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    Plenarprotokoll 18/40 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 40. Sitzung Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 I n h a l t : Begrüßung des Präsidenten der Parlamentari- schen Versammlung der Organisation für Si- cherheit und Zusammenarbeit in Europa, Herrn Ranko Krivokapic . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 A Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Einstufung weiterer Staaten als sichere Herkunftsstaaten und zur Er- leichterung des Arbeitsmarktzugangs für Asylbewerber und geduldete Aus- länder Drucksache 18/1528 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 B b) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Sevim Dağdelen, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Schutzbedarf von Roma aus Westbal- kanstaaten anerkennen Drucksache 18/1616 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 3491 D Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3493 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3495 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3497 B Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3499 A Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3500 A Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3501 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 3502 C Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3505 A Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3506 C Tagesordnungspunkt 27: Antrag der Abgeordneten Katja Kipping, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Sanktionen bei Hartz IV und Leistungseinschränkungen bei der Sozialhilfe abschaffen Drucksache 18/1115 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3508 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3508 C Albert Weiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3510 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . 3512 A Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 3513 A Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3513 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3516 A Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3517 A Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3518 D Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3519 D Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3520 D Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . 3522 A Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3524 A Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3524 B Kai Whittaker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3525 D Tagesordnungspunkt 28: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stabilisierung des Künstlersozialabgabe- Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 satzes (Künstlersozialabgabestabilisierungs- gesetz – KSAStabG) Drucksache 18/1530 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3528 A Gabriele Lösekrug-Möller, Parl. Staats- sekretärin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3528 B Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3529 A Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3530 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 3531 B Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3532 A Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 3533 B Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der Multidimensionalen In- tegrierten Stabilisierungsmission der Ver- einten Nationen in Mali (MINUSMA) auf Grundlage der Resolution 2100 (2013) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 25. April 2013 Drucksache 18/1416 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3534 D Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3535 A Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3536 C Achim Post (Minden) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3537 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3538 C Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3539 C Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3540 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3541 B Tagesordnungspunkt 30: Erste Beratung des von den Abgeordneten Kai Gehring, Özcan Mutlu, Beate Walter- Rosenheimer, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über befristete Ar- beitsverträge in der Wissenschaft (1. Wiss- ZeitVG-ÄndG) Drucksache 18/1463 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3542 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3542 B Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 3543 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3545 B Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3546 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3546 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3548 A Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3549 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 3550 D Tagesordnungspunkt 31: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der „United Nations Inte- rim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolution 1701 (2006) vom 11. August 2006 und folgender Resolutio- nen, zuletzt 2115 (2013) vom 29. August 2013 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen Drucksache 18/1417 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3552 A Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3552 B Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3553 C Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3554 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3556 A Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3557 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3557 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3558 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3559 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3560 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3561 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Ernst-Dieter Rossmann und Andreas Schwarz (beide SPD) zur Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Lisa Paus, Ulle Schauws, Luise Amtsberg, Kai Gehring, Katja Keul, Renate Künast, Monika Lazar, Irene Mihalic, Özcan Mutlu, Dr. Konstantin von Notz, Hans- Christian Ströbele und der Fraktion Bünd- nis 90/Die Grünen zum Entwurf eines Geset- zes zur Anpassung steuerlicher Regelungen an die Rechtsprechung des Bundesverfas- sungsgerichts (Drucksache 18/1662) (39. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 18) . . . . . . . . . . . . 3562 A Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3563 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3489 (A) (C) (D)(B) 40. Sitzung Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3561 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 06.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 06.06.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 06.06.2014 Bulmahn, Edelgard SPD 06.06.2014 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 06.06.2014 Freitag, Dagmar SPD 06.06.2014 Dr. Friedrich (Hof), Hans-Peter CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 06.06.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 06.06.2014 Golze, Diana DIE LINKE 06.06.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 06.06.2014 Groß, Michael SPD 06.06.2014 Gunkel, Wolfgang SPD 06.06.2014 Hänsel, Heike DIE LINKE 06.06.2014 Hartmann, Sebastian SPD 06.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 06.06.2014 Hinz (Essen), Petra SPD 06.06.2014 Hochbaum, Robert CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 06.06.2014 Kampeter, Steffen CDU/CSU 06.06.2014 Klare, Arno SPD 06.06.2014 Klingbeil, Lars SPD 06.06.2014 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 06.06.2014 Dr. Lauterbach, Karl SPD 06.06.2014 Lay, Caren DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Malecha-Nissen, Birgit SPD 06.06.2014 Mast, Katja SPD 06.06.2014 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 06.06.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Neu, Alexander S. DIE LINKE 06.06.2014 Nietan, Dietmar SPD 06.06.2014 Pilger, Detlev SPD 06.06.2014 Rüffer, Corinna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Rüthrich, Susann SPD 06.06.2014 Schavan, Annette CDU/CSU 06.06.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 06.06.2014 Schwabe, Frank SPD 06.06.2014 Steinke, Kersten DIE LINKE 06.06.2014 Tank, Azize DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 06.06.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 06.06.2014 Wiese, Dirk SPD 06.06.2014 Ziegler, Dagmar SPD 06.06.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 3562 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Ernst-Dieter Rossmann und Andreas Schwarz (beide SPD) zur Abstim- mung über den Änderungsantrag der Abgeord- neten Volker Beck (Köln), Lisa Paus, Ulle Schauws, Luise Amtsberg, Kai Gehring, Katja Keul, Renate Künast, Monika Lazar, Irene Mihalic, Özcan Mutlu, Dr. Konstantin von Notz, Hans-Christian Ströbele und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Entwurf eines Ge- setzes zur Anpassung steuerlicher Regelungen an die Rechtsprechung des Bundesverfassungs- gerichts (Drucksache 18/1662) (39. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt 18) In einer aufgeklärten Gesellschaft ohne Diskriminie- rung versteht sich die vollständige Gleichstellung der eingetragenen Lebenspartnerschaft mit der Ehe von selbst. Gleichwohl lässt sich dieses Selbstverständnis nicht verordnen – es sind Kompromisse zu suchen, über die in einer Demokratie Mehrheiten entscheiden. Im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD wurde für diese Legislaturperiode vereinbart: Sexuelle Identität respektieren – Lebenspartner- schaften, Regenbogenfamilien Wir wissen, dass in gleichgeschlechtlichen Partner- schaften Werte gelebt werden, die grundlegend für unsere Gesellschaft sind. Wir werden darauf hinwirken, dass bestehende – Dis- kriminierungen von gleichgeschlechtlichen – Le- benspartnerschaften und von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität in allen gesellschaftlichen Bereichen beendet werden. Rechtliche Regelungen, die gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften schlechter stellen, werden wir beseitigen. Wir sind froh, dass sich Vereine und Körperschaften für die Rechte Homosexueller einsetzen. Gemäß § 52 Absatz 2 Nummer 7 AO können diese Vereine und Kör- perschaften zur Förderung der Volksbildung als gemein- nützig anerkannt werden. Zu einer vollständigen Gleichstellung gehört auch, dass die Förderung der Lebenspartnerschaft als gemein- nütziger Zweck neben Ehe und Familie explizit in der Abgabenordnung verankert wird; denn sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Akzeptanz von Homosexuali- tät in der Gesellschaft. Sie klären auf und unterstützen Homosexuelle bei der Bewältigung von Problemen. Hier die Förderungswürdigkeit in die Abgabenordnung auf- zunehmen, folgt unmittelbar aus der Koalitionsvereinba- rung. Wir bedauern sehr, dass die CDU/CSU dieser Verein- barung noch nicht folgen kann und zwischen den Koali- tionspartnern hier keine Einigung über die Erweiterung der gemeinnützigen Zwecke erzielt werden konnte. Aus Rücksichtnahme auf den Koalitionsvertrag, in dem sich die Koalitionspartner auf ein einheitliches Ab- stimmungsverhalten verständigt haben, können wir dem Antrag der Bündnis 90/Die Grünen-Bundestagsfraktion leider nicht zustimmen. Dieses einheitliche Abstimmungsverhalten ermög- licht es uns, erfolgreich deutliche Verbesserungen für viele Menschen zu erreichen – auch im Hinblick auf ein selbstbestimmtes Leben. Damit wird also – trotz dieses einzelnen Aspekts in der Abgabenordnung – viel er- reicht. Diese Erfolge wollen wir nicht durch Zustim- mung zu dem Antrag von Bündnis 90/Die Grünen ge- fährden. Wir werden uns aber weiterhin für dieses Anliegen einsetzen und eine vollständige Gleichbehandlung von Lebenspartnerschaften unterstützen. Mit dem heute ver- abschiedeten Gesetz zur Anpassung steuerlicher Rege- lungen an die Rechtsprechung des Bundesverfassungs- gerichts wird eine steuerliche Gleichbehandlung von Ehe und Lebenspartnerschaft, wie vom Bundesverfas- sungsgericht gefordert, hergestellt. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 922. Sitzung am 23. Mai 2014 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen: – Erstes Gesetz zur Änderung des Arbeitnehmer- Entsendegesetzes – Gesetz zum Vorschlag für einen Beschluss des Ra- tes zur Aufhebung des Beschlusses 2007/124/EG, Euratom des Rates Darüber hinaus hat der Bundesrat in seiner 922. Sit- zung am 23. Mai 2014 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Num- mer 2 und Satz 3 des Standortauswahlgesetzes in Er- gänzung seines Beschlusses vom 11. April 2014 als Vertreter der gesellschaftlichen Gruppen – Klaus Brunsmeier (Bund für Umwelt und Natur- schutz Deutschland) und – Jörg Sommer (Deutsche Umweltstiftung) zu Mitgliedern der „Kommission Lagerung hoch radio- aktiver Abfallstoffe“ gewählt. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparats im Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2013 Drucksachen 18/1046, 18/1379 (neu) Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3563 (A) (C) (D)(B) Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparats im Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2013 Drucksachen 18/1047, 18/1379 (neu) Nr. 1.4 Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht des unabhängigen Expertenkreises Antisemitis- mus Antisemitismus in Deutschland – Erscheinungsformen, Bedingungen, Präventionsansätze Drucksachen 17/7700, 18/770 Nr. 2 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Auswirkungen der Regelungen zur Anzeigepflicht gewerblicher und gemeinnütziger Samm- lungen gemäß der §§ 17 und 18 des Kreislaufwirt- schaftsgesetzes (Monitoring-Bericht) Drucksachen 18/800, 18/1042 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 18/1393 Nr. A.1 EP P7_TA-PROV(2014)0204 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.7 EP P7_TA-PROV(2013)0383 Drucksache 18/419 Nr. A.8 EP P7_TA-PROV(2013)0389 Drucksache 18/544 Nr. A.7 Ratsdokument 17859/13 Drucksache 18/822 Nr. A.1 EuB-BReg 14/2014 Drucksache 18/822 Nr. A.2 EuB-BReg 15/2014 Drucksache 18/822 Nr. A.4 EuB-BReg 20/2014 Drucksache 18/1048 Nr. A.4 Ratsdokument 7509/14 Drucksache 18/1048 Nr. A.5 Ratsdokument 7536/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.1 Ratsdokument 7537/14 Drucksache 18/1393 Nr. A.6 EuB-BReg 38/2014 Drucksache 18/1393 Nr. A.11 EP P7_TA-PROV(2014)0229 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/419 Nr. A.37 Ratsdokument K(2013)3539 endg. Drucksache 18/419 Nr. A.39 Ratsdokument 11499/13 Drucksache 18/419 Nr. A.54 Ratsdokument 17645/13 Drucksache 18/822 Nr. A.10 Ratsdokument 6113/14 Haushaltsausschuss Drucksache 18/1048 Nr. A.7 Ratsdokument 5398/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.2 Ratsdokument 7907/14 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 18/419 Nr. A.100 Ratsdokument 11460/13 Drucksache 18/419 Nr. A.101 Ratsdokument 11474/13 Drucksache 18/419 Nr. A.102 Ratsdokument 11926/13 Drucksache 18/419 Nr. A.103 Ratsdokument 16220/13 Drucksache 18/419 Nr. C.36 Ratsdokument 8040/12 Drucksache 18/419 Nr. C.37 Ratsdokument 15865/12 Drucksache 18/544 Nr. A.37 Ratsdokument 5567/14 Drucksache 18/544 Nr. A.38 Ratsdokument 17367/13 Drucksache 18/544 Nr. A.39 Ratsdokument 17650/13 Drucksache 18/544 Nr. A.40 Ratsdokument 18151/13 Drucksache 18/642 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2014)0012 Drucksache 18/642 Nr. A.6 EP P7_TA-PROV(2014)0014 Drucksache 18/822 Nr. A.26 Ratsdokument 6220/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.4 Ratsdokument 7978/14 Drucksache 18/1137 Nr. C.2 Ratsdokument 6715/12 Drucksache 17/9475 Nr. A.17 Ratsdokument 8042/12 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/419 Nr. A.148 EP P7_TA-PROV(2013)0284 Drucksache 18/419 Nr. A.150 EP P7_TA-PROV(2013)0390 Drucksache 18/419 Nr. A.153 EP P7_TA-PROV(2013)0420 Drucksache 18/1393 Nr. A.36 EP P7_TA-PROV(2014)0206 Drucksache 18/1393 Nr. A.37 EP P7_TA-PROV(2014)0253 Drucksache 17/14284 Nr. A.12 EP P7_TA-PROV(2013)0223 Drucksache 17/14284 Nr. A.14 EP P7_TA-PROV(2013)0232 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 18/419 Nr. A.197 EP P7_TA-PROV(2013)0274 Drucksache 18/419 Nr. A.198 EP P7_TA-PROV(2013)0329 Drucksache 18/419 Nr. A.199 EP P7_TA-PROV(2013)0350 Drucksache 18/419 Nr. A.200 EP P7_TA-PROV(2013)0368 Drucksache 18/419 Nr. A.201 Ratsdokument 10469/13 40. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26 Asylrecht TOP 27 Sanktionen bei Hartz IV und Sozialhilfe TOP 28 Künstlersozialabgabesatz TOP 29 Bundeswehreinsatz in Mali (MINUSMA) TOP 30 Befristete Arbeitsverträge in der Wissenschaft TOP 31 Bundeswehreinsatz in Libanon (UNIFIL) Anlagen
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    Rede von Philipp Mißfelder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sie sprechen die Problematik zu Recht an. Das betrifft

    unsere Partner in Peace und unsere Partner im Kampf
    gegen den internationalen Terrorismus ganz klar. Die Ja-
    nusköpfigkeit manch unserer Partner in der Region ist
    uns schon bewusst. Sie ist ja auch Ihnen bekannt; Sie
    sind ja bei den Besprechungen dabei, Herr Kollege
    Nouripour.

    An einer Stelle muss ich Sie korrigieren. Wenn Sie
    per se sagen: „Saudi-Arabien unterstützt das, Katar un-
    terstützt das“, dann ist das nicht ganz korrekt; das wissen
    Sie selbst. Es sind zum Teil Einzelpersonen, die konkrete
    Aktionen unterstützen. Ich würde sie nicht gleichsetzen
    mit dem Staat. Davor würde ich warnen. Das ist gerade
    der Balanceakt, den man in der gesamten Golfregion
    schaffen muss. Es ist ja so, dass wir die Golfstaaten nicht
    als Partner abschreiben wollen, sondern mit ihnen zu-
    sammenarbeiten wollen, wissend, dass es schwierige
    Partner sind und dass Einzelpersonen, wenn nicht sogar
    größere Gruppierungen in einzelnen Ländern, Leute, die
    sehr viel Einfluss haben, konkret hinter solchen Aktio-
    nen stecken. Wir können die ja zum Teil genau lokalisie-
    ren und auch konkret benennen, wer das ist. Aber ich
    würde trotzdem nicht sagen: Der Staat Saudi-Arabien
    selbst ist hier die treibende Kraft. – Das würde ich schon
    differenzierter darstellen. Was die Art und Weise der Zu-
    sammenarbeit angeht: Ich kann Ihnen da – wir haben da-
    rüber schon oft gesprochen – nur recht geben. Es gibt
    halt kein Schwarz und Weiß in dieser Region; es gibt
    aber Interessen.

    Wir reden hier über UNIFIL. Denken Sie nur daran
    zurück, wie UNIFIL auf den Weg gekommen ist.
    UNIFIL ist – Niels Annen hat es angesprochen – auf den
    Weg gekommen, weil wir damals einen Beitrag dazu
    leisten wollten, das Existenzrecht des jüdischen Staates
    Israel zu sichern. Das war der Ausgangspunkt. Bei uns
    lief die Debatte damals eigentlich in die falsche Rich-
    tung. Bei uns haben alle ausgeschlossen, dass Deutsch-
    land in dieser Region militärisch tätig werden könne,
    während der damalige israelische Premierminister
    Olmert uns öffentlich aufgefordert, eingeladen und drin-
    gend gebeten hat, tätig zu werden. Wir wurden tätig,
    aber nicht mit Landstreitkräften, sondern mittels eines
    sehr moderaten und, wie ich finde, gelungenen Beitrages
    im Rahmen von UNIFIL. Deshalb ist dieses Mandat
    auch eine Erfolgsgeschichte.

    Wenn wir über die Region insgesamt reden, dann dür-
    fen wir die deutschen Interessen nicht außen vor lassen.
    Dazu gehören auch wirtschaftliche Interessen und vieler-
    lei andere Aspekte. Definitiv gehört aber auch der
    Schutz Israels dazu.

    Wir beschäftigen uns mit der Menschenrechtssitua-
    tion in Saudi-Arabien eingehend. Es ist zum Teil sehr
    schwer nachvollziehbar, was dort passiert. Aber aus stra-
    tegischen Gründen gilt: Saudi-Arabien ist und bleibt ein
    wichtiger Verbündeter und Partner für uns, wenn es da-
    rum geht, den Hegemon Iran teilweise in seine Schran-
    ken zu weisen. Das möchte ich an dieser Stelle deutlich
    sagen. In welchem Grad Unterstützung und Kooperation
    stattfinden kann, das wird im Bundessicherheitsrat – das
    steht ja in der Zeitung – offenbar sehr lebhaft diskutiert.
    Wir im Parlament spiegeln diese Diskussion wider und
    tun uns deshalb mit Rüstungsexporten insgesamt sehr
    schwer. Niemand trifft hier leichtfertige Entscheidungen.

    Ich komme zum UNIFIL-Mandat zurück. Ich halte
    dieses Mandat, wie gesagt – ich wiederhole mich – nach
    wie vor für eine Erfolgsgeschichte. Es zeigt, wie einsatz-
    fähig unsere Streitkräfte mittlerweile sind und zu welch
    großartigen Leistungen sie in der Lage sind. Ich sehe
    diesen Einsatz auch deswegen als Erfolgsgeschichte an,
    weil es nicht jeden Tag Vorkommnisse gibt. Ehrlich ge-
    sagt, wünsche ich mir das auch nicht. Lieber berate ich
    hier über ein Mandat, bei dem es nur wenige Zwischen-
    fälle gibt und das nach außen weniger spektakulär zu
    sein scheint. Ich werte dieses Mandat also als vollen Er-
    folg und sage im Namen meiner Fraktion die Unterstüt-
    zung für dieses Mandat zu.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Herr Kollege Mißfelder. – Nächster

Redner ist Thomas Hitschler für die SPD.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Thomas Hitschler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)



    Sie sagten viel, sie schrieben viel,
    Tränenschiffe und Seidenlandschaften.
    Gedichte, die das Ende der Erde erreichten,
    verwundete Gedichte.

    Sie sagten: Die Heimat des Taubengurrens verfällt,
    die Heimat der Zeit, die abermals baute und lehrte.
    Und die Erde weinte.

    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und
    Kollegen! Diese Zeilen stammen von der libanesischen
    Sängerin Fairuz. 1978 veröffentlichte sie das Lied „Der
    Vogel kehrt zurück“, zu einer Zeit, als sich ihr Heimat-
    land mitten in einem blutigen Bürgerkrieg befand.
    Fairuz hat sich damals bewusst nicht für eine Seite ent-
    schieden. Sie engagiert sich für die Einheit von Norden
    und Süden, von Arm und Reich, von allen Menschen im
    Libanon und für den Frieden. Dies ist ein wichtiger Bei-
    trag in einem Land, das wie kaum ein anderes in der Re-
    gion von verschiedenen Konfliktlinien durchzogen und
    geteilt wird. Nicht zuletzt deshalb gilt Fairuz als eine der
    beliebtesten und am meisten respektierten Persönlichkei-
    ten in der arabischen Welt.

    Im Jahr 1978 startete die Mission UNIFIL, über die
    wir gerade beraten. Heute ist es jedoch der Bürgerkrieg
    im benachbarten Syrien, der die Sicherheit im Libanon
    bedroht – zusätzlich zu allen anderen Problemen, die





    Thomas Hitschler


    (A) (C)



    (D)(B)

    dieses Land hat. Wir haben die Zahlen heute schon das
    eine oder andere Mal gehört: Etwa 1 Million Flüchtlinge
    aus Syrien sind im Libanon, eine enorme Belastung für
    ein Land mit gerade einmal 4 Millionen Einwohnern.
    Zum Vergleich: Deutschland müsste die gesamte Bevöl-
    kerung Australiens aufnehmen, um eine ähnliche Quote
    zu erreichen.


    (Ingo Gädechens [CDU/CSU]: Die Australier wollen aber nicht!)


    Bei uns finden aber gerade einmal 40 000 syrische
    Flüchtlinge Zuflucht. Ich meine, Deutschland müsste da
    einiges mehr tun. Frank-Walter Steinmeier hat in der
    vergangenen Woche angekündigt, mehr Menschen aus
    Syrien nach Deutschland zu holen und ihnen damit
    Schutz zu gewähren. Gut, wieder einen echten Außen-
    minister zu haben, liebe Kolleginnen und Kollegen.


    (Beifall bei der SPD)


    Es muss auch unser Anliegen sein, den Libanon zu
    entlasten. Die großen Flüchtlingsströme haben enorme
    Auswirkungen auf die Lage der Gesellschaft, Auswir-
    kungen auf das fragile Gleichgewicht zwischen den
    Konfessionen. Auch hier müssen wir helfen.

    Die Syrienkrise hat auch enorme Auswirkungen auf
    die wirtschaftliche Entwicklung des Libanon, und sie ist
    in hohem Maße sicherheitsrelevant, nicht nur, weil die
    Hisbollah an der Seite Assads und sunnitische Kräfte
    aufseiten der Rebellen direkt in den Konflikt eingreifen.
    Es grenzt eigentlich an ein Wunder, dass der syrische
    Bürgerkrieg noch nicht auf den Libanon übergegriffen
    hat.

    Die aktuelle Situation im Libanon gleicht, wenn man
    das vergleichen darf, dem Spiel „Jenga“, bei dem man
    kleine Bausteine aus einem Turm ziehen muss. Wenn der
    Turm umfällt, hat man verloren. Nur gewinnen würde im
    Libanon niemand. Mit den genannten Konfliktlinien, mit
    Akteuren wie der Hisbollah, mit den demografischen,
    wirtschaftlichen und sozialen Problemen und dem Bür-
    gerkrieg vor der eigenen Haustür schwankt der libanesi-
    sche Turm gewaltig. UNIFIL mag dabei nur ein kleiner,
    ein stabilisierender Baustein sein. Wer ihn in dieser Si-
    tuation jedoch wieder herauszieht, riskiert den Zusam-
    mensturz des gesamten fragilen Gebildes mit schlimmen
    Folgen für die Region.


    (Beifall der Abg. Gabi Weber [SPD])


    UNIFIL ist ein Beitrag zu mehr Stabilität. Bei allen
    Zwischenfällen an den libanesischen Grenzen möchte
    ich mir nicht ausmalen, wie die Lage ohne die Mission
    aussehen würde. Dass sich die libanesische und die is-
    raelische Armee bei regelmäßigen Treffen im UNIFIL-
    Hauptquartier direkt austauschen können, ist ein von al-
    len Seiten hochgeschätzter Beitrag zu mehr Stabilität.
    Der Aufbau der Marine mit dem Ziel einer eigenständi-
    gen Sicherung der Seegrenzen ist ein langfristiger Bei-
    trag zu mehr Stabilität.

    Wir müssen die Kräfte in der Region stärken, die sich
    für mehr Stabilität einsetzen. Wir müssen den Dialog
    und die Zusammenarbeit zwischen allen gesellschaftlich
    relevanten Akteuren unterstützen. Und wir müssen wei-
    terhin helfen, tragfähige Sicherheitsstrukturen aufzu-
    bauen. Dazu wird auch der deutsche Beitrag zu UNIFIL
    benötigt, der sowohl von den Vereinten Nationen als
    auch von der libanesischen und der israelischen Regie-
    rung ausdrücklich begrüßt wird.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Mission UNIFIL
    ist eine der ältesten UN-Missionen überhaupt. Ange-
    sichts dieser langen Zeit wäre es naiv, zu hoffen, dass sie
    schon bald überflüssig sein könnte. Nicht aufgeben will
    ich aber die Hoffnung, dass ein erneuter Bürgerkrieg im
    Libanon verhindert werden kann, dass der Frieden und
    die Vögel zurückkehren bzw., um es mit den Worten von
    Fairuz zu sagen:

    Aber wir kehren zurück.
    Wir kehren aus Bränden zurück.
    Aus Straßen unter Geschossen.
    Der wahre Libanon kehrt zurück,
    räumt gefärbte Geschichte
    und falsche Versprechen weg.
    Und der Winter nimmt sie fort.
    Liebe Heimat,
    der Fluss glüht vor Freude,
    und mit der Morgendämmerung wird das Leben
    strahlen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD)