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ID1803103500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/31 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 31. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. April 2014 I n h a l t : Begrüßung der Oppositionsführerin des Un- terhauses des Parlaments der Republik der Union Myanmar, Frau Aung San Suu Kyi . . 2583 A Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2583 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 . . . . . . . . . . . . . . . . 2583 B Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr und digi- tale Infrastruktur Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2583 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2587 D Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2589 B Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2591 A Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2593 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2594 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2595 D Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2597 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2597 D Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2598 C Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2599 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2601 A Arno Klare (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2602 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2603 B Schlussrunde: Haushaltsgesetz 2014 Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2605 A Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2607 D Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2610 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2612 B Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2614 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2616 B Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 2617 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2618 D Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2620 C Ingrid Arndt-Brauer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2622 C Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2624 C Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 2626 A Kerstin Radomski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2627 D Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2629 A Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2630 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2630 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2631 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2632 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 2583 (A) (C) (D)(B) 31. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. April 2014 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 30. Sitzung, Seite 2553 B, die ersten beiden Absätze sind wie folgt zu lesen: Den Gipfel finde ich aber wirklich, dass Sie den An- teil, den Ihr Ministerium erbringen muss, damit das unsägliche Betreuungsgeld gezahlt werden kann, den Ar- beitslosen aufdrücken. Die Arbeitslosen sollen die 5 Millionen Euro aufbringen, die das Betreuungsgeld kostet. Das mag nicht viel Geld sein, aber ich finde, das ist an Symbolkraft nicht mehr zu toppen. Sie handeln nach dem Motto „Die Etats der Jobcenter reichen sowieso von vorne bis hinten nicht; da kommt es auf die 5 Millionen Euro auch nicht mehr an“. Ich halte das für eine ungeheure Unverschämtheit. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 2631 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 11.04.2014 Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Bareiß, Thomas CDU/CSU 11.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 11.04.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Becker, Dirk SPD 11.04.2014 Dörmann, Martin SPD 11.04.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 11.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 11.04.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 11.04.2014 Färber, Hermann CDU/CSU 11.04.2014 Fograscher, Gabriele SPD 11.04.2014 Freitag, Dagmar SPD 11.04.2014 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 11.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 11.04.2014 Groß, Michael SPD 11.04.2014 Held, Marcus SPD 11.04.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 11.04.2014 Kelber, Ulrich SPD 11.04.2014 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Kömpel, Birgit SPD 11.04.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 11.04.2014 Dr. Lengsfeld, Philipp CDU/CSU 11.04.2014 Dr. Lindner, Tobias BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 11.04.2014 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Nowak, Helmut CDU/CSU 11.04.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 11.04.2014 Pilger, Detlev SPD 11.04.2014 Poschmann, Sabine SPD 11.04.2014 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 11.04.2014 Rohde, Dennis SPD 11.04.2014 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 11.04.2014 Rüthrich, Susann SPD3 11.04.2014 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 11.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 11.04.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 11.04.2014 Schwabe, Frank SPD 11.04.2014 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 11.04.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 11.04.2014 Thönnes, Franz SPD 11.04.2014 de Vries, Kees CDU/CSU 11.04.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 11.04.2014 Wellenreuther, Ingo 11.04.2014 Werner, Katrin 11.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 11.04.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 11.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 11.04.2014 CDU/CSU DIE LINKE Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 2632 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 (A) (C) (B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Ausschuss für Arbeit und Soziales – Unterrichtung durch die Bundesregierung Teilhabebericht der Bundesregierung über die Lebens- lagen von Menschen mit Beeinträchtigungen Teilhabe – Beeinträchtigung – Behinderung Drucksachen 17/14476, 18/413 Nr. 1.3 Ausschuss für Gesundheit – Bericht gemäß § 56a GO-BT des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Technikfolgenabschätzung (TA) Fortpflanzungsmedizin – Rahmenbedingungen, wissen- schaftlich-technische Entwicklungen und Folgen Drucksachen 17/3759, 18/770 Nr. 24 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Fünfter Erfahrungsbericht der Bundesregierung über die Durchführung des Stammzellgesetzes (Fünfter Stammzellbericht) Drucksachen 17/12882, 18/770 Nr. 25 Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über Erweiterungsszenarien zur elektroni- schen Dokumentation der Organspendeerklärung auf der elektronischen Gesundheitskarte Drucksachen 17/14326, 18/641 Nr. 18 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zum Projekt „Deutsches Elektronisches Melde- system für Infektionsschutz“ (DEMIS) Drucksachen 17/14697, 18/641 Nr. 27 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.28 Ratsdokument 13173/13 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/419 Nr. A.83 Ratsdokument 10900/13 Drucksache 18/544 Nr. A.30 Ratsdokument 5160/14 Drucksache 18/642 Nr. A.3 Ratsdokument 5742/14 Drucksache 18/822 Nr. A.16 EP P7_TA-PROV(2014)0069 Drucksache 18/822 Nr. A.17 Ratsdokument 5489/14 (D) kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 öln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 31. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 12 Verkehr und digitale Infrastruktur TOP 1 Schlussrunde Haushaltsgesetz 2014 Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Arnold Vaatz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Ich komme zum Ende. – Das müssen wir meines Er-

    achtens überdenken.

    Zum Schluss. Wir können unsere deutschen Unter-
    nehmen nicht ständig Handicaps aufbürden, durch die
    sie im internationalen Wettbewerb ruiniert werden. Das
    gilt insbesondere im Luftverkehrsbereich. Ich denke, da
    haben wir in der nächsten Zeit noch genug Arbeit vor
    uns.

    Frau Präsidentin, ich danke Ihnen für die Geduld.


    (Roland Claus [DIE LINKE]: Wir haben alle gelitten, nicht nur die Präsidentin!)


    Ihnen allen wünsche ich ein schönes Osterfest.





    Arnold Vaatz


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Danke, Herr Kollege. – Weitere Wortmeldungen zu

diesem Einzelplan liegen mir nicht vor.

Dann kommen wir jetzt zur Schlussrunde unserer
Haushaltsdebatte.

Ich bitte Sie darum, schnell Ihre Plätze einzunehmen
oder nach draußen zu gehen und dort weiterzuquatschen.


(Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Quatschen wird erst der Kampeter!)


– Ich meine natürlich: weiterzureden.

Der erste Redner in der Schlussrunde ist für die Bun-
desregierung der Parlamentarische Staatssekretär Steffen
Kampeter.

S
  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Steffen Kampeter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)



    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und
    Herren! Die Schlussrunde in der Debatte zum Bundes-
    haushalt dient dazu, auf die Woche zurückzublicken,
    aber auch dazu, einen Blick auf die Lage insgesamt zu
    werfen. Wenn man von außen auf die Haushaltspolitik
    schaut, dann kann man gelegentlich den Eindruck be-
    kommen, es ginge um Buchhaltung, um das Verschieben
    von Zahlen von der einen auf die andere Seite der Haus-
    haltsstelle.

    Es ist mir wichtig, am Anfang dieser Debatte festzu-
    stellen, dass Haushaltspolitik und Wachstumspolitik
    – und damit Wirtschaftspolitik und Finanzpolitik – in ei-
    nem engen Zusammenhang zu sehen sind. So hat zum
    Beispiel vor wenigen Tagen – das ist angesichts der hei-
    ßen Themen der Haushaltsdebatte ein Stück weit unter-
    gegangen – der Internationale Währungsfonds seine
    neue Wachstumsprognose vorgelegt: Nicht nur, dass die
    Prognose für die Bundesrepublik Deutschland besser ist
    als noch vor wenigen Monaten, insgesamt gibt es ein po-
    sitives Signal für Europa, und zwar nicht nur für die
    Euro-Zone, sondern beispielsweise auch für Großbritan-
    nien. Es gibt insgesamt ein verhaltenes Lob für die Fis-
    kalpolitik und die Strukturreformen, die die europäi-
    schen Länder in den vergangenen Jahren durchgeführt
    haben.

    Aber nicht nur, weil der Internationale Währungs-
    fonds das so sieht, sondern auch, weil das viele hier in
    diesem Hause und vor allem die Bundesregierung so se-
    hen, sage ich: Erfreuliche Zahlen beim Wachstum sind
    kein Grund, sich in eine Komfortzone zurückzuziehen
    oder in allgemeiner Hybris festzustellen: Wir müssten
    uns in Deutschland nicht mehr anstrengen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Deswegen, meine sehr verehrten Damen und Herren,
    wollen wir in der Bundesregierung in den nächsten Mona-
    ten, insbesondere auch im Hinblick auf die G-7-Präsident-
    schaft – Wolfgang Schäuble ist gerade in Washington, um
    die Koordination voranzutreiben –, auf diesen Zusam-
    menhang zwischen Wirtschaftswachstum und Haushalts-
    konsolidierung hinweisen. Unsere Finanzpolitik im enge-
    ren Sinne, unsere Haushaltspolitik kann nie erfolgreich
    sein, wenn wir als Bundesrepublik Deutschland, als
    Große Koalition, als Deutscher Bundestag und als Bun-
    desregierung nicht alle Initiativen, national wie interna-
    tional, unterstützen, die das Ziel haben, dass die Industrie-
    länder in Europa und weit darüber hinaus wieder auf
    einen nachhaltigen und höheren Wachstumspfad kom-
    men. Nachhaltige Finanzpolitik bedarf nachhaltigen
    wirtschaftlichen Wachstums, und dafür sollten wir uns
    einsetzen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    In diesen Kontext muss man bestimmte Entscheidun-
    gen oder Signale dieser Woche, die in der Haushaltsde-
    batte eine Rolle gespielt haben, einordnen, beispiels-
    weise den erfreulichen Abschluss der Verhandlungen mit
    der Europäischen Kommission zu der Frage der Wettbe-
    werbsfähigkeit der Industrie in Deutschland mit Blick
    auf die Energiepolitik. Das war ein großer Erfolg des
    Bundeswirtschaftsministers und ist ein Beitrag zu einer
    nachhaltigen Wachstumsstrategie in Deutschland und
    damit einer Wachstumsstrategie für Europa.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wenn ich die Verkehrsdebatte einmal Revue passieren
    lasse, muss ich sagen: Wir haben das frühere Verkehrs-
    ministerium ganz bewusst umgestaltet mit der Erweite-
    rung um den Zukunftsbereich der digitalen Infrastruktur
    in Deutschland.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber da macht ihr nichts! Ihr macht nichts bei Breitband! – Zuruf der Abg. Halina Wawzyniak [DIE LINKE])


    Früher haben wir beim Thema Infrastruktur ausschließ-
    lich in den Kategorien von Schiene, Straße, Wasser-
    straße gedacht. Heute wissen wir: Der Industrie- und
    Dienstleistungsstandort Deutschland wird auf Dauer nur
    dann wettbewerbsfähig sein, wenn wir auch bei der digi-
    talen Infrastruktur spitze sind. Deswegen ist es ein wich-
    tiges politisches Signal, das wir mit dem Neuzuschnitt
    der Bundesregierung und der entsprechenden Neugestal-
    tung des Haushaltes für Deutschland und für Europa set-
    zen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bisher gibt es den Computerspielepreis, sonst nichts!)


    Ich glaube, dass die Ausweitung der Investitionen in
    Bildung und Forschung auf verschiedene Bereiche – es
    geht eben nicht nur um das Ressort von Johanna Wanka –
    deutlich macht, dass die Zukunft des Standorts Deutsch-
    land und das wirtschaftliche Wachstum Deutschlands
    davon abhängen, wie viel Leistungsbereitschaft und wie
    viel Exzellenz wir in unserem Bildungs-, Ausbildungs-
    und Forschungssystem mobilisieren.





    Parl. Staatssekretär Steffen Kampeter


    (A) (C)



    (D)(B)

    Deutschland schrumpft. Wir werden weniger. Wir ha-
    ben uns verändert. Deswegen müssen wir diejenigen, die
    morgen und übermorgen dazu beitragen können, unseren
    Wohlstand und die Stabilität unserer sozialen Siche-
    rungssysteme zu gewährleisten und unsere Innovations-
    kraft nach vorne zu treiben, besser unterstützen. Der in
    dieser Woche debattierte Haushalt liefert dazu einen gu-
    ten Beitrag. Wir sollten alles daransetzen, dass der Bil-
    dungs- und Forschungsstandort Deutschland in den
    nächsten Jahren weiter gedeiht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wenn ich sage „alles daransetzen“, steht dahinter der
    Gedanke: Politik – auch Haushaltspolitik, Wirtschafts-
    und Wachstumspolitik – muss konsequent sein. Konse-
    quente Politik wird sich vielleicht nicht morgen, aber
    übermorgen auszahlen. Ich will ein Beispiel dafür brin-
    gen, dass Konsequenz sich wirklich auszahlt.

    Seit einigen Jahren erleben wir als Antwort auf die
    Staatsschulden- und Bankenkrise europäische Solidari-
    tät; der Bundesfinanzminister ist da führend beteiligt.
    Das wird von vielen Deutschen, aber auch international
    kritisch gesehen. Ich möchte an dieser Stelle hervorhe-
    ben, dass Griechenland gestern einen ersten Schritt da-
    hin gemacht hat, dass nicht mehr die europäische Solida-
    rität den griechischen Staat finanziert. Griechenland hat
    eine Anleihe an den internationalen Märkten platziert,
    mit einem erheblichen Volumen, und sie wurde erheb-
    lich überzeichnet. Das heißt, es gibt wieder Interesse an
    Griechenland. Die Märkte sagen: Mit dem, was dort in
    den vergangenen Jahren geleistet worden ist, ist Grie-
    chenland auf dem richtigen Weg.

    Der Besuch der Frau Bundeskanzlerin heute in Grie-
    chenland macht deutlich, meine sehr verehrten Damen
    und Herren: Mit diesem Land geht es aufwärts. Grie-
    chenland hat konsequent reformiert, konsolidiert, auf
    Wachstum umgeschaltet.


    (Zuruf des Abg. Carsten Schneider [Erfurt] [SPD])


    Dies anzuerkennen, sollte auch in dieser Haushaltsde-
    batte ein ganz wichtiger Punkt sein.

    Konsequenz zahlt sich aus. Reformfreude stößt zuerst
    immer auf Widerstand, aber am Ende führt sie zu mehr
    Wachstum, zu mehr Wohlstand und zu mehr Stabilität,
    nicht nur in Griechenland, sondern in Europa insgesamt.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    In dieser Debatte hat an der einen oder anderen Stelle
    die Frage, warum wir so scharf auf die Nullen sind, eine
    größere Rolle gespielt. Haushaltspolitiker und Finanzpo-
    litiker sind gelegentlich etwas seltsame Leute; wir lieben
    Nullen. Die schwarze Null, so hat ein Vertreter der Op-
    position gesagt, sei abstrakt.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Einiges ist nur kurzfristig finanziert! – Zuruf von der SPD: Manche haben auch Nullen! – Lachen des Abg. Johannes Kahrs [SPD])

    Wir als Haushaltspolitiker haben eine gewisse soziale
    Verantwortung. Diese schwarze Null ist nicht abstrakt,
    sie ist sehr konkret. Sie bedeutet: keine neuen Schulden,
    keine zusätzlichen Zinsbelastungen, mehr finanziellen
    Spielraum zur Bewältigung der demografischen Heraus-
    forderungen – der Kollege Kahrs lässt es da gelegentlich
    an Ernsthaftigkeit vermissen –


    (Beifall der Abg. Petra Hinz [Essen] [SPD])


    und mehr Gerechtigkeit für zukünftige Generationen,
    meine sehr verehrten Damen und Herren. Dafür ist die
    schwarze Null, wie wir sie nennen, das richtige Instru-
    ment.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir werden uns dafür einsetzen, dass die schwarze
    Null die neue Normalität der Haushaltspolitik ist.
    Wolfgang Schäuble hat dies in seiner Einbringungsrede
    gesagt.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Alles nicht auf Dauer finanziert!)


    Dies wird dazu führen, dass wir in den nächsten Jahren
    eine sinkende Schuldenstandsquote haben und wir in
    zehn Jahren bei unter 60 Prozent landen werden. Damit
    sind wir wieder auf einem klaren Kurs und können end-
    lich mit Maastricht unseren Frieden schließen. Sünden
    gibt es in der Finanzpolitik nicht nur außerhalb Deutsch-
    lands; denn auch wir erfüllen nicht alle Kriterien des
    Maastricht-Vertrages. Wir sollten an diesem Vertrag fest-
    halten. Dieser Kurs führt zu mehr Wachstum, zu mehr
    Stabilität und zu mehr Möglichkeiten nicht nur für die
    heutige, sondern auch für alle zukünftigen Generationen.
    Das ist ein Markenkern unserer Haushalts- und Finanz-
    politik.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ein weiterer Kritikpunkt in dieser Debatte, der gele-
    gentlich vorgetragen worden ist, ist, dass wir auch dafür
    Sorge tragen, dass die Überschüsse in den Sozialkassen
    nicht zu groß werden. Meine sehr verehrten Damen und
    Herren, die sozialen Sicherungssysteme haben Über-
    schüsse – das ist das Spiegelbild der positiven wirt-
    schaftlichen Entwicklung –, teilweise im mittleren zwei-
    stelligen Milliardenbereich. Wir haben uns dazu
    entschieden, dass wir vorübergehend dafür Sorge tragen,
    dass diese Überschüsse nicht zu groß werden, weil es
    gleichzeitig immer noch Defizite im Bundeshaushalt
    gibt. Da unsere Politik in verbal-radikaler Art und Weise
    von den Vertreterinnen und Vertretern der Opposition
    diskreditiert wird, will ich sagen: Alle sozialen Leistun-
    gen in der Renten-, in der Kranken-, in der Arbeitslosen-
    und in der Pflegeversicherung sind weiterhin gewähr-
    leistet. Alle gesetzlichen Ansprüche sind garantiert. Die
    Beiträge bleiben stabil, meine sehr verehrten Damen und
    Herren.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zwei Jahre, aber nicht länger! – Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Glauben Sie das denn?)






    Parl. Staatssekretär Steffen Kampeter


    (A) (C)



    (D)(B)

    Wir machen einen soliden Interessenausgleich zwi-
    schen den öffentlichen Kassen. Aus dem Bundeshaushalt
    gehen in diesem Jahr 90 Milliarden Euro, also knapp ein
    Drittel der gesamten Ausgaben, in die sozialen Siche-
    rungssysteme. Am Ende dieser Legislaturperiode sind es
    deutlich über 100 Milliarden Euro. Der Bundeshaushalt
    ist ein Haushalt des inneren sozialen Zusammenhalts.
    Aber er ist auch ein Haushalt, in dem darauf geachtet
    wird, dass nicht an der einen Stelle Überschüsse gene-
    riert werden, während an der anderen Stelle Defizite pro-
    duziert werden. Dieses wäre unsinnig. Deswegen senken
    wir die Defizite und gleichen so den Haushalt aus. Das
    ist solide, das ist nachhaltig und es ist vor allem wirt-
    schaftlich vernünftig.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Norbert Barthle [CDU/CSU]: So ist es!)


    Ein ganz wichtiger Punkt, auf den ich noch hinweisen
    möchte, ist, dass dieser Bundeshaushalt auch für die an-
    deren Gebietskörperschaften, für Länder und Gemein-
    den, deutliche Signale setzt. Wir haben schon in den ver-
    gangenen Jahren erhebliche Leistungen von Ländern
    und Gemeinden in die finanzielle Verantwortung des
    Bundes übernommen. Ich sage dies vor folgendem Hin-
    tergrund: Es entsteht allgemein immer der Eindruck,
    dass es den reichen Onkel gibt – das ist der Bund – und
    dass alle anderen nicht genügend Geld haben. Tatsache
    ist: Wenn Sie sich die Finanzkennziffern ansehen, dann
    erkennen Sie, dass der Bund am stärksten unter der
    Schulden- und Zinslast ächzt, gefolgt von den Ländern.
    In den Gemeindehaushalten – ich darf das hier einmal
    erwähnen; es ist ein großes Geheimnis – gibt es, aller-
    dings unterschiedlich verteilt, Überschüsse.


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Unterschiedlich verteilt! Darauf sollte man achten!)


    Deswegen, meine sehr verehrten Damen und Herren,
    will ich an dieser Stelle festhalten, dass wir zwischen
    2010 und 2017 Ausgaben von Ländern und Gemeinden
    in Höhe von 93 Milliarden Euro in den Bundeshaushalt
    übernehmen. 93 Milliarden Euro bei einem Bundeshaus-
    halt von jährlich etwa 300 Milliarden Euro – das ist
    schon eine ganze Menge Geld. Dies zeigt: Der Bund
    steht nicht nur zu seiner Verantwortung, was seine Auf-
    gaben betrifft, sondern er zeigt auch im föderalen Ge-
    füge Solidarität. Wir weiten diese Solidarität in den
    nächsten Jahren aus.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Vor diesem Hintergrund mutete es schon abenteuer-
    lich an, dass die Vertreterinnen und Vertreter der Opposi-
    tion angeführt haben, wir würden nicht zu unseren Zusa-
    gen stehen.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es!)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, klar ist: Mit
    diesem Haushalt und der mittelfristigen Finanzplanung
    setzen wir eins zu eins das um, was wir in den Koali-
    tionsvereinbarungen festgelegt haben. Wir schließen ers-
    tens die umfassende Übernahme der Kosten für die
    Grundsicherung im Alter ab. Wir bereiten zweitens das
    Bundesteilhabegesetz vor, das spätestens 2018 finanz-
    wirksam werden wird. Wir entlasten drittens die Ge-
    meinden ab 2015 im Vorgriff auf das Bundesteilhabege-
    setz in geeigneter Art und Weise um etwa 1 Milliarde
    Euro.

    Es ist kein Bild der Vergangenheit, dass wir Solidari-
    tät zeigen; es ist ein Markenkern für die Zukunft, dass
    wir eine kommunalfreundliche Politik machen, die die
    Leistungsfähigkeit und Handlungsfähigkeit auch anderer
    Gebietskörperschaften steigert. Dafür stehen die Große
    Koalition und die Bundesregierung, nicht nur mit diesem
    Haushalt, sondern auch mit ihrer Politik in den nächsten
    Jahren, meine sehr verehrten Damen und Herren.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir sollten jetzt in den Beratungen deutlich machen,
    dass wir an diesem Kurs festhalten. Ich habe in den letz-
    ten Tagen vieles gehört, das gut klang, aber von dem ich
    mir unter dem Strich nicht wünsche, dass es umgesetzt
    wird. Dazu gehört auch der eine oder andere Vorschlag
    aus den Koalitionsfraktionen.


    (Johannes Kahrs [SPD]: EEG abschaffen, zum Beispiel!)


    Wenn wir jeden Vorschlag umsetzen würden, hätten wir
    Schwierigkeiten, unsere globalen Vorgaben einzuhalten.
    Ich bin mir aber der Unterstützung dieses Hauses bei der
    Fortführung unserer konsequenten Politik sicher.

    Ich bedanke mich bei den Haushältern der Koalition,
    die uns schon in den ersten Tagen der Koalition gut be-
    gleitet haben. Ich setze auf einen konstruktiven Dialog
    mit der Opposition auch im Haushaltsausschuss. Ich
    weiß, dass die Grünen und die Linken sicherlich kluge
    Vorschläge machen werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Am Ende muss eines klar sein: Stabilität ist der
    Schlüssel zu Wachstum. Haushaltskonsolidierung muss
    die neue Normalität sein. Sie schafft Möglichkeiten, die
    notwendigen Investitionen zur Gewährleistung der mit-
    telfristigen Wachstumsfähigkeit unserer Volkswirtschaft
    voranzutreiben. So können wir uns einigen. Dazu lade
    ich alle ein, die Koalition und gleichermaßen die Op-
    position.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)