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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/43 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Vizepräsi- dentin Ulla Schmidt sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele und Christoph Strässer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 A Wahl des Abgeordneten Sven-Christian Kindler als stellvertretendes Mitglied für das Kuratorium der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ . . . . . . . . . . . 3831 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 3831 D Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.14 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/1009, 18/1023 . . . . . . 3832 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3832 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3833 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3835 B Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3836 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3839 B Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 3840 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3840 D Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3843 D Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3845 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3847 C Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3848 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3849 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 3850 C Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3851 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3853 C Marcus Held (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3854 C Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3855 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3857 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3858 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3859 A II.15 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/1020, 18/1023 . . . . . . 3860 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3860 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3861 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3863 C Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3865 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3866 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3867 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3869 D Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3872 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3873 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3875 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3876 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 3878 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3879 C Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3881 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3882 B Tagesordnungspunkt VIII: a) Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Ge- setzes zur Änderung des Weingesetzes Drucksache 18/1780 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 A b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Bad Bank für Atom – Rückstellungen der Atomwirtschaft in öffentlich-rechtli- chem Fonds sicherstellen Drucksache 18/1465 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung nach Arti- kel 5 des Gesetzes zur Regelung von De- Mail-Diensten und zur Änderung weite- rer Vorschriften Drucksache 17/10720 . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungs- hofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 2013: – Einzel- plan 20 – Drucksache 18/1560 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 C Tagesordnungspunkt IX: a)–g) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammel- übersichten 60, 61, 62, 63, 64, 65 und 66 zu Petitionen Drucksachen 18/1632, 18/1633, 18/1634, 18/1635, 18/1636, 18/1637, 18/1638 . . 3884 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Zweiten Beschlussempfehlung des Wahlprüfungsausschusses: zu Einsprü- chen gegen die Gültigkeit der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. Septem- ber 2013 Drucksache 18/1710 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3885 B Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.16 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/1007, 18/1023. . . . 3885 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksache 18/1017 . . . . . . . . . . . . 3885 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3885 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3886 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3888 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3889 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3891 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3892 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3893 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3895 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 3896 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3896 C Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3897 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3898 B Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3899 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3901 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3902 A Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3903 B II.17 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/1006, 18/1023 . . . . . . 3904 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3904 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3906 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3908 B Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3909 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3912 C Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3914 C Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . 3915 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3917 D Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3919 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 III Michaela Engelmeier-Heite (SPD) . . . . . . . . . 3920 C Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3921 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3922 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3924 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 3925 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetz- entwurf der Bundesregierung über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2014 – (Haushaltsgesetz 2014) – hier: Einzelplan 23 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung (42. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt II.12) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3925 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3831 (A) (C) (D)(B) 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3925 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 26.06.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 26.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 26.06.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 26.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Felgentreu, Fritz SPD 26.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26.06.2014 Heinrich, Gabriela SPD 26.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 26.06.2014 Hintze, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 26.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 26.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 26.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Sieling, Carsten SPD 26.06.2014 Dr. Sütterlin-Waack, Sabine CDU/CSU 26.06.2014 Thönnes, Franz SPD 26.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 26.06.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetzentwurf der Bundesregierung über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) hier: Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung (42. Sitzung, Tagesordnungspunkt II.12) An der 4. namentlichen Abstimmung am 25. Juni 2014 zum Thema Bundeshaushalt BMWZ habe ich teil- genommen und mit „Nein“ gestimmt. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 43. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP VIII, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IX, ZP 2 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 07, 19 Justiz und Verbraucherschutz, Bundesverfassungsgericht Epl 06 Innen Anlagen
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    Rede von Claudia Roth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Oh, jetzt geht es aber ab.

    Heiko Maas, Bundesminister der Justiz und für Ver-
    braucherschutz:

    Für nachfolgende Redner wird es jetzt schwierig. –
    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die wichtigs-
    ten Steuermittel der Politik sind sicherlich zum einen die
    Gesetze, zum anderen aber auch das Geld. Vor allen Din-
    gen um Letzteres geht es heute. Eine kluge Politik muss,
    wie ich finde, mit beidem sparsam umgehen.

    Herr Gröhler hat gesagt, dass der Haushalt des Justiz-
    und Verbraucherschutzministeriums im Vergleich zu dem
    anderer Ressorts einer Portokasse gleicht. Das ist sicher-
    lich richtig, Herr Gröhler. Aber wir haben gemeinsam
    dafür gesorgt, mit dem Haushalt des Justiz- und Verbrau-
    cherministeriums zu zeigen, wie viel Sinnvolles man aus
    einer Portokasse finanzieren kann. Ich finde, dem wer-
    den wir gerecht.

    Meine Damen und Herren, in Deutschland gelten zur-
    zeit 1 681 Bundesgesetze und 2 711 Bundesverordnun-
    gen. Viele sagen, das sei mehr als genug. Tatsächlich
    müssen wir uns immer intensiv darüber Gedanken ma-
    chen, wo es sinnvoll und notwendig ist, Sachverhalte
    oder Probleme mit Gesetzen zu ändern bzw. zu lösen.

    Aber es gibt sicherlich auch Dinge, bei denen es ganz,
    ganz notwendig ist, gesetzgeberische Vorhaben auf den
    Weg zu bringen. Das war und ist so bei der Sukzessiv-
    adoption, der heiß diskutierten Mietpreisbremse, der Frau-
    enquote für die Aufsichtsräte, den gesetzlichen Refor-
    men im Nachgang zum NSU-Untersuchungsausschuss
    und vor allen Dingen auch beim Gesetz gegen sexuellen
    Missbrauch und Kinderpornografie.

    Das alles sind Themen, bei denen es Handlungsbedarf
    vonseiten des Gesetzgebers gab und gibt. Gerade das
    Gesetz gegen sexuellen Missbrauch und Kinderporno-
    grafie zeigt das ganz besonders. Wir ändern die Verjäh-
    rung beim sexuellen Missbrauch. Sie setzt erst mit dem
    30. Lebensjahr ein, weil viele, die sexuell missbraucht
    worden sind, erst sehr spät darüber reden können und
    wir nicht wollen, dass die Täter ungeschoren davonkom-
    men.

    Wir ändern die Vorschriften zum sexuellen Miss-
    brauch von Schutzbefohlenen, weil es keinen Unter-
    schied machen darf, ob jemand Lehrer oder Hilfslehrer
    ist, wie es in einem Gerichtsurteil in Koblenz festgestellt
    worden ist. Wir wollen auch den Handel von Nacktbil-
    dern mit strafrechtlichen Mitteln verfolgen. Denn wir
    finden, unbefugt hergestellten Nacktbildern, die vertrie-
    ben und verkauft werden, liegt ein Missbrauch von Kin-
    dern zugrunde, und dies wollen wir unter Strafe stellen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Neben dem, was wir gesetzgeberisch auf den Weg
    bringen, ist es aber oftmals auch notwendig, Geld, das
    zur Verfügung steht, so einzusetzen, dass mögliche Ge-
    setzesverstöße gar nicht erst entstehen. Der sexuelle
    Missbrauch von Kindern ist ein ganz besonders schreck-
    liches Verbrechen. Wir wollen alle, dass Kinder besser
    geschützt werden, und wir wollen vor allem dafür sor-
    gen, dass es gar nicht erst zu solchen Taten kommt. Das
    schaffen wir nicht mit dem Strafgesetzbuch allein. Be-
    dauerlicherweise sind veränderte bzw. verschärfte Ge-
    setze oder höhere Strafen nicht immer geeignet, Strafta-
    ten zu verhindern. Sie können aber ein Bestandteil der
    Maßnahmen dagegen sein.

    Deshalb haben wir uns ganz besonders damit ausei-
    nandergesetzt, Maßnahmen zu fördern, die dazu führen
    sollen, dass Taten erst gar nicht begangen werden. Be-
    reits seit 2008 fördert das Bundesjustizministerium das
    Projekt „Kein Täter werden“ der Berliner Charité. Es
    hilft Männern mit pädophilen Neigungen, dass aus ihren
    sexuellen Fantasien keine Straftaten werden.

    Die Nachfrage nach dieser Hilfe ist groß, und sie wird
    immer größer. Es gibt inzwischen in weiteren sieben
    Städten in Deutschland ähnliche Projekte. Mit dem
    Haushalt, den Sie, meine Damen und Herren, heute be-
    schließen, weiten wir die Förderung dieses Projektes
    ganz maßgeblich aus. Wir erhöhen die Mittel um 40 Pro-
    zent im Vergleich zum Vorjahr. Ich finde, das ist eine
    sehr gute und wichtige Entscheidung. Denn mit diesem
    Geld schützen wir Kinder mehr, als wir es oftmals mit
    geänderten Gesetzen tun können, meine sehr verehrten
    Damen und Herren.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN)


    Auch in der Verbraucherpolitik, um die sich das frü-
    here BMJ nun ebenfalls kümmert, geht es nicht alleine
    um Vorschriften oder Verbote. Laisser-faire oder staatli-
    che Zwangsbeglückung – das sind immer die Alternati-





    Bundesminister Heiko Maas


    (A) (C)



    (D)(B)

    ven, und es sind oftmals auch Alternativen von gestern,
    weil eine moderne Verbraucherpolitik ganz anders aus-
    sieht. Die Menschen sollen die Freiheit haben, selbst die
    richtige Entscheidung für sich zu treffen. Aber da reicht
    es oft nicht aus, nur das Ideal des mündigen Verbrau-
    chers zu bemühen. Der Staat muss auch dort, wo er
    kann, etwas dafür tun, dass die Menschen diese Freiheit
    nutzen können. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher
    sind heutzutage auf den Finanzmärkten unterwegs. Aber
    ohne ausreichende Kenntnisse – teilweise glaubt man,
    dass ein BWL-Studium vonnöten ist – finden sich viele
    dort nicht zurecht. Wenn es um die Altersvorsorge oder
    um Vermögensbildung geht, dann kann man sich heutzu-
    tage kaum einen Fehltritt leisten. Eine falsche Entschei-
    dung lässt sich selten rückgängig machen und kann für
    den Einzelnen und seine Familie verheerende Folgen ha-
    ben.

    Die Menschen brauchen – darum geht es uns in einer
    modernen Verbraucherpolitik – verlässliche Informatio-
    nen und klare Orientierung. Aus diesem Grund sollen
    die Verbraucherorganisationen, wie bereits mehrfach an-
    gesprochen, künftig zu Marktwächtern werden. Die Ver-
    braucherorganisationen erfahren durch ihre Beratungsar-
    beit als Allererste, wo Fehlentwicklungen stattfinden.
    Dann sollen sie bei den Behörden auch Alarm schlagen
    können und Verbraucherinnen und Verbraucher darüber
    informieren, wo es falsche Fünfziger oder schwarze
    Schafe gibt. 2,5 Millionen Euro sind zusätzlich in diesen
    Haushalt gekommen, damit wir den Aufbau der soge-
    nannten Marktwächter – konkret: der Finanzmarktwäch-
    ter – in Angriff nehmen können. Das ist eine wichtige
    Entscheidung. Damit wird ein wichtiges Projekt endlich
    anlaufen können.

    Ich danke allen ganz herzlich, die das möglich ge-
    macht haben, ganz besonders den Berichterstattern für
    den Justizhaushalt, Dennis Rohde und Klaus-Dieter
    Gröhler, aber auch, meine Damen und Herren, der Oppo-
    sition, Herrn Dr. Tobias Lindner und Roland Claus.
    Auch Ihnen ein herzliches Dankeschön dafür!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn wir über Gleichberechtigung und den Kampf
    gegen Diskriminierung reden, dann hat das sicherlich
    auch eine rechtliche Dimension. Mit der Sukzessivadop-
    tion für Lebenspartnerschaften sind wir auch hier einen
    wesentlichen Schritt weitergekommen. Eine tolerante
    Gesellschaft, in der alle Menschen akzeptiert werden,
    und zwar so, wie sie sind oder sein wollen, entsteht aber
    letztlich nicht nur per Gesetz. Toleranz kann man eben
    nicht verordnen – aber man kann sie fördern. Eine ganz
    wichtige Institution, die das tut, ist die schon erwähnte
    Bundesstiftung Magnus Hirschfeld. Diese Stiftung leidet
    genauso wie viele andere unter den niedrigen Zinsen.
    Um hier zu helfen, wird mit diesem Bundeshaushalt das
    Stiftungskapital um 1,75 Millionen Euro erhöht. Da-
    durch kann die Stiftung ihre wichtige Arbeit ausweiten.

    Dies zeigt erneut: Es muss nicht immer ein Gesetz
    sein. Auch durch den klugen Einsatz der zur Verfügung
    stehenden Mittel können wir eine gute und vernünftige
    Politik machen. Auf jeden Fall werden wir im Bundes-
    ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz durch
    diesen Haushalt in die Lage versetzt, genau dies zu tun.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, lieber Heiko Maas. – Nächster Redner

in der Debatte: Roland Claus für die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Roland Claus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Der

    Kollege Gröhler hat aufgefordert, hier immer noch einen
    draufzupacken. Der Justizminister war der Meinung,
    dass es nach seiner Anrede für den nächsten Redner
    schwierig sei, das noch zu toppen.


    (Elvira Drobinski-Weiß [SPD]: Das sehen wir jetzt!)


    Herr Minister, Sie unterliegen hier einem Justizirrtum,
    wenn auch einem geringfügigen; denn mir fällt es über-
    haupt nicht schwer, hier etwas draufzupacken. Sie alle
    haben die reale Möglichkeit, den Verbraucherschutz zu
    stärken und im Etat etwas draufzupacken, wenn Sie un-
    serem Änderungsantrag zustimmen. Dann haben Sie real
    etwas getan und nicht nur etwas aus dem Sprüchebeutel
    draufgepackt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die gute Nachricht zuerst: Der Justizhaushalt ist einer
    der wenigen Etats, die im Laufe der Haushaltsberatun-
    gen etwas besser wurden. Gut geworden ist er noch
    nicht. Immerhin ist er so klein, dass das Bundesfinanz-
    ministerium gar nicht erst Begehrlichkeiten entwickelte,
    den Etat zu kürzen.

    Der Finanzmarktwächter wird eingeführt. Das haben
    mehrere beantragt, auch die Linken. Ich habe den Antrag
    schon erwähnt. Die Übermacht – das muss man sich
    wirklich eingestehen – der Anbieter von sogenannten Fi-
    nanzprodukten wird davon aber nicht berührt. Aber we-
    nigstens wird ein Problem öffentlich gemacht. Ich habe
    mir einmal die Mühe gemacht, die zwei Zahlen ins Ver-
    hältnis zu setzen, die 2,5 Millionen Euro, die wir für die
    Verbraucherschützer jetzt einstellen wollen, zu dem
    Geld, über das die sogenannten Schattenbanken verfü-
    gen. Das sind über 50 Billionen Euro. Es kommt also zu
    einem Verhältnis der Verbraucher zu denen, zu denen sie
    in Konkurrenz treten, von 1 : 20 Millionen. Die Über-
    macht der Finanzmärkte beträgt immer noch 20 Millio-
    nen gegenüber den Verbraucherschützern. Das nur, da-
    mit wir uns keine Illusionen machen.

    Nun kursiert ein neuer Begriff, der Begriff „Geier-
    fonds“. Sie haben richtig gehört: Geierfonds, benannt
    nach dem Greifvogel oder Raubvogel. Diese Fonds be-
    treiben nach ihrer Philosophie vorrangig den Ankauf von
    Wertpapieren angeschlagener Herausgeber. Das können
    Unternehmen sein, das können aber auch Staaten sein.
    Gegenwärtig ist Argentinien von einem dieser Geier-





    Roland Claus


    (A) (C)



    (D)(B)

    fonds erheblich bedroht, so bedroht, dass die argentini-
    sche Regierung sich entschlossen hat, auch in Europa
    große Anzeigen zu schalten.

    Dazu muss man sagen: Auch noch so tapfere Verbrau-
    cherschützerinnen und Verbraucherschützer werden die
    Geierfonds nicht stoppen, aber sie setzen wenigstens ein
    Zeichen von Gegenwehr, und das ist gut so. Sie in der
    Bundesregierung wollen die Schattenbanken und Hedge-
    fonds irgendwie kontrollieren. Ich kann Ihnen dazu nur
    sagen: Das wird nicht funktionieren. Solche Unterneh-
    men, solche dubiosen Institutionen gehören abgeschafft.
    Es reicht nicht, sich das Ziel zu setzen, sie zu kontrollie-
    ren.

    Die Linke wird immer dabei sein, wenn es um mehr
    Verbraucherschutz geht. Wir müssen Sie dennoch auf ein
    Kuriosum aufmerksam machen. Wir haben jetzt ein
    Bundesministerium der Justiz und für Verbraucher-
    schutz, und wir haben ein Bundesamt für Verbraucher-
    schutz. Das Kuriose ist – das wissen Sie –, dass das Bun-
    desamt in einem anderen Ministerium angesiedelt ist,
    und nicht in dem gleichnamigen Bundesministerium.

    Positiv finden wir die Entwicklung, dass auf Be-
    schluss der Verbraucherschutzminister der Länder es nun
    endlich eine Initiative zur Deckelung der Dispozinsen
    gibt, also dass man sich dagegen wehrt, dass Banken
    sich quasi für 0 Prozent Zinsen Geld leihen und Dispo-
    zinsen von über 10 Prozent von den Leuten verlangen.
    Daran kann man sehen, Herr Minister: Links wirkt, noch
    mehr links würde noch mehr wirken.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das besondere Interesse der Opposition an einer
    auskömmlichen Finanzierung der Bundesgerichtsbar-
    keit hatte ich bereits erklärt.

    Nun zum Patent- und Markenamt. Unser Vorschlag
    dazu ist schon zitiert worden. Hier ist die Koalition noch
    ein bisschen uneinsichtig. Als wir das, lieber Kollege
    Gröhler, in der 16. Wahlperiode schon einmal zum Er-
    folg gebracht haben, sind wir selbstverständlich als Be-
    richterstatter mit anderen Sachkundigen mehrfach in
    München gewesen und haben uns genau angeschaut, an
    welcher Stelle Personalmittel und an welcher Stelle Mit-
    tel für Sachkosten oder IT-Kosten zu erhöhen sind. Dann
    hat das auch geklappt. Ich bin mir sicher: Das wird auch
    wieder klappen. Ich kann Ihnen noch eine Brücke bauen.
    Die Linke wird in der ihr bekannten Bescheidenheit Ih-
    nen in Sachen Urheberschaft nicht im Wege stehen und
    diese nicht so laut hinausposaunen. Setzen Sie die Vor-
    schläge um. Das wäre wichtiger, als jetzt darüber zu tö-
    nen.