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ID1803101200

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    Vokabeln: 11
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/31 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 31. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. April 2014 I n h a l t : Begrüßung der Oppositionsführerin des Un- terhauses des Parlaments der Republik der Union Myanmar, Frau Aung San Suu Kyi . . 2583 A Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2583 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 . . . . . . . . . . . . . . . . 2583 B Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr und digi- tale Infrastruktur Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2583 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2587 D Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2589 B Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2591 A Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2593 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2594 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2595 D Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2597 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2597 D Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2598 C Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2599 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2601 A Arno Klare (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2602 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2603 B Schlussrunde: Haushaltsgesetz 2014 Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2605 A Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2607 D Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2610 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2612 B Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2614 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2616 B Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 2617 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2618 D Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2620 C Ingrid Arndt-Brauer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2622 C Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2624 C Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 2626 A Kerstin Radomski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2627 D Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2629 A Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2630 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2630 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2631 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2632 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 2583 (A) (C) (D)(B) 31. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. April 2014 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 30. Sitzung, Seite 2553 B, die ersten beiden Absätze sind wie folgt zu lesen: Den Gipfel finde ich aber wirklich, dass Sie den An- teil, den Ihr Ministerium erbringen muss, damit das unsägliche Betreuungsgeld gezahlt werden kann, den Ar- beitslosen aufdrücken. Die Arbeitslosen sollen die 5 Millionen Euro aufbringen, die das Betreuungsgeld kostet. Das mag nicht viel Geld sein, aber ich finde, das ist an Symbolkraft nicht mehr zu toppen. Sie handeln nach dem Motto „Die Etats der Jobcenter reichen sowieso von vorne bis hinten nicht; da kommt es auf die 5 Millionen Euro auch nicht mehr an“. Ich halte das für eine ungeheure Unverschämtheit. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 2631 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 11.04.2014 Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Bareiß, Thomas CDU/CSU 11.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 11.04.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Becker, Dirk SPD 11.04.2014 Dörmann, Martin SPD 11.04.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 11.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 11.04.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 11.04.2014 Färber, Hermann CDU/CSU 11.04.2014 Fograscher, Gabriele SPD 11.04.2014 Freitag, Dagmar SPD 11.04.2014 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 11.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 11.04.2014 Groß, Michael SPD 11.04.2014 Held, Marcus SPD 11.04.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 11.04.2014 Kelber, Ulrich SPD 11.04.2014 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Kömpel, Birgit SPD 11.04.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 11.04.2014 Dr. Lengsfeld, Philipp CDU/CSU 11.04.2014 Dr. Lindner, Tobias BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 11.04.2014 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Nowak, Helmut CDU/CSU 11.04.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 11.04.2014 Pilger, Detlev SPD 11.04.2014 Poschmann, Sabine SPD 11.04.2014 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 11.04.2014 Rohde, Dennis SPD 11.04.2014 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 11.04.2014 Rüthrich, Susann SPD3 11.04.2014 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 11.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 11.04.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 11.04.2014 Schwabe, Frank SPD 11.04.2014 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 11.04.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 11.04.2014 Thönnes, Franz SPD 11.04.2014 de Vries, Kees CDU/CSU 11.04.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 11.04.2014 Wellenreuther, Ingo 11.04.2014 Werner, Katrin 11.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 11.04.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 11.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 11.04.2014 CDU/CSU DIE LINKE Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 2632 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 (A) (C) (B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Ausschuss für Arbeit und Soziales – Unterrichtung durch die Bundesregierung Teilhabebericht der Bundesregierung über die Lebens- lagen von Menschen mit Beeinträchtigungen Teilhabe – Beeinträchtigung – Behinderung Drucksachen 17/14476, 18/413 Nr. 1.3 Ausschuss für Gesundheit – Bericht gemäß § 56a GO-BT des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Technikfolgenabschätzung (TA) Fortpflanzungsmedizin – Rahmenbedingungen, wissen- schaftlich-technische Entwicklungen und Folgen Drucksachen 17/3759, 18/770 Nr. 24 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Fünfter Erfahrungsbericht der Bundesregierung über die Durchführung des Stammzellgesetzes (Fünfter Stammzellbericht) Drucksachen 17/12882, 18/770 Nr. 25 Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über Erweiterungsszenarien zur elektroni- schen Dokumentation der Organspendeerklärung auf der elektronischen Gesundheitskarte Drucksachen 17/14326, 18/641 Nr. 18 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zum Projekt „Deutsches Elektronisches Melde- system für Infektionsschutz“ (DEMIS) Drucksachen 17/14697, 18/641 Nr. 27 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.28 Ratsdokument 13173/13 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/419 Nr. A.83 Ratsdokument 10900/13 Drucksache 18/544 Nr. A.30 Ratsdokument 5160/14 Drucksache 18/642 Nr. A.3 Ratsdokument 5742/14 Drucksache 18/822 Nr. A.16 EP P7_TA-PROV(2014)0069 Drucksache 18/822 Nr. A.17 Ratsdokument 5489/14 (D) kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 öln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 31. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 12 Verkehr und digitale Infrastruktur TOP 1 Schlussrunde Haushaltsgesetz 2014 Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sabine Leidig


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen!

    Der Verkehrsetat ist mit Investitionsmitteln in Höhe von
    über 12 Milliarden Euro der größte Batzen, mit dem der
    Bund die Zukunft des Landes festlegt bzw. betoniert.
    Deshalb ist es ganz besonders wichtig, dass man sich an-
    schaut, welche Weichenstellungen vorgenommen wer-
    den; denn sie betreffen nicht nur unsere Generation, son-
    dern auch die nächsten Generationen.

    Wir haben uns einmal angeschaut, was eigentlich seit
    der Klimaschutzkonferenz in Rio vor 22 Jahren gesche-
    hen ist. Damals hat die Weltgemeinschaft festgestellt,
    dass der Ausstoß von CO2 ein wesentliches Problem für
    die Zukunft ist. Ich erwähne diesen Zeitraum, weil der
    Verkehrssektor ein wesentlicher Treiber des Klimawan-
    dels ist.

    Wenn wir die letzten 20 Jahre betrachten, dann zeigt
    sich, dass alle acht Verkehrsminister dafür gesorgt ha-
    ben, dass es hierzulande mehr Autobahnen und weniger
    Eisenbahnen gibt – ob sie Wissmann, Müntefering,





    Sabine Leidig


    (A) (C)



    (D)(B)

    Klimmt, Bodewig, Stolpe, Tiefensee oder Ramsauer hei-
    ßen.

    Konkret bedeutet das, dass seit 1993 2 000 Kilometer
    zusätzliche Autobahnstrecken in diesem Land gebaut
    worden sind. Das ist eine gigantische Größe, wenn man
    bedenkt, dass das Land auch 1993 schon voll industriali-
    siert, voll funktionsfähig war.


    (Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Ein Glück, dass wir die A 20 gekriegt haben!)


    Hinzu kommt, dass in derselben Zeit das Schienennetz
    hierzulande um 7 000 Kilometer abgebaut worden ist.


    (Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Ein Glück, Frau Kollegin, dass die A 14 gebaut wird!)


    Das ist eindeutig eine falsche und zerstörerische Rich-
    tung. Denn wer es ernst meint mit Klimaschutz und
    Nachhaltigkeit, mit der Stärkung der Schiene, der muss
    diesen Trend endlich umkehren;


    (Beifall bei der LINKEN – Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Der Klimaschutz verstopft die B 105! Überall Stau ohne Ende!)


    mit jedem neuen Verkehrshaushalt können Sie darüber
    entscheiden. Unter diesem Aspekt muss man den vorge-
    legten Verkehrshaushalt ablehnen. Denn auch in diesem
    Jahr sollen wieder rund 5 Milliarden Euro in die Straße,
    aber nur 4 Milliarden Euro in die Schiene investiert wer-
    den. Das ist die falsche Gewichtung.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Da klatschen die auch noch! Denen müsste man das Fahren auf der Autobahn verbieten!)


    Es ist gar nicht so schwer, dieses Verhältnis umzukeh-
    ren. Es gibt dafür ausgezeichnete Vorarbeiten. Ich
    möchte Ihnen eine dicke Broschüre empfehlen. Sie ist
    im Dezember letzten Jahres von dem Bundesnetzwerk
    „Verkehr mit Sinn“ vorgelegt worden. In diesem Rah-
    men haben sich 140 Bürgerinitiativen zusammenge-
    schlossen und mit Unterstützung des BUND, des NABU
    und des VCD eine Alternativen- und Streichliste im Hin-
    blick auf den Bundesverkehrswegeplan vorgelegt.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Na, da waren ja die Richtigen beieinander! – Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das ist eine wirklich fundierte Arbeit geworden. Ich
    wünsche mir, dass wir solche Vorlagen auch einmal aus
    dem zuständigen Ministerium bekommen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    In dieser Liste werden – gut begründet – 61 Vorhaben
    zum Neu- und Ausbau von Bundesstraßen und Bundes-
    autobahnen in der ganzen Republik zur Streichung vor-
    geschlagen. Zu jedem einzelnen Projekt können Sie
    nachlesen, warum es verzichtbar ist, ebenso im Einzel-
    nen die Kritikpunkte und die möglichen Alternativen,
    vor allem aber, wie hoch die sinnvollen Einsparungen
    sind, die darin stecken. Das Ergebnis: Mehr als 20 Mil-
    liarden Euro können in den nächsten vier Jahren gespart
    werden – ohne Weiteres –, wenn diese unnötigen und
    überdimensionierten neuen Straßenbauprojekte nicht
    verwirklicht werden. Sie könnten diese 5 Milliarden Euro
    stattdessen komplett einsetzen, um die maroden Gleis-
    anlagen, Schleusen und Straßenbrücken zu renovieren.
    Das wäre nachhaltige Verkehrspolitik, die wir unterstüt-
    zen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Damit aber nicht genug: Es geht uns überall darum,
    dass das Steuergeld so eingesetzt wird, dass der Nutzen
    für die Allgemeinheit möglichst groß ist. Das gilt auch
    für die Bahn. Wir wollen nicht, dass Unsummen für
    fragwürdige Großprojekte ausgegeben werden, während
    viele nützliche kleine Projekte auf der Strecke bleiben.
    Nach wie vor stehen viele Lückenschlüsse aus. Es gibt
    ein Paradebeispiel für diese Art von Fehlinvestitionen,
    wie sie auch bei der Bahn vorkommt: Stuttgart 21.


    (Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Was?)


    Ursprünglich sollte Stuttgart 21 der große Wurf der
    Bahn des 21. Jahrhunderts werden. Angeblich ging es
    um eine große europäische Magistrale. Irgendwann hing
    sogar die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Deutsch-
    land daran. Aber der Lack ist längst ab. Es sind zwei Stu-
    dien vorgelegt worden, die von der Bahn bezahlt wur-
    den; sie sind sozusagen Auftragsarbeiten, die 20 Jahre
    Bahnreform resümieren und die ganze Geschäftspolitik
    und alles andere in schillernden Farben loben. Aber
    – das ist bemerkenswert –: Stuttgart 21, das auch 20. Ge-
    burtstag feiert, kommt nirgendwo vor.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der LINKEN)


    Mit keinem Wort wird es erwähnt, und das aus gutem
    Grund. Es soll offenbar einfach vergessen werden. Es
    hat keinen wirtschaftlichen Nutzen, und es hat schon gar
    keinen gesellschaftlichen Nutzen. Keiner der Projekt-
    partner will inzwischen noch den Kopf dafür hinhalten.
    Aber: Es ist noch möglich, mit einem Bruchteil der
    Summe, die da verbuddelt werden soll, eine vernünftige
    Alternative zu bauen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich fordere Sie auf, Herr Minister Dobrindt: Sperren Sie
    die Haushaltsmittel für Stuttgart 21, und machen Sie den
    Weg frei für eine bessere und weitaus billigere Lösung!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir wollen, dass die Bahn endlich flächendeckend
    ausgebaut wird und alle Bahnhöfe barrierefrei werden
    – dafür bräuchten Sie nur einen Bruchteil dieser
    Summe –, wir wollen bessere und mehr Fahrradwege,
    wir wollen Stadtumbauprogramme, und wir wollen, dass
    diejenigen unterstützt werden, die umweltfreundlich un-
    terwegs sind.


    (Sören Bartol [SPD]: Aber Stadtumbauprogramme kriegen Sie doch auch! Sie müssen nur mal den Haushalt lesen! Fragen Sie mal Frau Hendricks!)


    Dafür will die Linke nicht einfach mehr Geld ausgeben.
    Wir haben nicht nur ein gerechtigkeitsliebendes Steuer-





    Sabine Leidig


    (A) (C)



    (D)(B)

    konzept für mehr Einnahmen, sondern wir haben auch
    sehr gute Sparvorschläge – für den Verkehrshaushalt al-
    lemal.

    Danke.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Danke, Frau Kollegin. – Das Wort hat Steffen Bilger

für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Steffen Bilger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Nachdem ich dem geschätzten Verkehrsminister einen
    Teil meiner Redezeit abgeben durfte, kann ich jetzt lei-
    der gar nicht viel entgegnen auf die Attacken gegen
    Stuttgart 21.


    (Heiterkeit – Roland Claus [DIE LINKE]: Ein schlechter Tausch!)


    Ich will nur auf einen Punkt hinweisen. Wenn wir schon
    von Gutachten hören: Es gab kürzlich ein Gutachten des
    Verkehrsministeriums in Stuttgart, das zu dem Ergebnis
    gekommen ist, dass Stuttgart 21 leistungsfähig ist, dass
    dieses Projekt Sinn macht. Deswegen lassen Sie uns
    doch alle gemeinsam daran arbeiten, dass dieses Projekt
    jetzt vernünftig vorankommt!


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, es ist in der Tat zu begrü-
    ßen, dass Investitionen in die Infrastruktur einen
    Schwerpunkt der Politik dieser Bundesregierung darstel-
    len. Wie sind wir dazu gekommen, dass jetzt mehr Mittel
    für den Verkehrshaushalt zur Verfügung stehen? Es han-
    delt sich um eine gemeinsame Leistung der Verkehrspo-
    litiker aus Bund und Ländern, wofür auch wir im Ver-
    kehrsausschuss des Deutschen Bundestages gekämpft
    haben.

    Während der Rede des Ministers und auch in der
    Rede des Kollegen Kindler kam immer wieder der Vor-
    wurf, dass so viele Mittel nach Bayern fließen würden.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Stimmt ja auch! Weil wir den CSU-Verkehrsminister hatten die letzten vier Jahre mit seinen Befehlen aus der Staatskanzlei!)


    Man darf aber nicht außer Acht lassen, wie es dazu
    kommt. Wir hatten vor wenigen Wochen die Diskussion
    darüber, dass Restmittel, dass Swingmittel nach Bayern
    und in andere Bundesländer – auch in das rot-grün
    regierte Niedersachsen – geflossen sind. Wer hat Geld
    zurückgegeben? Baden-Württemberg beispielsweise hat
    erstmals Geld zurückgegeben, das dann in andere Län-
    der geflossen ist.


    (Max Straubinger [CDU/CSU]: Weil BadenWürttemberg grün-rot ist!)

    Nordrhein-Westfalen ist genau der gleiche Fall. Deswe-
    gen bitte erst einmal vor der eigenen Haustür kehren, be-
    vor immer solche Anschuldigungen kommen.


    (Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Jetzt will ich aber Baden-Württemberg nicht nur kriti-
    sieren, liebe Kollegen aus der Grünenfraktion. Kollege
    Kindler hat angesprochen, dass Bayern für den Bundes-
    verkehrswegeplan Projekte angemeldet hat, deren Reali-
    sierung, wenn es bei der gleichen Mittelausstattung
    bleibt, 160 Jahre brauchen wird. Ganz so straßenbau-
    feindlich scheint aber auch Baden-Württemberg nicht zu
    sein: Baden-Württemberg hat immerhin Projekte für
    112 Jahre angemeldet.


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da regiert die SPD leider mit! – Gegenruf des Abg. Max Straubinger [CDU/CSU]: Das ist grüne Politik!)


    Wenden Sie sich auch da bitte einmal an die eigenen
    Kollegen!

    Doch nun, meine Damen und Herren, will ich zu den
    eigentlichen Zukunftsthemen kommen, und dabei ist
    doch klar: Große Spielräume sind im vorliegenden
    Haushalt nicht vorhanden. Umso mehr begrüße ich es,
    dass sich dieser Verkehrshaushalt im Rahmen der beste-
    henden Möglichkeiten zu den Zukunftstechnologien im
    Mobilitätsbereich bekennt. Wir fordern und fördern al-
    ternative Antriebe.