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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/40 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 40. Sitzung Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 I n h a l t : Begrüßung des Präsidenten der Parlamentari- schen Versammlung der Organisation für Si- cherheit und Zusammenarbeit in Europa, Herrn Ranko Krivokapic . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 A Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Einstufung weiterer Staaten als sichere Herkunftsstaaten und zur Er- leichterung des Arbeitsmarktzugangs für Asylbewerber und geduldete Aus- länder Drucksache 18/1528 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 B b) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Sevim Dağdelen, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Schutzbedarf von Roma aus Westbal- kanstaaten anerkennen Drucksache 18/1616 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 3491 D Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3493 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3495 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3497 B Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3499 A Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3500 A Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3501 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 3502 C Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3505 A Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3506 C Tagesordnungspunkt 27: Antrag der Abgeordneten Katja Kipping, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Sanktionen bei Hartz IV und Leistungseinschränkungen bei der Sozialhilfe abschaffen Drucksache 18/1115 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3508 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3508 C Albert Weiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3510 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . 3512 A Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 3513 A Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3513 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3516 A Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3517 A Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3518 D Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3519 D Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3520 D Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . 3522 A Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3524 A Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3524 B Kai Whittaker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3525 D Tagesordnungspunkt 28: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stabilisierung des Künstlersozialabgabe- Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 satzes (Künstlersozialabgabestabilisierungs- gesetz – KSAStabG) Drucksache 18/1530 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3528 A Gabriele Lösekrug-Möller, Parl. Staats- sekretärin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3528 B Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3529 A Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3530 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 3531 B Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3532 A Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 3533 B Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der Multidimensionalen In- tegrierten Stabilisierungsmission der Ver- einten Nationen in Mali (MINUSMA) auf Grundlage der Resolution 2100 (2013) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 25. April 2013 Drucksache 18/1416 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3534 D Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3535 A Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3536 C Achim Post (Minden) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3537 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3538 C Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3539 C Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3540 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3541 B Tagesordnungspunkt 30: Erste Beratung des von den Abgeordneten Kai Gehring, Özcan Mutlu, Beate Walter- Rosenheimer, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über befristete Ar- beitsverträge in der Wissenschaft (1. Wiss- ZeitVG-ÄndG) Drucksache 18/1463 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3542 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3542 B Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 3543 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3545 B Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3546 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3546 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3548 A Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3549 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 3550 D Tagesordnungspunkt 31: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der „United Nations Inte- rim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolution 1701 (2006) vom 11. August 2006 und folgender Resolutio- nen, zuletzt 2115 (2013) vom 29. August 2013 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen Drucksache 18/1417 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3552 A Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3552 B Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3553 C Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3554 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3556 A Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3557 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3557 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3558 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3559 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3560 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3561 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Ernst-Dieter Rossmann und Andreas Schwarz (beide SPD) zur Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Lisa Paus, Ulle Schauws, Luise Amtsberg, Kai Gehring, Katja Keul, Renate Künast, Monika Lazar, Irene Mihalic, Özcan Mutlu, Dr. Konstantin von Notz, Hans- Christian Ströbele und der Fraktion Bünd- nis 90/Die Grünen zum Entwurf eines Geset- zes zur Anpassung steuerlicher Regelungen an die Rechtsprechung des Bundesverfas- sungsgerichts (Drucksache 18/1662) (39. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 18) . . . . . . . . . . . . 3562 A Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3563 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3489 (A) (C) (D)(B) 40. Sitzung Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3561 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 06.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 06.06.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 06.06.2014 Bulmahn, Edelgard SPD 06.06.2014 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 06.06.2014 Freitag, Dagmar SPD 06.06.2014 Dr. Friedrich (Hof), Hans-Peter CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 06.06.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 06.06.2014 Golze, Diana DIE LINKE 06.06.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 06.06.2014 Groß, Michael SPD 06.06.2014 Gunkel, Wolfgang SPD 06.06.2014 Hänsel, Heike DIE LINKE 06.06.2014 Hartmann, Sebastian SPD 06.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 06.06.2014 Hinz (Essen), Petra SPD 06.06.2014 Hochbaum, Robert CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 06.06.2014 Kampeter, Steffen CDU/CSU 06.06.2014 Klare, Arno SPD 06.06.2014 Klingbeil, Lars SPD 06.06.2014 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 06.06.2014 Dr. Lauterbach, Karl SPD 06.06.2014 Lay, Caren DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Malecha-Nissen, Birgit SPD 06.06.2014 Mast, Katja SPD 06.06.2014 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 06.06.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Neu, Alexander S. DIE LINKE 06.06.2014 Nietan, Dietmar SPD 06.06.2014 Pilger, Detlev SPD 06.06.2014 Rüffer, Corinna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Rüthrich, Susann SPD 06.06.2014 Schavan, Annette CDU/CSU 06.06.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 06.06.2014 Schwabe, Frank SPD 06.06.2014 Steinke, Kersten DIE LINKE 06.06.2014 Tank, Azize DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 06.06.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 06.06.2014 Wiese, Dirk SPD 06.06.2014 Ziegler, Dagmar SPD 06.06.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 3562 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Ernst-Dieter Rossmann und Andreas Schwarz (beide SPD) zur Abstim- mung über den Änderungsantrag der Abgeord- neten Volker Beck (Köln), Lisa Paus, Ulle Schauws, Luise Amtsberg, Kai Gehring, Katja Keul, Renate Künast, Monika Lazar, Irene Mihalic, Özcan Mutlu, Dr. Konstantin von Notz, Hans-Christian Ströbele und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Entwurf eines Ge- setzes zur Anpassung steuerlicher Regelungen an die Rechtsprechung des Bundesverfassungs- gerichts (Drucksache 18/1662) (39. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt 18) In einer aufgeklärten Gesellschaft ohne Diskriminie- rung versteht sich die vollständige Gleichstellung der eingetragenen Lebenspartnerschaft mit der Ehe von selbst. Gleichwohl lässt sich dieses Selbstverständnis nicht verordnen – es sind Kompromisse zu suchen, über die in einer Demokratie Mehrheiten entscheiden. Im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD wurde für diese Legislaturperiode vereinbart: Sexuelle Identität respektieren – Lebenspartner- schaften, Regenbogenfamilien Wir wissen, dass in gleichgeschlechtlichen Partner- schaften Werte gelebt werden, die grundlegend für unsere Gesellschaft sind. Wir werden darauf hinwirken, dass bestehende – Dis- kriminierungen von gleichgeschlechtlichen – Le- benspartnerschaften und von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität in allen gesellschaftlichen Bereichen beendet werden. Rechtliche Regelungen, die gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften schlechter stellen, werden wir beseitigen. Wir sind froh, dass sich Vereine und Körperschaften für die Rechte Homosexueller einsetzen. Gemäß § 52 Absatz 2 Nummer 7 AO können diese Vereine und Kör- perschaften zur Förderung der Volksbildung als gemein- nützig anerkannt werden. Zu einer vollständigen Gleichstellung gehört auch, dass die Förderung der Lebenspartnerschaft als gemein- nütziger Zweck neben Ehe und Familie explizit in der Abgabenordnung verankert wird; denn sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Akzeptanz von Homosexuali- tät in der Gesellschaft. Sie klären auf und unterstützen Homosexuelle bei der Bewältigung von Problemen. Hier die Förderungswürdigkeit in die Abgabenordnung auf- zunehmen, folgt unmittelbar aus der Koalitionsvereinba- rung. Wir bedauern sehr, dass die CDU/CSU dieser Verein- barung noch nicht folgen kann und zwischen den Koali- tionspartnern hier keine Einigung über die Erweiterung der gemeinnützigen Zwecke erzielt werden konnte. Aus Rücksichtnahme auf den Koalitionsvertrag, in dem sich die Koalitionspartner auf ein einheitliches Ab- stimmungsverhalten verständigt haben, können wir dem Antrag der Bündnis 90/Die Grünen-Bundestagsfraktion leider nicht zustimmen. Dieses einheitliche Abstimmungsverhalten ermög- licht es uns, erfolgreich deutliche Verbesserungen für viele Menschen zu erreichen – auch im Hinblick auf ein selbstbestimmtes Leben. Damit wird also – trotz dieses einzelnen Aspekts in der Abgabenordnung – viel er- reicht. Diese Erfolge wollen wir nicht durch Zustim- mung zu dem Antrag von Bündnis 90/Die Grünen ge- fährden. Wir werden uns aber weiterhin für dieses Anliegen einsetzen und eine vollständige Gleichbehandlung von Lebenspartnerschaften unterstützen. Mit dem heute ver- abschiedeten Gesetz zur Anpassung steuerlicher Rege- lungen an die Rechtsprechung des Bundesverfassungs- gerichts wird eine steuerliche Gleichbehandlung von Ehe und Lebenspartnerschaft, wie vom Bundesverfas- sungsgericht gefordert, hergestellt. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 922. Sitzung am 23. Mai 2014 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen: – Erstes Gesetz zur Änderung des Arbeitnehmer- Entsendegesetzes – Gesetz zum Vorschlag für einen Beschluss des Ra- tes zur Aufhebung des Beschlusses 2007/124/EG, Euratom des Rates Darüber hinaus hat der Bundesrat in seiner 922. Sit- zung am 23. Mai 2014 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Num- mer 2 und Satz 3 des Standortauswahlgesetzes in Er- gänzung seines Beschlusses vom 11. April 2014 als Vertreter der gesellschaftlichen Gruppen – Klaus Brunsmeier (Bund für Umwelt und Natur- schutz Deutschland) und – Jörg Sommer (Deutsche Umweltstiftung) zu Mitgliedern der „Kommission Lagerung hoch radio- aktiver Abfallstoffe“ gewählt. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparats im Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2013 Drucksachen 18/1046, 18/1379 (neu) Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3563 (A) (C) (D)(B) Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparats im Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2013 Drucksachen 18/1047, 18/1379 (neu) Nr. 1.4 Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht des unabhängigen Expertenkreises Antisemitis- mus Antisemitismus in Deutschland – Erscheinungsformen, Bedingungen, Präventionsansätze Drucksachen 17/7700, 18/770 Nr. 2 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Auswirkungen der Regelungen zur Anzeigepflicht gewerblicher und gemeinnütziger Samm- lungen gemäß der §§ 17 und 18 des Kreislaufwirt- schaftsgesetzes (Monitoring-Bericht) Drucksachen 18/800, 18/1042 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 18/1393 Nr. A.1 EP P7_TA-PROV(2014)0204 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.7 EP P7_TA-PROV(2013)0383 Drucksache 18/419 Nr. A.8 EP P7_TA-PROV(2013)0389 Drucksache 18/544 Nr. A.7 Ratsdokument 17859/13 Drucksache 18/822 Nr. A.1 EuB-BReg 14/2014 Drucksache 18/822 Nr. A.2 EuB-BReg 15/2014 Drucksache 18/822 Nr. A.4 EuB-BReg 20/2014 Drucksache 18/1048 Nr. A.4 Ratsdokument 7509/14 Drucksache 18/1048 Nr. A.5 Ratsdokument 7536/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.1 Ratsdokument 7537/14 Drucksache 18/1393 Nr. A.6 EuB-BReg 38/2014 Drucksache 18/1393 Nr. A.11 EP P7_TA-PROV(2014)0229 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/419 Nr. A.37 Ratsdokument K(2013)3539 endg. Drucksache 18/419 Nr. A.39 Ratsdokument 11499/13 Drucksache 18/419 Nr. A.54 Ratsdokument 17645/13 Drucksache 18/822 Nr. A.10 Ratsdokument 6113/14 Haushaltsausschuss Drucksache 18/1048 Nr. A.7 Ratsdokument 5398/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.2 Ratsdokument 7907/14 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 18/419 Nr. A.100 Ratsdokument 11460/13 Drucksache 18/419 Nr. A.101 Ratsdokument 11474/13 Drucksache 18/419 Nr. A.102 Ratsdokument 11926/13 Drucksache 18/419 Nr. A.103 Ratsdokument 16220/13 Drucksache 18/419 Nr. C.36 Ratsdokument 8040/12 Drucksache 18/419 Nr. C.37 Ratsdokument 15865/12 Drucksache 18/544 Nr. A.37 Ratsdokument 5567/14 Drucksache 18/544 Nr. A.38 Ratsdokument 17367/13 Drucksache 18/544 Nr. A.39 Ratsdokument 17650/13 Drucksache 18/544 Nr. A.40 Ratsdokument 18151/13 Drucksache 18/642 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2014)0012 Drucksache 18/642 Nr. A.6 EP P7_TA-PROV(2014)0014 Drucksache 18/822 Nr. A.26 Ratsdokument 6220/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.4 Ratsdokument 7978/14 Drucksache 18/1137 Nr. C.2 Ratsdokument 6715/12 Drucksache 17/9475 Nr. A.17 Ratsdokument 8042/12 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/419 Nr. A.148 EP P7_TA-PROV(2013)0284 Drucksache 18/419 Nr. A.150 EP P7_TA-PROV(2013)0390 Drucksache 18/419 Nr. A.153 EP P7_TA-PROV(2013)0420 Drucksache 18/1393 Nr. A.36 EP P7_TA-PROV(2014)0206 Drucksache 18/1393 Nr. A.37 EP P7_TA-PROV(2014)0253 Drucksache 17/14284 Nr. A.12 EP P7_TA-PROV(2013)0223 Drucksache 17/14284 Nr. A.14 EP P7_TA-PROV(2013)0232 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 18/419 Nr. A.197 EP P7_TA-PROV(2013)0274 Drucksache 18/419 Nr. A.198 EP P7_TA-PROV(2013)0329 Drucksache 18/419 Nr. A.199 EP P7_TA-PROV(2013)0350 Drucksache 18/419 Nr. A.200 EP P7_TA-PROV(2013)0368 Drucksache 18/419 Nr. A.201 Ratsdokument 10469/13 40. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26 Asylrecht TOP 27 Sanktionen bei Hartz IV und Sozialhilfe TOP 28 Künstlersozialabgabesatz TOP 29 Bundeswehreinsatz in Mali (MINUSMA) TOP 30 Befristete Arbeitsverträge in der Wissenschaft TOP 31 Bundeswehreinsatz in Libanon (UNIFIL) Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jan van Aken


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Als

    Frankreich im Januar 2013 im Alleingang in Mali inter-
    venierte, haben wir das scharf kritisiert. Wir haben da-
    mals auch kritisiert, dass die Bundesregierung Frank-
    reich sofort militärische Unterstützung angeboten hat;
    denn damals wie heute – das ist Ihnen wahrscheinlich
    genauso klar wie mir – ging es Frankreich nicht um die
    Menschen in Mali. Es geht nicht um den Schutz der Zi-
    vilbevölkerung oder um die Menschenrechte, sondern
    als ehemaliger Kolonialmacht geht es Frankreich natür-
    lich um regionalen Einfluss und auch um den Zugriff auf
    die Ressourcen in der Region.

    Leider hat der UNO-Sicherheitsrat vor einem Jahr
    beschlossen, Frankreich mit einem Militäreinsatz
    – MINUSMA – zu unterstützen. Diesen wollen Sie
    heute verlängern, und wieder einmal sind Ihre beiden
    Argumente – das läuft doch gut und ist erfolgreich und
    außerdem weiterhin nötig – falsch. Das wissen Sie auch.


    (Beifall bei der LINKEN – Henning Otte [CDU/CSU]: Und Sie wissen wieder mal alles besser!)


    Ein Blick in den jüngsten Mali-Bericht des UN-Gene-
    ralsekretärs spricht hier eigentlich Bände: Die Sicher-
    heitslage im Norden des Landes ist katastrophal. Die Ge-
    walt durch bewaffnete Gruppen hat in den letzten drei
    Monaten massiv zugenommen; es gab allein 25 Raketen-
    angriffe, und das, obwohl mehr als 7 000 MINUSMA-Sol-
    daten und zusätzlich 3 000 französische Soldaten im
    Land sind!


    (Wilfried Lorenz [CDU/CSU]: Das ist zu wenig!)


    In Kidal, im Nordosten des Landes, gab es am
    17. Mai 2014 wieder offene Kämpfe zwischen mali-
    schen Soldaten und der MNLA. Die MNLA, die Natio-
    nale Befreiungsbewegung für Azawad, ist eine überwie-
    gend aus Tuareg bestehende Bewegung. Sie will im
    Norden einen eigenen Staat errichten. Der Anlass am
    17. Mai 2014 war der Versuch des malischen Premiermi-
    nisters Moussa Mara, die Stadt Kidal zu besuchen. Am
    Ende gab es an die 50 tote malische Regierungssoldaten.
    Das Erschütternde daran ist, dass all das unter den Au-
    gen und sogar mit der Billigung der Franzosen stattge-
    funden hat.

    Sie wissen: Nach dem Waffenstillstand im letzten
    Jahr hätte die MNLA schon lange Kidal verlassen und
    die Waffen abgeben müssen, und die malische Regie-
    rung hätte Kidal übernehmen müssen. Es waren die
    Franzosen, die dafür gesorgt haben, dass die MNLA die
    Waffen nicht abgegeben und weiter die Kontrolle über
    Kidal behalten hat. Der Grund dafür ist relativ simpel:
    Zum einen kämpfen die Franzosen gemeinsam mit der
    MNLA gegen die Islamisten, und zum anderen verhan-





    Jan van Aken


    (A) (C)



    (D)(B)

    deln die Franzosen gerade mit der MNLA über die Aus-
    beutung der Ressourcen im Norden Malis. Das ist die
    Wahrheit.

    Um das Ganze einmal auf den Punkt zu bringen – das
    muss ich mir immer wieder vor Augen halten –: Sie
    schicken jetzt Bundeswehrsoldaten zur Unterstützung
    der malischen Regierung, um gegen die MNLA zu
    kämpfen, die wiederum von Frankreich unterstützt wird.
    Das kann doch nicht wirklich Ihr Ernst sein.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Es kommt noch schlimmer. Ich habe gesagt: Bei den
    Kämpfen um Kidal sind 50 malische Regierungssoldaten
    getötet worden. Das sind genau die malischen Soldaten,
    die Sie gerade in einer anderen Mission, EUTM Mali,
    ausbilden. Da wird es für mich am Ende vollkommen
    absurd.

    Ich fasse das einmal zusammen: Sie bilden malische
    Soldaten für den Kampf gegen Separatisten aus, die von
    Frankreich unterstützt werden. Sie unterstützen wiede-
    rum Frankreich im Kampf gegen die Islamisten, die wie-
    derum von Katar unterstützt werden, einem Land, das
    wiederum Sie mit Waffen beliefern. – Irgendwann fin-
    den Sie sich auf beiden Seiten des Konfliktes wieder. Es
    ist doch vollkommener Irrsinn, was Sie da machen. Eine
    Friedensmission ist das jedenfalls nicht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie wissen auch: Nach einem Jahr können Sie
    MINUSMA nicht als Erfolgsgeschichte verkaufen. Das
    Land ist nicht friedlicher geworden. Die Probleme sind
    nicht einmal im Ansatz gelöst. Das ist auch kein Wun-
    der: Militärisch – das haben Sie selbst gesagt, Herr
    Brauksiepe – lassen sich die Probleme nicht lösen, aber
    für einen politischen Prozess haben Sie im letzten Jahr
    nullkommanichts getan.

    Sie reden hier immer von einem vernetzten Ansatz
    – das haben Sie auch eben wieder getan –, in dem
    MINUSMA nur ein Baustein sei. Aber ich sehe nur Mili-
    tär. Ich sehe Bundeswehrsoldaten, die andere Soldaten in
    das Einsatzgebiet fliegen. Ich sehe Bundeswehrsoldaten,
    die französische Kampfflugzeuge auftanken. Ich sehe
    Bundeswehrsoldaten, die malische Soldaten ausbilden.
    Ich will einmal konkret hören: Wo sind die anderen Bau-
    steine? Wo sind die politischen Maßnahmen? Was haben
    Sie getan?

    Es gibt in Mali ganz viele Partner für zivile Konflikt-
    lösungen. Hier sehe ich bei Ihnen gar nichts. Warum set-
    zen Sie sich zum Beispiel nicht dafür ein, dass die jetzt
    wieder neu gebildete Wahrheits- und Versöhnungskom-
    mission nicht wieder so eine Farce wird wie die Vorgän-
    gerkommission, sondern dieses Mal funktioniert? Setzen
    Sie sich doch einmal ganz konkret und knallhart dafür
    ein, dass in dieser Wahrheitskommission auch die zivil-
    gesellschaftlichen Organisationen mitreden und auch
    wirklich mitbestimmen können; denn diese gibt es dort,
    und sie machen eine gute Arbeit.

    Setzten Sie sich doch endlich für ein vernünftiges
    Programm zur Beseitigung der Ursache der Krise ein.
    Die Ursache – das wissen Sie so gut wie ich – ist die
    Ausgrenzung des Nordens und die Armut im Norden
    Malis. Auf diesem Gebiet tun Sie gar nichts.

    Anstatt jetzt weitere 15 Millionen Euro in einen Bun-
    deswehreinsatz in Mali zu versenken, sollten Sie diese
    15 Millionen Euro in eine zivile Konfliktbearbeitung in
    Mali investieren. Damit könnten Sie wirklich für eine
    friedliche Situation vor Ort sorgen. Das aber verweigern
    Sie.

    Zum Abschluss muss ich sagen: Es gäbe in Mali so
    viel Gutes zu tun. Aber dieser Militäreinsatz gehört ganz
    sicher nicht dazu. Beenden Sie die Beteiligung an
    MINUSMA! Vor allem: Sorgen Sie dafür, dass Ihr
    Bündnispartner Frankreich endlich mit dieser blutigen
    Interessenpolitik aufhört!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Deutschland
    keine Waffen mehr exportieren sollte. Ich will noch hin-
    zufügen: im Moment nicht nach Frankreich und nach
    Mali sowieso nicht.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Für die SPD-Fraktion hat der Kollege Achim Post das

Wort.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Achim Post


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Lieber Kollege van Aken, die Sache mit dem
    Export von Waffen nach Frankreich überlegen wir uns
    noch einmal. Wenn wir keine Waffen mehr nach Frank-
    reich liefern und nicht mehr mit den Franzosen zusam-
    menarbeiten dürfen, frage ich mich, mit wem wir als
    Bundesrepublik Deutschland Ihrer Ansicht nach über-
    haupt noch zusammenarbeiten dürfen.


    (Johannes Selle [CDU/CSU]: Das ist unser Bündnis! Es ist nicht sein Bündnis!)


    Ich fange einmal ganz anders an. Was ist in der Au-
    ßen- und Sicherheitspolitik das wichtigste Gut oder eines
    der höchsten Güter? – Vertrauen und Verlässlichkeit.
    Das gilt gerade in dieser Debatte. Das macht gerade der
    Antrag der Bundesregierung deutlich; denn wir gewähr-
    leisten beides mit der Fortsetzung der Beteiligung be-
    waffneter deutscher Streitkräfte in Mali.

    Fast alle hier wissen: Mali galt bis 2012 als Muster-
    beispiel der Demokratisierung in Afrika.

    Ende 2012 drohte dieses Land in die Hände von radi-
    kalen islamistischen Gruppen und Terroristen zu fallen.
    Gewalt, Vertreibung, Hunger und Tod gingen mit dem
    Vormarsch dieser Rebellengruppen einher. Es ist vor al-
    lem Frankreich zu verdanken, dass der Vormarsch der
    Rebellen gestoppt werden konnte.

    Seit Beginn des internationalen Engagements gibt es
    Fortschritte: die weitgehende Wiederherstellung der ter-
    ritorialen Integrität des Staates, die Verbesserung der Si-
    cherheitslage und die Präsidentschafts- und Parlaments-





    Achim Post (Minden)



    (A) (C)



    (D)(B)

    wahlen im Spätsommer 2013. Ich bin fest davon
    überzeugt: MINUSMA und der deutsche Beitrag haben
    erheblich zu diesen Fortschritten beigetragen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, sowohl Mali als auch
    unsere UN-Partner verlassen sich auf unseren Beitrag.

    Es ist richtig: Es bleibt noch sehr viel zu tun. Die si-
    cherheitspolitische Lage in Mali ist fragil. Die Ziele der
    Mission werden nur schrittweise erreicht. Der Dialog-
    und Versöhnungsprozess läuft unstet. Die Bemühungen
    um die Friedensverhandlungen wurden durch die Aus-
    einandersetzungen in Kidal unterbrochen. Immer noch
    sind Hunderttausende Menschen auf der Flucht.

    Warum ist die Verlängerung des Mandats notwendig?
    Lassen Sie mich für die SPD-Fraktion vier Kernpunkte
    nennen.

    Erstens. Mali braucht Unterstützung bei der Umset-
    zung des Aktionsplans der Regierung, das heißt bei der
    Schaffung starker und glaubwürdiger Institutionen, bei
    der Wiederherstellung der Sicherheit, bei der Umsetzung
    einer aktiven Politik der nationalen Versöhnung, beim
    Wiederaufbau des malischen Schulwesens und beim
    Aufbau einer aufstrebenden Wirtschaft.

    Die malische Regierung kann all diese Herausforde-
    rungen noch nicht alleine bewältigen. Deshalb geht es
    darum, die politischen Probleme auch politisch zu lösen.

    Zweitens. Mali braucht die langfristige Entwicklungs-
    zusammenarbeit – das hat der Herr Staatssekretär gerade
    ausgeführt – in der Landwirtschaft, bei der Dezentrali-
    sierung, bei guter Regierungsführung und bei der Was-
    serversorgung. Deshalb ist die Erhöhung der Mittel für
    die staatliche Entwicklungszusammenarbeit auf 120 Mil-
    lionen Euro für 2013/2014 richtig. Ich glaube, dass es im
    Interesse des gesamten Hauses ist, dass Mali ein
    Schwerpunktland der deutschen Entwicklungspolitik
    bleibt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des Abg. Dr. Frithjof Schmidt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Drittens. Mali braucht eine nachhaltige sicherheits-
    politische Stabilisierung. Dabei leisten die genannten
    Missionen der EU gute Arbeit.

    Viertens. Mali braucht einen Friedensprozess und ei-
    nen strukturierten Dialog zwischen den Konfliktpar-
    teien. Die Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkom-
    mens in Kidal vor zwei Wochen ist ein erster Lichtblick.

    Das gilt es zu nutzen. Wir brauchen verstärkten diplo-
    matischen Druck auf die malische Regierung und die Or-
    ganisationen der Rebellen, um die zügige Implementie-
    rung von Friedensverhandlungen zu erreichen.

    Ich fasse zusammen, liebe Kolleginnen und Kollegen:
    Deshalb braucht diese Mission internationale Unterstüt-
    zung.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)

    Diese Mission braucht eine umfassende politische Stra-
    tegie, und sie braucht einen steten und zügigen Dialog
    zwischen den Konfliktparteien.

    Deshalb unterstützt meine Fraktion den Antrag der
    Bundesregierung und die vorgeschlagene Mandatsver-
    längerung. Mali hat ein Recht auf Vertrauen und Verläss-
    lichkeit.

    Schönen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Frithjof Schmidt [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])