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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/43 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Vizepräsi- dentin Ulla Schmidt sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele und Christoph Strässer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 A Wahl des Abgeordneten Sven-Christian Kindler als stellvertretendes Mitglied für das Kuratorium der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ . . . . . . . . . . . 3831 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 3831 D Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.14 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/1009, 18/1023 . . . . . . 3832 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3832 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3833 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3835 B Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3836 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3839 B Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 3840 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3840 D Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3843 D Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3845 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3847 C Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3848 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3849 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 3850 C Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3851 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3853 C Marcus Held (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3854 C Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3855 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3857 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3858 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3859 A II.15 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/1020, 18/1023 . . . . . . 3860 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3860 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3861 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3863 C Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3865 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3866 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3867 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3869 D Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3872 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3873 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3875 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3876 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 3878 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3879 C Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3881 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3882 B Tagesordnungspunkt VIII: a) Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Ge- setzes zur Änderung des Weingesetzes Drucksache 18/1780 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 A b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Bad Bank für Atom – Rückstellungen der Atomwirtschaft in öffentlich-rechtli- chem Fonds sicherstellen Drucksache 18/1465 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung nach Arti- kel 5 des Gesetzes zur Regelung von De- Mail-Diensten und zur Änderung weite- rer Vorschriften Drucksache 17/10720 . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungs- hofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 2013: – Einzel- plan 20 – Drucksache 18/1560 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 C Tagesordnungspunkt IX: a)–g) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammel- übersichten 60, 61, 62, 63, 64, 65 und 66 zu Petitionen Drucksachen 18/1632, 18/1633, 18/1634, 18/1635, 18/1636, 18/1637, 18/1638 . . 3884 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Zweiten Beschlussempfehlung des Wahlprüfungsausschusses: zu Einsprü- chen gegen die Gültigkeit der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. Septem- ber 2013 Drucksache 18/1710 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3885 B Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.16 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/1007, 18/1023. . . . 3885 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksache 18/1017 . . . . . . . . . . . . 3885 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3885 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3886 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3888 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3889 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3891 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3892 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3893 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3895 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 3896 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3896 C Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3897 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3898 B Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3899 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3901 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3902 A Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3903 B II.17 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/1006, 18/1023 . . . . . . 3904 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3904 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3906 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3908 B Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3909 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3912 C Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3914 C Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . 3915 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3917 D Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3919 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 III Michaela Engelmeier-Heite (SPD) . . . . . . . . . 3920 C Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3921 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3922 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3924 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 3925 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetz- entwurf der Bundesregierung über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2014 – (Haushaltsgesetz 2014) – hier: Einzelplan 23 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung (42. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt II.12) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3925 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3831 (A) (C) (D)(B) 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3925 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 26.06.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 26.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 26.06.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 26.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Felgentreu, Fritz SPD 26.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26.06.2014 Heinrich, Gabriela SPD 26.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 26.06.2014 Hintze, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 26.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 26.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 26.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Sieling, Carsten SPD 26.06.2014 Dr. Sütterlin-Waack, Sabine CDU/CSU 26.06.2014 Thönnes, Franz SPD 26.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 26.06.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetzentwurf der Bundesregierung über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) hier: Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung (42. Sitzung, Tagesordnungspunkt II.12) An der 4. namentlichen Abstimmung am 25. Juni 2014 zum Thema Bundeshaushalt BMWZ habe ich teil- genommen und mit „Nein“ gestimmt. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 43. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP VIII, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IX, ZP 2 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 07, 19 Justiz und Verbraucherschutz, Bundesverfassungsgericht Epl 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Nicole Gohlke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Kolleginnen und

    Kollegen! Wir nehmen zur Kenntnis: Die Große Koali-
    tion versucht, sich für einen Aufbruch in der Bildung zu
    feiern, und hat angekündigt, 6 Milliarden Euro für Bil-
    dung und 3 Milliarden Euro für Forschung zur Verfü-
    gung zu stellen.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Richtig!)


    Ob das wirklich schon ein Aufbruch ist, da kann man si-
    cherlich geteilter Meinung sein,


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Wie bitte? Entschuldigung!)


    wenn man sich die krassen Mängel vor Augen führt, die
    im Bildungsbereich – von der Kita über die Hochschule
    bis hin zur Weiterbildung – bestehen, und angesichts der
    viel höheren Summen, die bei Bund, Ländern und Kom-
    munen eigentlich nötig wären.

    Aber selbst dann, wenn man sich darüber freuen
    wollte:


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Sollten Sie!)


    In dem Haushalt, der heute vorliegt, findet sich nichts
    davon wieder. Sie können hier lediglich – das sagen Sie
    ja selber – Ankündigungen feiern, aber eben keine realen
    Zahlen. Es ist schon erstaunlich, wie oft, wie lange und
    bei wie vielen Haushaltstiteln Sie diese Ankündigungen
    feiern. Man hat das Gefühl: Das Geld wird immer mehr.

    Ihrem Finanzminister ist aber in letzter Minute einge-
    fallen, dass er ja noch Haushaltslöcher stopfen muss. Sie
    können versuchen, das anders zu bezeichnen; aber genau
    das ist da geschehen.


    (Beifall des Abg. Roland Claus [DIE LINKE])


    Wo holt er sich das Geld?


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Vielleicht bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung?)

    Das Geld holt er sich nicht etwa über die Besteuerung
    von Vermögen und großen Einkommen; das wäre ja eine
    kreative Antwort. Nein, er nimmt einfach die 500 Mil-
    lionen Euro aus dem Bildungsetat, mit denen Frau
    Wanka in diesem Jahr zaghaft anfangen wollte, ein paar
    ihrer Versprechen einzulösen, und man hört noch nicht
    einmal einen Aufschrei aus dem Bildungsministerium.


    (Beifall bei der LINKEN – Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Ja, weil es nicht stimmt!)


    Der Kollege Rossmann hat ja kürzlich in einem Inter-
    view gesagt, es sei vor allem als ein starkes symboli-
    sches Zeichen zu verstehen, dass diese 500 Millionen
    Euro für das laufende Haushaltsjahr verbucht wurden;
    Frau Wanka nannte das gerade ein „Signal“. Abgesehen
    davon, dass Symbolik und Signale allein eben nicht aus-
    reichen, um die Bildungsmisere in der Republik zu behe-
    ben, frage ich mich schon: Welches Symbol ist das denn
    dann, wenn Union und SPD den Mittelaufwuchs bei
    nächster Gelegenheit zurücknehmen und das Geld ge-
    wissermaßen für die Haushaltssanierung verwenden?
    Zwischen den großen Worten von der Bildungsrepublik
    und dem Haushalt der Großen Koalition klafft auf jeden
    Fall mehr als nur eine Lücke.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Reine Symbolpolitik ist leider auch die BAföG-Poli-
    tik der Großen Koalition. Den Studierenden muss es
    wirklich schon zu den Ohren herauskommen: schon wie-
    der eine Verschleppung, diesmal bis zum Wintersemes-
    ter 2016/2017. Erst nach sechs Jahren, also nach zwei
    vollen Generationen von Bachelor-Studierenden, soll es
    wieder eine BAföG-Erhöhung geben.


    (Dr. Stefan Kaufmann [CDU/CSU]: Eine ganz klare Perspektive, Frau Kollegin!)


    Dabei hatte die Bundesregierung doch immer behauptet,
    die BAföG-Erhöhung würde an den Ländern scheitern.
    Jetzt ist das endlich geklärt: Der Bund will die Finanzie-
    rung des BAföG voll übernehmen, um dann aber die Er-
    höhung auf die lange Bank zu schieben.

    Viel dürfen die Studierenden dann auch nicht erwar-
    ten. Die von Ihnen geplanten Gelder werden doch nie-
    mals für eine substanzielle Erhöhung reichen. Der DGB
    sagt, dass eine erst im Jahr 2016 durchgeführte BAföG-
    Erhöhung eigentlich 15 Prozent umfassen müsste, wollte
    man die Preisentwicklung der letzten Jahre ausgleichen.


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: BAföG-Bericht lesen bildet!)


    Das ist eine Forderung, die aus den Reihen der Koalition
    als weltfremd bezeichnet wird.

    Dabei kommt diese Zahl ganz einfach zustande. Dazu
    muss man einfach einmal die Lebenssituation der Stu-
    dierenden zur Grundlage nehmen. Ein Beispiel: Zurzeit
    sind im BAföG-Satz 224 Euro für Wohnkosten vorgese-
    hen. Die Realität ist aber, dass Studierende in Hamburg
    im Schnitt monatlich 351 Euro an Miete zahlen. In Mün-
    chen und in Köln sind es 358 bzw. 359 Euro. Sie zahlen
    also im Schnitt über 130 Euro mehr, als im BAföG-Satz
    dafür vorgesehen ist.





    Nicole Gohlke


    (A) (C)



    (D)(B)

    Man muss ganz klar sagen: Eine BAföG-Erhöhung
    um mindestens 10 Prozent, die die Gewerkschaften, die
    Studierendenvertretungen und eben auch die Linke for-
    dern, ist nicht weltfremd. Das ist angesichts dieser Situa-
    tion realistisch. Weltfremd ist, ehrlich gesagt, dass diese
    Regierung nicht zur Kenntnis nimmt, was an den Hoch-
    schulen und auf dem Wohnungsmarkt los ist. Ihre Politik
    besteht darin, die Wirklichkeit zu ignorieren. Hauptsa-
    che, Sie bekommen Ihren knappen Bildungshaushalt
    schöngeredet und schöngerechnet!


    (Beifall bei der LINKEN – Lachen des Abg. Dr. Thomas Feist [CDU/CSU])


    Realitätsfern geht es bei den Berechnungen der Gro-
    ßen Koalition weiter. Man kann es ja schon fast als Tra-
    dition bezeichnen, dass sich die Bundesregierung bei der
    Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger im-
    mer wieder verrechnet. Sie haben gerade eben die letzte
    Zahl nach oben korrigieren müssen, und schon wieder
    liegt Ihr Haushaltsansatz für die Jahre 2013 und 2014
    mit über 70 000 Studienanfängern unter den Berechnun-
    gen der Kultusministerkonferenz.

    Die 6 500 Euro, die Sie im Hochschulpakt pro Studi-
    enplatz veranschlagt haben, reichen auch nicht, um die
    Situation in der Lehre zu verbessern. 2008 lagen die rea-
    len Kosten pro Studienplatz schon bei über 7 000 Euro,
    und darin sind zum Beispiel die Investitionen in Ge-
    bäude noch gar nicht eingerechnet.

    Dass Ihnen nicht an einer soliden Grundfinanzierung
    der Hochschulen und schon gar nicht der anderen Bil-
    dungseinrichtungen gelegen ist, ist mit dem Vorschlag
    zur Änderung des Kooperationsverbotes klar geworden.
    Als hätte es die Diskussion der letzten zwei Jahre gar
    nicht gegeben, will man sich weiterhin darauf beschrän-
    ken, Forschung und Lehre nur dann zu fördern, wenn es
    von überregionaler Bedeutung ist und alle Länder zu-
    stimmen, sprich: Freie Fahrt für die Eliteförderung, und
    beim Rest kann sich der Bund weiterhin aus der Verant-
    wortung stehlen.

    Davon, das Kooperationsverbot für den gesamten Bil-
    dungsbereich aufzuheben, sodass auch die Kitas und die
    schulische Bildung davon profitieren könnten, will Frau
    Wanka offensichtlich gar nichts wissen. Man darf jetzt
    wirklich auf die Nachbesserungen gespannt sein, die die
    SPD angekündigt hat. Ich hoffe, wir werden sie zu Ge-
    sicht bekommen. Vielleicht sollten Sie in der Koalition
    solche wichtigen Vorhaben aber erst einmal gemeinsam
    besprechen, bevor die Vorschläge auf den Tisch gelegt
    werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Kolleginnen und Kollegen, die Linke bleibt dabei:
    Die Grundfinanzierung der Bildung, der Wissenschaft
    und der Forschung muss durch ein Zusammenwirken
    von Bund und Ländern gesichert werden. Der Wettbe-
    werbsföderalismus gehört endlich beendet.


    (Lachen des Abg. Dr. Thomas Feist [CDU/ CSU])


    Die unterschiedlichen Bildungsbereiche – die frühkindli-
    che Bildung, die schulische Bildung und die hochschuli-
    sche Bildung – dürfen nicht mit dem Argument der
    knappen Kassen gegeneinander ausgespielt werden. Alle
    Bereiche sind gleichermaßen wichtig.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Aus dem unsäglichen Kooperationsverbot muss end-
    lich ein Kooperationsgebot werden. Das wäre tatsächlich
    mal ein echter Aufbruch in der Bildungspolitik.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächster Redner hat der Kollege René Röspel das

Wort.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von René Röspel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Wertes Präsidium! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Zunächst, liebe Nicole Gohlke, herzlichen
    Glückwunsch nachträglich zur Geburt des Kindes. Wir
    wünschen der jungen Familie alles Gute.


    (Beifall)


    Kritik kann ich Ihnen trotzdem nicht ersparen, auch
    wenn ich jetzt nicht auf alle Punkte eingehen will. Das
    Märchen von den 500 Millionen Euro, die angeblich im
    Haushalt von Herrn Bundesfinanzminister Schäuble ver-
    schwunden sein und nie wieder für Bildung und For-
    schung zur Verfügung stehen sollen, ist einfach falsch.
    Das ist wie mit einem Auto, das man erst vor einem
    Haus parkt, um dann mit ihm, wenn man es nicht für
    lange Fahrten braucht, eine Runde um den Block zu dre-
    hen. Es ist gerade nicht zu sehen, aber es kommt wieder.


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es sei denn, es ist gestohlen!)


    Diese 500 Millionen Euro bleiben bestehen. Sie sind Teil
    der 9 Milliarden Euro, die wir in dieser Regierung für
    Bildung und Forschung zusätzlich zur Verfügung stellen,
    und das ist auch gut so.


    (Beifall des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Wenn Sie in das Plenarprotokoll zur Einbringung des
    letzten schwarz-gelben Haushalts, des Haushalts der
    Vorgängerregierung, gucken,


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Der war auch sehr gut!)


    dann sehen Sie, dass ich damals in meiner Haushaltsrede
    angesichts der Löcher, die sich dort auftaten – man-
    gelnde Ausfinanzierung der Zukunft, globale Minder-
    ausgaben –, gesagt habe, dass man fast versucht sei, zu
    sagen: Vielleicht muss Schwarz-Gelb doch noch ein Jahr
    weiterregieren, um die Suppe auszulöffeln, die es sich
    eingebrockt hat. Jetzt sitzen wir mit am Kabinettstisch.
    Ich habe extra einen Löffel mitgebracht. Falls noch Be-
    darf besteht, diese kalte Suppe auszulöffeln, stehen wir
    als SPD gern zur Verfügung.





    René Röspel


    (A) (C)



    (D)(B)

    Über zusätzliche Mittel, um das zu finanzieren, was
    noch nicht ausfinanziert ist – es gibt Risiken, was den
    Hochschulpakt anbelangt; das ist definitiv –, werden wir
    reden. Das wird nicht aus den zusätzlichen 9 Milliarden
    Euro für Bildung und Forschung zu finanzieren sein.
    Aber sprechen Sie uns als SPD – das gilt für alle Fraktio-
    nen – gerne an. Wir sind diejenigen, die solide finanzie-
    ren und auch Spielräume für Forschung und Bildung er-
    öffnen und das in den letzten Jahren auch getan haben.

    Ich will das anhand eines Beispiels in Erinnerung ru-
    fen, weil es dazugehört, bestimmte Dinge nicht zu ver-
    gessen. In der letzten Großen Koalition war es die SPD,
    die im Jahre 2006 dazu beigetragen hat – sie konnte end-
    lich die Union davon überzeugen –, die Eigenheimzu-
    lage abzuschaffen. Das Geld, das wir in den letzten Jah-
    ren dafür ausgegeben haben, fällt ja nicht vom Himmel.
    2005 hatte Bundesfinanzminister Schäuble noch 10 Mil-
    liarden Euro jährlich für die Eigenheimzulage zahlen
    müssen. Dieser Betrag ist dadurch abgeschmolzen, dass
    wir die Zulage schrittweise abgeschafft haben. Im letz-
    ten Jahr mussten dafür nur noch 500 Millionen Euro,
    eine halbe Milliarde Euro, ausgegeben werden.

    Den Weg des Geldes, das der Finanzminister in den
    letzten Jahren nicht hat auszahlen müssen, kann man
    zwar nicht nachverfolgen, aber in der Bilanz, so heißt es,
    hat dieses Geld Spielräume eröffnet, die Sie in der letz-
    ten Regierungskoalition richtigerweise genutzt haben,
    um mehr in Bildung und Forschung zu investieren. Das
    ist gut so. – Sagen Sie uns also Bescheid, wenn Sie je-
    manden brauchen, um die Suppe auszulöffeln: Die SPD
    steht zur Verfügung. Wir haben die entsprechenden Kon-
    zepte und wollen hier auch weiterhin gestalten.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir sitzen jetzt mit am Tisch der Regierung. Ich bin
    sehr froh, dass wir in den Koalitionsverhandlungen
    6 Milliarden Euro plus 3 Milliarden Euro für den Be-
    reich Bildung und Forschung ausverhandelt haben. Die-
    ses Geld steht nicht nur für Maßnahmen des Bundes zur
    Verfügung, sondern ein Großteil davon fließt an die Län-
    der, weil wir die Länder bei den Aufgaben Bildung und
    Forschung, etwa beim Erhalt von Kindertagesstätten,
    entlasten wollen.

    Das bedeutet – ich habe das einmal für unser Bundes-
    land, für Nordrhein-Westfalen, ausrechnen lassen –, dass
    dadurch, dass der Bund im nächsten Jahr den BAföG-
    Anteil komplett übernehmen wird – Frau Ministerin
    Wanka und Hubertus Heil haben das eben schon gesagt –,
    den Ländern jedes Jahr 1,17 Milliarden Euro zusätzlich
    zur Verfügung stehen. Für Nordrhein-Westfalen heißt
    das, dass es jedes Jahr über 280 Millionen Euro mehr
    verfügen kann. Das ist für dieses Land wie für alle ande-
    ren Bundesländer eine große Erleichterung, weil sie die
    Hauptlast bzw. die Hauptfreude an der Bildungsfinanzie-
    rung tragen. Wenn man aber bedenkt, dass Nordrhein-
    Westfalen zum Beispiel in den nächsten fünf Jahren al-
    lein 175 Millionen Euro für Inklusion aufwenden wird,
    dann sieht man, dass das Geld insgesamt schon relativ
    knapp ist und es mehr werden könnte.
    Wichtig ist deswegen der zweite Schritt, den wir auch
    gegangen sind, nämlich eine Grundgesetzänderung vor-
    zuschlagen, sodass eine veränderte Grundfinanzierung
    der Hochschulen erlaubt wäre. Dabei ist ein wesentlicher
    Punkt zu beachten: Die unterschiedlichen Verantwortun-
    gen, die unterschiedlichen Lasten, die die einzelnen Län-
    der tragen, müssen berücksichtigt werden. Ich will das
    an einem Beispiel klarmachen; denn nicht alle Länder
    verhalten sich gleich.

    Schauen wir uns einmal die Zahl der Studierenden
    pro Einwohner in einem Bundesland an. Dabei stellt
    man fest, dass pro 100 Einwohner in Nordrhein-Westfa-
    len 3,6 Menschen studieren, während – ich habe das ein-
    mal wahllos herausgegriffen – in Bayern oder Sachsen,
    Herr Kretschmer, jeweils 2,7 Menschen studieren. Ein
    Blick auf die Abiturientenzahlen zeigt ein ähnliches Ver-
    hältnis.

    Nun kann man nicht sagen, dass die Menschen in
    Bayern oder Sachsen dümmer wären.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD – Michael Kretschmer [CDU/CSU]: Na, na!)


    – Nein, das sage ich ausdrücklich nicht. – Aber festzu-
    stellen ist, dass in Bayern weniger Menschen Abitur ma-
    chen und dass in Nordrhein-Westfalen mehr Menschen
    studieren. Das ist erst einmal ein Fakt.

    Diese besondere Anstrengung der Länder muss man
    berücksichtigen und sagen: Die Länder machen nicht al-
    les gleich; diejenigen, die sich besonders anstrengen, be-
    kommen einen besonderen Zuschlag. – Erst dann wird
    die Sache gerecht. Das müssen wir auch bei der Grund-
    finanzierung der Hochschulen hinbekommen.

    Wir glauben, dass das nur der erste Schritt ist. Wenn
    eine Große Koalition die Möglichkeit hat, Großes zu tun,
    dann sollte sie das auch umsetzen. Im Bereich der Bil-
    dung müsste die Möglichkeit ausgeweitet werden, dass
    der Bund Kommunen und Ländern Geld zur Verfügung
    stellt.

    Frau Gohlke weiß sicherlich: Sie bekommt jetzt Kin-
    dergeld. Sie könnte auch Elterngeld beantragen. Das
    Kindergeld ist eine Bundesleistung. Die zweite Bundes-
    leistung ist übrigens der Kinderfreibetrag. Je mehr ein
    Mensch verdient, desto lukrativer wird der Freibetrag.
    Das müssten wir eigentlich abschaffen. Das werden wir
    in den nächsten Koalitionsverhandlungen auch festle-
    gen. Es kann nicht sein, dass jemand, der viel Geld ver-
    dient, über Kinderfreibeträge für sein Kind mehr be-
    kommt als andere.


    (Beifall der Abg. Katja Dörner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Kommt ein Kind in den Kindergarten, muss man in
    der Regel Gebühren zahlen. Diese zieht die Kommune
    ein. Sie sind unterschiedlich gestaffelt. Arme Kommu-
    nen müssen von den Eltern mehr Geld einfordern.
    Reiche Kommunen können es sich leisten, ganz auf El-
    ternbeiträge zu verzichten. Das Bundesland Nordrhein-
    Westfalen hat zum Beispiel die wichtige Maßnahme um-
    gesetzt, das dritte Kindergartenjahr gänzlich freizustel-





    René Röspel


    (A) (C)



    (D)(B)

    len, und Rheinland-Pfalz hat Kindergartengebühren ganz
    abgeschafft.

    Kommt ein Kind in die Schule, wird der Lehrer vom
    Land bezahlt, das Schulgebäude und der Hausmeister
    von der Stadt. Wenn eine Kommune arm ist, sehen die
    Schulen schlechter aus; wenn eine Kommune reich ist,
    sehen die Schulen besser aus. Insgesamt bedeutet das:
    Eigentlich muss der Bund mehr Verantwortung tragen
    können, um im Bereich Bildung tätig zu werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Man kann das weiter ausdifferenzieren: Die Hoch-
    schulen werden von den Ländern getragen. Macht ein
    Kind eine Berufsausbildung, ist es eine Mischung aus
    Bundes- und Landeszuständigkeit. Das kann es nicht
    sein. Wir wollen, dass der Bund im Bildungsbereich er-
    weiterte Möglichkeiten der Finanzierung hat. Das ist
    eine Frage der Gerechtigkeit. Wir werden das weiterver-
    folgen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Was den letzten Bereich, die Forschung, angeht, bin
    ich sehr zufrieden. Wir werden 3 Milliarden Euro mehr
    für Forschung zur Verfügung stellen. Was uns in den
    letzten Jahren vorangebracht hat, ist der Pakt für For-
    schung und Innovation – die Frau Präsidentin ist die Ur-
    heberin dieses Paktes –, durch den sich seit 2005 alle
    wissenschaftlichen Organisationen in Deutschland da-
    rauf verlassen können, jedes Jahr mehr Geld zu bekom-
    men. Das ist gut so. Es hat uns als Wissenschafts- und
    Forschungsstandort weitergebracht. In einem nächsten
    Schritt haben wir die Verantwortung, die Beschäftigten
    in solchen Forschungseinrichtungen und Hochschulen
    besserzustellen. Das ist uns ein wichtiges Anliegen.

    Wir werden auch auf die großen Fragen der Zukunft
    eine Antwort finden müssen. Angesichts der Tatsache,
    wie unfriedlich diese Welt ist, ist es beispielsweise gut,
    dass wir 1 Million Euro für Friedens- und Konfliktfor-
    schung zur Verfügung stellen; das könnte aber noch
    mehr werden. Im Hinblick auf die Frage, wie Menschen
    künftig arbeiten wollen, ist es gut, dass wir uns stärker
    mit dem Bereich Arbeitsforschung auseinandersetzen.

    Abschließend darf ich Ernst Ulrich von Weizsäcker
    nachträglich zu seinem gestrigen 75. Geburtstag herzlich
    gratulieren. Er hat gestern ein Symposium zum Thema
    Nachhaltigkeit durchgeführt, an dem viele internationale
    Experten teilgenommen haben. Ich freue mich, dass
    auch das Theodor-Heuss-Gymnasium in Hagen mit einer
    Schulklasse vertreten war.

    Ein Ergebnis war: Die zentrale Frage im Zusammen-
    hang mit der Generationengerechtigkeit ist nicht der
    Schuldenberg, sondern die Frage, wie wir unseren Plane-
    ten künftigen Generationen hinterlassen und ob diese die
    Möglichkeit haben, auf ihm zu leben, wenn wir ihn aus-
    plündern und Energie verbrauchen. Deswegen müssen
    und werden wir mehr für Energie- und Klimaforschung
    tun. Das ist die Verantwortung dieser und künftiger Re-
    gierungen, und der werden wir auch nachkommen.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)