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ID1804101800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/41 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 I n h a l t : Wahl der Abgeordneten Kathrin Vogler als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 A Tagesordnungspunkt I: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Absicherung stabiler und fai- rer Leistungen für Lebensversicherte (Lebensversicherungsreformgesetz – LVRG) Drucksache 18/1772 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B b) Antrag der Abgeordneten Susanna Karawanskij, Matthias W. Birkwald, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Lebensver- sicherungen auf den Prüfstand stellen – Kein Schnellverfahren zu Lasten der Versicherten Drucksache 18/1815 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 C Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 3566 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 3567 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3569 B Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3570 C Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksachen 18/700, 18/702 . . . . . . . . . . . 3571 C b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksachen 17/14301, 18/1026 . . . . . . . 3571 C II.1 Einzelplan 01 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3571 C II.2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/1002, 18/1023 . . . . . . . 3571 D II.3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . . . . 3571 D II.4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/1008, 18/1023. . . . . 3572 A b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . 3572 A c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushaltsbegleitge- setzes 2014 Drucksachen 18/1050, 18/1223, 18/1762 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3572 A d) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Herstellung des Einver- nehmens von Bundestag und Bundesregierung zum Begehren der Republik Litauen, der dritten Stufe der Europäischen Wirt- schafts- und Währungsunion bei- Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 zutreten und den Euro als Umlauf- währung einzuführen hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages nach Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9a des Gesetzes über die Zusam- menarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in An- gelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/1800 . . . . . . . . . . . . . 3572 B e) Beratung der Unterrichtung durch das Bundesministerium der Finanzen gemäß § 9a des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregie- rung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäi- schen Union: Beitritt Litauens zum Euroraum Drucksache 18/1730 . . . . . . . . . . . . . 3572 B Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3572 C Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3574 C Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3576 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3578 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3580 C Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3582 D Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 3583 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3586 A Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3588 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 3589 A Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3591 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3592 C Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3593 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3594 C Uwe Feiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3596 B II.5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3598 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3598 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 3599 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3600 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 3601 C Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3603 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3604 D Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3606 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3607 C Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3608 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3610 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3611 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3613 B Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 D Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3615 B Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 3617 A II.6 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3618 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3619 A Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3620 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3621 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3623 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3626 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3628 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3629 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 D Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3634 C Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3636 C Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3638 A II.7 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/1016, 18/1023 . . . . . . . 3639 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3640 A Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3641 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3643 B Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3644 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3646 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3647 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 III Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 3648 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3650 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 3651 D Stefan Schwartze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3653 D Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3654 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3655 C Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3656 C Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3657 C II.8 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/1010, 18/1023 . . . . . . . 3659 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3659 B Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3660 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3662 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3664 A Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3665 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3666 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3667 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3668 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3669 C Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 3671 A Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3672 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3673 A Thomas Mahlberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3674 A Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3675 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3677 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3678 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3680 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3681 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3565 (A) (C) (D)(B) 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 Beginn: 10.01 Uhr
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    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3681 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 24.06.2014 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 24.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU/CSU 24.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 24.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 24.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 24.06.2014 Groth, Annette DIE LINKE 24.06.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 24.06.2014 Hübinger, Anette CDU/CSU 24.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 24.06.2014 Kolbe, Daniela SPD 24.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 24.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 24.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Rawert, Mechthild SPD 24.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 24.06.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 24.06.2014 Strässer, Christoph SPD 24.06.2014 Thönnes, Franz SPD 24.06.2014 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 24.06.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 24.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 24.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 24.06.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 41. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP I Stabile Leistungen für Lebensversicherte TOP II Haushaltsgesetz 2014, Finanzplan 2013 - 2017 Epl 01 Bundespräsident Epl 02 Bundestag Epl 03 Bundesrat Epl 08, Finanzen Epl 20 Bundesrechnungshof Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Epl 15 Gesundheit Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Alexander Ulrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Schäuble, Sie haben sich an mehreren Stellen mit
    der sehr guten Rede von Herrn Bartsch auseinanderge-
    setzt. Das zeigt, dass unsere Kritik angekommen ist.
    Aber Sie haben dann versucht, einen Widerspruch aufzu-
    machen. Wir wollen daher nochmals versuchen, es Ihnen
    zu erklären: Sie sparen auf Kosten der zukünftigen Ge-
    nerationen, Sie sparen auf Kosten der Sozialversicherun-
    gen, Sie sparen auf Kosten der Kommunen, und trotz-
    dem sind Sie der Schuldenfinanzminister Deutschlands.
    Das ist der Widerspruch, den Sie nicht erkennen können.
    Die Lösung liegt darin, mehr Steuergerechtigkeit zu





    Alexander Ulrich


    (A) (C)



    (D)(B)

    schaffen. Wir müssen das Geld dort abholen, wo es vor-
    handen ist.


    (Beifall bei der LINKEN)


    So könnte man in die Zukunft investieren und einen soli-
    den Haushalt aufstellen.

    Herr Kahrs, Sie prahlen hier damit, dass kein Blatt Pa-
    pier mehr zwischen CDU/CSU und SPD passt. Ich möchte
    einmal daran erinnern: Es war der SPD-Kanzlerkandidat
    Steinbrück – manche erinnern sich noch an ihn –, der im
    Wahlkampf gesagt hat: Mehr soziale Gerechtigkeit in
    diesem Land wird es nur mit mehr Steuergerechtigkeit
    geben. – Dieser Haushalt leistet keinen Beitrag zu mehr
    Steuergerechtigkeit. Infolgedessen, Herr Steinbrück, ist
    dieser Haushalt unsozial; aber die SPD sagt, es passe
    kein Blatt Papier zwischen sie und die CDU/CSU. Auch
    Sie von der SPD stehen für einen unsozialen Haushalt
    2014.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Herr Schäuble, Sie haben den Beitritt Litauens zur
    Euro-Zone angesprochen; auch ich will über dieses
    Thema reden. Mit Litauen soll nun ein neues Mitglied in
    die Euro-Zone aufgenommen werden, obwohl die Pro-
    bleme noch lange nicht gelöst sind. Eine Vergrößerung
    der Euro-Zone löst ihre strukturellen Probleme nicht. In
    den letzten Jahren ist ganz deutlich geworden, dass die
    Europäische Währungsunion eine Fehlkonstruktion ist.
    Von der Einführung des Euros bis zum Ausbruch der ers-
    ten großen Krise hat es keine zehn Jahre gedauert. Diese
    Krise hält nun schon seit sechs Jahren an, und ein Ende
    ist nicht in Sicht.

    Wenn wir einen krisenresistenten Euro wollen, dann
    müssen wir seine Konstruktionsfehler beheben. Das be-
    deutet zum Beispiel: ein Ende des Steuerdumpings, mas-
    sive öffentliche Investitionen und eine strenge Regulie-
    rung der Finanzmärkte. Deutschland muss endlich seine
    riesigen Außenhandelsüberschüsse abbauen: durch hö-
    here Löhne, Renten und Sozialleistungen. Solange diese
    grundlegenden Korrekturen nicht vorgenommen wor-
    den sind, ist es unverantwortlich, die Euro-Zone zu ver-
    größern.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Litauen
    die Maastricht-Kriterien einhält und damit die Beitritts-
    voraussetzungen formal erfüllt. Auch das wissen wir
    spätestens seit der Krise: Diese Kriterien sind keine ver-
    nünftige Grundlage für eine Beitrittsentscheidung. Ge-
    rade jene Faktoren, die bei der Krisenentstehung ganz
    entscheidend waren – Lohnniveau, Produktivität, Größe
    des Finanzsektors, private Verschuldung –, werden über-
    haupt nicht berücksichtigt.

    Herr Präsident, ich komme zum Ende. – Wir stimmen
    auch deshalb nicht zu, weil es sich offensichtlich um
    eine Entscheidung gegen die litauische Bevölkerung
    handelt. Laut Eurobarometer sind 56 Prozent gegen den
    Euro-Beitritt. Die Regierung Litauens verweigert ein
    Referendum. Wir sind der Meinung, dass ein solch wich-
    tiger, zukunftsweisender Schritt auf keinen Fall gegen
    den Willen der Bevölkerung durchgesetzt werden darf.
    Das ist ein Grund, warum wir heute nicht zustimmen
    werden.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die Sozialdemokraten erteile ich dem Kollegen

Dr. Hans-Ulrich Krüger das Wort.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans-Ulrich Krüger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Der in dieser Woche zur Verabschiedung vor-
    liegende Haushalt des Jahres 2014 ist Zeugnis der Leis-
    tungsfähigkeit, der Gestaltungsmöglichkeiten, aber auch
    des Gestaltungswillens der Großen Koalition. Wir sind
    auf dem Weg – es klang schon mehrfach an –, im nächs-
    ten Haushaltsjahr ohne neue Verschuldung auszukom-
    men. Insgesamt betragen die Ausgaben 296,5 Milliarden
    Euro, die Nettokreditaufnahme beträgt 6,5 Milliarden
    Euro. Das ist die niedrigste Neuverschuldung seit 40 Jah-
    ren; da waren einige von uns – ich gehöre bedauerlicher-
    weise nicht dazu – noch gar nicht geboren. Natürlich ist
    es auch das Ergebnis des aktuellen entschlossenen Han-
    delns. Es ist aber auch das Ergebnis mutiger Reformen
    in der Vergangenheit unter Gerhard Schröder – daran
    darf man am heutigen Tag erinnern –, die dazu geführt
    haben, dass wir andere Akzente gesetzt haben als unsere
    Nachbarländer. Die Früchte unserer Bemühungen dürfen
    wir heute ernten.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Wir gestalten also auf der einen Seite einen strukturell

    ausgeglichenen Haushalt, auf der anderen Seite haben
    wir in den Koalitionsverhandlungen ein gutes, sozial ge-
    rechtes und vor allen Dingen auch finanzierbares Inves-
    titionsprogramm kreiert.

    Der Einzelplan 08, also der Finanzhaushalt, ist im
    Großen und Ganzen ein reiner Verwaltungshaushalt. Er
    ist unstreitig in die Haushaltsplanberatungen hinein- und
    nahezu unstreitig wieder herausgekommen, und das ist
    auch gut so. Er weist ein Ausgabensoll von knapp
    5,2 Milliarden Euro aus. Das ist im Wesentlichen unver-
    ändert geblieben. Das Soll stieg gegenüber 2013 um
    170 Millionen Euro. Der Löwenanteil, wie bei derarti-
    gen Haushalten üblich, entfiel durch Aufstockungen und
    Gehaltssteigerungen auf den Bereich Personal.

    In diesem Fall gibt es eine Besonderheit, die wir als
    Parlament nicht vergessen sollten. Zum 1. Juli 2014
    übernimmt der Bund den Einzug der Kfz-Steuer. Bereits
    seit dem Jahre 2009 bekommen wir die Erträge aus die-
    ser Steuer aufgrund einer diesbezüglichen Vereinbarung
    überwiesen, müssen den Ländern aber, die seitdem im
    Wege der Organleihe für uns tätig sind, 170 Millionen
    Euro pro Jahr zahlen. Vor diesem Hintergrund erscheint
    die Aufstockung des Personaletats in einem anderen
    Licht, wenn man bedenkt, dass diese 170 Millionen Euro
    Verwaltungsaufkommen nunmehr wegfallen werden.


    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)






    Dr. Hans-Ulrich Krüger


    (A) (C)



    (D)(B)

    Diese große Aufgabe ist – mein Dank gebührt insbe-
    sondere den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des
    Finanzministers – bravourös gemeistert worden,


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    indem qualifiziertes Personal aus Überhängen anderer
    Ressorts, zum Beispiel des Verteidigungsressorts, aber
    auch der Deutschen Bahn AG oder der Nachfolgeunter-
    nehmen der Post, zum Beispiel Vivento, übernommen
    wurde. Insgesamt wurden wir mit qualifizierten Damen
    und Herren versorgt, die bei uns, entsprechende Leis-
    tungsbereitschaft und -qualität vorausgesetzt, nunmehr
    einen sicheren Arbeitsplatz finden. Es ist gut, dass diese
    Aufgabe relativ reibungslos vollzogen wurde.

    In der letzten Sitzung des Haushaltsausschusses ist es
    im Rahmen der berühmten Bereinigung zu weiteren
    wichtigen Verbesserungen gekommen, die ich an dieser
    Stelle kurz Revue passieren lassen möchte.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Wegweisend!)


    Insbesondere ist für mich die Erhöhung der Städte-
    bauförderungsmittel von 455 Millionen Euro auf
    700 Millionen Euro von Bedeutung. Das Programm „So-
    ziale Stadt“ erhält 150 Millionen Euro. Darauf können
    wir aufbauen und sagen: Daraus entwickeln wir ein Leit-
    programm der Städtebauförderung zugunsten von Stadt-
    teilsanierungen in Kommunen, die es dringend nötig ha-
    ben.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Norbert Barthle [CDU/CSU] – Johannes Kahrs [SPD]: Großartig!)


    Parallel dazu haben wir – hier werden wir uns in den
    kommenden Jahren verstärkt anstrengen müssen – In-
    vestitionszuschüsse für die Neuauflage des Programms
    „Altersgerechter Wohnraum“ beschlossen. Denn – und
    das ist völlig klar – wir werden nicht nur alle älter, wir
    wollen auch während des Älterwerdens vermehrt in un-
    serem angestammten sozialen Umfeld bleiben, aber nur
    1 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes in der Bun-
    desrepublik Deutschland ist altersgerecht. Von daher be-
    nötigen wir bis 2020 2,5 Millionen zusätzliche Wohnun-
    gen, welche mindestens das Kriterium „barrierearm“
    erfüllen. Dieser Herausforderung müssen wir uns nicht
    irgendwann stellen, sondern wir müssen uns ihr jetzt
    stellen. Mit dem vorliegenden Haushalt schaffen wir ei-
    nen vernünftigen Einstieg. Nun gilt es, diesen Bereich
    noch mehr in unseren Fokus zu rücken und weiter auszu-
    bauen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir alle ha-
    ben dafür gekämpft, dass die Mittel für Integrationskurse
    nicht weiter gekürzt werden.


    (Beifall bei der SPD)


    40 Millionen Euro sind hierfür veranschlagt. Diese
    40 Millionen Euro gerettet zu haben, das ist eine Leis-
    tung. Jeder, der in seinem Wahlkreis Träger der Erwach-
    senenbildung hat, weiß, wie sehr sich diese um Migran-
    tinnen und Migranten kümmern, die ihrerseits ihren
    Platz in unserer, hoffentlich dann in unserer gemeinsa-
    men Gesellschaft finden wollen. Er weiß vor diesem
    Hintergrund, wie wichtig jeder einzelne Euro ist, der in
    diesem Bereich ausgegeben wird. Das ist gut so, und
    zwar sowohl aus moralisch-ethischen als auch aus volks-
    wirtschaftlichen Gründen.


    (Beifall bei der SPD)


    Erwähnen möchte ich auch noch zwei Einzelpositio-
    nen:

    Durch die Erhöhung des Zuschusses für die Bundes-
    zentrale für politische Bildung haben wir die Mög-
    lichkeit, einen Akzent zu setzen; denn im Rahmen der
    politischen Aufklärung wird für alle Menschen in
    Deutschland Gutes getan.

    Durch die Erhöhung der Mittel für das THW unter-
    mauern wir nun das, was wir in Sonntagsreden allzu oft
    betont, aber allzu selten untermauert haben. Wir sorgen
    dafür, dass die Menschen, die sich einem bestimmten
    Leitgedanken verpflichtet fühlen, die sich für das Ge-
    meinwohl einsetzen, die in ihrer Freizeit aus Solidarität
    ihre Knochen hinhalten, um bei Katastropheneinsätzen
    etc. zu helfen, eine vernünftige Ausbildung und eine ver-
    nünftige Ausrüstung erhalten. Das ist das, was wir unter
    Respekt vor dem Ehrenamt, unter Respekt vor solidari-
    scher Leistung verstehen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Johannes Kahrs [SPD]: Großartig! Sehr gut!)


    Parallel dazu haben wir in den letzten Wochen die
    prioritären Maßnahmen aus dem Koalitionsvertrag um-
    gesetzt: Die Anerkennung von Lebensleistung von Men-
    schen im Rahmen unseres Rentenpakets, die Anerken-
    nung von Kindererziehungszeiten, die Erhöhung der
    Erwerbsminderungsrente – das sind Dinge, die wir im
    Rahmen der Großen Koalition beschlossen und in die
    Tat umgesetzt haben. Wir haben auch den Haushaltsan-
    satz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
    auf rund 14 Milliarden Euro erhöht; auch diesen Be-
    schluss haben wir umgesetzt.

    In den nächsten Wochen wird es darum gehen – das
    ist ein wesentlicher Baustein dieses Themenpakets –, die
    Einführung des Mindestlohns zu beschließen, damit je-
    der, der vollschichtig arbeitet, in bescheidenem Rahmen
    von seinem Lohn leben kann und nicht staatlicher Hilfe
    anheimfällt. Dieser Satz soll und muss gelten. Es darf
    kein Erfolgsmodell sein, dass Unternehmen ihren Mitar-
    beitern sagen: Ich zahle dir wenig, hol dir doch den Rest
    vom Sozialamt. Mit dieser unwürdigen Situation muss
    endlich Schluss gemacht werden. Von daher möchte ich
    an dieser Stelle mit Blick auf die anstehenden Debatten
    an die Zweifler appellieren, an diejenigen, die Bedenken
    haben bzw. säen. Ich bitte Sie, Ihre Bedenken zugunsten
    einer vernünftigen Lösung zu überwinden und einen
    grundsätzlichen Mindestlohn ab dem 1. Januar 2015 ein-
    zuführen. Die Gewährung dieses Mindestlohns – das
    sage ich als Berichterstatter für den Einzelplan 08 –
    muss dann aber auch kontrolliert werden. Von daher
    kündige ich bereits jetzt an, dass wir uns in den Haus-
    haltsberatungen der nächsten Jahre darüber zu unterhal-





    Dr. Hans-Ulrich Krüger


    (A) (C)



    (D)(B)

    ten haben – je nach Ausgestaltung der Kriterien für die
    Kontrolle –, wie viele Damen und Herren zur Ausgestal-
    tung eines effizienten Kontrollsystems eingesetzt bzw.
    übergeleitet werden können und sollen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Das ist aber kein Thema für heute, sondern für den schon
    mehrfach beschworenen September.

    Jetzt möchte ich mich bei meinen Kolleginnen und
    Kollegen bedanken. Als Neuling im Haushaltsausschuss
    habe ich festgestellt, dass das Klima von gegenseitigem
    Vertrauen, gegenseitigem Respekt und gegenseitiger An-
    erkennung getragen ist. Das ist gut so und das sollte,
    denke ich, auch in den nächsten Jahren so bleiben.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)