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ID1804307100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/43 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Vizepräsi- dentin Ulla Schmidt sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele und Christoph Strässer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 A Wahl des Abgeordneten Sven-Christian Kindler als stellvertretendes Mitglied für das Kuratorium der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ . . . . . . . . . . . 3831 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 3831 D Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.14 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/1009, 18/1023 . . . . . . 3832 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3832 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3833 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3835 B Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3836 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3839 B Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 3840 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3840 D Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3843 D Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3845 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3847 C Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3848 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3849 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 3850 C Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3851 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3853 C Marcus Held (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3854 C Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3855 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3857 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3858 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3859 A II.15 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/1020, 18/1023 . . . . . . 3860 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3860 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3861 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3863 C Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3865 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3866 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3867 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3869 D Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3872 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3873 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3875 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3876 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 3878 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3879 C Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3881 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3882 B Tagesordnungspunkt VIII: a) Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Ge- setzes zur Änderung des Weingesetzes Drucksache 18/1780 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 A b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Bad Bank für Atom – Rückstellungen der Atomwirtschaft in öffentlich-rechtli- chem Fonds sicherstellen Drucksache 18/1465 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung nach Arti- kel 5 des Gesetzes zur Regelung von De- Mail-Diensten und zur Änderung weite- rer Vorschriften Drucksache 17/10720 . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungs- hofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 2013: – Einzel- plan 20 – Drucksache 18/1560 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 C Tagesordnungspunkt IX: a)–g) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammel- übersichten 60, 61, 62, 63, 64, 65 und 66 zu Petitionen Drucksachen 18/1632, 18/1633, 18/1634, 18/1635, 18/1636, 18/1637, 18/1638 . . 3884 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Zweiten Beschlussempfehlung des Wahlprüfungsausschusses: zu Einsprü- chen gegen die Gültigkeit der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. Septem- ber 2013 Drucksache 18/1710 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3885 B Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.16 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/1007, 18/1023. . . . 3885 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksache 18/1017 . . . . . . . . . . . . 3885 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3885 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3886 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3888 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3889 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3891 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3892 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3893 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3895 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 3896 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3896 C Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3897 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3898 B Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3899 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3901 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3902 A Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3903 B II.17 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/1006, 18/1023 . . . . . . 3904 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3904 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3906 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3908 B Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3909 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3912 C Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3914 C Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . 3915 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3917 D Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3919 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 III Michaela Engelmeier-Heite (SPD) . . . . . . . . . 3920 C Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3921 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3922 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3924 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 3925 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetz- entwurf der Bundesregierung über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2014 – (Haushaltsgesetz 2014) – hier: Einzelplan 23 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung (42. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt II.12) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3925 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3831 (A) (C) (D)(B) 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3925 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 26.06.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 26.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 26.06.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 26.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Felgentreu, Fritz SPD 26.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26.06.2014 Heinrich, Gabriela SPD 26.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 26.06.2014 Hintze, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 26.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 26.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 26.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Sieling, Carsten SPD 26.06.2014 Dr. Sütterlin-Waack, Sabine CDU/CSU 26.06.2014 Thönnes, Franz SPD 26.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 26.06.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetzentwurf der Bundesregierung über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) hier: Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung (42. Sitzung, Tagesordnungspunkt II.12) An der 4. namentlichen Abstimmung am 25. Juni 2014 zum Thema Bundeshaushalt BMWZ habe ich teil- genommen und mit „Nein“ gestimmt. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 43. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP VIII, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IX, ZP 2 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 07, 19 Justiz und Verbraucherschutz, Bundesverfassungsgericht Epl 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hubertus Heil


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Richtig!



Rede von Kai Gehring
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Sie müssen dem Parlament und der Öffentlichkeit

aber erklären, wieso die BAföG-Novelle erst zum Win-
tersemester 2016/2017 kommen soll. Das bedeutet, dass
die Studierenden in den nächsten zweieinhalb Jahren
keine BAföG-Erhöhung bekommen. Wenn man das
durchrechnet – von der letzten BAföG-Novelle und -Er-
höhung bis heute –, dann stellt man fest: Mit den
500 Millionen Euro, die Frau Wanka für die BAföG-No-
velle vorsieht, wird noch nicht einmal die Inflationsrate
ausgeglichen.


(Michael Kretschmer [CDU/CSU]: Doch! Mehr als ausgeglichen! Ein Blick in den BAföG-Bericht schafft Klarheit! – Weitere Zurufe von der CDU/CSU)


Das bedeutet, Sie können die Sätze nicht anständig er-
höhen, und Sie erhöhen sie erst in zweieinhalb Jahren. –
Warum? Wieso kommt die BAföG-Novelle nicht vor-
her? Ihnen liegen Berichte vor, aus denen hervorgeht,
wie dringend notwendig das wäre.


(Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Herr Gehring, Sie haben den BAföG-Bericht nicht gelesen!)


Erklären Sie dem Parlament, warum die Studierenden
zweieinhalb Jahre auf eine BAföG-Erhöhung warten
müssen. Das ist unverständlich. Der Bund kann sich nun
nicht mehr hinter den Ländern verstecken.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt denkst du nach!)







(A) (C)



(D)(B)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hubertus Heil


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Lieber Herr Gehring, ich will Ihre Frage gerne beant-

    worten, aber zuvor habe ich eine herzliche Bitte. Wir
    können über vieles reden, aber in der rhetorischen Ein-
    leitung Ihrer Frage die Rentner gegen die Studierenden
    auszuspielen, das ist nicht in Ordnung.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Michael Kretschmer [CDU/ CSU]: Also wirklich! – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hat er nicht gemacht!)


    – Das hat er sehr wohl gemacht. – Sie kritisieren, dass
    wir die Lebensleistung von Müttern bei der Kindererzie-
    hung besser berücksichtigen, und spielen das gegen die
    Studierenden aus. Das ist doch nicht in Ordnung.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist jetzt Polemik! Das hat er nicht gesagt!)


    Jetzt zum sachlichen Teil Ihrer Frage. Ich gebe zu: Ich
    hätte mir eine BAföG-Reform, was die Erhöhung der
    Sätze betrifft, früher gewünscht, zum Wintersemester
    des kommenden Jahres wäre das technisch möglich ge-
    wesen. Aber wir haben uns anders verständigt.


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So viel zur Priorität bei Bildung!)


    – Ganz ruhig.


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU], an BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gewandt: Was machen die Grünen?)


    Jetzt müssen wir uns auf das Machbare konzentrieren.
    Noch einmal: Ich hätte mir das früher gewünscht, aber
    das hat etwas mit Spielräumen zu tun, die natürlich erst
    einmal geschaffen werden müssen. Ich sage Ihnen aber
    eines: Wir alle in diesem Parlament – die Sozialdemo-
    kraten und, ich hoffe, auch unser Koalitionspartner –
    müssen gemeinsam dafür sorgen, dass die anstehende
    BAföG-Reform kein Reförmchen, sondern strukturell
    und in Bezug auf das Volumen eine substanzielle
    BAföG-Reform wird, um die Bildungschancen zu ver-
    bessern.


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Daran messen wir Sie!)


    Das betrifft die Sätze, das betrifft die Freibeträge, das
    betrifft die strukturellen Fragen, nicht nur beim Über-
    gang vom Bachelor zum Master. Wir werden eine ganze
    Menge Arbeit vor uns haben.

    Als Sozialdemokrat – wir stehen in der Tradition von
    Willy Brandt, der das BAföG in den frühen 70er-Jahren
    eingeführt hat – kann ich Ihnen versichern: Das BAföG
    ist uns ein Herzensanliegen. Wir werden dafür sorgen,
    dass die soziale Situation von Studierenden im Interesse
    des Bildungserfolgs verbessert wird. Das kommt jetzt
    ein paar Semester später, aber es wird substanziell sein.
    Darauf können Sie sich verlassen.


    (Beifall bei der SPD)

    Ich habe schon etwas zum Thema Chancengleichheit
    gesagt. Ich will aber auch etwas zu dem zweiten Schwer-
    punkt des Haushaltes sagen: Wir streben eine stärkere
    Neuorientierung der Wissenschaftspolitik des Bundes
    an, weg von kurzatmigen Strohfeuerprogrammen hin zu
    längeren Linien mit dem Ziel einer Grundfinanzierung.
    Deshalb ist es richtig, Frau Ministerin, dass wir uns nach
    intensiven Auseinandersetzungen darauf verständigt ha-
    ben, dass wir das Kooperationsverbot, zumindest für den
    Bereich der Hochschulen in Deutschland, brechen. Ich
    bleibe dabei: Langfristig muss das gesamte Koopera-
    tionsverbot fallen. Ich glaube, das ist richtig.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Roland Claus [DIE LINKE])


    Ich nehme zur Kenntnis, dass das in der jetzigen Si-
    tuation ob der Mehrheitsverhältnisse nicht vollständig
    möglich ist. Dass wir aber zumindest einen Schritt vo-
    rangehen, indem wir den in Verfassungsrecht gegosse-
    nen Irrtum der letzten Föderalismuskommission korri-
    gieren und mit einer Änderung des Artikels 91 b des
    Grundgesetzes dafür sorgen, dass Kooperationen im Be-
    reich der Hochschulen möglich sind, ist die gute Nach-
    richt.

    Zur Beruhigung kann ich sagen – Frau Deligöz, wenn
    Sie zuhören wollen; Sie haben die Frage gestellt, wann
    das kommt und wie das aussehen wird –: Wir haben uns
    gestern auf Bundesebene auf einen Formulierungsvor-
    schlag für die Grundgesetzänderung verständigt. Es wird
    noch eine Ressortabstimmung geben; das ist ganz klar.
    Weil das eine Verfassungsänderung ist, muss man sorg-
    fältig vorgehen. Es wird auch mit den Ländern gespro-
    chen werden. Meine Bitte ist: Nutzen Sie die Möglich-
    keiten, die Sie haben, und helfen Sie mit, dass das
    Kooperationsverbot im Bereich der Hochschulen fällt.
    Überfrachten Sie diese Debatte nicht mit anderen Punk-
    ten; denn wir müssen schleunigst für bessere Perspekti-
    ven an den Hochschulen in Deutschland sorgen. In die-
    sem Bereich gibt es verdammt viel zu tun.

    Wir werden die Pakte fortsetzen – das ist gar keine
    Frage –, aber wir müssen auch neue Instrumente schaf-
    fen, beispielsweise in Bezug auf den wissenschaftlichen
    Nachwuchs. Diesbezüglich können wir auch ohne
    Grundgesetzänderung einiges tun; das werden wir übri-
    gens auch tun. Ich nenne das Wissenschaftszeitvertrags-
    gesetz, das wir ändern werden, um den Missbrauch von
    Befristungen in diesem Bereich zurückzudrängen und
    klare Perspektiven und Karrierewege zu eröffnen.

    Ich glaube, wir müssen neue Formen der Kooperation
    zwischen Bund und Ländern finden. Wir können diese
    Formen aber nur finden, wenn wir die Verfassung an die-
    sem Punkt korrigieren. Im Bundestag gibt es dafür eine
    entsprechende Mehrheit. Wir brauchen diese Mehrheit
    aber auch im Bundesrat. Dort stehen Bündnis 90/Die
    Grünen mit in der Verantwortung. Meine herzliche Bitte
    an Sie lautet deshalb: Wirken Sie daran mit! Das gilt
    auch für die Linkspartei in Brandenburg.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie des Abg. Roland Claus [DIE LINKE])






    Hubertus Heil (Peine)



    (A) (C)



    (D)(B)

    Der dritte Schwerpunkt dieses Haushalts ist die inno-
    vative Forschungspolitik, die wir in diesem Land betrei-
    ben wollen und die gesellschaftlichen Wandel und tech-
    nologischen Fortschritt positiv miteinander verbindet.
    Beides, technischer Fortschritt und gesellschaftlicher
    Wandel, sind wichtig, um zu gestalten. Dafür brauchen
    wir eine ambitionierte Forschungspolitik in diesem
    Land. Innovation und Teilhabe sind zwei Seiten dersel-
    ben Medaille. Die spannende Frage ist nicht, ob wir das
    Gefühl haben, dass unsere Forschungslandschaft schlech-
    ter geworden ist. Unsere Forschungslandschaft ist nicht
    schlechter geworden. Wenn man im Ausland unterwegs
    ist, stellt man fest, dass es viele gibt, die uns um unsere
    Wissenschaftsorganisationen und unsere großen For-
    schungsorganisationen regelrecht beneiden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. René Röspel [SPD])


    In vielen Ländern werden sie kopiert. Im Bereich der au-
    ßeruniversitären Forschung sind wir exzellent aufge-
    stellt.

    Im Bereich der Hochschulen müssen wir darauf ach-
    ten, dass Forschung und Lehre gestärkt werden. Die
    Hochschulen sind im Wissenschaftssystem zu stärken.
    Wir müssen diesbezüglich, genau wie im Bereich der
    Bildung und der Lehre, darauf achten, dass es eine För-
    derung sowohl in der Breite als auch in der Spitze gibt.
    Wir müssen auch im Bereich der Forschung auf Spitzen-
    förderung setzen, dürfen die Breitenförderung aber nicht
    vernachlässigen. Deshalb wollen und werden wir in die-
    ser Koalition beispielsweise darauf achten, dass die For-
    schung an Fachhochschulen in Deutschland gestärkt
    wird. Das ist in vielen Bereichen von struktureller Be-
    deutung.

    Deshalb müssen wir – Stichwort: Validierungsfor-
    schung – darauf achten, dass wir die richtigen Instru-
    menten und Ideen haben, um aus Erkenntnissen Pro-
    dukte, Verfahren und Dienstleistungen in diesem Land
    zu entwickeln.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Deshalb wollen wir dafür sorgen, dass nicht nur in den
    Bereichen der Grundlagenforschung und der anwen-
    dungsorientierten Forschung gut gearbeitet wird, sondern
    auch dafür, dass es zu Ausgründungen aus Universitäten
    – Stichworte: Existenzgründungen und Wachstumsfinan-
    zierung – kommt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wenn wir die Chance der Digitalisierung im interna-
    tionalen Wettbewerb nutzen wollen, dann brauchen wir
    nicht nur eine Breitbandinfrastruktur, sondern wir brau-
    chen als Industrienation auch die kleinen technologiege-
    triebenen Unternehmen, die unseren großen und mittel-
    ständischen Unternehmen helfen können, diesen Weg
    erfolgreich zu beschreiten. Diesen Weg wollen wir ge-
    hen, weil Innovationen uns nach vorne bringen. Wir
    haben in diesem Land relativ wenige Rohstoffe und Bo-
    denschätze. Die Rohstoffe, die wir haben, sind in den
    Köpfen, manchmal auch in den Herzen. Wir wollen
    durch die Art und Weise, wie wir hier Politik machen
    – das bildet der Haushalt ab –, dazu beitragen.

    Frau Wanka, wir freuen uns jetzt, nachdem wir in Sa-
    chen Bildung und Wissenschaft keine leichte Zeit in die-
    ser Koalition hinter uns haben – das galt insbesondere
    für den Zeitraum, als die Frage des 6-plus-3-Milliarden-
    Euro-Pakets noch nicht hinreichend geklärt war –, auf
    die Umsetzung. Ich glaube, wir werden gemeinsam zu
    guten Lösungen kommen. Manchmal wird es Auseinan-
    dersetzungen geben, auch in dieser Koalition. Das ist
    ganz normal. Auseinandersetzungen gab es in Koalitio-
    nen immer.

    Am Ende zählt Folgendes: Wir wollen Chancen-
    gleichheit in diesem Land befördern, wir wollen das
    Wissenschaftssystem modernisieren, wir wollen die be-
    rufliche Erstausbildung stärken, und wir wollen Innova-
    tionen in Gesellschaft und Wirtschaft vorantreiben.
    Wenn uns das gelingt, dann wird in dieser Legislaturpe-
    riode die Erfolgsgeschichte im Bereich Bildung und For-
    schung, die Edelgard Bulmahn begonnen hat, fortge-
    schrieben. Darauf können wir am Ende stolz sein.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)