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ID1804310300

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    Vokabeln: 23
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/43 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Vizepräsi- dentin Ulla Schmidt sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele und Christoph Strässer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 A Wahl des Abgeordneten Sven-Christian Kindler als stellvertretendes Mitglied für das Kuratorium der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ . . . . . . . . . . . 3831 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 3831 D Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.14 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/1009, 18/1023 . . . . . . 3832 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3832 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3833 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3835 B Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3836 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3839 B Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 3840 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3840 D Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3843 D Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3845 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3847 C Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3848 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3849 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 3850 C Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3851 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3853 C Marcus Held (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3854 C Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3855 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3857 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3858 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3859 A II.15 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/1020, 18/1023 . . . . . . 3860 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3860 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3861 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3863 C Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3865 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3866 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3867 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3869 D Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3872 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3873 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3875 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3876 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 3878 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3879 C Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3881 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3882 B Tagesordnungspunkt VIII: a) Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Ge- setzes zur Änderung des Weingesetzes Drucksache 18/1780 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 A b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Bad Bank für Atom – Rückstellungen der Atomwirtschaft in öffentlich-rechtli- chem Fonds sicherstellen Drucksache 18/1465 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung nach Arti- kel 5 des Gesetzes zur Regelung von De- Mail-Diensten und zur Änderung weite- rer Vorschriften Drucksache 17/10720 . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungs- hofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 2013: – Einzel- plan 20 – Drucksache 18/1560 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 C Tagesordnungspunkt IX: a)–g) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammel- übersichten 60, 61, 62, 63, 64, 65 und 66 zu Petitionen Drucksachen 18/1632, 18/1633, 18/1634, 18/1635, 18/1636, 18/1637, 18/1638 . . 3884 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Zweiten Beschlussempfehlung des Wahlprüfungsausschusses: zu Einsprü- chen gegen die Gültigkeit der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. Septem- ber 2013 Drucksache 18/1710 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3885 B Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.16 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/1007, 18/1023. . . . 3885 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksache 18/1017 . . . . . . . . . . . . 3885 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3885 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3886 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3888 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3889 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3891 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3892 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3893 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3895 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 3896 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3896 C Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3897 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3898 B Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3899 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3901 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3902 A Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3903 B II.17 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/1006, 18/1023 . . . . . . 3904 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3904 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3906 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3908 B Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3909 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3912 C Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3914 C Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . 3915 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3917 D Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3919 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 III Michaela Engelmeier-Heite (SPD) . . . . . . . . . 3920 C Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3921 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3922 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3924 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 3925 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetz- entwurf der Bundesregierung über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2014 – (Haushaltsgesetz 2014) – hier: Einzelplan 23 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung (42. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt II.12) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3925 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3831 (A) (C) (D)(B) 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3925 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 26.06.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 26.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 26.06.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 26.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Felgentreu, Fritz SPD 26.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26.06.2014 Heinrich, Gabriela SPD 26.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 26.06.2014 Hintze, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 26.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 26.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 26.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Sieling, Carsten SPD 26.06.2014 Dr. Sütterlin-Waack, Sabine CDU/CSU 26.06.2014 Thönnes, Franz SPD 26.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 26.06.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetzentwurf der Bundesregierung über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) hier: Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung (42. Sitzung, Tagesordnungspunkt II.12) An der 4. namentlichen Abstimmung am 25. Juni 2014 zum Thema Bundeshaushalt BMWZ habe ich teil- genommen und mit „Nein“ gestimmt. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 43. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP VIII, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IX, ZP 2 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 07, 19 Justiz und Verbraucherschutz, Bundesverfassungsgericht Epl 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Klaus-Dieter Gröhler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geschätzte Frau Präsidentin! Herr Minister

    Maas! Meine sehr geehrten Gäste! Liebe Kollegen!


    (Dr. Eva Högl [SPD]: Na, bitte!)


    – Ja, man muss ja immer noch etwas draufpacken.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Roland Claus [DIE LINKE]: Besser beim Etat!)


    Die Frau Bundeskanzlerin hat gestern bei der Debatte
    über ihren Einzelplan den Mitgliedern des Haushaltsaus-
    schusses für die engagierten Beratungen des Entwurfs
    gedankt, mein Fraktionsvorsitzender Volker Kauder hat
    sich beim kleineren Koalitionspartner für das konstruk-
    tive Zusammenwirken bedankt, und der Fraktionsvorsit-
    zende der Sozialdemokraten bedankte sich wiederum bei
    der CDU/CSU-Fraktion.

    Hier will ich gerne weitermachen; der Kollege
    Lindner hat den Ball diesbezüglich ja schon ein klein
    wenig ins Feld gebracht. Auch ich möchte mich bei ihm
    als Hauptberichterstatter für den Einzelplan 07 bedan-
    ken. Ich darf sagen: Über Fraktionsgrenzen hinweg,
    ohne dass wir sie verwischt haben, hatten wir zwischen
    allen Berichterstattern eine, wie ich meine, sehr ange-
    nehme Kooperation.

    Ganz besonders wichtig ist es mir aber, mich bei den
    Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu bedanken, und
    zwar nicht nur bei denen, die im Bundesjustizministe-
    rium für den Haushalt zuständig sind, sondern auch bei
    den Kolleginnen und Kollegen aus dem Finanzministe-
    rium und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im
    Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages und in
    den Fraktionen; denn seien wir einmal ganz ehrlich: Wir
    als Parlamentarier könnten dieses hohe Recht – das
    Budgetrecht, das wichtigste Recht des Hauses – gar
    nicht tatsächlich ausüben, wenn es nicht eine große
    Schar von fleißigen Mitarbeitern gäbe.

    Man könnte jetzt sagen: Sie verdienen ein bisschen
    mehr als den zukünftigen Mindestlohn. Das ist zwar
    richtig, aber ich finde trotzdem, dass man ihre Arbeit an
    dieser Stelle würdigen sollte, weil es manchmal bis tief
    in die Nacht geht, und wir alle wissen ja, dass das Anse-
    hen des öffentlichen Dienstes draußen häufig nicht sehr
    gut ist. Insofern sage ich Ihnen ein herzliches Danke-
    schön.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Roland Claus [DIE LINKE])


    Meine Damen und Herren, der Einzelplan 07, über
    den ich hier sprechen möchte, ist in der Tat etwas spe-
    ziell. Die Größenordnung dieses Etats entspricht unge-
    fähr der Portokasse im Sozialetat. 648 Millionen Euro
    bezogen auf fast 300 Milliarden Euro im gesamten Bun-
    deshaushalt: Das ist schon ziemlich übersichtlich. Be-
    sonders auffällig ist dieser Etat natürlich auch durch
    seinen hohen Deckungsgrad. Immerhin nimmt der Bun-
    desjustizminister 465 Millionen Euro ein. Ganz beson-
    ders wird der Einzelplan aber dadurch, dass die Opposi-
    tion im Vergleich zu anderen Etats fast gar nichts an ihm
    auszusetzen hat.

    Bei einem so kleinen Haushalt kommt man natürlich
    schnell in die Versuchung, zu sagen, an der einen oder
    anderen Stelle wolle man mehr draufpacken. Ich sage
    aber: Auch wenn der Haushalt noch so klein ist: Jeden
    Euro, den wir ausgeben, haben wir vorher durch Einnah-
    men des Staates – in erster Linie durch Steuern – erlangt,
    und deshalb ist es unsere Verpflichtung, ordentlich zu
    prüfen, ob es tatsächlich sinnvoll und notwendig ist, an
    der einen oder anderen Stelle etwas draufzulegen. – Ich
    komme gleich noch einmal zu den Anträgen der Opposi-
    tionsfraktionen, die wir dementsprechend abgelehnt ha-
    ben.

    Wir Haushälter haben uns am Machbaren statt am
    Wünschenswerten orientiert und uns auch bei diesem
    Einzelplan von dem Ziel leiten lassen, dass die Neuver-
    schuldung gering sein muss. Gestern und heute gab es
    den einen oder anderen, der das Ziel der Absenkung der
    Neuverschuldung und das Ziel einer Neuverschuldung
    von null wieder infrage gestellt hat. Ich kann als Mit-
    glied des Haushaltsausschusses für die CDU/CSU-Frak-
    tion aber nur sagen: Es ist ein richtiges politisches Ziel,
    einen strukturell ausgeglichenen Bundeshaushalt zu ver-
    abschieden, wie wir das morgen tun werden. Ebenso
    richtig ist es, dass wir nach der Sommerpause einen
    Haushaltsentwurf beraten, der als Erster seit langer Zeit
    wieder völlig ohne Neuverschuldung auskommen wird.

    „Schluss mit Schulden“, hat vorhin eine meiner Kol-
    leginnen gesagt. Ich finde, das ist ein sehr guter Slogan
    für die Zukunft. Er macht das griffig und prägnant.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich bin mir sicher, dass das Zeichen, dass wir keine
    Schulden mehr machen wollen, von den Menschen ver-
    standen wird. Der Staat bescheidet sich. Das ist eine Zei-





    Klaus-Dieter Gröhler


    (A) (C)



    (D)(B)

    tenwende, die viele vor einigen Jahren noch gar nicht für
    vorstellbar gehalten haben. Das erfordert aber natürlich
    auch eine hohe Disziplin bei der Haushaltsplanaufstel-
    lung.

    Der eine oder andere Redner hat ja betont, dass es für
    kommende Generationen wichtig ist, keine neuen Schul-
    den zu machen. Ich will aber auch sagen: Auch für die
    heutige Generation ist das wichtig.

    Ich als Berliner Abgeordneter komme aus einem
    Land, das in den letzten Jahren sehr viele Schulden
    – insgesamt 60 Milliarden Euro – aufgetürmt hat, bis
    sich endlich auch in Berlin eine Große Koalition ent-
    schlossen hat, damit nicht weiterzumachen.


    (Dr. Eva Högl [SPD]: Damit haben wir schon früher angefangen!)


    Ich habe gelernt, meine liebe Kollegin – Sie wissen das
    als Berlinerin sicherlich auch –, was es bedeutet, wenn
    ein Landeshaushalt nur noch aus Sozialausgaben und
    dem Schuldendienst besteht, wenn man nur noch damit
    beschäftigt ist, Kredite zurückzuzahlen, Zinsen zu zah-
    len und wieder neue Kredite aufzunehmen. Dann kann
    man sich irgendwann politisch gar nicht mehr bewegen.
    In diese Situation soll und will der Bund nicht kommen.
    Deshalb ist es wichtig, dass wir uns mit zusätzlichen
    Ausgaben zurückhalten. Dementsprechend ist es auch
    wichtig, dass wir nicht immer allen Wünschen nachkom-
    men.

    Der von der Bundesregierung vorgelegte Etatentwurf
    für den Einzelplan 07 war so gut, dass wir an ihm fast
    nichts ändern mussten. Wir haben den Etatansatz ledig-
    lich um 1 Prozent im Zuge der Haushaltsberatungen an-
    gehoben und sind dem Struck’schen Gesetz, nach dem
    kein Gesetzentwurf das Haus so verlässt, wie er hinein-
    gekommen ist, auch an dieser Stelle nachgekommen.

    Die Anhebung erfolgte – darauf hat bereits mein Ko-
    alitionskollege Rohde hingewiesen –, um die im Koali-
    tionsvertrag verabredeten Verbesserungen im Verbrau-
    cherschutz zu finanzieren. 2,5 Millionen Euro haben wir
    zusätzlich eingestellt, um den Aufbau der Marktwächter-
    funktion für den Finanzmarkt zu ermöglichen. Diese zu-
    sätzlichen Mittel im Haushalt sind folgerichtig, um den
    von den Bundesministern Wolfgang Schäuble und Heiko
    Maas gemeinsam vorgestellten Aktionsplan der Bundes-
    regierung zum Verbraucherschutz im Finanzmarkt auf
    den Weg zu bringen.

    Durch die zusätzlichen Mittel werden die bestehen-
    den Verbraucherzentralen mit einer Marktwächterfunk-
    tion beauftragt. Neben dem Maßnahmenpaket für einen
    besseren Schutz von Kleinanlegern und einer Stärkung
    der Verbraucherrechte bei Bankdienstleistungen – Stich-
    wort: Girokonto garantiert für jeden – ist die Beobach-
    tung der Finanzmärkte durch die Verbraucherzentralen
    eine weitere wichtige Säule dieses Aktionsplans. Die
    Bürgerinnen und Bürger haben bereits jetzt ein großes
    Vertrauen in die Verbraucherzentralen. 2,5 Millionen
    Mal im Jahr wenden sie sich mit unterschiedlichen An-
    liegen an sie. Deshalb ist es richtig, den Verbraucherzen-
    tralen diese Aufgabe zu übertragen und dementspre-
    chend die Anschubfinanzierung auf den Weg zu bringen.
    Grüne und Linke haben sich nun in den Haushaltsbe-
    ratungen mit Änderungsanträgen überboten. Na klar:
    Mehr Geld für Verbraucherschutz kommt draußen in den
    Wahlkreisen gut an. Damit kann man hausieren gehen.


    (Dr. Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Alles gegenfinanziert!)


    Aber man sollte vielleicht auch ein Stück realistisch
    sein, lieber Herr Kollege Dr. Lindner. Der Haushaltsplan
    2014 tritt Anfang Juli in Kraft. Das heißt, wir haben
    noch ein gutes halbes Jahr, um diese Anschubfinanzie-
    rung tatsächlich auf den Weg zu bringen. Da sind die
    von Ihnen geforderten 10 Millionen Euro gar nicht se-
    riös zu verausgaben. Deshalb sage ich den Kollegen von
    der Grünen-Fraktion: Das war ein Schaufensterantrag.
    So haben wir als Große Koalition ihn im Ausschuss auch
    behandelt und entsprechend abgelehnt.


    (Dr. Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Reden Sie einmal mit der Verbraucherzentrale darüber!)


    Lassen Sie mich zu einem anderen Aspekt des Etats
    kommen, auf den ich hinweisen möchte. Aus dem Etat
    des Bundesministeriums erhält die Stiftung für interna-
    tionale rechtliche Zusammenarbeit, kurz IRZ, Mittel.
    Wir haben gestern mit großer Freude zustimmend zur
    Kenntnis genommen, dass Litauen den Euro einführen
    wird. Jetzt wird mich der eine oder andere fragen: Was
    hat die IRZ mit der Einführung des Euro in Litauen zu
    tun? Eine ganze Menge. Die Stiftung hat Litauen, nach-
    dem das Land seine Souveränität wiedererlangt hat, über
    zehn Jahre juristisch beraten und auf dem Weg nach
    Westen in Sachen Rechtsstaatlichkeit, Marktwirtschaft
    und Demokratie begleitet. Dementsprechend hat die IRZ
    einen ganz wesentlichen Anteil daran, dass in Litauen
    die Voraussetzungen für die Einführung des Euro er-
    reicht worden sind.

    Auch so verstehe ich die größere Verantwortung
    Deutschlands in der Welt, die unser Bundespräsident zu
    Recht eingefordert hat: Die IRZ ist nicht nur in Litauen
    aktiv gewesen. Sie ist es in Südosteuropa, und sie ist es
    darüber hinaus im arabischen Raum. Wir haben für den
    Haushalt 2015 zum Beispiel zu prüfen, ob wir die Gelder
    für diese wichtige Einrichtung nicht noch ein Stück weit
    erhöhen.

    Das gilt auch für das Bundespatentamt, dessen Ar-
    beitsabläufe sowie sachliche und personelle Ausstattung
    wir kritisch werden überprüfen müssen, weil die Bear-
    beitungszeiten für Patentanmeldungen einfach zu lang
    sind. Nun werden mir vielleicht Kollegen der Opposition
    gleich sagen: Warum habt ihr dann nicht unserem Antrag
    für mehr Geld und mehr Personal im Bundespatentamt
    zugestimmt? Das kann ich Ihnen sagen: weil auch dieser
    Antrag ein Stück unseriös war.


    (Roland Claus [DIE LINKE]: Gute Frage, aber schlechte Antwort!)


    Sie haben einfach versucht, das Füllhorn des Bundes
    auszuschütten, ohne mit dem Bundespatentamt tatsäch-
    lich zu klären: Wo liegen denn die Probleme?





    Klaus-Dieter Gröhler


    (A) (C)



    (D)(B)

    Es ist nicht immer nur damit getan, einfach zusätzli-
    ches Geld irgendwo hineinzupumpen, sondern man
    sollte vor Ort schauen, wie es tatsächlich eingesetzt
    wird. Ebenso werden wir für den Haushalt 2015 prüfen
    müssen, ob der gesteigerte Ansatz für das Netzwerk ge-
    gen Kindesmissbrauch weiter erhöht werden muss.

    Dieser Haushaltsentwurf, so wie er jetzt aus dem
    Haushaltsausschuss kommt, ist ein guter. Ich kann nur
    empfehlen, ihm zuzustimmen, sowohl was den Einzel-
    plan 07 als auch den Gesamtetat angeht.

    Ich bedanke mich ganz herzlich für die Aufmerksam-
    keit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Danke schön, sehr geschätzter Herr Kollege. – Jetzt

hat Bundesminister Heiko Maas das Wort.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Heiko Maas, Bundesminister der Justiz und für Ver-
braucherschutz:

Sehr geehrte, geschätzte, liebe Präsidentin!


(Heiterkeit)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Claudia Roth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Oh, jetzt geht es aber ab.

    Heiko Maas, Bundesminister der Justiz und für Ver-
    braucherschutz:

    Für nachfolgende Redner wird es jetzt schwierig. –
    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die wichtigs-
    ten Steuermittel der Politik sind sicherlich zum einen die
    Gesetze, zum anderen aber auch das Geld. Vor allen Din-
    gen um Letzteres geht es heute. Eine kluge Politik muss,
    wie ich finde, mit beidem sparsam umgehen.

    Herr Gröhler hat gesagt, dass der Haushalt des Justiz-
    und Verbraucherschutzministeriums im Vergleich zu dem
    anderer Ressorts einer Portokasse gleicht. Das ist sicher-
    lich richtig, Herr Gröhler. Aber wir haben gemeinsam
    dafür gesorgt, mit dem Haushalt des Justiz- und Verbrau-
    cherministeriums zu zeigen, wie viel Sinnvolles man aus
    einer Portokasse finanzieren kann. Ich finde, dem wer-
    den wir gerecht.

    Meine Damen und Herren, in Deutschland gelten zur-
    zeit 1 681 Bundesgesetze und 2 711 Bundesverordnun-
    gen. Viele sagen, das sei mehr als genug. Tatsächlich
    müssen wir uns immer intensiv darüber Gedanken ma-
    chen, wo es sinnvoll und notwendig ist, Sachverhalte
    oder Probleme mit Gesetzen zu ändern bzw. zu lösen.

    Aber es gibt sicherlich auch Dinge, bei denen es ganz,
    ganz notwendig ist, gesetzgeberische Vorhaben auf den
    Weg zu bringen. Das war und ist so bei der Sukzessiv-
    adoption, der heiß diskutierten Mietpreisbremse, der Frau-
    enquote für die Aufsichtsräte, den gesetzlichen Refor-
    men im Nachgang zum NSU-Untersuchungsausschuss
    und vor allen Dingen auch beim Gesetz gegen sexuellen
    Missbrauch und Kinderpornografie.

    Das alles sind Themen, bei denen es Handlungsbedarf
    vonseiten des Gesetzgebers gab und gibt. Gerade das
    Gesetz gegen sexuellen Missbrauch und Kinderporno-
    grafie zeigt das ganz besonders. Wir ändern die Verjäh-
    rung beim sexuellen Missbrauch. Sie setzt erst mit dem
    30. Lebensjahr ein, weil viele, die sexuell missbraucht
    worden sind, erst sehr spät darüber reden können und
    wir nicht wollen, dass die Täter ungeschoren davonkom-
    men.

    Wir ändern die Vorschriften zum sexuellen Miss-
    brauch von Schutzbefohlenen, weil es keinen Unter-
    schied machen darf, ob jemand Lehrer oder Hilfslehrer
    ist, wie es in einem Gerichtsurteil in Koblenz festgestellt
    worden ist. Wir wollen auch den Handel von Nacktbil-
    dern mit strafrechtlichen Mitteln verfolgen. Denn wir
    finden, unbefugt hergestellten Nacktbildern, die vertrie-
    ben und verkauft werden, liegt ein Missbrauch von Kin-
    dern zugrunde, und dies wollen wir unter Strafe stellen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Neben dem, was wir gesetzgeberisch auf den Weg
    bringen, ist es aber oftmals auch notwendig, Geld, das
    zur Verfügung steht, so einzusetzen, dass mögliche Ge-
    setzesverstöße gar nicht erst entstehen. Der sexuelle
    Missbrauch von Kindern ist ein ganz besonders schreck-
    liches Verbrechen. Wir wollen alle, dass Kinder besser
    geschützt werden, und wir wollen vor allem dafür sor-
    gen, dass es gar nicht erst zu solchen Taten kommt. Das
    schaffen wir nicht mit dem Strafgesetzbuch allein. Be-
    dauerlicherweise sind veränderte bzw. verschärfte Ge-
    setze oder höhere Strafen nicht immer geeignet, Strafta-
    ten zu verhindern. Sie können aber ein Bestandteil der
    Maßnahmen dagegen sein.

    Deshalb haben wir uns ganz besonders damit ausei-
    nandergesetzt, Maßnahmen zu fördern, die dazu führen
    sollen, dass Taten erst gar nicht begangen werden. Be-
    reits seit 2008 fördert das Bundesjustizministerium das
    Projekt „Kein Täter werden“ der Berliner Charité. Es
    hilft Männern mit pädophilen Neigungen, dass aus ihren
    sexuellen Fantasien keine Straftaten werden.

    Die Nachfrage nach dieser Hilfe ist groß, und sie wird
    immer größer. Es gibt inzwischen in weiteren sieben
    Städten in Deutschland ähnliche Projekte. Mit dem
    Haushalt, den Sie, meine Damen und Herren, heute be-
    schließen, weiten wir die Förderung dieses Projektes
    ganz maßgeblich aus. Wir erhöhen die Mittel um 40 Pro-
    zent im Vergleich zum Vorjahr. Ich finde, das ist eine
    sehr gute und wichtige Entscheidung. Denn mit diesem
    Geld schützen wir Kinder mehr, als wir es oftmals mit
    geänderten Gesetzen tun können, meine sehr verehrten
    Damen und Herren.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN)


    Auch in der Verbraucherpolitik, um die sich das frü-
    here BMJ nun ebenfalls kümmert, geht es nicht alleine
    um Vorschriften oder Verbote. Laisser-faire oder staatli-
    che Zwangsbeglückung – das sind immer die Alternati-





    Bundesminister Heiko Maas


    (A) (C)



    (D)(B)

    ven, und es sind oftmals auch Alternativen von gestern,
    weil eine moderne Verbraucherpolitik ganz anders aus-
    sieht. Die Menschen sollen die Freiheit haben, selbst die
    richtige Entscheidung für sich zu treffen. Aber da reicht
    es oft nicht aus, nur das Ideal des mündigen Verbrau-
    chers zu bemühen. Der Staat muss auch dort, wo er
    kann, etwas dafür tun, dass die Menschen diese Freiheit
    nutzen können. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher
    sind heutzutage auf den Finanzmärkten unterwegs. Aber
    ohne ausreichende Kenntnisse – teilweise glaubt man,
    dass ein BWL-Studium vonnöten ist – finden sich viele
    dort nicht zurecht. Wenn es um die Altersvorsorge oder
    um Vermögensbildung geht, dann kann man sich heutzu-
    tage kaum einen Fehltritt leisten. Eine falsche Entschei-
    dung lässt sich selten rückgängig machen und kann für
    den Einzelnen und seine Familie verheerende Folgen ha-
    ben.

    Die Menschen brauchen – darum geht es uns in einer
    modernen Verbraucherpolitik – verlässliche Informatio-
    nen und klare Orientierung. Aus diesem Grund sollen
    die Verbraucherorganisationen, wie bereits mehrfach an-
    gesprochen, künftig zu Marktwächtern werden. Die Ver-
    braucherorganisationen erfahren durch ihre Beratungsar-
    beit als Allererste, wo Fehlentwicklungen stattfinden.
    Dann sollen sie bei den Behörden auch Alarm schlagen
    können und Verbraucherinnen und Verbraucher darüber
    informieren, wo es falsche Fünfziger oder schwarze
    Schafe gibt. 2,5 Millionen Euro sind zusätzlich in diesen
    Haushalt gekommen, damit wir den Aufbau der soge-
    nannten Marktwächter – konkret: der Finanzmarktwäch-
    ter – in Angriff nehmen können. Das ist eine wichtige
    Entscheidung. Damit wird ein wichtiges Projekt endlich
    anlaufen können.

    Ich danke allen ganz herzlich, die das möglich ge-
    macht haben, ganz besonders den Berichterstattern für
    den Justizhaushalt, Dennis Rohde und Klaus-Dieter
    Gröhler, aber auch, meine Damen und Herren, der Oppo-
    sition, Herrn Dr. Tobias Lindner und Roland Claus.
    Auch Ihnen ein herzliches Dankeschön dafür!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn wir über Gleichberechtigung und den Kampf
    gegen Diskriminierung reden, dann hat das sicherlich
    auch eine rechtliche Dimension. Mit der Sukzessivadop-
    tion für Lebenspartnerschaften sind wir auch hier einen
    wesentlichen Schritt weitergekommen. Eine tolerante
    Gesellschaft, in der alle Menschen akzeptiert werden,
    und zwar so, wie sie sind oder sein wollen, entsteht aber
    letztlich nicht nur per Gesetz. Toleranz kann man eben
    nicht verordnen – aber man kann sie fördern. Eine ganz
    wichtige Institution, die das tut, ist die schon erwähnte
    Bundesstiftung Magnus Hirschfeld. Diese Stiftung leidet
    genauso wie viele andere unter den niedrigen Zinsen.
    Um hier zu helfen, wird mit diesem Bundeshaushalt das
    Stiftungskapital um 1,75 Millionen Euro erhöht. Da-
    durch kann die Stiftung ihre wichtige Arbeit ausweiten.

    Dies zeigt erneut: Es muss nicht immer ein Gesetz
    sein. Auch durch den klugen Einsatz der zur Verfügung
    stehenden Mittel können wir eine gute und vernünftige
    Politik machen. Auf jeden Fall werden wir im Bundes-
    ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz durch
    diesen Haushalt in die Lage versetzt, genau dies zu tun.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)