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ID1804007200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/40 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 40. Sitzung Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 I n h a l t : Begrüßung des Präsidenten der Parlamentari- schen Versammlung der Organisation für Si- cherheit und Zusammenarbeit in Europa, Herrn Ranko Krivokapic . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 A Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Einstufung weiterer Staaten als sichere Herkunftsstaaten und zur Er- leichterung des Arbeitsmarktzugangs für Asylbewerber und geduldete Aus- länder Drucksache 18/1528 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 B b) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Sevim Dağdelen, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Schutzbedarf von Roma aus Westbal- kanstaaten anerkennen Drucksache 18/1616 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 3491 D Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3493 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3495 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3497 B Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3499 A Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3500 A Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3501 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 3502 C Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3505 A Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3506 C Tagesordnungspunkt 27: Antrag der Abgeordneten Katja Kipping, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Sanktionen bei Hartz IV und Leistungseinschränkungen bei der Sozialhilfe abschaffen Drucksache 18/1115 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3508 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3508 C Albert Weiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3510 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . 3512 A Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 3513 A Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3513 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3516 A Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3517 A Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3518 D Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3519 D Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3520 D Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . 3522 A Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3524 A Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3524 B Kai Whittaker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3525 D Tagesordnungspunkt 28: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stabilisierung des Künstlersozialabgabe- Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 satzes (Künstlersozialabgabestabilisierungs- gesetz – KSAStabG) Drucksache 18/1530 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3528 A Gabriele Lösekrug-Möller, Parl. Staats- sekretärin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3528 B Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3529 A Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3530 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 3531 B Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3532 A Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 3533 B Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der Multidimensionalen In- tegrierten Stabilisierungsmission der Ver- einten Nationen in Mali (MINUSMA) auf Grundlage der Resolution 2100 (2013) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 25. April 2013 Drucksache 18/1416 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3534 D Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3535 A Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3536 C Achim Post (Minden) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3537 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3538 C Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3539 C Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3540 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3541 B Tagesordnungspunkt 30: Erste Beratung des von den Abgeordneten Kai Gehring, Özcan Mutlu, Beate Walter- Rosenheimer, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über befristete Ar- beitsverträge in der Wissenschaft (1. Wiss- ZeitVG-ÄndG) Drucksache 18/1463 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3542 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3542 B Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 3543 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3545 B Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3546 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3546 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3548 A Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3549 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 3550 D Tagesordnungspunkt 31: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der „United Nations Inte- rim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolution 1701 (2006) vom 11. August 2006 und folgender Resolutio- nen, zuletzt 2115 (2013) vom 29. August 2013 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen Drucksache 18/1417 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3552 A Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3552 B Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3553 C Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3554 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3556 A Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3557 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3557 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3558 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3559 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3560 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3561 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Ernst-Dieter Rossmann und Andreas Schwarz (beide SPD) zur Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Lisa Paus, Ulle Schauws, Luise Amtsberg, Kai Gehring, Katja Keul, Renate Künast, Monika Lazar, Irene Mihalic, Özcan Mutlu, Dr. Konstantin von Notz, Hans- Christian Ströbele und der Fraktion Bünd- nis 90/Die Grünen zum Entwurf eines Geset- zes zur Anpassung steuerlicher Regelungen an die Rechtsprechung des Bundesverfas- sungsgerichts (Drucksache 18/1662) (39. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 18) . . . . . . . . . . . . 3562 A Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3563 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3489 (A) (C) (D)(B) 40. Sitzung Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3561 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 06.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 06.06.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 06.06.2014 Bulmahn, Edelgard SPD 06.06.2014 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 06.06.2014 Freitag, Dagmar SPD 06.06.2014 Dr. Friedrich (Hof), Hans-Peter CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 06.06.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 06.06.2014 Golze, Diana DIE LINKE 06.06.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 06.06.2014 Groß, Michael SPD 06.06.2014 Gunkel, Wolfgang SPD 06.06.2014 Hänsel, Heike DIE LINKE 06.06.2014 Hartmann, Sebastian SPD 06.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 06.06.2014 Hinz (Essen), Petra SPD 06.06.2014 Hochbaum, Robert CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 06.06.2014 Kampeter, Steffen CDU/CSU 06.06.2014 Klare, Arno SPD 06.06.2014 Klingbeil, Lars SPD 06.06.2014 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 06.06.2014 Dr. Lauterbach, Karl SPD 06.06.2014 Lay, Caren DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Malecha-Nissen, Birgit SPD 06.06.2014 Mast, Katja SPD 06.06.2014 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 06.06.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Neu, Alexander S. DIE LINKE 06.06.2014 Nietan, Dietmar SPD 06.06.2014 Pilger, Detlev SPD 06.06.2014 Rüffer, Corinna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Rüthrich, Susann SPD 06.06.2014 Schavan, Annette CDU/CSU 06.06.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 06.06.2014 Schwabe, Frank SPD 06.06.2014 Steinke, Kersten DIE LINKE 06.06.2014 Tank, Azize DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 06.06.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 06.06.2014 Wiese, Dirk SPD 06.06.2014 Ziegler, Dagmar SPD 06.06.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 3562 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Ernst-Dieter Rossmann und Andreas Schwarz (beide SPD) zur Abstim- mung über den Änderungsantrag der Abgeord- neten Volker Beck (Köln), Lisa Paus, Ulle Schauws, Luise Amtsberg, Kai Gehring, Katja Keul, Renate Künast, Monika Lazar, Irene Mihalic, Özcan Mutlu, Dr. Konstantin von Notz, Hans-Christian Ströbele und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Entwurf eines Ge- setzes zur Anpassung steuerlicher Regelungen an die Rechtsprechung des Bundesverfassungs- gerichts (Drucksache 18/1662) (39. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt 18) In einer aufgeklärten Gesellschaft ohne Diskriminie- rung versteht sich die vollständige Gleichstellung der eingetragenen Lebenspartnerschaft mit der Ehe von selbst. Gleichwohl lässt sich dieses Selbstverständnis nicht verordnen – es sind Kompromisse zu suchen, über die in einer Demokratie Mehrheiten entscheiden. Im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD wurde für diese Legislaturperiode vereinbart: Sexuelle Identität respektieren – Lebenspartner- schaften, Regenbogenfamilien Wir wissen, dass in gleichgeschlechtlichen Partner- schaften Werte gelebt werden, die grundlegend für unsere Gesellschaft sind. Wir werden darauf hinwirken, dass bestehende – Dis- kriminierungen von gleichgeschlechtlichen – Le- benspartnerschaften und von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität in allen gesellschaftlichen Bereichen beendet werden. Rechtliche Regelungen, die gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften schlechter stellen, werden wir beseitigen. Wir sind froh, dass sich Vereine und Körperschaften für die Rechte Homosexueller einsetzen. Gemäß § 52 Absatz 2 Nummer 7 AO können diese Vereine und Kör- perschaften zur Förderung der Volksbildung als gemein- nützig anerkannt werden. Zu einer vollständigen Gleichstellung gehört auch, dass die Förderung der Lebenspartnerschaft als gemein- nütziger Zweck neben Ehe und Familie explizit in der Abgabenordnung verankert wird; denn sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Akzeptanz von Homosexuali- tät in der Gesellschaft. Sie klären auf und unterstützen Homosexuelle bei der Bewältigung von Problemen. Hier die Förderungswürdigkeit in die Abgabenordnung auf- zunehmen, folgt unmittelbar aus der Koalitionsvereinba- rung. Wir bedauern sehr, dass die CDU/CSU dieser Verein- barung noch nicht folgen kann und zwischen den Koali- tionspartnern hier keine Einigung über die Erweiterung der gemeinnützigen Zwecke erzielt werden konnte. Aus Rücksichtnahme auf den Koalitionsvertrag, in dem sich die Koalitionspartner auf ein einheitliches Ab- stimmungsverhalten verständigt haben, können wir dem Antrag der Bündnis 90/Die Grünen-Bundestagsfraktion leider nicht zustimmen. Dieses einheitliche Abstimmungsverhalten ermög- licht es uns, erfolgreich deutliche Verbesserungen für viele Menschen zu erreichen – auch im Hinblick auf ein selbstbestimmtes Leben. Damit wird also – trotz dieses einzelnen Aspekts in der Abgabenordnung – viel er- reicht. Diese Erfolge wollen wir nicht durch Zustim- mung zu dem Antrag von Bündnis 90/Die Grünen ge- fährden. Wir werden uns aber weiterhin für dieses Anliegen einsetzen und eine vollständige Gleichbehandlung von Lebenspartnerschaften unterstützen. Mit dem heute ver- abschiedeten Gesetz zur Anpassung steuerlicher Rege- lungen an die Rechtsprechung des Bundesverfassungs- gerichts wird eine steuerliche Gleichbehandlung von Ehe und Lebenspartnerschaft, wie vom Bundesverfas- sungsgericht gefordert, hergestellt. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 922. Sitzung am 23. Mai 2014 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen: – Erstes Gesetz zur Änderung des Arbeitnehmer- Entsendegesetzes – Gesetz zum Vorschlag für einen Beschluss des Ra- tes zur Aufhebung des Beschlusses 2007/124/EG, Euratom des Rates Darüber hinaus hat der Bundesrat in seiner 922. Sit- zung am 23. Mai 2014 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Num- mer 2 und Satz 3 des Standortauswahlgesetzes in Er- gänzung seines Beschlusses vom 11. April 2014 als Vertreter der gesellschaftlichen Gruppen – Klaus Brunsmeier (Bund für Umwelt und Natur- schutz Deutschland) und – Jörg Sommer (Deutsche Umweltstiftung) zu Mitgliedern der „Kommission Lagerung hoch radio- aktiver Abfallstoffe“ gewählt. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparats im Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2013 Drucksachen 18/1046, 18/1379 (neu) Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3563 (A) (C) (D)(B) Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparats im Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2013 Drucksachen 18/1047, 18/1379 (neu) Nr. 1.4 Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht des unabhängigen Expertenkreises Antisemitis- mus Antisemitismus in Deutschland – Erscheinungsformen, Bedingungen, Präventionsansätze Drucksachen 17/7700, 18/770 Nr. 2 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Auswirkungen der Regelungen zur Anzeigepflicht gewerblicher und gemeinnütziger Samm- lungen gemäß der §§ 17 und 18 des Kreislaufwirt- schaftsgesetzes (Monitoring-Bericht) Drucksachen 18/800, 18/1042 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 18/1393 Nr. A.1 EP P7_TA-PROV(2014)0204 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.7 EP P7_TA-PROV(2013)0383 Drucksache 18/419 Nr. A.8 EP P7_TA-PROV(2013)0389 Drucksache 18/544 Nr. A.7 Ratsdokument 17859/13 Drucksache 18/822 Nr. A.1 EuB-BReg 14/2014 Drucksache 18/822 Nr. A.2 EuB-BReg 15/2014 Drucksache 18/822 Nr. A.4 EuB-BReg 20/2014 Drucksache 18/1048 Nr. A.4 Ratsdokument 7509/14 Drucksache 18/1048 Nr. A.5 Ratsdokument 7536/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.1 Ratsdokument 7537/14 Drucksache 18/1393 Nr. A.6 EuB-BReg 38/2014 Drucksache 18/1393 Nr. A.11 EP P7_TA-PROV(2014)0229 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/419 Nr. A.37 Ratsdokument K(2013)3539 endg. Drucksache 18/419 Nr. A.39 Ratsdokument 11499/13 Drucksache 18/419 Nr. A.54 Ratsdokument 17645/13 Drucksache 18/822 Nr. A.10 Ratsdokument 6113/14 Haushaltsausschuss Drucksache 18/1048 Nr. A.7 Ratsdokument 5398/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.2 Ratsdokument 7907/14 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 18/419 Nr. A.100 Ratsdokument 11460/13 Drucksache 18/419 Nr. A.101 Ratsdokument 11474/13 Drucksache 18/419 Nr. A.102 Ratsdokument 11926/13 Drucksache 18/419 Nr. A.103 Ratsdokument 16220/13 Drucksache 18/419 Nr. C.36 Ratsdokument 8040/12 Drucksache 18/419 Nr. C.37 Ratsdokument 15865/12 Drucksache 18/544 Nr. A.37 Ratsdokument 5567/14 Drucksache 18/544 Nr. A.38 Ratsdokument 17367/13 Drucksache 18/544 Nr. A.39 Ratsdokument 17650/13 Drucksache 18/544 Nr. A.40 Ratsdokument 18151/13 Drucksache 18/642 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2014)0012 Drucksache 18/642 Nr. A.6 EP P7_TA-PROV(2014)0014 Drucksache 18/822 Nr. A.26 Ratsdokument 6220/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.4 Ratsdokument 7978/14 Drucksache 18/1137 Nr. C.2 Ratsdokument 6715/12 Drucksache 17/9475 Nr. A.17 Ratsdokument 8042/12 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/419 Nr. A.148 EP P7_TA-PROV(2013)0284 Drucksache 18/419 Nr. A.150 EP P7_TA-PROV(2013)0390 Drucksache 18/419 Nr. A.153 EP P7_TA-PROV(2013)0420 Drucksache 18/1393 Nr. A.36 EP P7_TA-PROV(2014)0206 Drucksache 18/1393 Nr. A.37 EP P7_TA-PROV(2014)0253 Drucksache 17/14284 Nr. A.12 EP P7_TA-PROV(2013)0223 Drucksache 17/14284 Nr. A.14 EP P7_TA-PROV(2013)0232 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 18/419 Nr. A.197 EP P7_TA-PROV(2013)0274 Drucksache 18/419 Nr. A.198 EP P7_TA-PROV(2013)0329 Drucksache 18/419 Nr. A.199 EP P7_TA-PROV(2013)0350 Drucksache 18/419 Nr. A.200 EP P7_TA-PROV(2013)0368 Drucksache 18/419 Nr. A.201 Ratsdokument 10469/13 40. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26 Asylrecht TOP 27 Sanktionen bei Hartz IV und Sozialhilfe TOP 28 Künstlersozialabgabesatz TOP 29 Bundeswehreinsatz in Mali (MINUSMA) TOP 30 Befristete Arbeitsverträge in der Wissenschaft TOP 31 Bundeswehreinsatz in Libanon (UNIFIL) Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ralf Brauksiepe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)



    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Die Bundesregierung ersucht heute um Ihre Zustimmung
    zur Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher
    Streitkräfte an der Multidimensionalen Integrierten Sta-
    bilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali,
    MINUSMA. Die Entwicklung der Sicherheitslage im
    Norden Malis ist beunruhigend und zeigt, dass eine Sta-
    bilisierung des Landes weiter notwendig ist. Bedauerli-
    cherweise sind durch die bewaffneten Auseinanderset-
    zungen immer wieder Opfer zu beklagen, die durch
    einen durch alle Seiten getragenen Vermittlungs- und
    Versöhnungsprozess vermieden werden könnten. Mehr
    denn je sind wir deshalb gefordert, die uns zur Verfü-
    gung stehenden Mittel einzusetzen, um die Lage in die-
    sem westafrikanischen Staat zu verbessern.

    Mit dem vorliegenden Mandat zu MINUSMA stehen
    wir auch weiterhin zusammen mit unseren europäischen
    und internationalen Partnern zu der durch uns übernom-
    menen sicherheitspolitischen Verantwortung für die Re-
    gion. Das Ziel unseres gesamten Engagements in Mali
    bleibt es, die malischen Streitkräfte selbst in die Lage zu
    versetzen, die wiedererlangte territoriale Integrität Malis
    aufrechtzuerhalten und nachhaltig für Stabilität zu sor-
    gen. Wir Deutsche engagieren uns im europäischen Ver-
    bund für die Menschen in Afrika, damit sie ihre Pro-
    bleme selbst lösen können. Das ist und bleibt der richtige
    Ansatz. Ihn verfolgen wir weiter, liebe Kolleginnen und
    Kollegen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir müssen uns weiterhin bewusst sein, dass der mili-
    tärische Beitrag zu dieser VN-Mission nur ein Teil des
    mit unseren Partnern abgestimmten mehrdimensionalen
    Ansatzes zur Stabilisierung der Region sein kann. Insbe-
    sondere im Norden Malis bleibt die Lage fragil. Eine
    zentrale Herausforderung bleibt vor diesem Hintergrund
    die Stabilisierung der großen Bevölkerungszentren im
    Norden des Landes.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, die humanitäre
    Lage in Mali hat sich seit dem Beginn der internationa-
    len Bemühungen insgesamt verbessert. Ein ungehinder-
    ter Zugang zu allen Regionen Malis ist für die Entwick-
    lungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe aber
    weiterhin noch nicht vollständig sichergestellt. Insbeson-
    dere die langfristigen Aufgaben der Entwicklungszu-
    sammenarbeit im Norden Malis können bisher nur sehr
    begrenzt umgesetzt werden. Zur Stabilisierung des Lan-
    des als Grundvoraussetzung zur Verbesserung der Si-
    cherheitslage bleibt deswegen das weitere Engagement
    der internationalen Gemeinschaft auch im Rahmen der
    VN-geführten Mission MINUSMA erforderlich.

    Der Einsatz im Rahmen von MINUSMA bleibt Teil
    eines umfassenden Engagements der Bundesregierung
    für Mali im Rahmen eines vernetzten Ansatzes. Damit
    stellen wir einen Teil der Voraussetzungen zum Einsatz
    von Krisenpräventionsmitteln, von Entwicklungshilfe,
    dem Ausstattungshilfeprogramm der Bundesregierung
    und der Ausbildung von Polizei und Sicherheitskräften
    im Rahmen der EU- und VN-Missionen.

    Die kürzlich durch die Bundesregierung verabschie-
    deten afrikapolitischen Leitlinien haben einen Bogen für
    unser Engagement in Afrika aufgespannt, aus dem wir
    bei weiterer Verbesserung der Sicherheitslage noch wei-
    tere Instrumente im Rahmen eines regionalen Ansatzes
    zum Einsatz bringen können. So sollen Konfliktursachen
    bekämpft und die malischen Behörden und Sicherheits-
    kräfte in die Lage versetzt werden, Sicherheit und staat-
    liche Souveränität selbst aufrechtzuerhalten. Entspre-
    chende Beschlüsse, zum Beispiel für das Engagement im
    Rahmen von EUTM Mali, sind auf europäischer Ebene
    bereits gefasst. Auch darüber hinaus wird uns ein kom-
    plementär und umfassend angelegter Ansatz langfristig
    fordern, gerade im Bereich der direkten Stabilisierung
    des Landes und beim Aufbau von Sicherheitskräften als
    Grundvoraussetzung eines insgesamt erfolgreichen Vor-
    gehens.

    Meine Damen und Herren, die Entsendung bewaffne-
    ter deutscher Streitkräfte steht unter dem Vorbehalt der
    konstitutiven Zustimmung des Deutschen Bundestages.
    Die Fortsetzung erfolgt auf der Grundlage der Resolu-
    tion 2100 (2013) des Sicherheitsrates der Vereinten Na-
    tionen vom 25. April letzten Jahres. Aller Voraussicht
    nach wird der UN-Sicherheitsrat nach Ende Juni eine
    Verlängerung des Mandats um ein Jahr bis zum 30. Juni
    2015 beschließen. Im Rahmen des deutschen Engage-
    ments bei MINUSMA können bis zu 150 Soldatinnen
    und Soldaten eingesetzt werden, solange ein Mandat des
    Sicherheitsrates der Vereinten Nationen und die konsti-
    tutive Zustimmung des Deutschen Bundestages vorlie-
    gen, längstens jedoch bis zum 30. Juni 2015.

    Das Mandat der Mission MINUSMA soll inhaltlich
    unverändert bleiben. Die deutsche Beteiligung soll im
    zweiten Mandatszeitraum vergleichbar zum bisherigen
    Rahmen beibehalten werden.

    MINUSMA, die wesentlich von afrikanischen Trup-
    penstellern getragen wird, verfolgt eine umfassende Sta-
    bilisierung des Landes. Sie bildet den unverzichtbaren
    Gesamtrahmen für den fokussierten Beitrag der EU zum
    Aufbau der Streitkräfte.

    Das Mandat umfasst die Unterstützung bei der Wie-
    derherstellung der staatlichen Autorität im gesamten
    Land, die Unterstützung für die Umsetzung des Fahr-
    plans für den Übergang, die sogenannte Roadmap, den





    Parl. Staatssekretär Dr. Ralf Brauksiepe


    (A) (C)



    (D)(B)

    Schutz von Zivilpersonen, die Förderung und den Schutz
    der Menschenrechte, die Unterstützung für humanitäre
    Hilfe, die Unterstützung für die Erhaltung des Kultur-
    guts und die Unterstützung für die nationale und interna-
    tionale Justiz.

    Diese abgestimmte Aufgabenteilung mit besonderer
    Einbeziehung regionaler Akteure, ergänzt um vielfältige
    Maßnahmen der Entwicklungszusammenarbeit und wei-
    terer nationaler und internationaler Bemühungen, illus-
    triert unsere Vorstellung davon, wie eine ganzheitliche
    Stabilisierung eines Landes mit einem Konfliktherd ge-
    staltet werden kann, nämlich umfassend, multidimensio-
    nal und auf Nachhaltigkeit ausgerichtet.

    Seit Beginn der internationalen militärischen Mission
    und des darüber hinausgehenden umfassenden Engagements
    der internationalen Gemeinschaft zur Unterstützung der
    malischen Sicherheitskräfte bei der Wiederherstellung
    der staatlichen Integrität Malis und der nachhaltigen Ver-
    besserung der Sicherheitslage sind bereits beachtliche
    Fortschritte erzielt worden. Der für die Lösung des Kon-
    flikts entscheidende politische Prozess hat auch seit dem
    Beginn der Mission wesentliche Fortschritte gemacht.

    Mali verfügt nach den weitgehend friedlich verlaufe-
    nen freien und demokratischen Präsidentschafts- und
    Parlamentswahlen wieder über eine demokratisch legiti-
    mierte Regierung, die den Reform- und Aufbauprozess
    in die Hand genommen und sich den Aussöhnungspro-
    zess zwischen den Volksgruppen im Land als wichtiges
    Ziel gesetzt hat. Die Gespräche dazu dauern weiter an,
    wobei unstrittig ist, dass man diesen Prozessen Zeit ge-
    ben muss.

    Meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und
    Kollegen, ich finde, es ist wichtig, dass wir uns immer
    wieder vor Augen führen bei all den Problemen, die es in
    Ländern gibt, in denen wir uns entwicklungspolitisch
    und auch militärisch engagieren, dass diese Probleme
    nicht durch die Bundeswehr ausgelöst worden sind, son-
    dern dass unsere Soldatinnen und Soldaten im Gegenteil
    einen Beitrag dazu leisten, dass diese Probleme gelöst
    werden. Sie können sie nicht alleine lösen, aber sie leis-
    ten einen Beitrag zur Problemlösung, und sie haben die
    Probleme nicht verursacht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Weil dies so ist und weil unsere Soldatinnen und Sol-
    daten in Mali einen sehr wichtigen Beitrag zur Stabilisie-
    rung des Landes, zum Aufbau selbsttragender Streit-
    kräfte und für die Zukunft der Menschen in der Region
    leisten, ist es gut, dass unsere Soldatinnen und Soldaten
    dort sind. Sie sind in unserem Auftrag dort.

    Um die Zustimmung zur Verlängerung dieses Auftra-
    ges bittet Sie die Bundesregierung. Ich bitte Sie um Un-
    terstützung dieses Antrags.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Jan van Aken für die Frak-

tion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jan van Aken


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Als

    Frankreich im Januar 2013 im Alleingang in Mali inter-
    venierte, haben wir das scharf kritisiert. Wir haben da-
    mals auch kritisiert, dass die Bundesregierung Frank-
    reich sofort militärische Unterstützung angeboten hat;
    denn damals wie heute – das ist Ihnen wahrscheinlich
    genauso klar wie mir – ging es Frankreich nicht um die
    Menschen in Mali. Es geht nicht um den Schutz der Zi-
    vilbevölkerung oder um die Menschenrechte, sondern
    als ehemaliger Kolonialmacht geht es Frankreich natür-
    lich um regionalen Einfluss und auch um den Zugriff auf
    die Ressourcen in der Region.

    Leider hat der UNO-Sicherheitsrat vor einem Jahr
    beschlossen, Frankreich mit einem Militäreinsatz
    – MINUSMA – zu unterstützen. Diesen wollen Sie
    heute verlängern, und wieder einmal sind Ihre beiden
    Argumente – das läuft doch gut und ist erfolgreich und
    außerdem weiterhin nötig – falsch. Das wissen Sie auch.


    (Beifall bei der LINKEN – Henning Otte [CDU/CSU]: Und Sie wissen wieder mal alles besser!)


    Ein Blick in den jüngsten Mali-Bericht des UN-Gene-
    ralsekretärs spricht hier eigentlich Bände: Die Sicher-
    heitslage im Norden des Landes ist katastrophal. Die Ge-
    walt durch bewaffnete Gruppen hat in den letzten drei
    Monaten massiv zugenommen; es gab allein 25 Raketen-
    angriffe, und das, obwohl mehr als 7 000 MINUSMA-Sol-
    daten und zusätzlich 3 000 französische Soldaten im
    Land sind!


    (Wilfried Lorenz [CDU/CSU]: Das ist zu wenig!)


    In Kidal, im Nordosten des Landes, gab es am
    17. Mai 2014 wieder offene Kämpfe zwischen mali-
    schen Soldaten und der MNLA. Die MNLA, die Natio-
    nale Befreiungsbewegung für Azawad, ist eine überwie-
    gend aus Tuareg bestehende Bewegung. Sie will im
    Norden einen eigenen Staat errichten. Der Anlass am
    17. Mai 2014 war der Versuch des malischen Premiermi-
    nisters Moussa Mara, die Stadt Kidal zu besuchen. Am
    Ende gab es an die 50 tote malische Regierungssoldaten.
    Das Erschütternde daran ist, dass all das unter den Au-
    gen und sogar mit der Billigung der Franzosen stattge-
    funden hat.

    Sie wissen: Nach dem Waffenstillstand im letzten
    Jahr hätte die MNLA schon lange Kidal verlassen und
    die Waffen abgeben müssen, und die malische Regie-
    rung hätte Kidal übernehmen müssen. Es waren die
    Franzosen, die dafür gesorgt haben, dass die MNLA die
    Waffen nicht abgegeben und weiter die Kontrolle über
    Kidal behalten hat. Der Grund dafür ist relativ simpel:
    Zum einen kämpfen die Franzosen gemeinsam mit der
    MNLA gegen die Islamisten, und zum anderen verhan-





    Jan van Aken


    (A) (C)



    (D)(B)

    deln die Franzosen gerade mit der MNLA über die Aus-
    beutung der Ressourcen im Norden Malis. Das ist die
    Wahrheit.

    Um das Ganze einmal auf den Punkt zu bringen – das
    muss ich mir immer wieder vor Augen halten –: Sie
    schicken jetzt Bundeswehrsoldaten zur Unterstützung
    der malischen Regierung, um gegen die MNLA zu
    kämpfen, die wiederum von Frankreich unterstützt wird.
    Das kann doch nicht wirklich Ihr Ernst sein.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Es kommt noch schlimmer. Ich habe gesagt: Bei den
    Kämpfen um Kidal sind 50 malische Regierungssoldaten
    getötet worden. Das sind genau die malischen Soldaten,
    die Sie gerade in einer anderen Mission, EUTM Mali,
    ausbilden. Da wird es für mich am Ende vollkommen
    absurd.

    Ich fasse das einmal zusammen: Sie bilden malische
    Soldaten für den Kampf gegen Separatisten aus, die von
    Frankreich unterstützt werden. Sie unterstützen wiede-
    rum Frankreich im Kampf gegen die Islamisten, die wie-
    derum von Katar unterstützt werden, einem Land, das
    wiederum Sie mit Waffen beliefern. – Irgendwann fin-
    den Sie sich auf beiden Seiten des Konfliktes wieder. Es
    ist doch vollkommener Irrsinn, was Sie da machen. Eine
    Friedensmission ist das jedenfalls nicht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie wissen auch: Nach einem Jahr können Sie
    MINUSMA nicht als Erfolgsgeschichte verkaufen. Das
    Land ist nicht friedlicher geworden. Die Probleme sind
    nicht einmal im Ansatz gelöst. Das ist auch kein Wun-
    der: Militärisch – das haben Sie selbst gesagt, Herr
    Brauksiepe – lassen sich die Probleme nicht lösen, aber
    für einen politischen Prozess haben Sie im letzten Jahr
    nullkommanichts getan.

    Sie reden hier immer von einem vernetzten Ansatz
    – das haben Sie auch eben wieder getan –, in dem
    MINUSMA nur ein Baustein sei. Aber ich sehe nur Mili-
    tär. Ich sehe Bundeswehrsoldaten, die andere Soldaten in
    das Einsatzgebiet fliegen. Ich sehe Bundeswehrsoldaten,
    die französische Kampfflugzeuge auftanken. Ich sehe
    Bundeswehrsoldaten, die malische Soldaten ausbilden.
    Ich will einmal konkret hören: Wo sind die anderen Bau-
    steine? Wo sind die politischen Maßnahmen? Was haben
    Sie getan?

    Es gibt in Mali ganz viele Partner für zivile Konflikt-
    lösungen. Hier sehe ich bei Ihnen gar nichts. Warum set-
    zen Sie sich zum Beispiel nicht dafür ein, dass die jetzt
    wieder neu gebildete Wahrheits- und Versöhnungskom-
    mission nicht wieder so eine Farce wird wie die Vorgän-
    gerkommission, sondern dieses Mal funktioniert? Setzen
    Sie sich doch einmal ganz konkret und knallhart dafür
    ein, dass in dieser Wahrheitskommission auch die zivil-
    gesellschaftlichen Organisationen mitreden und auch
    wirklich mitbestimmen können; denn diese gibt es dort,
    und sie machen eine gute Arbeit.

    Setzten Sie sich doch endlich für ein vernünftiges
    Programm zur Beseitigung der Ursache der Krise ein.
    Die Ursache – das wissen Sie so gut wie ich – ist die
    Ausgrenzung des Nordens und die Armut im Norden
    Malis. Auf diesem Gebiet tun Sie gar nichts.

    Anstatt jetzt weitere 15 Millionen Euro in einen Bun-
    deswehreinsatz in Mali zu versenken, sollten Sie diese
    15 Millionen Euro in eine zivile Konfliktbearbeitung in
    Mali investieren. Damit könnten Sie wirklich für eine
    friedliche Situation vor Ort sorgen. Das aber verweigern
    Sie.

    Zum Abschluss muss ich sagen: Es gäbe in Mali so
    viel Gutes zu tun. Aber dieser Militäreinsatz gehört ganz
    sicher nicht dazu. Beenden Sie die Beteiligung an
    MINUSMA! Vor allem: Sorgen Sie dafür, dass Ihr
    Bündnispartner Frankreich endlich mit dieser blutigen
    Interessenpolitik aufhört!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Deutschland
    keine Waffen mehr exportieren sollte. Ich will noch hin-
    zufügen: im Moment nicht nach Frankreich und nach
    Mali sowieso nicht.


    (Beifall bei der LINKEN)