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ID1804117600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/41 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 I n h a l t : Wahl der Abgeordneten Kathrin Vogler als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 A Tagesordnungspunkt I: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Absicherung stabiler und fai- rer Leistungen für Lebensversicherte (Lebensversicherungsreformgesetz – LVRG) Drucksache 18/1772 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B b) Antrag der Abgeordneten Susanna Karawanskij, Matthias W. Birkwald, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Lebensver- sicherungen auf den Prüfstand stellen – Kein Schnellverfahren zu Lasten der Versicherten Drucksache 18/1815 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 C Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 3566 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 3567 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3569 B Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3570 C Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksachen 18/700, 18/702 . . . . . . . . . . . 3571 C b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksachen 17/14301, 18/1026 . . . . . . . 3571 C II.1 Einzelplan 01 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3571 C II.2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/1002, 18/1023 . . . . . . . 3571 D II.3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . . . . 3571 D II.4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/1008, 18/1023. . . . . 3572 A b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . 3572 A c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushaltsbegleitge- setzes 2014 Drucksachen 18/1050, 18/1223, 18/1762 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3572 A d) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Herstellung des Einver- nehmens von Bundestag und Bundesregierung zum Begehren der Republik Litauen, der dritten Stufe der Europäischen Wirt- schafts- und Währungsunion bei- Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 zutreten und den Euro als Umlauf- währung einzuführen hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages nach Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9a des Gesetzes über die Zusam- menarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in An- gelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/1800 . . . . . . . . . . . . . 3572 B e) Beratung der Unterrichtung durch das Bundesministerium der Finanzen gemäß § 9a des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregie- rung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäi- schen Union: Beitritt Litauens zum Euroraum Drucksache 18/1730 . . . . . . . . . . . . . 3572 B Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3572 C Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3574 C Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3576 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3578 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3580 C Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3582 D Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 3583 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3586 A Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3588 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 3589 A Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3591 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3592 C Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3593 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3594 C Uwe Feiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3596 B II.5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3598 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3598 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 3599 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3600 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 3601 C Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3603 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3604 D Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3606 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3607 C Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3608 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3610 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3611 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3613 B Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 D Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3615 B Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 3617 A II.6 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3618 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3619 A Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3620 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3621 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3623 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3626 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3628 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3629 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 D Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3634 C Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3636 C Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3638 A II.7 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/1016, 18/1023 . . . . . . . 3639 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3640 A Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3641 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3643 B Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3644 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3646 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3647 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 III Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 3648 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3650 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 3651 D Stefan Schwartze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3653 D Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3654 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3655 C Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3656 C Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3657 C II.8 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/1010, 18/1023 . . . . . . . 3659 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3659 B Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3660 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3662 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3664 A Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3665 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3666 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3667 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3668 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3669 C Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 3671 A Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3672 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3673 A Thomas Mahlberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3674 A Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3675 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3677 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3678 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3680 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3681 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3565 (A) (C) (D)(B) 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 Beginn: 10.01 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3681 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 24.06.2014 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 24.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU/CSU 24.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 24.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 24.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 24.06.2014 Groth, Annette DIE LINKE 24.06.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 24.06.2014 Hübinger, Anette CDU/CSU 24.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 24.06.2014 Kolbe, Daniela SPD 24.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 24.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 24.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Rawert, Mechthild SPD 24.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 24.06.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 24.06.2014 Strässer, Christoph SPD 24.06.2014 Thönnes, Franz SPD 24.06.2014 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 24.06.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 24.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 24.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 24.06.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 41. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP I Stabile Leistungen für Lebensversicherte TOP II Haushaltsgesetz 2014, Finanzplan 2013 - 2017 Epl 01 Bundespräsident Epl 02 Bundestag Epl 03 Bundesrat Epl 08, Finanzen Epl 20 Bundesrechnungshof Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Epl 15 Gesundheit Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Rainer Spiering


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Da-

    men und Herren! Vor allen Dingen liebe Schülerinnen
    und Schüler! Toll, dass Sie zu dieser Zeit hier noch auf-





    Rainer Spiering


    (A) (C)



    (D)(B)

    passen und mit dabei sind. Das finde ich ganz toll für
    dieses Hohe Haus.


    (Heiterkeit bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Sehr geehrter Herr Minister Schmidt, Sie haben in Ih-
    rer Rede eben davon gesprochen, Forschung bzw. ge-
    zielte Forschung hat einen Platz im Haushalt 2014/2015.
    In der Tat wird im landwirtschaftlichen Bereich eine
    halbe Milliarde Euro für Forschung freigesetzt. Ich
    möchte ein Thema ansprechen, mit dem ich mich, seit-
    dem ich hier im Bundestag bin, beschäftige. Jetzt habe
    ich auch immer eine schöne, kleine Fibel über Bio-
    ökonomie dabei. Das ist ein Thema, welches mich sehr
    fasziniert. Ich möchte meine Rede als Appell verstanden
    wissen, Forschung gemeinsam über viele Häuser hinweg
    zu betreiben.

    Deutschland macht sich auf den Weg. Mit der Natio-
    nalen Forschungsstrategie BioÖkonomie wollen wir op-
    timale wirtschaftliche und politische Rahmenbedingun-
    gen für eine biobasierte Wirtschaft schaffen. Wir wollen
    eine Wirtschaft, die sektorübergreifend mit möglichst
    wenig fossilen Brennstoffen auskommt und naturbelas-
    sene Stoffe nutzt, dabei aber gleichzeitig neue, nachhal-
    tig erzeugte Produkte und Dienstleistungen hervorruft
    und unsere weltweite Spitzenposition bei Innovation und
    Technologie sicherstellt. Dabei sollen ökonomisches
    Wachstum und ökologische Verträglichkeit Hand in Hand
    gehen.


    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Für die Nationale Forschungsstrategie BioÖkonomie
    stehen bisher in den Haushalten des Bildungs- und For-
    schungsministeriums sowie des Landwirtschaftsministe-
    riums respektable Summen zur Verfügung. Doch wir re-
    den hier von einer nationalen Wirtschaftsstrategie, liebe
    Kolleginnen und Kollegen. So wurde aus meiner Sicht
    bei der Halbzeitkonferenz Bioökonomie in Berlin vor
    wenigen Wochen zu Recht festgestellt, dass dies eigent-
    lich das ganze Kabinett angeht. Ich freue mich, dass sich
    besonders Bundesforschungsministerin Wanka und Bun-
    deslandwirtschaftsminister Schmidt diesem Thema per-
    sönlich gewidmet haben. Wer bei der Ausstellung und
    bei der Konferenz war, hat gesehen, welches unglaubli-
    che Spektrum sich dort in Bezug auf naturbelassene
    Rohstoffe gezeigt hat und auch welche unglaubliche
    Produktionskette sich einstellen kann. Die Dimension ist
    für uns in vielen Bereichen überhaupt noch nicht abseh-
    bar.

    Hierbei geht es nicht um den nachhaltig produzierten
    Dübel, liebe Kolleginnen und Kollegen, sondern um eine
    Veränderung der Ressourcenentwicklung und Material-
    ströme. Wir wollen den Quantensprung einer deutlichen
    Verminderung des Einsatzes von Kohlenwasserstoffpro-
    dukten wie Öl und Gas hin zu nachhaltigen Materialien
    erreichen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Sehr gut!)

    – Danke! – Ich rede deshalb von Quantensprung, da wir
    beim Einsatz von nachhaltigen Ressourcen die gleiche
    Effizienz, den gleichen oder sogar einen besseren Wir-
    kungsgrad als beim Einsatz fossiler Brennstoffe errei-
    chen wollen. Sie alle wissen, glaube ich, dass wir, wenn
    wir über fossile Brennstoffe reden, mit maximalen Wir-
    kungsgraden zwischen 40 und 45 Prozent – teilweise
    sind es 50 Prozent – rechnen. Wir haben aber immer mit
    50 Prozent Verlusten zu rechnen. Das muss man, finde
    ich, wenn man nachhaltige Wirtschaft betreibt, immer
    deutlich sehen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wo liegen die Einsatzgebiete? Sie liegen zum Bei-
    spiel in der Lebensmittelindustrie. Diese bildet in
    Deutschland den viertgrößten Wirtschaftszweig und be-
    steht vorwiegend aus kleinen und mittelständischen Un-
    ternehmen. Wie Sie alle wissen, sind mittelständische
    und kleine Betriebe Basis und Rückgrat der deutschen
    Wirtschaft. Insbesondere in den westlichen Industrie-
    staaten zeichnet sich ein starker Trend hin zu biobasier-
    ten und nachhaltig produzierten Lebensmitteln ab. Die-
    ser Entwicklung liegt eine extrem leistungsfähige
    Industrie zugrunde.

    Die weltweit wichtigste Wertschöpfungskette reicht
    von der Energie- und Rohstoffgewinnung über die Ver-
    arbeitung bis hin zu den physiologischen und sozialen
    Konsequenzen unseres Konsumverhaltens. Allein in den
    USA werden innerhalb dieser Wertschöpfungskette jähr-
    lich mehr als 4 Billiarden Wattstunden eingesetzt. Man
    kann das auch umformulieren und von 4 mal 106 Giga-
    wattstunden sprechen. Das ist die Einheit, mit der wir
    üblicherweise rechnen. Es handelt sich also um eine un-
    glaubliche Energiemenge. Ich kann das auch anders for-
    mulieren: 15 Prozent des weltweiten Energievolumens
    werden in der Agrarwirtschaft verbucht. Das scheint
    eine sehr stichhaltige und konstante Zahl zu sein. Ich
    glaube, daran werden wir etwas ändern müssen. Wir
    werden effizienter werden müssen, und wir werden an-
    dere Mittel und Wege finden müssen, um diesen Ener-
    gieverbrauch zu reduzieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Für die Kultivierung von Getreide, für die Viehzucht
    und für die Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse
    werden Energie, Wasser und Nutzflächen benötigt. Eine
    Zahl: Für die Produktion eines Kilogramms Rindfleisch
    wird etwa das Zehnfache der Energie eingesetzt, die für
    die Produktion der gleichen Menge Brotweizen erforder-
    lich ist. Daraus ergibt sich für uns, glaube ich, eine Kon-
    sequenz. – Da die Redezeituhr abläuft, werde ich es jetzt
    kurz machen.

    Damit sich die Bioökonomie durchsetzen kann, muss
    die Performance stimmen. Es geht also um die Energie-
    frage im Ganzen, um die energetische Nutzung von Bio-
    masse und damit auch um das diese Woche so heiß dis-
    kutierte EEG. Alles hängt mit allem zusammen.

    Deswegen glaube ich: Die Bioökonomie braucht
    starke Partner. Biobasierte Wirtschaft ist eine Quer-
    schnittsaufgabe. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir





    Rainer Spiering


    (A) (C)



    (D)(B)

    als Haus die Bereiche Wirtschaft und Umwelt mit einbe-
    ziehen würden und in der Kombination von vier starken
    Häusern genügend Energie freisetzen, um sich mit der
    Frage der Bioökonomie auseinanderzusetzen. Liebe
    Kolleginnen und Kollegen, haben wir Mut zur Zukunft,
    Mut zur Forschung und Mut zur Bioökonomie! Mit der
    Unterstützung der vier genannten Häuser und mit dem
    Einsatz, den Sie, Herr Schmidt, jetzt schon zeigen, bin
    ich mir sicher, wir können das leisten.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Marlene Mortler erhält nun das Wort für die CDU/

CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Marlene Mortler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Wir reden heute über den zehntgrößten Haus-
    halt innerhalb der Ressorts der Bundesregierung. Ich
    meine, 5,3 Milliarden Euro sind ein stolzer Betrag, ein
    Betrag, der gut angelegt ist. Er ist für mich aber noch
    mehr. Das sage ich nicht nur, weil ich vom Bauernhof
    komme, nicht nur, weil ich seit vielen Jahren in diesem
    Hause Agrarpolitik mache, sondern auch, weil für mich
    das Landwirtschaftsressort eines der absoluten Schlüs-
    selressorts bei der Bewältigung der Herausforderungen
    des 21. Jahrhunderts ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Was erwartet uns in Zukunft? Ich freue mich, dass
    sich heute einige Kollegen mehr mit der Zukunft als mit
    der Vergangenheit beschäftigt haben. Uns erwartet eine
    wachsende Weltbevölkerung. 10 Milliarden Menschen,
    das ist die Zahl, die wir auf uns zukommen sehen. Uns
    erwartet eine noch viel schneller auf uns zukommende
    Nachfrage nach Lebensmitteln. Essgewohnheiten ändern
    sich. Immer mehr Menschen auf der Welt verfügen trotz
    aller Rückschritte und Wirren auf diesem Planeten über
    ein Mindestmaß an Wohlstand. Wir alle wollen, dass
    sich dieser Trend fortsetzt, auch auf dem Teller. Aber das
    sind nur zwei der entscheidenden Trends. Der dritte
    heißt Klimawandel. Ich habe noch kein vernünftiges Kli-
    maschutzszenario gesehen, das ohne einen substanziel-
    len Beitrag der Landwirtschaft auskommt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Richtig!)


    Wir brauchen die Biomasse schon heute als erneuerba-
    ren Energieträger. Wir werden sie in Zukunft noch mehr
    brauchen – Klammer auf, Klammer zu –, trotz EEG. Oh-
    nehin werden wir die Endlichkeit fossiler Ressourcen
    mehr und mehr zu spüren bekommen. Wir werden im-
    mer mehr auf die Güter der Natur angewiesen sein, ob
    als Baustoff, ob als Grundstoff in der chemischen Indus-
    trie oder als Blaupause unserer technischen Entwicklun-
    gen.
    Die Landwirtschaft kann hier eine Schlüsselfunktion
    übernehmen, wenn man sie lässt. Der Bedarf steigt kon-
    tinuierlich, doch die Rahmenbedingungen werden nicht
    einfacher. Wir müssen davon ausgehen, dass für die
    landwirtschaftliche Produktion weltweit künftig nicht
    mehr, sondern weniger Flächen zur Verfügung stehen als
    heute. Natürlich will niemand, dass für die Äcker die
    letzten Regenwälder weichen und Steppenlandschaften
    gerodet werden. Deshalb lassen Sie mich an dieser Stelle
    zwei Dinge sagen.

    Erstens. Ob Mensch und Natur in Frieden miteinander
    leben, ob Nachhaltigkeit funktioniert oder nur ein Mode-
    wort bleibt, ob Klimaschutz einmal wirklich zur Realität
    wird, das alles wird sich ganz wesentlich in ländlichen
    Räumen entscheiden, im Stall und auf dem Acker.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was macht die Bundesregierung dazu? Die Bundesregierung macht nichts dazu!)


    Zweitens. Nachhaltigkeit wird es nicht ohne Fort-
    schritt und Effizienz geben. Das kann vor dem Hinter-
    grund der globalen Lage nicht funktionieren. Fruchtbare
    Ackerflächen sind eine der knappsten Ressourcen, die
    wir haben.

    Deutschland hat das Glück, ein Gunststandort zu sein,
    gesegnet mit gutem Klima und guten Böden.


    (Peter Bleser [CDU/CSU]: Und Wasser!)


    – Und Wasser, Kollege Bleser. – Deshalb bitte ich alle,
    denen wirklich daran gelegen ist, die globalen Heraus-
    forderungen im Hinblick auf Ernährungssicherheit, Kli-
    maschutz und auch Waldschutz zu bewältigen: Verhar-
    ren Sie in der Agrarpolitik nicht in Naivität und
    rückwärtsgewandter Romantik!


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir haben eine Verantwortung, der wir uns stellen müs-
    sen. Das sind wir auch unseren Kindern schuldig.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, aber Sie machen doch gar nichts!)


    Es geht um die Entwicklung neuer Produkte. Es geht um
    sinnvolles, umweltverträgliches Düngen. Es geht um
    fortschrittliche Bearbeitungsmethoden.

    Jüngst konnte ich die Feldtage in Sachsen-Anhalt be-
    suchen. Wer diese Feldtage erlebt hat – ich wünsche mir,
    dass ganz viele junge Menschen sie besuchen, weil sie
    dort einen ganz anderen Einblick in die Zusammenhänge
    bekommen und viel über die Zukunft lernen –, der setzt
    in Zukunft darauf, dass Deutschland ein weltweit füh-
    render Technologiestandort sein, bleiben bzw. werden
    muss. Dann, meine Damen und Herren, werden wir ei-
    nen substanziellen Beitrag zur Lösung der weltweiten
    Ernährungsprobleme leisten und den Klimaschutz weiter
    voranbringen.

    An genau dieser Stelle liegen die Ansichten in diesem
    Haus aber weit auseinander. Genau hier erkennen wir,
    wer sich wirklich für eine globale Bewältigung der Zu-





    Marlene Mortler


    (A) (C)



    (D)(B)

    kunftsherausforderungen einsetzt. Lieber Minister
    Christian Schmidt, ein herzliches Dankeschön, dass Sie
    in der Lage sind, über den sprichwörtlichen Tellerrand
    blicken!

    Das, meine lieben Kolleginnen und Kollegen, zeigt
    auch der vorliegende Haushalt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich finde es richtig, dass 70 Prozent des Agrarhaushaltes
    in die Agrarsozialpolitik fließen, weil es diese 70 Pro-
    zent sind, denen wir die starke und stabile Bauernschaft
    im Land verdanken; ich bin Berichterstatterin für dieses
    Feld und weiß genau um die Bedeutung jeder dieser
    Maßnahmen. Wir können diese 70 Prozent aber nur ver-
    antworten, weil wir weit über eine halbe Milliarde Euro
    für Nachhaltigkeit, Forschung und Innovation bereitstel-
    len – ich wiederhole das gerne –, und das allein im
    Agrarhaushalt. Wie Sie wissen, werden auch über den
    Forschungsetat Maßnahmen finanziert, die für die Zu-
    kunftsfähigkeit unserer Landwirtschaft von großer Be-
    deutung sind.

    Meine Damen, meine Herren, ich bitte Sie um Unter-
    stützung einer Agrarpolitik, die erkennt, welche Schlüs-
    selfunktion die Landwirtschaft in diesem Jahrhundert
    hat, die bereit ist, diese Verantwortung wahrzunehmen,
    und für die eben deshalb Fortschritt, Effizienz und Er-
    tragssteigerung keine Schimpfworte sind und keine
    Feindbilder darstellen. Genau darum geht es. Aus die-
    sem Grund bitte ich um Ihre Zustimmung zum Agrar-
    haushalt des Jahres 2014.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber Ihre Rede passt nicht zum Haushalt! Das ist das Problem!)


    Bevor ich das Rednerpult verlasse, möchte ich noch
    einen herzlichen Glückwunsch sagen – ich hoffe, man
    hat es mir gerade richtig zugeflüstert; ich habe auch noch
    etwas Redezeit, Herr Präsident –, und zwar dem Kolle-
    gen Johann Saathoff zum heutigen Namenstag. Ist er
    noch da?


    (Heiterkeit und Beifall – Zurufe von der SPD: Na klar! – Er redet gleich sogar noch!)


    – Genau, als letzter Redner der Debatte.