Rede:
ID1804314300

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 9
    1. Vielen: 1
    2. Dank.: 1
    3. –: 1
    4. Nächster: 1
    5. Redner: 1
    6. ist: 1
    7. Dr.: 1
    8. ReinhardBrandl,: 1
    9. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/43 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Vizepräsi- dentin Ulla Schmidt sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele und Christoph Strässer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 A Wahl des Abgeordneten Sven-Christian Kindler als stellvertretendes Mitglied für das Kuratorium der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ . . . . . . . . . . . 3831 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 3831 D Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.14 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/1009, 18/1023 . . . . . . 3832 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3832 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3833 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3835 B Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3836 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3839 B Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 3840 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3840 D Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3843 D Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3845 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3847 C Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3848 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3849 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 3850 C Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3851 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3853 C Marcus Held (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3854 C Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3855 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3857 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3858 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3859 A II.15 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/1020, 18/1023 . . . . . . 3860 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3860 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3861 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3863 C Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3865 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3866 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3867 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3869 D Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3872 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3873 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3875 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3876 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 3878 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3879 C Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3881 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3882 B Tagesordnungspunkt VIII: a) Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Ge- setzes zur Änderung des Weingesetzes Drucksache 18/1780 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 A b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Bad Bank für Atom – Rückstellungen der Atomwirtschaft in öffentlich-rechtli- chem Fonds sicherstellen Drucksache 18/1465 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung nach Arti- kel 5 des Gesetzes zur Regelung von De- Mail-Diensten und zur Änderung weite- rer Vorschriften Drucksache 17/10720 . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungs- hofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 2013: – Einzel- plan 20 – Drucksache 18/1560 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 C Tagesordnungspunkt IX: a)–g) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammel- übersichten 60, 61, 62, 63, 64, 65 und 66 zu Petitionen Drucksachen 18/1632, 18/1633, 18/1634, 18/1635, 18/1636, 18/1637, 18/1638 . . 3884 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Zweiten Beschlussempfehlung des Wahlprüfungsausschusses: zu Einsprü- chen gegen die Gültigkeit der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. Septem- ber 2013 Drucksache 18/1710 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3885 B Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.16 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/1007, 18/1023. . . . 3885 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksache 18/1017 . . . . . . . . . . . . 3885 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3885 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3886 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3888 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3889 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3891 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3892 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3893 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3895 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 3896 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3896 C Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3897 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3898 B Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3899 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3901 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3902 A Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3903 B II.17 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/1006, 18/1023 . . . . . . 3904 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3904 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3906 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3908 B Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3909 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3912 C Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3914 C Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . 3915 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3917 D Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3919 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 III Michaela Engelmeier-Heite (SPD) . . . . . . . . . 3920 C Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3921 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3922 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3924 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 3925 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetz- entwurf der Bundesregierung über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2014 – (Haushaltsgesetz 2014) – hier: Einzelplan 23 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung (42. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt II.12) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3925 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3831 (A) (C) (D)(B) 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3925 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 26.06.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 26.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 26.06.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 26.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Felgentreu, Fritz SPD 26.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26.06.2014 Heinrich, Gabriela SPD 26.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 26.06.2014 Hintze, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 26.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 26.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 26.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Sieling, Carsten SPD 26.06.2014 Dr. Sütterlin-Waack, Sabine CDU/CSU 26.06.2014 Thönnes, Franz SPD 26.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 26.06.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetzentwurf der Bundesregierung über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) hier: Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung (42. Sitzung, Tagesordnungspunkt II.12) An der 4. namentlichen Abstimmung am 25. Juni 2014 zum Thema Bundeshaushalt BMWZ habe ich teil- genommen und mit „Nein“ gestimmt. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 43. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP VIII, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IX, ZP 2 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 07, 19 Justiz und Verbraucherschutz, Bundesverfassungsgericht Epl 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Dietmar Bartsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Der Etat

    des Bundesministeriums des Innern leidet in besonderer
    Weise unter dem Heiligtum der schwarzen Null von
    Wolfgang Schäuble. Der Etat ist wenig programmlastig,
    aber sehr personal- und sachlastig. Deswegen fällt es in
    besonderer Weise schwer, globale Minderausgaben aus-
    zuweisen. Da der Innenminister sehr loyal ist, treten hier
    sehr viele Probleme auf. Die Haushaltspolitik wird hier
    zu einer innenpolitischen Gefahr.

    Das Gute ist, dass wir, sowohl die regierungstragen-
    den Fraktionen als auch die Opposition, während der
    Haushaltsberatungen noch viele vernünftige Dinge
    durchsetzen und in diesem Etat einen Aufwuchs realisie-





    Dr. Dietmar Bartsch


    (A) (C)



    (D)(B)

    ren konnten. Ich will einige positive Punkte ausdrücklich
    nennen.


    (Beifall des Abg. Martin Gerster [SPD])


    Wir haben zum Beispiel die Mittel für die Stiftung für
    das sorbische Volk um 500 000 Euro aufstocken können.
    Das ist eine sehr vernünftige Entscheidung, sie erfolgte
    in Zusammenarbeit mit den Landesregierungen von
    Sachsen und Brandenburg.

    Wir haben beim THW in den Etatberatungen einen
    deutlichen Schritt nach vorne gehen können. Das Tech-
    nische Hilfswerk bekommt zusätzliche Mittel für die
    Ortsverbände, für Ausbildung und für Fahrzeuge. Das ist
    eine vernünftige Entscheidung.

    Ich will zum Bereich der Integration positiv erwähnen
    – ich komme noch darauf zurück –, dass das Bundesamt
    für Migration und Flüchtlinge 300 zusätzliche Stellen
    bekommen hat. Auch das ist unzweifelhaft eine vernünf-
    tige Entscheidung.


    (Michael Hartmann [Wackernheim] [SPD]: Deshalb stimmen Sie dem Etat zu!)


    Trotzdem ist der Etat an wichtigen Stellen chronisch
    unterfinanziert, meine Damen und Herren. Ich will auf
    einige Punkte eingehen. Nehmen wir eines der größten
    Probleme, vor denen wir insgesamt in Deutschland und
    Europa stehen: die weltweiten Flüchtlingsströme aus Sy-
    rien und dem Mittelmeerraum. Wir alle kennen die Pro-
    bleme. Der politisch verantwortungsvolle und humani-
    täre Umgang mit den Sorgen und Nöten dieser
    inzwischen Millionen Flüchtlinge ist eine Riesenheraus-
    forderung. Ich erinnere an die beeindruckende Rede – je-
    denfalls hat sie mich beeindruckt – von Navid Kermani
    anlässlich des 65. Jahrestages des deutschen Grundge-
    setzes. Er hat uns allen ins Stammbuch geschrieben:

    Deutschland … hat genügend Ressourcen, politisch
    Verfolgte zu schützen, statt die Verantwortung auf
    die sogenannten Drittstaaten abzuwälzen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Und es sollte aus wohlverstandenem Eigeninteresse
    anderen Menschen eine faire Chance geben, sich
    um die Einwanderung legal zu bewerben, damit sie
    nicht auf das Asylrecht zurückgreifen müssen.

    Deshalb kritisieren wir scharf, dass Sie haushaltspoli-
    tisch für diesen Ansatz keine Grundlagen schaffen,
    meine Damen und Herren. Es ist viel mehr notwendig.
    Ich will nur einen Punkt nennen. In Ihrem eigenen Ko-
    alitionsvertrag versprechen Sie, „mit besonderem Vor-
    rang … die Verkürzung der Bearbeitungsdauer bei den
    Asylverfahren“ realisieren zu wollen. „Die Verfahrens-
    dauer bis zum Erstentscheid soll drei Monate nicht über-
    steigen.“ Die reale Situation ist aber eine Verfahrens-
    dauer von derzeit sieben Monaten. Es deutet überhaupt
    nichts darauf hin, dass diese Zeitspanne kürzer wird. Da
    muss doch viel mehr geschehen. Da müssen Sie in haus-
    haltspolitischer Hinsicht mehr einstellen. Zur Erfüllung
    dieser Aufgabe tun Sie viel zu wenig in diesem Haus-
    halt.

    (Beifall bei der LINKEN – Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: 300 neue Stellen!)


    Sie haben im Haushalt zudem keine ausreichenden Vor-
    kehrungen getroffen, um Ihr Versprechen einzulösen.
    Stattdessen verringern Sie die Zahl der Antragsverfah-
    ren, indem Sie die Liste der sicheren Herkunftsländer
    vergrößern.


    (Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Auch das verkürzt die Verfahren! Das ist ein Beitrag zur Verfahrensverkürzung!)


    Das ist nicht im Geist der Rede von Kermani.


    (Beifall bei der LINKEN)


    In Jordanien und in anderen armen Ländern suchen
    Hunderttausende Menschen Schutz und Geborgenheit.
    Deutschland verweist auf 10 000 Flüchtlinge aus Syrien.
    Die Aufnahme von 10 000 Flüchtlingen ist gut, aber
    letztlich zu wenig. Wir dürfen in diesem Zusammenhang
    nicht auf andere europäische Länder zeigen, wenn sie
    noch schlechter sind als wir. Das ist der falsche Weg.
    Der Bundesminister hat im Berichterstattergespräch da-
    rauf verwiesen, dass die Risiken, die sich zum Beispiel
    aus der aktuellen Verschärfung der Lage in der Ukraine
    ergeben, im Haushalt in keiner Weise abgebildet sind.
    Deswegen: Hier muss mehr geschehen. Was geschehen
    ist, ist nicht ausreichend. Es gibt keine Strategie. Was ist
    die Strategie der Bundesregierung angesichts wachsen-
    der internationaler Flüchtlingsströme? Wann, bitte, wol-
    len Sie mit einer verantwortungsvollen und vorausschau-
    enden Haushaltspolitik in Ihrem Etat beginnen?


    (Beifall bei der LINKEN – Oswin Veith [CDU/ CSU]: Wir sind längst dabei!)


    Zum Thema Integration. Auch hier will ich zugeste-
    hen, dass während der Haushaltsberatungen Positives
    geschehen ist, keine Frage. Die Kollegen Berichterstatter
    haben einen Beitrag geleistet. Aber hier verhält es sich
    ähnlich: 2013 gab es über 117 000 Teilnehmer in den In-
    tegrationskursen. Das BMI kalkuliert 2014 und 2015 mit
    jeweils 140 000 Teilnehmern. Aber die notwendigen
    Mittel werden auch hier durch die Globalen Minderaus-
    gaben nicht eingestellt. Überhaupt nicht berücksichtigt
    sind Mittel für die freiwillige Teilnahme an solchen Kur-
    sen. Trotzdem hat der Innenminister dem Regierungsent-
    wurf zugestimmt. Das ist letztlich unverantwortlich, weil
    die entsprechenden Etats unterfinanziert sind. Sie stellen
    sich nicht auf die Herausforderungen der Asylbewerber-
    politik und der Integrationspolitik ein.

    Lassen Sie mich einen weiteren Punkt nennen, der die
    Menschen in diesem Land sehr bewegt. Das ist das
    große Thema NSA. Hier ist ausspioniert und abgehört
    worden. Wir kennen die ganze Geschichte: Herr
    Friedrich fährt nach Amerika, und Herr Pofalla erklärt
    das Ganze für beendet. Dieser Skandal spiegelt sich
    überhaupt nicht wider. Es geht nicht nur um das Handy
    der Kanzlerin; das ist doch albern. Vielmehr geht es um
    Industriespionage, das Ausspionieren von Krankenak-
    ten und Forschungseinrichtungen; das ist doch der ent-
    scheidende Punkt. Dazu sage ich ganz klar und deutlich:
    Da kann man nicht, wie die Kanzlerin sagt, auf die Kraft





    Dr. Dietmar Bartsch


    (A) (C)



    (D)(B)

    der Argumente setzen. Nein, da muss Flagge gezeigt
    werden. Da muss man zum Beispiel die Verhandlungen
    über das TTIP aussetzen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Da muss man vielleicht Personal aus den Botschaften
    nach Hause schicken. Das wäre der richtige Ansatz. Die
    NSA steht in einer unsäglichen Tradition. In dieser Wo-
    che ist bekannt geworden, dass die Westalliierten die
    Post aus der DDR bis 1989 durchgängig ausspioniert ha-
    ben; das ist ein Skandal sondergleichen. Das wird fak-
    tisch einfach fortgesetzt. Sie müssen dafür sorgen, dass
    die Bundesrepublik souverän handelt. Die Souveränität
    ist aktuell im Zusammenhang mit der NSA nicht herge-
    stellt. Das ist ein Riesenproblem.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Lassen Sie mich einen anderen Punkt ansprechen, der
    mir sehr wichtig ist. In den Medien wird hin und wieder
    die Arbeit von Stiftungen als parteinah diffamiert. Ange-
    sichts der riesigen Herausforderungen, vor denen wir in
    bildungspolitischer und meinungspolitischer Hinsicht
    stehen, sollten wir gemeinsam die Stiftungen, von der
    Hanns-Seidel-Stiftung bis hin zur Rosa-Luxemburg-Stif-
    tung, ausdrücklich würdigen. Was diese angesichts der
    großen Herausforderungen leisten, finde ich wirklich be-
    achtenswert. Wir alle wollen informierte, kluge und poli-
    tisch engagierte Bürgerinnen und Bürger. Deswegen
    sollten wir alle gemeinsam sagen: Jawohl, wir stehen zu
    den Mitteln für diese Stiftungen. Wir müssen keine ver-
    schämten Entscheidungen treffen. Wir wollen gemein-
    sam, dass die Stiftungen ihre Aufgaben sowohl im Aus-
    land als auch im Inland weiterhin erfüllen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Insgesamt kann ich nur feststellen: Leider wird der
    Haushalt den Anforderungen, vor denen wir stehen, in
    keiner Weise gerecht. Ich kann das Ziel der schwarzen
    Null verstehen. Aber das darf nicht dazu führen, dass wir
    in diesem Etat notwendige Aufgaben nicht mehr realisie-
    ren. Sonst gefährden wir letztlich die Menschen in unse-
    rem Land und viele, die zu uns kommen wollen.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Nächster Redner ist Dr. Reinhard

Brandl, CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Reinhard Brandl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kolle-

    gen! Der Einzelplan des Bundesministers des Innern sah
    im Regierungsentwurf einen Ausgabenansatz in Höhe
    von 5,77 Milliarden Euro vor. Wir haben uns in den par-
    lamentarischen Beratungen intensiv damit beschäftigt
    und haben in dieser Phase den Ansatz für die Ausgaben
    um 128 Millionen Euro auf circa 5,9 Milliarden Euro er-
    höht. Das hört sich erst einmal viel an, aber das sind
    keine Wohltaten, die eine Regierungskoalition einfach so
    verteilt, sondern das ist die Antwort auf große Heraus-
    forderungen; die Menschen erwarten zu Recht, dass sich
    der Staat diesen Herausforderungen stellt und die Pro-
    bleme als Teil eines guten, verantwortlichen Regierungs-
    handelns löst.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich will exemplarisch vier dieser großen innenpoliti-
    schen Herausforderungen nennen, die uns in den letzten
    Monaten in den Haushaltsverhandlungen beschäftigt ha-
    ben und die sich in dem Ergebnis widerspiegeln.

    Das ist zum Ersten der Bürgerkrieg in Syrien. In Sy-
    rien und seinen Nachbarländern spielt sich im Moment
    die schlimmste humanitäre Katastrophe der letzten Jahre
    ab. Deutschland hilft in vielfältiger Weise. Das fängt an
    mit der Unterstützung bei der Vernichtung der syrischen
    Chemiewaffen und geht weiter über die Hilfe in den
    Flüchtlingslagern vor Ort bis hin zu der Aufnahme von
    syrischen Flüchtlingen in Deutschland.

    Seit Beginn dieses Konflikts sind etwa 40 000 syri-
    sche Staatsangehörige nach Deutschland eingereist, da-
    runter etwa 32 000 Asylbewerber. Jeden Monat kommen
    etwa 1 700 neu hinzu. Darüber hinaus gibt es mittler-
    weile drei Sonderprogramme für 20 000 syrische Staats-
    angehörige, die besonders schutzbedürftig sind, die nicht
    das Asylverfahren durchlaufen, sondern sofort und un-
    mittelbar einen Aufenthaltstitel bekommen. Für den
    Transport und die Erstbetreuung dieser Gruppe haben
    wir im parlamentarischen Verfahren 9 Millionen Euro
    zusätzlich bereitgestellt.

    Die zweite große Herausforderung im Bereich Migra-
    tion ist die wachsende Nachfrage nach Integrationskur-
    sen. Wir haben ein hohes Interesse daran – ich glaube, da
    spreche ich für alle in diesem Haus –, dass diejenigen,
    die das Recht haben, bei uns zu bleiben, und die auch bei
    uns bleiben wollen, sich integrieren. Der Schlüssel für
    Integration ist die Sprache. Das Bundesamt für Migra-
    tion und Flüchtlinge bietet seit Jahren mit großem Erfolg
    Integrationskurse an, in denen schwerpunktmäßig die
    deutsche Sprache vermittelt wird.

    Die Nachfrage nach diesen Integrationskursen ist un-
    gebrochen. Wir hatten 2012 94 000 Teilnehmer, 2013
    117 000 Teilnehmer, also eine Steigerung um 25 Pro-
    zent, und laut Prognose gibt es 2014 wiederum eine Stei-
    gerung um 20 Prozent auf 140 000 Teilnehmer. Das ist
    wirklich eine erfreuliche Entwicklung, insbesondere
    weil ein immer größerer Teil der Kursteilnehmer freiwil-
    lig daran teilnimmt, also nicht von einem Amt dazu ver-
    pflichtet wird. Diese Menschen erklären von sich aus die
    Bereitschaft, an diesen Kursen teilzunehmen, und doku-
    mentieren damit den Willen, sich bei uns zu integrieren
    und die Sprache zu lernen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)






    Dr. Reinhard Brandl


    (A) (C)



    (D)(B)

    In der Koalition war es uns wichtig, dieser wachsenden
    Nachfrage ein Angebot gegenüberstellen zu können. Al-
    leine für diesen einen Punkt haben wir zusätzlich
    40 Millionen Euro im parlamentarischen Verfahren be-
    reitgestellt.

    Es gibt aber jenseits von Migration und Flüchtlingen
    noch andere Herausforderungen im Innenbereich, denen
    wir begegnen müssen. Ich nenne als dritte Herausforde-
    rung die IT-Sicherheit und die Spionageabwehr. Die
    NSA-Affäre und auch die massenhaften Identitätsdieb-
    stähle, die wir im letzten Jahr haben beobachten müssen,
    haben uns unsere digitale Verwundbarkeit schmerzhaft
    vor Augen geführt. Das hat die Wahrnehmung von Fra-
    gen der IT-Sicherheit verändert. Bürger und Unterneh-
    men haben heute ein deutlich höheres Bewusstsein für
    Datenschutz und Datensicherheit, als sie es noch vor
    etwa einem Jahr hatten.

    Sie werden aus dem Geschäftsbereich des Bundes-
    ministeriums des Innern dabei zum Beispiel durch das
    Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik auf
    vielfältige Weise unterstützt. Ich möchte erwähnen, in
    welch hervorragender Weise das BSI zum Beispiel im
    letzten Jahr zweimal vor millionenfachen Identitäts-
    diebstählen gewarnt hat, Bürger informiert hat, ob deren
    E-Mail-Adresse, ihre Identität darunter ist. Da haben
    viele Menschen überhaupt erst mitbekommen, dass es
    dieses Amt gibt und welch große Leistungen es in der
    Fläche erbringt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren, auch das Bewusstsein in
    der Politik, in der Bundesregierung und in der Verwal-
    tung hat sich im letzten Jahr verändert. Es ist jetzt jedem
    klar, dass die Abwehr von Spionage, und zwar insbeson-
    dere von Spionage über das Internet, kein Thema ist, bei
    dem man sich nur auf ein paar geheim operierende Ver-
    fassungsschützer oder das BSI verlassen kann. Bundes-
    verfassungsschutz und BSI machen eine gute Arbeit,
    aber für eine wirkungsvolle Abwehr ist wirklich jeder in
    seinem Verantwortungsbereich gefordert.

    Die Erhöhung der IT-Sicherheit wird mehr Geld kos-
    ten. Das sehen wir bereits im Haushalt dieses Jahres,
    werden es aber insbesondere in den nächsten Haushalten
    sehen. Das Problem im Bereich Kommunikation ist, dass
    man das Geld, das dort hineinfließt, nicht sieht. Der Nut-
    zen für den Bürger erhöht sich erst einmal nicht, wenn
    eine Behörde ihre Kommunikation verschlüsselt oder
    eine neue Firewall einbaut. Wenn wir dieses Geld aber
    nicht investieren, dann könnte der Preis, den wir später
    zahlen müssen, um ein Vielfaches höher sein,


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    nämlich durch den Verlust an politischer und technologi-
    scher nationaler Souveränität. Die aufgedeckten hoch-
    professionellen Angriffe der letzten Wochen auf das
    Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und auf eine
    Kollegin hier im Deutschen Bundestag haben uns diese
    Bedrohung sehr greifbar gemacht und bildhaft vor Au-
    gen geführt. Der Regierungsentwurf des Haushalts 2014
    hat hier bereits einen ersten Schwerpunkt; es ist aber
    schon jetzt absehbar – wir haben in den kommenden
    Wochen dazu Gespräche mit den Berichterstattern –,
    dass es im nächsten Haushalt eine noch stärkere Rolle
    spielen wird.

    Meine Damen und Herren, ich möchte abschließend
    einen vierten Bereich nennen, der uns in den Haushalts-
    verhandlungen besonders wichtig war, und zwar den Ka-
    tastrophenschutz. Der Katastrophenschutz liegt eigent-
    lich in der Zuständigkeit der Länder und Kommunen.
    Die Flut im letzten Jahr hat uns aber vor Augen geführt,
    dass das Technische Hilfswerk von großer Bedeutung
    bei der Bewältigung solcher Katastrophen ist. Das gilt
    sowohl im Inland als auch im Ausland; momentan leis-
    ten die Helfer des Technischen Hilfswerks auf dem Bal-
    kan große Unterstützung.

    Das THW ist die einzige Behörde, die zu 99 Prozent
    von Ehrenamtlichen getragen wird.


    (Heinz Wiese [Ehingen] [CDU/CSU]: Jawohl!)


    Wenn wir die Ehrenamtlichen nicht hätten und die Leis-
    tung, die sie erbringen, bezahlen müssten, dann könnten
    wir diese Unterstützung nicht leisten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE])


    Eine so große Hilfsmannschaft für vergleichsweise sel-
    tene Einsätze vorzuhalten, wäre praktisch unbezahlbar.

    Damit die Helfer im Ernstfall dann aber auch handeln
    können, sind zwei Dinge wichtig: erstens Ausrüstung
    und zweitens Ausbildung. In beide Bereiche investieren
    wir im Haushalt für 2014 zusätzlich zum Ansatz der
    Bundesregierung 10 Millionen Euro. Der Großteil davon
    geht in den Bereich Fahrzeuge. Sie alle wissen aus ihren
    Wahlkreisen, dass das Alter vieler Fahrzeuge des THW
    jenseits von 20 Jahren liegt.


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Doppelt so alt!)


    Wir investieren aber auch in Führerscheine für die Hel-
    fer, die immer seltener einen Führerschein für solche
    Fahrzeuge mitbringen; wir haben die Reform zu den
    Führerscheinen in den letzten Jahren politisch verfolgt.
    Wir investieren in Ausbildungsmaterialien für die Orts-
    verbände.

    Uns war in der Koalition und auch in den Haushalts-
    beratungen wichtig, am Anfang der Legislaturperiode
    auch einmal ein Zeichen zu setzen: dass wir als Koali-
    tion, aber, ich denke, auch als ganzes Parlament hinter
    dem THW stehen,


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Das tun wir!)


    und diese besondere Wertschätzung auch durch einen
    Aufwuchs zum Ausdruck zu bringen. Ich möchte aber
    präventiv allen Kollegen und Freunden des THW schon





    Dr. Reinhard Brandl


    (A) (C)



    (D)(B)

    einmal sagen: Wir werden das nicht in jedem Jahr in die-
    ser Größenordnung schultern können.


    (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Wie? – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Schade, schade! – Michael Hartmann [Wackernheim] [SPD]: Abwarten!)


    Verehrte Kolleginnen und Kollegen, die Hilfen für
    Syrien, Integrationskurse, die IT-Sicherheit und der Ka-
    tastrophenschutz sind Aufgaben, bei denen die Men-
    schen erwarten, dass wir uns um sie kümmern. Ich
    möchte mich ausdrücklich bei allen Kollegen, auch bei
    denen des Haushaltsausschusses, die für andere Politik-
    bereiche Verantwortung tragen, dafür bedanken, dass wir
    trotz des engen Spielraums, den wir haben, für diese Be-
    reiche zusätzlich Geld zur Verfügung stellen konnten. Es
    war für uns alle keine leichte Operation. Kollege Bartsch
    hat ja schon eine für uns wichtige Zielvorgabe angespro-
    chen, nämlich die schwarze Null. Das ist richtig. Wir
    wollten in diesem Haushalt die Neuverschuldung nicht
    weiter erhöhen und haben sie auch nicht weiter erhöht.
    Das heißt, alle Maßnahmen und alle Mehrausgaben,
    auch die, die ich jetzt gerade beschrieben habe, sind an
    anderer Stelle gegenfinanziert worden.

    Meine Damen und Herren, das ist eine große Solidari-
    tätsleistung, auch der anderen Politikbereiche, für den
    Bereich des BMI, für Maßnahmen, die wir im Sinne ei-
    nes guten Regierungshandelns leisten müssen.

    Ich bin jetzt nicht auf alle Punkte, die wir verändert
    haben, eingegangen. Es folgen ja noch einige Redner,
    aber ich möchte als Hauptberichterstatter schon einmal
    ein positives Fazit dieser Haushaltsberatungen ziehen.
    Ich bedanke mich bei meinen Mitberichterstattern in al-
    len Fraktionen und beim Ministerium für die gute Zu-
    sammenarbeit und bitte Sie alle schon jetzt um Zustim-
    mung zu diesem Haushalt.

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)