibt es ebenfalls eine Senkung.

    Es gibt gute Entwicklungen, allerdings auch schlechte.
    Wir haben darüber schon gesprochen, aber wir müssen
    mehr darüber reden: Der Anstieg der Wohnungsein-
    bruchskriminalität ist besorgniserregend. Zwar sind die
    Zahlen nicht so hoch wie 1993. Da hatten wir etwa
    230 000 Wohnungseinbrüche. Jetzt sind wir bei ungefähr
    150 000. Seit sieben, acht Jahren steigen die Zahlen wie-
    der. Im letzten Jahr gab es einen Anstieg um 5 300 Fälle.

    Warum interessiert uns das hier? Das ist doch eigent-
    lich eine Angelegenheit der Länderpolizeien. Einbruch-
    diebstahl ist sozusagen das Lokalste, was es gibt. –
    Denkste! Wir haben inzwischen neue Tätertypen. Der
    Anstieg ist auf international agierende und international
    vernetzte Banden zurückführen, die ihre Straftaten – ent-
    lang den Autobahnen – geografisch vorbereitet begehen.
    Es gibt eine Gruppe, die von Balkanstaaten aus gesteuert
    wird. Weiterhin gibt es Gruppen, die aus der Ukraine,
    aus Weißrussland, aus der Türkei und aus Georgien he-
    raus gesteuert werden. Deutsche Banden klauen in
    Frankreich, und französische Banden klauen in Deutsch-
    land und in den Niederlanden. Es gibt international ver-
    netzt agierende Organisationen.

    Wir – Bund und Länder – haben uns bei der letzten
    Innenministerkonferenz versprochen, dass wir dagegen
    vorgehen wollen. Wir sagen den Einbrechern in diesem
    Land den Kampf an.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Das geht nur langsam. Es dauert ein bisschen; aber wir
    wollen es tun.
    Nun kann ich aus Zeitgründen viele weitere Themen
    nicht mehr ansprechen. Auf einen Punkt will ich aber
    noch eingehen, der von Herrn Bartsch eingeführt wurde.
    Herr Bartsch hat gesagt, dass das Innenministerium kei-
    nen Programmhaushalt hat. Auf den ersten Blick stimmt
    das. Unser Programm heißt „Freiheit und Sicherheit“.
    Unser Programm besteht nicht aus Fördermitteln, son-
    dern es besteht aus Polizisten, Sicherheitsbehörden, ei-
    ner guten Verwaltung, Ehrenamt, Katastrophenvorsorge,
    Sport, Schutz der Verfassung, Kampf gegen Extremisten
    und IT-Sicherheit. Das spiegelt sich auch in unserem
    Haushalt wider. Deswegen ist er anders zu lesen als an-
    dere Haushalte, aber von großer Bedeutung für unser
    Land.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Herr Gerster, ich wollte mit Blick auf den Haushalt
    auch sagen: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Zehn Se-
    kunden meiner Redezeit habe ich nicht ausgeschöpft. Ich
    wünsche den Jungs in Brasilien nachher alles Gute!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Dr. André Hahn, Fraktion Die Linke,

ist der nächste Redner.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. André Hahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr

    Minister de Maizière, es muss den Bürgerinnen und Bür-
    gern offenbar verborgen geblieben sein, dass Sie aus
    dem NSA-Skandal die richtigen Lehren gezogen und
    zum Schutz der Menschen entsprechende Maßnahmen
    eingeleitet haben. Wir haben davon nichts gesehen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich will aber zunächst etwas zum Sport sagen. Die ge-
    ringfügige Anhebung im Etat des BMI in Höhe von rund
    2,7 Millionen Euro bleibt hinter den tatsächlichen Erfor-
    dernissen und auch hinter dem zurück, was der Minister
    ursprünglich vollmundig versprochen hat. Der dramati-
    sche Sanierungsstau bei den Sportstätten wird weiter be-
    harrlich ignoriert. Der DOSB beziffert diesen Sanie-
    rungsstau auf 42 Milliarden Euro. Das ist eine Summe,
    welche die Länder unmöglich allein stemmen können.
    Daher fordert die Linke die Neuauflage eines bundes-
    weiten Förderprogramms für Sportstättensanierung. Wir
    haben das im Ausschuss zur Abstimmung gestellt; der
    Antrag wurde von der Koalition leider abgelehnt.

    Während der ersten Lesung habe ich auch die ge-
    plante Kürzung der Mittel für die Programme „Jugend
    trainiert für Olympia“ und „Jugend trainiert für die Para-
    lympics“ kritisiert. Das ist hier schon mehrfach ange-
    sprochen worden. Damals habe ich deutlich gemacht,
    dass man versucht, finanzielle Streitigkeiten zwischen
    Bund und Ländern auf dem Rücken von Schülerinnen
    und Schülern auszutragen.

    Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen:
    Auch wir erwarten von den Bundesländern, dass sie ihre
    Zusagen zur Mitfinanzierung der Nationalen Anti-Do-





    Dr. André Hahn


    (A) (C)



    (D)(B)

    pingagentur einhalten. Weiter erwarten wir, dass die
    NADA finanziell langfristig so ausgestattet wird, dass
    sie die ihr übertragenen Aufgaben auch tatsächlich erfül-
    len kann. Die Hauptverantwortung dafür liegt beim
    Bund. Die jetzt im Haushalt 2014 eingestellten Mittel
    reichen perspektivisch nicht mehr aus.

    Aber deshalb darf man doch nicht die Mittel für „Ju-
    gend trainiert für Olympia“ und „Jugend trainiert für die
    Paralympics“ kürzen. Linke und Grüne haben im Sport-
    ausschuss beantragt, die geplante Halbierung der Zu-
    schüsse für 2014 und die Streichung der Zuschüsse für
    2015 komplett zurückzunehmen.


    (Beifall der Abg. Halina Wawzyniak [DIE LINKE])


    Wir haben darauf gedrängt, dass der Schachsport wei-
    ter unterstützt wird. CDU/CSU und SPD haben dies im
    Sportausschuss abgelehnt. Man stimmt eben in diesem
    Haus selbst den vernünftigsten Anträgen der Opposition
    nicht zu. Erst in der Bereinigungssitzung des Haushalts-
    ausschusses wurde dies korrigiert. Die Mittel für „Ju-
    gend trainiert für Olympia“ wurden wieder eingestellt,
    und der Schachsport wird in Zukunft gefördert. CDU/
    CSU und SPD stellen dies nun als tolle Leistung dar, ob-
    wohl die eigenen Minister die Kürzungen im Haushalt
    zuvor vorgesehen hatten. Beim THW lief es ähnlich ab.

    Deshalb möchte ich zu diesem Verfahren etwas
    Grundsätzliches sagen. Wie wäre es denn, wenn in den
    Haushaltsentwürfen der Regierung endlich von vornhe-
    rein die tatsächlich benötigten Mittel eingestellt werden
    würden?


    (Beifall der Abg. Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ich bin es einfach leid, dass – wie in den von mir ge-
    nannten Fällen – immer wieder Streichungen angedroht
    und notwendige Anhebungen wider besseres Wissen
    verweigert werden, in den Beratungen der Fachaus-
    schüsse die Anträge der Opposition – oft ohne Begrün-
    dung – abgelehnt werden, die Koalition dann aber im
    Haushaltausschuss die gleichen Anträge stellt, mit ihrer
    Mehrheit beschließt und das dann als großen Erfolg ver-
    kauft. Mit solider Haushaltsberatung hat das nichts zu
    tun. Dieser Kinderkram muss endlich aufhören.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Abschließend noch etwas zum Thema Geheim-
    dienste. Hier sehen wir als Linke in der Tat erhebliche
    Einsparpotenziale. Wir werden die NSA-Affäre ja noch
    im Untersuchungsausschuss aufarbeiten. Schon nach
    den ersten Anhörungen hochrangiger Sachverständiger
    ist deutlich geworden, dass zum Beispiel die Auslands-
    aktivitäten des BND grundgesetzwidrig erfolgen und
    keine rechtliche Grundlage haben. Konsequenzen? Bis-
    lang Fehlanzeige. Jedenfalls gibt es keine Reduzierung
    der staatlichen Zuwendungen.

    Erst vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass der
    Neubau der BND-Zentrale in Berlin insgesamt mehr als
    1 Milliarde Euro kosten wird, also doppelt so viel wie
    ursprünglich geplant. Weitere 300 Millionen Euro sollen
    eingesetzt werden, um den Auslandsgeheimdienst tech-
    nisch aufzurüsten und noch mehr Überwachung zu er-
    möglichen. Ich sage auch: Wer wie das Bundesamt für
    Verfassungsschutz bei der Spionageabwehr so offenkun-
    dig versagt hat, kann doch nicht ernsthaft damit rechnen,
    dass die Linke hier einer Mittelerhöhung zustimmen
    wird.


    (Beifall bei der LINKEN)