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ID1804104000

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    Plenarprotokoll 18/41 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 I n h a l t : Wahl der Abgeordneten Kathrin Vogler als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 A Tagesordnungspunkt I: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Absicherung stabiler und fai- rer Leistungen für Lebensversicherte (Lebensversicherungsreformgesetz – LVRG) Drucksache 18/1772 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B b) Antrag der Abgeordneten Susanna Karawanskij, Matthias W. Birkwald, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Lebensver- sicherungen auf den Prüfstand stellen – Kein Schnellverfahren zu Lasten der Versicherten Drucksache 18/1815 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 C Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 3566 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 3567 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3569 B Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3570 C Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksachen 18/700, 18/702 . . . . . . . . . . . 3571 C b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksachen 17/14301, 18/1026 . . . . . . . 3571 C II.1 Einzelplan 01 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3571 C II.2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/1002, 18/1023 . . . . . . . 3571 D II.3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . . . . 3571 D II.4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/1008, 18/1023. . . . . 3572 A b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . 3572 A c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushaltsbegleitge- setzes 2014 Drucksachen 18/1050, 18/1223, 18/1762 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3572 A d) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Herstellung des Einver- nehmens von Bundestag und Bundesregierung zum Begehren der Republik Litauen, der dritten Stufe der Europäischen Wirt- schafts- und Währungsunion bei- Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 zutreten und den Euro als Umlauf- währung einzuführen hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages nach Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9a des Gesetzes über die Zusam- menarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in An- gelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/1800 . . . . . . . . . . . . . 3572 B e) Beratung der Unterrichtung durch das Bundesministerium der Finanzen gemäß § 9a des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregie- rung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäi- schen Union: Beitritt Litauens zum Euroraum Drucksache 18/1730 . . . . . . . . . . . . . 3572 B Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3572 C Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3574 C Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3576 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3578 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3580 C Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3582 D Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 3583 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3586 A Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3588 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 3589 A Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3591 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3592 C Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3593 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3594 C Uwe Feiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3596 B II.5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3598 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3598 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 3599 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3600 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 3601 C Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3603 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3604 D Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3606 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3607 C Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3608 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3610 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3611 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3613 B Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 D Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3615 B Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 3617 A II.6 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3618 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3619 A Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3620 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3621 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3623 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3626 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3628 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3629 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 D Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3634 C Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3636 C Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3638 A II.7 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/1016, 18/1023 . . . . . . . 3639 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3640 A Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3641 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3643 B Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3644 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3646 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3647 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 III Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 3648 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3650 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 3651 D Stefan Schwartze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3653 D Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3654 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3655 C Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3656 C Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3657 C II.8 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/1010, 18/1023 . . . . . . . 3659 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3659 B Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3660 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3662 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3664 A Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3665 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3666 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3667 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3668 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3669 C Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 3671 A Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3672 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3673 A Thomas Mahlberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3674 A Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3675 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3677 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3678 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3680 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3681 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3565 (A) (C) (D)(B) 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 Beginn: 10.01 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3681 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 24.06.2014 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 24.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU/CSU 24.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 24.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 24.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 24.06.2014 Groth, Annette DIE LINKE 24.06.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 24.06.2014 Hübinger, Anette CDU/CSU 24.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 24.06.2014 Kolbe, Daniela SPD 24.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 24.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 24.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Rawert, Mechthild SPD 24.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 24.06.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 24.06.2014 Strässer, Christoph SPD 24.06.2014 Thönnes, Franz SPD 24.06.2014 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 24.06.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 24.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 24.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 24.06.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 41. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP I Stabile Leistungen für Lebensversicherte TOP II Haushaltsgesetz 2014, Finanzplan 2013 - 2017 Epl 01 Bundespräsident Epl 02 Bundestag Epl 03 Bundesrat Epl 08, Finanzen Epl 20 Bundesrechnungshof Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Epl 15 Gesundheit Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ralph Lenkert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Geehrte Kolleginnen

    und Kollegen! Wenn ich den Einzelplan 16 beurteilen
    müsste, würde ich schreiben: Sie waren bemüht. – Sie
    waren bemüht, aber Sie ignorieren vollständig, was pas-
    siert: die Dürren in Afrika, die Überschwemmungen in
    Bangladesch. Sie ignorieren, dass Menschen umsiedeln
    müssen, sie ihre Heimat verlieren, weil ihre Lebens-
    grundlagen zerstört sind, sei es durch den Klimawandel,
    sei es durch die rücksichtslose Ausbeutung der Natur.

    Erinnern wir uns an unsere Jugendzeit. Wie oft gab es
    da starke Unwetter? Laut Wikipedia wurden in den 70er-
    Jahren vier Extremwetterereignisse in Europa registriert.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Sie sind nicht so alt wie ich!)


    In den 80er-Jahren waren es fünf, in den 90er-Jahren schon
    zwölf. Von 2000 bis 2010 waren es 17. Allein in den letz-
    ten vier Jahren gab es 14 Extremwetterereignisse. – Der
    Klimawandel lässt grüßen. Aber was machen Sie? Insge-
    samt 400 Millionen Euro für den vorbeugenden Klima-
    schutz werden in verschiedenen Einzelplänen gestri-
    chen; Sie werden uns erklären, wo Sie was wie versteckt
    haben. Dieses Geld fehlt nun für den vorbeugenden Kli-
    maschutz, sei es in der Bundesrepublik, sei es in anderen
    Ländern. Bezahlen werden dies die Menschen, die nicht
    ausweichen können; bezahlen werden es die Ärmsten
    der Armen. Aber auch Ihre Klientel, die Wirtschaft, wird
    dafür bezahlen müssen. Wir finden, das ist eine nicht vo-
    rausschauende, eine rücksichtslose Politik. Diese lehnen
    wir ab.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ihr wichtigstes Klimaschutzelement war der CO2-
    Zertifikatehandel. Er funktioniert nicht; das wissen wir.
    Es sind auch keine Ansätze zu erkennen, weder im
    Haushalt noch in Ihrer Politik, dass sich das ändert. Aber
    dem Haushalt ist zu entnehmen, dass Sie den Industrie-
    unternehmen jetzt die Kosten, die durch den Handel mit
    CO2-Zertifikaten entstehen, erstatten wollen. Das müs-
    sen Sie mir einmal erklären: Der Klimaschutz soll durch
    CO2-Zertifikate vorangetrieben werden. Die Wirtschaft
    soll motiviert werden, klimaschutzfreundlicher und res-
    sourcensparender zu produzieren. Und jetzt entschädi-
    gen Sie die Wirtschaft, indem Sie die Kosten, die da-
    durch vielleicht entstehen könnten, in Höhe von
    350 Millionen Euro übernehmen? Ich fordere Sie auf:
    Streichen Sie diese Förderung aus dem Energie- und Kli-
    mafonds, und setzen Sie dieses Geld für echten Klima-
    schutz ein! Dann könnten wir sagen: Sie haben sich nicht
    nur bemüht, sondern wenigstens einen kleinen Schritt
    getan.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Beim vorbeugenden Klimaschutz haben Sie versagt.
    Wie sieht es nun beim Schutz vor den Auswirkungen des
    Klimawandels aus? Bei der Jahrhundertflut 2002 gab es





    Ralph Lenkert


    (A) (C)



    (D)(B)

    in der Bundesrepublik Schäden in Höhe von 18 Milliar-
    den Euro. 8 Milliarden Euro haben wir für die erneute
    Jahrhundertflut 2013 als Sofortmaßnahme bereitgestellt.
    Ja, das ist eine gute Leistung, die wir gemeinsam voll-
    bracht haben; aber man muss sich, von den materiellen
    Schäden einmal abgesehen, fragen: Wie fühlen sich die
    Menschen an Elbe, Elster, Oder, Saale und Rhein, die bei
    jedem Regenguss Angst haben, und wie fühlen sich die
    Menschen in NRW angesichts der Unwetter, die gerade
    zu Pfingsten tobten, wenn sie hören, dass die Koordinie-
    rung des Hochwasserschutzes zwischen den Ländern
    nicht besser wird, weil Sie nicht einmal lächerliche
    3 Millionen Euro für eine Koordinierungsstelle bereit-
    stellen wollen? Das müssen Sie den Menschen erklären,
    ich kann es nicht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nicht nur beim Thema Hochwasser haben wir es mit
    mangelndem Schutz vor Wasser zu tun. Es betrifft auch
    ein ganz anderes Thema: In der Asse kommt das Wasser
    wahrscheinlich schneller, als Sie sich durchringen, etwas
    zu unternehmen. Zur sogenannten Lex Asse, nach der
    Sie 2033 eventuell so weit sein wollen, Müll herauszu-
    holen, sage ich: Frau Hendricks, setzen Sie mehr Geld
    ein


    (Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Das tun wir!)


    für eine Parallelforschung hinsichtlich der Lagerfin-
    dung! Setzen Sie Geld ein, damit der Müll endlich aus
    der Asse kommt und wir vor allen Dingen einen sicheren
    Verwahrort in der Bundesrepublik finden! Dafür können
    Sie das Geld einsetzen, das Sie weiterhin in die Totge-
    burt Gorleben und in den Schacht Konrad stecken. Nut-
    zen Sie dieses Geld, schließen Sie Gorleben, und ma-
    chen Sie damit den Weg frei für eine vernünftige
    Forschung, für eine vernünftige Lösung!


    (Sören Bartol [SPD]: Das hat doch mit dem Geld nichts zu tun!)


    – Da Sie sich hier aufregen, Herr Kollege: Nutzen Sie
    das Geld auch, um die Altlasten zu beseitigen, die aus
    der Urangewinnung von vor 1960 in Ostdeutschland re-
    sultieren und nicht von der Wismut GmbH erfasst wer-
    den!


    (Dr. Matthias Miersch [SPD]: Sie verweigern sich doch der Mitarbeit!)


    Dieses Geld könnten Sie gut dafür einsetzen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich möchte aber auch einen positiven Aspekt der in
    den Haushaltsberatungen vorgenommenen Änderungen
    erwähnen. Dass Sie der Region rund um die Asse jetzt
    mehr Geld zur Verfügung stellen, auch wenn es nicht
    viel ist, damit die Region die Nachteile ausgleichen
    kann, mit denen sie seit Jahrzehnten leben muss, ist
    wirklich ein guter Schritt. Das begrüßen wir. Das ist ein
    kleiner Lichtblick in diesem Haushaltsentwurf.

    Der Einbau von Rußpartikelfiltern sollte gefördert
    werden. Ich kann verstehen, dass Sie sagen: Alte Diesel-
    fahrzeuge sollen weg. – Es gibt aber Menschen in die-
    sem Land, die sich neue Fahrzeuge nicht leisten können.
    Diese Menschen können ihre Fahrzeuge aufgrund von
    immer mehr Umweltzonen nicht mehr in jeder Stadt nut-
    zen. Sie sollen aber flexibel auf den Arbeitsmarkt reagie-
    ren und dorthin gehen, wo es Arbeit gibt. Diese Menschen
    sind auf das Fahrzeug angewiesen. Sie unterstützen die
    Umrüstung der Fahrzeuge nicht. Das ist sozialpolitisch
    eine Katastrophe. Mit dieser Nichtunterstützung erhöhen
    Sie lediglich den Zwang, Neufahrzeuge zu kaufen. Das
    ist auch ressourcentechnisch schändlich. Ich sage Ihnen:
    Führen Sie die Rußpartikelförderung fort! Wir brauchen
    diese Förderung nur noch wenige Jahre. Damit entlasten
    Sie die Umwelt und die kleinen Leute, die nicht viel
    Geld haben. Damit unterstützen Sie uns alle und sorgen
    dafür, dass wir eine Gesellschaft bekommen, in der nicht
    nur die Interessen der Großindustrie vertreten werden,
    sondern auch die der kleinen Menschen.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Lassen Sie mich zum Schluss noch einen Punkt an-
    sprechen, der mich geschockt hat. Am 19. Juni 2014 hat
    die Firma VW erklärt, das Kältemittel R1234yf doch
    einzusetzen. Es geht um eine Einsparung von 2 Gramm
    CO2 pro Kilometer; um so viel besser als andere soll die-
    ses Kältemittel sein. Kommt es aber zu einem Fahrzeug-
    brand – das geschieht pro Jahr 30 000 Mal in Deutsch-
    land –, entsteht Flusssäure. Dadurch, dass Sie Daimler,
    VW und andere Firmen nicht in ihrem Vorhaben unter-
    stützen, diese von der EU vorgegebene Umstellung nicht
    durchzuführen, riskieren Sie im Fall von Unfällen die
    Gesundheit von Tausenden von Menschen. Ich finde, das
    ist schändlich. Sie sollten all Ihre Kraft dafür einsetzen,
    bei der EU dafür zu kämpfen, dass dieses Mittel verbo-
    ten wird. Ich wünsche mir – diese Ergänzung sei mir ge-
    stattet –, dass dieses Mittel verboten wird.



Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Kollege Lenkert, setzen Sie jetzt bitte einen Punkt.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ralph Lenkert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Ja. – Ich wünsche mir, dass dieses Mittel vom Markt

    verschwindet.

    Ich wünsche mir, dass Sie beim Entwurf des nächsten
    Haushalts Ihre Hausaufgaben machen, damit wir einen
    Haushalt bekommen, der für die Menschen und für die
    Umwelt gut ist und nicht für die Unternehmen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)