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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/42 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 42. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 25. Juni 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3683 B Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3683 C Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 3691 A Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3697 B Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 3701 C Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3705 B Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3707 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 3708 C Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3711 B Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3713 C Sven Morlok, Staatsminister (Sachsen) . . . . . 3715 C Dr. Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3716 C Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3717 C Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3718 C Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 3719 C Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3720 B Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3721 B Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3722 C Annette Schavan (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3723 C Namentliche Abstimmung. . . . . . . . . . . . . . . . 3725 C Ergebnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3727 D Tagesordnungspunkt III: – Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- wärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteili- gung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der Multidimensionalen Integrierten Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali (MINUSMA) auf Grundlage der Resolution 2100 (2013) des Sicherheitsrates der Vereinten Na- tionen vom 25. April 2013 Drucksachen 18/1416, 18/1811 . . . . . . . . . 3725 C – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/1812 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3725 C Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . 3725 D Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3726 D Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3727 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3727 D Wolfgang Hellmich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3730 A Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3731 C Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3732 B Namentliche Abstimmung. . . . . . . . . . . . . . . . 3733 B Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3734 D Tagesordnungspunkt IV: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 42. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Juni 2014 Streitkräfte an der „United Nations In- terim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolution 1701 (2006) vom 11. August 2006 und folgender Re- solutionen, zuletzt 2115 (2013) vom 29. August 2013 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen Drucksachen 18/1417, 18/1813 . . . . . . . . . 3733 C – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/1814 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3733 C Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3733 D Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3737 A Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3738 A Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3739 C Julia Bartz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3740 C Namentliche Abstimmung. . . . . . . . . . . . . . . . 3741 B Ergebnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3745 D Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.10 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Drucksachen 18/1011, 18/1023 . . . . . . 3741 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 3741 C Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3743 A Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3745 C Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 3748 A Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3749 D Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3752 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 3753 C Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . 3755 A Corinna Rüffer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3756 D Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3757 D Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 3758 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3760 C Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3761 D II.12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaft- liche Zusammenarbeit und Entwick- lung Drucksachen 18/1019, 18/1023 . . . . . . 3763 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3764 A Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3765 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3767 B Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3767 D Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3769 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3769 C Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3771 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3773 C Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3773 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3774 A Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 3775 A Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3776 C Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3777 C Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3778 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3778 D Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3779 A Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3780 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3782 D Dr. Georg Kippels (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3783 A Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3784 C Namentliche Abstimmung. . . . . . . . . . . . . . . . 3786 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3786 C II.11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . 3789 A Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3789 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3790 C Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3792 C Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3794 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3795 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3798 B Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3799 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 42. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Juni 2014 III Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3801 C Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3802 B Heidtrud Henn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3804 B Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3805 B Dr. Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3806 A Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3806 D II.13 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Drucksachen 18/1005, 18/1023 . . . . . . 3807 D Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 3808 A Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3809 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3810 A Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3811 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3812 D Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3814 B Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3816 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3819 B Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3820 B Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3821 D Norbert Spinrath (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3822 D Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3824 A Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3825 A Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 3826 C Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3827 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3829 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Bärbel Kofler, Bärbel Bas, Heike Baehrens, Dr. Karl-Heinz Brunner, Dr. Lars Castellucci, Elvira Drobinski-Weiß, Michaela Engelmeier-Heite, Saskia Esken, Dr. Johannes Fechner, Martin Gerster, Michael Groß, Bettina Hagedorn, Ralf Kapschack, Cansel Kiziltepe, Hilde Mattheis, Klaus Mindrup, Ulli Nissen, Dr. Simone Raatz, Stefan Rebmann, Andreas Rimkus, Dr. Martin Rosemann, Dr. Ernst-Dieter Rossmann, Johann Saathoff, Dr. Dorothee Schlegel, Svenja Stadler, Sonja Steffen, Gabi Weber, Gülistan Yüksel (alle SPD) zur na- mentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetzentwurf der Bundesre- gierung über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) – hier: Einzelplan 23 – Geschäftsbereich des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung (Tagesordnungspunkt II.12.) . . . . . . 3829 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 42. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Juni 2014 3683 (A) (C) (D)(B) 42. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 25. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 42. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Juni 2014 3829 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 25.06.2014 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 25.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 25.06.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU 25.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 25.06.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 25.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 25.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 25.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 25.06.2014 Groth, Annette DIE LINKE 25.06.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 25.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 25.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 25.06.2014 Kolbe, Daniela SPD 25.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 25.06.2014 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 25.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 25.06.2014 Rawert, Mechthild SPD 25.06.2014 Röring, Johannes CDU/CSU 25.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.06.2014 Schindler, Norbert CDU/CSU 25.06.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 25.06.2014 Dr. Sieling, Carsten SPD 25.06.2014 Thönnes, Franz SPD 25.06.2014 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 25.06.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 25.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 25.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 25.06.2014 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 25.06.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Bärbel Kofler, Bärbel Bas, Heike Baehrens, Dr. Karl-Heinz Brunner, Dr. Lars Castellucci, Elvira Drobinski-Weiß, Michaela Engelmeier-Heite, Saskia Esken, Dr. Johannes Fechner, Martin Gerster, Michael Groß, Bettina Hagedorn, Ralf Kapschack, Cansel Kiziltepe, Hilde Mattheis, Klaus Mindrup, Ulli Nissen, Dr. Simone Raatz, Stefan Rebmann, Andreas Rimkus, Dr. Martin Rosemann, Dr. Ernst-Dieter Rossmann, Johann Saathoff, Dr. Dorothee Schlegel, Svenja Stadler, Sonja Steffen, Gabi Weber, Gülistan Yüksel (alle SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetzentwurf der Bundesregierung über Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 3830 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 42. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Juni 2014 (A) (C) (B) die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) hier: Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung (Tagesordnungspunkt II.12) Aus folgenden Gründen lehnen wir den vorliegenden Änderungsantrag ab: Der Änderungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum entwicklungspolitischen Haushalt stellt sehr spezifische finanzielle Forderungen für den ent- wicklungspolitischen Etat 2014, macht aber leider keine spezifischen Angaben zur Gegenfinanzierung. Die pau- schale Forderung, eine Erhöhung des entwicklungspoli- tischen Etats über den allgemeinen Abbau von umwelt- schädlichen Subventionen zu finanzieren, stellt keine belastbare Gegenfinanzierung dar. Im Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen feh- len auch jegliche Verpflichtungsermächtigungen, die den zukünftigen Aufwuchs in den einzelnen Titeln sowie des Einzelplans 23 insgesamt abbilden. Gerade diese Auf- wuchsperspektive über das Haushaltsjahr 2014 hinaus ist aber wichtig. Der vorliegende Haushalt der Koalition sieht im Ver- gleich zum Entwurf der Vorgängerregierung einen Zu- wachs im Bereich der Verpflichtungsermächtigungen von rund 1,2 Milliarden Euro vor. Insbesondere die zu- sätzlichen 750 Millionen Euro zur anfänglichen Finan- zierung des Green Climate Funds (GCF) sind ein wichti- ger Schritt. Auch eine Aufwuchsperspektive für den Zentralen Friedensdienst (ZFD) von zusätzlichen 15 Millionen Euro ist uns persönlich sehr wichtig. Das Finanzministerium ist nun gefordert, die interna- tional zugesagte und von uns Sozialdemokraten ge- wollte, entwicklungspolitisch sinnvolle Erhöhung der Gelder zur Erreichung der ODA-Quote in den zukünfti- gen Haushalten abzubilden. Klimaschutz, soziale Siche- rung und Friedensförderung sind Prioritäten sozialdemo- kratischer Entwicklungspolitik. Prinzipiell ist daher für die Vielzahl der entwicklungspolitischen Herausforde- rungen auch ein Mehr an Barmitteln nötig. Im diesjährigen Haushalt gibt es richtige Ansätze im Bereich der Zivilgesellschaft, der politischen Stiftungen und der Kirchen. Die Barmittel für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM) sind mit 245 Millionen Euro um 45 Millionen Euro über dem Haushaltsansatz vom Jahr 2013, und die Globale Allianz für Impfung und Immunisierung (GAVI) erhält zusätzliche 3 Millionen Euro. Darüber hinaus brauchen wir im Haushalt 2015 drin- gend Verpflichtungsermächtigungen für GFATM und GAVI wie Zusagen für die Globale Partnerschaft für Bil- dung (GPE). Zu Titeln wie GAVI oder GPE äußert sich der Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen leider gar nicht. (D) 42. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt TOP III Bundeswehreinsatz in Mali (MINUSMA) TOP IV Bundeswehreinsatz in Libanon (UNIFIL) Epl 11 Arbeit und Soziales Epl 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Epl 14 Verteidigung Epl 05 Auswärtiges Amt Anlagen
Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Die Sitzung ist eröffnet. Nehmen Sie bitte Platz.

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich begrüße Sie
herzlich. Wir setzen unsere Haushaltsberatungen – Ta-
gesordnungspunkt II – fort:

a) Zweite Beratung des von der Bundesregierung
eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die
Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das
Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014)


Drucksachen 18/700, 18/702

b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haus-
haltsausschusses (8. Ausschuss) zu der Unter-
richtung durch die Bundesregierung

Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017

Drucksachen 17/14301, 18/1026

Ich rufe zunächst Tagesordnungspunkt II.9 auf:

Einzelplan 04
Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt

Drucksachen 18/1023, 18/1024

Berichterstatter sind die Abgeordneten Rüdiger
Kruse, Bernhard Schulte-Drüggelte, Johannes Kahrs,
Gesine Lötzsch, Tobias Lindner und Anja Hajduk.

Über den Einzelplan 04 werden wir später namentlich
abstimmen. Hierzu liegt ein Änderungsantrag der Frak-
tion Bündnis 90/Die Grünen vor. Des Weiteren hat die
Fraktion Die Linke einen Entschließungsantrag einge-
bracht, über den wir am Freitag nach der Schlussabstim-
mung abstimmen werden.

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
die Aussprache zu diesem Einzeletat 224 Minuten vor-
gesehen. Da wir das vermutlich gleich beschließen wer-
den, verbinde ich es mit dem Hinweis, dass es schön
wäre, wenn wir uns an diese getroffene Beschlussfas-
sung hielten, weil dies wiederum Folgen für den weite-
ren Ablauf der Plenarberatungen am Nachmittag und
Abend hat. Sind Sie mit dieser Vereinbarung einverstan-
den? – Das ist offenkundig der Fall. Dann haben wir das
so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort dem
Kollegen Gregor Gysi für die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gregor Gysi


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Einen schönen guten Morgen! Lieber Herr Präsident!

    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Lassen Sie
    mich zu Beginn etwas zum Haushalt sagen.


    (Heiterkeit – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Zum Haushalt! – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Respekt!)


    – Sie wissen doch, dass allgemein über Politik geredet
    und damit abgerechnet wird; das ist ja auch unser gutes
    Recht.

    Aber zum Haushalt muss ich Ihnen Folgendes sagen:
    Bisher, Herr Bundesfinanzminister, galten Sie als je-
    mand, der immer versucht, die Zahlen einigermaßen se-
    riös herüberzubringen.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Macht er auch!)


    – Nein. – Diesmal sind Sie einen anderen Weg gegan-
    gen. Sie hatten vorab verkündet, dass die Neuverschul-
    dung in diesem Jahr 6,5 Milliarden Euro betragen wird.
    Sie hatten vorab auch verkündet, dass es im nächsten
    Jahr einen ausgeglichenen Haushalt geben wird. Jetzt
    richten Sie Ihre ganze Politik nur danach, der Presse
    nicht eingestehen zu müssen, dass Sie sich geirrt haben.
    Ich nenne Ihnen zwei Beispiele:

    Erstens haben Sie entgegen der Empfehlung des
    Sachverständigenrates die Steuereinnahmen einfach um
    1,5 Milliarden Euro erhöht, nur um bei einer Neuver-
    schuldung von 6,5 Milliarden Euro zu bleiben. Entgegen
    allen Aussagen haben Sie die Schuldenbelastung einfach
    um 1,2 Milliarden Euro gesenkt.

    Zweitens machen Sie, um nächstes Jahr zu einem
    Ausgleichshaushalt zu kommen, zwei Dinge: Zum einen
    verschieben Sie die Kindergelderhöhung und sagen: Das
    können wir uns jetzt nicht leisten, da ich sonst keinen





    Dr. Gregor Gysi


    (A) (C)



    (D)(B)

    ausgeglichenen Haushalt kriege; das muss verschoben
    werden. – Zum anderen verschieben Sie die Abschaf-
    fung der kalten Progression. Ich will den Leuten einmal
    erklären, was kalte Progression bedeutet: Das heißt, dass
    sie bei einer Lohnerhöhung brutto vielleicht 3 Prozent
    mehr, aber netto nur 0,5 Prozent mehr haben. Diese so-
    genannte kalte Progression sollte beseitigt werden. Das
    lassen Sie aber ausfallen.

    Sie reduzieren außerdem die öffentlichen Investitio-
    nen, die in diesem Jahr nur 29,8 Milliarden Euro betra-
    gen, im nächsten Jahr auf 24,7 Milliarden Euro. Wissen
    Sie, was das bedeutet? Das bedeutet, dass Straßen, Brü-
    cken, Schienen, Schulen, Schwimmbäder, Kultureinrich-
    tungen und IT-Netze dort marode bleiben, wo sie jetzt
    marode sind, da die Mittel, die wir dringend für Investi-
    tionen benötigen, fehlen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Bettina Hagedorn [SPD]: Das stimmt nicht!)


    Bei der Krankenversicherung, Herr Schäuble, kürzen
    Sie die Zuschüsse in beiden Jahren um 6 Milliarden
    Euro. Was das Ergebnis ist, können wir uns alle ausrech-
    nen. Sie haben – zusammen mit der SPD – nämlich die
    neue Regelung geschaffen, dass künftig nur noch die
    Beiträge der Versicherten erhöht werden können, nicht
    mehr aber die Beiträge der Unternehmen. Sie heben die
    paritätische Finanzierung auf. Die Krankenkassen haben
    schon jetzt angekündigt, dass sie die Beiträge für die
    Versicherten erhöhen werden. Das ist das Ergebnis.

    Und das machen Sie alles mit, Herr Gabriel? Das ma-
    chen Sie mit, Herr Oppermann? Stattdessen sollten Sie
    Herrn Schäuble sagen: Dann musst du dich eben korri-
    gieren und erklären, dass du etwas Falsches gesagt
    hast. –


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nein, Sie stimmen den Regelungen einfach zu. Ich finde,
    Frau Bundeskanzlerin, auch Sie dürften das nicht zulas-
    sen.

    Ich will es mir heute ersparen, etwas zum Affenthea-
    ter bei der EEG-Umlage zu sagen. Was Sie uns da gebo-
    ten haben! 200 Seiten an Änderungsanträgen innerhalb
    von zwei Stunden lesen zu müssen, ist abenteuerlich.
    Aber darüber werden wir uns ein andermal unterhalten.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Lassen Sie mich etwas zur Rente sagen. Jetzt haben
    wir einen Fortschritt bei der Rente erzielt. Immerhin ha-
    ben Sie festgelegt, dass jemand mit 45 Beitragsjahren
    zwei Jahre früher in Rente gehen kann als andere. Aber
    Sie ändern doch an der grundsätzlich falschen Entschei-
    dung nichts, die demografische Entwicklung zur Grund-
    lage zu machen. Ihre Aussage, die Aussage aller Parteien
    außer unserer, lautet: Da die Gesellschaft immer älter
    wird, muss man immer länger arbeiten und immer später
    seine Rente beziehen. – Glauben Sie wirklich, dass das
    eine Lösung ist? Könnte es nicht sein, dass wir unseren
    Beruf mit dem Beruf anderer verwechseln? Vielleicht
    kann man mit 90 Jahren noch im Bundestag herumdö-
    deln, ohne dass das einer merkt.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Der Einzige, der hier herumdödelt, sind Sie! – Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: Was ist das für eine Ausdrucksweise! Mein Gott noch mal!)


    Aber man kann mit 90 Jahren kein Dach mehr decken.
    Das müssen Sie endlich begreifen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich sage Ihnen Folgendes: Wir hatten einmal eine an-
    dere Bundesrepublik Deutschland. Da war die Produkti-
    vitätsentwicklung der entscheidende Faktor. So, wie sich
    die Produktivität entwickelte, entwickelten sich auch die
    Löhne, und so, wie sich die Löhne entwickelten, entwi-
    ckelte sich auch die Rente. Das führte zu einer Rente, die
    die Funktion hatte, dass man den Lebensstandard, den
    man sich im Erwerbsleben erarbeitet hat, aufrechterhal-
    ten und fortsetzen konnte. Davon sind wir inzwischen
    deutlich entfernt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Was müssen wir tun? Wir müssen die alte Rentenfor-
    mel wieder einführen. Dann werden Sie fragen: Wie sol-
    len wir das bezahlen? – Ganz einfach dadurch, dass wir
    erstens der neuen Generation sagen: Alle mit Erwerbs-
    einkommen müssen in die gesetzliche Rentenversiche-
    rung einzahlen, auch Bundestagsabgeordnete, auch Be-
    amtinnen und Beamte, auch Rechtsanwälte. Alle müssen
    einzahlen.


    (Beifall bei der LINKEN – Johannes Kahrs [SPD]: Die haben dann doch auch Ansprüche!)


    – Ja, ich wusste, dass das Argument kommt, dass diese
    Menschen dann auch Ansprüche haben werden.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Sehen Sie! Lernfähig!)


    – Es geht ja noch weiter. – Zweitens müssen wir die Bei-
    tragsbemessungsgrenzen abschaffen, die willkürlich
    sind. Wer 14 Millionen Euro verdient, muss dann eben
    seinen Beitrag für dieses Einkommen zahlen.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Dann reden Sie mal mit dem Verfassungsgericht! Das ist doch Unfug! – Volker Kauder [CDU/CSU]: Dann wird es ja noch mehr!)


    – Ja, passen Sie auf.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Keine Ahnung von der Sache!)


    – Warum warten Sie denn nicht ab? Sie können nicht
    einmal zuhören; das ist doch das Mindeste. – Jetzt
    kommt mein dritter Vorschlag: Die Rentenerhöhung für
    die Spitzenverdiener wird abgeflacht. Das erlaubt das
    Bundesverfassungsgericht.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: So einfach ist die Welt nicht!)






    Dr. Gregor Gysi


    (A) (C)



    (D)(B)

    Dann brauchen wir über Altersarmut überhaupt nicht
    mehr zu reden, weil alles bezahlt werden könnte.


    (Beifall bei der LINKEN – Johannes Kahrs [SPD]: Das ist doch grober Unfug!)


    Eine Große Koalition müsste doch zu einer solch großen
    Reform fähig sein. Aber all das können wir vergessen;
    das findet nicht statt.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Das Wort „herumdödeln“ bekommt eine ganz neue Bedeutung!)


    Jetzt sage ich Ihnen noch etwas. Im 24. Jahr der deut-
    schen Einheit immer noch nicht die gleiche Rente für die
    gleiche Lebensleistung in Ost und West zu zahlen, ist ein
    Skandal! Ich hatte gehofft, dass Sie wenigstens das über-
    winden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nun sage ich etwas zur Mütterrente.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Hoffentlich auf der Sachebene! – Gegenruf der Abg. Dr. Petra Sitte [DIE LINKE]: Nun ist doch mal gut, Mensch!)


    Da habe ich drei Fragen: an Sie, Frau Bundeskanzlerin,
    an Ihren Vizekanzler, Herrn Gabriel, und auch an Sie,
    Herr Fraktionsvorsitzender Kauder.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Na dann mal los!)


    Meine erste Frage. Warum bekommt man für ein
    Kind, das vor 1992 geboren wurde, nach wie vor einen
    geringeren Rentenzuschlag als für ein Kind, das ab 1992
    geboren wurde? War es wirklich so viel leichter, Kinder
    vor 1992 aufzuziehen als danach? Erklären Sie das bitte
    der Bevölkerung. Ich verstehe das nicht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Meine zweite Frage. Warum ist ein Ostkind für Sie im
    24. Jahr der deutschen Einheit immer noch weniger wert
    als ein Westkind? Erklären Sie mir das.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Meine dritte Frage. Da die Mütterrente aus den Bei-
    trägen zur Rentenversicherung bezahlt wird, bedeutet
    das doch Folgendes: Die Lidl-Kassiererin zahlt Beiträge
    zur Rentenversicherung und mithin auch die Mütter-
    rente. Dem Bäckermeister entstehen Lohnnebenkosten,
    auch er zahlt Beiträge in die gesetzliche Rentenversiche-
    rung und damit auch die Mütterrente. Es gibt aber ein
    Problem: Sie, Frau Bundeskanzlerin, Sie, Herr Gabriel,
    Sie, Herr Kauder, und ich zahlen die Mütterrente nicht.
    Denn wir dürfen gar keine Beiträge zur gesetzlichen
    Rentenversicherung zahlen.


    (Christine Lambrecht [SPD]: Steuerzuschuss!)


    – Es gibt aber keinen erhöhten Steuerzuschuss. Sie erhö-
    hen die Mütterrente ohne einen erhöhten Steuerzuschuss.
    Ich komme gleich darauf zurück.

    Kinder, die man zur Welt bringt, ändern an den Bei-
    trägen gar nichts. Diese Kinder sind eine Leistung für
    die Familie und die Gesellschaft. Wenn die Mütterrente
    steuerfinanziert wäre, dann müssten wir vier – also die
    Bundeskanzlerin, Herr Kauder, Herr Gabriel und ich –
    deutlich mehr für die Mütterrente zahlen als die Lidl-
    Kassiererin. Das wäre gerecht.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie aber sorgen dafür, dass sie nur von der Lidl-Kas-
    siererin und dem Bäckermeister bezahlt wird und nicht
    von uns. Deshalb lade ich Sie ein, Herr Gabriel und Herr
    Kauder: Wir besuchen zu dritt eine Lidl-Kassiererin, und
    dann erklären Sie ihr, warum sie die Mütterrente bezah-
    len muss und wir drei nicht. Ich kann es ihr nicht erklä-
    ren. Ich höre Ihnen aber gerne zu, wenn Sie es erklären.

    Ich sage Ihnen: Das ist grob ungerecht. Hören Sie da-
    mit auf! Diese versicherungsfremden Leistungen dürfen
    durch nichts anderes als Steuern finanziert werden. Da-
    für müssen wir endlich sorgen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Herr Gysi, warum nicht zum Aldi? Muss es Lidl sein?)


    – Ich freue mich, dass Sie sich aufregen.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Überhaupt nicht!)


    Also scheine ich ins Schwarze zu treffen.

    Jetzt komme ich zum Mindestlohn. Er soll flächende-
    ckend und gesetzlich festgelegt sein.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Genau!)


    Ich sage Ihnen ganz klar: Es wird höchste Zeit, dass er
    kommt. Ich begrüße das. Unsere Partei hat dafür schon
    zu einer Zeit gekämpft, als alle anderen Parteien noch
    dagegen waren.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Auch das ist grober Unfug!)


    Ich freue mich, dass wir es jetzt endlich erleben, dass in
    Deutschland eine Art flächendeckender gesetzlicher
    Mindestlohn eingeführt wird.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Aber, liebe SPD, liebe Grüne, lieber DGB, 8,50 Euro
    habt ihr schon vor Jahren als Mindestlohn gefordert. Ist
    euch gar nicht aufgefallen, dass das Leben inzwischen
    etwas teurer geworden ist und man die Höhe des Min-
    destlohns vielleicht anpassen müsste?


    (Johannes Kahrs [SPD]: Bisher hat die Linke auch nichts dazu beigetragen, dass das kommt!)


    Deshalb fordern wir 10 Euro brutto und eine Anpassung
    nicht erst 2018, sondern in einem Jahr. Das wäre eigent-
    lich eine Selbstverständlichkeit, die dringend nötig ist,
    um ein Leben in Würde zu ermöglichen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Aber Sie sprechen vom flächendeckenden Mindest-
    lohn. Flächendeckend heißt: Es darf keine Ausnahmen





    Dr. Gregor Gysi


    (A) (C)



    (D)(B)

    geben. Sie machen aber zwei wesentliche Ausnahmen.
    Ihre erste Ausnahme ist: Jugendliche unter 18 Jahren ha-
    ben keinen Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn.
    Das begründen Sie damit, dass sie, wenn sie zu viel ver-
    dienen, nicht mehr an einer Ausbildung interessiert wä-
    ren und lieber gleich arbeiten gehen, statt zu lernen. Mit
    anderen Worten: Sie meinen, Jugendliche sind doof. Wir
    meinen das nicht.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: Das ist doch Quatsch!)


    Alle Jugendlichen wissen: Wenn sie gut ausgebildet
    sind, haben sie später ganz andere Zukunftschancen und
    Verdienstmöglichkeiten. Behandeln Sie doch die Ju-
    gendlichen nicht, als wären sie doof, und das auch noch
    grundgesetzwidrig! Wie wollen Sie denn begründen,
    dass ein 17-Jähriger für die gleiche Arbeit weniger ver-
    dient als ein 18-Jähriger? Das ist nicht hinzunehmen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ihre zweite Ausnahme betrifft die Gruppe der Lang-
    zeitarbeitslosen. Sie sehen vor, dass die Langzeitarbeits-
    losen ein halbes Jahr lang keinen Anspruch auf den ge-
    setzlichen Mindestlohn haben. Wissen Sie, was das
    bedeutet? Sie sagen damit einem Langzeitarbeitslosen,
    dass er uns, der Gesellschaft, nicht einmal den gesetzli-
    chen Mindestlohn wert ist. Das ist demütigend. Bitte
    streichen Sie das!


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Er ist ein Mensch, dessen Würde zu achten ist.

    Das Statistische Bundesamt hat gerade veröffentlicht,
    dass 20,2 Prozent unserer Beschäftigten weniger als
    8,50 Euro verdienen. Es wird also höchste Zeit, dass sich
    wenigstens das ändert, wobei ich wiederholen muss:
    10 Euro wären angemessen.

    Das Statistische Bundesamt hat noch etwas veröffent-
    licht, Frau Bundeskanzlerin, nämlich dass 8 Millionen
    unserer Bürgerinnen und Bürger nicht einmal jeden
    zweiten Tag eine vollwertige Mahlzeit genießen können.
    Das ist eine Armut, die sich ein so reiches Land wie
    Deutschland niemals leisten darf. Das ist auch grundge-
    setzwidrig.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Aber ich muss noch auf einen weiteren Punkt hinwei-
    sen. Wenn wir den flächendeckenden gesetzlichen Min-
    destlohn selbst mit Krücken und Ausnahmen irgendwie
    bekommen, dann führt das natürlich zu einer allgemei-
    nen Lohn- und Gehaltssteigerung. Sie müssen von Fol-
    gendem ausgehen: Heute verdient der eine 6 Euro, der
    zweite 7 Euro, der nächste 8 Euro und ein weiterer
    9 Euro. Sie werden sicherlich untereinander sagen: Ich
    kann doch nicht plötzlich wie alle 8,50 Euro verdienen
    oder nur 50 Cent mehr. Ich mache ja eine qualifiziertere
    Tätigkeit. Also muss auch mein Lohn angehoben wer-
    den. – Das führt zu einer allgemeinen Lohn- und Ge-
    haltssteigerung, die wir übrigens auch für die Binnen-
    wirtschaft dringend benötigen. Unsere Abhängigkeit
    vom Außenhandel kann auch zu einem Verhängnis wer-
    den, wenn sich die Situation in anderen Ländern ändert.
    Deshalb müssen wir die Binnenwirtschaft stärken. Das
    geht nur über Investitionen, Herr Bundesfinanzminister,
    und nicht über den Abbau von Investitionen. Es geht nur
    über die Stärkung der Kaufkraft, das heißt höhere Ren-
    ten, höhere Löhne und Gehälter sowie höhere Sozialleis-
    tungen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Natürlich weiß ich – ich sage das hier auch deutlich,
    damit Sie mir hinterher nicht vorwerfen, dass ich es
    nicht gesagt habe –, dass die Preise der Handwerksleis-
    tungen steigen werden, weil sich die Friseurmeisterin
    oder der Bäckermeister den Mindestlohn zum Teil nicht
    anders leisten kann. Aber wenn wir eine allgemeine
    Lohn- und Gehaltssteigerung haben, können wir das
    auch verkraften.

    Lassen Sie mich etwas zur Bildung sagen. Das ist für
    mich ein Leidenschaftsthema. Ich kenne niemanden im
    Bundestag, der sagen würde: Ich bin dagegen, dass wir
    Chancengleichheit für Kinder in der Bildung haben. –
    Ich kenne niemanden, der das sagen würde. Aber die
    ganze Organisation, die ganze Struktur schließt Chan-
    cengleichheit aus. Die soziale Stellung der Eltern setzt
    sich in der Bildung der Kinder fort. Dagegen unternimmt
    die Regierung gar nichts. Das ist ein wirklich schwer-
    wiegender Vorwurf.


    (Beifall bei der LINKEN – Johannes Kahrs [SPD]: Das ist Unfug!)


    Was brauchen wir? Wir brauchen ein flächendecken-
    des Netz aus ganztägigen Kindertagesstätteneinrichtun-
    gen und Gemeinschaftsschulen mit einem gesunden und
    vollwertigen Mittagessen, und zwar alles gebührenfrei.
    Darin müssen wir investieren.


    (Beifall bei der LINKEN – Johannes Kahrs [SPD]: Das machen wir doch, und Sie tragen nichts dazu bei!)


    – Ich habe erwartet, dass Sie mir an dieser Stelle sagen,
    dass das zu teuer ist. Für die Commerzbank haben Sie
    Hunderte Milliarden Euro, aber nicht für ein gesundes
    Essen für die Kinder in den Kindertagestätten und Schu-
    len.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Wir machen es doch, Herr Gysi! Es findet doch statt!)


    Das ist nicht hinnehmbar.


    (Beifall bei der LINKEN – Johannes Kahrs [SPD]: Keine Ahnung, der Mann!)


    Dann brauchen wir gut ausgebildete und gut bezahlte
    Erzieherinnen und Erzieher in den Kindertagesstätten
    sowie gut ausgebildete und gut bezahlte Lehrerinnen und
    Lehrer in den Schulen. Wir brauchen zudem kleinere
    Klassenfrequenzen. Begreifen Sie doch endlich: Die
    Ressource in Deutschland heißt Bildung. Unsere Gold-





    Dr. Gregor Gysi


    (A) (C)



    (D)(B)

    und Erdölvorkommen können Sie vergessen. Unsere
    Ressource heißt Bildung. Darin müssen wir investieren.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Natürlich brauchen wir auch eine bessere Förderung
    der Berufsausbildung und der Hochschulausbildung. Wir
    müssen das Kooperationsverbot für die Bundesländer
    bei den Schulen überwinden. Ich bitte Sie! Wir haben
    16 Bundesländer und deshalb 16 verschiedene Schulsys-
    teme. Ich bestreite nicht, dass das ein großer Fortschritt
    im 19. Jahrhundert war. Aber mit dem 21. Jahrhundert
    hat das nun überhaupt nichts mehr zu tun. Egal wo Kin-
    der in Deutschland leben, sie müssen eine Chance auf
    Topbildung und Topausbildung haben, von Mecklen-
    burg-Vorpommern bis Bayern. Dafür müssen wir endlich
    sorgen.


    (Beifall bei der LINKEN – Max Straubinger [CDU/CSU]: In Bayern haben sie eine Topausbildung!)


    Deshalb, Herr Schäuble, ist die von Ihnen ebenso will-
    kürlich vorgenommene Kürzung der Ausgaben für Bil-
    dung um 500 Millionen Euro indiskutabel. Ich sage Ih-
    nen: Leisten Sie einen Beitrag zur Chancengleichheit der
    Kinder in der Bildung! Das wäre ein ganz wichtiges
    Signal in unserer Gesellschaft.

    Nun komme ich zu den Steuern.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Wunderbar!)


    Es gibt jetzt einen Steuerbericht der EU-Kommission.
    Lesen Sie den einmal, Herr Kauder! Da steht hinsicht-
    lich Deutschland Folgendes drin.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Sie sagen es mir ja!)


    – Richtig, ich muss es Ihnen sagen, weil Sie es nicht von
    alleine lesen. Ich muss das alles hier nachholen, verste-
    hen Sie? Aber die Zeit ist immer so kurz.

    Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie die
    gesamte Mittelschicht in Deutschland werden – das be-
    sagt der EU-Bericht – viel zu hoch besteuert. Des Weite-
    ren besagt der EU-Bericht: Die Bezieherinnen und Be-
    zieher von Kapitaleinkünften, insbesondere von hohen,
    werden viel zu niedrig besteuert. Es gibt einen interes-
    santen EU-Vergleich. Die Einnahmen aus Steuern auf
    Löhne und Gehälter in Deutschland machen 56,6 Pro-
    zent des gesamten Steueraufkommens aus. Der EU-
    Durchschnitt liegt bei nur 51 Prozent.


    (Max Straubinger [CDU/CSU]: Bei uns wird auch mehr gearbeitet!)


    Die Einnahmen aus Steuern auf Kapitaleinkünfte ma-
    chen beim gesamten Steueraufkommen in Deutschland
    16 Prozent aus, im EU-Durchschnitt aber 20,8 Prozent.
    Daran merken Sie, was passiert. Die Zahl der Dollarmil-
    lionäre ist um 14 Prozent gestiegen. Weltweit besitzen
    die Dollarmillionäre ein Vermögen von 40 Billionen
    Euro. Das sind zwei Drittel der Weltwirtschaftskraft.
    Auch in Deutschland haben wir einen Anstieg zu ver-
    zeichnen. Die Zahl der Dollarmillionäre ist von 980 000
    auf 1,1 Millionen gestiegen. Weltweit hat Deutschland
    die drittmeisten Millionäre. Weltweit die drittmeisten!
    Auf Platz eins liegen die USA. Auf Platz zwei liegt – das
    wird einige erstaunen – China.


    (Thomas Oppermann [SPD]: Na klar!)


    Auf Platz drei liegt Deutschland. Ich darf nur erwähnen,
    dass die USA und China ein paar Einwohner mehr haben
    als Deutschland. Trotzdem nehmen wir Platz drei ein.
    Und Sie weigern sich, einen halben Euro mehr in der EU
    und in Deutschland von den Millionären zu verlangen?
    Sie sagen im Ernst der Friseurin in Athen, sie habe das
    Ganze zu finanzieren? Es ist absurd, was hier läuft, wirk-
    lich absurd.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie verweigern jeden Schritt zu mehr Steuergerechtig-
    keit: keine Senkung, keine Erhöhung; Abschaffung der
    kalten Progression – das habe ich schon gesagt – ver-
    schoben. Dann gibt es aber noch etwas: den Steuer-
    bauch. Man sollte nie vergessen: Unsere Einkommen-
    steuer verläuft nicht linear, sondern es gibt einen Bauch.
    Es ist die Mitte der Gesellschaft, die alles bezahlt. Der
    untere Teil der Gesellschaft kann die Ausgaben nicht fi-
    nanzieren, an die Reichen trauen Sie sich nicht heran.
    Deshalb muss die Mitte der Gesellschaft alles bezahlen.
    Es gibt nur eine Partei im Bundestag, die fordert, den
    Steuerbauch zu streichen: Das ist die Linke.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Wahnsinn!)


    Die Mitte der Gesellschaft wird nur von der Linken ver-
    treten. Das ist die Wahrheit.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Meine Bitte: Einen Schritt könnten Sie doch wagen.
    Behandeln Sie endlich Kapitaleinkünfte und Arbeitsein-
    künfte wenigstens gleich. Das wäre schon ein gewaltiger
    Fortschritt.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Nun komme ich zur Außen- und Sicherheitspolitik.
    Frau Bundeskanzlerin, alle Kriege der letzten Jahre ha-
    ben die Menschheitsprobleme nicht gelöst, sondern ver-
    schärft, ganz egal, ob ich an Afghanistan denke, ob ich
    an den Irak denke oder ob ich an Libyen denke. Was sagt
    unser Bundespräsident? Wir sollen an noch mehr Mili-
    täreinsätzen teilnehmen.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Das hat er nicht gesagt! Falsch zitiert!)


    Das bedeutet aber nicht, wie er meint, mehr Verantwor-
    tung, sondern das bedeutet mehr Verantwortungsversa-
    gen. Das sage ich Ihnen ganz klar.


    (Beifall bei der LINKEN – Johannes Kahrs [SPD]: Sie sollen hier nicht so einen Stuss erzählen! Lesen bildet, Denken hilft!)


    Der eigentliche Skandal ist, dass Deutschland der
    drittgrößte Waffenexporteur weltweit ist. Wir verdienen
    an jedem Krieg. Hätte unser Schluss aus dem Zweiten
    Weltkrieg nicht lauten müssen, dass wir nie wieder an





    Dr. Gregor Gysi


    (A) (C)



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    Kriegen verdienen wollen? Ich glaube, das wäre das
    Mindeste gewesen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Jetzt haben wir erfahren, dass Sie, Frau Bundeskanz-
    lerin, im Jahre 2008 Panzer und auch noch eine Panzer-
    fabrik, also die Lizenz zum Herstellen deutscher Panzer,
    an Algerien verkauft haben. Ich frage Sie: Welche Zu-
    stände haben wir denn in Algerien? Algerien ist kein de-
    mokratisches Land. Woher wollen Sie eigentlich wissen,
    welche Zustände in Algerien in fünf Jahren herrschen?
    Woher wollen wir eigentlich wissen, wer dann dort Pan-
    zer für welche Zwecke herstellt? Das ist doch Wahnsinn.

    Sie, Herr Gabriel, sagen nur: Verträge sind einzuhal-
    ten. – Haben Sie denn wenigstens einmal geprüft, ob
    man aus diesem wahnsinnigen Vertrag aussteigen und
    diese Verantwortungslosigkeit überwinden kann? Wo
    bleibt denn wenigstens Ihr Satz, dass es solche Verträge
    nie wieder geben wird? Das wäre doch wohl das Min-
    deste.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich sage Ihnen auch: Deutschland liefert Waffen an
    Saudi-Arabien, an Katar und an den NATO-Partner Tür-
    kei. Was erfahren wir jetzt? Die Al-Qaida-Terrorarmee
    ISIS erobert immer mehr Territorien im Irak und in Sy-
    rien.


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Mit Kalaschnikows in der Hand!)


    Kerry, der amerikanische Außenminister, reist jetzt
    durch den Nahen Osten und versucht, das irgendwie auf-
    zuhalten. Aber wer hat denn diese Armee bezahlt? Die
    Bezahlung kam aus Saudi-Arabien und Katar. Was hat
    die Türkei gemacht? Sie hat diese kämpfenden Terroris-
    ten mit Waffen ohne jede Beanstandung durch die Tür-
    kei nach Syrien und Irak durchziehen lassen. Das sind
    unsere Partner. Was machen Sie dagegen? Fast nichts.
    Heute haben wir gelesen, dass die ISIS-Armee sogar
    Kinder tötet. Die Konrad-Adenauer-Stiftung sagt plötz-
    lich, man hätte Assad in Syrien unterstützen müssen. Wo
    leben wir hier eigentlich? Die Zeiten werden immer wir-
    rer. Merken Sie denn nicht, dass diese ganze Außenpoli-
    tik falsch ist? Weg von Waffenexporten, hin zu einer
    friedlichen Konfliktlösung – das muss die Aufgabe der
    Bundesregierung sein, nichts anderes.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Nun komme ich zur Ukraine. Jetzt gibt es gewisse
    Fortschritte: eine Feuerpause, angeordnet von Präsident
    Poroschenko, und die Rücknahme des Beschlusses der
    Föderationsversammlung in Moskau, wonach Russland
    in die Ukraine einmarschieren darf. Auch das ist sehr
    wichtig. Ich sage Ihnen: Jetzt müssen die Europäische
    Union und die NATO endlich wirkliche Deeskalations-
    schritte gehen. Hören Sie auf mit den Sanktionen und
    mit der Androhung von Sanktionen! Wenn die Wirt-
    schaftssanktionen wirklich kämen, dann träfen die Ant-
    worten nicht die USA, die die Sanktionen immer vor-
    schlagen, sondern die Antworten träfen uns und die
    Wirtschaft. Wir schützen in diesem Falle auch die Wirt-
    schaft. Diese Sanktionen hat sie nicht verdient. Das sage
    ich Ihnen klipp und klar.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Frau Göring-Eckardt, Sie haben hier zur Ukraine ge-
    sprochen und sich mit Sahra Wagenknecht auseinander-
    gesetzt. Sie haben gesagt, wer die Regierung bzw. deren
    Politik nicht unterstütze, der unterstütze nicht die Demo-
    kratisierung der Ukraine. Wie soll ich das verstehen?
    Wir sind doch schon gemeinsam gegen Nazis aufgetre-
    ten. Warum kritisieren Sie nicht ebenso scharf wie wir
    die Mitgliedschaft von faschistischen Politikern in der
    ukrainischen Regierung?


    (Widerspruch der Abg. Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ich sagen Ihnen auch: Was die belgische Regierung dazu
    sagt, ist das eine. Wir haben eine andere Geschichte. Ich
    finde, der gesamte Deutsche Bundestag und die gesamte
    deutsche Regierung müssten der ukrainischen Regierung
    sagen: Bevor wir euch helfen, entlasst die faschistischen
    Minister aus euren Reihen. – Das wäre doch wohl das
    Mindeste.


    (Beifall bei der LINKEN – Katrin GöringEckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wollen Sie uns jetzt unterstellen, dass wir gemeinsame Sache mit denen machen?)


    Ich höre immer wieder, bei der Präsidentenwahl hätten
    die Faschisten so wenig Stimmen bekommen. Na, umso
    besser! Was gibt es dann für einen Grund, deren Minister
    nicht aus der Regierung zu entlassen? Dann können wir
    den Druck ja sogar noch erhöhen.


    (Beifall bei der LINKEN – Katrin GöringEckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist denn das für eine absurde Unterstellung?)


    – Haben Sie Zweifel, dass das Faschisten sind? Ich habe
    hier ja den Vorsitzenden der faschistischen Partei zitiert;
    ich wiederhole das heute nicht. Aber eins sage ich Ihnen:
    Die Partei Swoboda hatte ein Institut, das bis zum Jahr
    2014 den Namen „Joseph Goebbels“ trug. Jetzt hat die
    Partei es wegen des Drucks von außen umbenannt. Die-
    ses Institut trug also den Namen „Joseph Goebbels“. Au-
    ßer der Partei Swoboda hat das sich noch keine rechtsna-
    tionale Partei nach der Nazidiktatur in Europa getraut.
    Und da verlangen Sie von uns, dass wir dazu nichts sa-
    gen. Das ist doch grotesk!


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist eine Unverschämtheit, wie Sie hier vorgehen! – Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das ist absurd! Eine miese Unterstellung!)


    Ich kann das nicht dulden. Ich finde, alles andere ist un-
    verantwortlich und ahistorisch.

    Im Kalten Krieg war der Gewinner der Westen. Er
    zeigte allerdings keine Bereitschaft, aufzuhören, zu sie-
    gen. Im Kalten Krieg gab es Einflusssphären der USA





    Dr. Gregor Gysi


    (A) (C)



    (D)(B)

    und Einflusssphären der Sowjetunion; aber sie gelten
    nicht mehr – glücklicherweise, kann man sagen; sage ich
    auch. Das Problem ist nur: Die USA und Russland haben
    keine neuen Spielregeln vereinbart. Beide haben Ein-
    fluss verloren, versuchen, den vorhandenen Einfluss zu
    sichern und auch wieder auszubauen, und kommen sich
    dabei in die Quere: in Georgien, in Syrien, in der
    Ukraine.

    Was gibt es für einen Weg hin zu neuen Spielregeln?
    Nur einen: das Völkerrecht.


    (Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Sie sind der Welterklärer!)


    Es geht um den vollen Respekt vor dem Völkerrecht.
    Der Erste, der das Völkerrecht beim Jugoslawien-Krieg
    über Bord geworfen hat, war der Westen, weil er sich da-
    für nicht mehr interessiert hat, weil er gesagt hat: Wir
    waren ja die Gewinner des Kalten Krieges; das brauchen
    wir nicht mehr; wir entscheiden, was läuft. – Genau da-
    für bekommen wir jetzt die Quittung. Deshalb sage ich
    Ihnen: Es gibt nur einen Lösungsweg, nämlich das Völ-
    kerrecht wieder voll zur Geltung zu bringen. Deshalb
    muss der Westen als Erstes das Völkerrecht in vollem
    Umfang einhalten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Kanzler Schröder hat ja bestätigt, dass er das Völker-
    recht verletzt hat; er macht daraus gar kein Hehl.

    Ich sage Ihnen noch etwas: Russland wird sich nach
    diesem Konflikt ökonomisch stärker nach Asien orien-
    tieren. Die USA werden verstärkt in Europa, gerade in
    Osteuropa auftreten. Das ist ein Erfolg für die USA, al-
    lerdings ein Erfolg, den Obama gar nicht wollte; so
    kommt das nun einmal in der Politik. Und die EU? Sie
    wirkt völlig hilflos, und sie ist der Verlierer, weil die Ab-
    hängigkeit von den USA noch zunehmen wird. Das
    kommt bei alledem heraus. Denken Sie einmal darüber
    nach.

    Jetzt komme ich zu Europa. Es gab ein Warnsignal:
    Die Europawahlen haben die rechtsextremen und rechts-
    nationalen Parteien erheblich gestärkt. Daraus müssten
    wir doch alle Schlussfolgerungen ziehen. Frau Bundes-
    kanzlerin, Ihre falsche Spar- statt Aufbaupolitik gegen-
    über dem Süden Europas, der Abbau der Demokratie,
    der Abbau der sozialen Gerechtigkeit, die Tatsache, dass
    die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – nicht die
    Millionäre – die ganze Bankenkrise zu bezahlen haben,


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Was hat denn Le Pen nach vorn gebracht? Sie haben ja wirklich einen Knick in der Optik!)


    das alles hat ebenfalls zu diesem Wahlergebnis beigetra-
    gen.

    Sie und wir alle haben eine Verpflichtung: Europa so
    friedlich, so demokratisch, so sozial gerecht und so öko-
    logisch nachhaltig wie möglich zu gestalten, damit die-
    ses Europa die Menschen und vor allem die Jugend nicht
    verschreckt, sondern endlich wieder anzieht, und damit
    diese rechtsnationalen und rechtsextremen Parteien in
    ganz Europa keine Chance haben. Dafür sind wir mitver-
    antwortlich.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich sage Ihnen: Eine Jugendarbeitslosigkeit von
    60 Prozent in Griechenland macht Europa kaputt. Ich
    habe es schon gesagt: Die Zahl der Millionäre hat zuge-
    nommen. Warum führen Sie in der Europäischen Union
    keine Millionärsteuer ein? Herr Bundesfinanzminister,
    es gab doch einmal die Idee der Finanztransaktionsteuer,
    um etwas gegen die Spekulationen und Spielereien an
    den Börsen zu tun. Wo bleibt sie eigentlich? Wann tritt
    sie eigentlich in Kraft? Das wird man doch wohl noch
    einmal fragen dürfen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Nun komme ich zu Snowden und den USA. Der
    Spiegel hat vor kurzem veröffentlicht, dass die Ausfor-
    schungen durch den USA-Geheimdienst NSA noch viel
    größer als bisher angenommen waren und dass es eine
    enge Zusammenarbeit mit dem BND gab. Professor
    Papier, der ehemalige Präsident des Bundesverfassungs-
    gerichts, hat dazu wörtlich Folgendes gesagt:

    Der Datenaustausch mit ausländischen Diensten,
    die ihre personenbezogenen Daten weitgehend un-
    ter Methoden und in einer Art und Weise erlangen,
    die jenen von mir kurz genannten Mindeststandards
    der deutschen und unionsrechtlichen Grundrechte
    eindeutig nicht genügen, ist insoweit von Verfas-
    sungsrechts wegen ausgeschlossen.

    Das heißt mit anderen Worten: Der BND hat sich grund-
    gesetzwidrig verhalten. Ich möchte wissen, welche Kon-
    sequenzen Sie daraus ziehen.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN sowie des Abg. Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Snowden hat bisher immer die Wahrheit gesagt. Er
    hat gesagt, dass auch die Wirtschaftsdaten weitergereicht
    wurden. Das ist Wirtschaftsspionage. Auch das ist eine
    Straftat. Die Einzigen, die die Interessen der Wirtschaft
    vertreten, sind wieder die Linken und die Grünen in die-
    sem Fall; Sie nicht. Sie lassen sich das einfach bieten.


    (Beifall bei der LINKEN – Zuruf des Abg. Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU])


    Frau Bundeskanzlerin, Sie waren in Washington. Sie
    haben mit Obama und anderen gesprochen. Sie sind
    ohne ein No-Spy-Abkommen zurückgekommen. Ich
    sage Ihnen: Sie verhalten sich diesbezüglich gegenüber
    der US-Administration duckmäuserisch. Sie begründen
    mir das mit der Freundschaft. Ich sage Ihnen: Duckmäu-
    sertum erzielt Verachtung, aber keine Freundschaft.
    Wenn man eine Freundschaft will, muss man sich als
    Erstes Respekt erarbeiten.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich sage Ihnen auch, wie man das machen kann. Ich
    würde dem Präsidenten Obama an Ihrer Stelle sagen:





    Dr. Gregor Gysi


    (A) (C)



    (D)(B)

    Wenn Sie kein No-Spy-Abkommen machen, dann werde
    ich die Diplomaten in der britischen und in der US-Bot-
    schaft, die Spionage betreiben, jeweils zur Persona non
    grata erklären. Ich würde ihm sagen: Die NSA baut ge-
    rade ein Riesengebäude in Wiesbaden. Das können sie
    gern fertigstellen, aber sie können niemals einziehen. Da
    schicken wir Attac und andere Organisationen rein, die
    im Unterschied zur NSA, die uns hier ausforschen will,
    etwas Nützliches machen.


    (Beifall bei der LINKEN – Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich würde ihm ebenfalls sagen: Wir können auch die
    TTIP-Verhandlungen aussetzen. – Was glauben Sie, was
    Ihnen das für einen Respekt einbringen würde,


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Sie sind doch ahnungslos!)


    wie die diskutieren würden, wenn Deutschland sich die
    Sache nicht mehr bieten lässt! Das entspricht Ihrem
    Amtseid, nämlich Schaden von unserem Volk abzuwen-
    den. Deshalb erwarte ich das auch dringend.


    (Beifall bei der LINKEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Was machen wir in der russischen Botschaft? – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Was machen wir mit dem russischen Geheimdienst? No-Spy-Abkommen mit Moskau!)


    Zu den TTIP-Verhandlungen noch einen Satz. Es geht
    doch dabei nicht nur um das Chlorhuhn, was schon
    schlimm genug wäre, sondern es geht darum, dass Inves-
    titionshemmnisse verboten werden sollen. Das muss
    man einmal übersetzen. Wenn ein amerikanisches Unter-
    nehmen hier seine Wirtschaftstätigkeit beginnt und
    später eine vernünftigere Regierung kommt, die mehr
    Mitbestimmung macht, mehr Wirtschaftsdemokratie,
    vielleicht sogar etwas höhere Steuern,


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Wir schicken Attac erst mal in die russische Botschaft!)


    dann können die Amerikaner sagen: Investitionshemm-
    nis! Als wir anfingen, war das nicht so. – Sie machen
    Politik unmöglich. Niemals darf das Verbot von Investi-
    tionshemmnissen vereinbart werden!


    (Beifall bei der LINKEN)