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ID1804304200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/43 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Vizepräsi- dentin Ulla Schmidt sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele und Christoph Strässer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 A Wahl des Abgeordneten Sven-Christian Kindler als stellvertretendes Mitglied für das Kuratorium der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ . . . . . . . . . . . 3831 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 3831 D Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.14 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/1009, 18/1023 . . . . . . 3832 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3832 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3833 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3835 B Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3836 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3839 B Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 3840 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3840 D Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3843 D Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3845 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3847 C Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3848 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3849 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 3850 C Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3851 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3853 C Marcus Held (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3854 C Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3855 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3857 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3858 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3859 A II.15 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/1020, 18/1023 . . . . . . 3860 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3860 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3861 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3863 C Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3865 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3866 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3867 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3869 D Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3872 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3873 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3875 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3876 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 3878 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3879 C Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3881 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3882 B Tagesordnungspunkt VIII: a) Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Ge- setzes zur Änderung des Weingesetzes Drucksache 18/1780 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 A b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Bad Bank für Atom – Rückstellungen der Atomwirtschaft in öffentlich-rechtli- chem Fonds sicherstellen Drucksache 18/1465 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung nach Arti- kel 5 des Gesetzes zur Regelung von De- Mail-Diensten und zur Änderung weite- rer Vorschriften Drucksache 17/10720 . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungs- hofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 2013: – Einzel- plan 20 – Drucksache 18/1560 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 C Tagesordnungspunkt IX: a)–g) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammel- übersichten 60, 61, 62, 63, 64, 65 und 66 zu Petitionen Drucksachen 18/1632, 18/1633, 18/1634, 18/1635, 18/1636, 18/1637, 18/1638 . . 3884 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Zweiten Beschlussempfehlung des Wahlprüfungsausschusses: zu Einsprü- chen gegen die Gültigkeit der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. Septem- ber 2013 Drucksache 18/1710 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3885 B Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.16 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/1007, 18/1023. . . . 3885 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksache 18/1017 . . . . . . . . . . . . 3885 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3885 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3886 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3888 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3889 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3891 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3892 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3893 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3895 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 3896 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3896 C Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3897 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3898 B Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3899 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3901 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3902 A Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3903 B II.17 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/1006, 18/1023 . . . . . . 3904 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3904 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3906 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3908 B Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3909 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3912 C Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3914 C Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . 3915 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3917 D Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3919 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 III Michaela Engelmeier-Heite (SPD) . . . . . . . . . 3920 C Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3921 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3922 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3924 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 3925 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetz- entwurf der Bundesregierung über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2014 – (Haushaltsgesetz 2014) – hier: Einzelplan 23 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung (42. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt II.12) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3925 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3831 (A) (C) (D)(B) 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3925 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 26.06.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 26.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 26.06.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 26.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Felgentreu, Fritz SPD 26.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26.06.2014 Heinrich, Gabriela SPD 26.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 26.06.2014 Hintze, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 26.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 26.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 26.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Sieling, Carsten SPD 26.06.2014 Dr. Sütterlin-Waack, Sabine CDU/CSU 26.06.2014 Thönnes, Franz SPD 26.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 26.06.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetzentwurf der Bundesregierung über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) hier: Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung (42. Sitzung, Tagesordnungspunkt II.12) An der 4. namentlichen Abstimmung am 25. Juni 2014 zum Thema Bundeshaushalt BMWZ habe ich teil- genommen und mit „Nein“ gestimmt. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 43. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP VIII, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IX, ZP 2 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 07, 19 Justiz und Verbraucherschutz, Bundesverfassungsgericht Epl 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Julia Verlinden


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten

    Damen und Herren!

    Besonders wichtig ist mir, dass wir unsere Finanzen
    der nächsten Generation geordnet übergeben, dass
    wir die Energiewende zum Erfolg führen …

    Das sagte Frau Bundeskanzlerin Merkel in ihrer diesjäh-
    rigen Neujahrsansprache.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Das machen wir auch! – Dr. Michael Fuchs [CDU/ CSU]: Gerade das machen wir!)


    Das ist, wie ich finde, ein frommer Wunsch; denn Ihre
    Regierungsrealität sieht ganz anders aus.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Was? Das stimmt doch gar nicht!)


    Sie fahren die Energiewende an die Wand, Frau Merkel,
    und Ihre Haushaltspolitik ist unsolide und zukunftsver-
    gessen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Marcus Held [SPD]: Hört! Hört!)


    Schauen wir doch einmal ganz genau hin. Fließt das
    Geld eigentlich für oder gegen die Energiewende? Wo-
    hin fließt das Geld, und wo fehlt Geld für die Energie-
    wende?

    Herr Gabriel behauptet ja, die Energieeffizienz sei die
    zweite Säule der Energiewende. Ich sage Ihnen, wie
    diese Säule bei Ihnen aussieht: Sie ist schmal, brüchig
    und innen hohl. Bei der Energieeffizienz kündigen Sie
    an, versprechen etwas und halten Sonntagsreden. Aber
    wenn wir einmal etwas Konkretes über Ihre Pläne erfah-
    ren, dann stellen wir fest: Sie schreiben ein paar alte Pro-
    gramme neu zusammen und rechnen sich die Ergebnisse
    schön. Die andere Säule der Energiewende, die erneuer-
    baren Energien, sägen Sie mit der EEG-Novelle gerade
    ab. Ich sage es einmal so: Ein Haus, auch ein Ministe-
    rium, kann nicht auf zwei kaputten Säulen stehen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie reden von Energiewende. Herr Tiefensee hat be-
    hauptet, wir redeten sie schlecht. Im Gegenteil: Wir wol-
    len die Energiewende, aber wir wollen sie auch wirklich.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)






    Dr. Julia Verlinden


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ich erlebe bei der Regierung keinen politischen Mut für
    zukunftsfähige Entscheidungen für Energieeffizienz und
    erneuerbare Energien. Geld wollen Sie auch nicht dafür
    ausgeben. Sie haben stattdessen umso mehr Geld für die
    Kohle. Für die Steinkohleförderung und -stilllegung
    wollen Sie dieses Jahr immer noch 1,3 Milliarden Euro
    ausgeben.


    (Zuruf von der SPD: Das sind doch alte Verträge!)


    Sie fördern fleißig die Energie von gestern. So ist es.

    Hinzu kommen die indirekten staatlichen Förderun-
    gen in Form von Steuererleichterungen und Ausnahme-
    regelungen im Energiesektor. Das Umweltbundesamt hat
    ausgerechnet, dass im Jahr 2010 allein im Bereich der
    Energiebereitstellung und -nutzung mehr als 21 Milliar-
    den Euro umweltschädliche Subventionen flossen. Die
    besondere Ausgleichsregelung für die Industrie beim
    EEG macht nur einen Teil aus. Hinzu kommen Begünsti-
    gungen für die Braunkohlewirtschaft, Energiesteuerver-
    günstigungen für Kohle, kostenfreie Zuteilung von CO2-
    Zertifikaten und, und, und. Das ist ein unhaltbarer Zu-
    stand.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das sind 21 Milliarden Euro für ökologisch schädli-
    che Subventionen allein im Energiesektor. Hinzu kom-
    men noch hohe Subventionen im Verkehrssektor wie
    zum Beispiel die Privilegierung von schweren Dienstwa-
    gen oder die milliardenschwere Bevorzugung des Flug-
    verkehrs gegenüber der Bahn. Mit diesen Anreizen ge-
    lingt die Energiewende im Verkehrsbereich wohl kaum.

    Das Umweltbundesamt berechnet für das Jahr 2010
    insgesamt 51,5 Milliarden Euro ökologisch schädlicher
    Subventionen – allein im Bundeshaushalt; das muss man
    hinzufügen. Diese Ausgaben sind für die Energiewende
    und den Klimaschutz kontraproduktiv und müssen kon-
    sequent reduziert werden;


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    denn ökologisch schädliches Verhalten darf nicht noch
    finanziell belohnt werden. Stattdessen sollten wir in die
    Zukunft investieren. Aber die 3 Milliarden Euro, die wir
    für unseren grünen Energiesparfonds vorschlagen, wol-
    len Sie nicht zur Verfügung stellen, Herr Gabriel. Daran
    sieht man, wo Ihre Prioritäten liegen: Kohle für die
    Kohle.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Durch unser Konzept eines Energiesparfonds – Frau
    Hajduk hat schon darauf hingewiesen – würden wir un-
    abhängiger von fossilen Brennstoffen werden. In unserer
    Volkswirtschaft würde Geld, das bisher noch in Energie-
    importe fließt und das Klima anheizt, in Zukunft wieder
    für andere Dinge zur Verfügung stehen. Aber offensicht-
    lich sind Ihnen die Energieträger von gestern viel mehr
    wert als die Energieeinsparung, die technologische Inno-
    vation und der Klimaschutz von morgen. Das lässt doch
    tief blicken.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Wenn Sie die Energiewende wirklich wollen, dann
    stimmen Sie unseren Änderungsanträgen zu. Unterstüt-
    zen Sie damit zum Beispiel die Aufstockung des so wich-
    tigen KfW-Gebäudesanierungsprogramms auf 2 Milliar-
    den Euro, und stimmen Sie für unseren Antrag zum
    grünen Klimaschutzhaushalt!

    Vielen Dank.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Für die SPD-Fraktion hat nun der Kollege Marcus

Held das Wort.

(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Marcus Held


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen

    und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Unserer
    Wirtschaft in Deutschland geht es gut. Das kann man sa-
    gen, wenn man sich die Situation im Jahr 2014 ansieht.
    Dafür sind viele verantwortlich: verantwortungsbe-
    wusste Unternehmerinnen und Unternehmer, motivierte
    und engagierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer,
    aber auch mutige Entscheiderinnen und Entscheider auf
    der politischen Ebene, die für zukunftsorientierte Wei-
    chenstellungen in der Wirtschaftspolitik gesorgt haben
    und auch in der Gegenwart sorgen.

    Vergleicht man die Situation in vielen Ländern Euro-
    pas mit der in Deutschland, so kann man heute sagen:
    Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.


    (Beifall bei der SPD)

    Die SPD stand bereits in der Zeit von 1998 bis 2005

    mit der Agenda 2010 für eine Politik mit Weitblick. Von
    diesem Weitblick profitieren wir noch heute, in der Ge-
    genwart. Die Verantwortlichen in europäischen Ländern
    wie beispielsweise Frankreich werden dort gegenwärtig
    für Massenarbeitslosigkeit und fehlendes Wirtschafts-
    wachstum verantwortlich gemacht, obwohl ihre Vorgän-
    ger in den zurückliegenden 20 Jahren hätten handeln
    müssen, dies aber nicht getan haben. Auch und gerade
    im Interesse der deutschen Wirtschaft als Exportmeister
    und der Arbeitsplätze hier müssen wir die Länder unter-
    stützen, die jetzt bereit sind, zukunftsorientierte Refor-
    men auf den Weg zu bringen.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Andreas Mattfeldt [CDU/CSU])


    Die von den europäischen Sozialdemokraten am letz-
    ten Wochenende in Paris angestoßene Diskussion und
    die damit verbundenen Vorschläge unseres Ministers
    Sigmar Gabriel sind sinnvoll. Sie stellen einen Weg dar,
    wie wir den radikalen politischen Auswüchsen in leider
    viel zu vielen europäischen Nachbarländern endlich be-
    gegnen können. Wir müssen ihnen begegnen, meine Da-
    men und Herren, weil diese politischen Auswüchse
    durch wirtschaftlichen Niedergang, Massenarbeitslosig-
    keit und Perspektivlosigkeit bei den Jugendlichen verur-
    sacht worden sind. Wir müssen dem entgegentreten,
    wenn wir es mit Frieden, Freiheit und Wohlstand in ganz
    Europa ernst meinen.


    (Beifall bei der SPD)






    Marcus Held


    (A) (C)



    (D)(B)

    Wir als SPD-Bundestagsfraktion stehen zu Deutsch-
    land als Industrienation. Wir wollen die Bundesregie-
    rung und unseren Minister Sigmar Gabriel dabei unter-
    stützen, wenn er neue wirtschaftliche Akzente setzt,
    nachdem das Wirtschaftsministerium in der zurücklie-
    genden Legislaturperiode bekanntlich eher ein Schatten-
    dasein führte. Wir tun dies mit der Reform des EEG, in-
    dem wir die im internationalen Wettbewerb stehenden
    Industriebetriebe auch in Zukunft vor zusätzlichen Um-
    lagen schützen und damit viele Hunderttausende wich-
    tige Arbeitsplätze hier in Deutschland sicherstellen und
    für die Zukunft erhalten.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir tun dies aber auch als Bundesregierung, wenn es
    um die Stärkung des Handwerks und des Mittelstandes
    geht. Wir wollen dem Fachkräftemangel begegnen und
    gerade jüngere Menschen für eine Ausbildung im Hand-
    werk begeistern. Hier müssen wir auch das Bewusstsein
    in der Gesellschaft verändern und den Wert des Hand-
    werks sowie die Bedeutung der Handwerksberufe in der
    Gesellschaft herausstellen.


    (Beifall bei der SPD)


    Auch müssen wir die wachsende Bürokratie bekämpfen
    und endlich dafür sorgen, dass sich junge Handwerks-
    meister um ihre Kunden kümmern können und nicht den
    ganzen Tag Formulare ausfüllen müssen, meine Damen
    und Herren.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir wollen neue Wirtschaftszweige erschließen, die
    in Deutschland bisher leider viel zu wenig Beachtung
    gefunden haben, so zum Beispiel den Bereich des Tou-
    rismus. Meine Damen und Herren, ich komme aus der
    wunderschönen Region Rheinhessen in Rheinland-Pfalz,
    wo mit Worms als eine der ältesten Städte in Deutsch-
    land Historie greifbar wird und mit den Nibelungen-
    Festspielen ein bundesweit einzigartiges kulturelles
    Highlight existiert,


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Das war der Werbeblock! Okay!)


    wo mit Oppenheim und der weltbekannten Weinlage
    „Krötenbrunnen“, Herr Kauder, ein Aushängeschild be-
    steht, das seit Jahrzehnten für exzellente Rebsäfte steht,
    und wo mit der typischen rheinhessischen Hügelland-
    schaft rund um Alzey eine einzigartige Landschaft zum
    Verweilen und Entspannen einlädt. Solche wunder-
    schöne Regionen gibt es in ganz Deutschland.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Sehr gut!)


    Diese Regionen müssen wir touristisch fördern und ge-
    meinsam im In- und Ausland – europaweit und interna-
    tional – dafür werben, um zusätzliche innovative, mo-
    derne Arbeitsplätze zu schaffen. Dafür wollen wir uns
    einsetzen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    In der derzeitigen Niedrigzinsphase muss es möglich
    sein, dafür zu sorgen, für solche neuen wirtschaftlichen
    Ansätze günstige Kredite zur Verfügung zu stellen.
    Die Niedrigzinsphase stellt uns aber auch vor Pro-
    bleme, so beispielsweise bei der Altersvorsorge. Die Al-
    tersvorsorge für zwei Generationen ist in Gefahr. Hier
    müssen wir gemeinsame Kraftanstrengungen unterneh-
    men und nach neuen Rezepten suchen, damit es in
    Deutschland wieder wie früher heißen kann: Unser Ziel
    ist Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand. Deshalb
    fordere ich Banken, Versicherungen und natürlich auch
    die Wirtschaft und die Politik auf, gemeinsam nach
    neuen Produkten zu suchen, diese in den kommenden
    Jahren zu entwickeln und zur Verfügung zu stellen.

    Möglich wird dies mit einer starken deutschen Wirt-
    schaft im Rücken sein, die zusammen mit den Arbeit-
    nehmerinnen und Arbeitnehmern entsprechende Finanz-
    mittel erwirtschaften kann und auch in Zukunft
    Innovation und soziale Gerechtigkeit verbindet.

    Für Innovation und soziale Gerechtigkeit stehen wir,
    meine sehr verehrten Damen und Herren. Wir müssen
    auch in den kommenden Jahren dafür sorgen, dass Ent-
    scheidungen in Deutschland im Konsens getroffen wer-
    den, im Konsens zwischen Arbeiternehmern, Arbeitge-
    bern und Politik. Dann bin ich mir auch sehr sicher, dass
    wir weiterhin positiv gestimmt sein können, wenn es um
    die Zukunft der Wirtschaft in Deutschland geht.

    Deshalb sollten wir dem heute vorgelegten Haushalts-
    entwurf zustimmen.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)