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ID1804116300

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    2. Kollege!: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/41 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 I n h a l t : Wahl der Abgeordneten Kathrin Vogler als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 A Tagesordnungspunkt I: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Absicherung stabiler und fai- rer Leistungen für Lebensversicherte (Lebensversicherungsreformgesetz – LVRG) Drucksache 18/1772 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B b) Antrag der Abgeordneten Susanna Karawanskij, Matthias W. Birkwald, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Lebensver- sicherungen auf den Prüfstand stellen – Kein Schnellverfahren zu Lasten der Versicherten Drucksache 18/1815 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 C Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 3566 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 3567 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3569 B Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3570 C Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksachen 18/700, 18/702 . . . . . . . . . . . 3571 C b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksachen 17/14301, 18/1026 . . . . . . . 3571 C II.1 Einzelplan 01 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3571 C II.2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/1002, 18/1023 . . . . . . . 3571 D II.3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . . . . 3571 D II.4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/1008, 18/1023. . . . . 3572 A b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . 3572 A c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushaltsbegleitge- setzes 2014 Drucksachen 18/1050, 18/1223, 18/1762 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3572 A d) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Herstellung des Einver- nehmens von Bundestag und Bundesregierung zum Begehren der Republik Litauen, der dritten Stufe der Europäischen Wirt- schafts- und Währungsunion bei- Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 zutreten und den Euro als Umlauf- währung einzuführen hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages nach Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9a des Gesetzes über die Zusam- menarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in An- gelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/1800 . . . . . . . . . . . . . 3572 B e) Beratung der Unterrichtung durch das Bundesministerium der Finanzen gemäß § 9a des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregie- rung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäi- schen Union: Beitritt Litauens zum Euroraum Drucksache 18/1730 . . . . . . . . . . . . . 3572 B Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3572 C Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3574 C Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3576 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3578 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3580 C Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3582 D Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 3583 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3586 A Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3588 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 3589 A Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3591 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3592 C Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3593 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3594 C Uwe Feiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3596 B II.5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3598 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3598 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 3599 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3600 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 3601 C Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3603 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3604 D Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3606 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3607 C Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3608 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3610 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3611 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3613 B Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 D Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3615 B Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 3617 A II.6 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3618 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3619 A Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3620 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3621 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3623 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3626 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3628 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3629 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 D Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3634 C Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3636 C Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3638 A II.7 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/1016, 18/1023 . . . . . . . 3639 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3640 A Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3641 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3643 B Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3644 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3646 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3647 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 III Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 3648 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3650 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 3651 D Stefan Schwartze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3653 D Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3654 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3655 C Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3656 C Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3657 C II.8 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/1010, 18/1023 . . . . . . . 3659 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3659 B Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3660 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3662 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3664 A Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3665 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3666 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3667 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3668 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3669 C Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 3671 A Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3672 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3673 A Thomas Mahlberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3674 A Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3675 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3677 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3678 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3680 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3681 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3565 (A) (C) (D)(B) 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 Beginn: 10.01 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3681 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 24.06.2014 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 24.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU/CSU 24.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 24.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 24.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 24.06.2014 Groth, Annette DIE LINKE 24.06.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 24.06.2014 Hübinger, Anette CDU/CSU 24.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 24.06.2014 Kolbe, Daniela SPD 24.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 24.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 24.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Rawert, Mechthild SPD 24.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 24.06.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 24.06.2014 Strässer, Christoph SPD 24.06.2014 Thönnes, Franz SPD 24.06.2014 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 24.06.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 24.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 24.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 24.06.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 41. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP I Stabile Leistungen für Lebensversicherte TOP II Haushaltsgesetz 2014, Finanzplan 2013 - 2017 Epl 01 Bundespräsident Epl 02 Bundestag Epl 03 Bundesrat Epl 08, Finanzen Epl 20 Bundesrechnungshof Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Epl 15 Gesundheit Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Franz-Josef Holzenkamp


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    Frau Maisch, ich fand Sie im Ausschuss viel netter. Ei-
    nes aber kann ich Ihnen versichern: Konfliktscheu sind
    wir Schwarzen garantiert nicht.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Aber an den Konflikten werden wir gemeinsam Spaß ha-
    ben.

    Zunächst möchte ich allen Beteiligten, die diesen
    Haushalt aufgestellt haben, Danke sagen: Herrn Minister
    mit seinem ganzen Team, sämtlichen Ministerien, den
    Haushältern, allen Fachgruppen. Ich finde, wir haben ei-
    nen guten Haushalt aufgestellt. Er trägt der Konsolidie-
    rungsnotwendigkeit Rechnung – wir wissen, dass wir
    nur das ausgeben können, was wir im Portemonnaie ha-
    ben –, aber setzt gleichzeitig die richtigen Signale.

    Meine Damen und Herren, die jüngste Verbraucher-
    befragung im Auftrag des BMEL hat festgestellt, dass
    80 Prozent aller Verbraucher mit der Qualität der Le-
    bensmittel der deutschen Land- und Ernährungswirt-
    schaft sehr zufrieden sind. Sie erfreuen sich an der Viel-
    falt und an der Hochwertigkeit deutscher Lebensmittel.
    Das ist eine gute Botschaft. Da dürfen wir uns auch ein-
    mal freuen; da dürfen wir auch einmal lächeln.

    Frau Binder, ein sehr deutlicher Hinweis auf die Qua-
    lität unserer Ernährung ist die Tatsache, dass die Men-
    schen in unserem Land immer älter werden. Es gab noch
    nie so viele Alte wie heute, und die durchschnittliche Le-
    benserwartung steigt weiter. Das ist das beste und deut-
    lichste Zeichen dafür, wie gesund unsere Ernährung ist;
    das ist ganz einfach feststellbar.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    In einem pflichte ich allen Beteiligten bei – Frau
    Drobinski-Weiß hat ein paar Punkte angesprochen –: Es
    bleibt einiges zu tun.

    Ich kann die gute Stimmung aber nachvollziehen;
    denn Landwirtschaft in Deutschland steht für Verantwor-
    tung, für Vielfalt und auch für Erfolg. Darauf können wir
    stolz sein; damit können wir auch selbstbewusst umge-
    hen. Wir als Land- und Ernährungswirtschaft in
    Deutschland sind wer. In der gesamten Kette sind es
    etwa 5 Millionen Arbeitskräfte; das ist die zentrale Wirt-
    schaftssäule des ländlichen Raums. Wir investieren im
    ländlichen Raum, in sichere Arbeitsplätze dort, allein im
    ersten Halbjahr 2014 6 Milliarden Euro. Das bedeutet
    Investitionen in moderne Technik, mehr Umweltschutz,
    mehr Tierschutz und mehr Effizienz. Das ist der richtige
    Weg. Wir machen es so, anstatt Verbote zu fordern, was
    zu Produktionsverlagerungen führt, womit wir dem Tier-
    oder Umweltschutz einen Bärendienst erweisen. Das ist
    Ihr Weg, und der ist falsch.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Zum Thema Forschung. Das ist mir ein besonderes
    Anliegen, weil Forschung letztendlich – da sind wir uns
    alle einig, denke ich – Zukunft bedeutet. Die Landwirt-
    schaft in Deutschland ist gut aufgestellt. Aber auch wir
    sehen in verschiedenen Bereichen die Notwendigkeit
    von Weiterentwicklungen. Ich will einige Beispiele an-
    sprechen: Wie können wir das Tierwohl in Deutschlands
    Ställen verbessern? Deshalb machen wir Praxis- und De-
    monstrationsversuche. Wir wollen nicht verbieten, son-
    dern Lösungen erarbeiten. – Wie können wir negative
    Effekte auf die Umwelt verringern? Deshalb gibt es bei
    uns den Nationalen Aktionsplan zur nachhaltigen An-
    wendung von Pflanzenschutzmitteln. Deshalb sind wir
    dabei, in der Düngeverordnung bessere Bedingungen für
    unsere Umwelt zu erreichen. – Wie können wir die Pro-
    duktivität im Ökolandbau verbessern, damit auch dort
    die Nachhaltigkeit gesteigert wird? Deshalb – das ist,
    glaube ich, vorhin nicht richtig verstanden worden – se-
    hen wir in diesem Haushalt mehr Forschungsförderung
    für den Ökolandbau vor.

    Meine Damen und Herren, zu welcher Produktions-
    form sich ein Landwirt auch immer entschließt: Ent-
    scheidend ist stets die enge Verzahnung zwischen Öko-
    logie, Ökonomie und letztendlich auch sozialen
    Aspekten. Dieses Zieldreieck müssen wir immer im
    Blick haben, weil wir anders keine intelligente Lösung
    für die Landwirtschaft von morgen finden, die alle
    Punkte berücksichtigt.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Deshalb unterstützen wir in unserem Haushalt die For-
    schung in der Gesamtsumme mit immerhin etwa 500 Mil-
    lionen Euro. Das sind Mittel für Forschung, für Nachhal-
    tigkeit und für mehr Innovation.

    Zudem haben wir die Eiweißstrategie verankert. Da-
    für gibt es einen eigenen Titel – das wurde schon mehr-
    fach angesprochen –, und das ist auch richtig. Wilhelm
    Priesmeier, du hast mich sehr frühzeitig angesprochen:
    Können wir das nicht machen? Das ist uns wichtig. –
    Wir waren uns sofort einig und haben das gemeinsam
    auf den Weg gebracht. So arbeiten Koalitionen vernünf-
    tig zusammen. So gehört sich das. Gleichzeitig hat das
    den Nebeneffekt, dass mehr Forschungsmittel für den
    Ökolandbau in dem entsprechenden Bundesprogramm
    zur Verfügung stehen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie der Abg. Ute Vogt [SPD])


    – Da dürfte selbst die Opposition klatschen. Das müsste
    doch eigentlich in Ihrem Sinne sein. Gucken Sie doch
    nicht so griesgrämig drein!

    Ich will an dieser Stelle, weil es um Eiweiß geht, auch
    das Thema Greening noch einmal ansprechen. Wir hat-
    ten lange Diskussionen über die Anwendung von Pflan-
    zenschutz. Meine Damen und Herren, wenn wir den
    Eiweißanbau fördern wollen, dann ist es richtig, auf öko-





    Franz-Josef Holzenkamp


    (A) (C)



    (D)(B)

    logischen Vorrangflächen Eiweißpflanzen so anzubauen,
    dass wir sie auch ernten können.


    (Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber doch nicht mit Pestiziden, Herr Kollege! Das ist doch nicht ökologisch!)


    Deshalb gehört letztendlich der Pflanzenschutz mit dazu.
    Deshalb war das eine richtige Entscheidung. Wenn man
    einfordert, mehr für die Eiweißstrategie zu tun, wie es
    die Grünen machen,


    (Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es geht doch nicht, auf ökologischen Vorrangflächen Gift auszubringen! – SvenChristian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nichts verstanden!)


    dann dürfte man sich in dieser Frage eigentlich nicht ver-
    wehren.

    Ich will noch etwas zum Thema „Internationales und
    Agrarexporte“ sagen, weil das eine zunehmende Bedeu-
    tung hat. Ich bedaure, dass Grüne und Linke die Absatz-
    unterstützung des Ministeriums zusammenstreichen
    wollen. Meine Damen und Herren, es geht um KMU-
    Förderung, um die Förderung kleiner und mittelständi-
    scher Unternehmen. Das, was in allen Wirtschaftsbran-
    chen gewollt wird und gewollt ist, kann doch in der
    Landwirtschaft nicht falsch sein. Wenn Sie diese Posi-
    tion nicht verlassen, dann arbeiten Sie gegen die deut-
    schen Bauern; das muss man so deutlich sagen.


    (Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist Quatsch! – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie machen doch nichts für die Bauern!)


    Man kann hier als Beispiel den Milchpreis anführen.
    Dieser Milchpreis, über den sich deutsche Milchbauern
    freuen, würde nicht einmal annähernd erreicht, wenn wir
    nicht die Exportmöglichkeiten hätten. Sie lehnen den
    Export ab. Dann müssen Sie aber auch die Frage beant-
    worten: Wie wollen Sie mit Importen umgehen? Wollen
    Sie uns abschotten? Wollen Sie den deutschen Bürgerin-
    nen und Bürgern ausländische Lebensmittel vorenthal-
    ten? Wie wollen Sie es letztendlich handhaben? Export
    ist nichts Unanständiges und Verwerfliches. Export ist
    notwendig für ein ausreichendes und vernünftiges Fami-
    lieneinkommen deutscher Bauern.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich möchte – das ist mir ein Anliegen – noch einige
    Sätze zu den Schwellen- und Entwicklungsländern sa-
    gen. Auch im Zusammenhang mit dem Export wird uns
    immer wieder vorgehalten, wir würden gegen diese Län-
    der arbeiten. Meine Damen und Herren, damit es klar
    bleibt oder dem einen oder anderen klar wird: Wir wol-
    len keine Exportsubventionen. Wir lehnen sie ab. Sie
    dürfen nicht wiederkommen. Wir wollen aber für wich-
    tige Länder als Türöffner fungieren. Hier macht das
    BMEL, mit Minister Schmidt vorneweg, einen sehr gu-
    ten Job, wofür wir dankbar sind. Wir stocken, wie in die-
    sem Haushalt ersichtlich ist, beispielsweise die Mittel
    für die bilaterale technische Zusammenarbeit um fast
    2,5 Millionen Euro auf. Ich finde, das ist ein lohnendes
    Projekt, und bin verwundert, dass die Grünen diesen Ti-
    tel streichen wollen. Wir setzen diese Mittel in Projekte
    für die Ausbildung von Landwirten in Entwicklungslän-
    dern und in Schwellenländern ein, damit sie produktiver
    werden. Sie sind dagegen, weil Sie Kommunikations-
    kampagnen, beispielsweise gegen Grüne Gentechnik,
    machen wollen. Verehrte Kolleginnen und Kollegen, las-
    sen Sie die Bedienung der Angstindustrie! Das bringt Ih-
    nen nichts ein.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir sind auch im gesundheitlichen Verbraucherschutz
    gut unterwegs. Lieber Christian Schmidt, es ist ein gro-
    ßer Erfolg, dass der gesundheitliche Verbraucherschutz
    in unserem Ministerium verbleibt. Hier ist die Fachkom-
    petenz. Ich kann mir nicht vorstellen, verehrte Kollegin
    Drobinski-Weiß, –



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Herr Kollege!


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Franz-Josef Holzenkamp


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    – ja, ich komme zum letzten Satz –, dass eine Veteri-

    närabteilung in einem Querschnittsressort wie dem BMJ
    Sinn macht. Deshalb ist es an dieser Stelle richtig aufge-
    hoben.

    Meine Damen und Herren, in den kommenden Jahren
    haben wir die große Aufgabe, uns in einer kritischen
    Diskussion mit der Landwirtschaft und der Gesellschaft
    auseinanderzusetzen. Ich lade Sie alle ein, dieses mitei-
    nander sachlich und realistisch zu tun, in die Zukunft ge-
    richtet und so, wie es die 300 000 Bauernfamilien in
    Deutschland verdienen.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)