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    12. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/43 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Vizepräsi- dentin Ulla Schmidt sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele und Christoph Strässer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 A Wahl des Abgeordneten Sven-Christian Kindler als stellvertretendes Mitglied für das Kuratorium der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ . . . . . . . . . . . 3831 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 3831 D Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.14 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/1009, 18/1023 . . . . . . 3832 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3832 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3833 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3835 B Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3836 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3839 B Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 3840 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3840 D Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3843 D Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3845 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3847 C Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3848 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3849 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 3850 C Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3851 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3853 C Marcus Held (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3854 C Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3855 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3857 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3858 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3859 A II.15 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/1020, 18/1023 . . . . . . 3860 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3860 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3861 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3863 C Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3865 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3866 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3867 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3869 D Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3872 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3873 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3875 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3876 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 3878 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3879 C Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3881 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3882 B Tagesordnungspunkt VIII: a) Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Ge- setzes zur Änderung des Weingesetzes Drucksache 18/1780 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 A b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Bad Bank für Atom – Rückstellungen der Atomwirtschaft in öffentlich-rechtli- chem Fonds sicherstellen Drucksache 18/1465 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung nach Arti- kel 5 des Gesetzes zur Regelung von De- Mail-Diensten und zur Änderung weite- rer Vorschriften Drucksache 17/10720 . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungs- hofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 2013: – Einzel- plan 20 – Drucksache 18/1560 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 C Tagesordnungspunkt IX: a)–g) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammel- übersichten 60, 61, 62, 63, 64, 65 und 66 zu Petitionen Drucksachen 18/1632, 18/1633, 18/1634, 18/1635, 18/1636, 18/1637, 18/1638 . . 3884 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Zweiten Beschlussempfehlung des Wahlprüfungsausschusses: zu Einsprü- chen gegen die Gültigkeit der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. Septem- ber 2013 Drucksache 18/1710 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3885 B Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.16 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/1007, 18/1023. . . . 3885 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksache 18/1017 . . . . . . . . . . . . 3885 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3885 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3886 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3888 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3889 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3891 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3892 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3893 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3895 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 3896 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3896 C Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3897 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3898 B Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3899 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3901 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3902 A Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3903 B II.17 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/1006, 18/1023 . . . . . . 3904 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3904 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3906 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3908 B Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3909 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3912 C Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3914 C Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . 3915 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3917 D Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3919 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 III Michaela Engelmeier-Heite (SPD) . . . . . . . . . 3920 C Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3921 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3922 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3924 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 3925 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetz- entwurf der Bundesregierung über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2014 – (Haushaltsgesetz 2014) – hier: Einzelplan 23 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung (42. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt II.12) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3925 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3831 (A) (C) (D)(B) 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3925 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 26.06.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 26.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 26.06.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 26.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Felgentreu, Fritz SPD 26.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26.06.2014 Heinrich, Gabriela SPD 26.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 26.06.2014 Hintze, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 26.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 26.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 26.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Sieling, Carsten SPD 26.06.2014 Dr. Sütterlin-Waack, Sabine CDU/CSU 26.06.2014 Thönnes, Franz SPD 26.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 26.06.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetzentwurf der Bundesregierung über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) hier: Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung (42. Sitzung, Tagesordnungspunkt II.12) An der 4. namentlichen Abstimmung am 25. Juni 2014 zum Thema Bundeshaushalt BMWZ habe ich teil- genommen und mit „Nein“ gestimmt. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 43. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP VIII, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IX, ZP 2 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 07, 19 Justiz und Verbraucherschutz, Bundesverfassungsgericht Epl 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Mechthild Heil


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen!

    Wer einem anderen das Beste wünscht, ist ein guter
    Mensch. Wer das Beste befiehlt, ist ein Tyrann.

    Ich finde, das ist eine kluge Aussage des früheren Ver-
    fassungsrichters Paul Kirchhof. Sie charakterisiert nicht
    nur mein, sondern, ich glaube, unser aller Bild von guter
    Politik und vor allem von guter Verbraucherpolitik. Für
    mich und für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion steht
    der eigenverantwortliche und selbstbestimmte Verbrau-
    cher im Mittelpunkt. Denn der Verbraucher ist kein hilf-
    loses Wesen, das vor jeder Unbill des Lebens in Schutz
    genommen werden will. Was wäre das denn auch für
    eine Überheblichkeit von uns Politikern! Wir Politiker
    sind nicht die besseren Verbraucher, und wir wissen auch
    nicht alles besser.

    Unsere Aufgabe ist es sicher nicht, uns von jedem
    Skandal und von jedem Medienhype in immer mehr Re-
    gulierungen drängen zu lassen. Aber wir haben die
    Pflicht und den Willen, für faire Märkte zu sorgen, auf
    denen sich die schwarzen Schafe nicht wohlfühlen. Wie
    gelingt uns das? Wir werden einen unabhängigen und in-
    terdisziplinär besetzten Sachverständigenrat einsetzen,
    der uns zu wichtigen Fragen der Verbraucherpolitik be-
    rät. Verbraucherpolitik muss sich nämlich an der Realität
    und den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen orien-
    tieren.

    Wir brauchen ein gutes Gespür und gute wissen-
    schaftliche Grundlagen. Wir brauchen belastbare Zahlen,
    Daten und Fakten. Wo finden wir das? Zum Beispiel bei
    der Stiftung Warentest. Die Zeitschrift der Stiftung Wa-
    rentest ist Ihnen sicherlich bekannt. Sie bietet den
    Verbrauchern durch ihre vergleichenden Tests eine un-
    abhängige und objektive Einschätzung. Diese Unabhän-
    gigkeit kann die Stiftung nur gewährleisten, weil sie von
    uns finanziert wird. Die Stiftung erhält immerhin in die-
    sem Haushaltsjahr 2014 5,5 Millionen Euro. Wir hatten
    die Mittel für die Stiftung bereits aufgestockt, damit die
    Stiftung Warentest auch Finanzdienstleistungen ver-
    mehrt prüfen und bewerten kann. Denn – die Vorredne-
    rinnen haben es schon gesagt – insbesondere auf den
    komplexen und dynamischen Finanzmärkten brauchen
    die Verbraucherinnen und Verbraucher zunehmend Orien-
    tierung.

    Wir werden auch die Verbraucherzentrale Bundesver-
    band in diesem Jahr mit immerhin 9,4 Millionen Euro
    weiter fördern. Darüber hinaus stellen wir weitere
    2,5 Millionen Euro als Anschubfinanzierung für die
    Marktwächterfunktion zur Verfügung. Jetzt sagen die
    Grünen, dass das zu wenig ist, aber 25 Prozent oben
    draufzusatteln, ist nicht wenig. Ich kann da nur sagen:
    Diese 25 Prozent sind wirklich ein ganz großer Schluck
    aus der Pulle.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wenn man überlegt, was die Verbraucherzentralen in
    dem verbleibenden halben oder Vierteljahr, das sie noch
    haben, mit dem Geld machen können, stellt man fest: Sie
    können die Informationen, die sie bei ihrer flächende-
    ckenden Verbraucherberatung erhalten, erstmalig syste-
    matisch erfassen; das tun sie bislang nicht. Die Daten,
    die sie auswerten und analysieren, können sie dann auch
    uns, der Politik, zur Verfügung stellen. Wir bekommen
    also neben der BaFin und neben der Stiftung Finanztest,
    die wir ja schon haben, durch die Finanzwächter einen
    weiteren hilfreichen – ich will es so sagen – Sensor am
    Finanzmarkt, der uns anzeigt, wo es Missstände und
    Fehlentwicklungen gibt und wo Handlungsbedarf beste-
    hen könnte.

    Damit ich hier wirklich nicht missverstanden werde:
    Bewerten und einordnen muss es am Ende immer noch
    die Politik. Wir müssen handeln. Das ist unsere Verant-
    wortung. Zu dieser Verantwortung stehen wir. Wir wer-
    den diese Verantwortung auch nicht auf andere abwäl-
    zen, zum Beispiel auf die Verbraucherzentralen, und
    sagen: Übernehmt ihr für uns, die Politik, diese Auf-
    gabe. – Das ist mit uns nicht zu machen.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir stellen
    unsere Verbraucherpolitik auf eine wissenschaftliche
    und empirisch fundierte Basis. Das ist gut für die Ver-
    braucherinnen und Verbraucher in unserem Land. Wenn
    unsere Erfahrungen mit dieser neuen Sensorfunktion der
    Verbraucherzentralen positiv sind, dann werden wir
    diese auch auf den Bereich der digitalen Welt ausweiten.

    Hier sollte eigentlich schon heute die Stiftung Daten-
    schutz eine wichtige Rolle spielen. Leider ist es mit der
    Unterstützung der Stiftung Datenschutz nicht weit her.
    Ich muss ehrlich sagen: Das ist für mich sehr enttäu-
    schend. Deshalb an dieser Stelle mein Appell an diejeni-
    gen, die ihren Sitz im Beirat bis jetzt nicht besetzt haben:
    Besetzen Sie Ihren Sitz! Das gilt nicht nur für die Ver-
    braucherzentrale. Das gilt genauso für die Datenschutz-
    beauftragten bei Bund und Ländern und auch für einige
    Kollegen in diesem Haus. Datenschutz ist viel zu wich-
    tig. Nehmen Sie Ihre Verantwortung an, und entsenden
    Sie Ihre Vertreter in diesen Beirat! Ich hoffe, dass wir
    gemeinsam für mehr Aufklärung im Umgang mit unse-
    ren eigenen sensiblen persönlichen Daten sorgen wer-
    den. Wer nämlich auf der einen Seite für Marktbeobach-
    ter und Wächter ist und sie installieren will, der kann
    sich auf der anderen Seite doch wirklich nicht aus der
    Bildung und der Aufklärung im Hinblick auf seine eige-
    nen sensiblen persönlichen Daten zurückziehen.

    Im Koalitionsvertrag haben wir die Weichen für eine
    Weiterentwicklung der Verbraucherpolitik richtig ge-
    stellt. Aber nicht für jedes verbraucherpolitische Vorha-
    ben brauchen wir zwangsläufig Haushaltsmittel oder
    neue Gesetze; Herr Maas, Sie haben darauf hingewiesen.
    Manchmal reicht es auch, die Wirtschaft an ihre Verant-
    wortung oder die Verbraucher an ihre große Marktmacht
    zu erinnern.


    (Beifall der Abg. Elvira Drobinski-Weiß [SPD])


    Das gilt aktuell zum Beispiel für die Handydiebstahl-
    sperren, für die ich eintrete. Hier halte ich eine Regelung
    wie die in den USA auch für den europäischen Markt für
    absolut notwendig. In den USA haben sich die großen
    Gerätehersteller verpflichtet, in alle für die USA produ-





    Mechthild Heil


    (A) (C)



    (D)(B)

    zierten Geräte eine Sperrfunktion einzubauen. Mit einer
    einfachen, individuellen PIN können die Handybesitzer
    ein gestohlenes Gerät sperren und für die Diebe un-
    brauchbar machen. Das ist eine wirklich gute Idee, die es
    nachzuahmen gilt.

    Oder – ein anderes Beispiel – nehmen wir das Bünd-
    nis für nachhaltige Textilien, das Entwicklungsminister
    Müller ins Leben gerufen hat. Ohne staatlichen Zwang,
    einfach nur, weil die Unternehmen die gesellschaftliche
    Notwendigkeit erkannt haben, wollen sie sich auf Min-
    deststandards für nachhaltige Kleidung verpflichten und
    diese Standards sukzessive umsetzen.

    Ein weiteres Beispiel. Wer versteht eigentlich, was
    auf den Verpackungen von homöopathischen Mitteln
    draufsteht? Wohl die allerwenigsten Verbraucher. Was
    bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln selbstver-
    ständlich ist, sollte doch auch für homöopathische Mittel
    gelten. Der Verbraucher muss verstehen können, was
    drin ist, besonders wenn es um seine Gesundheit geht.
    Deshalb muss Schluss sein mit der Kennzeichnung auf
    Latein.

    Was wir den Menschen in den kommenden Jahren
    also bieten, ist eine moderne, wissenschaftlich fundierte
    Verbraucherpolitik, die eine Brücke zwischen staatli-
    chem Schutz und Stärkung der Eigenverantwortung je-
    des Einzelnen schlägt. Wir wissen: Der Staat ist nicht der
    bessere Verbraucher. Aber wir sind der verlässliche Part-
    ner für alle Verbraucherinnen und Verbraucher. Wir
    wünschen ihnen nicht nur das Beste, sondern wir tun
    auch unser Bestes, um sie zu stärken und zu schützen.
    Wir laden Sie ein, dabei mitzumachen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Letzter Redner in der Debatte ist

Dr. Volker Ullrich, CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Volker Ullrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Etat des
    Justizministeriums ist die in Zahlen ausgedrückte Di-
    mension unseres Rechtsstaats. Wir haben im Bundestag
    die Aufgabe, die Geltung des Rechts zu sichern und das
    Recht fortzuentwickeln. Die Aufgabe, die sich uns stellt,
    ist keine geringe, weil die Funktionsfähigkeit des
    Rechtsstaates nichts anderes ist als die Aufrechterhal-
    tung unserer Demokratie.

    Ich glaube, dass wir für die ersten sechs Monate eine
    gute Bilanz ziehen können. Diese Große Koalition hat
    ermutigende und gute Signale für den Rechtsstaat ge-
    setzt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Lassen Sie mich drei Punkte nennen, die mir am Her-
    zen liegen:
    Der erste betrifft den Schutz unserer Daten. Vor noch
    nicht allzu langer Zeit ist darüber gesprochen worden,
    dass jeder Mensch eine Art digitalen Fingerabdruck hin-
    terlässt und dass die Daten, die von ihm im Internet auf-
    tauchen, eine Art Profil des Menschen darstellen kön-
    nen. Wir müssen heute aber davon ausgehen, dass die
    Wahrheit noch viel tiefgreifender ist. Die digitale Sphäre
    eines Menschen ist mittlerweile Teil seiner Identität.
    Wenn die digitalen Daten eines Menschen angegriffen
    oder missbraucht werden, dann werden auch die Würde
    und die Persönlichkeit dieses Menschen angegangen.
    Deswegen müssen wir uns auf den Weg machen, die In-
    tegrität der Daten weiter zu schützen und den Daten-
    schutz voranzutreiben.

    Ich bin deswegen sehr zuversichtlich, dass wir mit der
    Datenschutz-Grundverordnung und mit dem IT-Sicher-
    heitsgesetz einen Meilenstein in diesem Bereich errei-
    chen werden, sodass der elementare Schutz der Daten
    weiterhin gewährleistet werden kann.

    Zweiter Punkt. Wir müssen auch dort handeln, wo die
    Würde des Menschen verletzt wird. Das ist im Augen-
    blick – auch in diesen Stunden – der Fall, wenn Frauen
    durch Zwangsprostitution und moderne Sklaverei ausge-
    beutet werden: in den großen Laufhäusern, in den Bor-
    dellen, auf den Straßenstrichen.


    (Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann machen Sie etwas dagegen!)


    Es sind junge Frauen, vornehmlich aus Südosteuropa,
    die nach Deutschland kamen, weil sie Hoffnung suchten,
    und sie haben in diesen Etablissements Verzweiflung ge-
    funden.

    Wenn wir wissen, welche Methoden und Mittel not-
    wendig sind, um diese unhaltbaren Zustände zu beseiti-
    gen, dann hat der Staat die Verpflichtung, schnell zu han-
    deln. Wir müssen die Gesetze jetzt voranbringen, denn
    wenn wir weiter zögern, dann müssen wir uns auch für
    unser Zögern rechtfertigen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die Maßnahmen liegen doch auf dem Tisch: Es geht
    um die Freierstrafbarkeit bei Zwangsprostituierten, es
    geht um die Erlaubnispflicht bei Bordellen, es geht um
    die Abschaffung des eingeschränkten Weisungsrechts, es
    geht möglicherweise auch um Gesundheitsuntersuchun-
    gen, und letzten Endes geht es auch um Verbesserungen
    im Aufenthaltsrecht und darum, den Opferschutz voran-
    zubringen. Ich glaube, vor dem Hintergrund dieser
    menschlichen Schicksale sind wir es allen schuldig, jetzt
    zu handeln und nicht weiter zu zögern.

    Einen dritten Punkt, der mir am Herzen liegt, möchte
    ich ansprechen. Es geht um die Geltung des Rechts und
    die Frage, wie sehr der Staat dem eigenen Rechtsan-
    spruch auch zukünftig Geltung verschaffen möchte. Ich
    meine, wir sollten auch in dieser Debatte betonen: Es
    gibt keine Alternative zum staatlichen Gewaltmonopol,
    und es darf auch keine geben. Das staatliche Gewaltmo-
    nopol ist eine der wesentlichen Stützen einer freiheitli-
    chen und demokratischen Grundordnung.


    (Beifall bei der CDU/CSU)






    Dr. Volker Ullrich


    (A) (C)



    (D)(B)

    Deswegen muss es uns betroffen machen, wenn wir
    Dinge wie einen mutmaßlichen Lynchmord in Neuen-
    burg vor etwa einer Woche beobachten. Deswegen muss
    es uns betroffen machen, wenn es in Deutschland mitt-
    lerweile Berichte über die Existenz einer Paralleljustiz
    gibt, über Bereiche in unserem Land, wo das Recht nicht
    in der Ausführlichkeit gilt, wie es eigentlich gelten
    müsste. Dementsprechend müssen wir in den nächsten
    Jahren dieses Phänomen einer Paralleljustiz in den Griff
    bekommen, weil der Rechtsstaat nur funktionieren kann,
    wenn er unteilbar und universell ist.

    Da wir vorhin von Lynchmord gesprochen haben, las-
    sen Sie mich auch über eine mögliche Reform der Straf-
    barkeit bei Tötungsdelikten sprechen. Es ist richtig, eine
    Kommission einzusetzen. Aber diese Kommission darf
    eines nicht verändern: Für uns ist der Wert des menschli-
    chen Lebens absolut und unabänderlich. Deswegen darf
    jemand, der einen anderen Menschen tötet, im Grundsatz
    nach wie vor nur mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft
    werden. Eine Aushöhlung der lebenslangen Freiheits-
    strafe durch eine Reform lehnen wir ab. Dazu ist das
    menschliche Leben zu kostbar.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Bärbel Bas [SPD])


    Wenn wir über das Funktionieren unseres Rechtsstaa-
    tes sprechen, dann möchte ich diese Gelegenheit nutzen,
    all denjenigen Danke zu sagen, die in ihrem alltäglichen
    Einsatz für den Rechtsstaat stehen und diesen Rechts-
    staat Tag und Nacht verteidigen und ihm ein Gesicht ge-
    ben. Ich meine nicht nur die Richter und Staatsanwälte,
    sondern vor allen Dingen auch unsere Polizisten, die die-
    sen Rechtsstaat im Schichtdienst 24 Stunden am Tag
    verkörpern und teilweise unter schwierigen Bedingun-
    gen diesen Rechtsstaat aufrechterhalten, über den man
    sagen kann: In Deutschland leben die Menschen sicher. –
    Das ist ein herzliches Dankeschön wert.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Es ist auch nicht akzeptabel, dass in diesem Zusam-
    menhang Freiheit und Sicherheit oder Polizeiarbeit und
    Funktionsfähigkeit des Staates gegeneinander ausge-
    spielt werden. „Polizeiarbeit oder die Funktionsfähigkeit
    der Strafrechtspflege sind“, wie Di Fabio schreibt,
    „keine grundrechtsfeindlichen Selbstzwecke“, vielmehr
    sind sie Metaphern für unseren Schutz- und Freiheitsan-
    spruch. Deswegen werden wir auch in den kommenden
    Monaten darüber sprechen müssen, wie wir Polizeibe-
    amte, Rettungssanitäter und Feuerwehrleute, die bei ih-
    ren Einsätzen teilweise beleidigt und tätlich angegangen
    werden, besser schützen, weil auch sie uns und unsere
    Freiheit schützen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir haben mit diesem Haushalt eine Grundlage ge-
    legt, den Rechtsstaat weiter zu sichern. Aber es bleibt
    unsere Verpflichtung, bei den aufgezeigten Punkten
    wachsam zu sein und rasch zu handeln. Ich denke, unser
    Rechtsstaat, so wie er sich zeigt, ist es wert, dass wir uns
    für ihn einsetzen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)