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ID1803105500

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    Plenarprotokoll 18/31 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 31. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. April 2014 I n h a l t : Begrüßung der Oppositionsführerin des Un- terhauses des Parlaments der Republik der Union Myanmar, Frau Aung San Suu Kyi . . 2583 A Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2583 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 . . . . . . . . . . . . . . . . 2583 B Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr und digi- tale Infrastruktur Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2583 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2587 D Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2589 B Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2591 A Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2593 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2594 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2595 D Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2597 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2597 D Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2598 C Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2599 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2601 A Arno Klare (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2602 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2603 B Schlussrunde: Haushaltsgesetz 2014 Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2605 A Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2607 D Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2610 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2612 B Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2614 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2616 B Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 2617 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2618 D Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2620 C Ingrid Arndt-Brauer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2622 C Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2624 C Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 2626 A Kerstin Radomski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2627 D Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2629 A Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2630 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2630 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2631 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2632 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 2583 (A) (C) (D)(B) 31. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. April 2014 Beginn: 9.01 Uhr
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    Berichtigung 30. Sitzung, Seite 2553 B, die ersten beiden Absätze sind wie folgt zu lesen: Den Gipfel finde ich aber wirklich, dass Sie den An- teil, den Ihr Ministerium erbringen muss, damit das unsägliche Betreuungsgeld gezahlt werden kann, den Ar- beitslosen aufdrücken. Die Arbeitslosen sollen die 5 Millionen Euro aufbringen, die das Betreuungsgeld kostet. Das mag nicht viel Geld sein, aber ich finde, das ist an Symbolkraft nicht mehr zu toppen. Sie handeln nach dem Motto „Die Etats der Jobcenter reichen sowieso von vorne bis hinten nicht; da kommt es auf die 5 Millionen Euro auch nicht mehr an“. Ich halte das für eine ungeheure Unverschämtheit. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 2631 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 11.04.2014 Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Bareiß, Thomas CDU/CSU 11.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 11.04.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Becker, Dirk SPD 11.04.2014 Dörmann, Martin SPD 11.04.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 11.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 11.04.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 11.04.2014 Färber, Hermann CDU/CSU 11.04.2014 Fograscher, Gabriele SPD 11.04.2014 Freitag, Dagmar SPD 11.04.2014 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 11.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 11.04.2014 Groß, Michael SPD 11.04.2014 Held, Marcus SPD 11.04.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 11.04.2014 Kelber, Ulrich SPD 11.04.2014 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Kömpel, Birgit SPD 11.04.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 11.04.2014 Dr. Lengsfeld, Philipp CDU/CSU 11.04.2014 Dr. Lindner, Tobias BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 11.04.2014 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Nowak, Helmut CDU/CSU 11.04.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 11.04.2014 Pilger, Detlev SPD 11.04.2014 Poschmann, Sabine SPD 11.04.2014 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 11.04.2014 Rohde, Dennis SPD 11.04.2014 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 11.04.2014 Rüthrich, Susann SPD3 11.04.2014 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 11.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 11.04.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 11.04.2014 Schwabe, Frank SPD 11.04.2014 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 11.04.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 11.04.2014 Thönnes, Franz SPD 11.04.2014 de Vries, Kees CDU/CSU 11.04.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 11.04.2014 Wellenreuther, Ingo 11.04.2014 Werner, Katrin 11.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 11.04.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 11.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 11.04.2014 CDU/CSU DIE LINKE Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 2632 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 (A) (C) (B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Ausschuss für Arbeit und Soziales – Unterrichtung durch die Bundesregierung Teilhabebericht der Bundesregierung über die Lebens- lagen von Menschen mit Beeinträchtigungen Teilhabe – Beeinträchtigung – Behinderung Drucksachen 17/14476, 18/413 Nr. 1.3 Ausschuss für Gesundheit – Bericht gemäß § 56a GO-BT des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Technikfolgenabschätzung (TA) Fortpflanzungsmedizin – Rahmenbedingungen, wissen- schaftlich-technische Entwicklungen und Folgen Drucksachen 17/3759, 18/770 Nr. 24 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Fünfter Erfahrungsbericht der Bundesregierung über die Durchführung des Stammzellgesetzes (Fünfter Stammzellbericht) Drucksachen 17/12882, 18/770 Nr. 25 Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über Erweiterungsszenarien zur elektroni- schen Dokumentation der Organspendeerklärung auf der elektronischen Gesundheitskarte Drucksachen 17/14326, 18/641 Nr. 18 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zum Projekt „Deutsches Elektronisches Melde- system für Infektionsschutz“ (DEMIS) Drucksachen 17/14697, 18/641 Nr. 27 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.28 Ratsdokument 13173/13 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/419 Nr. A.83 Ratsdokument 10900/13 Drucksache 18/544 Nr. A.30 Ratsdokument 5160/14 Drucksache 18/642 Nr. A.3 Ratsdokument 5742/14 Drucksache 18/822 Nr. A.16 EP P7_TA-PROV(2014)0069 Drucksache 18/822 Nr. A.17 Ratsdokument 5489/14 (D) kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 öln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 31. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 12 Verkehr und digitale Infrastruktur TOP 1 Schlussrunde Haushaltsgesetz 2014 Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Bartholomäus Kalb


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Seit Dienstag dieser Woche diskutieren wir in
    diesem Hause intensiv alle Bereiche des Bundeshaus-
    halts für das Jahr 2014. Unser Bundesfinanzminister hat
    am Dienstag einen Haushaltsplan vorgelegt, der sich se-
    hen lassen kann und der in der Haushaltspolitik hinsicht-
    lich der mittelfristigen Finanzplanung praktisch eine
    Zeitenwende darstellt. Bereits 2014 werden wir nur noch
    eine Neuverschuldung von 6,5 Milliarden Euro haben,
    wenn wir die Einzahlungen in den ESM herausrechnen,
    nur noch von 2,2 Milliarden Euro. Strukturell ist der
    Haushalt ohnehin ausgeglichen. Ab nächstem Jahr wer-
    den wir wirklich die schwarze Null haben, in die sich
    Steffen Kampeter, wie er selbst sagt, verliebt hat.

    Der ausgeglichene Haushalt war in der Zeit meiner
    Zugehörigkeit zum Deutschen Bundestag schon mehrere
    Male in Sichtweite. Das war zum ersten Mal 1989. Dann
    kam die Wiedervereinigung, und zwar nicht leider, son-
    dern Gott sei Dank. Es waren große Anstrengungen zu
    unternehmen. Aber die Wiedervereinigung war gut für
    die Menschen in Ost und West, in Gesamtdeutschland, in
    Europa, sie war gut für eine friedliche Entwicklung in
    der Welt.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Zum zweiten Mal war das 2008, als es auch schon die
    Perspektive gab, 2010 einen vollkommen ausgegliche-
    nen Bundeshaushalt zu haben. Aber es kam dann uner-
    wartet die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise, und
    wir mussten wieder handeln. Das hat unsere Verschul-
    dung natürlich nach oben getrieben. Aber – das haben
    auch Kolleginnen und Kollegen schon ausgeführt – die
    Maßnahmen, die wir ergriffen haben, waren richtig. Sie
    haben den Menschen gedient. Sie haben den Menschen
    den Arbeitsplatz erhalten. Sie haben den Menschen Per-
    spektive gegeben. Sie haben die Grundlage dafür gelegt,
    dass wir heute so gut dastehen, wie wir dastehen, dass
    wir besser aus der Krise herausgekommen sind, als wir
    hineingegangen sind. Während man Deutschland früher
    als den kranken Mann Europas bezeichnet hat, bezeich-
    net man Deutschland heute fast neidvoll als die Lokomo-
    tive für die wirtschaftliche Entwicklung in Europa.





    Bartholomäus Kalb


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Im Übrigen hat der Bund auch dank der guten Haus-
    haltsführung seit fünf Jahren immer weniger Schulden
    gemacht, als zunächst geplant war. Diesen Konsolidie-
    rungspfad werden wir konsequent fortsetzen, und zwar
    ohne Steuererhöhungen. Wir haben Steuererhöhungen,
    auch verdeckte Steuererhöhungen, für diese Wahlpe-
    riode gemeinsam ausgeschlossen.


    (Dr. André Hahn [DIE LINKE]: Wir nicht!)


    Ich bin sehr dankbar, dass der Wirtschaftsminister und
    Vizekanzler Sigmar Gabriel sich gestern ausdrücklich
    dafür ausgesprochen hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Es reicht aber nicht, dass wir auf dem Papier eine
    schwarze Null schreiben; wir müssen viele Anstrengun-
    gen unternehmen. In der Debatte ist von vielen Fachpoli-
    tikern, zum Teil sogar aus unseren eigenen Reihen, eine
    Vielzahl von Wünschen geäußert worden.


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Das stimmt! – Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Sehr richtig!)


    Es wäre schön, wenn wir diese Wünsche erfüllen könn-
    ten, aber wir können nicht alle Wünsche erfüllen, wenn
    wir solide Haushaltspolitik machen wollen.


    (Beifall des Abg. Swen Schulz [Spandau] [SPD])


    Die Grundvoraussetzung für eine solide Entwicklung
    in der Zukunft ist eine solide Haushalts- und Finanzpoli-
    tik. Die Menschen im Lande erwarten nicht mehr von
    uns, als dass wir solide wirtschaften, dass wir das Geld
    zusammenhalten, dass wir für die Stabilität der Währung
    sorgen. Das ist gut für die Beschäftigung. Das ist gut für
    die arbeitenden Menschen. Das ist gut für den Wohlstand
    und die soziale Sicherheit im Lande.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Kon-
    junktur läuft gut. Die deutsche Wirtschaft wird 2014
    nach jüngsten Prognosen stärker wachsen als erwartet.
    Wir haben mittlerweile einen Rekordwert bei der Zahl
    der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Auch
    das darf einmal gesagt werden: Wir haben 32 Millionen
    sozialversicherungspflichtig Beschäftigte – das ist ein
    Rekordwert in der Nachkriegsgeschichte – und fast
    42 Millionen Erwerbstätige insgesamt. Das ist nicht vom
    Himmel gefallen. Ich habe vorhin beschrieben, welche
    Maßnahmen wir auch in schwierigen Zeiten ergriffen
    haben. Das ist die Grundlage dafür, dass wir heute auch
    in den Haushalten von Bund, Ländern und Gemeinden
    Entspannung feststellen können und die Situation der
    Sozialkassen besser ist, als wir noch vor einigen weni-
    gen Jahren befürchten mussten.

    Wir geben natürlich auch Antworten auf die Heraus-
    forderungen durch die demografische Entwicklung, und
    zwar in der Weise, dass wir gerade für diese Legislatur-
    periode vereinbart haben, mehr zu tun für Bildung, For-
    schung, Infrastruktur, überhaupt für die gesamte Ent-
    wicklung, aber auch für die soziale Absicherung der
    Menschen.


    (Beifall der Abg. Swen Schulz [Spandau] [SPD] und Ingrid Arndt-Brauer [SPD])


    Das Thema Verkehrsinfrastruktur ist in der vorausge-
    gangenen Debatte angesprochen worden. Frau Wilms
    von den Grünen – ich glaube, sie ist jetzt nicht mehr
    hier – möchte überhaupt nichts mehr bauen. Wir brau-
    chen aber alle Verkehrsträger und heute dazu natürlich
    auch die Kommunikationstechnologie für eine flächen-
    deckend gute Entwicklung im Land. Jeder Verkehrsträ-
    ger und jeder Kommunikationsweg muss seine speziel-
    len Stärken ausspielen können, damit wir den Wohlstand
    auch in der Zukunft sichern können.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und was ist daran neu?)


    Wir müssen eine Frage stellen; das ist von mehreren
    Rednern schon zu Recht angesprochen worden. Es ist
    besorgniserregend, dass bei Infrastrukturmaßnahmen
    heute bis zu 50 Prozent des Geldes – ich glaube, der Kol-
    lege Brinkhaus hat das in der Debatte schon gesagt – für
    Planung, für Begleitmaßnahmen, für Umweltmaßnah-
    men usw. ausgegeben wird. Da kann man am Ende mit
    dem Geld nicht mehr so viel bauen, wie man es gern
    täte.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Vorhin wurde die Jugend angesprochen. Der Einzel-
    plan 17, also der Haushalt für Familie, Jugend usw.,
    steigt überdurchschnittlich stark an. Nur das allein ist
    nicht die Antwort. Viel wichtiger für die Zukunftssiche-
    rung ist doch, dass wir insgesamt gute Grundlagen für
    eine wirtschaftliche Entwicklung und eine hohe Qualität
    bei der Bildung und der Forschung schaffen, dass wir
    keine Neuverschuldung mehr machen und dass wir die
    Altlasten nicht noch höher auftürmen, sondern dort, wo
    es möglich ist, Altlasten abbauen, damit Gestaltungs-
    spielräume entstehen.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, natürlich
    sind wir als Bund nicht alleine. Wir brauchen die übrigen
    Partner. Die Länder und die Kommunen müssen mitma-
    chen, natürlich müssen auch die Sozialpartner mitma-
    chen. Damit wir insgesamt eine vernünftige und gute
    Entwicklung haben, müssen richtige Anreize gesetzt
    werden, um die Leistungsbereitschaft der verschiedenen
    Ebenen zu honorieren und herauszufordern sowie
    gleichzeitig die Haushaltsdisziplin zu befördern. Deswe-
    gen muss der Länderfinanzausgleich neu geordnet wer-
    den. Dass ich aus Bayern komme, ist aufgrund meines
    Dialektes nicht schwer zu erraten.


    (Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Das hört man!)


    Wenn ein einziges Bundesland heute die Hälfte aller Fi-
    nanzausgleichsleistungen erbringt, dann stimmt etwas
    nicht. Dann müssen neue Maßstäbe gesetzt und neue In-
    strumente gefunden werden, damit es wieder ins rechte
    Lot kommt und damit sich Anstrengungen für die Geber-





    Bartholomäus Kalb


    (A)



    (D)(B)

    länder und die Nehmerländer wieder lohnen. Wir brau-
    chen einen fairen Finanzausgleich, der das Leistungs-
    und Solidaritätsprinzip wieder ins Gleichgewicht bringt.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, Deutsch-
    land leistet einen wichtigen Beitrag für Europa. Wir ha-
    ben gesehen, solide Staatsfinanzen sind kein Selbst-
    zweck, sondern die Grundvoraussetzung für Wachstum
    und Generationengerechtigkeit. Wie schnell das Ver-
    trauen angesichts überbordender Staatsfinanzen verloren
    gehen kann, haben wir im Zuge der Staatsschuldenkrise
    erlebt. Die Krisenländer haben zwischenzeitlich enorme
    Fortschritte gemacht und Reformen durchgeführt. So
    konnten Irland und Spanien aus dem Rettungsschirm he-
    raus. Portugal ist auf einem guten Wege. Selbst Grie-
    chenland gibt zur Hoffnung Anlass. Die gestrige Bege-
    bung von griechischen Staatsanleihen ist ein gutes
    Signal – auch wenn wir es vorsichtig bewerten – und
    lässt den Schluss zu, dass die Maßnahmen, die wir mit
    den Rettungsschirmsystemen EFSF und ESM ergriffen
    haben – auch die Maßnahmen der EZB –, dazu geführt
    haben, dass die internationalen Finanzmärkte wieder
    Vertrauen in den europäischen Währungsraum, in den
    Euro, gewinnen. Deswegen können wir davon ausgehen,
    dass das die richtigen Schritte sind. Vertrauen ist die
    Grundvoraussetzung für eine weiterhin gute Entwick-
    lung.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Deswegen sage ich: Auch im Rahmen des Europawahl-
    kampfes sollten bestimmte Spitzenkandidaten den Bür-
    gern, insbesondere im Süden Europas, keine falschen
    Versprechungen machen. Die Anstrengungen, die sie un-
    ternehmen, werden sich lohnen. Das zeigt unser Bei-
    spiel.



Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Herr Kollege, Sie müssen zum Schluss kommen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bartholomäus Kalb


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Ich hätte gerne noch etwas zu meiner Vorrednerin be-

    züglich der Mütterrente gesagt. Sie sollten eines beden-
    ken: Wir haben ein umlagefinanziertes Rentensystem.
    Das heißt, die Menschen, die vor 1992 geboren sind,
    zahlen in das Rentensystem ein. Deren Mütter haben die
    Kinder ohne entsprechende Ausgleichszahlungen erzo-
    gen und somit den Weg ermöglicht, dass unsere volks-
    wirtschaftliche Leistung heute erbracht werden kann.


    (Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Über Steuern!)


    Auch das gehört zur Wahrheit.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich bedanke
    mich.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)