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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/41 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 I n h a l t : Wahl der Abgeordneten Kathrin Vogler als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 A Tagesordnungspunkt I: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Absicherung stabiler und fai- rer Leistungen für Lebensversicherte (Lebensversicherungsreformgesetz – LVRG) Drucksache 18/1772 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B b) Antrag der Abgeordneten Susanna Karawanskij, Matthias W. Birkwald, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Lebensver- sicherungen auf den Prüfstand stellen – Kein Schnellverfahren zu Lasten der Versicherten Drucksache 18/1815 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 C Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 3566 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 3567 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3569 B Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3570 C Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksachen 18/700, 18/702 . . . . . . . . . . . 3571 C b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksachen 17/14301, 18/1026 . . . . . . . 3571 C II.1 Einzelplan 01 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3571 C II.2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/1002, 18/1023 . . . . . . . 3571 D II.3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . . . . 3571 D II.4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/1008, 18/1023. . . . . 3572 A b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . 3572 A c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushaltsbegleitge- setzes 2014 Drucksachen 18/1050, 18/1223, 18/1762 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3572 A d) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Herstellung des Einver- nehmens von Bundestag und Bundesregierung zum Begehren der Republik Litauen, der dritten Stufe der Europäischen Wirt- schafts- und Währungsunion bei- Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 zutreten und den Euro als Umlauf- währung einzuführen hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages nach Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9a des Gesetzes über die Zusam- menarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in An- gelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/1800 . . . . . . . . . . . . . 3572 B e) Beratung der Unterrichtung durch das Bundesministerium der Finanzen gemäß § 9a des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregie- rung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäi- schen Union: Beitritt Litauens zum Euroraum Drucksache 18/1730 . . . . . . . . . . . . . 3572 B Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3572 C Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3574 C Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3576 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3578 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3580 C Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3582 D Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 3583 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3586 A Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3588 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 3589 A Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3591 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3592 C Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3593 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3594 C Uwe Feiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3596 B II.5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3598 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3598 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 3599 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3600 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 3601 C Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3603 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3604 D Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3606 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3607 C Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3608 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3610 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3611 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3613 B Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 D Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3615 B Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 3617 A II.6 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3618 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3619 A Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3620 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3621 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3623 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3626 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3628 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3629 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 D Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3634 C Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3636 C Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3638 A II.7 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/1016, 18/1023 . . . . . . . 3639 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3640 A Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3641 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3643 B Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3644 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3646 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3647 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 III Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 3648 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3650 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 3651 D Stefan Schwartze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3653 D Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3654 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3655 C Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3656 C Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3657 C II.8 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/1010, 18/1023 . . . . . . . 3659 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3659 B Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3660 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3662 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3664 A Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3665 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3666 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3667 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3668 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3669 C Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 3671 A Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3672 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3673 A Thomas Mahlberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3674 A Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3675 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3677 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3678 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3680 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3681 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3565 (A) (C) (D)(B) 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 Beginn: 10.01 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3681 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 24.06.2014 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 24.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU/CSU 24.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 24.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 24.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 24.06.2014 Groth, Annette DIE LINKE 24.06.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 24.06.2014 Hübinger, Anette CDU/CSU 24.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 24.06.2014 Kolbe, Daniela SPD 24.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 24.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 24.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Rawert, Mechthild SPD 24.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 24.06.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 24.06.2014 Strässer, Christoph SPD 24.06.2014 Thönnes, Franz SPD 24.06.2014 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 24.06.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 24.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 24.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 24.06.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 41. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP I Stabile Leistungen für Lebensversicherte TOP II Haushaltsgesetz 2014, Finanzplan 2013 - 2017 Epl 01 Bundespräsident Epl 02 Bundestag Epl 03 Bundesrat Epl 08, Finanzen Epl 20 Bundesrechnungshof Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Epl 15 Gesundheit Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Hinz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Zum Thema Fremdschämen sage ich jetzt ein-
    mal nichts; denn jeder muss für sich selbst bewerten, wer
    sich für wen zu schämen hat.

    Ich möchte denen, die uns jetzt zuhören, schon sehr
    deutlich machen: Wir befinden uns gerade in der ab-
    schließenden Beratung des Einzelplans des Bundes-
    ministeriums für Gesundheit. Es geht hier nicht darum,
    wer populistisch möglichst viele Themen abarbeiten und
    dadurch möglicherweise sogar noch Verwirrung stiften
    kann. Wenn es uns gemeinsam wirklich um die Men-
    schen geht, die pflegebedürftig sind, um die Kinder und
    um all die Punkte, die gerade angesprochen worden sind,
    dann sollten gerade wir Haushälter mit Fakten argumen-
    tieren; alles andere machen unsere Fachkolleginnen und
    Fachkollegen in den Ausschüssen.

    Ich habe meine Rede zur Einbringung dieses Einzel-
    plans mit einem Zitat beendet. Dieses Zitat möchte ich
    gerne aufgreifen:

    Wir sollten alles für die Gesundheit tun. Wir haben
    ja sonst nichts zu tun.





    Petra Hinz (Essen)



    (A) (C)



    (D)(B)

    Seit dem 10. April haben wir, die Haushälterinnen
    und Haushälter, in der Tat gemeinsam mit den Fachkol-
    leginnen und Fachkollegen über unterschiedliche The-
    men beraten, etwa über den Pflegebereich. Was die Per-
    sonalsituation im Ministerium angeht, haben wir
    erfahren – das haben wir gerade schon gehört –, dass es
    einen neuen Staatssekretär gibt. Wir haben über Quer-
    schnittsaufgaben, über internationale Zusammenarbeit,
    über die HIV-Stiftung, über Hebammen und auch über
    Kindergesundheit gesprochen.

    Gerade als Haushälterin möchte ich erst einmal ein
    paar Eckdaten des Haushaltes nennen. Dieser Einzelplan
    umfasst insgesamt 11 Milliarden Euro. Es ist ein sehr
    großer Haushalt; er hat am Gesamthaushalt einen Anteil
    von rund 3,7 Prozent. Die Zahl, auf die es ankommt, ist
    die, über deren Verwendung wir entscheiden: 78,6 Mil-
    lionen Euro, großzügig betrachtet 80 Millionen Euro.
    Über diese Summe reden wir jetzt gerade. Wir diskutie-
    ren über Prioritäten und überlegen, wie wir dieses Geld
    vernünftig ausgeben können.

    Wie in allen anderen Etats auch gibt es in diesem Ein-
    zelplan Absenkungen. Zum Beispiel werden die Mittel
    für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit um 10 Prozent ge-
    senkt. Ich denke, die noch zur Verfügung stehenden Mit-
    tel reichen absolut aus; denn dieses Haushaltsjahr um-
    fasst nur noch ein halbes Jahr. Auch das muss deutlich
    gesagt werden: Es geht nicht um die Mittel für ein gan-
    zes Haushaltsjahr. Insofern wird diese Absenkung unse-
    rem Minister kein bisschen wehtun.

    Darüber hinaus haben wir für das Ministerium wei-
    tere fünf Stellen beschlossen, zwei zur Unterstützung der
    Reformprozesse in Griechenland. Dabei geht es um die
    Umsetzung unserer Erfahrungen mit unserem Gesund-
    heitssystem. Man überlegt sich, inwieweit man das Beste
    von unserem Gesundheitssystem übernehmen will. Da-
    rüber hinaus ist eine Stelle beschlossen, um den WHO-
    Reformprozess nachhaltig und konstruktiv zu unterstüt-
    zen. Außerdem ist eine Stelle zur Verbesserung der me-
    dizinischen Versorgung in strukturschwachen Gebieten
    und im ländlichen Raum beschlossen. Das Ganze klingt
    zwar ein bisschen technokratisch, aber es gehört zur
    Haushaltsberatung dazu.

    Jetzt möchte ich auf den Punkt Absenkung des Bun-
    deszuschusses an den Gesundheitsfonds zu sprechen
    kommen. Ich habe der gesamten Debatte über den Ein-
    zelplan 08, Bundesministerium der Finanzen, sehr auf-
    merksam zugehört. Gegenstand der Diskussion war im-
    mer wieder die Frage, ob wir Steuern erhöhen oder
    Steuern senken sollen. Wir reden nicht über einzelne
    Wahlprogramme – dieses Thema ist seit dem 22. Sep-
    tember 2013 durch –, sondern wir reden über einen ge-
    meinsam beschlossenen Koalitionsvertrag.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Darin sind Eckpunkte unserer Politik beschrieben. Was
    nach dem September 2017 gemacht wird, ist eine andere
    Sache. Wir haben gemeinsame Ziele, und die setzen wir
    auch um.
    Im Hinblick auf den Gesundheitsfonds wird immer
    wieder behauptet – auch hier heute Morgen –, wir plün-
    derten die Rentenkassen und wir plünderten den Ge-
    sundheitsfonds. Bei der Einbringung dieses Haushalts
    hat mein Kollege Lauterbach den Gesundheitsfonds
    noch einmal erklärt. Wenn auch ich es jetzt machen
    würde, würden Sie von der Opposition seine Berechti-
    gung sicherlich ebenfalls wieder abstreiten. Daher ver-
    weise ich einfach einmal auf die öffentliche Anhörung
    zum Haushaltsbegleitgesetz 2014. Der Vertreter des Bun-
    desrechnungshofs, Dr. Elles, hat gesagt – ich zitiere –:

    Dass der Bund zulasten der Versicherten konsoli-
    diere, ist nicht unsere Auffassung. Auch unser Be-
    richt lässt nicht einmal ansatzweise eine solche
    Aussage durchscheinen; denn das entspricht nicht
    unserer Analyse des Gesetzesvorhabens.

    Das war vom Bundesrechnungshof. Dazu könnte man
    eventuell noch sagen: „Geschenkt!“, aber das trifft so
    nicht zu.

    Professor Dr. Klaus-Dirk Henke von der Technischen
    Universität Berlin hat ausgeführt:

    In den 30 Jahren, in denen ich das System be-
    obachte, hat es angesichts der vorhandenen Über-
    schüsse bei den 130 GKVen und im Gesundheits-
    fonds noch nie eine so opulente Finanzlage gegeben
    wie derzeit.

    Er hat auch über das Thema der versicherungsfrem-
    den Leistungen gesprochen. Aber das müssen dann die
    Fachkolleginnen und Fachkollegen diskutieren. Es gibt
    andere Länder, die dazu eine klarere Festlegung haben
    als wir.


    (Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau!)


    Ich maße mir nicht an, das zu bewerten. Ich bin Haushäl-
    terin. Das machen dann unsere Fachkolleginnen und
    Fachkollegen.

    Ich kann noch jemanden zitieren, und zwar den Pro-
    fessor Dr. Ulrich von der Universität Bayreuth:

    Die Funktionalität des Fonds ist nicht beeinträch-
    tigt. Das kann schon deshalb nicht sein, weil der
    Gesundheitsfonds dann nicht einen Euro weniger
    hat.

    Da ist nämlich die Frage: Wie setzt sich der Gesund-
    heitsfonds insgesamt zusammen?

    Wir halten fest: Wegen der Absenkung des Bundeszu-
    schusses in diesem Haushaltsjahr wird weder ein Beitrag
    erhöht noch ein Beitrag gesenkt. Wir haben eine klare
    Zielrichtung. Wir haben gesagt – darauf vertraue ich ein-
    fach einmal –, dass danach wieder mehr Mittel für den
    Bundeszuschuss zum Gesundheitsfonds bereitgestellt
    werden.

    Über Pflege und Pflegebedürftigkeit haben wir im
    Rahmen der Haushaltsberatungen gesprochen. Da haben
    wir Wort gehalten. Für das, was in den ersten Schritten
    auf den Weg gebracht werden muss, stellen wir auch die
    entsprechenden Mittel bereit. Es ist gerade schon ange-





    Petra Hinz (Essen)



    (A) (C)



    (D)(B)

    sprochen worden, dass wir nun statt eines Beauftragten
    einen Staatssekretär mit entsprechendem Personal ha-
    ben.

    Inhalte. Es wird dringend Zeit, dass der Staatssekretär
    sich mit den Haushältern einmal zusammensetzt, um
    seine Vorschläge vorzustellen. Ich denke, das war bei
    den Haushaltsberatungen in der Kürze der zur Verfügung
    stehenden Zeit einfach nicht möglich.

    Fazit. Im Haushalt spiegelt sich unsere Prioritätenset-
    zung auf den Bereich Pflege deutlich wider. Wir werden
    die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf verbessern. Das
    ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

    Für die Verbesserung der Pflege stehen allein in unse-
    rem Haushalt – ich komme gleich noch darauf, warum
    ich sage „in unserem Haushalt“ – 5,4 Millionen Euro zur
    Verfügung.

    Für die neue Pflegekampagne sind 3 Millionen Euro
    vorgesehen.

    Das Thema Demenz ist sehr qualifiziert mit den Fach-
    kolleginnen und Fachkollegen der Fraktionen bespro-
    chen worden. Es wird einiges auf den Weg gebracht. Ich
    teile auch in diesem Fall nicht Ihre Auffassung.


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat die SPD bisher aber immer getan!)


    Jetzt komme ich zu dem Punkt Querschnittsaufgaben,
    Maßnahmen, Finanzen. Da ist meine Erfahrung: Das ist
    ein spannendes Ministerium. Es gibt herausragende The-
    men. Davon sind alle Generationen betroffen. Große He-
    rausforderungen, große Themen und große Aufgaben
    stehen vor uns. Dazu gebe ich den Kolleginnen und Kol-
    legen den Hinweis: Querschnittsaufgaben im Bereich
    Pflege und Gesundheit werden auch bei der Kollegin
    Schwesig im Familienministerium wahrgenommen. Zu
    nennen sind hier weiter die Fachkräfteoffensive im
    Pflege- und Sozialbereich, die Stärkung der Rolle der
    Kommunen in der Pflege – auch das ist ein ganz wichti-
    ges Thema, wenn wir die Stärkung der Kommunen wol-
    len –, die medizinische Rehabilitation, Entgeltersatzleis-
    tungen für Arbeitsuchende und insbesondere für befristet
    beschäftigte Schwangere, Leistungsverbesserungen für
    demenziell Erkrankte, Schnittstellen zum Bereich Bil-
    dung und Forschung. Das sind die Themen, die wir im
    Rahmen der Haushaltsberatungen benannt und analysiert
    haben. Sie müssen jetzt natürlich noch im Fachausschuss
    inhaltlich beraten werden.

    Eines möchte ich noch hervorheben, und zwar den
    Bereich der Kindergesundheit. In diesem Haushalt wird
    diese Leerstelle wieder mit Geld gefüllt, mit 500 000
    Euro. In vielen Bereichen – das ist schon angesprochen
    worden – geht es um den Gesundheitszustand insgesamt.
    Hier sollten wir in der Tat bei den Jüngsten anfangen. Im
    Haushalt 2014 stehen also 500 000 Euro für unterschied-
    liche Projekte zur Verfügung.

    Gesundheitliche Aufklärung der Bevölkerung. Da
    gibt es zwölf weitere Maßnahmen. Für Aufklärung zur
    Organspende stellen wir 7,5 Millionen Euro ein, für die
    Aufklärungskampagne zur Steigerung der Durchimp-
    fung 3 Millionen Euro und für die Kampagne zur Ge-
    sundheit von Kindern und Jugendlichen 2,1 Millionen
    Euro.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, jetzt komme ich
    noch einmal zum Thema Organspende. Die Aufstockung
    der Mittel für die Aufklärung zur Organspende geschieht
    vor dem Hintergrund, dass in dem Bereich unverant-
    wortlich gehandelt wurde. Es sind nicht alle Ärzte und
    schon gar nicht alle Krankenhäuser betroffen, aber schon
    die einzelnen Fälle, die Verhaltensweisen einzelner Ver-
    waltungschefs haben möglicherweise dazu geführt, dass
    die Menschen den Organspendeausweis zwar ausfüllen,
    aber das Kreuz nicht an der richtigen Stelle machen. In-
    sofern haben wir wie folgt entschieden: Um gerade die-
    sem Missstand, diesem Missbrauch und diesen Fehlent-
    scheidungen, die da getroffen worden sind – es ist ein
    Skandal; ich nenne es auch so –, zu begegnen, wollen
    wir die Mittel für die Kampagne aufstocken und in der
    Bevölkerung noch einmal dafür werben, dass wieder in
    stärkerem Maße Organspendebereitschaft erklärt wird.


    (Kordula Schulz-Asche [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist eine Frage der Kontrolle und Transparenz!)


    Jetzt spreche ich die Haftung an; unabgestimmt, aber
    in anderen Bereichen reden wir auch über Haftungsfra-
    gen. Wenn der einzelne Arzt oder einzelne Krankenhaus-
    leitungen so unverantwortlich handeln, muss man
    darüber nachdenken, ob in diesem Fall die gesamtgesell-
    schaftliche Haftung greift. Es kann nicht sein, dass wir
    noch einmal so viel Geld investieren, um solche Dinge
    auszumerzen.

    Über die Bekämpfung von Aids haben wir schon ge-
    sprochen. Frau Professor Pott von der Bundeszentrale
    für gesundheitliche Aufklärung hat uns in den Gesprä-
    chen noch einmal sehr deutlich gemacht, wie wichtig im
    Bereich Aids die Aufklärung ist. Die Infektionszahlen
    gehen zwar zurück, aber trotzdem muss in diesem Be-
    reich eine ganze Menge investiert werden. Bei den
    Drogen ist es ähnlich. Es entstehen immer wieder neue
    Drogen, gerade in Grenzregionen. Wir werden auf das
    Thema eingehen.

    Ein weiteres wichtiges Thema ist die Stiftung „Huma-
    nitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Perso-
    nen“. Wenn wir Haushälter nicht so darauf gedrungen
    hätten, dass bereits im Haushalt 2014 wieder Gelder be-
    reitgestellt werden, dann wäre dieser Titel nicht mehr
    aufgetaucht. Es kann einfach nicht sein, von Haushalts-
    jahr zu Haushaltsjahr Mittel einzustellen, sondern es
    muss eine gesellschaftspolitische Verpflichtung sein, ein
    ganz klares Ja zu sagen. Die 400 Betroffenen, die zurzeit
    noch leben, müssen sich auf unsere Aussage verlassen
    können. Wir haben 10 Millionen Euro in den Haushalt
    eingestellt. Aber die fortfolgenden Jahre nach 2017 müs-
    sen angegangen werden. Daran müssen wir arbeiten.

    Zum Thema Hebammen. Für mich ist wichtig, dass
    die Frauen, die werdenden Mütter, die Familien, die Vä-
    ter, die Eltern entscheiden können, welche Hebamme sie
    wollen. Ich möchte als Politikerin kein Bindeglied zwi-
    schen Arzt, Krankenkassen, Versicherungen und der





    Petra Hinz (Essen)



    (A) (C)



    (D)(B)

    Hebamme sein. Ich möchte politisch entscheiden. Das
    heißt, ich möchte den betroffenen Frauen die Möglich-
    keit geben, sich für eine Hebamme entscheiden zu kön-
    nen.

    Ich bedanke mich bei allen ganz herzlich, den Mitbe-
    richterstatterinnen und Mitberichterstattern, bei allen,
    die dazu beigetragen haben, dass wir für 2014 einen gu-
    ten und runden Haushalt eingebracht haben. Insbeson-
    dere bedanke ich mich bei meinem Kollegen Herrn
    Blienert und meiner Kollegin Hilde Mattheis.

    Danke schön.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich

bin normalerweise sehr großzügig, aber ich werde im
weiteren Verlauf der Debatte stark auf die Einhaltung der
Zeit achten müssen; denn wir haben Sondersitzungen der
Fraktionen vereinbart. Sonst verschiebt sich alles nach
hinten.

Nächster Redner in der Debatte ist für die Bundesre-
gierung der Minister Hermann Gröhe.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hermann Gröhe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Zunächst darf auch ich mich herzlich bedanken bei der
    Kollegin Hauptberichterstatterin, bei den Mitberichter-
    stattern für den engagierten Einsatz rund um den Etat des
    Einzelplans 15, beim Haushaltsausschuss insgesamt für
    die konstruktive Zusammenarbeit in den letzten Wochen.
    Ich glaube, es ist uns gemeinsam gelungen, einen Haus-
    haltsplan aufzustellen, der seinen Beitrag dazu leistet,
    dass wir auch für die Zukunft eine qualitativ hochwer-
    tige Gesundheitsversorgung für die Menschen in unse-
    rem Land sichern.

    Es freut einen natürlich besonders, wenn sogar die
    Opposition sagt: Wir wollen den Minister unterstützen.
    Ich danke dafür, bitte aber auch, sich in öffentlicher De-
    batte von Haushaltsklarheit und -wahrheit leiten zu las-
    sen. Ich werde mir erlauben, zu den Bereichen Bundes-
    zuschuss und Kassenbeiträge, Pflege und Hebammen
    das eine oder andere anzumerken, damit der von der
    Opposition betriebenen Legendenbildung rechtzeitig wi-
    dersprochen wird.

    Meine Damen, meine Herren, ich beginne mit dem
    Thema Beitragssatz, Beitragsentwicklung, Lage in der
    gesetzlichen Krankenversicherung, Bundeszuschuss. Ja,
    es ist so: Die gesetzliche Krankenversicherung ist gut fi-
    nanziert. Sie hat im vergangenen Jahr deutliche Über-
    schüsse erzielt. Sie verfügt über hohe Rücklagen:
    13,6 Milliarden Euro in der Liquiditätsreserve des Ge-
    sundheitsfonds und in den Kassen insgesamt noch ein-
    mal über 17 Milliarden Euro. Wann hat es dies zuletzt
    gegeben? Kollegin Hinz hat entsprechende Stellungnah-
    men zitiert.

    Damit keine Missverständnisse aufkommen: Wir leis-
    ten aus der Liquiditätsreserve einen Beitrag zur Haus-
    haltskonsolidierung; das ist wahr. Aber es bleibt unver-
    ändert bei 14 Milliarden Euro, die aus Steuermitteln
    bzw. aus dem Bundeszuschuss für versicherungsfremde
    Leistungen bereitgestellt werden. Es ist falsch, dass des-
    wegen Krankenbehandlungen nicht finanziert werden
    könnten oder deswegen irgendein Beitragssatz erhöht
    würde; das entspricht nicht der Wahrheit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie müssen genauer hinsehen!)


    Wahr ist, dass wir die prall gefüllte Liquiditätsreserve
    nutzen, um durch eine wachstumsorientierte Haushalts-
    konsolidierung unsererseits einen Beitrag zu sicheren
    Arbeitsplätzen zu leisten, die notwendige Grundlage ei-
    nes solidarischen Gesundheitswesens sind. Wir haben
    sehr deutlich gesagt: Wir wissen, dass die Alterung der
    Gesellschaft und der medizinische bzw. medizinisch-
    technische Fortschritt zu eher steigenden Gesundheits-
    ausgaben führen werden. Deshalb haben wir bereits im
    Haushaltsbegleitgesetz festgelegt, dass der Bundeszu-
    schuss wieder auf 14 Milliarden Euro bzw. auf dann
    14,5 Milliarden Euro erhöht werden muss.

    Es ist falsch, jetzt in irgendeiner Weise Panik zu ma-
    chen; das sage ich auch angesichts mancher Kassandra-
    rufe aus der letzte Woche rund um das Thema Beiträge.
    Tatsache ist, dass der in Zeiten rot-grüner Bundesregie-
    rung eingeführte gesetzliche Zusatzbeitrag von 0,9 Bei-
    tragssatzpunkten zukünftig entfällt. Stattdessen entschei-
    den die einzelnen Kassen selber, in welcher Höhe sie
    einen einkommensabhängigen Beitrag erheben. Bereits
    im April haben sieben Krankenversicherungen mit mehr
    als 9 Millionen Versicherten angekündigt, dass sie mit
    einem individuellen Beitrag von weniger als 0,9 Prozent
    auskommen werden. Der Wettbewerb wirkt also; darauf
    habe ich bereits vor wenigen Wochen hier an dieser
    Stelle hingewiesen. Ungeachtet der Beitragsdebatte der
    letzten Woche hat just am Samstag die AOK PLUS, der
    Marktführer in Sachsen und Thüringen mit 2 Millionen
    Versicherten, erklärt, dass sie den Beitrag senken will.
    Es zeigt sich: Der Wettbewerb greift.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Sie weisen in den Debatten zum Teil auf die Finanz-
    zahlen des ersten Quartals hin. Das erste Quartal fällt in
    Bezug auf die Beitragseinnahmen gewöhnlich etwas
    schwächer aus als das vierte Quartal. Außerdem weist es
    negative Zahlen in Höhe von 270 Millionen Euro auf.
    Die Wahrheit ist aber eben auch, dass davon allein
    240 Millionen Euro auf Prämienausschüttungen und
    über 50 Millionen Euro auf freiwillige Leistungsverbes-
    serungen entfallen. Die Krankenkassen handeln im
    Sinne der Versicherten, wenn sie zu hohe Beiträge über
    Prämien rückerstatten. Sie sind keine Sparkasse. Dieses
    Verhalten liegt also im Interesse der Versicherten in un-
    serem Land.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)






    Bundesminister Hermann Gröhe


    (A) (C)



    (D)(B)

    Natürlich sind wir verpflichtet, erstens für faire Wett-
    bewerbsbedingungen zu sorgen – das tun wir, beispiels-
    weise beim Risikostrukturausgleich – und zweitens den
    Ausgabenanstieg im Blick zu behalten. Eine der ersten
    Aktivitäten dieser Bundesregierung im Bereich der Ge-
    sundheitspolitik war es, durch das 14. SGB-V-Änderungs-
    gesetz den Preisstopp für Arzneimittel zu verlängern und
    den Herstellerrabatt auf 7 Prozent festzuschreiben. Das
    erspart der gesetzlichen Krankenversicherung 650 Mil-
    lionen Euro im Jahr.


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das heißt, dass die schwarz-gelbe Politik schlecht war!)


    Das heißt, unsere Politik setzt auf Wettbewerb, auf Qua-
    lität – das neue Qualitätsinstitut ist genannt worden –
    und auf Wirtschaftlichkeit. Genau das ist der Dreiklang,
    mit dem wir gute Strukturen für die Versicherten in die-
    sem Land erreichen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Kordula Schulz-Asche [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: SchwarzGelb hat versagt!)


    Uns ist es wichtig, dass es dabei bleibt: Die Menschen
    können sich, wo auch immer sie leben und wie prall ihr
    Geldbeutel gefüllt ist oder eben auch nicht, darauf ver-
    lassen, dass sie eine gute Versorgung bekommen.


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber wie lange noch?)


    Deswegen ist die ausreichende Versorgung mit Hausärz-
    ten so ein wichtiger Punkt auf der Agenda der Bundesre-
    gierung. Wir haben die Hausarztverträge bereits gestärkt
    und werden im Sommer an Maßnahmen aus der letzten
    Legislaturperiode anknüpfen und weitere Anreize für die
    Niederlassung im ländlichen Raum schaffen. Deswegen
    werden wir natürlich die Vorschläge des Sachverständi-
    genrats, der am 30. September 2014 im Rahmen einer
    fachöffentlichen Veranstaltung hier in Berlin tagt, inten-
    siv diskutieren. Uns ist wichtig, dass auch weiterhin gilt,
    dass es gerade in einer älter werdenden Gesellschaft, in
    der immer häufiger Mehrfacherkrankungen vorkommen,
    eine gute, auch die Sektoren überschreitende, integrierte
    Versorgung gibt.

    Wir haben da mit Einführung der spezialfachärztli-
    chen Versorgung, die Ambulantes und Stationäres zu-
    sammenführt, bereits Wichtiges getan. Der Innovations-
    fonds wird künftig mit 300 Millionen Euro im Jahr
    ausgestattet. Genau solche innovativen sektorübergrei-
    fenden Versorgungsformen sollen besonders gefördert
    werden, damit wir der veränderten Lage bei den Erkran-
    kungen in unserem Land in angemessener Weise Rech-
    nung tragen.


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir waren schon einmal viel weiter!)


    Dazu gehört für mich auch – hier sehe ich gesetzgebe-
    rischen Handlungsbedarf – eine verstärkte Nutzung der
    Möglichkeiten der Telemedizin. Hier eröffnen sich viele
    Möglichkeiten. Ich habe vor kurzem mit einem Schlag-
    anfallpatienten gesprochen, dessen Herzschrittmacher
    die entsprechenden Daten permanent an die überwa-
    chende Arztpraxis überträgt, die dann die Möglichkeit
    hat, Vorhofflimmern im Anbeginn, noch bevor Schwie-
    rigkeiten überhaupt spürbar sind, zu entdecken und die
    Medikation darauf einzustellen. Wir müssen bei der Nut-
    zung dieser Formen moderner Medizin vorankommen.
    Da gab es zu lange Streit. Wir werden da jetzt wirklich
    Gas geben, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Dann möchte ich etwas zum Thema Pflege sagen. Mit
    welch leichter Hand hier so getan wird, als ob da nichts
    geschähe! Das entspricht nun wirklich nicht der Wahr-
    heit.


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es geschieht das Falsche!)


    Wir werden das Leistungsvolumen der parititätisch fi-
    nanzierten Pflegeversicherung in dieser Legislaturpe-
    riode um am Ende insgesamt 5 Milliarden Euro pro Jahr,
    also um mehr als 20 Prozent erhöhen, und wir beginnen
    damit zum 1. Januar nächsten Jahres. Frau Deligöz, aus-
    gerechnet die Dementen, von denen Sie gerade behaup-
    tet haben, wir ließen sie im Stich, profitieren wesentlich
    von den Leistungsverbesserungen. Denn beispielsweise
    machen wir ab dem 1. Januar 2015 Kurzzeitpflege, Ver-
    hinderungspflege und all die Dinge, die bisher überhaupt
    erst ab Zuerkennung der Pflegestufe 1 zur Verfügung
    standen, allen Angehörigen von Pflegebedürftigen der
    Pflegestufe 0 zugänglich, die in der Familie häufig sehr
    stark gefordert sind. Es hätte sich gehört, diese Leis-
    tungsverbesserungen für Demente und ihre Angehörigen
    hier zu erwähnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Natürlich handeln wir in Bezug auf den neuen Pflege-
    bedürftigkeitsbegriff – gar keine Frage. Auch da wird
    Tempo gemacht: Zeitgleich mit dem Kabinettsbeschluss
    zum ersten Pflegestärkungsgesetz, zu den Leistungsver-
    besserungen zum 1. Januar nächsten Jahres, haben wir
    einen flächendeckenden Versuch zur Bewertung des
    neuen Begutachtungsverfahrens gestartet. Der Experten-
    beirat zur konkreten Ausgestaltung des neuen Pflegebe-
    dürftigkeitsbegriffs hat eine solche Erprobungsphase
    ausdrücklich verlangt. Wir führen sie durch. Wir haben
    gesagt: Das muss zügig geschehen. In diesem Sommer
    finden 4 000 Begutachtungen parallel nach altem und
    neuem Begutachtungsverfahren statt. Wir werden die Er-
    gebnisse im vierten Quartal auswerten und zu Beginn
    des neuen Jahres zum Gegenstand der Erarbeitung des
    zweiten Pflegestärkungsgesetzes machen. Also wird
    auch bei der Einführung des neuen Pflegebedürftigkeits-
    begriffs Tempo gemacht.

    Dann haben Sie die Hebammensituation angespro-
    chen. Das war ein bisschen viel Demo und ein bisschen
    wenig Sachkenntnis.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich kann nur eines sagen: Ich habe diesem Haus am
    29. April den Bericht der interministeriellen Arbeits-





    Bundesminister Hermann Gröhe


    (A) (C)



    (D)(B)

    gruppe „Versorgung mit Hebammenhilfe“ zugeleitet und
    die Vorstellung am 30. April mit konkreten Vorschlägen
    zur Qualitätssicherung, zum Sicherstellungszuschlag
    und zur Datenlage verbunden. Der Bundestag hat in der
    ersten Juniwoche entsprechende Beschlüsse gefasst. We-
    nige Wochen nachdem ich die Vorschläge unterbreitet
    habe – drei Sitzungswochen später –, sind sie in diesem
    Haus per Gesetz beschlossen worden. Das ist zügiges
    Handeln. Es bleibt Weiteres zu tun. Da geben wir Gas;
    da brauchen wir keine Ermahnungen. Wir sind da auf ei-
    nem guten Weg. Die Menschen in unserem Land, vor al-
    lem die Hebammen, können sich auf unsere Unterstüt-
    zung verlassen.

    Meine Damen, meine Herren, ich danke für Ihre Auf-
    merksamkeit und für die Mitarbeit am Haushalt. Ich bitte
    Sie um Zustimmung.

    Danke.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)