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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/40 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 40. Sitzung Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 I n h a l t : Begrüßung des Präsidenten der Parlamentari- schen Versammlung der Organisation für Si- cherheit und Zusammenarbeit in Europa, Herrn Ranko Krivokapic . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 A Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Einstufung weiterer Staaten als sichere Herkunftsstaaten und zur Er- leichterung des Arbeitsmarktzugangs für Asylbewerber und geduldete Aus- länder Drucksache 18/1528 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 B b) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Sevim Dağdelen, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Schutzbedarf von Roma aus Westbal- kanstaaten anerkennen Drucksache 18/1616 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 3491 D Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3493 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3495 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3497 B Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3499 A Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3500 A Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3501 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 3502 C Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3505 A Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3506 C Tagesordnungspunkt 27: Antrag der Abgeordneten Katja Kipping, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Sanktionen bei Hartz IV und Leistungseinschränkungen bei der Sozialhilfe abschaffen Drucksache 18/1115 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3508 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3508 C Albert Weiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3510 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . 3512 A Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 3513 A Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3513 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3516 A Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3517 A Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3518 D Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3519 D Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3520 D Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . 3522 A Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3524 A Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3524 B Kai Whittaker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3525 D Tagesordnungspunkt 28: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stabilisierung des Künstlersozialabgabe- Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 satzes (Künstlersozialabgabestabilisierungs- gesetz – KSAStabG) Drucksache 18/1530 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3528 A Gabriele Lösekrug-Möller, Parl. Staats- sekretärin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3528 B Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3529 A Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3530 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 3531 B Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3532 A Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 3533 B Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der Multidimensionalen In- tegrierten Stabilisierungsmission der Ver- einten Nationen in Mali (MINUSMA) auf Grundlage der Resolution 2100 (2013) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 25. April 2013 Drucksache 18/1416 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3534 D Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3535 A Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3536 C Achim Post (Minden) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3537 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3538 C Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3539 C Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3540 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3541 B Tagesordnungspunkt 30: Erste Beratung des von den Abgeordneten Kai Gehring, Özcan Mutlu, Beate Walter- Rosenheimer, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über befristete Ar- beitsverträge in der Wissenschaft (1. Wiss- ZeitVG-ÄndG) Drucksache 18/1463 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3542 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3542 B Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 3543 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3545 B Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3546 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3546 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3548 A Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3549 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 3550 D Tagesordnungspunkt 31: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der „United Nations Inte- rim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolution 1701 (2006) vom 11. August 2006 und folgender Resolutio- nen, zuletzt 2115 (2013) vom 29. August 2013 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen Drucksache 18/1417 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3552 A Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3552 B Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3553 C Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3554 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3556 A Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3557 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3557 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3558 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3559 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3560 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3561 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Ernst-Dieter Rossmann und Andreas Schwarz (beide SPD) zur Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Lisa Paus, Ulle Schauws, Luise Amtsberg, Kai Gehring, Katja Keul, Renate Künast, Monika Lazar, Irene Mihalic, Özcan Mutlu, Dr. Konstantin von Notz, Hans- Christian Ströbele und der Fraktion Bünd- nis 90/Die Grünen zum Entwurf eines Geset- zes zur Anpassung steuerlicher Regelungen an die Rechtsprechung des Bundesverfas- sungsgerichts (Drucksache 18/1662) (39. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 18) . . . . . . . . . . . . 3562 A Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3563 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3489 (A) (C) (D)(B) 40. Sitzung Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3561 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 06.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 06.06.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 06.06.2014 Bulmahn, Edelgard SPD 06.06.2014 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 06.06.2014 Freitag, Dagmar SPD 06.06.2014 Dr. Friedrich (Hof), Hans-Peter CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 06.06.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 06.06.2014 Golze, Diana DIE LINKE 06.06.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 06.06.2014 Groß, Michael SPD 06.06.2014 Gunkel, Wolfgang SPD 06.06.2014 Hänsel, Heike DIE LINKE 06.06.2014 Hartmann, Sebastian SPD 06.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 06.06.2014 Hinz (Essen), Petra SPD 06.06.2014 Hochbaum, Robert CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 06.06.2014 Kampeter, Steffen CDU/CSU 06.06.2014 Klare, Arno SPD 06.06.2014 Klingbeil, Lars SPD 06.06.2014 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 06.06.2014 Dr. Lauterbach, Karl SPD 06.06.2014 Lay, Caren DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Malecha-Nissen, Birgit SPD 06.06.2014 Mast, Katja SPD 06.06.2014 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 06.06.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Neu, Alexander S. DIE LINKE 06.06.2014 Nietan, Dietmar SPD 06.06.2014 Pilger, Detlev SPD 06.06.2014 Rüffer, Corinna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Rüthrich, Susann SPD 06.06.2014 Schavan, Annette CDU/CSU 06.06.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 06.06.2014 Schwabe, Frank SPD 06.06.2014 Steinke, Kersten DIE LINKE 06.06.2014 Tank, Azize DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 06.06.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 06.06.2014 Wiese, Dirk SPD 06.06.2014 Ziegler, Dagmar SPD 06.06.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 3562 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Ernst-Dieter Rossmann und Andreas Schwarz (beide SPD) zur Abstim- mung über den Änderungsantrag der Abgeord- neten Volker Beck (Köln), Lisa Paus, Ulle Schauws, Luise Amtsberg, Kai Gehring, Katja Keul, Renate Künast, Monika Lazar, Irene Mihalic, Özcan Mutlu, Dr. Konstantin von Notz, Hans-Christian Ströbele und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Entwurf eines Ge- setzes zur Anpassung steuerlicher Regelungen an die Rechtsprechung des Bundesverfassungs- gerichts (Drucksache 18/1662) (39. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt 18) In einer aufgeklärten Gesellschaft ohne Diskriminie- rung versteht sich die vollständige Gleichstellung der eingetragenen Lebenspartnerschaft mit der Ehe von selbst. Gleichwohl lässt sich dieses Selbstverständnis nicht verordnen – es sind Kompromisse zu suchen, über die in einer Demokratie Mehrheiten entscheiden. Im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD wurde für diese Legislaturperiode vereinbart: Sexuelle Identität respektieren – Lebenspartner- schaften, Regenbogenfamilien Wir wissen, dass in gleichgeschlechtlichen Partner- schaften Werte gelebt werden, die grundlegend für unsere Gesellschaft sind. Wir werden darauf hinwirken, dass bestehende – Dis- kriminierungen von gleichgeschlechtlichen – Le- benspartnerschaften und von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität in allen gesellschaftlichen Bereichen beendet werden. Rechtliche Regelungen, die gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften schlechter stellen, werden wir beseitigen. Wir sind froh, dass sich Vereine und Körperschaften für die Rechte Homosexueller einsetzen. Gemäß § 52 Absatz 2 Nummer 7 AO können diese Vereine und Kör- perschaften zur Förderung der Volksbildung als gemein- nützig anerkannt werden. Zu einer vollständigen Gleichstellung gehört auch, dass die Förderung der Lebenspartnerschaft als gemein- nütziger Zweck neben Ehe und Familie explizit in der Abgabenordnung verankert wird; denn sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Akzeptanz von Homosexuali- tät in der Gesellschaft. Sie klären auf und unterstützen Homosexuelle bei der Bewältigung von Problemen. Hier die Förderungswürdigkeit in die Abgabenordnung auf- zunehmen, folgt unmittelbar aus der Koalitionsvereinba- rung. Wir bedauern sehr, dass die CDU/CSU dieser Verein- barung noch nicht folgen kann und zwischen den Koali- tionspartnern hier keine Einigung über die Erweiterung der gemeinnützigen Zwecke erzielt werden konnte. Aus Rücksichtnahme auf den Koalitionsvertrag, in dem sich die Koalitionspartner auf ein einheitliches Ab- stimmungsverhalten verständigt haben, können wir dem Antrag der Bündnis 90/Die Grünen-Bundestagsfraktion leider nicht zustimmen. Dieses einheitliche Abstimmungsverhalten ermög- licht es uns, erfolgreich deutliche Verbesserungen für viele Menschen zu erreichen – auch im Hinblick auf ein selbstbestimmtes Leben. Damit wird also – trotz dieses einzelnen Aspekts in der Abgabenordnung – viel er- reicht. Diese Erfolge wollen wir nicht durch Zustim- mung zu dem Antrag von Bündnis 90/Die Grünen ge- fährden. Wir werden uns aber weiterhin für dieses Anliegen einsetzen und eine vollständige Gleichbehandlung von Lebenspartnerschaften unterstützen. Mit dem heute ver- abschiedeten Gesetz zur Anpassung steuerlicher Rege- lungen an die Rechtsprechung des Bundesverfassungs- gerichts wird eine steuerliche Gleichbehandlung von Ehe und Lebenspartnerschaft, wie vom Bundesverfas- sungsgericht gefordert, hergestellt. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 922. Sitzung am 23. Mai 2014 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen: – Erstes Gesetz zur Änderung des Arbeitnehmer- Entsendegesetzes – Gesetz zum Vorschlag für einen Beschluss des Ra- tes zur Aufhebung des Beschlusses 2007/124/EG, Euratom des Rates Darüber hinaus hat der Bundesrat in seiner 922. Sit- zung am 23. Mai 2014 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Num- mer 2 und Satz 3 des Standortauswahlgesetzes in Er- gänzung seines Beschlusses vom 11. April 2014 als Vertreter der gesellschaftlichen Gruppen – Klaus Brunsmeier (Bund für Umwelt und Natur- schutz Deutschland) und – Jörg Sommer (Deutsche Umweltstiftung) zu Mitgliedern der „Kommission Lagerung hoch radio- aktiver Abfallstoffe“ gewählt. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparats im Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2013 Drucksachen 18/1046, 18/1379 (neu) Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3563 (A) (C) (D)(B) Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparats im Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2013 Drucksachen 18/1047, 18/1379 (neu) Nr. 1.4 Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht des unabhängigen Expertenkreises Antisemitis- mus Antisemitismus in Deutschland – Erscheinungsformen, Bedingungen, Präventionsansätze Drucksachen 17/7700, 18/770 Nr. 2 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Auswirkungen der Regelungen zur Anzeigepflicht gewerblicher und gemeinnütziger Samm- lungen gemäß der §§ 17 und 18 des Kreislaufwirt- schaftsgesetzes (Monitoring-Bericht) Drucksachen 18/800, 18/1042 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 18/1393 Nr. A.1 EP P7_TA-PROV(2014)0204 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.7 EP P7_TA-PROV(2013)0383 Drucksache 18/419 Nr. A.8 EP P7_TA-PROV(2013)0389 Drucksache 18/544 Nr. A.7 Ratsdokument 17859/13 Drucksache 18/822 Nr. A.1 EuB-BReg 14/2014 Drucksache 18/822 Nr. A.2 EuB-BReg 15/2014 Drucksache 18/822 Nr. A.4 EuB-BReg 20/2014 Drucksache 18/1048 Nr. A.4 Ratsdokument 7509/14 Drucksache 18/1048 Nr. A.5 Ratsdokument 7536/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.1 Ratsdokument 7537/14 Drucksache 18/1393 Nr. A.6 EuB-BReg 38/2014 Drucksache 18/1393 Nr. A.11 EP P7_TA-PROV(2014)0229 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/419 Nr. A.37 Ratsdokument K(2013)3539 endg. Drucksache 18/419 Nr. A.39 Ratsdokument 11499/13 Drucksache 18/419 Nr. A.54 Ratsdokument 17645/13 Drucksache 18/822 Nr. A.10 Ratsdokument 6113/14 Haushaltsausschuss Drucksache 18/1048 Nr. A.7 Ratsdokument 5398/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.2 Ratsdokument 7907/14 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 18/419 Nr. A.100 Ratsdokument 11460/13 Drucksache 18/419 Nr. A.101 Ratsdokument 11474/13 Drucksache 18/419 Nr. A.102 Ratsdokument 11926/13 Drucksache 18/419 Nr. A.103 Ratsdokument 16220/13 Drucksache 18/419 Nr. C.36 Ratsdokument 8040/12 Drucksache 18/419 Nr. C.37 Ratsdokument 15865/12 Drucksache 18/544 Nr. A.37 Ratsdokument 5567/14 Drucksache 18/544 Nr. A.38 Ratsdokument 17367/13 Drucksache 18/544 Nr. A.39 Ratsdokument 17650/13 Drucksache 18/544 Nr. A.40 Ratsdokument 18151/13 Drucksache 18/642 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2014)0012 Drucksache 18/642 Nr. A.6 EP P7_TA-PROV(2014)0014 Drucksache 18/822 Nr. A.26 Ratsdokument 6220/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.4 Ratsdokument 7978/14 Drucksache 18/1137 Nr. C.2 Ratsdokument 6715/12 Drucksache 17/9475 Nr. A.17 Ratsdokument 8042/12 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/419 Nr. A.148 EP P7_TA-PROV(2013)0284 Drucksache 18/419 Nr. A.150 EP P7_TA-PROV(2013)0390 Drucksache 18/419 Nr. A.153 EP P7_TA-PROV(2013)0420 Drucksache 18/1393 Nr. A.36 EP P7_TA-PROV(2014)0206 Drucksache 18/1393 Nr. A.37 EP P7_TA-PROV(2014)0253 Drucksache 17/14284 Nr. A.12 EP P7_TA-PROV(2013)0223 Drucksache 17/14284 Nr. A.14 EP P7_TA-PROV(2013)0232 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 18/419 Nr. A.197 EP P7_TA-PROV(2013)0274 Drucksache 18/419 Nr. A.198 EP P7_TA-PROV(2013)0329 Drucksache 18/419 Nr. A.199 EP P7_TA-PROV(2013)0350 Drucksache 18/419 Nr. A.200 EP P7_TA-PROV(2013)0368 Drucksache 18/419 Nr. A.201 Ratsdokument 10469/13 40. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26 Asylrecht TOP 27 Sanktionen bei Hartz IV und Sozialhilfe TOP 28 Künstlersozialabgabesatz TOP 29 Bundeswehreinsatz in Mali (MINUSMA) TOP 30 Befristete Arbeitsverträge in der Wissenschaft TOP 31 Bundeswehreinsatz in Libanon (UNIFIL) Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Matthias Zimmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Psalm 127

    sagt bekanntlich, dass es unnütz sei, früh aufzustehen
    und hernach lange zu sitzen, um das Brot mit Sorgen zu
    essen, denn den Seinen gebe es der Herr im Schlaf. Ich
    fühle mich ein wenig an diesen Psalm erinnert, wenn wir
    – nicht zum ersten Mal – auf Antrag der Fraktion Die
    Linke die Abschaffung von Sanktionen in der Welt der
    Sozialgesetzgebung debattieren. Ich will an einigen
    Punkten deutlich machen, warum die biblische Verhei-
    ßung und die Solidarität in unserer Gesellschaft zwei
    verschiedene Dinge sind, in der Hoffnung – denn diese
    stirbt bekanntlich zuletzt –, dass die ganze Debatte ein
    wenig von der vordergründigen Perspektive der Fairness
    im Einzelfall auf das Grundsätzliche gestellt werden
    kann und am Ende die Kolleginnen und Kollegen der
    Fraktion, die sich des Themas immer wieder annehmen,
    das Irrige ihrer Argumentation einzusehen in der Lage
    sind.





    Dr. Matthias Zimmer


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mann, jetzt nicht so poetisch! – Zurufe von der SPD: Oh!)


    Von der Abschaffung der Sanktionen in der Sozialge-
    setzgebung, meine Damen und Herren, ist es ein kaum
    noch wahrnehmbarer Schritt zum bedingungslosen
    Grundeinkommen. Ich habe sehr wohl wahrgenommen,
    dass es hierüber in der Fraktion der Linken wie auch bei
    den Grünen sehr unterschiedliche Auffassungen gibt.
    Aber ein sanktionsfreies Regime in der Sozialgesetzge-
    bung ist ein bereits auf niedrigem Niveau installiertes
    Grundeinkommen, das an keine erzwingbaren Bedin-
    gungen mehr geknüpft ist. Hiergegen habe ich drei
    grundsätzliche Einwände.

    Der erste Einwand ist, dass wir durch ein solches Sys-
    tem die Bedingungen von Solidarität selbst untergraben.
    Solidarität ist ein Sozialprinzip der gesamtschuldneri-
    schen Haftung. Es ist aus dem römischen Privatrecht
    entlehnt und in der französischen Revolution dann zu ei-
    nem politischen Prinzip der Gesellschaftsgestaltung um-
    gedeutet worden. Mit anderen Worten: Wir kennen in
    der Gesellschaft, im Sozialverband das solidarische Ein-
    treten für den Einzelnen, wenn er in Not gerät. Wir ken-
    nen hier unbedingte und bedingte Solidaritätspflichten.

    Unbedingte Solidaritätspflichten sind solche, die
    nicht auf Gegenseitigkeit beruhen oder beruhen können.
    Der Mensch, der sich in einer solchen Lage befindet,
    kann sich aus eigener Kraft und auch mit Hilfe anderer
    daraus nicht mehr befreien. Er bedarf der dauerhaften
    Hilfestellung.

    Anders in Fällen der bedingten Solidaritätspflichten.
    Hier kann sich der Einzelne selbst oder mit Hilfe anderer
    aus der Notlage befreien; denn sie ist nicht dauerhaft.
    Mehr noch: Die Legitimität der gesellschaftlichen Res-
    source Solidarität ist gerade davon abhängig, dass er dies
    auch tut, weil er es kann. Solidarität versteht sich hier als
    Einstehen für andere in unverschuldeten Notlagen, aber
    nicht als eine dauerhafte Subventionierung der Unwillig-
    keit, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.

    Mein zweiter Einwand ist, dass damit der Wert von
    Arbeit selbst diskreditiert wird. Überspitzt formuliert:
    Wer arbeitet, ist der Dumme; denn es ginge ja auch an-
    ders. Das ist im Übrigen auch mein Haupteinwand gegen
    ein bedingungsloses Grundeinkommen. Die Befürworter
    rechnen damit, dass sich in der Summe die Anzahl derje-
    nigen, die durch produktive Arbeit ein solches Grund-
    einkommen finanzieren, nicht verändert.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Herr Kollege, es geht heute nicht um das bedingungslose Grundeinkommen!)


    Ich hingegen glaube schon, dass die Anzahl derjenigen,
    die sich ohne Arbeit auf niedrigerem Niveau einrichten,
    deutlich ansteigt. Die Finanzierung eines Grundeinkom-
    mens lebt damit von Voraussetzungen, die sie selbst un-
    tergräbt. Das gilt eben auch für die Überstrapazierung
    der Solidarität.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Davon steht nichts im Antrag!)

    Mein dritter Einwand ist, dass damit Menschen nicht
    mehr als selbstständig wahr- und ernstgenommen wer-
    den, sondern zum dauerhaften Objekt staatlicher Betreu-
    ung werden. Der enge Zusammenhang von Freiheit und
    Selbstverantwortung wird aufgelöst. Man kann Freiheit
    durchaus denken als dauerhafte staatliche Alimentie-
    rung, aber das ist ein Freiheitsbegriff, dem die Dimen-
    sion der Selbstverantwortung fehlt. Aus meiner Sicht
    – ich glaube, hier spreche ich auch für die Union als
    Ganzes – verfehlt ein solcher Freiheitsbegriff den Kern
    der Personalität des Menschen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Er nimmt den Menschen nicht als mündig wahr. Wäre es
    nicht Aufgabe einer neuen Aufklärung, den Menschen
    an seine Mündigkeit zu erinnern und ihn aufzufordern,
    aus allen Formen der Unmündigkeit sich zu befreien,
    auch wenn diese noch so benevolent als staatliche Be-
    treuung daherkommt?

    Damit zusammen hängt ein weiteres Argument. Die
    Linke behauptet in ihrem Antrag, dass Sanktionen gegen
    die Würde des Menschen verstoßen. Wenn wir aber Frei-
    heit und Selbstverantwortung ernst nehmen, dann müs-
    sen wir auch die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen
    ernst nehmen. Wir knüpfen Sozialleistungen an Bedin-
    gungen und machen dies auch sehr deutlich; der Kollege
    Weiler hat in seiner Rede davon ja ausführlich gespro-
    chen. Wenn diese Bedingungen wissentlich und willent-
    lich nicht erfüllt werden, und zwar im Wissen um die
    Konsequenzen, dann ist das mitnichten ein Verstoß ge-
    gen die Würde. Es ist Ausfluss der Entscheidungsfreiheit
    des Einzelnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Es verstieße, meine Damen und Herren, meines Erach-
    tens gegen die Würde des Menschen, diese Entschei-
    dungsfreiheit sozialtherapeutisch oder gesellschaftlich
    aufheben zu wollen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Hinter dem unscheinbar daherkommenden Antrag der
    Linken, die Sanktionen in der Sozialgesetzgebung abzu-
    schaffen, verbirgt sich also mehr. Sie, meine Damen und
    Herren von den Linken, stellen damit in Wahrheit die
    Grundlagen unserer Wirtschafts- und Sozialordnung in-
    frage, Sie stellen die Systemfrage.


    (Katja Kipping [DIE LINKE]: Das stimmt nicht! – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: In dem Antrag bestimmt nicht!)


    Nicht mehr und nicht weniger hatte ich auch von Ihnen
    erwartet. Im Wege der heutigen Rede wollte ich Sie wis-
    sen lassen: Wir haben es gemerkt und lehnen deshalb Ih-
    ren Antrag ab.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächste Rednerin ist für die Linken die Kollegin

Sabine Zimmermann.


(Beifall bei der LINKEN)







(A) (C)



(D)(B)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sabine Zimmermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Lieber Kollege Zimmer, es geht in unserem
    Antrag nicht um das bedingungslose Grundeinkommen.
    Ich glaube, da haben Sie etwas falsch verstanden; denn
    beim bedingungslosen Grundeinkommen sollen alle
    Geld bekommen, egal ob sie arbeiten, ob sie nicht arbei-
    ten, ob sie Millionäre sind oder sonst was. Es geht hier
    einfach darum, die Aussage von Artikel 1 des Grundge-
    setzes „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ umzu-
    setzen. Um nichts anderes geht es hier.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Meine Damen und Herren, über 1 Million Sanktionen
    wurden im letzten Jahr wieder gegenüber Hartz-IV-Be-
    zieherinnen und -Beziehern verhängt. Das sind alles Ein-
    zelschicksale; davon, wie es diesen Menschen geht, ha-
    ben die meisten hier im Saal allenfalls eine vage
    Vorstellung. Wie ist es denn, wenn von einem Betrag,
    der als Existenzminimum gilt, noch etwas weggenom-
    men wird? Was heißt denn das überhaupt: Leben unter-
    halb des Existenzminimums? Ich frage Sie hier: Kann
    man denn mit weniger als dem Existenzminimum über-
    haupt noch ein Leben in Würde führen?

    Ich muss Ihnen ehrlich sagen: Ich kenne viele Men-
    schen – zum Beispiel Frauen über 50 –, die vor dem Job-
    center stehen, zittern und Angst haben, dort hineinzuge-
    hen. Ich habe letztens erst einen alleinerziehenden Mann
    getroffen, der Aufstocker ist und 150 Euro gestrichen
    bekommen sollte. Der hat nächtelang davor nicht ge-
    schlafen. Wissen Sie, wie es den Kolleginnen und Kolle-
    gen geht?


    (Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD]: Warum kriegt er die denn gestrichen?)


    – Die sollte er ungerechtfertigerweise gestrichen bekom-
    men, das ist dann später herausgekommen, was ich rich-
    tig finde. Danach konnte der Kollege wieder richtig
    schlafen. Vorher hatte er nur noch 700 Euro verdient und
    konnte sein Kind nicht mehr ernähren. Das war nämlich
    das ganze Problem dabei.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Mit den Sanktionen sollen – so das angebliche Ziel –
    Erwerbslose dazu angehalten werden, sich um Arbeit zu
    bemühen. Meine Damen und Herren, ich muss Ihnen sa-
    gen, dass das ziemlicher Unsinn ist. Ich will es Ihnen
    auch belegen. Vor etwas längerer Zeit hat die Bundes-
    agentur für Arbeit Arbeitslosengeld-II-Bezieher befragt.
    Danach stimmten 76 Prozent der Aussage zu: Arbeit zu
    haben ist das Allerwichtigste im Leben. 86 Prozent er-
    klärten sogar: Arbeit ist wichtig, weil sie einem das Ge-
    fühl gibt, dazuzugehören. Meinen Sie wirklich, diesen
    Arbeitslosen müsste man noch mit Sanktionen drohen,
    damit sie sich um Arbeit bemühen? – Ich glaube das
    eher nicht.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

    Denn sie bewirken zudem das Gegenteil: Sie entmutigen
    die Betroffenen, und das kann so weit gehen, dass man-
    che den Kontakt zu den Jobcentern total abbrechen. Sie
    fördern keine Motivation, im Gegenteil, sie machen sie
    kaputt. Und das, meine Damen und Herren, ist Ihre Poli-
    tik.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Warum das alles? – Die Antwort ist einfach. Sanktio-
    nen drangsalieren nicht nur Erwerbslose, sie zwingen
    auch dazu, schlechte, unsichere Jobs anzunehmen. Da-
    mit üben Sie auch Druck auf die Löhne aus. Erwerbslose
    im Hartz-IV-System sind bei der Jobsuche meist zu Zu-
    geständnissen bereit. Meine Kollegin Katja Kipping hat
    es gesagt. Dazu sagt auch die erwähnte Befragung der
    Agentur für Arbeit: acht von zehn Hartz-IV-Beziehern
    sind bereit, eine Arbeit unterhalb ihrer Qualifikation an-
    zunehmen. Zwei Drittel würden ungünstige Arbeitszei-
    ten in Kauf nehmen und knapp die Hälfte ein geringeres
    Einkommen.

    Dass Sanktionen dazu führen, jede x-beliebige Arbeit
    anzunehmen, zeigt auch eine aktuelle Studie des Ar-
    beitsministeriums aus Nordrhein-Westfalen. Dort heißt
    es: Harte Sanktionen führen häufig nicht zu einem „kon-
    tinuierlichen Beschäftigungsverhältnis“, sondern nur zu
    einer „kurzfristigen Beschäftigung zur Verbesserung der
    finanziellen Situation“.

    Wenn Sie glauben, dass ohne Sanktionen Erwerbslose
    zumutbare Arbeit ablehnen würden, dann muss ich Ih-
    nen sagen, dass nur jede achte Sanktion zustande ge-
    kommen ist, weil Arbeit, Ausbildung oder eine Maß-
    nahme abgelehnt oder abgebrochen wurden. Wenn Sie
    sich diese Fälle einmal ganz genau anschauen, dann er-
    kennen Sie, dass in vielen Fällen Erwerbslose miss-
    braucht und ihre Rechte mit Füßen getreten werden. Das
    ist der Ist-Zustand.

    Aber Sanktionen sind nicht nur ein Problem der Er-
    werbslosen. Wer einmal Betriebe besucht hat, die in
    wirtschaftlich schwierigen Situationen stecken, weiß,
    welches Drohpotenzial auch Arbeitgeber damit besitzen,
    welche Angst unter den Kolleginnen und Kollegen ge-
    schürt wird, auf Lohn zu verzichten, damit sie nicht in
    kürzester Zeit in Hartz IV landen; das will nämlich kei-
    ner.

    Auch der DGB merkte erst kürzlich in einer Stellung-
    nahme zu den Sanktionen an, mit Hartz IV und anderen
    Maßnahmen der Hartz-Gesetze sollte erklärtermaßen der
    Niedriglohnbereich ausgebaut werden. – Das, meine Da-
    men und Herren, ist Ihnen wirklich gelungen.

    Deutschland hat nach Litauen den zweitgrößten Nie-
    driglohnsektor Europas. Sogar die internationale Wirt-
    schaftsorganisation OECD hat die Bundesregierung
    inzwischen aufgefordert, das Problem des Niedriglohn-
    bereichs zu bekämpfen. Das geht nicht, wenn man
    Hartz IV außen vorlässt. Nach den derzeitigen Mindest-
    lohnplänen sollen die Langzeitarbeitslosen – das sind
    1,1 Millionen Menschen – für Löhne unterhalb des vor-
    gesehenen Mindestlohns von 8,50 Euro arbeiten. Für uns





    Sabine Zimmermann (Zwickau)



    (A) (C)



    (D)(B)

    gilt aber auch hier das Prinzip „Gleicher Lohn für glei-
    che Arbeit“.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich komme zum Schluss. Liebe Kolleginnen und Kol-
    legen von der Großen Koalition und hier insbesondere
    von der SPD, wenn es Ihnen wirklich ernst damit ist,
    Niedriglöhne zu bekämpfen und für gute Arbeit zu sor-
    gen, kommen Sie nicht daran vorbei, die Sanktionen ab-
    zuschaffen. Das liegt im gemeinsamen Interesse der Er-
    werbslosen und der Beschäftigten. Die Linke bleibt
    dabei – jetzt, Frau Pothmer, kommt mein Satz –:
    Hartz IV muss weg, und auch das Sanktionssystem muss
    weg. Es ist nichts anderes als ein Programm zur Drang-
    salierung der Erwerbslosen und zur Disziplinierung der
    Beschäftigten. Wir brauchen eine sanktionsfreie, armuts-
    feste Mindestsicherung.

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN)