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    Plenarprotokoll 18/40 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 40. Sitzung Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 I n h a l t : Begrüßung des Präsidenten der Parlamentari- schen Versammlung der Organisation für Si- cherheit und Zusammenarbeit in Europa, Herrn Ranko Krivokapic . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 A Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Einstufung weiterer Staaten als sichere Herkunftsstaaten und zur Er- leichterung des Arbeitsmarktzugangs für Asylbewerber und geduldete Aus- länder Drucksache 18/1528 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 B b) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Sevim Dağdelen, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Schutzbedarf von Roma aus Westbal- kanstaaten anerkennen Drucksache 18/1616 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 3491 D Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3493 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3495 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3497 B Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3499 A Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3500 A Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3501 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 3502 C Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3505 A Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3506 C Tagesordnungspunkt 27: Antrag der Abgeordneten Katja Kipping, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Sanktionen bei Hartz IV und Leistungseinschränkungen bei der Sozialhilfe abschaffen Drucksache 18/1115 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3508 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3508 C Albert Weiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3510 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . 3512 A Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 3513 A Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3513 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3516 A Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3517 A Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3518 D Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3519 D Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3520 D Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . 3522 A Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3524 A Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3524 B Kai Whittaker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3525 D Tagesordnungspunkt 28: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stabilisierung des Künstlersozialabgabe- Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 satzes (Künstlersozialabgabestabilisierungs- gesetz – KSAStabG) Drucksache 18/1530 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3528 A Gabriele Lösekrug-Möller, Parl. Staats- sekretärin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3528 B Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3529 A Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3530 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 3531 B Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3532 A Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 3533 B Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der Multidimensionalen In- tegrierten Stabilisierungsmission der Ver- einten Nationen in Mali (MINUSMA) auf Grundlage der Resolution 2100 (2013) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 25. April 2013 Drucksache 18/1416 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3534 D Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3535 A Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3536 C Achim Post (Minden) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3537 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3538 C Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3539 C Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3540 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3541 B Tagesordnungspunkt 30: Erste Beratung des von den Abgeordneten Kai Gehring, Özcan Mutlu, Beate Walter- Rosenheimer, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über befristete Ar- beitsverträge in der Wissenschaft (1. Wiss- ZeitVG-ÄndG) Drucksache 18/1463 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3542 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3542 B Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 3543 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3545 B Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3546 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3546 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3548 A Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3549 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 3550 D Tagesordnungspunkt 31: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der „United Nations Inte- rim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolution 1701 (2006) vom 11. August 2006 und folgender Resolutio- nen, zuletzt 2115 (2013) vom 29. August 2013 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen Drucksache 18/1417 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3552 A Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3552 B Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3553 C Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3554 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3556 A Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3557 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3557 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3558 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3559 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3560 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3561 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Ernst-Dieter Rossmann und Andreas Schwarz (beide SPD) zur Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Lisa Paus, Ulle Schauws, Luise Amtsberg, Kai Gehring, Katja Keul, Renate Künast, Monika Lazar, Irene Mihalic, Özcan Mutlu, Dr. Konstantin von Notz, Hans- Christian Ströbele und der Fraktion Bünd- nis 90/Die Grünen zum Entwurf eines Geset- zes zur Anpassung steuerlicher Regelungen an die Rechtsprechung des Bundesverfas- sungsgerichts (Drucksache 18/1662) (39. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 18) . . . . . . . . . . . . 3562 A Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3563 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3489 (A) (C) (D)(B) 40. Sitzung Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3561 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 06.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 06.06.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 06.06.2014 Bulmahn, Edelgard SPD 06.06.2014 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 06.06.2014 Freitag, Dagmar SPD 06.06.2014 Dr. Friedrich (Hof), Hans-Peter CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 06.06.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 06.06.2014 Golze, Diana DIE LINKE 06.06.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 06.06.2014 Groß, Michael SPD 06.06.2014 Gunkel, Wolfgang SPD 06.06.2014 Hänsel, Heike DIE LINKE 06.06.2014 Hartmann, Sebastian SPD 06.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 06.06.2014 Hinz (Essen), Petra SPD 06.06.2014 Hochbaum, Robert CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 06.06.2014 Kampeter, Steffen CDU/CSU 06.06.2014 Klare, Arno SPD 06.06.2014 Klingbeil, Lars SPD 06.06.2014 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 06.06.2014 Dr. Lauterbach, Karl SPD 06.06.2014 Lay, Caren DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Malecha-Nissen, Birgit SPD 06.06.2014 Mast, Katja SPD 06.06.2014 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 06.06.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Neu, Alexander S. DIE LINKE 06.06.2014 Nietan, Dietmar SPD 06.06.2014 Pilger, Detlev SPD 06.06.2014 Rüffer, Corinna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Rüthrich, Susann SPD 06.06.2014 Schavan, Annette CDU/CSU 06.06.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 06.06.2014 Schwabe, Frank SPD 06.06.2014 Steinke, Kersten DIE LINKE 06.06.2014 Tank, Azize DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 06.06.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 06.06.2014 Wiese, Dirk SPD 06.06.2014 Ziegler, Dagmar SPD 06.06.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 3562 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Ernst-Dieter Rossmann und Andreas Schwarz (beide SPD) zur Abstim- mung über den Änderungsantrag der Abgeord- neten Volker Beck (Köln), Lisa Paus, Ulle Schauws, Luise Amtsberg, Kai Gehring, Katja Keul, Renate Künast, Monika Lazar, Irene Mihalic, Özcan Mutlu, Dr. Konstantin von Notz, Hans-Christian Ströbele und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Entwurf eines Ge- setzes zur Anpassung steuerlicher Regelungen an die Rechtsprechung des Bundesverfassungs- gerichts (Drucksache 18/1662) (39. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt 18) In einer aufgeklärten Gesellschaft ohne Diskriminie- rung versteht sich die vollständige Gleichstellung der eingetragenen Lebenspartnerschaft mit der Ehe von selbst. Gleichwohl lässt sich dieses Selbstverständnis nicht verordnen – es sind Kompromisse zu suchen, über die in einer Demokratie Mehrheiten entscheiden. Im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD wurde für diese Legislaturperiode vereinbart: Sexuelle Identität respektieren – Lebenspartner- schaften, Regenbogenfamilien Wir wissen, dass in gleichgeschlechtlichen Partner- schaften Werte gelebt werden, die grundlegend für unsere Gesellschaft sind. Wir werden darauf hinwirken, dass bestehende – Dis- kriminierungen von gleichgeschlechtlichen – Le- benspartnerschaften und von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität in allen gesellschaftlichen Bereichen beendet werden. Rechtliche Regelungen, die gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften schlechter stellen, werden wir beseitigen. Wir sind froh, dass sich Vereine und Körperschaften für die Rechte Homosexueller einsetzen. Gemäß § 52 Absatz 2 Nummer 7 AO können diese Vereine und Kör- perschaften zur Förderung der Volksbildung als gemein- nützig anerkannt werden. Zu einer vollständigen Gleichstellung gehört auch, dass die Förderung der Lebenspartnerschaft als gemein- nütziger Zweck neben Ehe und Familie explizit in der Abgabenordnung verankert wird; denn sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Akzeptanz von Homosexuali- tät in der Gesellschaft. Sie klären auf und unterstützen Homosexuelle bei der Bewältigung von Problemen. Hier die Förderungswürdigkeit in die Abgabenordnung auf- zunehmen, folgt unmittelbar aus der Koalitionsvereinba- rung. Wir bedauern sehr, dass die CDU/CSU dieser Verein- barung noch nicht folgen kann und zwischen den Koali- tionspartnern hier keine Einigung über die Erweiterung der gemeinnützigen Zwecke erzielt werden konnte. Aus Rücksichtnahme auf den Koalitionsvertrag, in dem sich die Koalitionspartner auf ein einheitliches Ab- stimmungsverhalten verständigt haben, können wir dem Antrag der Bündnis 90/Die Grünen-Bundestagsfraktion leider nicht zustimmen. Dieses einheitliche Abstimmungsverhalten ermög- licht es uns, erfolgreich deutliche Verbesserungen für viele Menschen zu erreichen – auch im Hinblick auf ein selbstbestimmtes Leben. Damit wird also – trotz dieses einzelnen Aspekts in der Abgabenordnung – viel er- reicht. Diese Erfolge wollen wir nicht durch Zustim- mung zu dem Antrag von Bündnis 90/Die Grünen ge- fährden. Wir werden uns aber weiterhin für dieses Anliegen einsetzen und eine vollständige Gleichbehandlung von Lebenspartnerschaften unterstützen. Mit dem heute ver- abschiedeten Gesetz zur Anpassung steuerlicher Rege- lungen an die Rechtsprechung des Bundesverfassungs- gerichts wird eine steuerliche Gleichbehandlung von Ehe und Lebenspartnerschaft, wie vom Bundesverfas- sungsgericht gefordert, hergestellt. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 922. Sitzung am 23. Mai 2014 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen: – Erstes Gesetz zur Änderung des Arbeitnehmer- Entsendegesetzes – Gesetz zum Vorschlag für einen Beschluss des Ra- tes zur Aufhebung des Beschlusses 2007/124/EG, Euratom des Rates Darüber hinaus hat der Bundesrat in seiner 922. Sit- zung am 23. Mai 2014 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Num- mer 2 und Satz 3 des Standortauswahlgesetzes in Er- gänzung seines Beschlusses vom 11. April 2014 als Vertreter der gesellschaftlichen Gruppen – Klaus Brunsmeier (Bund für Umwelt und Natur- schutz Deutschland) und – Jörg Sommer (Deutsche Umweltstiftung) zu Mitgliedern der „Kommission Lagerung hoch radio- aktiver Abfallstoffe“ gewählt. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparats im Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2013 Drucksachen 18/1046, 18/1379 (neu) Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3563 (A) (C) (D)(B) Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparats im Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2013 Drucksachen 18/1047, 18/1379 (neu) Nr. 1.4 Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht des unabhängigen Expertenkreises Antisemitis- mus Antisemitismus in Deutschland – Erscheinungsformen, Bedingungen, Präventionsansätze Drucksachen 17/7700, 18/770 Nr. 2 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Auswirkungen der Regelungen zur Anzeigepflicht gewerblicher und gemeinnütziger Samm- lungen gemäß der §§ 17 und 18 des Kreislaufwirt- schaftsgesetzes (Monitoring-Bericht) Drucksachen 18/800, 18/1042 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 18/1393 Nr. A.1 EP P7_TA-PROV(2014)0204 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.7 EP P7_TA-PROV(2013)0383 Drucksache 18/419 Nr. A.8 EP P7_TA-PROV(2013)0389 Drucksache 18/544 Nr. A.7 Ratsdokument 17859/13 Drucksache 18/822 Nr. A.1 EuB-BReg 14/2014 Drucksache 18/822 Nr. A.2 EuB-BReg 15/2014 Drucksache 18/822 Nr. A.4 EuB-BReg 20/2014 Drucksache 18/1048 Nr. A.4 Ratsdokument 7509/14 Drucksache 18/1048 Nr. A.5 Ratsdokument 7536/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.1 Ratsdokument 7537/14 Drucksache 18/1393 Nr. A.6 EuB-BReg 38/2014 Drucksache 18/1393 Nr. A.11 EP P7_TA-PROV(2014)0229 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/419 Nr. A.37 Ratsdokument K(2013)3539 endg. Drucksache 18/419 Nr. A.39 Ratsdokument 11499/13 Drucksache 18/419 Nr. A.54 Ratsdokument 17645/13 Drucksache 18/822 Nr. A.10 Ratsdokument 6113/14 Haushaltsausschuss Drucksache 18/1048 Nr. A.7 Ratsdokument 5398/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.2 Ratsdokument 7907/14 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 18/419 Nr. A.100 Ratsdokument 11460/13 Drucksache 18/419 Nr. A.101 Ratsdokument 11474/13 Drucksache 18/419 Nr. A.102 Ratsdokument 11926/13 Drucksache 18/419 Nr. A.103 Ratsdokument 16220/13 Drucksache 18/419 Nr. C.36 Ratsdokument 8040/12 Drucksache 18/419 Nr. C.37 Ratsdokument 15865/12 Drucksache 18/544 Nr. A.37 Ratsdokument 5567/14 Drucksache 18/544 Nr. A.38 Ratsdokument 17367/13 Drucksache 18/544 Nr. A.39 Ratsdokument 17650/13 Drucksache 18/544 Nr. A.40 Ratsdokument 18151/13 Drucksache 18/642 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2014)0012 Drucksache 18/642 Nr. A.6 EP P7_TA-PROV(2014)0014 Drucksache 18/822 Nr. A.26 Ratsdokument 6220/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.4 Ratsdokument 7978/14 Drucksache 18/1137 Nr. C.2 Ratsdokument 6715/12 Drucksache 17/9475 Nr. A.17 Ratsdokument 8042/12 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/419 Nr. A.148 EP P7_TA-PROV(2013)0284 Drucksache 18/419 Nr. A.150 EP P7_TA-PROV(2013)0390 Drucksache 18/419 Nr. A.153 EP P7_TA-PROV(2013)0420 Drucksache 18/1393 Nr. A.36 EP P7_TA-PROV(2014)0206 Drucksache 18/1393 Nr. A.37 EP P7_TA-PROV(2014)0253 Drucksache 17/14284 Nr. A.12 EP P7_TA-PROV(2013)0223 Drucksache 17/14284 Nr. A.14 EP P7_TA-PROV(2013)0232 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 18/419 Nr. A.197 EP P7_TA-PROV(2013)0274 Drucksache 18/419 Nr. A.198 EP P7_TA-PROV(2013)0329 Drucksache 18/419 Nr. A.199 EP P7_TA-PROV(2013)0350 Drucksache 18/419 Nr. A.200 EP P7_TA-PROV(2013)0368 Drucksache 18/419 Nr. A.201 Ratsdokument 10469/13 40. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26 Asylrecht TOP 27 Sanktionen bei Hartz IV und Sozialhilfe TOP 28 Künstlersozialabgabesatz TOP 29 Bundeswehreinsatz in Mali (MINUSMA) TOP 30 Befristete Arbeitsverträge in der Wissenschaft TOP 31 Bundeswehreinsatz in Libanon (UNIFIL) Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Kai Gehring


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Vor zwei Wochen hat dieses Haus gegen die Stimmen
    der grünen Bundestagsfraktion ein milliardenschweres,
    aber ungerechtes Rentenpaket verabschiedet. Aber was
    ist mit der jungen Generation? Was tut die Bundesregie-
    rung für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutsch-
    land, der mit seinem Wissen und Können für dringend
    benötigte Innovationen sorgt? Die Antwort ist: bisher
    nichts. Wenn es um verlässliche Perspektiven für Wis-
    senschaftlerinnen und Wissenschaftler an den Hoch-
    schulen und Forschungseinrichtungen geht, zeigt sich
    diese Koalition erschreckend ideenlos und erschreckend
    tatenlos. So darf es nicht bleiben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind
    Herzstücke unseres Wissenschaftssystems. Sie müssen
    attraktive Arbeitgeber mit guten und zukunftsfähigen
    Arbeitsbedingungen sein.

    Schauen wir uns den Gesetzentwurf an, den wir heute
    debattieren. Ich möchte zunächst fragen: Liebe Koali-
    tion, warum muss diese Initiative zur Novellierung des
    Wissenschaftszeitvertragsgesetzes eigentlich aus der Op-
    position kommen? Sie selbst kündigen doch im Koali-
    tionsvertrag eine Novelle des Gesetzes an.


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Das werden wir auch machen!)


    Der Gesetzentwurf, den wir heute in den Bundestag ein-
    bringen, wurde schon im Frühjahr 2013 von grün-rot
    und rot-grün regierten Ländern in den Bundesrat einge-
    bracht. Sie – und hier meine ich vor allem die Kollegin-
    nen und Kollegen der SPD – hätten längst handeln kön-
    nen. Ihre Zögerlichkeit als Koalition schadet dem
    wissenschaftlichen Nachwuchs.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Ralph Lenkert [DIE LINKE] – Dr. Simone Raatz [SPD]: Ach jemine!)


    Meine Fraktion hat die prekären Arbeitsbedingungen
    des wissenschaftlichen Nachwuchses schon mehrmals
    im Bundestag zum Thema gemacht. Sie kennen die Zah-
    len: Beinahe neun von zehn Wissenschaftlerinnen und
    Wissenschaftlern an den deutschen Hochschulen und
    Forschungseinrichtungen sind befristet beschäftigt. Das
    gilt auch für die Phase nach der Promotion, in der
    51 Prozent der Verträge an den Hochschulen und 40 Pro-
    zent der Verträge in den Forschungseinrichtungen eine
    Laufzeit von unter einem Jahr haben. Das sind Zustände,
    die sich kein Unternehmen leistet, das genauso wie der
    Wissenschaftsbetrieb auf Spitzenpersonal angewiesen
    ist. Hier ist etwas aus dem Lot geraten, und das müssen
    wir ändern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir sprechen hier
    durchaus von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft-
    lern, die gut und gern ihr viertes, teils sogar fünftes Le-
    bensjahrzehnt erreicht haben. Diese erfahrenen Kräfte
    wollen Sie weiter mit kurzfristigen Verträgen hinhalten.


    (Dr. Daniela De Ridder [SPD]: Nein, wollen wir nicht!)


    Mit einer solchen Politik schafft man keine Innovationen
    und kein wettbewerbsfähiges Wissenschaftssystem, das
    kreative Menschen an sich bindet. Man schafft vielmehr
    Frustration und riskiert das Abwandern dieser klügsten
    Köpfe in die Wirtschaft oder ins Ausland. Das kann hier
    niemand ernsthaft wollen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Ralph Lenkert [DIE LINKE] – Dr. Daniela De Ridder [SPD]: Das tut auch keiner!)


    Mit unserer Novelle des Wissenschaftszeitvertragsge-
    setzes schlagen wir konkrete Verbesserungen vor. Dabei
    ist uns bewusst, dass es nur ein Baustein ist, den wir im
    deutschen Wissenschaftssystem voranbringen müssen.
    Im Bereich dieses Gesetzes hat der Bund originäre Zu-
    ständigkeiten und Handlungsmöglichkeiten. Deshalb
    schieben Sie in der Debatte die Verantwortung nicht nur





    Kai Gehring


    (A) (C)



    (D)(B)

    auf die Länder und Hochschulen, sondern lassen Sie uns
    dort, wo wir es als Bund können, einen klaren Rahmen
    setzen!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Zu diesem klaren Rahmen gehört, Mindestvertrags-
    laufzeiten für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
    in der zweiten Qualifizierungsphase einzuführen. Wer
    seine Promotion erfolgreich abgeschlossen hat, soll nur
    noch in begründeten Ausnahmefällen eine Vertragslauf-
    zeit von unter zwei Jahren erhalten. Außerdem soll für
    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Qualifizie-
    rungsphasen gelten, dass die Laufzeit der Verträge, die
    auf Drittmittelbefristung beruhen, mindestens der Lauf-
    zeit der Finanzierungsbewilligung des Drittmittelgebers
    entsprechen muss. Sorgen wir endlich dafür, dass sach-
    grundlose Befristungen Vorrang haben vor Drittmittelbe-
    fristungen. Das täte dem wissenschaftlichen Nachwuchs
    gut. Mit diesen Vorschlägen können wir einiges tun ge-
    gen das Befristungsunwesen in unserem Wissenschafts-
    system.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    Wenn wir schon dabei sind: Lassen Sie uns auch die
    Tarifsperre im Wissenschaftszeitvertragsgesetz aufhe-
    ben, um so die Autonomie der Hochschulen zu stärken.
    Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreterinnen und -ver-
    treter im Wissenschaftsbereich müssen endlich die Mög-
    lichkeit erhalten, eigene adäquate Tarifregelungen für
    die Wissenschaft auszuhandeln. Es ist aus unserer Sicht
    allerhöchste Zeit, dass die Bundesregierung auch junge
    Beschäftigte in Deutschland in den Blick nimmt. Promo-
    vierende und Postdocs an den Hochschulen und For-
    schungseinrichtungen sind Teil einer Generation, von
    der sich dieses Land superwichtige Impulse für seine
    wirtschaftliche, soziale und ökologische Modernisierung
    erhofft.

    Um diese Hoffnung zu erfüllen, brauchen Wissen-
    schaftlerinnen und Wissenschaftler verlässliche Perspek-
    tiven und planbare Karrierewege. Das beginnt bei der
    Novelle des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes, es geht
    weiter bei der Zukunft der Wissenschaftspakte und endet
    im Kern bei der dringend notwendigen Verbesserung der
    Grundfinanzierung der Hochschulen. Letzterem, liebe
    Koalitionäre, haben Sie im Haushalt 2014 und in der
    gestrigen Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses
    einen Bärendienst erwiesen. Die bei Schäuble zwischen-
    geparkte halbe Milliarde Euro fließt nun doch nicht in
    Bildung und Forschung, sondern Sie stopfen damit Lü-
    cken im Gesamthaushalt.


    (Dr. Daniela De Ridder [SPD]: Fehlinterpretation! – Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Das stimmt nicht!)


    Damit hätten Sie so viel für die Wissenschaft tun kön-
    nen, unter anderem ein neues Juniorprofessorenpro-
    gramm mit Tenure Track auflegen, wie wir es in den
    Haushaltsberatungen beantragt haben. Ihre Politik ist da-
    gegen unsäglich zukunftsvergessen.

    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Alte Kamelle!)


    – Wenn Sie das „alte Kamelle“ nennen, dann rate ich Ih-
    nen: Sprechen Sie einmal mit Vertretern des Wissen-
    schaftsbetriebs. Die werden Ihnen sagen, dass ein neues
    Juniorprofessorenprogramm Perspektiven schafft,


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Die sagen mir etwas ganz anderes!)


    wichtig und ein Fortschritt ist. Das könnten Sie machen,
    anstatt 500 Millionen einfach so zu versenken.


    (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Das stimmt nicht, Herr Kollege!)


    Ich sage Ihnen: Es ist dringend notwendig, Wissen-
    schaft als Beruf wieder attraktiver zu machen. Wir wol-
    len es im Wissenschaftssystem fair statt prekär.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Für die CDU/CSU-Fraktion hat die Kollegin

Alexandra Dinges-Dierig das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Alexandra Dinges-Dierig


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe

    Kolleginnen und Kollegen! Das Wichtigste vorweg:
    Deutschland ist ein hervorragender und attraktiver For-
    schungsstandort. Diesen gilt es weiter zu stärken. Dies
    haben wir bei den Haushaltsberatungen ganz deutlich
    gezeigt. Die Regierungskoalition aus CDU, CSU und
    SPD hat sich ausgesprochen für zusätzliche 3 Milliarden
    Euro für die Forschung und, lieber Herr Gehring, für
    weitere 6 Milliarden Euro, die sich auf Kita, Schulen und
    Hochschulen verteilen. Es bleibt also bei den 9 Milliar-
    den Euro, egal bei welchem Posten sie nun stehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Unsere politische Verantwortung ist es, den geeigneten
    Rahmen für erfolgreiche Forschung zu schaffen. Da sind
    wir beieinander, Herr Gehring; das haben auch Sie ge-
    sagt. Wir sind auch da beieinander, dass das Wissen-
    schaftszeitvertragsgesetz dazu ein Baustein ist.

    Wir debattieren heute das Wissenschaftszeitvertrags-
    gesetz auf Wunsch der Grünen noch einmal. Ich muss
    aber sagen – Sie haben es selber erwähnt, Herr Gehring –:
    Ihr Gesetzentwurf entspricht dem Gesetzentwurf der
    SPD aus dem letzten Jahr


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein! Der Bundesratsinitiative!)


    – nahezu –; ich vermisse die Ergebnisse der Debatten
    und der Anhörungen des letzten Jahres.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Hört! Hört!)


    Es hätte uns in der Diskussion viel weiter gebracht,
    wenn Sie dies konstruktiv eingebaut hätten. Dann hätten
    wir jetzt über andere Inhalte sprechen können, nämlich





    Alexandra Dinges-Dierig


    (A) (C)



    (D)(B)

    über die Stärkung der Forschung und die Schaffung ver-
    lässlicher Karrierewege für Nachwuchswissenschaftle-
    rinnen und Nachwuchswissenschaftler.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Weil es ein Gesetzentwurf von gestern ist, wird die
    CDU/CSU ihn auch diesmal wieder ablehnen.


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo bleibt Ihr Änderungsantrag?)


    Meine Damen und Herren, Kern des Gesetzes ist – für
    diejenigen, die sich damit noch nicht beschäftigt haben –
    die Regelung von Möglichkeiten, im Bereich der Wis-
    senschaft Arbeitsverträge abzuschließen, die befristet
    sind. Das betrifft besonders Nachwuchswissenschaftler,
    also Personen, die ihr Studium abgeschlossen haben. Es
    geht um die Befristung für einen festen Zeitraum, und
    zwar ohne Angabe von Gründen. Natürlich gibt es auch
    befristete Arbeitsverträge mit Angabe von Gründen.
    Hier geht es insbesondere um Arbeitsverträge mit Be-
    fristungsgrund, zum Beispiel bei Drittmittelprojekten
    oder auch wegen notwendiger Kinderbetreuung oder
    Pflege.

    Eine Evaluation aus dem Jahr 2011 und eine Exper-
    tenanhörung im vergangenen Jahr haben gezeigt: Das
    Wissenschaftszeitvertragsgesetz wird in hohem Maße
    der projektorientierten Arbeitsweise in der Forschung
    gerecht. Es gibt den Arbeitgebern die notwendige
    Rechtssicherheit bei Arbeitsverträgen, weil es einfach zu
    handhaben ist. Außerdem – für diejenigen, die das nicht
    so gerne hören – stößt das Wissenschaftszeitvertragsge-
    setz auch bei den jungen Wissenschaftlerinnen und Wis-
    senschaftlern aufgrund ihrer individuellen Arbeitsweise
    auf hohe Akzeptanz. – Diese Punkte sollten wir nicht un-
    ter den Tisch fallen lassen.

    Darüber hinaus können wir in Deutschland beobach-
    ten: Seitdem wir das Wissenschaftszeitvertragsgesetz
    haben, nimmt die Anzahl der Promotionen enorm zu.
    Wir liegen in Deutschland inzwischen weit über dem
    EU-Durchschnitt. Dass wir international attraktiv sind,
    das zeigt der nicht nachlassende Zustrom von Wissen-
    schaftlerinnen und Wissenschaftlern an unsere Universi-
    täten. Das ist eine erfreuliche Entwicklung.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich stelle also fest: Das Wissenschaftszeitvertragsge-
    setz ist im Kern ein wichtiger und richtiger Baustein. Mit
    seiner Hilfe gewinnen wir die Besten der Besten. Gleich-
    zeitig – das haben Sie leider nicht erwähnt – können wir
    den Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchs-
    wissenschaftlern vermehrt die Möglichkeit des Einstiegs
    in eine wissenschaftliche Laufbahn bieten. In dem Zeit-
    raum seit 1992 bis heute stieg die Zahl derer immerhin
    um 80 Prozent. Das ist ein gutes Zeichen für einen sich
    entwickelnden Wissenschaftsstandort.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es geht hier um Befristungen!)

    Meine Damen und Herren, aber neben viel Licht gibt
    es auch Schatten. Dieser Schatten ist die zunehmende
    Zahl kurzfristiger Arbeitsverträge. Dies war – und ist –
    nicht die Intention des Gesetzgebers in 2007. Ich gebe
    Ihnen zu 100 Prozent recht, dass hier Handlungsbedarf
    besteht.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Debatten des letzten Jahres haben aber gezeigt, dass
    es keine Lösung ist, die Fristen mit Mindestzeiten bei
    gleichzeitig begründeter Verkürzungsmöglichkeit zu be-
    legen.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Denn das wiederum führt zu Starrheit in einem flexiblen
    System, zu Rechtsunsicherheit und vor allem zu neuer
    Ungerechtigkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Eine kurzfristige Verlängerung der bestehenden Ver-
    träge, für sechs Monate, weil jemand mit der Arbeit
    nicht fertig ist, weil jemand in die Familienphase eintritt
    oder weil ein Überbrückungsvertrag nötig ist, bis ein
    neuer Vertrag geschlossen wird, wird extrem schwierig.
    Das hemmt unsere Entwicklung. Deshalb sind in meinen
    Augen systemfremde Änderungen der falsche Weg.

    Der Gesetzentwurf der Grünen, so wie er jetzt vor-
    liegt, ist in meinen Augen wieder ein Beispiel dafür, dass
    versucht wird, Symptome zu bekämpfen, ohne die Ursa-
    chen aufzudecken.


    (Lachen des Abg. Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Das sehen wir anders!)


    Ich sage es ganz deutlich: Es gibt kein Problem von ge-
    setzgeberischer Seite, sondern ein Umsetzungsproblem
    in den Ländern. Die Hochschulen haben in vielen Län-
    dern nicht den Stellenwert, der ihnen zusteht.


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt! Das ist auch in Hamburg so!)


    Es fehlen – das zeigt auch die Empfehlung der HRK
    vom 13. Mai 2014; das ist gerade einmal drei Wochen
    her – die rechtlich und finanziell verlässlichen Rahmen-
    bedingungen an den Hochschulen. Hier sind die Länder
    in der Pflicht.

    Lassen Sie mich eines deutlich machen: Die Regie-
    rungskoalition von CDU, CSU und SPD hat in den ver-
    gangenen Tagen beschlossen, dass der Bund zukünftig
    die Kosten für das BAföG vollständig übernimmt. Damit
    haben die Länder zusätzliche finanzielle Möglichkeiten,
    in Schule und Hochschule zu investieren. Jetzt geht es
    darum, dass die Länder dies auch tun.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Was haben Sie denn für den wissenschaftlichen Nachwuchs vereinbart? Gibt es Juniorprofessuren?)






    Alexandra Dinges-Dierig


    (A) (C)



    (D)(B)

    Im Bereich der Hochschulen zum Beispiel könnte mit
    diesen Mitteln eine veränderte, attraktive Personalstruk-
    tur aufgebaut werden.

    Neben den Ländern sind bezüglich der Umsetzung
    des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes auch die Hoch-
    schulen in der Pflicht. Herr Gehring hat gerade einige
    Zahlen genannt; die sind richtig. Ich möchte aber zeigen,
    dass, wenn man eine andere Auswahl von Zahlen heran-
    zieht, man vielleicht zu einem anderen Ergebnis kommt.