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ID1804311100

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    Plenarprotokoll 18/43 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Vizepräsi- dentin Ulla Schmidt sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele und Christoph Strässer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 A Wahl des Abgeordneten Sven-Christian Kindler als stellvertretendes Mitglied für das Kuratorium der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ . . . . . . . . . . . 3831 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 3831 D Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.14 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/1009, 18/1023 . . . . . . 3832 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3832 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3833 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3835 B Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3836 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3839 B Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 3840 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3840 D Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3843 D Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3845 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3847 C Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3848 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3849 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 3850 C Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3851 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3853 C Marcus Held (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3854 C Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3855 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3857 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3858 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3859 A II.15 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/1020, 18/1023 . . . . . . 3860 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3860 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3861 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3863 C Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3865 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3866 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3867 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3869 D Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3872 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3873 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3875 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3876 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 3878 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3879 C Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3881 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3882 B Tagesordnungspunkt VIII: a) Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Ge- setzes zur Änderung des Weingesetzes Drucksache 18/1780 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 A b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Bad Bank für Atom – Rückstellungen der Atomwirtschaft in öffentlich-rechtli- chem Fonds sicherstellen Drucksache 18/1465 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung nach Arti- kel 5 des Gesetzes zur Regelung von De- Mail-Diensten und zur Änderung weite- rer Vorschriften Drucksache 17/10720 . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungs- hofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 2013: – Einzel- plan 20 – Drucksache 18/1560 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 C Tagesordnungspunkt IX: a)–g) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammel- übersichten 60, 61, 62, 63, 64, 65 und 66 zu Petitionen Drucksachen 18/1632, 18/1633, 18/1634, 18/1635, 18/1636, 18/1637, 18/1638 . . 3884 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Zweiten Beschlussempfehlung des Wahlprüfungsausschusses: zu Einsprü- chen gegen die Gültigkeit der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. Septem- ber 2013 Drucksache 18/1710 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3885 B Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.16 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/1007, 18/1023. . . . 3885 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksache 18/1017 . . . . . . . . . . . . 3885 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3885 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3886 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3888 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3889 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3891 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3892 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3893 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3895 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 3896 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3896 C Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3897 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3898 B Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3899 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3901 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3902 A Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3903 B II.17 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/1006, 18/1023 . . . . . . 3904 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3904 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3906 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3908 B Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3909 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3912 C Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3914 C Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . 3915 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3917 D Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3919 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 III Michaela Engelmeier-Heite (SPD) . . . . . . . . . 3920 C Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3921 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3922 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3924 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 3925 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetz- entwurf der Bundesregierung über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2014 – (Haushaltsgesetz 2014) – hier: Einzelplan 23 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung (42. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt II.12) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3925 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3831 (A) (C) (D)(B) 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3925 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 26.06.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 26.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 26.06.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 26.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Felgentreu, Fritz SPD 26.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26.06.2014 Heinrich, Gabriela SPD 26.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 26.06.2014 Hintze, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 26.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 26.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 26.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Sieling, Carsten SPD 26.06.2014 Dr. Sütterlin-Waack, Sabine CDU/CSU 26.06.2014 Thönnes, Franz SPD 26.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 26.06.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetzentwurf der Bundesregierung über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) hier: Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung (42. Sitzung, Tagesordnungspunkt II.12) An der 4. namentlichen Abstimmung am 25. Juni 2014 zum Thema Bundeshaushalt BMWZ habe ich teil- genommen und mit „Nein“ gestimmt. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 43. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP VIII, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IX, ZP 2 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 07, 19 Justiz und Verbraucherschutz, Bundesverfassungsgericht Epl 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Elisabeth Winkelmeier-Becker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Liebe Frau Präsidentin! Liebe Kollegen! Liebe Zuhö-

    rer! Der Haushalt, über den wir in dieser Woche spre-
    chen, ist sehr erfreulich. Seit meiner Kindheit ist das der
    erste ausgeglichene Haushalt. Jeder Politikbereich leistet
    seinen Beitrag dazu, darunter auch unserer. Der Haushalt
    unseres Ministeriums zeichnet sich zum einen dadurch
    aus, dass er der kleinste ist, zum anderen dadurch, dass
    er die höchste Deckungsquote hat. Auch in dieser Hin-
    sicht ist er ein Vorbild; andere Ressorts können ja einmal
    versuchen, an unsere Quoten heranzukommen. Die Größe
    unseres Haushaltes steht aber natürlich in keinem Verhält-
    nis zur wahren Bedeutung unseres Politikbereichs; das
    muss man hier einmal sagen. Das zeigt, dass es in der Tat
    nicht immer nur auf das zur Verfügung stehende Geld
    ankommt, wenn es darum geht, gute Politik zu machen.

    Wenn ich Schülergruppen erkläre, was Politik macht,
    dann nenne ich zwei Punkte: Der eine wesentliche Punkt
    von Politik ist, zu entscheiden, woher wir das Geld be-
    kommen und wofür wir es ausgeben, von wem wir Steu-
    ern einnehmen und was uns so wichtig ist, dass wir dafür
    Geld ausgeben. Der andere wesentliche Punkt ist, wel-
    che Regeln wir für das Zusammenleben der Menschen
    untereinander oder für das Verhältnis der Bürger zum
    Staat aufstellen. Das ist nichts, was kostet, aber etwas,
    das gut austariert und gerecht gestaltet werden muss.
    Das ist unsere Aufgabe. Das ist die Domäne der Rechts-
    politik. Wir kommen also mit wenig Geld aus, um gute
    und auch weitreichende Politik zu machen.

    Unser Haus und unser Haushalt müssen gewährleis-
    ten, dass die Justiz funktioniert. Das gilt auch für die
    obersten Bundesgerichte. Ich nutze hier die Gelegenheit,
    um der neuen Präsidentin des BGH, die in den vergange-
    nen Tagen ihre Urkunde erhalten hat und ihre Aufgabe
    ab Juli wahrnehmen wird, zu gratulieren und eine
    glückliche Hand zu wünschen für ihre wichtige Auf-
    gabe an der Spitze der ordentlichen Gerichtsbarkeit in
    Deutschland. Also: Herzlichen Glückwunsch, Frau
    Bettina Limperg, als neue BGH-Präsidentin und hoffent-
    lich starke Frau in einer Führungsposition in Deutsch-
    land.


    (Beifall)


    In diesem Zusammenhang ein Punkt, der haushaltsre-
    levant sein kann. Wir haben als Gesetzgeber vor drei
    Jahren völlig zu Recht ein Rechtsmittel gegen Zurück-
    weisungsbeschlüsse in der Berufung nach § 522 ZPO
    eingeführt. Das hat zu deutlich mehr Aufwand geführt.
    Es gab viele zusätzliche Nichtzulassungsbeschwerden
    beim BGH. Wir müssen uns genauer anschauen, wie wir
    dem begegnen können, damit die Rechtsprechung am





    Elisabeth Winkelmeier-Becker


    (A) (C)



    (D)(B)

    BGH nicht darunter leidet, dass wir mit unserer Maß-
    nahme dazu beigetragen haben, dass die Fallzahlen sehr
    gestiegen sind.

    Den größten Aufwuchs in unserem Bereich hat der
    Verbraucherschutz; darauf komme ich gleich zurück.
    Wir werden dort neue Strukturen schaffen und werden
    das finanziell unterlegen.

    Vor allem gibt uns die Haushaltsdebatte die Gelegen-
    heit, um einige Punkte generell anzusprechen und auf ei-
    nige Vorhaben einzugehen; meine Vorredner haben das
    ja schon getan.

    Ich möchte mit einem Thema anfangen, das mir be-
    sonders am Herzen liegt, und auf Papst Franziskus ver-
    weisen. Er hat nämlich in dieser Woche in Süditalien der
    Mafia für ihre kriminellen Machenschaften im organi-
    sierten Verbrechen die Exkommunikation angedroht.
    Nun ist die Exkommunikation sicherlich das Monopol
    des Papstes, aber auch wir können etwas tun, um ma-
    fiöse Strukturen, die bei uns existieren, trockenzulegen
    und zu bekämpfen. Da sehe ich unsere dringende Auf-
    gabe, und zwar vor allem im Bereich Menschenhandel
    und Zwangsprostitution.

    Es ist schwer auszuhalten, dass viel Zeit ins Land ge-
    gangen ist, seit wir dieses Problem erkannt haben und
    immer wieder mit Vorschlägen kommen, um das sicher-
    lich nicht einfache Regelwerk, dessen Ausarbeitung wir
    zu leisten haben, dann doch endlich auf den Weg zu
    bringen. Wir müssen rasch gegen Menschenhandel und
    Zwangsprostitution vorgehen und beides konsequent be-
    kämpfen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Es darf nicht sein und es betrübt mich wirklich, dass
    gerade in Deutschland dieses Feld für die Hintermänner
    so lukrativ ist. Das müssen wir bekämpfen. Diesem Ge-
    schäftsmodell muss mit verschiedenen Maßnahmen der
    Boden entzogen werden. Ich denke, wir müssen zu einer
    behördlichen Erlaubnispflicht kommen. Wir müssen
    bessere Kontrollbefugnisse haben. Wir müssen klarstel-
    len, dass es kein Weisungsrecht von Zuhältern gibt und
    dass diese den Prostituierten bei ihrer Berufsausübung
    keine Einzelheiten vorgeben können. Das muss klarge-
    stellt werden. Das darf es nicht geben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Auch an die Freier wollen wir heran, an die, die wis-
    sentlich und willentlich ausnutzen, dass eine Frau zu se-
    xuellen Handlungen gezwungen und missbraucht wird.
    Da muss auch das Strafrecht nachjustiert werden. Natür-
    lich brauchen wir dazu auch klare Maßstäbe. An der
    Stelle bestehen Schutzlücken, die wir schließen müssen.
    Genauso müssen wir uns aber auch mit Ausstiegshilfen
    und einer Verbesserung des Aufenthaltsrechts beschäfti-
    gen. Wir müssen das alles konsequent aus dem Blick-
    winkel der Opfer von Menschenhandel betrachten und
    zügig angehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Ich muss sagen: Der Zeitplan, der bisher zu diesem
    wichtigen Projekt vorgelegt worden ist, erscheint mir
    noch nicht ambitioniert genug. Lassen Sie uns das
    schneller umsetzen, und lassen Sie uns andere Dinge, die
    vielleicht nicht so wichtig sind, so weit auch zurückstel-
    len. Ich denke da auch an die Reform der Gesetzgebung
    zu Mord und Totschlag. Das ist sicherlich sinnvoll, aber
    vielleicht nicht so dringlich.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich möchte eingehen auf die schon angesprochene
    Mietpreisbremse. Ich sage und verspreche: Sie kommt,
    und sie wird gut.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Dr. Eva Högl [SPD]: Wir nehmen Sie beim Wort!)


    Wir werden dafür sorgen, dass sie funktioniert. Wir wis-
    sen: Es ist für Menschen, gerade in Regionen, wo die
    Mieten sehr schnell steigen, schwierig, einen Wohnungs-
    wechsel zu finanzieren. Dieses Problem müssen wir an-
    gehen, aber wir müssen es an der Wurzel packen. Wir
    wissen: Die Mietpreisbremse ist ein Instrument, das die
    Symptome bekämpft. Wurzel des Übels steigender Mie-
    ten ist dagegen die angespannte Lage auf dem Woh-
    nungsmarkt, die Tatsache, dass zu wenig Wohnraum zur
    Verfügung steht. Deshalb muss jede Landesregierung,
    die sagt: „Wir haben hier einen angespannten Wohnungs-
    markt, deshalb brauchen wir die Mietpreisbremse“, über-
    legen, wie denn bei auslaufender Mietpreisbremse ein
    Zustand erreicht werden kann, bei dem der Wohnungs-
    markt besser und entspannter ist und bei dem es mehr
    Angebot gibt. Für uns ist ganz klar: Das eine muss mit
    dem anderen verbunden werden. Wer sagt, dass wir eine
    Mietpreisbremse brauchen, der muss auch sagen, mit
    welchen Maßnahmen er die Ursachen für steigende Mie-
    ten bekämpfen will. Schließlich müssen wir dafür sor-
    gen, dass die Mietpreisbremse auch praktikabel ist.
    Wenn Mieter und Vermieter ihre Vereinbarungen an ei-
    ner Vergleichsmiete ausrichten sollen, dann muss auch
    irgendwo klar und einfach definiert sein, was diese Ver-
    gleichsmiete ist, sonst treiben wir die Parteien nur vor
    Gericht, in teure und ungewisse Verfahren. Damit ist am
    Ende niemandem gedient, weder den Mietern noch den
    Vermietern. Deshalb muss in das Gesetz eine klare Re-
    gelung dazu aufgenommen werden, was der Vergleichs-
    maßstab ist und wie er ermittelt und definiert werden
    kann.

    Meine Damen und Herren, die Union steht für eine
    mittelstandsfreundliche Rechtspolitik. Wir haben im
    Koalitionsvertrag etliche Punkte dazu vereinbart, ins-
    besondere wollen wir im Insolvenzrecht Änderungen
    herbeiführen. Wir brauchen mehr Planungssicherheit für
    diejenigen, die einem Vertragspartner auch in einer
    schwierigen Situation zum Beispiel Zahlungsaufschub
    geben, die sich auf Ratenzahlungen einlassen. Das wol-
    len wir doch, weil damit häufig auch eine Durststrecke
    überwunden werden kann und sich der Vertragspartner
    wieder fängt. Das darf aber nicht dazu führen, dass man
    bis zu zehn Jahre später noch damit rechnen muss, dass
    diese Zahlungen angefochten werden können. Hier brau-
    chen wir mehr Sicherheit für die Geschäftspartner. Die





    Elisabeth Winkelmeier-Becker


    (A) (C)



    (D)(B)

    jetzige Regelung ist schädlich. Erwünschtes Verhalten
    wird nicht praktiziert; das darf nicht riskiert werden.

    Schon in der nächsten Woche finden die zweite und
    dritte Lesung des Entwurfs eines Gesetzes zur Bekämp-
    fung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr statt. Die
    Verabschiedung dieses Gesetzesentwurfs ist ein wichti-
    ger Beitrag dazu, die Zahlungsmoral zu stärken. Dies
    stärkt auch die Liquidität der mittelständischen Betriebe.
    Sie müssen nämlich schnell an ihr Geld kommen, um
    nicht auf Zwischenfinanzierungen angewiesen zu sein.
    So können Insolvenzen in diesem Bereich vermieden
    werden.

    Ministerin Schwesig und Minister Maas werden dem-
    nächst einen Gesetzentwurf zur Frauenquote vorlegen.
    Ich darf sagen, dass ich mich sehr darüber freue, dass wir
    das jetzt auf den Weg bringen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Wir werden dafür sorgen, dass dieses Gesetz so ausge-
    staltet wird, dass die Betriebe damit umgehen können.



Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Frau Kollegin, Sie denken an die Redezeit?


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Elisabeth Winkelmeier-Becker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Wir dürfen die Unternehmen bei dem notwendigen

    Wandel nicht überfordern. Wir regeln die Einführung der
    Frauenquote so, dass sie beherrschbar ist. In ein paar
    Jahren sollten sich alle fragen: Wo war dabei eigentlich
    das Problem?


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ich überlasse es meiner lieben Kollegin Mechthild
    Heil, Ausführungen zur Verbraucherpolitik zu machen.

    Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)