Rede:
ID1804004500

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 9
    1. Nächster: 1
    2. Redner: 1
    3. ist: 1
    4. für: 1
    5. die: 1
    6. CDU/CSU: 1
    7. der: 1
    8. KollegeMatthäus: 1
    9. Strebl.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/40 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 40. Sitzung Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 I n h a l t : Begrüßung des Präsidenten der Parlamentari- schen Versammlung der Organisation für Si- cherheit und Zusammenarbeit in Europa, Herrn Ranko Krivokapic . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 A Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Einstufung weiterer Staaten als sichere Herkunftsstaaten und zur Er- leichterung des Arbeitsmarktzugangs für Asylbewerber und geduldete Aus- länder Drucksache 18/1528 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 B b) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Sevim Dağdelen, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Schutzbedarf von Roma aus Westbal- kanstaaten anerkennen Drucksache 18/1616 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 3491 D Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3493 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3495 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3497 B Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3499 A Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3500 A Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3501 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 3502 C Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3505 A Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3506 C Tagesordnungspunkt 27: Antrag der Abgeordneten Katja Kipping, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Sanktionen bei Hartz IV und Leistungseinschränkungen bei der Sozialhilfe abschaffen Drucksache 18/1115 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3508 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3508 C Albert Weiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3510 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . 3512 A Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 3513 A Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3513 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3516 A Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3517 A Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3518 D Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3519 D Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3520 D Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . 3522 A Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3524 A Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3524 B Kai Whittaker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3525 D Tagesordnungspunkt 28: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stabilisierung des Künstlersozialabgabe- Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 satzes (Künstlersozialabgabestabilisierungs- gesetz – KSAStabG) Drucksache 18/1530 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3528 A Gabriele Lösekrug-Möller, Parl. Staats- sekretärin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3528 B Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3529 A Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3530 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 3531 B Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3532 A Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 3533 B Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der Multidimensionalen In- tegrierten Stabilisierungsmission der Ver- einten Nationen in Mali (MINUSMA) auf Grundlage der Resolution 2100 (2013) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 25. April 2013 Drucksache 18/1416 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3534 D Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3535 A Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3536 C Achim Post (Minden) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3537 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3538 C Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3539 C Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3540 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3541 B Tagesordnungspunkt 30: Erste Beratung des von den Abgeordneten Kai Gehring, Özcan Mutlu, Beate Walter- Rosenheimer, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über befristete Ar- beitsverträge in der Wissenschaft (1. Wiss- ZeitVG-ÄndG) Drucksache 18/1463 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3542 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3542 B Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 3543 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3545 B Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3546 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3546 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3548 A Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3549 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 3550 D Tagesordnungspunkt 31: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der „United Nations Inte- rim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolution 1701 (2006) vom 11. August 2006 und folgender Resolutio- nen, zuletzt 2115 (2013) vom 29. August 2013 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen Drucksache 18/1417 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3552 A Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3552 B Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3553 C Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3554 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3556 A Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3557 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3557 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3558 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3559 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3560 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3561 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Ernst-Dieter Rossmann und Andreas Schwarz (beide SPD) zur Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Lisa Paus, Ulle Schauws, Luise Amtsberg, Kai Gehring, Katja Keul, Renate Künast, Monika Lazar, Irene Mihalic, Özcan Mutlu, Dr. Konstantin von Notz, Hans- Christian Ströbele und der Fraktion Bünd- nis 90/Die Grünen zum Entwurf eines Geset- zes zur Anpassung steuerlicher Regelungen an die Rechtsprechung des Bundesverfas- sungsgerichts (Drucksache 18/1662) (39. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 18) . . . . . . . . . . . . 3562 A Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3563 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3489 (A) (C) (D)(B) 40. Sitzung Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3561 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 06.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 06.06.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 06.06.2014 Bulmahn, Edelgard SPD 06.06.2014 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 06.06.2014 Freitag, Dagmar SPD 06.06.2014 Dr. Friedrich (Hof), Hans-Peter CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 06.06.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 06.06.2014 Golze, Diana DIE LINKE 06.06.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 06.06.2014 Groß, Michael SPD 06.06.2014 Gunkel, Wolfgang SPD 06.06.2014 Hänsel, Heike DIE LINKE 06.06.2014 Hartmann, Sebastian SPD 06.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 06.06.2014 Hinz (Essen), Petra SPD 06.06.2014 Hochbaum, Robert CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 06.06.2014 Kampeter, Steffen CDU/CSU 06.06.2014 Klare, Arno SPD 06.06.2014 Klingbeil, Lars SPD 06.06.2014 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 06.06.2014 Dr. Lauterbach, Karl SPD 06.06.2014 Lay, Caren DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Malecha-Nissen, Birgit SPD 06.06.2014 Mast, Katja SPD 06.06.2014 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 06.06.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Neu, Alexander S. DIE LINKE 06.06.2014 Nietan, Dietmar SPD 06.06.2014 Pilger, Detlev SPD 06.06.2014 Rüffer, Corinna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Rüthrich, Susann SPD 06.06.2014 Schavan, Annette CDU/CSU 06.06.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 06.06.2014 Schwabe, Frank SPD 06.06.2014 Steinke, Kersten DIE LINKE 06.06.2014 Tank, Azize DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 06.06.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 06.06.2014 Wiese, Dirk SPD 06.06.2014 Ziegler, Dagmar SPD 06.06.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 3562 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Ernst-Dieter Rossmann und Andreas Schwarz (beide SPD) zur Abstim- mung über den Änderungsantrag der Abgeord- neten Volker Beck (Köln), Lisa Paus, Ulle Schauws, Luise Amtsberg, Kai Gehring, Katja Keul, Renate Künast, Monika Lazar, Irene Mihalic, Özcan Mutlu, Dr. Konstantin von Notz, Hans-Christian Ströbele und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Entwurf eines Ge- setzes zur Anpassung steuerlicher Regelungen an die Rechtsprechung des Bundesverfassungs- gerichts (Drucksache 18/1662) (39. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt 18) In einer aufgeklärten Gesellschaft ohne Diskriminie- rung versteht sich die vollständige Gleichstellung der eingetragenen Lebenspartnerschaft mit der Ehe von selbst. Gleichwohl lässt sich dieses Selbstverständnis nicht verordnen – es sind Kompromisse zu suchen, über die in einer Demokratie Mehrheiten entscheiden. Im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD wurde für diese Legislaturperiode vereinbart: Sexuelle Identität respektieren – Lebenspartner- schaften, Regenbogenfamilien Wir wissen, dass in gleichgeschlechtlichen Partner- schaften Werte gelebt werden, die grundlegend für unsere Gesellschaft sind. Wir werden darauf hinwirken, dass bestehende – Dis- kriminierungen von gleichgeschlechtlichen – Le- benspartnerschaften und von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität in allen gesellschaftlichen Bereichen beendet werden. Rechtliche Regelungen, die gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften schlechter stellen, werden wir beseitigen. Wir sind froh, dass sich Vereine und Körperschaften für die Rechte Homosexueller einsetzen. Gemäß § 52 Absatz 2 Nummer 7 AO können diese Vereine und Kör- perschaften zur Förderung der Volksbildung als gemein- nützig anerkannt werden. Zu einer vollständigen Gleichstellung gehört auch, dass die Förderung der Lebenspartnerschaft als gemein- nütziger Zweck neben Ehe und Familie explizit in der Abgabenordnung verankert wird; denn sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Akzeptanz von Homosexuali- tät in der Gesellschaft. Sie klären auf und unterstützen Homosexuelle bei der Bewältigung von Problemen. Hier die Förderungswürdigkeit in die Abgabenordnung auf- zunehmen, folgt unmittelbar aus der Koalitionsvereinba- rung. Wir bedauern sehr, dass die CDU/CSU dieser Verein- barung noch nicht folgen kann und zwischen den Koali- tionspartnern hier keine Einigung über die Erweiterung der gemeinnützigen Zwecke erzielt werden konnte. Aus Rücksichtnahme auf den Koalitionsvertrag, in dem sich die Koalitionspartner auf ein einheitliches Ab- stimmungsverhalten verständigt haben, können wir dem Antrag der Bündnis 90/Die Grünen-Bundestagsfraktion leider nicht zustimmen. Dieses einheitliche Abstimmungsverhalten ermög- licht es uns, erfolgreich deutliche Verbesserungen für viele Menschen zu erreichen – auch im Hinblick auf ein selbstbestimmtes Leben. Damit wird also – trotz dieses einzelnen Aspekts in der Abgabenordnung – viel er- reicht. Diese Erfolge wollen wir nicht durch Zustim- mung zu dem Antrag von Bündnis 90/Die Grünen ge- fährden. Wir werden uns aber weiterhin für dieses Anliegen einsetzen und eine vollständige Gleichbehandlung von Lebenspartnerschaften unterstützen. Mit dem heute ver- abschiedeten Gesetz zur Anpassung steuerlicher Rege- lungen an die Rechtsprechung des Bundesverfassungs- gerichts wird eine steuerliche Gleichbehandlung von Ehe und Lebenspartnerschaft, wie vom Bundesverfas- sungsgericht gefordert, hergestellt. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 922. Sitzung am 23. Mai 2014 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen: – Erstes Gesetz zur Änderung des Arbeitnehmer- Entsendegesetzes – Gesetz zum Vorschlag für einen Beschluss des Ra- tes zur Aufhebung des Beschlusses 2007/124/EG, Euratom des Rates Darüber hinaus hat der Bundesrat in seiner 922. Sit- zung am 23. Mai 2014 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Num- mer 2 und Satz 3 des Standortauswahlgesetzes in Er- gänzung seines Beschlusses vom 11. April 2014 als Vertreter der gesellschaftlichen Gruppen – Klaus Brunsmeier (Bund für Umwelt und Natur- schutz Deutschland) und – Jörg Sommer (Deutsche Umweltstiftung) zu Mitgliedern der „Kommission Lagerung hoch radio- aktiver Abfallstoffe“ gewählt. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparats im Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2013 Drucksachen 18/1046, 18/1379 (neu) Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3563 (A) (C) (D)(B) Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparats im Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2013 Drucksachen 18/1047, 18/1379 (neu) Nr. 1.4 Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht des unabhängigen Expertenkreises Antisemitis- mus Antisemitismus in Deutschland – Erscheinungsformen, Bedingungen, Präventionsansätze Drucksachen 17/7700, 18/770 Nr. 2 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Auswirkungen der Regelungen zur Anzeigepflicht gewerblicher und gemeinnütziger Samm- lungen gemäß der §§ 17 und 18 des Kreislaufwirt- schaftsgesetzes (Monitoring-Bericht) Drucksachen 18/800, 18/1042 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 18/1393 Nr. A.1 EP P7_TA-PROV(2014)0204 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.7 EP P7_TA-PROV(2013)0383 Drucksache 18/419 Nr. A.8 EP P7_TA-PROV(2013)0389 Drucksache 18/544 Nr. A.7 Ratsdokument 17859/13 Drucksache 18/822 Nr. A.1 EuB-BReg 14/2014 Drucksache 18/822 Nr. A.2 EuB-BReg 15/2014 Drucksache 18/822 Nr. A.4 EuB-BReg 20/2014 Drucksache 18/1048 Nr. A.4 Ratsdokument 7509/14 Drucksache 18/1048 Nr. A.5 Ratsdokument 7536/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.1 Ratsdokument 7537/14 Drucksache 18/1393 Nr. A.6 EuB-BReg 38/2014 Drucksache 18/1393 Nr. A.11 EP P7_TA-PROV(2014)0229 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/419 Nr. A.37 Ratsdokument K(2013)3539 endg. Drucksache 18/419 Nr. A.39 Ratsdokument 11499/13 Drucksache 18/419 Nr. A.54 Ratsdokument 17645/13 Drucksache 18/822 Nr. A.10 Ratsdokument 6113/14 Haushaltsausschuss Drucksache 18/1048 Nr. A.7 Ratsdokument 5398/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.2 Ratsdokument 7907/14 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 18/419 Nr. A.100 Ratsdokument 11460/13 Drucksache 18/419 Nr. A.101 Ratsdokument 11474/13 Drucksache 18/419 Nr. A.102 Ratsdokument 11926/13 Drucksache 18/419 Nr. A.103 Ratsdokument 16220/13 Drucksache 18/419 Nr. C.36 Ratsdokument 8040/12 Drucksache 18/419 Nr. C.37 Ratsdokument 15865/12 Drucksache 18/544 Nr. A.37 Ratsdokument 5567/14 Drucksache 18/544 Nr. A.38 Ratsdokument 17367/13 Drucksache 18/544 Nr. A.39 Ratsdokument 17650/13 Drucksache 18/544 Nr. A.40 Ratsdokument 18151/13 Drucksache 18/642 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2014)0012 Drucksache 18/642 Nr. A.6 EP P7_TA-PROV(2014)0014 Drucksache 18/822 Nr. A.26 Ratsdokument 6220/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.4 Ratsdokument 7978/14 Drucksache 18/1137 Nr. C.2 Ratsdokument 6715/12 Drucksache 17/9475 Nr. A.17 Ratsdokument 8042/12 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/419 Nr. A.148 EP P7_TA-PROV(2013)0284 Drucksache 18/419 Nr. A.150 EP P7_TA-PROV(2013)0390 Drucksache 18/419 Nr. A.153 EP P7_TA-PROV(2013)0420 Drucksache 18/1393 Nr. A.36 EP P7_TA-PROV(2014)0206 Drucksache 18/1393 Nr. A.37 EP P7_TA-PROV(2014)0253 Drucksache 17/14284 Nr. A.12 EP P7_TA-PROV(2013)0223 Drucksache 17/14284 Nr. A.14 EP P7_TA-PROV(2013)0232 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 18/419 Nr. A.197 EP P7_TA-PROV(2013)0274 Drucksache 18/419 Nr. A.198 EP P7_TA-PROV(2013)0329 Drucksache 18/419 Nr. A.199 EP P7_TA-PROV(2013)0350 Drucksache 18/419 Nr. A.200 EP P7_TA-PROV(2013)0368 Drucksache 18/419 Nr. A.201 Ratsdokument 10469/13 40. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26 Asylrecht TOP 27 Sanktionen bei Hartz IV und Sozialhilfe TOP 28 Künstlersozialabgabesatz TOP 29 Bundeswehreinsatz in Mali (MINUSMA) TOP 30 Befristete Arbeitsverträge in der Wissenschaft TOP 31 Bundeswehreinsatz in Libanon (UNIFIL) Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Brigitte Pothmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr

    Weiler ist leider schon gegangen, aber ich möchte trotz-
    dem das Argument, das er hier vorgebracht hat, aufgrei-
    fen. Herr Weiler sagte: Wo ist eigentlich das Problem?
    Es sind doch sowieso nur 3 Prozent aller Arbeitslosen
    von Sanktionen betroffen. – Das zeigt, dass er die Wir-
    kung von Sanktionen total verkennt; denn wenn 3 Pro-
    zent sanktioniert werden, erleben 97 Prozent der Betrof-
    fenen die Sorge, ebenfalls von Sanktionen betroffen zu
    werden. Sanktionen wirken weit über die Gruppe hinaus,
    die von ihnen unmittelbar betroffen ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Trotzdem sage ich an dieser Stelle – Herr
    Strengmann-Kuhn hat es schon angedeutet –: Die Grü-
    nen sind ausdrücklich nicht grundsätzlich und in jedem
    Fall gegen Sanktionen. Wir stehen zu dem Prinzip „Soli-
    darität ist keine Einbahnstraße“. Da, wo es möglich ist,
    müssen diejenigen, die Solidarität erfahren haben, im
    Rahmen ihrer Möglichkeiten etwas zurückgeben. Das
    finden wir richtig.

    Aber dafür müssen die Voraussetzungen stimmen,
    und die Voraussetzungen stimmen ausdrücklich nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)






    Brigitte Pothmer


    (A) (C)



    (D)(B)

    Sanktionen können nicht nach dem Prinzip „Vogel friss
    oder stirb“ ausgesprochen werden.

    Herr Zimmer, wir haben die Situation – das können
    Sie mir glauben; denn ich bin wirklich Handlungsrei-
    sende in Sachen Jobcenter –, dass Arbeitslose jeden Job
    annehmen müssen, dass sie jede ihnen angebotene, auch
    jede unsinnige, Maßnahme annehmen müssen. Das ist
    aus meiner Sicht ein Verstoß gegen die Würde. Ich finde,
    das geht gar nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wenn immer sofort mit der Keule der Sanktionen ge-
    droht wird, dann ist das ebenfalls ein Angriff auf die
    Würde.

    Frau Schmidt, Sie haben hier zu Recht gesagt, dass es
    um Fordern und Fördern geht. Aber finden Sie nicht
    auch, dass die Balance zwischen Fordern und Fördern,
    die herzustellen wir den Menschen versprochen haben,
    nie da war und dass das Verhältnis zwischen Fordern und
    Fördern im Laufe der Jahre sogar vollständig aus den
    Fugen geraten ist? Ich finde, an der Stelle ist es der Staat,
    der nicht vertragstreu ist, es sind nicht die Arbeitslosen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Die Mittel der Arbeitsförderung sind auf der einen
    Seite immer weiter gekürzt worden. Auf der anderen
    Seite sind die Sanktionen, insbesondere für die unter
    25-Jährigen, verstärkt worden. Das ist auch der Grund
    dafür, dass dieses Hartz-IV-System in der gesamten Ge-
    sellschaft, aber in besonderer Weise von den Arbeitslo-
    sen als ein sehr repressives System wahrgenommen
    wird.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen von den Linken, da-
    ran ändert die Abschaffung aller Sanktionen schlicht gar
    nichts. Dadurch bekommt kein einziger Arbeitsloser
    wieder einen Job. Dafür brauchen wir tatsächlich ganz
    andere Jobcenter. Wir müssen die Jobcenter umbauen in
    Servicecenter für Arbeitslose, aber auch in Servicecenter
    für Beschäftigte, die zum Beispiel nach einer neuen be-
    ruflichen Perspektive suchen. Wir brauchen Jobcenter, in
    denen diejenigen, die vor dem Schreibtisch sitzen, und
    diejenigen, die hinter dem Schreibtisch sitzen, tatsäch-
    lich auf Augenhöhe miteinander kommunizieren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Obrigkeitsstaatliches Verhalten darf da keine Rolle spie-
    len.

    Wir haben, Herr Zimmer, nach wie vor ein asymmet-
    risches Machtverhältnis zwischen den Jobcentern und
    den Arbeitslosen. Immer noch kommen sich die Arbeits-
    losen in den Jobcentern wie Bittsteller vor. Deswegen
    müssen wir die sozialen Bürgerrechte dringend stärken,
    und wir müssen die Zumutbarkeitsregelungen ändern.
    Daran führt kein Weg vorbei,


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    jedenfalls dann nicht, wenn wir wirklich die Potenziale
    der Arbeitslosen heben wollen. Wenn wir Arbeitslose
    nachhaltig in Arbeit bringen wollen, dann geht das nicht
    mit Drohungen, sondern nur dann, wenn Arbeitslose
    auch mitarbeiten, wenn ihre Ideen und ihre Vorstellun-
    gen in diesen Prozess einbezogen werden, wenn sie auch
    einmal Nein sagen können, wenn sie eine echte Wahl-
    möglichkeit haben.

    Ich sage Ihnen noch etwas: Natürlich gibt es auch Si-
    tuationen, in denen ein Arbeitsloser und ein Fallmanager
    sich so ineinander verhaken, dass es nicht weitergeht. In
    diesem Fall müssen Arbeitslose sich einen anderen Fall-
    manager suchen können; da muss es eine Wechselmög-
    lichkeit geben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich plädiere im Übrigen dafür, dass wir in allen Job-
    centern Ombudsstellen einrichten.


    (Dr. Matthias Zimmer [CDU/CSU]: Ein guter Punkt!)


    Ich prognostiziere Ihnen: Das wird die Zahl der Klagen,
    die es derzeit vor den Arbeitsgerichten gibt, exorbitant
    reduzieren. Das lohnt sich also in jeder Hinsicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Meine Damen und Herren, es geht um weniger Büro-
    kratie und mehr Freiheit. Es geht um qualifiziertes Per-
    sonal. Es geht um bessere und individuelle Förderung.
    Am Ende geht es tatsächlich auch um mehr Geld. So-
    lange diese Voraussetzungen nicht gegeben sind, solange
    wir diese Arbeitssituation in den Jobcentern haben, wie
    sie sich derzeit leider immer noch darstellt, so lange wol-
    len wir ein Sanktionsmoratorium. Wenn die Bedingun-
    gen sich bessern, dann muss es, finde ich, tatsächlich ein
    Projekt auf Gegenseitigkeit werden.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Matthias Zimmer [CDU/CSU]: Weder ja noch nein! Enthaltung! Typisch Grün! Lauwarm!)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächster Redner ist für die CDU/CSU der Kollege

Matthäus Strebl.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Matthäus Strebl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Kolleginnen und

    Kollegen! Wir beraten heute über den Antrag „Sanktio-
    nen bei Hartz IV und Leistungseinschränkungen bei der
    Sozialhilfe abschaffen“ der Linken. Um es gleich vor-
    wegzusagen: Die vornehmste Aufgabe des deutschen
    Sozialstaats ist es, einen erwerbsfähigen Leistungsbe-
    rechtigten, der nicht in der Lage ist, seinen Lebensunter-
    halt aus eigenen Mitteln zu bestreiten, finanziell zu un-
    terstützen. An dieser Aufgabe werden wir nach wie vor
    festhalten.





    Matthäus Strebl


    (A) (C)



    (D)(B)

    Jedem kann es passieren, dass er unverschuldet in
    eine Notlage gerät, und dann sollte er nicht allein zu-
    rückgelassen werden und nicht sich selbst überlassen
    werden.

    Wenn wir uns jetzt mit dem Kapitel 1 des Zweiten
    Buches Sozialgesetzbuch befassen, müssen wir uns die
    Stichwörter Fördern und Fordern als grundlegende Maß-
    stäbe vergegenwärtigen. Neben ihrer Regelleistung, den
    Kosten für Unterkunft und Heizung, können Bezieher
    von Arbeitslosengeld II weitere Unterstützung erhalten.
    Ich nenne hier Qualifizierungsmaßnahmen, Umschulun-
    gen, finanzielle Unterstützung beim Umzug oder beim
    Führerschein und Coaching. Dies sind nur einige der
    vielen Maßnahmen, die bei der Eingliederung in den Ar-
    beitsmarkt helfen.

    Aber wir müssen uns auch dem Stichwort Fordern
    widmen. Dabei müssen wir uns vor Augen halten, dass
    das Arbeitslosengeld II nur eine temporäre Unterstüt-
    zung sein sollte und nicht zur Dauerleistung im Sinne ei-
    ner Bürgerrente oder ein bedingungsloses Grundeinkom-
    men werden darf.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, darin unter-
    scheiden wir uns von der Antragstellerin. Der Arbeitslo-
    sengeld-II-Bezieher wird aktiv gefordert, seine Hilfsbe-
    dürftigkeit zu beenden. Allein gelassen wird er dabei
    auch nicht. Unterstützung erhält er zum Beispiel durch
    die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei den Jobcentern
    und den Trägern. Dafür muss er Meldetermine in den
    Jobcentern wahrnehmen.

    Nur in einem persönlichen Gespräch können Qualifi-
    zierungsmöglichkeiten oder Stellenausschreibungen an-
    geboten werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
    sind bemüht, Meldeversäumnisse zu verhindern. Ein
    neuer Weg ist zum Beispiel die kostenlose Erinnerung
    per SMS durch das Jobcenter einen Tag vor dem Termin.
    Allein im März dieses Jahres wurden fast 500 000 SMS
    an Arbeitslosengeld-II-Bezieher versandt. Diese Zahl ist
    bezeichnend.

    Mit jeder Einladung zu einem Meldetermin erhält der
    Arbeitslose auch eine Rechtsfolgenbelehrung für den
    Fall, dass er nicht zum Termin erscheint.


    (Dr. Matthias Zimmer [CDU/CSU]: Richtig!)


    Außerdem erfolgt bei Nichterscheinen nicht gleich eine
    Kürzung der Leistung. Der Arbeitslose erhält zunächst
    die Möglichkeit einer Anhörung mit einer erneuten
    Rechtsfolgenbelehrung. Ihm bleibt somit offen, die Ent-
    schuldigungsgründe zu benennen.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, entgegen
    der weitverbreiteten Auffassung werden Sanktionen
    nicht willkürlich und plötzlich erlassen. Liegt kein wich-
    tiger Grund vor und die Sanktion wird erlassen, hat das
    nicht zur Folge, dass der Arbeitslose keine Unterstüt-
    zung mehr bekommt. Er kann dann immer noch ergän-
    zende Sachleistungen beantragen.

    Außerdem kann von dem Leistungsbezieher erwartet
    werden, dass er alles Mögliche unternimmt, um sich aus
    dem Leistungsbezug zu lösen. Dazu gehört eben auch,
    dass man sich eine Arbeit sucht, die nicht immer den ei-
    genen Fähigkeiten oder Vorlieben entspricht. Aber auch
    hier werden Grenzen der Zumutbarkeit nach § 10 des
    Zweiten Buches Sozialgesetzbuch beachtet. Jeder Leis-
    tungsbezieher hat die Möglichkeit, zunächst eine nicht
    so beliebte Tätigkeit aufzunehmen, sich aber trotzdem
    weiterhin auf andere Jobs zu bewerben. Somit kann eine
    Verfestigung der Langzeitarbeitslosigkeit verhindert
    werden.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, eine Tätig-
    keit ist zum Beispiel dann nicht zumutbar, wenn jemand
    körperlich dazu nicht in der Lage ist oder wenn durch die
    Ausübung der Arbeit die Erziehung des Kindes gefähr-
    det wäre.

    Entgegen der Auffassung der Linken teilen wir die
    Ansicht, dass Sanktionen weder gegen das Grundrecht
    der Berufswahlfreiheit noch gegen das Grundrecht auf
    Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzmini-
    mums verstoßen. Auch bleibt es mir unverständlich,
    welchen Weg die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
    Jobcenter wählen sollen, wenn sich diejenigen, die Leis-
    tungen beziehen, jeglicher Mitwirkung entziehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Bei aller Kritik, meine sehr verehrten Damen und
    Herren, die an den Sanktionen geäußert wird, darf eines
    nicht vergessen werden: Leistungen nach dem Zweiten
    Buch Sozialgesetzbuch sind steuerfinanzierte Leistun-
    gen, die von der Allgemeinheit aufgebracht werden. Die
    Allgemeinheit kann erwarten, dass jemand, der vorsätz-
    lich und in Kenntnis aller Rechtsfolgen nicht dazu bei-
    trägt, seine Hilfsbedürftigkeit zu überwinden, mit Kon-
    sequenzen rechnen muss. Das ist auch die Grundlage der
    sozialen Marktwirtschaft.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Im Koalitionsvertrag haben wir vereinbart, die Rege-
    lungen und auch die Praxis der Sanktionen im SGB II
    auf ihre Wirkung zu überprüfen. Dieser Aufgabe werden
    wir uns effizient widmen. Wir wollen im Herbst erste Er-
    gebnisse vorlegen.

    Zusammenfassend kann zum Schluss gesagt werden:
    Im Ergebnis halten wir an Sanktionen und Leistungsein-
    schränkungen im Zweiten und Zwölften Buch Sozialge-
    setzbuch fest. Wir werden deshalb den Antrag der Lin-
    ken ablehnen.

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)