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ID1804111700

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    10. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/41 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 I n h a l t : Wahl der Abgeordneten Kathrin Vogler als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 A Tagesordnungspunkt I: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Absicherung stabiler und fai- rer Leistungen für Lebensversicherte (Lebensversicherungsreformgesetz – LVRG) Drucksache 18/1772 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B b) Antrag der Abgeordneten Susanna Karawanskij, Matthias W. Birkwald, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Lebensver- sicherungen auf den Prüfstand stellen – Kein Schnellverfahren zu Lasten der Versicherten Drucksache 18/1815 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 C Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 3566 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 3567 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3569 B Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3570 C Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksachen 18/700, 18/702 . . . . . . . . . . . 3571 C b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksachen 17/14301, 18/1026 . . . . . . . 3571 C II.1 Einzelplan 01 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3571 C II.2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/1002, 18/1023 . . . . . . . 3571 D II.3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . . . . 3571 D II.4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/1008, 18/1023. . . . . 3572 A b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . 3572 A c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushaltsbegleitge- setzes 2014 Drucksachen 18/1050, 18/1223, 18/1762 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3572 A d) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Herstellung des Einver- nehmens von Bundestag und Bundesregierung zum Begehren der Republik Litauen, der dritten Stufe der Europäischen Wirt- schafts- und Währungsunion bei- Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 zutreten und den Euro als Umlauf- währung einzuführen hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages nach Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9a des Gesetzes über die Zusam- menarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in An- gelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/1800 . . . . . . . . . . . . . 3572 B e) Beratung der Unterrichtung durch das Bundesministerium der Finanzen gemäß § 9a des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregie- rung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäi- schen Union: Beitritt Litauens zum Euroraum Drucksache 18/1730 . . . . . . . . . . . . . 3572 B Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3572 C Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3574 C Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3576 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3578 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3580 C Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3582 D Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 3583 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3586 A Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3588 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 3589 A Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3591 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3592 C Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3593 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3594 C Uwe Feiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3596 B II.5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3598 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3598 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 3599 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3600 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 3601 C Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3603 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3604 D Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3606 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3607 C Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3608 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3610 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3611 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3613 B Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 D Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3615 B Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 3617 A II.6 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3618 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3619 A Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3620 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3621 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3623 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3626 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3628 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3629 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 D Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3634 C Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3636 C Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3638 A II.7 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/1016, 18/1023 . . . . . . . 3639 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3640 A Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3641 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3643 B Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3644 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3646 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3647 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 III Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 3648 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3650 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 3651 D Stefan Schwartze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3653 D Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3654 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3655 C Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3656 C Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3657 C II.8 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/1010, 18/1023 . . . . . . . 3659 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3659 B Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3660 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3662 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3664 A Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3665 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3666 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3667 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3668 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3669 C Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 3671 A Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3672 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3673 A Thomas Mahlberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3674 A Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3675 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3677 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3678 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3680 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3681 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3565 (A) (C) (D)(B) 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 Beginn: 10.01 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3681 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 24.06.2014 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 24.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU/CSU 24.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 24.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 24.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 24.06.2014 Groth, Annette DIE LINKE 24.06.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 24.06.2014 Hübinger, Anette CDU/CSU 24.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 24.06.2014 Kolbe, Daniela SPD 24.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 24.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 24.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Rawert, Mechthild SPD 24.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 24.06.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 24.06.2014 Strässer, Christoph SPD 24.06.2014 Thönnes, Franz SPD 24.06.2014 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 24.06.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 24.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 24.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 24.06.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 41. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP I Stabile Leistungen für Lebensversicherte TOP II Haushaltsgesetz 2014, Finanzplan 2013 - 2017 Epl 01 Bundespräsident Epl 02 Bundestag Epl 03 Bundesrat Epl 08, Finanzen Epl 20 Bundesrechnungshof Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Epl 15 Gesundheit Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Katja Dörner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen!

    Liebe Kollegen! Die Ministerin hat ihre Rede begonnen
    mit: „Ohne Moos nix los.“ Ich muss leider sagen: Das ist
    eine sehr passende Überschrift für den Etat des Famili-
    enministeriums.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Widerspruch bei der SPD)


    Ende Mai ist eine wichtige Entscheidung gefallen,
    und zwar eine Entscheidung, die weit über den Haushalt
    2014 hinausreicht. Es hat endlich eine Einigung über die
    Verteilung der 6 Milliarden Euro in dem sogenannten
    Bildungspaket gegeben. Jetzt könnte man denken: 6 Mil-
    liarden Euro, das ist gar nicht so wenig Geld.


    (Zuruf von der SPD: Das stimmt!)


    Wenn man aber sieht: über vier Jahre gestreckt, für alle
    Bundesländer, von der Kita über die Schule bis zu den
    Hochschulen, dann erkennt man: Es sind faktisch Pea-
    nuts.


    (Dr. Fritz Felgentreu [SPD]: Na, na, na!)

    Wenn man das mit den 10 Milliarden Euro vergleicht,
    die die Rentenreform, die dieses Haus unlängst be-
    schlossen hat, jedes Jahr kosten wird,


    (Sönke Rix [SPD]: Nicht Generationen gegeneinander ausspielen!)


    dann sieht man: Dieses Verhältnis stimmt überhaupt
    nicht. Die Bundesregierung hat sich davon verabschie-
    det, tatsächlich in die Zukunft zu investieren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die 6 Milliarden Euro sind verteilt. Ich muss leider
    sagen: Ministerin Schwesig ging als Verliererin vom
    Feld. Gerade einmal 1 Milliarde Euro soll es für die Ki-
    tas zusätzlich geben, und diese Zusätzlichkeit ist tatsäch-
    lich noch nicht einmal gegeben; darauf komme ich noch
    zu sprechen.

    Für jede und jeden hier, die und der es wirklich ernst
    meint mit der Verbesserung frühkindlicher Bildung, mit
    mehr Chancengleichheit für alle Kinder von Anfang an,
    ist diese Summe ein reiner Witz. Ministerin Schwesig
    selber wollte 2 Milliarden Euro vom Kuchen haben. Was
    hat sie bekommen? Nicht einmal die Hälfte! Ich finde,
    das ist eine blamable Leistung.

    Es ist noch nicht einmal 1 Milliarde Euro. Wie kommt
    das? Die Einigung hinsichtlich der Verteilung der Mittel
    besagt, dass das Sondervermögen auf bis zu 1 Milliarde
    Euro aufgestockt werden soll. Laut Bundesregierung be-
    finden sich in diesem Sondervermögen noch rund 450
    Millionen Euro. Das würde heißen: Es gibt eine Aufsto-
    ckung um 550 Millionen Euro.

    Aber über die 450 Millionen Euro im Sondervermö-
    gen ist zu sagen: Das Geld ist zwar noch nicht ausgege-
    ben, aber es ist bereits zu fast 100 Prozent bewilligt. Das
    heißt, dieses Geld ist faktisch schon weg. Diese Rech-
    nung „450 Millionen Euro plus 550 Millionen Euro im
    Sondervermögen, das macht 1 Milliarde Euro“ ist eine
    reine Milchmädchenrechnung, weil die 450 Millionen
    Euro für zukünftige Investitionen gar nicht mehr zur
    Verfügung stehen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    100 Millionen Euro soll es zusätzlich für die Quali-
    tätsverbesserung in den Kitas geben, aber auch das erst
    in 2017.

    Ergebnis: Für den Kitabereich gibt es mitnichten
    1 Milliarde Euro zusätzlich; es sind gerade einmal
    650 Millionen Euro. Ich finde es wirklich ungeheuerlich,
    wie mit dieser angeblichen 1 Milliarde Euro für die Kitas
    Augenwischerei betrieben wird. Ich finde, das kann man
    so nicht stehen lassen, liebe Kolleginnen, liebe Kolle-
    gen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Sönke Rix [SPD]: Was sagt denn die nordrhein-westfälische Landesregierung dazu?)


    Die Vereinbarung für den Kitabereich ist eine Kata-
    strophe, weil wir angesichts dieser mickrigen Summen
    genau das nicht machen können, was wir eigentlich tun
    müssten, nämlich tatsächlich in die Kitaqualität investie-





    Katja Dörner


    (A) (C)



    (D)(B)

    ren. Ich nenne einmal das Stichwort „Bundesqualitätsge-
    setz“. Das wird in dieser Legislatur wohl nicht mehr
    kommen.

    Stattdessen bleibt uns das völlig unsinnige Betreu-
    ungsgeld erhalten, das uns schon jetzt jährlich eine halbe
    Milliarde Euro kostet. Wir haben jetzt die ersten Studien
    zu der Frage der Wirksamkeit dieser Maßnahme bekom-
    men, auch aus dem Familienministerium. Sie besagen
    ganz klar: Das Betreuungsgeld verschärft die Bildungs-
    ungleichheit in unserem Land. Deshalb ist für uns Grüne
    ganz klar: Wir Grüne wollen das Betreuungsgeld ab-
    schaffen und stattdessen in Kitas und frühkindliche Bil-
    dung investieren. Wir wollen tatsächlich Ernst machen
    mit guter Bildung für alle Kinder von Anfang an.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Ich möchte noch auf zwei Vorhaben eingehen, die uns
    in Form von Gesetzgebung ins Haus stehen. Seit Freitag
    letzter Woche – die Ministerin hat es angesprochen – ist
    der Referentenentwurf eines Gesetzes in der Welt für
    eine Frauenquote in Aufsichtsräten. Ich finde es natür-
    lich gut, dass es endlich zu einer gesetzlichen Regelung
    kommt. Wir alle wissen, dass die freiwilligen Vereinba-
    rungen nichts gebracht haben. Aber eine 30-Prozent-
    Quote und die nur für börsennotierte Unternehmen, das
    heißt für insgesamt 101 Unternehmen, ist wirklich kein
    großer Wurf. Wir Grüne haben gestern in der Fraktion
    einen eigenen Gesetzentwurf beschlossen, der eine 40-
    Prozent-Quote, und zwar auch für mitbestimmungs-
    pflichtige Unternehmen, vorsieht. Wenn wir Grüne von
    Gleichstellung von Frauen sprechen, dann bleiben wir
    nicht auf halber Strecke stecken.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Zweiter Punkt: das ElterngeldPlus. Auch hier ist es
    gut und überfällig, dass die Ungerechtigkeit beseitigt
    wird, dass Eltern, die zeitnah nach der Geburt des Kin-
    des Teilzeit arbeiten, weniger vom Elterngeld profitieren
    als Eltern, die eher die klassische Rollenaufteilung wäh-
    len. Aber an einer entscheidenden Stelle wird eine an-
    dere Gerechtigkeitslücke gerade nicht geschlossen, und
    zwar bei der Anrechnung des Elterngeldes auf das
    ALG II. Auch Eltern im ALG-II-Bezug haben ein An-
    recht auf eine Schonzeit nach der Geburt ihrer Kinder.
    Die Anrechnung des Elterngeldes muss wieder zurück-
    genommen werden. Auch das muss im Zusammenhang
    mit dem ElterngeldPlus thematisiert und diskutiert wer-
    den.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, abschließend: Ich
    bin wirklich froh, dass das unsägliche Anti-Linksextre-
    mismus-Programm vom Tisch ist. Wir kennen alle den
    Evaluierungsbericht des Deutschen Jugendinstituts aus
    2013, wonach die daraus geförderten Projekte als einsei-
    tig, methodisch schwach und stark gesteuert bezeichnet
    worden sind. Es ist aus unserer Sicht absolut richtig,
    wieder den Fokus darauf zu richten, wo der Schuh tat-
    sächlich drückt.
    Letzte Woche haben wir den Verfassungsschutzbe-
    richt bekommen. Dieser Bericht zeigt die erschreckende
    Tatsache auf, dass die rechtsextreme Gewalt gegenüber
    2012 um 20 Prozent gestiegen ist. An diesem Punkt
    müssen wir beherzt handeln. Ich erwarte, dass die Minis-
    terin das umsetzt, was sie angekündigt hat, nämlich die
    Mittel gegen Rechtsextremismus relevant aufzustocken
    und zu verstetigen. Auch hier, Frau Ministerin, haben
    wir uns über Ihre Ankündigungen gefreut. Aber auch
    hier gilt: An Ihren Taten werden wir Sie messen.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Alois Rainer für die CDU/

CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Alois Rainer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr verehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Wir blicken auf sehr konstruktive Gesprä-
    che und Beratungen für den Bundeshaushalt 2014 zu-
    rück. In diesem Zusammenhang möchte ich mich bei un-
    seren Koalitionären für die gute Zusammenarbeit in den
    Beratungen ganz besonders bedanken.


    (Sönke Rix [SPD]: Gerne!)


    – Bitte.

    Wir haben seit langem – um es genau zu sagen, seit
    1969; damals noch unter dem CSU-Finanzminister
    Franz Josef Strauß – erstmals wieder die Möglichkeit,
    für die kommenden Jahre ab 2015 einen Haushalt ohne
    Neuverschuldung vorzulegen und sogar Überschüsse zu
    erzielen. Dies ist gerade für die junge Generation in un-
    serem Land von sehr großer Bedeutung. Dass man gute
    Politik trotz Haushaltskonsolidierung machen kann,
    zeigt der vorliegende Entwurf zum Haushalt 2014. Auf
    der einen Seite sparen wir, und auf der anderen Seite in-
    vestieren wir in diejenigen, die uns am wichtigsten sind,
    nämlich in die Menschen und die Familien in Deutsch-
    land.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, Familien-
    politik ist auch Politik der Verantwortung. Dass wir Ver-
    antwortung übernehmen, machen wir sehr deutlich mit
    den Ansätzen im Einzelplan 17, im Einzelplan des Bun-
    desministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Ju-
    gend. Im vorliegenden Haushaltsentwurf ist eine Politik
    zu erkennen, die das Miteinander aller Generationen in
    unserem Land fördert. Daher sprechen wir auch in die-
    sem Jahr von Ausgaben in Höhe von circa 7,9 Milliarden
    Euro. Dies macht deutlich, wie wichtig uns die Men-
    schen und insbesondere die Familien in unserem Land
    sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Sönke Rix [SPD])


    So haben wir den größten Posten im Einzelplan 17,
    nämlich das Elterngeld, nochmals erhöht, und zwar um
    470 Millionen Euro auf 5,37 Milliarden Euro. Damit





    Alois Rainer


    (A) (C)



    (D)(B)

    bleibt das Elterngeld nach wie vor ein sehr wichtiges In-
    strument im Rahmen unserer Verantwortung gegenüber
    den Familien in Deutschland.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Darüber hinaus ist es eine wesentliche Unterstützung für
    Familien nach der Geburt eines Kindes. So fängt das El-
    terngeld einen Einkommenswegfall auf, wenn Eltern
    nach der Geburt für ihr Kind da sein wollen und ihre be-
    rufliche Arbeit unterbrechen oder einschränken. Dass es
    gut ist, das Elterngeld nochmals zu erhöhen, zeigt die
    positive Entwicklung bei den Geburtenzahlen in
    Deutschland. Auch freut es mich sehr, dass immer mehr
    Väter die Möglichkeit nutzen, ihre Kinder in den ersten
    Lebensmonaten intensiv zu begleiten. Dieser gesell-
    schaftliche Wandel ist gut; er zeigt zugleich, dass das
    Angebot von den Familien angenommen wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass Eltern
    und junge Familien die Möglichkeit haben, selbst über
    die Betreuungs- und Erziehungsaufgaben in der Familie
    oder im privaten Umfeld zu entscheiden. So war es auch
    richtig, dass wir das Betreuungsgeld im Familienetat
    umgesetzt haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Mit der SPD zusammen!)


    – Nein, das haben wir schon davor gemacht. – Gerade
    diese Wahlfreiheit ist es, die den Menschen in unserem
    Land das Selbstvertrauen schenkt, mehr Verantwortung
    zu übernehmen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Opposition,
    mir ist bekannt, dass Sie gute Nachrichten für die Regie-
    rungsfraktionen gerne übersehen oder auch überhören.
    Daher nehme ich mir gerne Zeit, Sie nicht über die neu-
    esten analytischen Auswertungen des Statistischen Bun-
    desamts vom Juni 2014 im Unklaren zu lassen. Es gab
    bekannt, dass das Betreuungsgeld bereits im ersten
    Quartal 2014 für knapp 146 000 Kinder abgerufen
    wurde. Allein diese Zahl belegt ausdrücklich den Erfolg
    des Betreuungsgeldes.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Weil das so ist, haben wir den entsprechenden Ansatz
    um 460 Millionen Euro auf jetzt 515 Millionen Euro an-
    gehoben.

    Es freut mich, dass die zusätzlichen Zuweisungen an
    die Conterganstiftung in Höhe von 120 Millionen Euro
    verstetigt worden sind. Damit wird sichergestellt, dass
    die Leistungen für Contergangeschädigte in Form der
    Conterganrenten und medizinischen Hilfen weiter er-
    bracht werden können.

    Ein Punkt, der mir besonders am Herzen liegt, ist der
    Bundesfreiwilligendienst. Hier engagieren sich Frauen
    und Männer für das Allgemeinwohl in unserer Gesell-
    schaft. Es war wichtig, dass es uns gelungen ist, dafür zu
    sorgen, dass die wertvolle Arbeit, die Freiwillige in
    Deutschland leisten, fortgesetzt werden kann. Damit
    senden wir ein wichtiges Signal an alle Freiwilligen, und
    wir machen deutlich, dass ihr Dienst geschätzt wird und
    es nicht nur um bloße Zahlen geht. Ich bin froh, dass wir
    dieses Ziel erreicht haben und wir auch künftig jedem,
    der einen Freiwilligendienst antreten möchte, dies er-
    möglichen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Stefan Schwartze [SPD])


    Auch freue ich mich sehr – die Ministerin hat es
    schon angesprochen –, dass wir in der Bereinigungssit-
    zung zusammen mit unserem Koalitionspartner 1 Mil-
    lion Euro mehr für die Jugendverbandsarbeit in
    Deutschland durchsetzen konnten. Oft sind es die Ju-
    gendverbände vor Ort, die ehrenamtliches Engagement
    zeigen, sich selbst organisieren und einen unverzichtba-
    ren Beitrag zur gesellschaftlichen Weiterentwicklung
    leisten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Zum Schluss möchte ich ein Thema ansprechen, das
    mich derzeit besonders bewegt, nämlich die künftige fi-
    nanzielle Ausstattung der Mehrgenerationenhäuser.
    Dazu wurde im Koalitionsvertrag festgehalten, dass wir
    ein Konzept entwickeln, um die Finanzierung der Mehr-
    generationenhäuser nach dem Wegfall der ESF-Mittel
    im Haushalt zu verstetigen. Mit den Mehrgenerationen-
    häusern, die die Potenziale aller Generationen im Quer-
    schnitt der Gesellschaft fördern, haben wir eine innova-
    tive Antwort auf die demografischen Herausforderungen
    geschaffen.

    In diesen Mehrgenerationenhäusern werden das Wis-
    sen und die Kompetenzen aller Generationen unter ei-
    nem Dach zusammengeführt. Junge Menschen lernen
    hier von älteren gegenseitige Rücksichtnahme, aber auch
    Toleranz und Verantwortung. Für Seniorinnen und Se-
    nioren bietet sich durch die Begegnungen und den Aus-
    tausch mit Jüngeren die Gelegenheit, Neues zu entde-
    cken und sich aktiv einzubringen.

    Mit dieser Vielzahl und Vielfalt an generationenüber-
    greifenden Angeboten und Aktivitäten prägen gerade
    diese Häuser, diese Einrichtungen ein positives Alters-
    bild in der Gesellschaft und leisten ihren Beitrag zu ei-
    nem zukunftsorientierten Umgang mit den gesellschaft-
    lichen Herausforderungen des demografischen Wandels.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Von daher ist es aus meiner Sicht dringend notwendig,
    dass wir die Ende 2014 wegfallenden europäischen För-
    dermittel ab dem Jahr 2015 im Haushalt verstetigen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Wir können und wir dürfen die Kommunen und die Be-
    treiber der Mehrgenerationenhäuser nicht im Regen ste-
    hen lassen.

    Insgesamt kann man festhalten, dass die Mittel im
    Einzelplan 17 gut investiert sind. Natürlich gibt es auf
    der einen oder auf der anderen Seite immer noch Wün-
    sche – das ist normal –, aber das große Ziel für die Zu-
    kunft – wie schon eingangs gesagt –, einen ausgegliche-
    nen Haushalt ohne neue Schulden aufzustellen, ist





    Alois Rainer


    (A) (C)



    (D)(B)

    gerade für unsere nachfolgende Generation wichtig, und
    daran wollen und werden wir auch in Zukunft festhalten.

    Herr Wunderlich, die Frau Ministerin hat Ihnen schon
    gesagt, dass der Kinderzuschlag nicht gekürzt worden
    ist. Er wurde einfach nicht in der entsprechenden Höhe
    abgerufen.


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Aber warum? Gehen Sie doch mal an die Ursachen, warum er nicht abgerufen wurde!)


    Diese Mittel waren frei und wären an den Bundeshaus-
    halt zurückgeflossen. Hätten wir den Bundesfreiwilli-
    gendienst einfach so unberücksichtigt oder die Heimkin-
    der Ost entsprechend unversorgt lassen sollen? Es war
    schlichtweg einfach nicht richtig, was Sie gesagt haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Dies wollte ich zum Abschluss noch sagen. Ich liege
    noch gut in meiner Zeit. Ich hoffe, diese Zeit wird mir ir-
    gendwann einmal gutgeschrieben.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Sönke Rix [SPD]: Wird in Millionen gutgeschrieben, im Haushalt!)