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ID1804112500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/41 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 I n h a l t : Wahl der Abgeordneten Kathrin Vogler als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 A Tagesordnungspunkt I: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Absicherung stabiler und fai- rer Leistungen für Lebensversicherte (Lebensversicherungsreformgesetz – LVRG) Drucksache 18/1772 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B b) Antrag der Abgeordneten Susanna Karawanskij, Matthias W. Birkwald, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Lebensver- sicherungen auf den Prüfstand stellen – Kein Schnellverfahren zu Lasten der Versicherten Drucksache 18/1815 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 C Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 3566 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 3567 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3569 B Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3570 C Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksachen 18/700, 18/702 . . . . . . . . . . . 3571 C b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksachen 17/14301, 18/1026 . . . . . . . 3571 C II.1 Einzelplan 01 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3571 C II.2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/1002, 18/1023 . . . . . . . 3571 D II.3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . . . . 3571 D II.4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/1008, 18/1023. . . . . 3572 A b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . 3572 A c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushaltsbegleitge- setzes 2014 Drucksachen 18/1050, 18/1223, 18/1762 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3572 A d) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Herstellung des Einver- nehmens von Bundestag und Bundesregierung zum Begehren der Republik Litauen, der dritten Stufe der Europäischen Wirt- schafts- und Währungsunion bei- Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 zutreten und den Euro als Umlauf- währung einzuführen hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages nach Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9a des Gesetzes über die Zusam- menarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in An- gelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/1800 . . . . . . . . . . . . . 3572 B e) Beratung der Unterrichtung durch das Bundesministerium der Finanzen gemäß § 9a des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregie- rung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäi- schen Union: Beitritt Litauens zum Euroraum Drucksache 18/1730 . . . . . . . . . . . . . 3572 B Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3572 C Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3574 C Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3576 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3578 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3580 C Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3582 D Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 3583 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3586 A Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3588 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 3589 A Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3591 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3592 C Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3593 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3594 C Uwe Feiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3596 B II.5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3598 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3598 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 3599 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3600 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 3601 C Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3603 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3604 D Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3606 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3607 C Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3608 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3610 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3611 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3613 B Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 D Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3615 B Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 3617 A II.6 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3618 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3619 A Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3620 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3621 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3623 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3626 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3628 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3629 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 D Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3634 C Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3636 C Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3638 A II.7 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/1016, 18/1023 . . . . . . . 3639 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3640 A Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3641 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3643 B Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3644 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3646 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3647 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 III Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 3648 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3650 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 3651 D Stefan Schwartze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3653 D Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3654 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3655 C Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3656 C Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3657 C II.8 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/1010, 18/1023 . . . . . . . 3659 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3659 B Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3660 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3662 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3664 A Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3665 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3666 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3667 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3668 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3669 C Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 3671 A Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3672 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3673 A Thomas Mahlberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3674 A Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3675 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3677 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3678 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3680 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3681 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3565 (A) (C) (D)(B) 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 Beginn: 10.01 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3681 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 24.06.2014 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 24.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU/CSU 24.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 24.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 24.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 24.06.2014 Groth, Annette DIE LINKE 24.06.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 24.06.2014 Hübinger, Anette CDU/CSU 24.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 24.06.2014 Kolbe, Daniela SPD 24.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 24.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 24.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Rawert, Mechthild SPD 24.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 24.06.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 24.06.2014 Strässer, Christoph SPD 24.06.2014 Thönnes, Franz SPD 24.06.2014 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 24.06.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 24.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 24.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 24.06.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 41. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP I Stabile Leistungen für Lebensversicherte TOP II Haushaltsgesetz 2014, Finanzplan 2013 - 2017 Epl 01 Bundespräsident Epl 02 Bundestag Epl 03 Bundesrat Epl 08, Finanzen Epl 20 Bundesrechnungshof Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Epl 15 Gesundheit Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Zur Information an die Unionsfraktion: Der Kredit,

    den der Kollege Rainer hinterlassen hat,


    (Alois Rainer [CDU/CSU]: Gerne gemacht!)


    ist hiermit aufgebraucht; aber Sie haben ja noch drei Re-
    den auf der Redeliste.


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Beim Elfmeterschießen machen wir dann aber auch mit!)


    Aber zuallererst hat die Kollegin Franziska Brantner
    für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen das Wort.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und
    Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren, die Sie heute
    bei uns sind! In einem Spiegel-Interview vom Dezember
    hat Frau Schwesig noch erklärt, dass es von Bundesseite
    aus „eine ordentliche Summe Geld“ für die Kitas geben
    wird. Davon ist jetzt nicht mehr viel übrig: Es sollten
    erst 2 Milliarden Euro sein. Dann hieß es: 1 Milliarde
    Euro. Jetzt sind es noch 550 Millionen Euro.

    Jetzt seien Sie einmal ganz ehrlich, liebe Kolleginnen
    und Kollegen von der SPD: Ist eine halbe Milliarde Euro
    für vier Jahre ein gutes Ergebnis für die Kitas, oder war
    Herr Schäuble nicht einfach sehr pfiffig? Das könnte
    man ja auch einmal sagen: Er hat doch ganz klug und





    Dr. Franziska Brantner


    (A) (C)



    (D)(B)

    lustig-pfiffig verhandelt. – Für die Kinder in diesem
    Land ist das aber kein gutes Ergebnis.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Sönke Rix [SPD]: Fragen Sie auch einmal Ihre Landesregierung!)


    Herr Rainer, es hat mich schon überrascht, dass Sie
    vorhin einfach gesagt haben – der Kollege ist gar nicht
    mehr da –, das Betreuungsgeld sei wunderbar. Ich finde
    es wirklich beeindruckend, dass jemand von der Regie-
    rungsseite die eigene Analyse aus dem Hause der Minis-
    terin einfach ignorieren kann, die eindeutig sagt: Das
    Betreuungsgeld trägt zu größerer sozialer Ungerechtig-
    keit bei. Ich finde es ganz schön mutig, das zu ignorieren
    und zu sagen, das sei trotzdem ein Erfolg, also einfach
    gegen die Fakten anzureden und zu sagen: Die Realität
    ist uns doch egal. Hauptsache, es passt in unsere Ideolo-
    gie!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Da wir jetzt über die Investitionen für die Kitas reden,
    können wir uns ja vielleicht auch einmal fragen – gerade
    kam der Zuruf zu den Ländern –, wie wir es schaffen,
    dass das Geld wirklich zielgerichtet bei den Kitas an-
    kommt. Dafür brauchen wir ein Qualitätsgesetz, über das
    wir sicherstellen können, dass die Gelder vor Ort an-
    kommen. Das ist doch unsere Aufgabe.


    (Sönke Rix [SPD]: Wenn die Länder das mitmachen!)


    Ich finde, wir sollten daran arbeiten. Ich weiß, dass
    Sie das wollen, Frau Schwesig, und ich finde das absolut
    richtig. Unsere Unterstützung haben Sie, weil diejeni-
    gen, die sich in den Verhandlungen für die kleinen Kin-
    der einsetzen, immer den Kürzeren ziehen werden, wenn
    wir es nicht schaffen, dieses Gesetz voranzubringen.
    Hier können Sie auf unsere Unterstützung zählen. Wir
    kämpfen mit an Ihrer Seite für die Qualität in den Kitas
    und für unsere kleinen Kinder in Deutschland.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Sönke Rix [SPD]: Nordrhein-Westfalen geht voran!)


    – Die einzelnen Bundesländer will ich jetzt nicht erwäh-
    nen.

    Ich möchte noch einen Punkt erwähnen, der im Haus-
    halt leider nicht stark genug berücksichtigt wird. Wir alle
    finden es beschämend, dass rund 2,5 Millionen Kinder
    in Deutschland in Armut leben. 15 Prozent der Kinder in
    Deutschland leben in Haushalten mit Hartz-IV-Bezug.
    Wo tauchen diese Kinder und ihre Familien im Haushalt
    auf? Selbst die Erhöhung des Kinderzuschlags – und
    auch sie wäre nur ein kleiner Schritt in die richtige Rich-
    tung – ist in weiter Ferne. Wir müssen endlich die Kon-
    sequenzen aus der Evaluation der Ehe- und Familienför-
    derung ziehen und uns an die Umgestaltung der
    Leistungen machen.

    Frau Schön, Sie haben es ja richtig gesagt: Wir geben
    in Deutschland in diesem Bereich sehr viel Geld aus. –
    Die Frage ist nur: Geben wir es richtig aus, sodass wir
    die Ziele, die Sie genannt haben – davon können wir alle
    wahrscheinlich relativ viele unterschreiben –, damit
    auch erreichen? Unserer Meinung nach tun Sie das nicht.
    Die Evaluierung hat auch gezeigt: Sie erreichen die
    selbstgesetzten Ziele mit diesen Geldern nicht. Gehen
    Sie dieses schwierige Thema deshalb endlich einmal an
    – Sie sind eine Große Koalition und haben eine große
    Mehrheit –, und zeigen Sie Mut, diese Gelder in
    Deutschland endlich wirklich im Sinne der Kinder zu
    vergeben, und zwar unabhängig vom Trauschein der El-
    tern, sodass es Gerechtigkeit gibt und Kinderarmut in
    Deutschland effektiv bekämpft wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Beim ElterngeldPlus geht es voran. Große Teile da-
    von finden wir richtig. Die Kollegin hat es aber schon er-
    wähnt: Wir finden es schwierig, dass es bei jenen, die
    Hartz IV beziehen, angerechnet wird.

    Erlauben Sie mir, in diesem Zusammenhang noch ei-
    nen Punkt zu erwähnen: Es geht um Flexibilisierung.
    Wir wünschen uns, dass das Ganze noch wesentlich fle-
    xibler gestaltet wird. In anderen europäischen Ländern,
    zum Beispiel in Belgien und Schweden, kann die Eltern-
    zeit vierteltägig genommen und entsprechend verlängert
    werden. Das kostet de facto nicht mehr, verschafft den
    Eltern aber die Flexibilität, die sie wollen, sodass sie das
    ganz individuell gestalten können. Wenn wir schon Fle-
    xibilität in dieses System hineinbringen: Warum erhöhen
    Sie sie nicht ganz stark, indem die Elternzeit vierteltägig
    genommen und somit das Elterngeld über einen entspre-
    chend längeren Zeitraum bezogen werden kann?

    Frau Schwesig, liebe Kolleginnen und Kollegen der
    Regierungsfraktionen, mit dem Haushalt 2014 können
    Sie uns vielleicht noch vertrösten, weil Sie neu im Amt
    sind, aber für 2015 erwarten wir Taten, vor allem zur Be-
    kämpfung von Kinderarmut. Wir zählen auf Sie.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Der Herr Kollege Marcus Weinberg hat für die CDU/

CSU-Fraktion das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU – Paul Lehrieder [CDU/CSU]: Guter Mann!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Marcus Weinberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Der Kollege Wunderlich telefoniert. Lieber geschätzter
    Kollege Wunderlich, ich komme noch einmal zu der Sa-
    che mit dem Kinderzuschlag zurück, auch wenn ich ge-
    fühlt der 27. Redner bin, der das korrigiert.


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Dann muss es ja gesessen haben!)


    Ganz im Sinne von Oscar Wilde, den Sie so gerne zitie-
    ren, sage ich: „Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen
    haben und den Mund halten.“ Da das Thema vom Tisch
    ist und die Angelegenheit bereinigt ist, bitte ich Sie: Wir
    sollten nicht verschiedene Dinge miteinander vermi-
    schen, die nichts miteinander zu tun haben.





    Marcus Weinberg (Hamburg)



    (A) (C)



    (D)(B)

    Ich will in meiner Rede darauf hinweisen, dass der
    Anfang der Haushaltsberatungen immer eine gute Gele-
    genheit bietet, sehr konkret zu definieren: Worin inves-
    tiert man, und wo setzt man politische Schwerpunkte?
    Es ist auch immer so, dass eine Haushaltsberatung insge-
    samt dazu dient, zu überlegen: Was ist eigentlich die
    Philosophie, möglicherweise sogar der gute Geist einer
    Koalition, wenn es um die Frage geht, wie Familienpoli-
    tik aussehen sollte? Nadine Schön hat schon viel dazu
    gesagt, was uns bei der Entwicklung von familienpoliti-
    schen Maßnahmen in den nächsten Jahren prägt.

    Ich möchte ihre Ausführungen gerne noch um drei
    Punkte ergänzen. Der erste Punkt ist das Thema Wahl-
    freiheit. Wir sehen, dass Familien und Betroffene für
    sich in einer verstärkten Form von Wahlfreiheit entschei-
    den müssen, was die richtigen Mittel oder Möglichkeiten
    sind. Der zweite Punkt betrifft die Chancengerechtigkeit
    auf mehreren Ebenen. Es geht um die Frage des Einkom-
    mens, um die Rolle von Mann und Frau sowie inzwi-
    schen auch um die Frage von Jung und Alt und darum,
    hier einen Ausgleich zu schaffen. Der dritte Punkt ist die
    immer häufiger in unserer Gesellschaft geführte Diskus-
    sion, im Zusammenhang mit Familienbildern die Le-
    bensqualität zu stärken. Diese Lebensqualität hängt von
    folgendem Dreieck der Familienpolitik ab: finanzielle
    Leistung auf der einen Seite, Infrastrukturmaßnahmen
    auf der anderen Seite und Zeitmanagement auf der drit-
    ten Ebene.

    Ich möchte die Grünen, weil sie mehrfach die finan-
    ziellen Leistungen dieser Bundesregierung kritisiert
    haben, daran erinnern – ich erwähne es mittlerweile
    ungern –: Wir haben den Etat im Bereich der Familien-
    politik im Vergleich zum letzten rot-grünen Etat, an dem
    Sie beteiligt waren, um über 76 Prozent gesteigert. Es ist
    ein deutliches Signal der letzten Jahre gewesen, dass in
    Familien investiert wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Petra Crone [SPD])


    Es gilt, bei den Grundlagen zu sehen, dass sich Fami-
    lienbilder und Leitbilder natürlich verändern. Es wird
    unsere Aufgabe sein, in der Zukunft diese veränderten
    Familienbilder verstärkt anzuerkennen. Ich meine damit,
    die Vielfalt bedarfsgerecht zu unterstützen und dabei
    Vertrauen zu haben, dass die Familien, wenn sie die
    Wahl haben, am besten wissen, was sie zu tun haben und
    welche Leistungen sie in Anspruch nehmen können, und
    dabei den Eltern nichts vorzuschreiben, also diesen Be-
    reich zu entideologisieren. Jahrzehntelang haben wir ge-
    nau das gemacht, nämlich ideologisiert. Diese Zeit muss
    vorbei sein. Vielmehr muss die Anerkennung der Frei-
    heit ganz oben auf unserer Agenda stehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das heißt dann auch, dass Familienleistungen zu
    überprüfen sind. Da Familienleistungen in bestimmten
    Jahrzehnten unter gewissen gesellschaftlichen Bedin-
    gungen entwickelt wurden, wird man immer wieder
    überprüfen müssen: Sind sie noch aktuell? Helfen sie
    noch da, wo sie helfen sollen? Das werden wir tun. All
    das müssen wir aber auch unter dem Gesichtspunkt der
    Haushaltskonsolidierung sehen, das ein Grundziel ist.
    Nadine Schön hat es deutlich gemacht: Unter dem Strich
    ist das Wichtigste für die nachfolgende Generation, für
    unsere Kinder, dass wir ihnen so wenig Schulden wie
    möglich hinterlassen; denn sie sind diejenigen, die diese
    Schulden begleichen müssen. Diese Last sollten wir ih-
    nen nehmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wenn man sich die familienpolitischen Maßnahmen
    von heute und der nächsten Jahre anschaut, dann ist es
    wichtig, nicht nur zu überlegen, was wir in der Politik
    wollen, sondern die Frage ist: Was sind die Wünsche
    und Erfordernisse, die von Familien definiert werden?
    Wenn man sich die TOP 4 der Erwartungen von Eltern
    an die Familienpolitik ansieht, dann stellt man fest, dass
    sich in den letzten Jahren nicht viel verändert hat, ob-
    wohl bereits viel passiert ist. Es sind die Themen Verein-
    barkeit von Beruf und Familie, Ausbau von Krippenplät-
    zen, Stärkung junger Familien und Schaffung besserer
    Bildungschancen, gerade für Kinder bedürftiger Fami-
    lien. Das ist auch unser Ansatz, unsere rote Linie, die
    sich seit vielen Jahren durch unsere Familienpolitik
    zieht.

    Eines ist hinzugekommen und wird sich im Laufe der
    nächsten Jahre noch verstärken – das bildet dieser Haus-
    halt ab; es wird in den nächsten Jahren noch stärker ab-
    gebildet werden –: Das ist der Wunsch vieler Mütter und
    Väter, gemeinsam und partnerschaftlich Erwerbstätig-
    keit und Familienarbeit zusammenzubringen. Das ist
    auch unser Ansinnen in der Politik. Wir sehen, dass
    mehr junge Väter mehr Zeit mit Kindern verbringen
    wollen, dass aber auch mehr junge Mütter wieder ver-
    stärkt arbeiten wollen. Danach hat sich die Politik auszu-
    richten. Das machen wir.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Der erste Schritt war, zu sagen: Das Elterngeld ist
    die richtige Maßnahme. Jetzt kommt der zweite Schritt,
    indem wir sagen: Diese Maßnahme muss mit dem El-
    terngeldPlus noch verstärkt werden. Insbesondere der
    Wunsch nach mehr Partnerschaftlichkeit wird sich in
    den Maßnahmen der Politik abbilden.

    Wenn ich von dem Dreieck Infrastruktur, Geld und
    Zeitmanagement spreche, dann kann man mit Blick auf
    den Haushalt erstens feststellen, dass beim Krippenaus-
    bau Enormes geleistet worden ist. Es wurden 5,4 Mil-
    liarden Euro für mittlerweile über 800 000 Betreuungs-
    plätze bereitgestellt. Das betraf den Rechtsanspruch ab
    1. August 2013. Jahrelang von der Opposition belächelt,
    hat es geklappt. Jetzt wird man schauen, wie der weitere
    Bedarf ist, und dann wird man Lösungen finden – das ist
    eine klare Zusage –, wie dieser weitere Bedarf abgebil-
    det wird.

    Dazu bekommen die Länder bis jetzt noch einmal
    845 Millionen Euro für die Betriebskosten, und ab 2017
    kommen noch einmal 100 Millionen Euro hinzu.





    Marcus Weinberg (Hamburg)



    (A) (C)



    (D)(B)

    Damit ist auch verbunden, dass die Länder gerade bei
    dem Gesichtspunkt der Qualitätssteigerung in der Ver-
    antwortung stehen. Denn es ist so, dass, wenn wir ab
    2017 diese Mittel in Höhe von jährlich fast 1 Milliarde
    Euro bereitstellen, damit die Erwartung verbunden ist,
    dass uns die Länder dann auch deutlich signalisieren,
    dass Qualitätssteigerungen angestrebt werden.

    Der zweite Punkt ist die Einführung des Elterngeldes;
    dafür wurden mittlerweile im Etat 2014 deutlich über
    5 Milliarden Euro veranschlagt. Es ist also ein Erfolgs-
    modell, das angenommen wurde und deshalb auch ent-
    sprechend ausgebaut wird.

    Drittens will ich noch einmal die Schwerpunktkitas
    Sprache ansprechen. Hierfür sind im Jahr 2014 126 Mil-
    lionen Euro eingestellt worden. Gerade auch im Hin-
    blick auf das Thema Bildungschancen – das ist ja immer
    Ihr Thema – haben viele Maßnahmen der Vergangenheit
    gut gewirkt – übrigens nicht nur im Bereich der Familie,
    sondern auch im Bereich der Bildung. Ich habe hierzu
    noch das „Haus der kleinen Forscher“ und Ähnliches im
    Kopf. Wer das erlebt hat, weiß, dass Bildungsimplikatio-
    nen mehr und mehr an Bedeutung gewonnen haben und
    auch ausgeweitet wurden.

    Der Bundesfreiwilligendienst und die Mehrgeneratio-
    nenhäuser sind bereits angesprochen worden und werden
    noch einmal angesprochen werden. Dies sind wichtige
    Themen genauso wie das Thema Familienpflegezeit,
    wofür 1,1 Millionen Euro bereitgestellt wurden. Auch
    hier werden wir uns darauf einstellen müssen, dass wir
    in fünf oder in zehn Jahren über ganz andere Summen
    und Maßnahmen sprechen werden, um dies abzufedern
    und dem demografischen Wandel entgegenzuwirken.

    Fazit für den Haushalt 2014: Sicherung, Bewahrung
    und Verstetigung von guten Maßnahmen der letzten
    Jahre. Diese werden fortgeführt, verstetigt und an der ei-
    nen und an der anderen Stelle neu justiert.

    Noch ein Ausblick auf 2015. Das Thema Flexibilisie-
    rung der Elternzeit ist angesprochen worden. Ich freue
    mich, dass die Grünen da mit an unserer Seite stehen,
    wenn es darum geht, dass dies ein wichtiges Thema ist.
    Nun kann man lange darüber reden, das noch flexibler
    zu gestalten. Ich meine aber, familienpolitische Maßnah-
    men müssen auch im Einvernehmen mit der Wirtschaft,
    insbesondere mit dem Mittelstand, entwickelt werden.
    Wir haben nichts davon, wenn wir versuchen, Themen
    nur über gesetzliche Grundlagen durchzusetzen, sondern
    es muss ein Einvernehmen geben.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wenn mittelständische Betriebe das so akzeptieren,
    ist es übrigens auch in deren Sinne; denn diese haben ja
    ein Interesse an Fachkräften und auch ein Interesse da-
    ran, dass zum Beispiel aus Teilzeit wieder Vollzeit wird.
    Insoweit gibt es da eine sogenannte Win-win-Situation
    für beide Seiten. Das ElterngeldPlus verbessert die
    Kombination von Teilzeit und Elterngeld. Über diese
    Flexibilisierung wollen wir dazu kommen, dass die Fa-
    milien wirklich sehr individuell abbilden können, was
    sie sich wünschen – auch mit dem Partnerschaftsbonus.
    Als entscheidendes Kriterium bzw. als Überbau muss
    für uns gelten: Wir wollen eine familiengerechte Ar-
    beitswelt statt einer arbeitsgerechten Familie. Das heißt,
    der Ansatz muss immer sein, dass Familie das ist, was
    uns prägt, auch wenn sich die traditionellen Familienbil-
    der verändert haben. Auch wenn es dort neue Justierun-
    gen und neue Veränderungen gibt, ist es so, dass sich die
    Arbeitswelt auch nach der Familie ausrichten muss. Des-
    wegen wird man genau überlegen, welche Rechtsansprü-
    che es gibt. Ich nenne beispielsweise die Rückkehr in
    Vollzeit nach Teilzeit. Wir müssen sehen, welche famili-
    enpolitischen Maßnahmen wir überprüfen müssen.

    Ich glaube, es wird notwendig, die familienpoliti-
    schen Leistungen noch stärker zu bündeln und strate-
    gisch noch besser aufzustellen, auch unter Effizienzge-
    sichtspunkten, also unter dem Kriterium, welcher Euro
    eigentlich für die Familien, für die Gesellschaft – auch
    unter dem Gesichtspunkt von Bildungsimplikationen –
    welchen Mehrwert hat. Das wird in den nächsten Jahren
    eine Aufgabe sein.

    Das Zweite wird sein, noch stärker die Vielfalt der
    verschiedenen Lebensentwürfe zu akzeptieren und durch
    konkrete Maßnahmen zu unterstützen. Die Situation von
    Alleinerziehenden ist noch nicht gelöst. Wir haben uns
    in der Koalitionsvereinbarung dazu geäußert; das wird
    noch ein Thema sein, das auf der Agenda steht.

    Insoweit, glaube ich, haben wir mit dem Haushalt
    2014 in konsequenter Art und Weise das fortentwickelt
    und weiter ausgebaut, was wir in den letzten Jahren auf-
    gebaut haben. Dafür bin ich sehr dankbar.

    Jetzt möchte ich ein zweites Mal Oscar Wilde – Sie
    zitieren ihn ja immer so gern – zitieren: Die Anzahl un-
    serer Neider bestätigt unsere Fähigkeiten.


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Danke!)


    In diesem Sinne einen schönen Restabend.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Das wird aber ein schöner Abend!)