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ID1804110500

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    Vokabeln: 3
    1. Frau: 1
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    3. Michalk.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/41 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 I n h a l t : Wahl der Abgeordneten Kathrin Vogler als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 A Tagesordnungspunkt I: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Absicherung stabiler und fai- rer Leistungen für Lebensversicherte (Lebensversicherungsreformgesetz – LVRG) Drucksache 18/1772 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B b) Antrag der Abgeordneten Susanna Karawanskij, Matthias W. Birkwald, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Lebensver- sicherungen auf den Prüfstand stellen – Kein Schnellverfahren zu Lasten der Versicherten Drucksache 18/1815 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 C Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 3566 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 3567 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3569 B Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3570 C Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksachen 18/700, 18/702 . . . . . . . . . . . 3571 C b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksachen 17/14301, 18/1026 . . . . . . . 3571 C II.1 Einzelplan 01 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3571 C II.2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/1002, 18/1023 . . . . . . . 3571 D II.3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . . . . 3571 D II.4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/1008, 18/1023. . . . . 3572 A b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . 3572 A c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushaltsbegleitge- setzes 2014 Drucksachen 18/1050, 18/1223, 18/1762 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3572 A d) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Herstellung des Einver- nehmens von Bundestag und Bundesregierung zum Begehren der Republik Litauen, der dritten Stufe der Europäischen Wirt- schafts- und Währungsunion bei- Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 zutreten und den Euro als Umlauf- währung einzuführen hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages nach Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9a des Gesetzes über die Zusam- menarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in An- gelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/1800 . . . . . . . . . . . . . 3572 B e) Beratung der Unterrichtung durch das Bundesministerium der Finanzen gemäß § 9a des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregie- rung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäi- schen Union: Beitritt Litauens zum Euroraum Drucksache 18/1730 . . . . . . . . . . . . . 3572 B Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3572 C Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3574 C Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3576 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3578 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3580 C Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3582 D Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 3583 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3586 A Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3588 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 3589 A Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3591 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3592 C Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3593 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3594 C Uwe Feiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3596 B II.5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3598 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3598 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 3599 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3600 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 3601 C Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3603 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3604 D Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3606 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3607 C Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3608 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3610 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3611 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3613 B Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 D Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3615 B Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 3617 A II.6 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3618 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3619 A Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3620 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3621 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3623 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3626 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3628 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3629 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 D Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3634 C Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3636 C Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3638 A II.7 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/1016, 18/1023 . . . . . . . 3639 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3640 A Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3641 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3643 B Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3644 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3646 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3647 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 III Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 3648 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3650 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 3651 D Stefan Schwartze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3653 D Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3654 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3655 C Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3656 C Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3657 C II.8 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/1010, 18/1023 . . . . . . . 3659 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3659 B Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3660 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3662 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3664 A Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3665 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3666 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3667 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3668 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3669 C Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 3671 A Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3672 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3673 A Thomas Mahlberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3674 A Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3675 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3677 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3678 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3680 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3681 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3565 (A) (C) (D)(B) 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 Beginn: 10.01 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3681 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 24.06.2014 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 24.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU/CSU 24.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 24.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 24.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 24.06.2014 Groth, Annette DIE LINKE 24.06.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 24.06.2014 Hübinger, Anette CDU/CSU 24.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 24.06.2014 Kolbe, Daniela SPD 24.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 24.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 24.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Rawert, Mechthild SPD 24.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 24.06.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 24.06.2014 Strässer, Christoph SPD 24.06.2014 Thönnes, Franz SPD 24.06.2014 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 24.06.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 24.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 24.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 24.06.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 41. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP I Stabile Leistungen für Lebensversicherte TOP II Haushaltsgesetz 2014, Finanzplan 2013 - 2017 Epl 01 Bundespräsident Epl 02 Bundestag Epl 03 Bundesrat Epl 08, Finanzen Epl 20 Bundesrechnungshof Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Epl 15 Gesundheit Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Maria Michalk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Ich denke, die heutige Haushaltsdebatte auch zu diesem
    Haushaltsplan zeigt ganz deutlich, vor welchen Verände-
    rungen und Herausforderungen wir in unserer Gesell-
    schaft stehen. Einerseits hat niemand bestritten, wie
    wichtig es ist, einen insgesamt ausgeglichenen Haushalt
    aufzustellen. Auch wenn die Opposition Kritik geübt
    hat, hat man doch den Neid darüber, dass wir das jetzt
    schaffen, ganz deutlich herausgehört.


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oh, Sie haben aber spitze Ohren! Erstaunlich!)


    Das ist gut so. Ich danke allen, die dazu beigetragen ha-
    ben, dass dies jetzt möglich ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Kordula SchulzAsche [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bei unserer kurzen Redezeit haben wir gar keine Zeit für Neid! Wir haben leider immer so wenig Zeit!)


    – Ich komme gleich darauf, liebe Frau Kollegin Schulz-
    Asche. – Andererseits wissen wir natürlich auch – das
    haben meine Vorredner alle bestätigt –, dass wir vor im-
    mer neuen Herausforderungen stehen. Ich möchte in die
    fiskalische und finanzpolitische Debatte eine andere Fa-
    cette hineinbringen, nämlich die demografische Ent-
    wicklung; sie wurde schon genannt. Immer mehr Men-
    schen in unserem Land werden immer älter. Der Wunsch
    nach Lebensverlängerung reicht weit in die Antike zu-
    rück. Medizinische Ratgeber hat es gegeben, und auch
    künstlerisch wurde dieses Phänomen gestaltet. An den
    Werken erfreuen wir uns übrigens heute noch.

    Jetzt ist dieser Wunsch Wirklichkeit, es ist kein
    Traum mehr. Die Langlebigkeit ist erreicht. Welch ein
    Glück für uns und vor allen Dingen für die Mädchen, die
    heute geboren werden, die in der Lebenserwartung ein
    Alter von 100 Jahren erreichen können. Darauf müssen
    wir reagieren; denn diese Veränderungen sind nicht nur
    quantitativ – wir nennen das demografischer Wandel –,
    sondern erfordern auch qualitative Veränderungen und
    Umstrukturierungen.

    Was heißt das? Die Berufseinstiege werden immer
    flexibler, immer später werden Familien gegründet, wir
    haben eine zunehmende Singularisierung – insofern ist
    die familiäre Hilfe eine andere geworden –, der Lebens-
    stil hat sich verändert, vor allem der Blick auf die ge-
    sundheitliche Vorsorge, auf die Ernährung, auf die Be-
    wegung hat sich verändert. Wir diskutieren heute also
    nicht mehr, wie alt wir werden, sondern, wie wir alt wer-
    den. Das ist dieser qualitative Sprung, auf den wir auch
    in der Gesundheitspolitik immer wieder eine neue Ant-
    wort finden müssen.





    Maria Michalk


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ich sage es auch an dieser Stelle: Auch wenn wir von
    den älter werdenden Menschen in unserer Gesellschaft
    sprechen und darauf reagieren, dürfen wir niemals ver-
    gessen, dass wir genauso unsere Kinder und ihre Bedürf-
    nisse im Blickpunkt der gesundheitlichen Versorgung
    behalten müssen. Deshalb brauchen wir auch in Zukunft
    Kinderärzte, Kinderstationen und vieles andere mehr.

    Ich möchte noch einen anderen Aspekt hinzufügen:
    Wir sollten uns auch daran erinnern und die Erkenntnis
    pflegen, wie sehr der Mensch die natürlichen Reize
    – auch das hat etwas mit Gesundheitspolitik zu tun – von
    Licht und Luft, von Kälte und Wärme, von Ruhe und
    Bewegung und ein ausgewogenes Gesundheitsverhalten
    braucht, um gesund zu bleiben. Es geht also darum, ge-
    sund zu bleiben. Das ist unsere erste Aufgabe.

    Erst als zweiten Punkt diskutieren wir die Kardinal-
    frage, um die sich auch der Haushalt rankt: Was müssen
    wir in Zukunft tun und worauf müssen wir in Zukunft
    stärker achten, um Menschen, die erkrankt sind, rasch,
    kompetent, solidarisch, wirtschaftlich, wenn möglich
    wohnortnah zu helfen, wieder gesund zu werden, oder
    ihren Gesundheitszustand so zu beeinflussen und sie so
    zu versorgen, dass sie in Würde leben können und dann,
    wenn es zu Ende geht, auch in Würde sterben können?
    Darum geht es. Das nennen wir: eine bedarfsgerechte
    Versorgung auch für die Zukunft sichern.

    Deshalb möchte ich an ein paar Punkten zu dem, was
    schon gesagt worden ist, noch einmal ausführen, worum
    wir uns schon in der Vergangenheit gekümmert haben
    und was das heute für uns bedeutet.

    Erstens. Wir haben Anreizmöglichkeiten für Praxis-
    niederlassungen oder Praxisübernahmen im ländlichen
    Raum geschaffen. Junge Mediziner entscheiden sich
    trotzdem nicht immer dafür, aufs Land zu gehen, weil
    andere Rahmenbedingungen wie zum Beispiel der
    Wohnort oder das Vorhandensein von Kindergarten oder
    Schule oder Kulturangebote nicht stimmen. Das können
    wir Gesundheitspolitiker nicht allein lösen.

    Zweitens. Wir diskutieren seit Jahren modifizierte
    Zulassungsbedingungen für Medizinstudenten. Trotz-
    dem wissen wir, dass die Universitäten da ihre eigene
    Philosophie fahren – mit der Folge, dass der Arztmangel
    nicht nur droht, sondern dass wir in bestimmten Fachge-
    bieten echten Fachkräftemangel haben.

    Drittens. Wir haben Anschubfinanzierungen für Ver-
    träge der integrierten Versorgung eingeführt und ausge-
    reicht. Jetzt, wo das Prinzip von den Leistungserbringern
    verstanden worden ist und außerhalb der Anschubfinan-
    zierung vermehrt neue IV-Verträge eingereicht werden,
    stellen wir fest, dass viele – aus welchen Gründen auch
    immer – nicht genehmigt werden. Warum, ist die Frage.
    Damit müssen wir uns in Zukunft beschäftigen.

    Wir haben – viertens – Medizinische Versorgungszen-
    tren eingerichtet und immer wieder modifiziert, diskutie-
    ren aber aktuell trotzdem, dass wir auch facharztgleiche
    MVZ zulassen wollen.
    Fünftens. Auch Praxiskliniken sind eine wichtige
    Säule im Versorgungsalltag. Trotzdem kämpfen sie nach
    wie vor mit der Schwierigkeit, dass sie nicht wie im
    Krankenhaus eine Fallpauschale abrechnen können, ob-
    wohl der EBM für ihre Kostenstruktur nicht ausreicht.
    Das heißt, wir haben auch hier etwas Gutes getan, sind
    aber noch nicht am Ende der Diskussion angekommen
    und beschäftigen uns weiter damit.

    In den Krankenhäusern wachsen ebenfalls die Aufga-
    ben. Immerhin fließt jeder dritte Euro der Beitragszahler
    in den Krankenhausbereich. Da muss doch eigentlich
    eine gute Versorgung möglich sein. Trotzdem setzen wir
    – Herr Spahn hat darauf hingewiesen – eine Bund-Län-
    der-Kommission ein, die an Konzepten arbeitet.

    Ich will siebtens aufführen: Vor 25 Jahren wurde der
    Medizinische Dienst der Krankenversicherung als fach-
    lich unabhängiger Begutachtungs- und Beratungsdienst
    für alle Leistungsbereiche eingerichtet. Er macht die
    Pflegeeinstufung, und zwar hochkompetent und sehr
    schnell innerhalb der vorgeschriebenen vier Wochen.
    Davon konnte ich mich letzte Woche bei einer Vor-Ort-
    Aktion einen ganzen Tag überzeugen.

    Trotzdem ist er aktuell nicht nur von den Patienten-
    vertretern mit dem Vorwurf konfrontiert, nicht so recht
    unabhängig zu sein. Auch darauf müssen wir eine Ant-
    wort suchen.

    Ich möchte noch einen Punkt aufführen. Das von uns
    beschlossene Qualitätsinstitut wird mit Sicherheit eine
    wichtige Aufgabe erfüllen. Aber ich warne jetzt schon
    davor, dass wir alles überfrachten und mit der gesamten
    Datenlage starten wollen. Dann werden wir nie starten.
    Wir müssen auch hierbei den Mut haben, bestimmte In-
    dikationen herauszusuchen und damit erst einmal anzu-
    fangen.

    Was will ich damit sagen?



Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Frau Kollegin Michalk.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Maria Michalk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Wir haben ganz viele Dinge in den Versorgungsalltag

    eingeführt und darauf geachtet und auch dazu beigetra-
    gen, dass sie wirken. Trotzdem bleibt die Aufgabe, den
    Versorgungsalltag weiter zu beobachten und die entspre-
    chenden Antworten zu geben.