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ID1804301400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/43 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Vizepräsi- dentin Ulla Schmidt sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele und Christoph Strässer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 A Wahl des Abgeordneten Sven-Christian Kindler als stellvertretendes Mitglied für das Kuratorium der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ . . . . . . . . . . . 3831 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 3831 D Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.14 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/1009, 18/1023 . . . . . . 3832 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3832 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3833 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3835 B Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3836 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3839 B Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 3840 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3840 D Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3843 D Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3845 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3847 C Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3848 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3849 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 3850 C Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3851 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3853 C Marcus Held (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3854 C Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3855 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3857 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3858 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3859 A II.15 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/1020, 18/1023 . . . . . . 3860 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3860 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3861 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3863 C Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3865 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3866 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3867 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3869 D Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3872 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3873 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3875 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3876 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 3878 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3879 C Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3881 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3882 B Tagesordnungspunkt VIII: a) Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Ge- setzes zur Änderung des Weingesetzes Drucksache 18/1780 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 A b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Bad Bank für Atom – Rückstellungen der Atomwirtschaft in öffentlich-rechtli- chem Fonds sicherstellen Drucksache 18/1465 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung nach Arti- kel 5 des Gesetzes zur Regelung von De- Mail-Diensten und zur Änderung weite- rer Vorschriften Drucksache 17/10720 . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungs- hofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 2013: – Einzel- plan 20 – Drucksache 18/1560 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 C Tagesordnungspunkt IX: a)–g) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammel- übersichten 60, 61, 62, 63, 64, 65 und 66 zu Petitionen Drucksachen 18/1632, 18/1633, 18/1634, 18/1635, 18/1636, 18/1637, 18/1638 . . 3884 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Zweiten Beschlussempfehlung des Wahlprüfungsausschusses: zu Einsprü- chen gegen die Gültigkeit der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. Septem- ber 2013 Drucksache 18/1710 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3885 B Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.16 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/1007, 18/1023. . . . 3885 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksache 18/1017 . . . . . . . . . . . . 3885 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3885 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3886 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3888 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3889 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3891 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3892 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3893 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3895 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 3896 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3896 C Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3897 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3898 B Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3899 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3901 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3902 A Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3903 B II.17 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/1006, 18/1023 . . . . . . 3904 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3904 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3906 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3908 B Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3909 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3912 C Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3914 C Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . 3915 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3917 D Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3919 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 III Michaela Engelmeier-Heite (SPD) . . . . . . . . . 3920 C Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3921 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3922 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3924 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 3925 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetz- entwurf der Bundesregierung über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2014 – (Haushaltsgesetz 2014) – hier: Einzelplan 23 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung (42. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt II.12) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3925 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3831 (A) (C) (D)(B) 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3925 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 26.06.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 26.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 26.06.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 26.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Felgentreu, Fritz SPD 26.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26.06.2014 Heinrich, Gabriela SPD 26.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 26.06.2014 Hintze, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 26.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 26.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 26.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Sieling, Carsten SPD 26.06.2014 Dr. Sütterlin-Waack, Sabine CDU/CSU 26.06.2014 Thönnes, Franz SPD 26.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 26.06.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetzentwurf der Bundesregierung über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) hier: Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung (42. Sitzung, Tagesordnungspunkt II.12) An der 4. namentlichen Abstimmung am 25. Juni 2014 zum Thema Bundeshaushalt BMWZ habe ich teil- genommen und mit „Nein“ gestimmt. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 43. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP VIII, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IX, ZP 2 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 07, 19 Justiz und Verbraucherschutz, Bundesverfassungsgericht Epl 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Das leuchtet mir sofort ein. – Also, darf der Kollege

    Krischer jetzt die Zwischenfrage stellen?

    Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und
    Energie:

    Ja, sicher.



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Bitte schön, Herr Krischer.


(Michael Schlecht [DIE LINKE]: Wir wollen doch ein lebendiges Parlament haben!)


– Sie wissen, dass Sie mich da sofort an Ihrer Seite ha-
ben, aber das gilt im Rahmen der Beschlüsse, die dieses
Parlament selber trifft, und wir haben gerade einen ge-
troffen.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Jetzt Pause, es folgt Herr Krischer! – Heiterkeit – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Herr Krischer, Ihnen wurde gerade das Wort erteilt!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Oliver Krischer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Kauder, Sie sollten still sein!

    Herr Gabriel, ich habe das so wahrgenommen, dass
    diese Koalition sich mindestens seit drei Wochen um das
    Thema EEG-Umlage auf Eigenstrom – man kann auch
    sagen: Sonnensteuer – streitet,


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Quatschkopf!)


    dass Sie keine einheitliche Linie gefunden haben, dass
    wir wöchentlich, täglich andere Positionen gehört haben.

    (A)






    Oliver Krischer


    (A) (C)



    (D)(B)

    Jetzt schieben Sie diesen Streit auf die EU-Kommis-
    sion, bauen darum einen Popanz auf und erzählen uns
    urplötzlich, die EU-Kommission mache das Thema
    EEG-Umlage auf Eigenstrom zum Problem, deshalb
    müsse eine Änderung vorgelegt werden – eine Ände-
    rung, die Sie beantragt haben und die so aussieht, dass
    zwar jeder 40 Prozent EEG-Umlage auf Eigenstrom zah-
    len soll, aber über das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz
    der Satz für die Industrie – und nur für die Industrie! –
    wieder auf 15 Prozent reduziert werden soll. Also, wenn
    das die Politik der EU-Kommission sein sollte, dann ver-
    kaufen Sie die EU-Kommission für dumm. Ich glaube
    eher, dass das ein billiger großkoalitionärer Kompromiss
    ist, um den Streit um die EEG-Umlage auf Eigenstrom,
    die Sonnensteuer, zu lösen; darum geht es.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Caren Lay [DIE LINKE])


    Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und
    Energie:

    Herr Krischer, Sie erhalten nachher einen Ausdruck
    meiner Antwort auf den Kollegen und meiner Ansprache
    an Frau Hajduk; lesen Sie das im Protokoll noch einmal
    nach. Ich habe nämlich gesagt, dass vor wenigen Tagen
    der Angriff der Kommission auf die Bestandsanlagen er-
    folgt ist, dass wir sie mit 100 Prozent EEG-Umlage bele-
    gen sollen.

    Worüber Sie eben geredet haben, betrifft die Neuanla-
    gen. Darüber habe ich gar nicht im Zusammenhang mit
    der Kommission gesprochen.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum dann der Änderungsantrag?)


    – Herr Krischer, ich antworte jetzt auf Ihre Frage. Ich
    weiß, dass das ganz doll wehtut.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Aber wenn Sie mich fragen, kann ich nichts anderes tun,
    als Ihnen den Sachverhalt zu erläutern. Ich habe hier ge-
    genüber Frau Hajduk – nachzulesen im Wortprotokoll
    meiner Rede von vor drei, vier Minuten – erklärt: Die
    Kommission hat am 17. und am 22. Juni zum ersten Mal
    die Forderung aufgestellt, Bestandsanlagen mit 100 Pro-
    zent EEG-Umlage zu belegen. – Das kann eigentlich,
    wenn ich Frau Hajduk ernst nehme in ihrem Bemühen,
    Industriestrukturen in Deutschland zu erhalten, nicht ak-
    zeptiert werden.

    Sie haben eine Frage zu einem ganz anderen Sachver-
    halt gestellt. Da geht es um die Frage: Wie gehen wir mit
    dem Eigenstrom um, der durch Neuanlagen erzeugt
    wird? – Niemand bestreitet, dass darüber eine Debatte in
    der Koalition geführt wurde. Niemand bestreitet, dass
    die Koalition – nicht völlig unabhängig von den Hinwei-
    sen der Brüsseler, dass man, das wissen wir übrigens
    schon länger, nicht akzeptieren könne, dass zwei unter-
    schiedliche Fördersätze gewählt werden – sich erst,
    wenn ich mich daran richtig erinnere, Montagabend ver-
    ständigt hat. Das hat niemand bestritten. Das ist übrigens
    auch kein ungewöhnlicher Vorgang. Warten Sie einmal
    ab, wenn Sie morgen hier einen Geschäftsordnungsan-
    trag oder Ähnliches stellen zur Frage der Einmaligkeit
    dieses Vorgangs, was es da alles für Vorgängerverhalten
    gibt!


    (Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das macht es nicht besser!)


    – Nein, das nicht; aber es macht ein bisschen das Theater
    deutlich, das hier aufgeführt wird.


    (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bloß weil die Vorgänger Fehler gemacht haben, muss man sie nicht wiederholen! – Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Diese ganzen Gesetze haben so geendet, dass man sie nachbessern musste!)


    Herr Krischer, ich bitte Sie nur um eines: Machen Sie
    das, was ich mit Ihnen mache: Ich höre immer genau zu,
    was Sie sagen. Das wäre auch umgekehrt ein ganz gutes
    Verfahren und ersparte uns die Beantwortung solcher
    Zwischenfragen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Frau Hajduk, ich werde Ihnen morgen auch nochmals
    erläutern – notfalls auch schriftlich –, warum wir natür-
    lich nicht die Absicht haben, Waffenexporte von der
    EEG-Umlage zu befreien.


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Vielleicht haben Sie nur die Instrumente nicht mehr!)


    – Auch das werden wir Ihnen mitteilen.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum sagen Sie jetzt nichts dazu?)


    Nun zu den Fragen, die vorhin zu den kleinen und
    mittelständischen Unternehmen und zur Luft- und
    Raumfahrt gestellt worden sind. Denjenigen, die sich
    über die Luft- und Raumfahrtförderung beschweren,
    möchte ich sagen: Herr Mattfeldt hat, wie ich finde, mit
    Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes und
    Europas bei diesen Technologien die richtige Antwort
    gegeben. Was glauben Sie eigentlich, wie viele mittel-
    ständische Zulieferer davon abhängig sind, dass Airbus
    ein erfolgreiches Unternehmen ist und im Bereich der
    Luft- und Raumfahrt vorankommt? Dieses Unternehmen
    hat doch nicht nur ein großes Werk in Toulouse und ein
    paar kleine Werke im übrigen Europa, sondern es geht
    auch um Tausende von Zulieferern, die von dem, was
    wir in der Luft- und Raumfahrtforschung tun, profitie-
    ren.

    Sie haben natürlich recht, dass der Industriebesatz in
    Ostdeutschland absolut nicht zufriedenstellend ist. Das
    ist eine Entwicklung, der wir entgegenzusteuern versu-
    chen – das sollten Sie sagen –, indem wir die Mittel für
    die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen
    Wirtschaftsstruktur“ anheben. Wir haben mit den Koali-
    tionsfraktionen übrigens verabredet, dass sie weiter stei-
    gen werden. Bis zu 80 Prozent dieser Mittel – ich habe
    Frau Gleicke danach gefragt – fließen in den Osten. Ich
    finde, Sie sollten sagen, dass dies eine der Maßnahmen
    ist, die wir ergreifen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)






    Bundesminister Sigmar Gabriel


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ich glaube, auch mindestens 40 Prozent der Mittel des
    ZIM fließen nach Ostdeutschland.


    (Beifall des Abg. Andreas G. Lämmel [CDU/ CSU] – Andreas Mattfeldt [CDU/CSU]: 60!)


    – Oder sogar 60 Prozent. – Wir stellen also einen erheb-
    lichen Anteil der Mittel für Ostdeutschland zur Verfü-
    gung.

    Frau Hajduk, was ich überhaupt nicht nachvollziehen
    kann, ist Ihre Definition von Mittelstand. Sie sagen, wir
    sollen die europäische Definition heranziehen: bis zu
    249 Beschäftigte. Was unsere Volkswirtschaft so stark
    macht, ist aber, dass es in diesem Land im Unterschied
    zu Resteuropa einen außerordentlich starken und inter-
    national aufgestellten Mittelstand gibt.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wollen Sie ernsthaft, dass man ein Unternehmen mit
    300, 400 oder 500 Beschäftigten nicht mehr fördern darf,
    weil die Schwelle bei 249 Beschäftigten liegt? Das ist
    doch nicht sinnvoll. Wir müssen uns fragen: Was zeich-
    net unsere Volkswirtschaft in besonderem Maße aus?
    Anders als der Mittelstand in Frankreich ist unser Mittel-
    stand eben nicht klein und nicht national, sondern relativ
    stark, relativ groß und international aufgestellt. Dabei
    muss es auch bleiben.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Insofern: Es gibt hinreichend viele Themen, über die wir
    noch miteinander zu reden haben; keine Frage.

    Lassen Sie mich wenigstens ein paar Minuten auf die
    Herausforderungen eingehen, die trotz der sehr guten
    wirtschaftlichen Entwicklung, die Frau Hajduk beschrie-
    ben hat, aus meiner Sicht auf uns zukommen. Ich glaube,
    der Grund für die gute Entwicklung liegt vor allen Din-
    gen darin, dass wir unfassbar innovative und flexible
    Unternehmen und hochqualifizierte Beschäftigte haben,
    die den Aufschwung erarbeiten. Es ist ja nicht die Poli-
    tik, die das tut, sondern es sind die Menschen, die Unter-
    nehmen, die Kreativen, die Forscher und die Entwickler,
    die den Aufschwung in diesem Land ermöglicht haben.

    Aber man darf sich, glaube ich, nicht täuschen: Es
    gibt natürlich auch eine ganze Reihe von Herausforde-
    rungen, und es stellt sich die Frage, ob wir diesen derzeit
    guten Zustand erhalten können. Dazu zählen innenpoliti-
    sche Herausforderungen – da hat Frau Hajduk völlig
    recht – wie die Investitionen; ich glaube, Sie haben die-
    ses Thema auch angesprochen. Die Nettoinvestitionen
    unserer Wirtschaft in unserem Land sind zu niedrig, so-
    wohl die Investitionen in die öffentliche Infrastruktur als
    auch die privaten Ausrüstungsinvestitionen. Aber, Frau
    Hajduk, wenn Sie fragen: „Wie gehen wir mit der guten
    Situation um?“, dann dürfen Sie nicht verschweigen:
    9 Milliarden Euro investiert diese Koalition in Bildung,
    Forschung und Entwicklung


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    und 5 Milliarden Euro zusätzlich in die Infrastruktur.
    Was tun wir angesichts der guten Entwicklung noch?
    Wir sorgen für ausgeglichene Haushalte. Was kann man
    für dieses Land eigentlich Besseres tun, als dafür zu sor-
    gen, dass wir solide Finanzen haben, sodass auch bei
    steigenden Zinsen nicht immer mehr Steuergelder für
    Schulden ausgegeben werden müssen? Das ist Zukunfts-
    vorsorge. Da kann man doch nicht sagen, das sei nichts.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Eine weitere Herausforderung ist die Gewinnung von
    Fachkräftenachwuchs. Immer noch schließen mehr als
    50 Prozent der Jugendlichen mit Migrationshintergrund
    keine duale Berufsausbildung und kein Hochschulstu-
    dium ab. Hier haben wir ein Riesenpotenzial, das wir he-
    ben müssen. Wir dürfen nicht nur über die Frage disku-
    tieren: Wen holen wir aus dem Ausland? Wir müssen
    auch dafür sorgen, dass wir die jungen Leute im eigenen
    Land vernünftig qualifizieren.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Deswegen ist es richtig, dass der Bund die Länder ent-
    lastet. Aber wir wollen, dass die Länder diese Entlastung
    nutzen, um in Bildung zu investieren; das ist dabei das
    Entscheidende.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Eine weitere Herausforderung ist die Infrastruktur.
    Zwei Drittel der öffentlichen Infrastrukturinvestitionen
    tätigen die Kommunen.


    (Michael Schlecht [DIE LINKE]: 50 Prozent!)


    – Na klar, gucken Sie mal nach: Zwei Drittel der öffent-
    lichen Investitionen sind kommunale Investitionen und
    keine Investitionen der Länder oder des Bundes.


    (Michael Schlecht [DIE LINKE]: 50 Prozent, weil Sie die Kommunen schon so heruntergeprügelt haben!)


    Was haben wir beim letzten Mal, noch in der alten
    Koalition, gemacht? Durch die Übernahme der Grund-
    sicherung im Alter haben wir im Vermittlungsausschuss
    für eine Entlastung von 4,5 Milliarden Euro gesorgt. Die
    jetzige Koalition hat verabredet, im Sommer mit dem
    Bundesteilhabegesetz noch einmal eine Entlastung von
    5 Milliarden Euro pro Jahr zu schaffen, und im Vorgriff
    darauf entlasten wir die Kommunen in den Haushalten
    2015 und 2016 nochmals jeweils um 1 Milliarde Euro.
    Das ist die reale Förderung von öffentlicher Infrastruktur
    und Investitionen


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    und nicht nur eine Förderung in Reden.

    Ich glaube, dass das nicht reicht; das ist keine Frage.
    Die Debatte wird aber weniger darüber geführt werden,
    welche öffentlichen Investitionen wir noch tätigen, son-
    dern darüber, wie wir privates Kapital für Investitionen
    und die öffentliche Infrastruktur mobilisieren können. Es
    gibt Geld genug, aber es fließt nicht in die Realwirt-
    schaft und auch nicht in die Infrastruktur. Darüber haben
    wir zu reden.





    Bundesminister Sigmar Gabriel


    (A) (C)



    (D)(B)

    Daneben haben wir natürlich auch über das Thema
    Energie zu sprechen, und zwar nicht nur in Bezug auf
    das EEG, aber das werden wir morgen ja noch ausführ-
    lich tun.

    Meine Damen und Herren, die größte Sorge ist nach
    wie vor die weitere europäische Entwicklung. Ich
    glaube, dass wir uns alle miteinander einig sind, dass Eu-
    ropa neben vielen anderen Ländern der Welt für
    Deutschland natürlich von großer Bedeutung ist; denn
    wir werden es nur schaffen, unsere ökonomische Stärke
    aufrechtzuerhalten, wenn es anderen in Europa auch gut
    geht. Es ist ja nicht so, dass Deutschland der Lastesel der
    Europäischen Union ist, sondern wir sind die großen
    Profiteure der Europäischen Union; denn man wird nicht
    Exporteuropameister und Exportweltmeister, ohne dass
    andere Menschen die Produkte kaufen. Deswegen geht
    es auch darum, dafür zu sorgen, dass es diesen Men-
    schen so gut geht, dass sie sich unsere Produkte leisten
    können.

    Wir haben gesehen, dass die Europawahl fatale Er-
    gebnisse gebracht hat. Es kann uns nicht gleichgültig
    sein, was in Ländern wie Frankreich passiert. Es kann
    uns nicht gleichgültig sein, dass in Frankreich eine popu-
    listische Partei wie die Front National immer stärker
    wird und eine Antieuropäerin, Frau Le Pen, die Chance
    hat, nächste französische Präsidentin zu werden.

    Wir müssen uns hier darüber im Klaren sein: Damit
    diese Länder aus der Strukturkrise herauskommen, sind
    Strukturreformen notwendig. Wer sich diesen dauerhaft
    verweigert, der wird am Ende keinen Erfolg haben. Ich
    glaube, dass Deutschland das beste Beispiel dafür ist.
    Was immer man von der Agenda 2010 halten mag, eines
    ist, glaube ich, unbestritten: Sie hat in weiten Teilen ei-
    nen großen Einfluss auf die gute wirtschaftliche Ent-
    wicklung unseres Landes gehabt.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wahr ist aber auch, dass Deutschland zum gleichen
    Zeitpunkt, 2003, die Defizitkriterien der Europäischen
    Union gebrochen hat, was vielfach kritisiert wurde.
    Hätte Deutschland damals aber neben den harten Refor-
    men aufgrund der Agenda 2010 auch noch 20 Milliarden
    Euro einsparen müssen, dann wäre das Ergebnis doch
    nicht gewesen, dass sich die Agenda durchgesetzt hätte,
    sondern ich bin mir sicher, dass sie dann überhaupt nicht
    zustande gekommen wäre. Eines geht nämlich nicht:
    Wenn man Reformen macht, kann man nicht zeitgleich
    auf Investitionen verzichten. Das funktioniert nicht. Re-
    formen und Investitionen gehören zusammen. Deswegen
    heißt der Pakt übrigens nicht Stabilitätspakt, sondern
    Stabilitäts- und Wachstumspakt.

    Ich glaube, dass man an diesem Beispiel schön sehen
    kann, wo der Unterschied zwischen Deutschland und
    Frankreich ist. Frankreich hat die Defizitkriterien zum
    gleichen Zeitpunkt auch gebrochen, aber es hat sich kein
    Reformprogramm auferlegt, sondern einfach so weiter-
    gemacht wie bisher. Das ist der große Unterschied zwi-
    schen Deutschland und Frankreich.

    Im Umkehrschluss bedeutet das – das hat die Bundes-
    kanzlerin in der Generaldebatte gestern zu Recht noch
    einmal gesagt –: Niemand, auch nicht in der SPD, will
    den Stabilitäts- und Wachstumspakt angreifen. Wir wol-
    len ihn auch nicht kreativ umdefinieren oder die Defizit-
    kriterien aufweichen. Darum geht es nicht. Der Pakt
    steht, und ich bin froh, dass das in Europa inzwischen
    alle – jedenfalls in meiner Parteifamilie – akzeptiert ha-
    ben.

    Innerhalb des Stabilitäts- und Wachstumspaktes gibt
    es aber eben eine Vielzahl von Möglichkeiten, dafür zu
    sorgen, dass Reformen mit Investitionen Hand in Hand
    gehen können. Wenn der italienische Staat 15 Milliarden
    Euro aus Fonds der EU nicht abrufen kann, weil er nicht
    kofinanzieren kann, da er sonst die Defizitkriterien nicht
    erfüllen würde, dann frage ich: Warum ist es nicht mög-
    lich, die 15 Milliarden Euro aus den Fonds auszuzahlen
    und auf die Kofinanzierung durch den italienischen Staat
    zu verzichten? Warum schaffen wir nicht solche Flexibi-
    litäten?

    Das erwarte ich von der nächsten Kommission. Wer
    Reformen macht, muss Luft zum Atmen für Investitio-
    nen und Wachstum haben. Ich erwarte aber nicht eine
    irgendwie ideologisch geprägte Debatte um den Sta-
    bilitäts- und Wachstumspakt. Ohne nachhaltige Struktur-
    reformen gibt es kein Wachstum, aber ohne Wachstums-
    impulse wirken nachhaltige Strukturreformen eben auch
    nicht. Das ist die Diskussion, die wir in Europa führen
    müssen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich bin sicher, dass man das deutsche Beispiel von 2003
    offensiv verkaufen kann. Aber die eigentlich schwierige
    Debatte ist: Was eigentlich sind die notwendigen Struk-
    turreformen? Das ist die entscheidende Debatte. Da darf
    niemand der Härte der Diskussion ausweichen; das müs-
    sen alle wissen.

    Deswegen bin ich der Überzeugung, dass wir noch
    eine Menge Arbeit vor uns haben. Aber auch Deutsch-
    land wird seine gute wirtschaftliche Entwicklung nicht
    beibehalten, wenn es uns nicht gelingt, Europa zu stabili-
    sieren: ökonomisch, aber auch politisch und kulturell. Es
    ist – da hat die Kanzlerin recht – das größte Projekt, das
    wir geerbt haben. Es gibt eine Menge zu tun, damit wir
    in den nächsten Jahren dieses Erbe in Europa nicht ver-
    spielen.

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)