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ID1804103200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/41 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 I n h a l t : Wahl der Abgeordneten Kathrin Vogler als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 A Tagesordnungspunkt I: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Absicherung stabiler und fai- rer Leistungen für Lebensversicherte (Lebensversicherungsreformgesetz – LVRG) Drucksache 18/1772 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B b) Antrag der Abgeordneten Susanna Karawanskij, Matthias W. Birkwald, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Lebensver- sicherungen auf den Prüfstand stellen – Kein Schnellverfahren zu Lasten der Versicherten Drucksache 18/1815 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 C Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 3566 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 3567 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3569 B Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3570 C Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksachen 18/700, 18/702 . . . . . . . . . . . 3571 C b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksachen 17/14301, 18/1026 . . . . . . . 3571 C II.1 Einzelplan 01 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3571 C II.2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/1002, 18/1023 . . . . . . . 3571 D II.3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . . . . 3571 D II.4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/1008, 18/1023. . . . . 3572 A b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . 3572 A c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushaltsbegleitge- setzes 2014 Drucksachen 18/1050, 18/1223, 18/1762 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3572 A d) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Herstellung des Einver- nehmens von Bundestag und Bundesregierung zum Begehren der Republik Litauen, der dritten Stufe der Europäischen Wirt- schafts- und Währungsunion bei- Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 zutreten und den Euro als Umlauf- währung einzuführen hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages nach Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9a des Gesetzes über die Zusam- menarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in An- gelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/1800 . . . . . . . . . . . . . 3572 B e) Beratung der Unterrichtung durch das Bundesministerium der Finanzen gemäß § 9a des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregie- rung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäi- schen Union: Beitritt Litauens zum Euroraum Drucksache 18/1730 . . . . . . . . . . . . . 3572 B Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3572 C Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3574 C Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3576 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3578 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3580 C Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3582 D Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 3583 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3586 A Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3588 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 3589 A Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3591 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3592 C Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3593 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3594 C Uwe Feiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3596 B II.5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3598 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3598 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 3599 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3600 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 3601 C Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3603 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3604 D Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3606 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3607 C Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3608 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3610 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3611 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3613 B Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 D Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3615 B Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 3617 A II.6 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3618 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3619 A Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3620 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3621 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3623 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3626 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3628 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3629 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 D Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3634 C Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3636 C Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3638 A II.7 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/1016, 18/1023 . . . . . . . 3639 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3640 A Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3641 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3643 B Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3644 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3646 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3647 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 III Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 3648 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3650 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 3651 D Stefan Schwartze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3653 D Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3654 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3655 C Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3656 C Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3657 C II.8 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/1010, 18/1023 . . . . . . . 3659 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3659 B Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3660 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3662 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3664 A Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3665 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3666 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3667 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3668 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3669 C Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 3671 A Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3672 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3673 A Thomas Mahlberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3674 A Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3675 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3677 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3678 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3680 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3681 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3565 (A) (C) (D)(B) 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 Beginn: 10.01 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3681 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 24.06.2014 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 24.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU/CSU 24.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 24.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 24.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 24.06.2014 Groth, Annette DIE LINKE 24.06.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 24.06.2014 Hübinger, Anette CDU/CSU 24.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 24.06.2014 Kolbe, Daniela SPD 24.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 24.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 24.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Rawert, Mechthild SPD 24.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 24.06.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 24.06.2014 Strässer, Christoph SPD 24.06.2014 Thönnes, Franz SPD 24.06.2014 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 24.06.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 24.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 24.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 24.06.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 41. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP I Stabile Leistungen für Lebensversicherte TOP II Haushaltsgesetz 2014, Finanzplan 2013 - 2017 Epl 01 Bundespräsident Epl 02 Bundestag Epl 03 Bundesrat Epl 08, Finanzen Epl 20 Bundesrechnungshof Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Epl 15 Gesundheit Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Norbert Brackmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Leihen ist einfach, aber der Zahltag wird hart.
    Deswegen ist dieser Bundeshaushalt, den wir in dieser
    Woche verabschieden wollen, auch ein Zeichen für die
    Stabilität, die wir erreichen wollen, ein wichtiger Schritt
    in eine stabile Zukunft.

    6,5 Milliarden Euro Nettoneuverschuldung und damit
    ein strukturell ausgeglichener Haushalt: Das kann sich
    nicht nur in Deutschland sehen lassen, sondern wir sind
    damit auch Vorbild in Europa. Weil Europa eine so wich-
    tige Bedeutung für die Menschen auch in Deutschland
    hat, will ich das Thema ein bisschen vertiefen. Heute
    wurde Kritik daran geübt, dass die Löhne seit 2002 – ich
    wunderte mich schon, warum Sie so weit zurückgegan-
    gen sind, lieber Kollege Bartsch – eine geringe Real-
    lohnsteigerung erfahren haben.


    (Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: 1,7 Prozent!)


    – 1,7 Prozent: Das ist die Zahl für die letzten zehn Jahre.
    Eine Reallohnsteigerung von 1,3 Prozent allein im ersten
    Quartal 2014 ist der Beleg dafür, dass eine Politik der
    Zurückhaltung über viele Jahre hinweg und eine Politik
    der Strukturreformen den Menschen letztlich guttut. Das
    sehen die Lohnarbeiter jetzt an ihren Lohntüten, und das
    ist, meine ich, ein deutliches und gutes Zeichen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das bedeutet aber auch – der Kollege Binding hat be-
    reits darauf hingewiesen –, dass eine Politik, die auf
    Strukturreformen und Zurückhaltung angelegt ist, am
    Ende auch von Erfolg gekrönt ist. Denn es ist eben kein
    Zufall – ich glaube auch nicht an Zufälle in der Politik –,
    dass wir in Deutschland fast Vollbeschäftigung haben
    und die Steuereinnahmen sprudeln und dass genau diese
    Strukturreformen auch in den Ländern in der südlichen
    Peripherie Europas, die heute ihre Probleme haben,
    nachhaltig wirken können. Wir müssen mit dieser Stabi-
    litäts- und Wachstumspolitik in Europa konsequent blei-
    ben, damit auch diesen Ländern wieder eine Chance er-
    wächst, sich künftig selbst mit den Haaren aus dem
    Sumpf zu ziehen und ihren Bürgerinnen und Bürgern
    wieder so viel Gutes tun zu können, wie zum Beispiel
    wir es in Deutschland in diesem Jahr machen können.

    Dieser Haushalt mit einem Haushaltsvolumen von
    296,5 Milliarden Euro zeigt, dass er auch eine sehr
    starke soziale Komponente hat. Im Übrigen zeigt schon
    diese Zahl, dass wir bei den Ausgaben Zurückhaltung
    üben. Denn im letzten Jahr haben wir noch 307 Milliar-
    den Euro ausgegeben. Der Haushalt ist also nicht nur
    deshalb so erfolgreich, weil er über eine gute Wirtschaft
    und gute Steuereinnahmen finanziert ist, sondern auch
    durch Ausgabenreduktion.

    Aber dieser Haushalt eröffnet auch Spielräume für die
    Menschen. Fast jeder dritte Euro – 90 Milliarden Euro
    der insgesamt 296 Milliarden Euro – gehen in die Rente,
    in die altersbedingte Erwerbslosigkeit oder in die alters-
    bedingte Grundsicherung. 90 Milliarden Euro geben wir
    bereits für diesen Bereich aus. Das zeigt auch, liebe Kol-





    Norbert Brackmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    leginnen und Kollegen, dass die soziale Komponente in
    diesem Haushalt eine große Rolle spielt. Wir haben an
    dem schon hervorragenden Werk unseres Finanzminis-
    ters, der auch hier nicht nur Flagge gezeigt, sondern ins-
    besondere Wort gehalten hat auf dem Weg in die
    schwarze Null, die für 2015 angestrebt ist, noch die eine
    oder andere Änderung vornehmen können.

    Lieber Kollege Bartsch, wenn Sie darauf hinweisen,
    dass 400 Millionen Euro beim Arbeitslosengeld II ge-
    kürzt worden sind, stellt sich die Frage, wessen Interes-
    sen Sie sich dabei zu eigen machen. 400 Millionen Euro
    weniger beim Arbeitslosengeld II bedeuten weniger
    Langzeitarbeitslose in Deutschland. Negativ betroffen
    sind allenfalls all diejenigen, die für diese Langzeitar-
    beitslosen die Betreuung übernommen haben. Aber wer
    dafür ist, dass Langzeitarbeitslose in Beschäftigung
    kommen, muss dies eigentlich positiv zur Kenntnis neh-
    men und sich darüber freuen, dass wir diesen Weg ge-
    gangen sind, und zwar erfolgreich.

    49 Prozent des gesamten Haushalts gehen in den Be-
    reich Soziales. Aber, liebe Kolleginnen und Kollegen, es
    ist bereits darauf hingewiesen worden: Die Achillesferse
    liegt ein Stück weit bei der Infrastruktur. Wir werden
    zwar auch in diesem Haushalt 500 Millionen Euro mehr
    ausgeben, als ursprünglich geplant war. Insofern hat der
    Koalitionsvertrag schon ein Zeichen gesetzt. Aber wir
    stellen fest, dass dies nur der Anfang sein kann. Viele
    Maßnahmen sind leider noch nicht so finanziert, wie
    man sich das wünscht. Aber man muss auch zur Kennt-
    nis nehmen, dass es bereits mit dem Haushalt 2014 keine
    Probleme gab, überall dort, wo Investitionen wegzubre-
    chen drohten, Zusagen zu machen. In Schleswig-Hol-
    stein zum Beispiel hat der Bund finanzielle Zusagen für
    den Ersatz der Rader Hochbrücke gemacht. Des Weite-
    ren ist es uns im Haushaltsausschuss gelungen, die An-
    fangsfinanzierung für eine wichtige Strecke im Nord-
    Ostsee-Kanal, die nicht nur für Norddeutschland, son-
    dern auch für den internationalen Seeverkehr und damit
    für Gesamtdeutschland von herausragender Bedeutung
    ist, sicherzustellen und insgesamt 260 Millionen Euro
    zuzusagen, sodass diese wichtige Zukunftsinvestition
    getätigt werden konnte.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Dies ist ein großer Erfolg dieser Koalition.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber nicht des Verkehrsministers!)


    Damit wollen wir nicht hinter dem Berg halten.

    Ich will aber auch darauf hinweisen, dass es nur sehr
    begrenzt hilfreich ist, wenn die Länder, die sich eigent-
    lich unserer Stabilitätspolitik anschließen müssen, mit
    ständig neuen, unbezahlbaren Forderungen gegenüber
    dem Bund nur davon ablenken, dass sie selbst noch
    wichtige Aufgaben vor sich haben; denn der Fiskalver-
    trag sieht für 2020 vor, dass Länder und Kommunen
    keine neuen Schulden machen dürfen. Aber die Finanz-
    politik, die dort heutzutage betrieben wird, deutet auf et-
    was ganz anderes hin. Etwas mehr Verantwortung hätten
    wir den Ländern schon zugetraut. Gerade angesichts der
    großen Leistungen des Bundes bitten wir die Länder da-
    rum, mehr Verantwortung zu übernehmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Zu guter Letzt zeichnet diesen Bundeshaushalt noch
    etwas anderes aus. Derjenige Haushalt ist der beste, in
    dem man nichts Überflüssiges will und nichts Notwendi-
    ges entbehrt. Genau das ist uns in Beratungen im Haus-
    haltsausschuss gelungen. Dies ist ein Haushalt, in dem
    das Notwendige sicher finanziert ist. Aber Überflüssiges
    können und werden wir uns nicht mehr leisten. Insofern
    handelt es sich um einen gerechten Haushalt, den wir als
    erfolgreiche Koalition am Ende der Woche hoffentlich
    mit großer Mehrheit verabschieden werden.

    Vielen Dank, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Als nächstem Redner erteile ich für die Sozialdemo-

kraten das Wort dem Kollegen Christian Petry.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Christian Petry


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Ein fast ausgeglichener Haushalt ist die Voraus-
    setzung – vieles haben wir heute darüber gehört – für
    eine soziale und gerechte Politik. Es ist eine große Ver-
    antwortung, auch in Europa eine solche Politik durchzu-
    setzen. Dies sage ich im Hinblick auf die auch hier schon
    geführte Debatte über den Stabilitäts- und Wachstums-
    pakt. Dabei sind die Vorgaben flexibel. Die Spielräume
    der Volkswirtschaften müssen gegeben sein, um Wachs-
    tum und Beschäftigung zu sichern. Man möge nur an die
    Krise 2009 denken. Was hat Deutschland denn getan? Es
    war doch gut, dass wir die Vorgaben flexibel gestaltet
    und verändert haben. Das hat uns durch die Krise ge-
    bracht und uns letztlich gestärkt. Davon profitieren wir
    heute. Vor diesem Hintergrund ist das richtig, was
    Sigmar Gabriel gesagt hat: Die Akzentuierung muss
    sein, auf Wachstum zu setzen. – Das kann man nur zwei-
    mal unterstreichen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Finanzwirtschaft darf einem solchen Prozess
    nicht entgegenstehen. Was in Paris vereinbart wurde, ist
    im Hinblick auf die Gesamtsituation in Europa zu sehen.
    Der französische Präsident Hollande muss letztlich aus-
    baden, was seine Vorgänger verursacht haben. Die
    Hauptursachen lassen sich in der Zeit der Regierung
    Chirac finden. Herr Hollande hat vielleicht seins dazuge-
    tan. Aber man darf die Ausgangssituation in Frankreich
    nicht vergessen. Deutschland sollte in der Lage sein, die
    neue Ausrichtung in Frankreich zu unterstützen. Ziel
    sind Impulse für die Wirtschaft, mehr Arbeitsplätze und
    Beschäftigung sowie für mehr soziale Gerechtigkeit in
    Europa.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)






    Christian Petry


    (A) (C)



    (D)(B)

    Unter diesem Eindruck beraten wir heute auch über
    den Beitritt Litauens, über die Vergrößerung der Euro-
    Zone. Litauen möchte ab dem 1. Januar 2015 den Euro
    einführen. Wir als Bundestag sind zur Stellungnahme
    aufgefordert.

    Litauen erfüllt die notwendigen Aufnahmekriterien.
    Es hat eine hohe Preisstabilität mit einer Inflationsrate
    von 0,6 Prozent, ein Haushaltsdefizit von nur 2,1 Pro-
    zent, einen Staatsschuldenstand von 40 Prozent – das ist
    weit unter dem Referenzwert von 60 Prozent –, einen
    stabilen Wechselkurs gegenüber dem Euro, und die lang-
    fristigen Zinsen liegen bei 3,2 Prozent. Das alles sind
    hervorragende Eckdaten, sodass man sagen muss: Das
    hört sich zunächst einmal sehr gut an.


    (Beifall bei der SPD)


    Aber: Die Litauerinnen und Litauer haben dafür et-
    was bringen müssen. Das war sehr schmerzhaft. Das darf
    man nicht vergessen. Es gab Kürzungen bei der Alters-
    rente um 8 Prozent, Kürzungen bei der Arbeitslosenun-
    terstützung, Kürzungen bei dem Gehalt der Beschäftig-
    ten im öffentlichen Dienst von über 12 Prozent. Das sind
    harte Einschnitte, die dort getragen wurden, damit heute
    die Voraussetzungen erfüllt sind, dass Litauen dem
    Euro-Raum beitreten kann. Ich glaube, man muss der Li-
    tauer Bevölkerung und der Litauer Politik ein großes
    Kompliment dafür machen, dass sie dies durchgestanden
    haben. Deshalb muss sich die Einführung des Euros in
    Litauen auch positiv auswirken. Sonst wird es mit der
    Akzeptanz vor Ort schwierig.

    Das sogenannte Scoreboard des makroökonomischen
    Ungleichgewichtsverfahrens – ein Zungenbrecher, wenn
    man es vorlesen muss; das ist ganz schlimm – weist zwei
    Probleme in Litauen aus, auf die auch ich hinweisen
    möchte: einmal das Leistungsbilanzdefizit von 12,9 Pro-
    zent, zum anderen die hohe Arbeitslosigkeit von 12 Pro-
    zent. Deshalb wünschen wir uns, dass die Einführung
    des Euros einen ähnlichen Effekt hat wie in Estland
    2011. Im ersten Jahr ist der Export Estlands in den Euro-
    Raum um 31 Prozent gestiegen. Wir wünschen uns, dass
    dies auch in Litauen passiert und die Menschen vor Ort
    sehen, dass sie etwas von dem Beitritt zum Euro-Raum
    haben.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Auch für die Zukunft muss es wichtig sein, dass die bal-
    tischen Staaten über den Stabilitäts- und Wachstumspakt
    gefördert werden, damit sie flexibel genug wirtschaften
    können für mehr Wachstum und Beschäftigung.

    Einen letzten Punkt möchte ich noch ansprechen, der
    mit dem Beitritt zusammenhängt. Künftig wird das be-
    reits 2003 beschlossene Rotationsprinzip bei der Euro-
    päischen Zentralbank und beim Rat gelten. Deutschland
    verliert circa alle fünf Monate für vier Wochen sein
    Stimmrecht. Ich möchte hier klar sagen: Wenn man die
    Währungsunion als europäisches Projekt versteht und
    nicht als Ansammlung nationaler Interessen, dann ist
    dies auch absolut in Ordnung.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Manuel Sarrazin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

    Es wird für die Zukunft in dem Bereich der EU-Gre-
    mien eine Neuorientierung geben müssen. Bei einer der-
    art großen Anzahl von Mitgliedern werden wir die
    Strukturen überdenken müssen. Es wird nicht mehr jeder
    überall vertreten sein können. So wird die Leitungsebene
    entsprechend angepasst werden müssen. Das ist eine
    Riesenaufgabe, das wird sehr lange dauern. Ob es ge-
    lingt, weiß ich nicht. Aber, wie gesagt, eine große Auf-
    gabe steht in diesem Zusammenhang vor uns.

    Es ist ein guter Tag für Europa. Litauer, seid uns will-
    kommen! Wir wollen ein sozial gerechtes Europa der
    Bürger. Liebe Kolleginnen und Kollegen, stimmen Sie
    bitte diesem Punkt, der Euro-Einführung in Litauen zum
    1. Januar 2015, zu.

    Vielen Dank und Glück auf!


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)