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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/41 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 I n h a l t : Wahl der Abgeordneten Kathrin Vogler als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 A Tagesordnungspunkt I: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Absicherung stabiler und fai- rer Leistungen für Lebensversicherte (Lebensversicherungsreformgesetz – LVRG) Drucksache 18/1772 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B b) Antrag der Abgeordneten Susanna Karawanskij, Matthias W. Birkwald, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Lebensver- sicherungen auf den Prüfstand stellen – Kein Schnellverfahren zu Lasten der Versicherten Drucksache 18/1815 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 C Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 3566 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 3567 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3569 B Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3570 C Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksachen 18/700, 18/702 . . . . . . . . . . . 3571 C b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksachen 17/14301, 18/1026 . . . . . . . 3571 C II.1 Einzelplan 01 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3571 C II.2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/1002, 18/1023 . . . . . . . 3571 D II.3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . . . . 3571 D II.4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/1008, 18/1023. . . . . 3572 A b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . 3572 A c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushaltsbegleitge- setzes 2014 Drucksachen 18/1050, 18/1223, 18/1762 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3572 A d) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Herstellung des Einver- nehmens von Bundestag und Bundesregierung zum Begehren der Republik Litauen, der dritten Stufe der Europäischen Wirt- schafts- und Währungsunion bei- Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 zutreten und den Euro als Umlauf- währung einzuführen hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages nach Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9a des Gesetzes über die Zusam- menarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in An- gelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/1800 . . . . . . . . . . . . . 3572 B e) Beratung der Unterrichtung durch das Bundesministerium der Finanzen gemäß § 9a des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregie- rung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäi- schen Union: Beitritt Litauens zum Euroraum Drucksache 18/1730 . . . . . . . . . . . . . 3572 B Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3572 C Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3574 C Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3576 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3578 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3580 C Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3582 D Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 3583 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3586 A Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3588 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 3589 A Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3591 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3592 C Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3593 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3594 C Uwe Feiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3596 B II.5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3598 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3598 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 3599 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3600 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 3601 C Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3603 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3604 D Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3606 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3607 C Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3608 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3610 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3611 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3613 B Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 D Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3615 B Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 3617 A II.6 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3618 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3619 A Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3620 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3621 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3623 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3626 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3628 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3629 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 D Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3634 C Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3636 C Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3638 A II.7 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/1016, 18/1023 . . . . . . . 3639 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3640 A Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3641 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3643 B Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3644 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3646 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3647 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 III Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 3648 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3650 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 3651 D Stefan Schwartze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3653 D Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3654 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3655 C Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3656 C Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3657 C II.8 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/1010, 18/1023 . . . . . . . 3659 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3659 B Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3660 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3662 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3664 A Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3665 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3666 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3667 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3668 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3669 C Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 3671 A Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3672 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3673 A Thomas Mahlberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3674 A Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3675 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3677 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3678 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3680 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3681 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3565 (A) (C) (D)(B) 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 Beginn: 10.01 Uhr
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    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3681 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 24.06.2014 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 24.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU/CSU 24.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 24.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 24.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 24.06.2014 Groth, Annette DIE LINKE 24.06.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 24.06.2014 Hübinger, Anette CDU/CSU 24.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 24.06.2014 Kolbe, Daniela SPD 24.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 24.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 24.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Rawert, Mechthild SPD 24.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 24.06.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 24.06.2014 Strässer, Christoph SPD 24.06.2014 Thönnes, Franz SPD 24.06.2014 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 24.06.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 24.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 24.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 24.06.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 41. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP I Stabile Leistungen für Lebensversicherte TOP II Haushaltsgesetz 2014, Finanzplan 2013 - 2017 Epl 01 Bundespräsident Epl 02 Bundestag Epl 03 Bundesrat Epl 08, Finanzen Epl 20 Bundesrechnungshof Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Epl 15 Gesundheit Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulrike Gottschalck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Das Familienministerium ist das Gesellschafts-
    ministerium. Für unseren Etat sind knapp 8 Milliarden
    Euro vorgesehen. Von diesen 8 Milliarden Euro werden
    88 Prozent für wichtige gesetzliche Leistungen wie El-
    terngeld, Unterhaltsvorschuss oder auch Zuweisungen
    für die Conterganstiftung ausgegeben. Sehr viele Men-
    schen in unserem Land profitieren von diesem Etat.

    Von Gleichstellung und Chancen für unsere Kinder
    über mehr Partnerschaftlichkeit in der Familie bis hin zu
    einer Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements
    oder eines aktiven und selbstbestimmten Alterns: Am
    Etat des Ministeriums für Familie, Frauen, Senioren und
    Jugend hängen wichtige Gestaltungsaufgaben von un-
    schätzbarem Wert und von hoher Bedeutung für unser
    Land und unsere Gesellschaft.

    Mit dem Haushalt 2014 haben wir erste große Schritte
    unternommen, um unseren gesellschaftlichen Auftrag,
    den wir auch im Koalitionsvertrag verankert haben, um-
    zusetzen. Die Haushälter haben den Entwurf in den letz-
    ten Wochen noch ein wenig optimiert. Ich denke, wir
    können heute feststellen: Diesem Haushalt können wir
    ruhigen Gewissens und sehr zufrieden zustimmen.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich möchte kurz auf einige Punkte eingehen, weil die
    Kritik geäußert wurde, wir würden viel zu wenig ma-
    chen. Ich will an dieser Stelle betonen, Frau Dörner:
    6 Milliarden Euro als Peanuts zu bezeichnen – ich finde,
    das ist schon ziemlich peinlich.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir alle haben leider keine Gelddruckmaschine. Außer-
    dem waren die Anträge der Grünen nicht wirklich ge-
    genfinanziert.


    (Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Katja Dörner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Erinnern Sie sich an Ihr Wahlprogramm? 10 Milliarden haben Sie im Wahlprogramm versprochen! – Weitere Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    – Es gibt einen Spruch: Wer schreit, hat unrecht.

    Es gibt wichtige Punkte. Zum Beispiel wird der Mit-
    telansatz für die Qualifizierungsoffensive erhöht. Außer-
    dem investieren wir in die frühkindliche Bildung. In die-
    sem Bereich werden wir in Zukunft noch viel mehr
    Mittel einsetzen; die Ministerin hat das eben ausgeführt.

    In diesem Zusammenhang möchte ich auf das einge-
    hen, was Herr Wunderlich zum Kinderzuschlag gesagt
    hat: Das ist keine Leistungskürzung. Das sagte auch
    schon der Kollege Alois Rainer. Im Topf war einfach
    noch Geld, weil es weniger Fälle gab. Es ist nicht so,
    dass es weniger Alleinerziehende gibt, aber es gab weni-
    ger Fälle, und deswegen war in dem Topf „Kinderzu-
    schlag“ noch Geld vorhanden. Dieses Geld haben wir
    gesichert, um es für den BFD und für den Fonds „Heim-
    kinder Ost“ einzusetzen. Ich gebe der Ministerin aus-
    drücklich recht: Man darf die Kinder von heute nicht ge-
    gen diejenigen ausspielen, die in der DDR Heimkinder
    waren. Das ist einfach unsäglich.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Zuruf der Abg. Diana Golze [DIE LINKE])


    Ich habe offensichtlich ein vollkommen anderes Welt-
    bild als die Linke. Wenn man Ihnen zuhört, könnte man
    den Eindruck gewinnen, dass in ganz Deutschland nur
    arme, dramatisch finanzschwache Familien wohnen.


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Jedes fünfte Kind!)


    Es gibt viele Menschen, die unter wirklich schwierigen
    Umständen leben, und es gibt zu viel Kinderarmut. In
    Deutschland gibt es aber auch ganz viele Familien, in
    denen beide Elternteile arbeiten und ganz gut verdienen.
    Trotzdem müssen sie zusehen, dass sie ihr Familienleben
    organisiert bekommen. Auch für diese Familien sind wir
    und das Ministerium zuständig.


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Das bestreitet keiner!)


    Wir müssen diese Leute motivieren, nach Möglichkeit
    noch mehr Kinder zu bekommen. Das ist wichtig für die





    Ulrike Gottschalck


    (A) (C)



    (D)(B)

    Sozialkassen, damit auch in Zukunft Menschen geför-
    dert werden können.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Da habe ich nichts gegen gesagt!)


    Vielen Menschen helfen wir im Übrigen auch mit dem
    Mindestlohn. Ich denke, das ist der beste Weg, um zu-
    künftig Kinderarmut zu verhindern.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir haben an dem Gesetzentwurf gefeilt und dabei
    viel erreicht. Meinem geschätzten Kollegen Alois Rainer
    und mir war die Jugendverbandsarbeit besonders wich-
    tig. Wir konnten 1 Million Euro mobilisieren. Außerdem
    konnten wir erreichen, dass der Bundesfreiwilligen-
    dienst seine wichtige Aufgabe weiter ausüben kann. In
    diesem Bereich gab es aufgrund eines Fehlers der Vor-
    gängerregierung leider eine Finanzierungslücke. Wir ha-
    ben das im Haushaltsausschuss zurechtgerückt. Daher
    kann der beliebte Bufdi auf bewährtem Niveau fortge-
    führt werden.

    In wunderbarer Zusammenarbeit mit dem Familien-
    ministerium und dem Finanzministerium haben wir den
    Fonds für die Heimkinder Ost aufgefüllt, weil das ein
    wirklich wichtiges Thema ist. Das haben wir im Koali-
    tionsvertrag versprochen, und wir haben Wort gehalten.
    Ich denke, das ist eine ganz wichtige Botschaft.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Während wir in dieser Woche den Haushalt 2014 ver-
    abschieden, beginnen bereits die Arbeiten am Bundes-
    haushalt 2015. Erlauben Sie mir daher einen kleinen
    Ausblick: In diesem Haushalt wird es Veränderungen ge-
    ben. Ich nenne das ElterngeldPlus, das die partnerschaft-
    liche Erziehung von Kindern zukünftig noch stärker för-
    dern wird. Ich will aber auch mit den Problemen nicht
    hinterm Berg halten – diesbezüglich schließe ich mich
    ausdrücklich den Ausführungen meines Kollegen Alois
    Rainer, der das eben verdeutlicht hat, an –: Wir brauchen
    Geld für die Mehrgenerationenhäuser, weil sie für uns in
    Deutschland sehr wichtig sind.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    An die Adresse von Steffen Kampeter richte ich die
    Bitte, diese Forderung in den Beratungen aufzunehmen;
    denn bisher verliefen die Verhandlungen nicht ganz so
    erfreulich, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir erwar-
    ten schon, dass es zu der Verstetigung, die im Koalitions-
    vertrag steht, kommt.

    Im Einzelplan 17 sind auch die Mittel für das BAFzA,
    das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche
    Aufgaben, zu finden. Hier müssen wir im Haushalt 2015
    einen Blick auf die Evaluierung im Zusammenhang mit
    den übertragenen Aufgaben werfen. Das BAFzA hat
    sehr viele Stellen mit kw-Vermerken, inzwischen aber
    25 wichtige Aufgaben übertragen bekommen, zum Bei-
    spiel das Hilfetelefon für Frauen in Not. Immerhin rufen
    da, obwohl es ein neues Angebot ist, täglich schon
    130 Frauen, die professionell beraten werden, in höchs-
    ter Not an. Ich denke, dass wir darauf einmal genau
    schauen müssen. Über die Stellen wurde damals im
    Haushaltsausschuss ausführlich beraten. Man kam dann
    zu dem Schluss, dass da gekürzt werden muss. Inzwi-
    schen ist es aber so, dass das BAFzA wichtige Aufgaben
    übernommen hat.

    Meine sehr geehrten Damen und Herren, uns allen ist
    bewusst, dass in einem Haushalt mit 88 Prozent Pflicht-
    leistungen nur noch wenig zu schaffen ist. Trotzdem
    möchte ich mich ausdrücklich bei der Ministerin und ih-
    rem Team bedanken; denn sie haben es hinbekommen,
    trotz aller Finanzzwänge auch in diesem Haushalt ihre
    Duftmarken zu setzen, ein beeindruckendes Tempo vor-
    zulegen und viel Tatkraft zu beweisen. Ich denke, das
    war richtig gut. Auch für die gute und gedeihliche Zu-
    sammenarbeit möchte ich mich im Namen der SPD-
    Fraktion hier recht herzlich bedanken.


    (Beifall bei der SPD)


    Meine sehr geehrten Damen und Herren, meine Rede-
    zeit ist um. Deswegen will ich nur noch sagen: Der
    Haushalt 2014 ist eine solide Grundlage für eine zu-
    kunftsweisende Gesellschaftspolitik. Daher bitte ich um
    die Zustimmung aller hier im Hause. Vielleicht kann die
    Opposition über ihren Schatten springen.

    Danke schön.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Nun hat der Kollege Michael Leutert für die Fraktion

Die Linke das Wort.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michael Leutert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Frau Ministerin, ich glaube, ich muss etwas Wasser in
    den Wein gießen. Das wird Sie aber nicht überraschen.
    Im Vorwort Ihres Haushaltes steht geschrieben, Deutsch-
    land sei ein familienfreundliches Land. Ich sage Ihnen:
    Nein, das stimmt nicht, Deutschland ist kein familien-
    freundliches Land. Mit dieser Aussage stehe ich auch
    nicht allein da, sondern die Mehrheit der Bevölkerung
    teilt diese Meinung.

    In der letzten Studie der Stiftung für Zukunftsfragen
    bejahten nur 15 Prozent der Befragten die Aussage,
    Deutschland sei kinderfreundlich. Damit rangiert
    Deutschland im europäischen Vergleich auf dem aller-
    letzten Platz. Das hat die Presse genüsslich ausge-
    schlachtet; denn in Dänemark – das Land ist Spitzenrei-
    ter – stimmten 90 Prozent der Befragten der Aussage zu,
    ihr Land sei kinderfreundlich.

    In der Presse wurde – das ist das eigentlich Interes-
    sante – allerdings nicht reflektiert, dass es zwei Jahre zu-
    vor eine ähnliche Umfrage gab. Damals waren in
    Deutschland – das ist immer noch ein katastrophaler
    Wert – immerhin 21 Prozent – also 6 Prozentpunkte
    mehr – der Auffassung, Deutschland sei kinderfreund-
    lich. Somit haben wir einen rückläufigen Trend. Eigent-





    Michael Leutert


    (A) (C)



    (D)(B)

    lich sollte dieser Trend durch die Politik umgedreht wer-
    den. Zumindest war das der politische Wille.

    So wurde 2007 zum Beispiel – auch damals von einer
    Großen Koalition – per Gesetz das Elterngeld eingeführt
    und das Erziehungsgeld abgeschafft. Auch in diesem
    Haushalt stehen wieder über 5 Milliarden Euro dafür zur
    Verfügung. Ziel dieses Gesetzes war aber explizit, die
    Geburtenrate anzuheben. Dieser Effekt ist eben nicht
    eingetreten. Es gibt heute genauso viele Geburten in
    Deutschland wie im Jahr 2007. Herr Kollege Rainer, ich
    weiß nicht, woher Sie Ihre Zahlen nehmen. Ich kann
    nämlich den von Ihnen genannten Trend aus der Statistik
    nicht herauslesen. Kinderfreundlicher ist das Land in
    den Augen der Bevölkerung auch nicht geworden.

    Genauso verhält es sich mit dem Kitaausbau. Er ist
    eine Notwendigkeit, reicht aber bei weitem nicht aus, die
    selbst gesteckten Ziele zu erreichen. Genauso notwendig
    ist eine gute Betreuung in den Kitas. Weiter ist es not-
    wendig, dass die Kitas Öffnungszeiten haben, die mit
    den Arbeitszeiten der Eltern übereinstimmen. Die Quali-
    tät ist eben genauso wichtig.

    Statt an diesen Dingen bzw. an den realen Problemen
    zu arbeiten, haben Sie auf Betreiben der CSU das Be-
    treuungsgeld – die „Herdprämie“ – eingeführt und finan-
    zieren es mit über 500 Millionen Euro pro Jahr.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist eine Frechheit!)


    Dagegen läuft eine Klage vor dem Bundesverfassungs-
    gericht, eingereicht vom SPD-geführten Hamburger Se-
    nat. Im Bundestag gibt es eine breite Mehrheit – sie um-
    fasst Linke, Grüne und SPD sowie wahrscheinlich auch
    Teile der CDU – gegen diese Familienförderung aus dem
    letzten Jahrhundert.


    (Zuruf von der LINKEN: Aus dem vorletzten!)


    – Vorletzten Jahrhundert!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich bin der Meinung, dass es an der Zeit ist, die Frage zu
    stellen, was in Deutschland trotz der Sozialleistungen,
    die zur Verfügung gestellt werden, schiefläuft, und wa-
    rum sich an der Einstellung Kindern gegenüber nicht
    viel geändert hat.

    Ich bin davon überzeugt, dass sich auch in den klei-
    nen und ganz banalen Dingen im Alltag etwas ändern
    muss. Ich glaube, alle, die Kinder haben, wissen, wovon
    ich spreche. Wer zum Beispiel einmal mit einem Kinder-
    wagen in einen ICE eingestiegen ist, weiß, was ich
    meine. Man muss schon sehr sportlich sein, um in den
    Zug hineinzukommen, und wenn man es geschafft hat,
    ist man sozusagen geparkt, weil man mit dem Kinderwa-
    gen nicht weiterkommt; denn er passt nicht durch die
    Gänge. Diese Liste von Beispielen könnte ich beliebig
    lange fortsetzen. Wie gesagt, Sie alle kennen das.

    In Deutschland wird meines Erachtens Gesellschaft
    viel zu wenig aus dem Blickwinkel von Kindern, Fami-
    lien oder Schwangeren betrachtet. Wenn über Kinder ge-
    sprochen wird, ist immer die Rede von Problemen und
    davon, dass Kinder zu viel kosten, dass die persönliche
    Freiheit eingeschränkt ist, dass die Karriere durch Kin-
    der behindert wird oder dass Kinder zu laut sind. Solche
    Einstellungen können sich auch ganz schnell zu echten
    Mauern auftürmen, wie zum Beispiel in Berlin, wo ein
    Investor tatsächlich eine 5 Meter hohe Mauer errichten
    ließ, um den Lärm des angrenzenden Kinder- und Ju-
    gendzentrums von seinen neu errichteten Eigentumsvil-
    len fernzuhalten. Ich nenne hier dieses Beispiel, weil es
    für mich ein Paradebeispiel dafür ist, wie sich Kinderun-
    freundlichkeit im Alltag manifestiert.

    Frau Ministerin, ich vermisse in Ihrem Haushalt die
    innovativen Elemente. Sie schreiben tatsächlich nur den
    alten Haushalt von Kristina Schröder fort. Sie haben
    aber selbst formuliert, dass Sie eine moderne Familien-
    politik und eine gute Kinderpolitik machen wollen. Dazu
    benötigen wir in Deutschland aber zuallererst ein kinder-
    freundliches Klima. Die 500 Millionen Euro, welche
    jetzt für das Betreuungsgeld ausgegeben werden müs-
    sen, wären meines Erachtens besser für Maßnahmen ge-
    eignet, mit denen positive Anreize für Kinderfreundlich-
    keit geschaffen werden.

    Man könnte das Geld aber auch dafür verwenden,
    Kinderarmut zu bekämpfen – das ist hier schon mehr-
    fach angesprochen worden, Frau Kollegin Gottschalck –,
    aber dieses Wort kommt ja leider im Koalitionsvertrag
    nicht vor. Kinderarmut existiert aber real. 2,5 Millionen
    Kinder in Deutschland sind von Kinderarmut bedroht
    oder leben in Kinderarmut. Wir Linke haben konkret dazu
    einen Antrag vorgelegt. Seine Umsetzung würde 500 Mil-
    lionen Euro kosten; das wären genau die 500 Millionen
    Euro für das Betreuungsgeld. Wir schlagen vor, den Un-
    terhaltsvorschuss auszuweiten, die Grenze von 72 Mo-
    naten Bezugsdauer und die Altersgrenze von zwölf Jah-
    ren aufzuheben. Das wäre ein ganz konkreter Vorschlag,
    um Kinderarmut in Deutschland zu bekämpfen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, insbesondere von
    der Koalition, Frau Ministerin, dieser Haushalt ist zu-
    kunftsunfähig. Er tut nichts gegen die Kinderunfreund-
    lichkeit in Deutschland, auch nichts gegen die Kinderar-
    mut. Aus diesen Gründen können wir diesem Etat in der
    Form nicht zustimmen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Katja Dörner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])