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ID1804314500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/43 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Vizepräsi- dentin Ulla Schmidt sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele und Christoph Strässer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 A Wahl des Abgeordneten Sven-Christian Kindler als stellvertretendes Mitglied für das Kuratorium der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ . . . . . . . . . . . 3831 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 3831 D Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.14 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/1009, 18/1023 . . . . . . 3832 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3832 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3833 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3835 B Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3836 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3839 B Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 3840 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3840 D Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3843 D Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3845 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3847 C Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3848 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3849 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 3850 C Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3851 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3853 C Marcus Held (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3854 C Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3855 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3857 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3858 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3859 A II.15 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/1020, 18/1023 . . . . . . 3860 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3860 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3861 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3863 C Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3865 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3866 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3867 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3869 D Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3872 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3873 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3875 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3876 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 3878 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3879 C Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3881 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3882 B Tagesordnungspunkt VIII: a) Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Ge- setzes zur Änderung des Weingesetzes Drucksache 18/1780 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 A b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Bad Bank für Atom – Rückstellungen der Atomwirtschaft in öffentlich-rechtli- chem Fonds sicherstellen Drucksache 18/1465 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung nach Arti- kel 5 des Gesetzes zur Regelung von De- Mail-Diensten und zur Änderung weite- rer Vorschriften Drucksache 17/10720 . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungs- hofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 2013: – Einzel- plan 20 – Drucksache 18/1560 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 C Tagesordnungspunkt IX: a)–g) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammel- übersichten 60, 61, 62, 63, 64, 65 und 66 zu Petitionen Drucksachen 18/1632, 18/1633, 18/1634, 18/1635, 18/1636, 18/1637, 18/1638 . . 3884 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Zweiten Beschlussempfehlung des Wahlprüfungsausschusses: zu Einsprü- chen gegen die Gültigkeit der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. Septem- ber 2013 Drucksache 18/1710 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3885 B Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.16 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/1007, 18/1023. . . . 3885 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksache 18/1017 . . . . . . . . . . . . 3885 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3885 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3886 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3888 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3889 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3891 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3892 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3893 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3895 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 3896 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3896 C Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3897 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3898 B Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3899 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3901 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3902 A Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3903 B II.17 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/1006, 18/1023 . . . . . . 3904 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3904 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3906 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3908 B Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3909 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3912 C Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3914 C Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . 3915 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3917 D Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3919 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 III Michaela Engelmeier-Heite (SPD) . . . . . . . . . 3920 C Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3921 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3922 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3924 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 3925 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetz- entwurf der Bundesregierung über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2014 – (Haushaltsgesetz 2014) – hier: Einzelplan 23 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung (42. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt II.12) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3925 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3831 (A) (C) (D)(B) 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3925 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 26.06.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 26.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 26.06.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 26.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Felgentreu, Fritz SPD 26.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26.06.2014 Heinrich, Gabriela SPD 26.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 26.06.2014 Hintze, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 26.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 26.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 26.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Sieling, Carsten SPD 26.06.2014 Dr. Sütterlin-Waack, Sabine CDU/CSU 26.06.2014 Thönnes, Franz SPD 26.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 26.06.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetzentwurf der Bundesregierung über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) hier: Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung (42. Sitzung, Tagesordnungspunkt II.12) An der 4. namentlichen Abstimmung am 25. Juni 2014 zum Thema Bundeshaushalt BMWZ habe ich teil- genommen und mit „Nein“ gestimmt. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 43. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP VIII, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IX, ZP 2 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 07, 19 Justiz und Verbraucherschutz, Bundesverfassungsgericht Epl 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Reinhard Brandl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kolle-

    gen! Der Einzelplan des Bundesministers des Innern sah
    im Regierungsentwurf einen Ausgabenansatz in Höhe
    von 5,77 Milliarden Euro vor. Wir haben uns in den par-
    lamentarischen Beratungen intensiv damit beschäftigt
    und haben in dieser Phase den Ansatz für die Ausgaben
    um 128 Millionen Euro auf circa 5,9 Milliarden Euro er-
    höht. Das hört sich erst einmal viel an, aber das sind
    keine Wohltaten, die eine Regierungskoalition einfach so
    verteilt, sondern das ist die Antwort auf große Heraus-
    forderungen; die Menschen erwarten zu Recht, dass sich
    der Staat diesen Herausforderungen stellt und die Pro-
    bleme als Teil eines guten, verantwortlichen Regierungs-
    handelns löst.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich will exemplarisch vier dieser großen innenpoliti-
    schen Herausforderungen nennen, die uns in den letzten
    Monaten in den Haushaltsverhandlungen beschäftigt ha-
    ben und die sich in dem Ergebnis widerspiegeln.

    Das ist zum Ersten der Bürgerkrieg in Syrien. In Sy-
    rien und seinen Nachbarländern spielt sich im Moment
    die schlimmste humanitäre Katastrophe der letzten Jahre
    ab. Deutschland hilft in vielfältiger Weise. Das fängt an
    mit der Unterstützung bei der Vernichtung der syrischen
    Chemiewaffen und geht weiter über die Hilfe in den
    Flüchtlingslagern vor Ort bis hin zu der Aufnahme von
    syrischen Flüchtlingen in Deutschland.

    Seit Beginn dieses Konflikts sind etwa 40 000 syri-
    sche Staatsangehörige nach Deutschland eingereist, da-
    runter etwa 32 000 Asylbewerber. Jeden Monat kommen
    etwa 1 700 neu hinzu. Darüber hinaus gibt es mittler-
    weile drei Sonderprogramme für 20 000 syrische Staats-
    angehörige, die besonders schutzbedürftig sind, die nicht
    das Asylverfahren durchlaufen, sondern sofort und un-
    mittelbar einen Aufenthaltstitel bekommen. Für den
    Transport und die Erstbetreuung dieser Gruppe haben
    wir im parlamentarischen Verfahren 9 Millionen Euro
    zusätzlich bereitgestellt.

    Die zweite große Herausforderung im Bereich Migra-
    tion ist die wachsende Nachfrage nach Integrationskur-
    sen. Wir haben ein hohes Interesse daran – ich glaube, da
    spreche ich für alle in diesem Haus –, dass diejenigen,
    die das Recht haben, bei uns zu bleiben, und die auch bei
    uns bleiben wollen, sich integrieren. Der Schlüssel für
    Integration ist die Sprache. Das Bundesamt für Migra-
    tion und Flüchtlinge bietet seit Jahren mit großem Erfolg
    Integrationskurse an, in denen schwerpunktmäßig die
    deutsche Sprache vermittelt wird.

    Die Nachfrage nach diesen Integrationskursen ist un-
    gebrochen. Wir hatten 2012 94 000 Teilnehmer, 2013
    117 000 Teilnehmer, also eine Steigerung um 25 Pro-
    zent, und laut Prognose gibt es 2014 wiederum eine Stei-
    gerung um 20 Prozent auf 140 000 Teilnehmer. Das ist
    wirklich eine erfreuliche Entwicklung, insbesondere
    weil ein immer größerer Teil der Kursteilnehmer freiwil-
    lig daran teilnimmt, also nicht von einem Amt dazu ver-
    pflichtet wird. Diese Menschen erklären von sich aus die
    Bereitschaft, an diesen Kursen teilzunehmen, und doku-
    mentieren damit den Willen, sich bei uns zu integrieren
    und die Sprache zu lernen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)






    Dr. Reinhard Brandl


    (A) (C)



    (D)(B)

    In der Koalition war es uns wichtig, dieser wachsenden
    Nachfrage ein Angebot gegenüberstellen zu können. Al-
    leine für diesen einen Punkt haben wir zusätzlich
    40 Millionen Euro im parlamentarischen Verfahren be-
    reitgestellt.

    Es gibt aber jenseits von Migration und Flüchtlingen
    noch andere Herausforderungen im Innenbereich, denen
    wir begegnen müssen. Ich nenne als dritte Herausforde-
    rung die IT-Sicherheit und die Spionageabwehr. Die
    NSA-Affäre und auch die massenhaften Identitätsdieb-
    stähle, die wir im letzten Jahr haben beobachten müssen,
    haben uns unsere digitale Verwundbarkeit schmerzhaft
    vor Augen geführt. Das hat die Wahrnehmung von Fra-
    gen der IT-Sicherheit verändert. Bürger und Unterneh-
    men haben heute ein deutlich höheres Bewusstsein für
    Datenschutz und Datensicherheit, als sie es noch vor
    etwa einem Jahr hatten.

    Sie werden aus dem Geschäftsbereich des Bundes-
    ministeriums des Innern dabei zum Beispiel durch das
    Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik auf
    vielfältige Weise unterstützt. Ich möchte erwähnen, in
    welch hervorragender Weise das BSI zum Beispiel im
    letzten Jahr zweimal vor millionenfachen Identitäts-
    diebstählen gewarnt hat, Bürger informiert hat, ob deren
    E-Mail-Adresse, ihre Identität darunter ist. Da haben
    viele Menschen überhaupt erst mitbekommen, dass es
    dieses Amt gibt und welch große Leistungen es in der
    Fläche erbringt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren, auch das Bewusstsein in
    der Politik, in der Bundesregierung und in der Verwal-
    tung hat sich im letzten Jahr verändert. Es ist jetzt jedem
    klar, dass die Abwehr von Spionage, und zwar insbeson-
    dere von Spionage über das Internet, kein Thema ist, bei
    dem man sich nur auf ein paar geheim operierende Ver-
    fassungsschützer oder das BSI verlassen kann. Bundes-
    verfassungsschutz und BSI machen eine gute Arbeit,
    aber für eine wirkungsvolle Abwehr ist wirklich jeder in
    seinem Verantwortungsbereich gefordert.

    Die Erhöhung der IT-Sicherheit wird mehr Geld kos-
    ten. Das sehen wir bereits im Haushalt dieses Jahres,
    werden es aber insbesondere in den nächsten Haushalten
    sehen. Das Problem im Bereich Kommunikation ist, dass
    man das Geld, das dort hineinfließt, nicht sieht. Der Nut-
    zen für den Bürger erhöht sich erst einmal nicht, wenn
    eine Behörde ihre Kommunikation verschlüsselt oder
    eine neue Firewall einbaut. Wenn wir dieses Geld aber
    nicht investieren, dann könnte der Preis, den wir später
    zahlen müssen, um ein Vielfaches höher sein,


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    nämlich durch den Verlust an politischer und technologi-
    scher nationaler Souveränität. Die aufgedeckten hoch-
    professionellen Angriffe der letzten Wochen auf das
    Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und auf eine
    Kollegin hier im Deutschen Bundestag haben uns diese
    Bedrohung sehr greifbar gemacht und bildhaft vor Au-
    gen geführt. Der Regierungsentwurf des Haushalts 2014
    hat hier bereits einen ersten Schwerpunkt; es ist aber
    schon jetzt absehbar – wir haben in den kommenden
    Wochen dazu Gespräche mit den Berichterstattern –,
    dass es im nächsten Haushalt eine noch stärkere Rolle
    spielen wird.

    Meine Damen und Herren, ich möchte abschließend
    einen vierten Bereich nennen, der uns in den Haushalts-
    verhandlungen besonders wichtig war, und zwar den Ka-
    tastrophenschutz. Der Katastrophenschutz liegt eigent-
    lich in der Zuständigkeit der Länder und Kommunen.
    Die Flut im letzten Jahr hat uns aber vor Augen geführt,
    dass das Technische Hilfswerk von großer Bedeutung
    bei der Bewältigung solcher Katastrophen ist. Das gilt
    sowohl im Inland als auch im Ausland; momentan leis-
    ten die Helfer des Technischen Hilfswerks auf dem Bal-
    kan große Unterstützung.

    Das THW ist die einzige Behörde, die zu 99 Prozent
    von Ehrenamtlichen getragen wird.


    (Heinz Wiese [Ehingen] [CDU/CSU]: Jawohl!)


    Wenn wir die Ehrenamtlichen nicht hätten und die Leis-
    tung, die sie erbringen, bezahlen müssten, dann könnten
    wir diese Unterstützung nicht leisten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE])


    Eine so große Hilfsmannschaft für vergleichsweise sel-
    tene Einsätze vorzuhalten, wäre praktisch unbezahlbar.

    Damit die Helfer im Ernstfall dann aber auch handeln
    können, sind zwei Dinge wichtig: erstens Ausrüstung
    und zweitens Ausbildung. In beide Bereiche investieren
    wir im Haushalt für 2014 zusätzlich zum Ansatz der
    Bundesregierung 10 Millionen Euro. Der Großteil davon
    geht in den Bereich Fahrzeuge. Sie alle wissen aus ihren
    Wahlkreisen, dass das Alter vieler Fahrzeuge des THW
    jenseits von 20 Jahren liegt.


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Doppelt so alt!)


    Wir investieren aber auch in Führerscheine für die Hel-
    fer, die immer seltener einen Führerschein für solche
    Fahrzeuge mitbringen; wir haben die Reform zu den
    Führerscheinen in den letzten Jahren politisch verfolgt.
    Wir investieren in Ausbildungsmaterialien für die Orts-
    verbände.

    Uns war in der Koalition und auch in den Haushalts-
    beratungen wichtig, am Anfang der Legislaturperiode
    auch einmal ein Zeichen zu setzen: dass wir als Koali-
    tion, aber, ich denke, auch als ganzes Parlament hinter
    dem THW stehen,


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Das tun wir!)


    und diese besondere Wertschätzung auch durch einen
    Aufwuchs zum Ausdruck zu bringen. Ich möchte aber
    präventiv allen Kollegen und Freunden des THW schon





    Dr. Reinhard Brandl


    (A) (C)



    (D)(B)

    einmal sagen: Wir werden das nicht in jedem Jahr in die-
    ser Größenordnung schultern können.


    (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Wie? – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Schade, schade! – Michael Hartmann [Wackernheim] [SPD]: Abwarten!)


    Verehrte Kolleginnen und Kollegen, die Hilfen für
    Syrien, Integrationskurse, die IT-Sicherheit und der Ka-
    tastrophenschutz sind Aufgaben, bei denen die Men-
    schen erwarten, dass wir uns um sie kümmern. Ich
    möchte mich ausdrücklich bei allen Kollegen, auch bei
    denen des Haushaltsausschusses, die für andere Politik-
    bereiche Verantwortung tragen, dafür bedanken, dass wir
    trotz des engen Spielraums, den wir haben, für diese Be-
    reiche zusätzlich Geld zur Verfügung stellen konnten. Es
    war für uns alle keine leichte Operation. Kollege Bartsch
    hat ja schon eine für uns wichtige Zielvorgabe angespro-
    chen, nämlich die schwarze Null. Das ist richtig. Wir
    wollten in diesem Haushalt die Neuverschuldung nicht
    weiter erhöhen und haben sie auch nicht weiter erhöht.
    Das heißt, alle Maßnahmen und alle Mehrausgaben,
    auch die, die ich jetzt gerade beschrieben habe, sind an
    anderer Stelle gegenfinanziert worden.

    Meine Damen und Herren, das ist eine große Solidari-
    tätsleistung, auch der anderen Politikbereiche, für den
    Bereich des BMI, für Maßnahmen, die wir im Sinne ei-
    nes guten Regierungshandelns leisten müssen.

    Ich bin jetzt nicht auf alle Punkte, die wir verändert
    haben, eingegangen. Es folgen ja noch einige Redner,
    aber ich möchte als Hauptberichterstatter schon einmal
    ein positives Fazit dieser Haushaltsberatungen ziehen.
    Ich bedanke mich bei meinen Mitberichterstattern in al-
    len Fraktionen und beim Ministerium für die gute Zu-
    sammenarbeit und bitte Sie alle schon jetzt um Zustim-
    mung zu diesem Haushalt.

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Nächste Rednerin ist Anja Hajduk,

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Anja Hajduk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!

    Ich möchte in meiner Rede – die Redezeit ist ja etwas
    begrenzter – schwerpunktmäßig auf den wichtigen Be-
    reich Integration eingehen. Was schon gesagt wurde, ist
    richtig: Es handelt sich bei dem Etat des Innenministers
    um einen ungeheuer breiten Etat mit sehr vielfältigen
    Aufgaben.

    Ich möchte etwas zum Thema „Integration und Zu-
    wanderung“ sagen, weil das in den nächsten Jahren ein
    Megathema für unsere Gesellschaft sein wird. Demogra-
    fie, Fachkräftesituation, gesellschaftliche Vielfalt: Das
    sind Herausforderungen, denen wir kompetent begegnen
    wollen. Ich finde, dass es eine positive Botschaft ist,
    wenn wir wissen, dass Deutschland heute ein beliebtes
    Zuwanderungsland ist. Das sollte uns freuen und auch
    Ansporn für uns sein. Ich sage das vor dem Hintergrund,
    dass ich einen Widerspruch der Großen Koalition an
    dieser Stelle wirklich für dringend auflösungsbedürftig
    halte –


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Kann gar nicht sein!)


    ich könnte auch sagen: Das geht so wirklich nicht –,
    nämlich den Widerspruch, dass Sie im Koalitionsvertrag
    Akzente setzen, die Integration wirklich deutlich verbes-
    sern zu wollen, dann aber bei der Finanzierung diesem
    Anspruch nicht gerecht werden.

    Das kann man an drei Stellen bebildern – das ist auch
    schon erwähnt worden vom Kollegen Bartsch –: Das
    Angebot an Integrationskursen ist herabgesetzt worden,
    obwohl es eine zu erwartende deutliche Steigerung bei
    den Teilnehmerzahlen gibt. Sie wollen auch dort die
    Qualität verbessern. Dieses Problem haben wir auch bei
    der Migrationsberatung, wo selbst Ihr Haus sagt: Wir
    rechnen mit einem verstärkten Zulauf wegen der dyna-
    misch anwachsenden Zahlen. – Auch die Nachfrage
    nach niedrigschwelligen Frauenkursen wurde wesentlich
    geringer veranschlagt als im Jahr 2013, sodass ich nur
    feststellen kann: Es ist ja ehrenwert, wenn in den Haus-
    haltsberatungen eine gewisse Ehrlichkeit einzieht. Aber
    es ist am Ende natürlich nicht ehrenwert, wenn ein
    Ministerium sagen muss: Eigentlich fehlen uns 70 Mil-
    lionen Euro. – Diese Zahl kommt nicht von mir, sondern
    vom Minister.

    Die Lösung des Problems der fehlenden 70 Millionen
    Euro für die Bereiche, die ich erwähnt habe – ich denke
    insbesondere an die Integrationskurse –, ist zum Teil an-
    gegangen worden. Man kann sagen: Die Koalition hat
    die Finanzierung von knapp 70 Prozent dieser Summe
    – 40 Millionen Euro für Integrationskurse und, wenn ich
    den Bereich etwas erweitere, 9 Millionen Euro für den
    Flüchtlingsbereich – in Angriff genommen. Das macht
    aber auch deutlich, dass Sie Ihren selbstgesteckten An-
    sprüchen immer noch nicht gerecht werden, Herr Minis-
    ter. Das gilt nicht nur für Sie, Herr Minister, sondern
    auch für die Fraktionen.

    Ich spreche die Finanzierung der Integrationskurse
    an, weil wir Grünen durchaus wissen, dass es nicht
    nichts ist, wenn zusätzliche Mittel in Höhe von 40 Mil-
    lionen Euro bereitgestellt werden müssen. Angesichts
    der Tatsache, dass man den Empfängerkreis eigentlich
    noch auf Asylantragsteller ausweiten will – das ent-
    spricht dem Integrationsministerbeschluss –, reicht diese
    Summe definitiv nicht aus. Da muss mehr geschehen.
    Wir haben Ihnen mit einem Antrag, den wir vorgelegt
    haben, gezeigt, dass man da nicht nur mehr tun sollte,
    sondern auch mehr tun kann.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Unser Antrag auf Bereitstellung von mehr Integra-
    tionsmitteln und Schaffung besserer Beratungskapazitä-
    ten und insbesondere in dem von mir schon erwähnten
    Bereich Frauen, die konventionelle Integrationsangebote
    oft nicht annehmen, ist umsetzbar. Eine fast vollständige





    Anja Hajduk


    (A) (C)



    (D)(B)

    Gegenfinanzierung über den Etat des Ministers ist mög-
    lich.

    Herr Minister, ich gehe einmal fest davon aus, dass
    Sie eine Lücke in der Finanzierung wie die, die Sie dem
    Haushaltsausschuss und den Fraktionen mit diesem Etat
    vorgelegt haben, beim nächsten Etat nicht wieder prä-
    sentieren wollen. Wir Grünen begrüßen es, dass es feste
    Zusagen gibt, schrittweise mehr Flüchtlinge aus Syrien
    aufzunehmen. Wir glauben, es müssen noch mehr
    Flüchtlinge aufgenommen werden.

    Das, was vor kurzem auf der Innenministerkonferenz
    vereinbart wurde – zusätzlich 10 000 syrische Flücht-
    linge aufzunehmen –, muss in der Kabinettssitzung
    nächste Woche zu einem Beschluss führen. Da muss
    noch mehr Geld fließen. Die 9 Millionen Euro, um die
    Sie die Flüchtlingshilfe jetzt aufgestockt haben, dienen
    den Zusagen vom letzten Dezember. Mit diesem Geld ist
    die bestehende Lücke geschlossen worden. Die auf der
    jüngsten Innenministerkonferenz gegebene Zusage muss
    mit finanziellen Mitteln bekräftigt werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE])


    Das sind wir insbesondere den Flüchtlingen schuldig.

    Ich möchte ganz kurz etwas zum Bereich Sport sagen.
    Wir Grünen möchten an dieser Stelle daran erinnern,
    dass auch die Bundesländer eine Verpflichtung haben,
    ihre Zusagen zur Finanzierung der Nationalen Anti-Do-
    ping Agentur zu erfüllen. Von allen Fraktionen muss ein
    entsprechender Appell ausgehen. Dass Länder ihre Zu-
    sagen nicht erfüllt haben, hat den Minister dazu veran-
    lasst, das Thema „Jugend trainiert für Olympia“ sozusa-
    gen in Geiselhaft zu nehmen. Das hat natürlich für
    Empörung gesorgt.

    Wir finden es gut, dass die Finanzierung von „Jugend
    trainiert für Olympia“ für dieses und auch für das
    nächste Jahr gesichert ist. Aber es kann nicht sein, dass
    Streitereien zwischen Bund und Ländern und auch feh-
    lende Finanzierungszusagen der Länder dazu führen,
    dass wichtige Aufgaben auf einmal infrage stehen. Das
    wünschen wir uns anders. Ich habe ein gewisses Ver-
    ständnis dafür, dass der Minister Druck aufbauen will.
    Herr Minister, ich erwarte, dass Sie zusammen mit den
    Ländern gute Pakete schnüren. Sie haben uns Grüne da
    an Ihrer Seite.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Hinsichtlich der Spitzensportförderung sehe ich es so,
    dass wir da in Vorleistung gegangen sind. Wir haben Sie
    da mit zusätzlichen Mitteln ausgestattet; aber das ge-
    schah nicht voraussetzungslos. Wir erwarten auch im
    Spitzensport Strukturänderungen, etwa was Fokussie-
    rungen angeht. Das will ich an dieser Stelle noch einmal
    betonen.

    Ganz zum Schluss noch etwas zum Thema Geheim-
    dienste. Deren Arbeit ist ja so geheim, dass man darüber
    eigentlich nicht sprechen darf.