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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/34 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 34. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. Mai 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 18: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Weiterentwicklung der Finanzstruktur und der Qualität in der gesetzlichen Kranken- versicherung (GKV-Finanzstruktur- und Qualitäts-Weiterentwicklungsgesetz – GKV-FQWG) Drucksache 18/1307 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2867 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2867 D Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2869 D Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2871 B Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2872 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2873 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2874 B Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2876 C Sabine Dittmar (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2877 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2877 D Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2879 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . 2879 D Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2881 A Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 2881 D Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2883 A Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2884 B Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2885 C Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2886 D Tagesordnungspunkt 19: Vereinbarte Debatte: 10 Jahre „EU-Ost- erweiterung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2887 D Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2888 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2889 D Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 2891 B Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2893 A Maik Beermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2894 C Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2896 A Dr. Dorothee Schlegel (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2897 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2898 A Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 2899 B Dietmar Nietan (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2900 D Dr. Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2902 A Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2904 A Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . 2904 D Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2906 A Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . 2906 C Tagesordnungspunkt 20: a) Antrag der Abgeordneten Katja Keul, Dr. Konstantin von Notz, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Europäi- schen Grundrechtsschutz gewährleisten – Nationale Vorratsdatenspeicherung ver- hindern Drucksache 18/1339 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2907 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 34. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Mai 2014 b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Recht und Verbraucher- schutz – zu dem Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Dr. Petra Sitte, Dr. André Hahn, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Endgültig auf Vor- ratsdatenspeicherung verzichten – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Katja Keul, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Vorratsdatenspei- cherung verhindern Drucksachen 18/302, 18/381, 18/999 . . . . 2907 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2907 B Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2908 D Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2909 C Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2911 A Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2912 B Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2912 D Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2914 B Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2915 C Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2915 D Tagesordnungspunkt 21: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des Gesetzes zur Zahl- barmachung von Renten aus Beschäftigun- gen in einem Ghetto Drucksache 18/1308 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2917 A Gabriele Lösekrug-Möller, Parl. Staatssekretärin BMAS . . . . . . . . . . . 2917 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 2918 A Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . 2919 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2920 B Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2921 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2923 A Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Ge- schäftsverkehr Drucksache 18/1309 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2924 B Christian Lange, Parl. Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2924 B Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2925 C Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2926 B Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2927 C Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2928 C Dr. Silke Launert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2929 C Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2930 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 2931 A Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede des Abgeordneten Christian Petry (SPD) zur Beratung des Ent- wurfs eines Gesetzes zur Anpassung steuer- licher Regelungen an die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (33. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt 17) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2931 D Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2932 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 34. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Mai 2014 2867 (A) (C) (D)(B) 34. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. Mai 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 34. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Mai 2014 2931 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 09.05.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 09.05.2014 Binder, Karin DIE LINKE 09.05.2014 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 09.05.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 09.05.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 09.05.2014 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.05.2014 Groß, Michael SPD 09.05.2014 Heil (Peine), Hubertus SPD 09.05.2014 Held, Marcus SPD 09.05.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 09.05.2014 Hirte, Christian CDU/CSU 09.05.2014 Hoffmann, Alexander CDU/CSU 09.05.2014 Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.05.2014 Junge, Frank SPD 09.05.2014 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.05.2014 Dr. Kofler, Bärbel SPD 09.05.2014 Lay, Caren DIE LINKE 09.05.2014 Lotze, Hiltrud SPD 09.05.2014 Meier, Reiner CDU/CSU 09.05.2014 Mindrup, Klaus SPD 09.05.2014 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.05.2014 Dr. Rosemann, Martin SPD 09.05.2014 Rützel, Bernd SPD 09.05.2014 Schavan, Annette CDU/CSU 09.05.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 09.05.2014 Spinrath, Norbert SPD 09.05.2014 Strässer, Christoph SPD 09.05.2014 Strothmann, Lena CDU/CSU 09.05.2014 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.05.2014 Ulrich, Alexander DIE LINKE 09.05.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 09.05.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.05.2014 Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede des Abgeordneten Christian Petry (SPD) zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung steuerlicher Regelungen an die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (33. Sitzung, Tagesordnungspunkt 17) Vor ziemlich genau einem Jahr hat das Bundesverfas- sungsgericht die Ungleichbehandlung von eingetragenen Lebenspartnerschaften und Ehen im Steuerrecht für ver- fassungswidrig erklärt. Das Gericht stellte klar, dass das sogenannte Ehegattensplitting in seiner damaligen Form gegen den allgemeinen Gleichheitsgrundsatz verstößt. Damit hat das Gericht nochmals unterstrichen, dass der besondere Schutz der Ehe, der in unserer Verfassung festgeschrieben ist, keine Ungleichbehandlung zwischen Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft rechtfertigt. Für mich steht fest: Diese Entscheidung ist richtig und war absolut überfällig. Die SPD setzt sich seit Jah- ren für eine vollständige Gleichstellung von Ehen und eigetragenen Lebenspartnerschaften ein. Es muss der Grundsatz gelten: Wer gleiche Pflichten übernimmt wie in der Ehe, wer sich verspricht, für den Partner einzuste- hen, der bekommt auch die gleichen Rechte. Alles an- dere ist mit meinem Rechtsverständnis nicht vereinbar. Bereits im letzten Jahr hat der Bundestag mit den Stimmen aller Fraktionen das Einkommensteuerrecht angepasst. Hier wurde die Diskriminierung von Schwu- len und Lesben beseitigt – ein wichtiger erster Schritt. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 2932 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 34. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Mai 2014 (A) (C) (D)(B) Allerdings blieben viele damit zusammenhängende dis- kriminierende Formulierungen im Steuerrecht unange- tastet. Die SPD hat im Sommer 2013 dazu bereits einen umfassenden Vorschlag zur Beseitigung dieser Diskri- minierungen vorgelegt. Leider wurde unser Vorschlag damals noch von der schwarz-gelben Mehrheit im Par- lament blockiert. Heute haben wir eine neue Bundesre- gierung, die diese Ungleichbehandlungen endlich besei- tigt. Damit sind wir beim Kern der heutigen Debatte: Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf des Bundesfinanz- ministeriums werden noch bestehende Ungleichbehand- lungen der eingetragenen Lebenspartnerschaft etwa in den Bereichen des Bundeskindergeldgesetzes, des Ei- genheimzulagegesetzes, der Abgabenordnung und des Altersvorsorge-Zertifizierungsgesetzes abgeschafft. Die Bundesregierung hat es sich zur Aufgabe ge- macht, die vielen, kleinteiligen technischen Änderungen in einem Gesetz zu bündeln. Dieses liegt nun dem Deut- schen Bundestag vor und wird heute in den zuständigen Fachausschuss überwiesen. Ich bin mir sicher, dass un- sere Änderungsvorschläge auf breite Zustimmung sto- ßen werden. Die Abschaffung von Diskriminierung von eingetragenen Lebenspartnerschaften im Steuerrecht muss schließlich im Interesse aller im Deutschen Bun- destag vertretenen Fraktionen liegen. Kurzum: Im Steuerrecht hat die Bundesregierung da- mit ihre Hausaufgaben gemacht. Ich will an dieser Stelle aber auch auf andere, offen gebliebene Fragen bei der Gleichstellung der eingetrage- nen Lebenspartnerschaft eingehen: Die Unionsfraktion hat lange gesetzliche Änderungen für eingetragene Lebenspartnerschaften blockiert und musste erst vom Bundesverfassungsgericht zu einem Umdenken gezwungen werden. Auch heute sind sich SPD und Union etwa in der Frage nach einem vollen Adoptionsrecht für eingetragene Lebenspartnerschaften uneins. Das bedauere ich sehr. Ich blicke aber dennoch optimistisch in die Zukunft, wenn ich in unseren Koalitionsvertrag schaue, in dem wir verabredet haben, dass „bestehende Diskriminierun- gen von gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften in allen gesellschaftlichen Bereichen beendet werden“. Wir als SPD fordern bereits seit Jahren die vollstän- dige Gleichstellung der eingetragenen Lebenspartner- schaften. Ich nehme unseren Koalitionspartner daher beim Wort. Unser Justizminister Heiko Maas hat mit seinem Gesetzentwurf zur Sukzessivadoption hier die Marschrute vorgegeben. Ich bin mir sicher, dass wir in den kommenden Jahren weitere Schritte hin zur vollstän- digen Gleichstellung gehen werden. Regenbogenfamilien sind Teil unseres Alltags. Das gilt nicht nur für Großstädte wie Berlin oder Hamburg, sondern auch für die vielen ländlichen Gegenden in Deutschland. Überall dort leben Kinder glücklich in Re- genbogenfamilien zusammen und meistern ihren Alltag. Diese Vielfalt ist eine Bereicherung für unsere Gesell- schaft, die es auch mit unserem politischen Wirken zu unterstützen gilt. In den kommenden Beratungen im Finanzausschuss werden wir dieses Thema noch mal ausführlich diskutie- ren. Ich bin überzeugt, dass der vorliegende Gesetzent- wurf dabei im großen Konsens verabschiedet wird. Es ist wichtig, dass fraktionsübergreifend ein Signal hin zur Abschaffung von Diskriminierungen von eingetragenen Lebenspartnerschaften gesendet wird. Der Deutsche Bundestag übernimmt damit auch eine Vorbildfunktion: für eine offene, für eine tolerante und für eine bunte Ge- sellschaft, in der wir leben wollen. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 921. Sitzung am 11. April 2014 beschlossen, dem nachstehenden Gesetz zuzustim- men: Gesetz zu dem Abkommen vom 8. April 2013 zwi- schen der Bundesrepublik Deutschland und der Re- publik Östlich des Uruguay über Soziale Sicherheit Darüber hinaus hat der Bundesrat in seiner 921. Sit- zung am 11. April 2014 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Num- mer 1 bis 3, Satz 3 bis 5 des Standortauswahlgesetzes folgende Mitglieder der „Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ gewählt: Vorsitz der Kommission im Wechsel je Sitzung: Ursula Heinen-Esser Michael Müller Vertreter der Wissenschaft: Dr. Detlef Appel (Geologe) Hartmut Gaßner (Jurist) Prof. Dr. Armin Grunwald (Physik und Biologie) Dr. Ulrich Kleemann (Geologe) Prof. Dr.-Ing. Wolfram Kudla (Bauingenieur; Boden- und Felsenmechanik) Michael Sailer (Chemiker) Hubert Steinkemper (Jurist) Prof. Dr. Bruno Thomauske (Physiker) Vertreter der gesellschaftlichen Gruppen: Edeltraud Glänzer (Deutscher Gewerkschaftsbund) Dr. Ralf Güldner (Bundesverband der Deutschen Industrie) Prof. Dr. Gerd Jäger (Bundesverband der Deutschen In- dustrie) Ralf Meister (Evangelische Kirche in Deutschland) Prof. Dr. Georg Milbradt (Kommissariat der Deutschen Bischöfe) Erhard Ott (Deutscher Gewerkschaftsbund) N.N. (Umweltverbände) N.N. (Umweltverbände) Mitglieder der Landesregierungen: Minister Franz Untersteller (Baden-Württemberg) Staatsminister Dr. Marcel Huber (Bayern) Minister Christian Pegel (Mecklenburg-Vorpommern) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 34. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Mai 2014 2933 (A) (C) (D)(B) Minister Stefan Wenzel (Niedersachsen) Minister Garrelt Duin (Nordrhein-Westfalen) Ministerpräsident Stanislaw Tillich (Sachsen) Ministerpräsident Dr. Reiner Haselhoff (Sachsen-Anhalt) Minister Dr. Robert Habeck (Schleswig-Holstein) Stellvertretende Mitglieder der Landesregierungen: Senator Michael Müller (Berlin) Ministerin Anita Tack (Brandenburg) Senator Dr. Joachim Lohse (Bremen) Staatsministerin Priska Hinz (Hessen) Senatorin Jutta Blankau-Rosenfeldt (Hamburg) Staatsministerin Eveline Lemke (Rheinland-Pfalz) Minister Reinhold Jost (Saarland) Minister Jürgen Reinholz (Thüringen) Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Erneute Überprüfung der Deutschen Energieagentur (dena) durch den Bundes- rechnungshof auf Drucksache 18/181 zurückzieht. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO Frühjahrstagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 25. bis 28. Mai 2012 in Tallinn, Estland Drucksachen 18/231, 81/817 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 23. bis 27. April 2012 in Straßburg Drucksachen 18/625, 18/817 Nr. 3 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ein Konzept zur För- derung, Entwicklung und Markteinführung von geo- thermischer Stromerzeugung und Wärmenutzung Drucksachen 16/13128, 18/770 Nr. 13 Bericht gem. § 56a GO-BT des Ausschusses für Bil- dung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Technikfolgenabschätzung (TA) Gesetzliche Regelungen für den Zugang zur Informa- tionsgesellschaft Drucksachen 17/11959, 18/641 Nr. 7 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesnetzagentur nach § 112a Absatz 3 des Energiewirtschaftsgesetzes zu den Erfahrungen mit der Anreizregulierung Drucksachen 18/536, 18/817 Nr. 2 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über Verkehrsverlagerungen auf das nachge- ordnete Straßennetz infolge der Einführung der Lkw- Maut auf vier- und mehrstreifigen Bundesstraßen Drucksachen 18/689, 18/817 Nr. 7 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Verkehrsinvestitionsbericht für das Berichtsjahr 2012 Drucksachen 18/580, 18/891 Nr. 1 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgen- abschätzung Unterrichtung durch die Bundesregierung 15. Bericht des Ausschusses für die Hochschulstatistik für den Zeitraum 1. Juni 2008 bis 31. Mai 2012 Drucksachen 17/13668, 18/641 Nr. 11 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/1048 Nr. A.1 EuB-BReg 23/2014 Drucksache 18/1048 Nr. A.2 EuB-BReg 25/2014 Drucksache 18/1048 Nr. A.3 Ratsdokument 7505/14 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/1048 Nr. A.13 Ratsdokument 7635/14 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/642 Nr. C.10 Ratsdokument 12751/12 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksache 18/419 Nr. A.128 EP P7_TA-PROV(2013)0443 Drucksache 18/419 Nr. A.129 Ratsdokument 11064/13 Drucksache 18/419 Nr. A.130 Ratsdokument 11851/13 Drucksache 18/419 Nr. A.131 Ratsdokument 11917/13 Drucksache 18/419 Nr. A.132 Ratsdokument 12242/13 Drucksache 18/419 Nr. A.133 Ratsdokument 12633/13 Drucksache 18/419 Nr. A.134 Ratsdokument 13068/13 Drucksache 18/419 Nr. A.135 Ratsdokument 13457/13 Drucksache 18/419 Nr. A.136 Ratsdokument 14637/13 Drucksache 18/419 Nr. A.137 Ratsdokument 14912/13 Drucksache 18/419 Nr. A.138 Ratsdokument 15030/13 Drucksache 18/419 Nr. A.139 Ratsdokument 15051/13 2934 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 34. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Mai 2014 (A) (C) (B) Drucksache 18/419 Nr. A.140 Ratsdokument 15468/13 Drucksache 18/419 Nr. A.141 Ratsdokument 15845/13 Drucksache 18/419 Nr. A.142 Ratsdokument 15878/13 Drucksache 18/419 Nr. A.143 Ratsdokument 15889/13 Drucksache 18/544 Nr. A.44 Ratsdokument 5190/14 (D) 34. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 18 Finanzstruktur und Qualität in der GKV TOP 19 10 Jahre „EU-Osterweiterung“ TOP 20 Vorratsdatenspeicherung TOP 21 Renten aus Beschäftigung in einem Ghetto TOP 22 Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Erich Irlstorfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Das ist mit Sicherheit eine optimistische Prognose; da

    gebe ich Ihnen recht. Ich gehe aber davon aus, dass sich
    auch andere Kassen noch beteiligen werden. Deshalb,
    glaube ich, ist diese Prognose mit Sicherheit realistisch.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Kathrin Vogler [DIE LINKE]: Okay, es geht also um religiöse Fragen! – Jens Spahn [CDU/CSU]: Das war eine kurze Antwort auf eine lange Frage!)






    Erich Irlstorfer


    (A) (C)



    (D)(B)

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich möchte jetzt
    aber auf das Thema Qualität zu sprechen kommen, das
    natürlich oft in einem gewissen Spannungsverhältnis zur
    Wirtschaftlichkeit des Gesundheitswesens steht.

    Ähnliches gilt natürlich für den vorhin schon erwähn-
    ten Morbi-RSA. Mit diesem Gesetzentwurf streben wir
    eine Verbesserung der Zielgenauigkeit der Zuweisungen
    in den Bereichen des Krankengelds und der Auslands-
    versicherungen an. Der Finanzausgleich wies bisher
    technische Ungenauigkeiten auf, die im Rahmen einer
    zukunftsorientierten und nachhaltigen Gesundheitspoli-
    tik dieser Koalition korrigiert werden. Mit diesem Ge-
    setzentwurf wird eine ausgezeichnete Weiterentwick-
    lung der Finanzierung der GKV angegangen und
    ermöglicht.

    Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen, ich
    komme nun auf die zweite Säule des GKV-FQWG zu
    sprechen. Es umfasst als wesentlichen Teil auch den Be-
    reich der Qualitätssicherung. Im Gesetzentwurf ist dem-
    entsprechend auch ein Abschnitt vorhanden, nach dem
    ein Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im
    Gesundheitswesen etabliert werden soll. Durch den
    heute diskutierten Gesetzentwurf erhält dieses so wich-
    tige Thema der Qualität nun endlich die Aufmerksam-
    keit und den Stellenwert, die ihm in meinen Augen
    schon lange zustehen.

    Einen der Schwerpunkte des Koalitionsvertrages bil-
    det die Verbesserung der Qualität in der medizinischen
    Versorgung. Zur Stärkung der Qualitätssicherung der
    Gesundheitsversorgung soll der Gemeinsame Bundes-
    ausschuss verpflichtet werden, ein fachlich unabhängi-
    ges wissenschaftliches Institut für Qualitätssicherung
    und Transparenz im Gesundheitswesen zu gründen.

    Die Aufgabe des Instituts soll es sein, sich wissen-
    schaftlich mit der Ermittlung und Weiterentwicklung der
    Versorgungsqualität zu befassen. Es soll dem Gemeinsa-
    men Bundesausschuss die notwendigen Entscheidungs-
    grundlagen für die von ihm zu gestaltenden Maßnahmen
    der Qualitätssicherung liefern. Darüber hinaus sollen die
    Ergebnisse der Qualitätssicherungsmaßnahmen in geeig-
    neter Weise und in einer für die Allgemeinheit – ich
    glaube, das ist wichtig – verständlichen Form veröffent-
    licht werden. Dadurch werden eine wissenschaftliche
    Grundlage für die Qualitätssicherung und mehr Transpa-
    renz im Gesundheitswesen geschaffen.

    Im Mittelpunkt soll hier vor allem die Qualitätssiche-
    rung im ambulanten wie auch im stationären Bereich ste-
    hen. Unbestritten leisten die Krankenhäuser mit ihren
    Beschäftigten einen unverzichtbaren Beitrag zu einer
    qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung der
    Menschen hier in unserem Land. Die Krankenhäuser
    sind damit eine tragende Säule des deutschen Gesund-
    heitswesens. Die Hilfspakete zu ihrer finanziellen Unter-
    stützung in der letzten Legislaturperiode lassen erkennen,
    dass seitens der Unionsparteien einer soliden Kranken-
    hausversorgung schon immer ein hoher Stellenwert bei-
    gemessen wurde. Daher ist es aus meiner Sicht nur rich-
    tig und wichtig, diesen Weg weiterzugehen und unser
    Gesundheitssystem auf diesem Gebiet weiterzuentwi-
    ckeln.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die DRG-Fallpauschalen, die im Jahr 2003 in
    Deutschland eingeführt wurden, haben zu mehr Wirt-
    schaftlichkeit im Krankenhaussektor beigetragen. Dies
    ist grundsätzlich eine Entwicklung, die zu begrüßen ist.
    Wir müssen uns aber zugleich die Frage stellen, wie wir
    in einigen Fällen – ich betone hier bewusst „in einigen“
    und sage nicht „in allen“ – mit dem Spagat zwischen
    Wirtschaftlichkeit und Qualität der medizinischen Be-
    handlung umgehen. Daher ist es auch wichtig, Anreize
    für eine in gleichen Maßen wirtschaftliche sowie quali-
    tätsorientierte Versorgung zu setzen. Dies sollte jedoch
    nicht darüber hinwegtäuschen, dass bereits heute Maß-
    nahmen zur Qualitätssicherung existieren, die allerdings
    weiter ausgebaut werden müssen. Für Krankenhäuser
    gilt beispielsweise seit 2005 gesetzlich verpflichtend,
    dass die gesammelten Qualitätsdaten in entsprechenden
    Berichten veröffentlicht werden müssen, die den Versi-
    cherten und Patienten als Orientierungshilfe dienen sol-
    len.

    Ein weiterer Schritt in diese Richtung ist die künftige
    Schaffung des genannten Qualitätsinstituts durch den
    Gemeinsamen Bundesausschuss. Dieses Institut soll nun
    dafür sorgen, dass die Qualität im Gesundheitswesen
    endlich messbar und vergleichbar wird. Das System der
    Qualitätsmessung muss transparent sein, und seine Um-
    setzung darf nicht an Interessen verschiedener Akteure
    sowie an irgendwelchen sonstigen Rahmenbedingungen
    scheitern.

    Selbstverständlich muss sich gute Qualität – und
    diese wollen wir – auch für Krankenhäuser lohnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Dr. Harald Terpe [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    So muss in Zukunft aus meiner Sicht ein Anreizsys-
    tem geschaffen werden, das qualitativ gute Häuser
    stärkt. Zugleich müssen wir aber auch sicherstellen, dass
    die Diagnose- und Therapiefreiheit nicht eingeschränkt
    wird. Es ist notwendig, dass auch in Zukunft jeder medi-
    zinische Vorgang individuell auf den Patienten abge-
    stimmt ist und er nach bestem Wissen und Gewissen des
    versorgenden Arztes behandelt wird. Eine freie Arzt-
    und Krankenhauswahl muss auch in Zukunft gewährleis-
    tet bleiben. Dieses sind die Grundvoraussetzungen für
    ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen dem Patienten
    und seinem behandelnden Arzt.

    Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin mir sicher,
    dass der vorliegende Gesetzentwurf neben den wichtigen
    Reformen im Bereich der GKV-Finanzierung auch einen
    wichtigen und richtigen Schritt in die Richtung einer
    qualitativ besseren Versorgung darstellt.

    In diesem Sinne: Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nun hat die Kollegin Kühn-Mengel für die SPD-

Fraktion das Wort.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)







(A) (C)



(D)(B)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Helga Kühn-Mengel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kolle-

    gen! Ich möchte noch einiges ausführen zum Institut
    für Qualitätssicherung und Transparenz. Dadurch wird
    meiner Meinung nach die Versorgungslandschaft in
    Deutschland in erheblicher Weise beeinflusst und zu-
    mindest langfristig verbessert. Ich danke dem Kollegen
    Terpe für seine Aussagen hierzu und auch überhaupt für
    seine ausgewogene Kommentierung des Gesetzent-
    wurfs.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die westfälische Weisheit, Frau Vogler, von der Sau,
    die vom Wiegen nicht fett wird, hat mich in den zurück-
    liegenden Minuten beschäftigt, und ich kann dieser
    Weisheit bedingungslos zustimmen.


    (Kathrin Vogler [DIE LINKE]: Das ist schön, dass Sie das meinen!)


    Ich will zunächst betonen, dass wir sehr viel Geld im
    System haben. Wir sprechen nicht über ein System, bei
    dem es an allen Ecken und Enden knapp ist. Wir haben
    viel Geld im System, aber es kommt nicht immer dazu,
    dass am Ende auch Qualität gegeben ist. Ich sage: Die
    Nichtqualität kostet auch.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Harald Weinberg [DIE LINKE])


    In vielen Krankenhäusern wurde die Zahl der Ärzte
    und Ärztinnen aufgestockt und die Zahl der Pflegekräfte
    abgebaut.


    (Zurufe von der SPD: So ist es! – Richtig! – Harald Weinberg [DIE LINKE]: Leider!)


    Es gibt viele Krankenhäuser – auch das ist eine Wahr-
    heit –, die Überschüsse erwirtschaften, diese aber lieber
    auszahlen, als in Qualität und Personal zu investieren.
    Sie finden für alles eine Weisheit und eine Wahrheit. Das
    ist das Problem.

    Das geplante Institut wird nicht nur Patienteninforma-
    tionen und Patientenkompetenz stärken. Es wird auch
    nicht nur die in § 137 a SGB V bereits vorgegebenen
    Aufgaben wahrnehmen, nämlich Indikatoren und ent-
    sprechende Instrumente für die Messung von Qualität zu
    suchen und zu entwickeln. Es wird auch neue Aufgaben
    bekommen: den Krankenhausvergleich im Internet, die
    Qualitätsmessung und die Qualitätsdarstellung der am-
    bulanten und vor allem der stationären Versorgung auf
    der Basis von Sozialdaten. Natürlich kann man neben
    den Daten der Krankenkassen auch die der Kassenärztli-
    chen Vereinigungen nehmen. Das ist auch vorgesehen.

    Es wird des Weiteren eine öffentliche Bewertung von
    Zertifizierungen und Qualitätsaussagen geben. Das halte
    ich für sehr wichtig. Was da zum Teil an den Wänden
    hängt, ist den Rahmen nicht wert. Sowohl ich als auch
    die Kolleginnen und Kollegen wissen, welches Kranken-
    haus in der jeweils eigenen Region gut ist und für wel-
    ches sich Patienten und Patientinnen bei Operationen
    entscheiden sollten. Das wissen aber noch längst nicht
    alle Nutzer und Nutzerinnen des Systems. Deswegen
    wird das Qualitätsinstitut diese Informationen in ver-
    ständlicher Sprache – dies ist ein wichtiger Punkt für Pa-
    tienten und Patientinnen – veröffentlichen.

    Natürlich, Kollege Terpe, ist es wichtig, Vertreter von
    Patientenorganisationen, denen wir viel zu verdanken
    haben, im Vorstand und im Stiftungsbeirat zu verankern.
    Ich meine, bei der Beauftragung und bei bestimmten
    Aufträgen sollte dieses Experten- und Expertinnenwis-
    sen genutzt werden.


    (Beifall der Abg. Hilde Mattheis [SPD])


    – Ich mache immer zu wenig Pausen für den Applaus,
    sagt mein Büro.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    – Danke.

    Das Ganze hat eine Vorgeschichte. Wir hatten struktu-
    rierte Behandlungsprogramme, die zum ersten Mal die
    Qualität und das Miteinander von ambulanter und statio-
    närer Behandlung gegen enormen Widerstand definiert
    haben. Wir hatten die BQS, die uns Zahlen zu den Auf-
    fälligkeiten in der Endoprothetik, bei Bypassoperationen
    und bei Krebsoperationen gegeben hat. Wir hatten als
    dritte Bank – sie ist in Sachen Qualität unentbehrlich –
    die Unterstützung der Selbsthilfe, des Patientenbeauf-
    tragten sowie des Aktionsbündnisses Patientensicher-
    heit, das deutlich gemacht hat, dass zum Beispiel Seiten-
    verwechslungen selten vorkommen, aber es trotzdem zu
    ein paar Hundert dieser extremen Fälle kommt. Sie ha-
    ben Prozeduren für Operationen entwickelt. All das ist
    ganz wichtig.

    Wenn das WIdO zum Beispiel deutlich macht, dass es
    in der Krankenhauslandschaft 1 Prozent Behandlungs-
    fehler gibt, dann sagen manche: 1 Prozent ist wenig. In
    Zahlen ausgedrückt sind das 190 000 Fälle, und diese
    Zahl finde ich dann schon beeindruckend. Es gibt
    Schicksalhaftes, es gibt Vermeidbares, es gibt Unnöti-
    ges, das im Krankenhaus passiert. Darüber muss man re-
    den. Man muss sichere Daten gewinnen und nach ihrer
    Auswertung die Landschaft verändern. Ich sage noch
    einmal: Das hat nicht nur mit der Menge des Geldes,
    sondern auch mit der Verteilung des Geldes zu tun. Da-
    mit will ich nicht sagen, dass man nicht hier und da auf-
    stocken muss.

    Die Zahlen von WIdO und anderen Instituten, denen
    wir viel zu verdanken haben und deren Wissen man nut-
    zen muss, sind schon erschreckend, zum Beispiel die
    Auffälligkeiten bei der Versorgung mit Herzschrittma-
    chern, aber auch bei den Hüftoperationen, bei denen es
    bei 7,4 Prozent der Patienten der AOK 2012 zu Kompli-
    kationen oder Revisionen kam. In Zahlen heißt das: Es
    handelte sich um 11 000 Patienten, und 6 000 mussten
    neu operiert werden. Ich finde, dass das eine beeindru-
    ckende Zahl ist. Ich könnte diese Reihe fortsetzen.





    Helga Kühn-Mengel


    (A) (C)



    (D)(B)

    Warum ist die Zahl der Operationen zwischen 2005
    und 2011 überhaupt so sehr gestiegen, nämlich um mehr
    als ein Viertel, von gut 12 Millionen Operationen im
    Jahr 2005 auf über 15 Millionen Operationen im Jahr
    2011? Im gleichen Zeitraum, 2005 bis 2011, gab es eine
    Verdoppelung der Zahl der Wirbelsäulenoperationen.
    Das ist doch nicht nur mit der Demografie zu erklären;
    da kann man den Eindruck haben, dass nicht in allen
    Krankenhäusern nur aufgrund medizinischer Erkennt-
    nisse operiert wird.

    Ich erinnere auch an eine kleine, aber doch sehr nette
    Studie, die es vor vielen Jahren einmal gab: Sie stellte
    dar, dass es unter den Frauen von Anwälten und von
    Ärzten weniger Gallenblasenoperationen gibt. Ich war
    damals sehr beeindruckt.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Beifall der Abg. Kordula Schulz-Asche [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Es ist wichtig, dass wir die Daten aus dem ambulan-
    ten Bereich – –