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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/43 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Vizepräsi- dentin Ulla Schmidt sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele und Christoph Strässer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 A Wahl des Abgeordneten Sven-Christian Kindler als stellvertretendes Mitglied für das Kuratorium der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ . . . . . . . . . . . 3831 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 3831 D Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.14 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/1009, 18/1023 . . . . . . 3832 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3832 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3833 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3835 B Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3836 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3839 B Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 3840 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3840 D Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3843 D Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3845 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3847 C Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3848 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3849 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 3850 C Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3851 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3853 C Marcus Held (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3854 C Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3855 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3857 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3858 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3859 A II.15 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/1020, 18/1023 . . . . . . 3860 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3860 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3861 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3863 C Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3865 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3866 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3867 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3869 D Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3872 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3873 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3875 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3876 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 3878 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3879 C Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3881 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3882 B Tagesordnungspunkt VIII: a) Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Ge- setzes zur Änderung des Weingesetzes Drucksache 18/1780 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 A b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Bad Bank für Atom – Rückstellungen der Atomwirtschaft in öffentlich-rechtli- chem Fonds sicherstellen Drucksache 18/1465 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung nach Arti- kel 5 des Gesetzes zur Regelung von De- Mail-Diensten und zur Änderung weite- rer Vorschriften Drucksache 17/10720 . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungs- hofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 2013: – Einzel- plan 20 – Drucksache 18/1560 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 C Tagesordnungspunkt IX: a)–g) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammel- übersichten 60, 61, 62, 63, 64, 65 und 66 zu Petitionen Drucksachen 18/1632, 18/1633, 18/1634, 18/1635, 18/1636, 18/1637, 18/1638 . . 3884 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Zweiten Beschlussempfehlung des Wahlprüfungsausschusses: zu Einsprü- chen gegen die Gültigkeit der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. Septem- ber 2013 Drucksache 18/1710 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3885 B Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.16 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/1007, 18/1023. . . . 3885 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksache 18/1017 . . . . . . . . . . . . 3885 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3885 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3886 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3888 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3889 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3891 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3892 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3893 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3895 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 3896 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3896 C Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3897 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3898 B Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3899 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3901 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3902 A Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3903 B II.17 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/1006, 18/1023 . . . . . . 3904 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3904 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3906 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3908 B Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3909 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3912 C Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3914 C Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . 3915 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3917 D Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3919 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 III Michaela Engelmeier-Heite (SPD) . . . . . . . . . 3920 C Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3921 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3922 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3924 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 3925 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetz- entwurf der Bundesregierung über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2014 – (Haushaltsgesetz 2014) – hier: Einzelplan 23 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung (42. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt II.12) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3925 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3831 (A) (C) (D)(B) 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3925 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 26.06.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 26.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 26.06.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 26.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Felgentreu, Fritz SPD 26.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26.06.2014 Heinrich, Gabriela SPD 26.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 26.06.2014 Hintze, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 26.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 26.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 26.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Sieling, Carsten SPD 26.06.2014 Dr. Sütterlin-Waack, Sabine CDU/CSU 26.06.2014 Thönnes, Franz SPD 26.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 26.06.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetzentwurf der Bundesregierung über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) hier: Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung (42. Sitzung, Tagesordnungspunkt II.12) An der 4. namentlichen Abstimmung am 25. Juni 2014 zum Thema Bundeshaushalt BMWZ habe ich teil- genommen und mit „Nein“ gestimmt. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 43. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP VIII, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IX, ZP 2 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 07, 19 Justiz und Verbraucherschutz, Bundesverfassungsgericht Epl 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Anja Hajduk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es wird nur ein Satz, Frau Präsidentin. – Ich glaube,

    wir müssen die Kontrolle der Geheimdienste so ausfüh-
    ren, dass wir in die Gesellschaft das Signal senden: Wir
    sind sicher, dass die Geheimdienste nur auf verfassungs-
    rechtlich gültigen Grundlagen arbeiten. Ich verweise auf
    die Berichterstattung von heute und der vergangenen
    Wochen, Herr Minister.

    Wir haben da mit Blick auf die sozialen Medien Klar-
    heit zu schaffen, was die Geheimdienste angeht. Das ist
    eine wichtige Aufgabe. Ich hoffe, dass Sie uns dabei hel-
    fen, dass wir das in den entsprechenden Gremien auch
    gemeinsam hinbekommen.

    Schönen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Für die SPD spricht jetzt der Kollege

Martin Gerster.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Martin Gerster


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen!

    Sehr geehrter Herr Minister de Maizière! Wenn man auf
    die Uhr schaut, sieht man: Es sind gerade einmal noch
    125 Minuten bis zum Anpfiff des Spiels Deutschland ge-
    gen die USA bei der Fußballweltmeisterschaft.


    (Michael Hartmann [Wackernheim] [SPD]: Endlich sagt das mal jemand!)


    Ich habe heute mehrmals gehört: Du hast 14 Minuten
    Redezeit. Mach es doch ein bisschen kürzer oder rede
    schneller!


    (Beifall des Abg. Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Aber ich muss sagen, selbst bei großer Sportbegeiste-
    rung, werte Kolleginnen und Kollegen: Der BMI-Haus-
    halt ist einfach zu bedeutsam,


    (Beifall der Abg. Halina Wawzyniak [DIE LINKE])


    als dass wir hier wichtige politische Fragen jetzt dem
    Fußball opfern könnten.

    Zuallererst möchte ich an eine gute Tradition anknüp-
    fen, nämlich an dieser Stelle Danke zu sagen und ein
    großes Lob auszusprechen. Dank an den Hauptberichter-
    statter für unseren Haushalt, den Kollegen Dr. Reinhard
    Brandl!


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE])


    Er hat das hervorragend gemacht. Deswegen an dieser
    Stelle ein herzliches Dankeschön und ein großes Lob!





    Martin Gerster


    (A) (C)



    (D)

    Ein Dankeschön natürlich auch an die Kollegen Norbert
    Barthle, Anja Hajduk und Dietmar Bartsch!

    Ich glaube, wir hatten sehr gute Beratungen insge-
    samt. Diese Beratungen waren eigentlich von einem gro-
    ßen Grundkonsens – den Eindruck hatte ich immer – ge-
    prägt. Deswegen konnte ich überhaupt nicht verstehen,
    lieber Dietmar Bartsch, dass im letzten Satz der Rede
    aufkam, dass dieser Haushalt in keinster Weise den An-
    forderungen genügt.


    (Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Das habe ich nicht gesagt!)


    – Doch! „In keinster Weise“ wurde gesagt. Ich glaube,
    das ist überhaupt nicht gerechtfertigt.

    Sehr geehrter Herr Minister, ich möchte auch Ihnen
    sowie der Spitze Ihres Hauses und allen Mitarbeiterin-
    nen und Mitarbeitern für das gute Miteinander Danke sa-
    gen.


    (Beifall des Abg. Hartmut Koschyk [CDU/ CSU])


    Ich glaube, wir hatten schon von vornherein im über-
    arbeiteten Regierungsentwurf wichtige Punkte so gere-
    gelt bekommen und wichtige Weichenstellungen so ge-
    setzt bekommen, dass wir im Großen und Ganzen
    eigentlich schon recht zufrieden sein konnten mit dem,
    was vorgelegt worden ist.

    Ich will für die SPD-Fraktion die Situation der Bun-
    despolizei besonders hervorheben. Die Situation wird
    deutlich verbessert. Wir haben im Personalbereich ein
    großes Paket für die nächsten vier Jahre vor uns, das wir
    mit diesem Haushalt beginnen. Über 1 300 Planstellen
    und Stellen bei der Bundespolizei werden gehoben; das
    muss man einmal deutlich sagen. Das ist richtig gut und
    wird auch in der Bundespolizei wertgeschätzt. Es ist von
    unserer Seite auch Ausdruck der Wertschätzung des gro-
    ßen Engagements in der Bundespolizei für die Sicherheit
    unseres Landes.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Auch dafür an dieser Stelle ein Dankeschön! Es ist gut
    und richtig, dass wir das machen und dass wir das jetzt
    angehen.

    Sicherheit, werte Kolleginnen und Kollegen, ist na-
    türlich ein sehr bedeutsames Thema im Bereich des Bun-
    desinnenministeriums, aber auch insgesamt für unsere
    Gesellschaft. Die Herausforderungen wachsen an allen
    Ecken und Enden. Dem wird in diesem Haushalt aber auch
    Rechnung getragen. Das Bundesamt für Sicherheit in der
    Informationstechnik wird gestärkt; Kollege Reinhard
    Brandl hat es gesagt. In den Sicherheitsbehörden – aber
    nicht nur dort – wird die IT-Infrastruktur modernisiert.
    Wir gehen das jetzt an. Wir müssen noch mehr tun, aber
    wir gehen es jetzt an. Es ist richtig, hier mehr Mittel hin-
    einzugeben.

    Der Geschäftsbereich, der Etat des Bundesinnenminis-
    teriums umfasst aber nicht ausschließlich das Thema Si-
    cherheit. Es sind viele andere Themen, die wir gerade
    auch als Haushälter mit im Blick hatten. Ich möchte dem
    Kollegen Norbert Barthle und dem Reinhard Brandl
    noch einmal ganz herzlich Dankeschön dafür sagen, dass
    wir gerade in den gesellschaftlich sehr relevanten Berei-
    chen sehr viele Änderungsanträge auf den Weg bringen
    und wichtige Weichenstellungen beschließen konnten.
    Ich will ein paar Punkte nennen.

    Förderung der politischen Bildung in unserem Land.
    Wir haben erreicht – das war ein sehr wichtiges An-
    liegen der SPD-Bundestagsfraktion –, dass es knapp
    11 Millionen Euro mehr gibt für die Arbeit der Bundes-
    zentrale für politische Bildung.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich will ganz deutlich sagen, dass wir nicht verstanden
    haben, dass in den letzten Jahren die Mittel reduziert
    worden sind. Wir sind der festen Überzeugung, dass wir
    die Bundeszentrale für politische Bildung brauchen. Wir
    setzen auf die Bundeszentrale. Dort wird gute Arbeit ge-
    macht.

    Ich meine, es ist auch gut, dass die Bundeszentrale
    jetzt einmal aus dieser Spirale herauskommt: Wo können
    wir noch kürzen? Wo können wir noch etwas wegneh-
    men? Welches Programm muss gestoppt werden? Ideen
    und Kreativität in der politischen Bildung können jetzt
    wieder in die Realität umgesetzt werden. Das ist gut so.
    Das ist eine große Leistung dieser Großen Koalition, die
    wir in der SPD-Fraktion besonders honorieren, goutieren
    und gutheißen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Politische Bildung beschränkt sich natürlich nicht
    ausschließlich auf die Bundeszentrale für politische Bil-
    dung. Wir tun noch mehr. Wir haben die „Deutsche Ge-
    sellschaft“ mit 70 000 Euro mehr ausgestattet. Der Bund
    leistet einen Beitrag für einen Raum zum Gedenken an
    das Olympiaattentat von 1972. Wir beteiligen uns hier
    mit 350 000 Euro. Ich muss sagen, das ist längst überfäl-
    lig. Es wäre schön gewesen, wenn dieser neue Gedenk-
    raum schon zum 40. Jahr der Erinnerung an das Olym-
    piaattentat hätte eröffnet werden können. Jetzt ist es so
    weit. Ich finde es gut, dass sich der Bund daran beteiligt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ich will auch an das anknüpfen, was Dietmar Bartsch
    gesagt hat: Wir sollten bezüglich politischer Bildungsar-
    beit an die politischen Stiftungen denken. Deswegen ist
    es gut, dass wir in der Großen Koalition die Arbeit der
    politischen Stiftungen mit deutlich mehr Geld versehen.
    Denn politische Bildung ist letztendlich der Königsweg,
    um Menschen für unsere Demokratie richtig zu begeis-
    tern, Extremismus, insbesondere Rechtsextremismus,
    entgegenzuwirken und die bedrohliche Kluft, die sich
    zwischen Politik einerseits und vielen Bürgerinnen und
    Bürgern andererseits immer wieder auftut und letztend-
    lich eine permanente Gefahr bedeutet, vielleicht zu
    schließen, zumindest aber zu verkleinern. Hier kommt
    den Trägern der politischen Bildung eine große Verant-
    wortung zu. Deswegen sprechen wir an dieser Stelle den
    Trägern der politischen Bildung unseren Dank aus und

    (B)






    Martin Gerster


    (A) (C)



    (D)(B)

    honorieren ihr Engagement mit einem klaren Aufwuchs
    der Mittel in diesem Bereich.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Gerade die aktuelle Entwicklung in Europa zeigt, wie
    wichtig es ist, den Menschen die Chancen der europäi-
    schen Einigung nahezubringen, durch Aufklärung
    Ängste und Skepsis zu überwinden und das politische
    Europa transparenter zu machen. Welches Jahr würde
    sich besser eignen als dieses? Das Jahr 2014 mit seinen
    vielen Jubiläen erinnert uns daran, welche Bedeutung
    ein friedliches und solidarisches Europa hat. Ich denke
    hier an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor
    100 Jahren. Die Ursache war ein krankhafter Nationalis-
    mus. Deswegen sage ich an dieser Stelle: Gut, dass wir
    hier etwas tun.

    Auch der 25. Jahrestag des Falls der Mauer gehört in
    diesen Zusammenhang. Der Fall der Mauer ist letztend-
    lich zustande gekommen durch eine starke Bewegung
    von Bürgerinnen und Bürgern. All das zeigt, dass wir auf
    einem guten Weg sind. Insgesamt aber müssen wir den
    Bereich der politischen Bildung verstärken, um mehr zu
    informieren und die Menschen für ein demokratisches,
    friedliches und solidarisches Europa zu gewinnen.

    Auch wenn wir in Deutschland immer noch gegen
    Vorurteile und Intoleranz ankämpfen müssen, auch wenn
    Nationalismus, Rassismus, Homophobie und Sexismus
    noch lange nicht überwunden sind, werte Kolleginnen
    und Kollegen, so glaube ich doch, dass wir heute im frei-
    esten, vielfältigsten und vielleicht auch weltoffensten
    Deutschland aller Zeiten leben. Dafür sind wir dankbar.
    Aber wir müssen permanent daran arbeiten, dass dies so
    bleibt oder noch besser wird.

    Beim Stichwort „Weltoffenheit“ bin ich bei einem an-
    deren Thema, das mir sehr am Herzen liegt – es ist von
    den anderen Rednern schon angesprochen worden –:
    Deutschland und die Europäische Union gleichen im
    Moment einer Insel des Friedens in einer stürmischen
    See regionaler Konflikte. 50 Millionen Menschen sind
    gegenwärtig auf der Flucht vor Krieg und Unterdrü-
    ckung.

    Auch innerhalb der europäischen Staatengemein-
    schaft sind die wirtschaftlichen Folgen der jüngsten
    Krise dramatisch und deutlich spürbar. Viele Menschen,
    die in ihrer ursprünglichen Heimat keine berufliche Per-
    spektive sehen, richten ihre Hoffnung darauf, sich in
    Deutschland eine Existenz aufzubauen. Ich sehe uns im
    Sinne der Menschlichkeit in der Pflicht, den verfolgten
    Menschen im Rahmen unserer Möglichkeiten auch
    Schutz und Zuflucht zu bieten. Deswegen war es richtig
    und notwendig, im Rahmen des Haushaltsverfahrens die
    9 Millionen Euro für die Syrien-Flüchtlinge bereitzustel-
    len.

    Zum Thema Integration, lieber Kollege Dietmar
    Bartsch. Wir sind doch mittendrin, hier etwas zu tun.
    Wir haben die Mittel für die Integrationskurse aufge-
    stockt. Trotzdem war es ein missverständliches Signal
    von der Spitze des Hauses, zunächst einmal den Haus-
    haltsansatz um 5 Millionen Euro zurückzufahren in dem
    Wissen, dass ein hohes Interesse an der Teilnahme an In-
    tegrationskursen vorhanden ist. Aber man muss natür-
    lich schon sagen, Herr Minister de Maizière: Sie haben
    völlig zu Recht erwartet, dass es zusätzliche Mittel, so-
    genannte Bildungsmittel, gibt. Insofern gibt es vor die-
    sem Hintergrund eine gute Erklärung dafür, dass dieser
    Haushaltsansatz zunächst so aussah. Ich denke, dass wir
    jetzt insgesamt ganz gut aufgestellt sind mit diesem
    deutlichen Aufwuchs, den wir im Rahmen des Haus-
    haltsverfahrens gemeinsam in der Großen Koalition auf
    den Weg bringen konnten.

    300 Stellen zusätzlich für das Bundesamt für Migra-
    tion und Flüchtlinge – das ist doch was! Da kann man
    doch nicht sagen, wir hätten beim Thema Verkürzung
    der Bearbeitungszeiten für Asylanträge noch nichts ge-
    tan.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Das ist doch ein richtig großer Aufschlag. Wir haben bei
    den Beratungen und bei den Berichterstattergesprächen
    gehört, dass mehr Stellen im Moment gar nichts bringen
    würden, weil die große Herausforderung jetzt erst ein-
    mal darin besteht, fachkundiges Personal zu finden,


    (Zuruf von der SPD: Zu schulen!)


    das die 300 zusätzlichen Stellen besetzen kann; das müs-
    sen gute Leute sein. Insofern sage ich: Wir sind hier auf
    einem guten Weg. Wir müssen noch nachsteuern – ganz
    klar –, wenn wir das Ziel erreichen wollen, dass ein
    Asylantrag nicht länger als drei Monate Bearbeitungszeit
    beansprucht. Aber dafür, dass wir Sozialdemokratinnen
    und Sozialdemokraten erst ein paar Monate in der Regie-
    rung dabei sind, kann sich das jedenfalls als erstes Etap-
    penziel ganz gut sehen lassen.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich will gerne etwas zum Thema Technisches Hilfs-
    werk sagen. Ich glaube, es ist eine große Leistung der
    Großen Koalition, dass es uns gelungen ist, für das Tech-
    nische Hilfswerk 10 Millionen Euro zusätzlich zu mobi-
    lisieren.


    (Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Gut investiertes Geld!)


    Das drückt unsere Wertschätzung für die Arbeit der vie-
    len, vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer aus,
    die für das THW unterwegs sind: als Topbotschafter für
    unser Land im Ausland, aber auch als Superbotschafter
    in unserem Land für gelebte Solidarität, für das Ehren-
    amt und für die Hilfe am Nächsten, der sich in Not befin-
    det.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Deswegen glaube ich, dass das eine richtig gute Sache
    ist.

    Der Anpfiff in Brasilien rückt näher, Herr de
    Maizière. Deswegen möchte ich gerne ein paar Sätze
    zum Sport sagen. Ich finde es gut, Herr de Maizière, dass
    wir im Bereich des Innern einen Minister haben, der
    sportbegeistert ist.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)






    Martin Gerster


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ich habe mich gefreut, dass es beim Sport einen Auf-
    wuchs gibt: 2,7 Millionen Euro netto mehr im Vergleich
    zum vergangenen Haushaltsjahr, 8 Millionen Euro mehr
    im Vergleich zum ersten Regierungsentwurf. Ich glaube,
    das kann sich sehen lassen. Das ist eine gute Botschaft
    für den Sport, die größte Bürgerbewegung in unserem
    Land. Wie der Sport mobilisieren, faszinieren und emo-
    tionalisieren kann, erleben wir gerade in diesen Tagen.
    Ich freue mich, dass es bei den zentralen Maßnahmen
    auf dem Gebiet des Sports ein deutliches Plus geben
    wird und dass unter anderem die Grundförderung für die
    Bundessportfachverbände erhöht wird. Das ist ein rich-
    tig gutes Signal.

    Herr de Maizière, ich teile Ihr, wie ich finde, mutiges
    Grundanliegen: Wir müssen die Sportförderung in unse-
    rem Land neu denken, wir müssen da auch Strukturver-
    änderungen vornehmen. Ja, auch ich sage: Natürlich
    geht es bei Olympia um Spitzensport; aber Spitzensport
    gibt es nicht ausschließlich bei Olympia. Wir müssen da-
    her schon schauen, wie wir der Vielfalt im Sport Rech-
    nung tragen können.

    Ich glaube, lieber Norbert Barthle, dass wir im Haus-
    haltsausschuss einen guten Beschluss gefasst haben: Wir
    schaffen eine Prozentregelung für den nichtolympischen
    Bereich. Damit unterstützen wir auch den Schachsport.
    Ich glaube, dieser Beschluss ist eine gute Botschaft im
    Hinblick auf die Vielfalt im deutschen Sport.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Junge Leute lernen Vielfalt insbesondere im Sport
    kennen, gerade auch bei den Wettbewerben „Jugend trai-
    niert für Olympia“ und „Jugend trainiert für Paralym-
    pics“. Deswegen haben wir, lieber Norbert Barthle, als
    Baden-Württemberger – die Deutsche Schulsportstiftung
    hat ihren Sitz in Baden-Württemberg – aus Überzeugung
    gesagt: Auch wenn es in den Bundesländern Probleme
    bei der Finanzierung der NADA gibt, können wir nicht
    zulassen, dass die Kinder und Jugendlichen und diese
    tollen Wettbewerbe letztendlich darunter leiden. Ich
    glaube, wir haben einen guten Kompromiss gefunden,
    um die Wettbewerbe zu sichern.

    Wir haben eine gute Grundlage geschaffen und kön-
    nen sagen: Dieses Zahlenwerk der politischen Entschei-
    dungen für 2014 ist uns insgesamt gelungen; es ist eine
    gute Geschichte. Ich bin optimistisch, dass wir in den
    Haushaltsberatungen für 2015, die ja schon bald wieder
    beginnen – nach dem Spiel ist vor dem Spiel, nach dem
    Haushalt ist vor dem Haushalt – wieder gut zusammen-
    arbeiten werden.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)