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ID1804303400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/43 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Vizepräsi- dentin Ulla Schmidt sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele und Christoph Strässer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 A Wahl des Abgeordneten Sven-Christian Kindler als stellvertretendes Mitglied für das Kuratorium der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ . . . . . . . . . . . 3831 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 3831 D Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.14 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/1009, 18/1023 . . . . . . 3832 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3832 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3833 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3835 B Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3836 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3839 B Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 3840 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3840 D Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3843 D Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3845 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3847 C Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3848 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3849 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 3850 C Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3851 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3853 C Marcus Held (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3854 C Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3855 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3857 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3858 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3859 A II.15 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/1020, 18/1023 . . . . . . 3860 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3860 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3861 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3863 C Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3865 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3866 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3867 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3869 D Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3872 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3873 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3875 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3876 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 3878 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3879 C Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3881 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3882 B Tagesordnungspunkt VIII: a) Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Ge- setzes zur Änderung des Weingesetzes Drucksache 18/1780 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 A b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Bad Bank für Atom – Rückstellungen der Atomwirtschaft in öffentlich-rechtli- chem Fonds sicherstellen Drucksache 18/1465 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung nach Arti- kel 5 des Gesetzes zur Regelung von De- Mail-Diensten und zur Änderung weite- rer Vorschriften Drucksache 17/10720 . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungs- hofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 2013: – Einzel- plan 20 – Drucksache 18/1560 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 C Tagesordnungspunkt IX: a)–g) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammel- übersichten 60, 61, 62, 63, 64, 65 und 66 zu Petitionen Drucksachen 18/1632, 18/1633, 18/1634, 18/1635, 18/1636, 18/1637, 18/1638 . . 3884 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Zweiten Beschlussempfehlung des Wahlprüfungsausschusses: zu Einsprü- chen gegen die Gültigkeit der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. Septem- ber 2013 Drucksache 18/1710 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3885 B Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.16 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/1007, 18/1023. . . . 3885 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksache 18/1017 . . . . . . . . . . . . 3885 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3885 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3886 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3888 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3889 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3891 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3892 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3893 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3895 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 3896 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3896 C Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3897 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3898 B Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3899 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3901 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3902 A Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3903 B II.17 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/1006, 18/1023 . . . . . . 3904 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3904 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3906 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3908 B Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3909 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3912 C Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3914 C Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . 3915 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3917 D Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3919 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 III Michaela Engelmeier-Heite (SPD) . . . . . . . . . 3920 C Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3921 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3922 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3924 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 3925 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetz- entwurf der Bundesregierung über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2014 – (Haushaltsgesetz 2014) – hier: Einzelplan 23 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung (42. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt II.12) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3925 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3831 (A) (C) (D)(B) 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3925 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 26.06.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 26.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 26.06.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 26.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Felgentreu, Fritz SPD 26.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26.06.2014 Heinrich, Gabriela SPD 26.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 26.06.2014 Hintze, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 26.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 26.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 26.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Sieling, Carsten SPD 26.06.2014 Dr. Sütterlin-Waack, Sabine CDU/CSU 26.06.2014 Thönnes, Franz SPD 26.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 26.06.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetzentwurf der Bundesregierung über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) hier: Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung (42. Sitzung, Tagesordnungspunkt II.12) An der 4. namentlichen Abstimmung am 25. Juni 2014 zum Thema Bundeshaushalt BMWZ habe ich teil- genommen und mit „Nein“ gestimmt. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 43. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP VIII, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IX, ZP 2 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 07, 19 Justiz und Verbraucherschutz, Bundesverfassungsgericht Epl 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Eva-Maria Bulling-Schröter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! „Deutschlands Zukunft gestalten“, das ist der
    Titel des Koalitionsvertrags der Regierungsparteien.
    Dann nehmen wir die Bundesregierung einmal beim
    Wort!

    In den Bereichen erneuerbare Energien, Energiefor-
    schung und Steigerung der Energieeffizienz soll der Um-
    stieg auf eine saubere und bezahlbare Energieversorgung
    in die Wege geleitet werden. Nun hat sich Rot-Schwarz
    gerade beim Thema Energieeffizienz einiges vorgenom-
    men. Die Versprechungen der Großen Koalition lesen
    sich gar nicht so schlecht. Da steht auf Seite 37 der Ko-
    alitionsvereinbarung:

    Die Senkung des Energieverbrauchs durch mehr
    Energieeffizienz muss als zentraler Bestandteil der
    Energiewende mehr Gewicht erhalten.

    Da sagen wir: Bravo! Richtig! Das wollen wir auch. –
    Sogar von der Effizienz als zweite Säule der Energie-
    wende ist die Rede. Unter einer Säule versteht man mei-
    nes Erachtens etwas wirklich Großes. Wenn ich dann
    aber sehe, was die Bundesregierung im Einzelplan 09,
    Kapitel „Energie und Nachhaltigkeit“, vorhat – es gibt
    so gut wie keine neuen Mittel und weiter das alte Pro-
    gramm –, dann erkenne ich da keine tragende Säule, son-
    dern eher lahme Gäule.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich sage Ihnen: Kommen Sie endlich einmal auf Trab!
    Wenn nur darauf gewartet wird, dass Häuslebauer und
    Wirtschaft von ganz alleine in eine ressourcensparende
    Zukunft investieren, dann können wir die Energiewende
    vergessen; das ist einfach so.

    Jetzt kann man natürlich argumentieren wie Sie: Die
    Haushaltsmittel reichen aus. – Das Beispiel „energeti-
    sche Gebäudesanierung“ zeigt aber perfekt, wie die





    Eva Bulling-Schröter


    (A) (C)



    (D)(B)

    Energiewende nicht angegangen werden darf. Wie bei
    der Ökostrom-Novelle, die Sie durchs Parlament peit-
    schen – ich muss sagen: das ist ein wirklich unwürdiges
    Schauspiel – und mit der Sie das EEG in der alten Form
    beerdigen, so setzen Sie auch bei der Energieeffizienz
    blindlings auf den Markt. Bis 2050 80 Prozent des Pri-
    märenergieeinsatzes im Gebäudebereich einzusparen, ist
    mit einem Weiter-so leider nicht machbar.

    Wir haben es bei der Gebäudeeffizienz ganz klar mit
    einem Versagen des Marktes zu tun. Das ist kein offenes
    Geheimnis; das ist Erkenntnis, und zwar nicht nur bei
    der Opposition, meine Damen und Herren. Sogar die ei-
    genen Leute treten der Bundeskanzlerin und ihren Mi-
    nistern auf die Füße, wie zum Beispiel Stephan Kohler,
    Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur, die im-
    merhin zur Hälfte staatlich finanziert ist. Er hat einen
    Brandbrief an Frau Merkel geschrieben, und ich unter-
    stütze das. Das Handelsblatt zitiert, für ihn sei es „kaum
    verständlich“, dass die Quote bei der energetischen Mo-
    dernisierung seit Jahren bei mickrigen 1 Prozent sta-
    gniert und dass die Regierung die Hände weiter in den
    Schoß legt.

    Auch wir fragen uns natürlich: Warum passiert da
    überhaupt nichts? Ich kann nur sagen: Meiner Meinung
    nach fehlt hier der politische Wille zur Gestaltung. Der
    Markt richtet es eben nicht; das wissen wir.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wenn Sie so weitermachen, dann verschenken Sie die
    Zukunft auf Kosten von Klima und Infrastruktur.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Nun wollen wir es nicht dramatisieren!)


    Ich sage Ihnen: Gerade im Bereich Klima halte ich das
    für absolut unverantwortlich.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Dabei ist Energieeffizienz der ungehobene Schatz der
    Energiewende. Für ein Gelingen der Energiewende ist
    der Gebäudebereich der zentrale Faktor; das erzählen Sie
    uns auch immer wieder. Über ein Drittel des Energiebe-
    darfs in Deutschland wird für Heizen und Warmwasser
    verwendet. Da wäre ein Rieseneinsparpotenzial. 2 bis
    4 Prozent aller Häuser und Wohnungen in Deutschland
    müssten im Jahr modernisiert werden. Wir brauchen also
    eine Verdoppelung der dafür vorgesehenen Mittel. Das
    Marktpotenzial für Wohngebäude und Nichtwohnge-
    bäude wird auf jährlich 66 Milliarden Euro geschätzt;
    das ist ein riesiger Jobmotor. Mit den 1,8 Milliarden
    Euro im Haushalt schafft man das selbstgesteckte Ziel
    von 2 Prozent jedenfalls nicht; das sagen alle Experten.

    Die Energiewende im Gebäudebereich haben Sie
    fahrlässig verpennt, meine Damen und Herren. Wir for-
    dern Sie auf, jetzt etwas zu tun.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir fordern die Auflösung des Energie- und Klima-
    fonds. Das empfiehlt auch der Bundesrechnungshof,
    nachdem der Emissionshandel als marktbasiertes Ele-
    ment zur CO2-Reduzierung grandios gescheitert ist. Die
    vorhandenen 1,1 Milliarden Euro für Gebäudesanierung
    wollen wir aus diesem Fonds in den Haushalt überführen
    und die Mittel auf insgesamt 5 Milliarden Euro aufsto-
    cken. Nur so kann es gehen. Das wäre ein klares Signal.
    So fördert man Investitionen, und so schafft man auch
    Akzeptanz für die Energiewende. Die Menschen müssen
    sehen, wofür die Mittel verwendet werden.

    An diesem Anspruch – so habe ich das Gefühl –
    scheint die Bundesregierung zunehmend zu scheitern,
    auch beim EEG. Wir haben dazu schon viel gesagt. Wir
    werden morgen weiter darüber diskutieren. Ich glaube in
    Bezug auf die Verhandlungen mit der EU-Kommission,
    Herr Gabriel: Sie wollen hier katholischer sein als der
    Papst.


    (Sigmar Gabriel, Bundesminister: Ich bin evangelisch! – Volker Kauder [CDU/CSU]: Der ist doch evangelisch! Das ist ja das Drama!)


    Sie wollen die Marktliberalisierung auf Teufel komm
    raus. – Das ist mein Gefühl.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Ihr Gefühl täuscht Sie sehr!)


    „Deutschlands Zukunft verwalten“ – und das auch
    noch schlecht – wäre eindeutig der bessere Titel für Ihre
    Koalitionsvereinbarung.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile das Wort nun dem Kollegen Joachim

Pfeiffer für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Mach es uns nicht so schwer, zu klatschen! – Gegenruf des Abg. Volker Kauder [CDU/ CSU]: Lass ihn doch erst mal anfangen! – Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das wäre schon mal ein Ansatz!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Joachim Pfeiffer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir

    beraten in dieser Woche den neunten Bundeshaushalt,
    der von einer unionsgeführten Bundesregierung seit
    2005 aufgestellt wird. Man kann in der Tat sagen, dass
    das eine Erfolgsgeschichte ist.


    (Lachen bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    – Sie können ruhig lachen. Seit Sie nicht mehr dabei
    sind, ist es eine Erfolgsgeschichte. – Die Aussichten sind
    sonnig. Deutschland wird in diesem Jahr ein Wirt-
    schaftswachstum von – es wurde gerade nach oben kor-
    rigiert; ein halbes Jahr ist ja bereits um – wahrscheinlich
    über 2 Prozent erreichen; 2015 wird es voraussichtlich
    bei 2,2 Prozent liegen. Der Arbeitsmarkt – auch das ist
    heute bereits angeklungen – bleibt dynamisch. Bei den
    Beschäftigtenzahlen jagen wir von einem Allzeithoch
    zum nächsten: Wir haben fast 43 Millionen Erwerbstä-
    tige, und zwar entgegen anderslautenden Unkenrufen
    von den Linken – es war ja klar; die kommen immer –





    Dr. Joachim Pfeiffer


    (A) (C)



    (D)(B)

    sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Das sind
    mehr als 3 Millionen sozialversicherungspflichtig Be-
    schäftigte mehr als 2005, als die Union die Regierung
    übernommen hat.

    Dass dies so ist, hat vor allem damit zu tun, dass wir
    solide gewirtschaftet haben, dass der Bundeshaushalt
    heute so solide aufgestellt ist wie schon lange nicht
    mehr. Die Wirtschaft gedeiht eben am besten, wenn sie
    verlässliche Rahmenbedingungen und genug Freiheit zur
    kreativen Entfaltung hat. Deshalb möchte ich zu Beginn
    meiner Ausführungen das Thema Staatsquote, das früher
    häufig diskutiert wurde, ansprechen. Sie ist nämlich ein
    Maß dafür, wie es um diese Freiheit steht. Bei der Staats-
    quote gilt, anders als bei Wachstum und Beschäftigung:
    weniger ist mehr. Je niedriger die Ausgaben der öffentli-
    chen Haushalte sind, umso positiver ist es; denn umso
    weniger mischt sich der Staat in die Wirtschaftsprozesse
    ein. Weniger staatliche Steuerung bedeutet mehr Frei-
    raum für Wachstum, Innovation und Beschäftigung.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die Staatsquote sinkt; Wachstum, Beschäftigung und
    Wettbewerbsfähigkeit steigen. Wir haben heute in
    Deutschland eine Staatsquote von unter 45 Prozent, mit
    weiter sinkender Tendenz. Ende der 90er-Jahre lag sie
    bei über 50 Prozent. In der Krise ist sie temporär wieder
    etwas nach oben gegangen und auf über 48 Prozent an-
    gestiegen, und zwar durch die Konjunkturpakete und
    den Einbruch im privaten Bereich, den wir 2008, 2009
    und Anfang 2010 erlebt haben. Aber jetzt stimmt die
    Richtung wieder.

    Ein Vergleich mit anderen Ländern zeigt signifikant,
    dass die Lage in den Ländern, in denen die Staatsquote
    hoch ist, nämlich in Frankreich mit 57 Prozent, in Italien
    mit über 51 Prozent und in Griechenland mit immer
    noch über 50 Prozent – dort waren es ja einmal fast
    60 Prozent –, weitaus schlechter ist als bei uns. Das
    heißt, der Weg, den wir in Deutschland eingeschlagen
    haben, ist auch der richtige Weg – das ist keine Besserwis-
    serei oder Arroganz; das ist unsere eigene Erfahrung – für
    Europa. Das ist verschiedentlich angeklungen; auch der
    Wirtschaftsminister hat das vorhin angesprochen. An
    Konsolidieren und Wachsen werden wir auch in Europa
    nicht vorbeikommen. Insofern ist schon die Diskussion
    über die Aufweichung des Stabilitäts- und Wachstums-
    paktes gefährlich; denn das sendet falsche Signale aus.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Der Stabilitäts- und Wachstumspakt ist flexibel ge-
    nug. Frankreich und Italien haben jetzt mehr Zeit für die
    Umsetzung bekommen. Diese Flexibilität gilt es zu nut-
    zen. Aber es muss natürlich schon mit Strukturreformen
    begonnen werden. Frankreich ist leider immer noch sehr
    zögerlich.


    (Andreas Mattfeldt [CDU/CSU]: Das ist aber höflich ausgedrückt!)


    Wenn man weniger schnell in die falsche Richtung geht,
    dann geht man immer noch in die falsche Richtung. Man
    muss in die richtige Richtung gehen. Es sind entspre-
    chende Strukturreformen an den Märkten vorzunehmen,
    am Arbeitsmarkt und auch an den Gütermärkten, damit
    es in die richtige Richtung geht und mittelständische Un-
    ternehmen eine Chance bekommen und Innovationen
    gefördert werden. Wir dürfen insofern nicht den Zeige-
    finger erheben, sondern müssen mit Überzeugungsarbeit
    in Europa dafür werben und demonstrieren, dass der bei
    uns eingeschlagene Weg auch für den Rest Europas der
    richtige ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Aber auch wir sollten uns keinesfalls auf unseren Lor-
    beeren ausruhen; denn es gilt ganz klar: Wer nicht immer
    besser wird, hört auf, gut zu sein. – Deshalb müssen
    auch wir weitere Schritte unternehmen.

    Da wir über den Haushalt sprechen, will ich hier fest-
    halten: Den eingeschlagenen Weg – Konsolidieren und
    Wachsen – gilt es auch bei uns weiterzugehen, insbeson-
    dere was die Maastricht-Kriterien angeht. Wir haben es
    in den vergangenen vier, fünf Jahren geschafft, den
    Haushalt mehr oder weniger stabil zu halten; das Volu-
    men ist dieses Jahr sogar geringer als im letzten Jahr.
    Das heißt, wir müssen keine schmerzhaften Einschnitte
    vornehmen, können es uns aber – bei anhaltendem
    Wachstum im privaten Sektor und einem starken Bin-
    nenkonsum, der mittlerweile eine mindestens genauso
    wichtige Säule des Wachstums ist wie der Export –
    gleichzeitig erlauben, das Staatsdefizit zu drücken. Die
    Verschuldung liegt bei uns bereits deutlich unter 80 Pro-
    zent des Bruttoinlandsprodukts, und wir werden in die-
    ser Legislaturperiode eine Verschuldung unter 70 Pro-
    zent des Bruttoinlandsprodukts erreichen. Ziel ist, in der
    nächsten Legislatur eine Verschuldung von 60 Prozent
    des Bruttoinlandsprodukts zu erreichen. Das ist der rich-
    tige Weg für Deutschland; das ist auch der richtige Weg
    für Europa.


    (Beifall des Abg. Andreas Mattfeldt [CDU/ CSU])


    Wir investieren in Bildung und Forschung. 2014 ste-
    hen 14 Milliarden Euro für Bildung und Forschung zur
    Verfügung. Das ist fast doppelt so viel wie 2005, als wir
    die Regierung übernommen haben; damals waren es
    7,5 Milliarden Euro. Von den im Koalitionsvertrag ver-
    einbarten zusätzlichen 9 Milliarden Euro für Bildung
    und Forschung – der Wirtschaftsminister hat es vorhin
    angesprochen – fließen 5 Milliarden Euro in Schulen
    und Hochschulen, 1 Milliarde Euro in den Kitaausbau
    und 3 Milliarden Euro in den Bereich „Forschung und
    Entwicklung“. Das Ziel, 3 Prozent des Bruttoinlandspro-
    dukts für Forschung und Entwicklung aufzuwenden,
    wird damit dauerhaft gesichert.

    Mit neuen Impulsen wird das Zentrale Innovations-
    programm Mittelstand, das hervorragend läuft und das
    wir auch mit diesem Haushalt weiter stabilisiert haben,
    damit möglichst alle sinnvollen Projekte gefördert wer-
    den können, auf höchstem Niveau mit 500 Millionen
    Euro fortgeführt. Ich will wiederholen, was der Kollege
    Mattfeldt vorhin gesagt hat –: Aus Sicht der Union ist
    das ZIM das zentrale Förderinstrument für den Mittel-
    stand, für Innovationen, für Anwendungsorientierung.





    Dr. Joachim Pfeiffer


    (A) (C)



    (D)(B)

    Sollte sich erweisen, dass wir die Mittel noch erhöhen
    müssen, dann werden wir dies im Haushalt 2015 und da-
    rüber hinaus berücksichtigen; denn die Mittel sind dort
    gut angelegt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Marcus Held [SPD])


    Wir investieren auch in den Ausbau der Infrastruktur,
    nicht nur im Bereich der Verkehrswege – dafür stellt der
    Bundeshaushalt 5 Milliarden Euro mehr zur Verfügung –,
    sondern auch im Bereich der Breitbandinfrastruktur, und
    zwar intelligent, nämlich nicht nur durch Steuer- und
    Haushaltsmittel, sondern auch durch die Digitale Divi-
    dende II. Hier müssen auch die Länder mitmachen. Ich
    denke, wir sind da auf einem guten Weg. Wir nutzen
    nicht mehr benötigte Frequenzen für den Breitbandaus-
    bau, damit über Funk neben Kabel und anderen Breit-
    bandinfrastrukturen neue Wege ermöglicht werden. Mit
    dem eingenommenen Geld beschleunigen wir den Breit-
    bandausbau, der dringend notwendig ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Fakt ist – auch das ist vorhin angeklungen –: Wir ha-
    ben einen Investitionsstau, den wir nicht nur mit öffentli-
    chen Mitteln, weder auf Bundes- noch auf Länder- oder
    kommunaler Ebene, beheben können. Vielmehr müssen
    wir uns ganz genau anschauen, warum nicht nur bei den
    energieintensiven Unternehmen die Abschreibungen hö-
    her sind als die Investitionen, warum also – auf gut
    Deutsch – eine Deindustrialisierung stattfindet, warum
    wir von der Substanz leben, auch im Verkehrsinfrastruk-
    turbereich. Die ganze Welt will im Moment in Deutsch-
    land investieren, aus Sicherheitsgründen und auch weil
    die Rahmenbedingungen attraktiv und verlässlich sind.
    Wir müssen deshalb das Modell der Public-private-Part-
    nership so organisieren, dass das Geld, das nach
    Deutschland will, auch nach Deutschland fließen kann.