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ID1803024900

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Metadaten
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    Plenarprotokoll 18/30 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 30. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 I n h a l t : Nachwahl des Staatsministers Michael Roth und der Staatsministerin Monika Grütters als ordentliche Mitglieder sowie der Herren Dr. Michael Roik und Klaus Schuck als stellvertretende Mitglieder für den Stiftungs- rat der Stiftung Flucht, Vertreibung, Ver- söhnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 B Wahl des Abgeordneten Dr. Andreas Schockenhoff als stellvertretendes Mitglied für die Parlamentarische Versammlung des Europarates . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 B Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 D b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 D Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2436 B Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2437 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2441 A Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2442 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 2444 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2445 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2445 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2448 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2449 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2450 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 2451 B Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2452 C Dr. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2453 D Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2455 A Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2456 D Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2459 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2461 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 2462 B Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2463 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2465 D Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2467 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2469 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 2470 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2472 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2473 C Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2475 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2476 C Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2478 A Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2479 A Tagesordnungspunkt 7: a) Antrag des Bundesministeriums der Fi- nanzen: Entlastung der Bundesregie- rung für das Haushaltsjahr 2012: – Vorlage der Haushaltsrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2012 – Drucksache 17/14009 . . . . . . . . . . . . . . . . 2480 C b) Antrag des Bundesministeriums der Fi- nanzen: Entlastung der Bundesregie- rung für das Haushaltsjahr 2012: – Vorlage der Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2012 – Drucksache 17/14010 . . . . . . . . . . . . . . . . 2480 C c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sozialbericht 2013 Drucksache 17/14332 . . . . . . . . . . . . . . . . 2480 C d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zu Aus- gangslage und Perspektiven der Post- 2015-Agenda für nachhaltige Entwick- lung – Gemeinsame globale Herausfor- derungen, Interessen und Ziele Drucksache 17/14667 (neu) . . . . . . . . . . . 2480 D e) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Eingliederungsbericht 2012 der Bun- desagentur für Arbeit Drucksache 18/104 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2480 D f) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheitengeschehen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2012 Drucksache 18/179 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2481 A Tagesordnungspunkt 8: a) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bil- dung der Kommission „Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ – Verantwor- tung für nachfolgende Generationen übernehmen Drucksache 18/1068 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2481 B b) Antrag der Abgeordneten Hubertus Zdebel, Eva Bulling-Schröter, Ralph Lenkert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Atommüll-Endla- gersuche vom Kopf auf die Füße stellen Drucksache 18/1069 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2481 B c)–i) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 33, 34, 35, 36, 37, 38 und 39 zu Peti- tionen Drucksachen 18/985, 18/986, 18/987, 18/988, 18/989, 18/990, 18/991 . . . . . . . . . . . . . . . 2481 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt a) Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirt- schaft und Energie zu dem Antrag der Ab- geordneten Kerstin Andreae, Oliver Krischer, Katharina Dröge, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Wettbewerbs- fähigkeit durch Innovation und Zukunftsinvestitionen sichern Drucksachen 18/493, 18/794 . . . . . . . . . . 2482 A b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 40, 41, 42, 43 und 44 zu Petitionen Drucksachen 18/1098, 18/1099, 18/1100, 18/1101, 18/1102 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2482 B Tagesordnungspunkt 5: a) Wahl der Mitglieder der „Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfall- stoffe“ gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Num- mer 1 und 2, Satz 3 des Standortaus- wahlgesetzes Drucksache 18/1070 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2482 D b) Wahl der Mitglieder der „Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfall- stoffe“ gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Num- mer 3, Satz 4 und 5 des Standortaus- wahlgesetzes Drucksache 18/1071 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2483 A Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 III b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2483 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2485 B Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 2486 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2488 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 2490 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2492 C Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 2493 A Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2494 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2495 D Dr. Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2497 B Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2499 C Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2500 D Gülistan Yüksel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2502 A Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2503 A Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2504 C Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2505 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2506 B Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2506 C Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2506 D Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2509 A Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2510 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2512 C Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2513 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2514 B Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 2515 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2516 A Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2517 B Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2519 A Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2520 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2521 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2522 B Karin Maag (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2523 C Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2524 D Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2525 B Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . 2526 B Tagesordnungspunkt 6: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Entsendung be- waffneter deutscher Streitkräfte zur Beteiligung an der Europäischen Überbrückungsmission in der Zentral- afrikanischen Republik (EUFOR RCA) auf Grundlage der Beschlüsse 2014/73/ GASP sowie 2014/183/GASP des Rates der Europäischen Union vom 10. Fe- bruar 2014 und vom 1. April 2014 in Verbindung mit den Resolutionen 2127 (2013) und 2134 (2014) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 5. De- zember 2013 und vom 28. Januar 2014 Drucksachen 18/1081, 18/1095. . . . . . . . . 2526 D – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/1097 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2527 A Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2527 A Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2528 B Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . . 2529 B Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2530 B Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 2531 C Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . 2532 C Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2533 C Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2534 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2534 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 2535 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2538 C Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr IV Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2535 C Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2536 B Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2540 B Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2541 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2544 A Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . 2545 A Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2546 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2547 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2548 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2550 B Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2552 C Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2554 A Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2555 A Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2556 B Gabriele Schmidt (Ühlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2557 A Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2558 B Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz, Bau und Reaktorsicherheit Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2560 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2562 C Christian Haase (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2563 C Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2565 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 2567 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2568 B Dr. Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2569 C Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2571 B Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2572 A Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2573 B Carsten Müller (Braunschweig) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2574 B Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2575 C Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2576 B Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 2577 D Steffen Kanitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2579 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2580 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2581 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Julia Verlinden, Peter Meiwald, Corinna Rüffer (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zu: – Wahl der Mitglieder der „Kommission La- gerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ ge- mäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 1 und 2, Satz 3 des Standortauswahlgesetzes – Wahl der Mitglieder der „Kommission La- gerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ ge- mäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3, Satz 4 und 5 des Standortauswahlgesetzes (Tagesordnungspunkte 5 a und 5 b) . . . . . . . . 2581 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 2431 (A) (C) (D)(B) 30. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 2581 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 10.04.2014 Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.04.2014 Bareiß, Thomas CDU/CSU 10.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 10.04.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 10.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 10.04.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 10.04.2014 Fograscher, Gabriele SPD 10.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 10.04.2014 Groß, Michael SPD 10.04.2014 Held, Marcus SPD 10.04.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 10.04.2014 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.04.2014 Dr. Lengsfeld, Philipp CDU/CSU 10.04.2014 Dr. Lindner, Tobias BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.04.2014 Poschmann, Sabine SPD 10.04.2014 Post (Minden), Achim SPD 10.04.2014 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 10.04.2014 Rawert, Mechthild SPD 10.04.2014 Rüthrich, Susann SPD 10.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 10.04.2014 Schwabe, Frank SPD 10.04.2014 Thönnes, Franz SPD 10.04.2014 de Vries, Kees CDU/CSU 10.04.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 10.04.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 10.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 10.04.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 10.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 10.04.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Julia Verlinden, Peter Meiwald und Corinna Rüffer (alle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zu: – Wahl der Mitglieder der „Kommission La- gerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ ge- mäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 1 und 2, Satz 3 des Standortauswahlgesetzes – Wahl der Mitglieder der „Kommission La- gerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ ge- mäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3, Satz 4 und 5 des Standortauswahlgesetzes (Tagesordnungspunkte 5 a und 5 b) Die Aufsetzung des Tagesordnungspunktes „Wahl der Mitglieder der Kommission“ zum jetzigen Zeitpunkt halten wir für verfrüht. Die Einsetzung der Kommission ohne benannte Vertreterinnen der Umweltverbände und Initiativen finden wir problematisch und stimmen des- wegen bei Tagesordnungspunkt 5 a und 5 b mit Enthal- tung. Die Kommission „Lagerung hoch radioaktiver Abfall- stoffe“ soll laut § 3 Standortauswahlgesetz – StandAG – das Standortauswahlverfahren für Atommüll vorberei- ten. Sie soll aus 33 Mitgliedern bestehen, davon zwei Vertreterinnen von Umweltverbänden. Die heute dem Bundestag zur Abstimmung vorgelegte Drucksache zur Einsetzung der Kommission und Wahl der Mitglieder enthält keine Namen von Vertreterinnen der Umweltver- bände. Ziel der Kommission sollte es sein, einen gesell- schaftlichen Dialogprozess zur Atommüllendlagerfrage zu begleiten, das StandAG zu evaluieren sowie Entschei- dungsgrundlagen und Handlungsempfehlungen zum wei- teren Verfahren der Endlagersuche zu erarbeiten. Ohne Vertreterinnen der Umweltverbände ist die Kommission Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 2582 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 (A) (C) (B) für diese Aufgaben nicht ausreichend legitimiert und die gesellschaftliche Akzeptanz für die Ergebnisse der Kom- mission nicht zu erwarten. In den letzten Wochen und Monaten hat – sehr spät – ein konstruktiver Kommunikationsprozess zwischen Umwelt- verbänden, Initiativen, Bundestagsfraktionen, Vertreterin- nen und Vertretern der Bundesländer und dem Bundesum- weltministerium begonnen. Dieser Prozess hatte zum Ziel, gegenseitiges Verständnis zu entwickeln und Rahmenbe- dingungen für eine aktive Mitarbeit der Umweltverbände in der Kommission zu schaffen. In diesem Zusammen- hang haben die Umweltverbände und Initiativen – zum Beispiel auf der Tagung „Atommüll ohne Ende – Auf der Suche nach einem besseren Umgang“ am 28./29. März 2014 in Berlin – Anforderungen formuliert, wie ein transparentes und offenes Verfahren zur Endlagersuche Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K und wie ein sinnvoller Arbeitsprozess der Kommission aussehen könnte. Diese Hinweise sind relevant für die notwendige gesellschaftliche Akzeptanz, für die Schaf- fung von Vertrauen in einen Neustart der Endlagersuche. Der Dialogprozess zwischen Politik und Umweltbe- wegung hat in der Zwischenzeit einiges bewirkt, ist je- doch noch nicht abgeschlossen und hat bisher nicht dazu geführt, dass die für die Umweltverbände und Initiativen reservierten Sitze in der Kommission von diesen mit Personalvorschlägen besetzt wurden. Der Dialogprozess ist also leider noch nicht als erfolgreich beendet zu be- werten und sollte demnach fortgesetzt werden, bis mit den Umweltverbänden und Initiativen deren Form der Mitarbeit geklärt werden konnte. Erst dann kann eine Einsetzung der Kommission unter weitestgehender ge- sellschaftlicher Legitimation sinnvoll erfolgen. ö (D) kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 ln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 30. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP 7 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 8, ZP a-f Abschließende Beratungen ohne Aussprache TOP 5 Gremienwahlen (Standortauswahlgesetz) Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 15 Gesundheit TOP 6 Bundeswehreinsatz EUFOR RCA (Zentralafrik. Rep.) Epl 11 Arbeit und Soziales Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Weitere Wortmeldungen zu diesem Einzelplan liegen

    nicht vor.

    Wir kommen schließlich zum Geschäftsbereich des
    Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau
    und Reaktorsicherheit, Einzelplan 16.

    Ich bitte, die notwendigen Umgruppierungen in den
    Fraktionen möglichst zügig vorzunehmen und die ent-
    sprechende Aufmerksamkeit herzustellen.


    (Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Kein Interesse an der Umwelt!)


    Nachdem auch die Zugangswege zum Rednerpult
    wieder frei sind, hat die Bundesministerin Dr. Barbara
    Hendricks das Wort.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Um-
    welt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit:

    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Umwelt- und Naturschutz, Stadtentwicklung und Bauen,
    gebündelt in einem Bundesministerium – das gab es
    noch nie. Es gab also noch nie einen Haushaltsentwurf
    für ein solches Haus. Deshalb freue ich mich, Ihnen
    heute Abend einige interessante Neuigkeiten vorstellen
    zu können.

    In der vergangenen Woche wurde in Japan der zweite
    Teil des neuen Sachstandsberichtes des Weltklimarates
    IPCC verabschiedet. Der Bericht bestätigt, dass bei un-
    verändertem Wachstum der Emissionen mit einem glo-
    balen Temperaturanstieg von 4 Grad Celsius gegenüber
    vorindustriellem Niveau gerechnet werden muss und
    dass daraus sehr hohe Risiken für Mensch, Gesellschaft
    und Ökosysteme resultieren – eine Welt, die wir uns gar
    nicht mehr vorstellen können. In dieser Woche tagt der
    IPCC in Berlin, um den dritten Teil des Berichts zu ver-
    abschieden, der sich mit den Handlungsmöglichkeiten
    im Klimaschutz befasst, also auch mit den Anpassungs-
    möglichkeiten beim Klimawandel.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Klimaschutz
    steht bei mir ganz oben auf der umweltpolitischen
    Agenda. Die Bundesregierung steht zur Umsetzung der
    Kopenhagen-Zusage. Im Hinblick auf den BMUB-Haus-
    halt schlägt sich das unter anderem darin nieder, dass wir
    die internationale Klimaschutzinitiative auf erhöhtem
    Niveau von rund 309 Millionen Euro fortführen,

    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Insgesamt sinkt es aber! Insgesamt wird alles gekürzt!)


    um weltweit Klima- und Biodiversitätsprojekte in
    Entwicklungs- und Schwellenländern zu fördern. Ein
    schönes Beispiel ist ein deutsch-britisches Programm,
    das mehrere Partnerländer dabei unterstützt, den Über-
    gang zu einer emissionsarmen Entwicklung zu meistern.
    Internationale Klimaschutzfinanzierung ist ein entschei-
    dender Hebel im Hinblick auf ein ambitioniertes, neues
    Klimaabkommen 2015 in Paris.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Darüber hinaus sind die bisher im Sondervermögen
    „Energie- und Klimafonds“ für den internationalen
    Klimaschutz vorgesehenen Mittel jetzt in den Haushal-
    ten des BMUB und des BMZ veranschlagt. Der BMUB-
    Anteil beträgt fast 190 Millionen Euro.

    Wir müssen verstärkt daran arbeiten, dass wir auch
    unsere ehrgeizigen nationalen Klimaschutzziele errei-
    chen. Ich werde in den nächsten Wochen erste Eck-
    punkte des Aktionsprogramms Klimaschutz 2020 an
    meine Ressortkollegen versenden. In einer ressortüber-
    greifenden Arbeitsgruppe werden wir auf der Basis die-
    ser Eckpunkte die konkreten Maßnahmen verabreden
    und sie im Herbst im Kabinett verabschieden. Ich
    glaube, dass wir uns da alle gemeinsam noch viele Ge-
    danken machen müssen und das nicht ohne Widerstände
    gehen wird.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, bei aller Ambition:
    Der Klimawandel ist im Gange, und er wird auch hier in
    Deutschland verstärkte Auswirkungen haben. Wir haben
    deshalb die Mittel des noch recht jungen Programms zur
    Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an den Kli-
    mawandel noch einmal um 1 Million Euro auf nunmehr
    4 Millionen Euro erhöht. Damit werden insbesondere in-
    novative und modellhafte Projekte auf regionaler und
    kommunaler Ebene gefördert.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Die Zuständigkeit für die Energiewende ist, wie Sie
    wissen, auf den Bundeswirtschaftsminister übergegan-
    gen. Die bisher im BMUB-Haushalt veranschlagten
    Programmmittel für erneuerbare Energien sowie der
    Beitrag für die Internationale Organisation für Erneuer-
    bare Energien, IRENA, sind deshalb in einem Umfang
    von rund 425 Millionen Euro in den Haushalt des Bun-
    deswirtschaftsministeriums umgesetzt worden. Die ge-
    änderte Veranschlagung ist der wesentliche Grund dafür,
    dass die insgesamt veranschlagten Programmmittel für
    die Bereiche Umwelt- und Naturschutz, Klimaschutz so-
    wie Reaktorsicherheit und Strahlenschutz gegenüber
    2013 um rund ein Viertel auf nunmehr gut 605 Millionen
    Euro sinken.

    Selbstverständlich bleibt die Energiewende für mein
    Haus weiterhin ein wichtiges Thema.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben da nichts zu sagen!)






    Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks


    (A) (C)



    (D)(B)

    Die Energiewende kann nur erfolgreich sein, wenn wir
    dabei auch die vielfältigen Aspekte des Umwelt- und
    Klimaschutzes berücksichtigen und sie umweltverträg-
    lich gestalten. Die ökologische Begleitforschung war
    insoweit schon bisher eine Aufgabe des BMUB, die al-
    lerdings aus den Programmmitteln für erneuerbare Ener-
    gien finanziert wurde. Deshalb sind von den zum Bun-
    deswirtschaftsministerium umgesetzten Mitteln für die
    erneuerbaren Energien dennoch 8 Millionen Euro im
    BMUB-Haushalt verblieben und nunmehr im Umwelt-
    forschungsplan veranschlagt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    In diesen Kontext sind auch die Leistungen des neuen
    Kompetenzzentrums „Naturschutz und Energiewende“
    einzuordnen, dessen Einrichtung im Koalitionsvertrag
    vereinbart wurde. Hier geht es insbesondere darum, bei
    Interessenkonflikten zwischen dem Ausbau der erneuer-
    baren Energien und dem Naturschutz unter Bereit-
    stellung besonderer fachlicher Expertise zu einer Ver-
    sachlichung beizutragen und Konfliktvermeidung zu
    betreiben.

    Meine liebe Kolleginnen und Kollegen, beim Thema
    kerntechnische Entsorgung sind wir mittlerweile auf ei-
    nem guten Weg. Ich freue mich, dass wir uns hier und
    heute mit der Kommission „Lagerung hochradioaktiver
    Abfallstoffe“ befasst und uns auf eine Doppelspitze ver-
    ständigt haben. Ich denke, dies ist für alle Beteiligten
    durchaus eine nicht nur tragfähige, sondern gute Lösung,
    die die Chance einer fairen und zielführenden Kommis-
    sionsarbeit eröffnet.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Für die wichtige Aufgabe als Brückenbauer wünsche
    ich Frau Kollegin Heinen-Esser und Herrn Kollegen
    Michael Müller eine glückliche Hand.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich werde in diesem Jahr das neue Bundesamt für
    kerntechnische Entsorgung errichten. Mit dem BMUB-
    Haushalt 2014 sind die Voraussetzungen für den Beginn
    der Arbeit geschaffen worden.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, bei den Endlagern
    können wir die Ausgaben um etwas mehr als 56 Millio-
    nen Euro absenken. Der Ansatz für das Projekt Gorleben
    wird um 36 Millionen Euro auf nunmehr 40 Millionen
    Euro abgesenkt. Dies entspricht der Schätzung des in
    2014 anfallenden Aufwandes für die verbleibenden
    Rest- und Übergangsarbeiten.

    Für die Schachtanlage Asse veranschlagen wir etwas
    mehr als 121 Millionen Euro, das sind rund 20 Millionen
    Euro weniger als 2013. Die Absenkung trägt einerseits
    den bestehenden Unwägbarkeiten und andererseits der
    Möglichkeit Rechnung, den gegebenenfalls entstehen-
    den Mehrbedarf zu decken. Die Ansätze für die Projekte
    Konrad und Morsleben werden unverändert fortge-
    schrieben: Schacht Konrad mit 200 Millionen Euro und
    Morsleben mit 50 Millionen Euro. Das sind die aktuellen
    Kosten der Hinterlassenschaft der sogenannten friedli-
    chen Nutzung der Kernenergie.

    Lassen Sie mich nun zum Bereich Bauen und Stadt-
    entwicklung kommen. Wir wollen diesen Bereich wieder
    stärker in den Fokus der Bundespolitik stellen. Ein
    Schwerpunkt meines Hauses wird darin bestehen, die
    Städte zukunftsfähiger zu machen und sie in ihrer Ent-
    wicklung zu unterstützen. Wir wollen lebenswerte
    Städte, in denen auch in Zukunft Menschen aller Ein-
    kommensgruppen, jeden Alters und auch jeder Herkunft
    nicht nur nebeneinander, sondern miteinander leben kön-
    nen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ab sofort wird es auch darum gehen, den Bereich Bau
    und Stadtentwicklung sehr viel stärker als bisher mit
    dem Umwelt- und Naturschutz zu verbinden. Dazu bie-
    tet die jetzt bestehende Bündelung der Aufgaben unter
    einem Dach eine gute Chance. Städte sind die zentralen
    Orte der ökologischen Modernisierung unserer Gesell-
    schaft und des sozialen Ausgleichs.

    Die Mittel für Wohnungswesen und Städtebau sowie
    Hochbau und Fördermaßnahmen in Berlin und Bonn
    stellen mit insgesamt knapp 2,2 Milliarden Euro rund
    60 Prozent des neuen gesamten BMUB-Haushaltes dar.
    Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Bauleute haben
    zwar relativ viel Geld mitgebracht, aber außer bei der
    Städtebauförderung, für die uns in der Tat neue Mittel
    zur Verfügung stehen, ist natürlich alles andere in Pro-
    jekten verplant:


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und da noch gekürzt!)


    Bundesnachrichtendienst, Botschaft in Washington,
    Deutsche Schule in Spanien usw. Diese Projekte sind im
    Gange, und wir können nicht frei über das frische Geld
    verfügen. Es hört sich nach mehr an, als es ist. Die Auf-
    gaben sind natürlich trotzdem schön und herausfordernd.

    Also: Die Mittel für die Städtebauförderung werden
    deutlich aufgestockt. Gegenüber dem ersten Regierungs-
    entwurf sehen wir bereits in diesem Jahr eine Erhöhung
    um über 12 Millionen Euro auf nunmehr 399 Millionen
    Euro vor. Das Gesamtvolumen 2014 wird auf 700 Mil-
    lionen Euro erhöht, eine, wie ich finde, sehr richtige und
    weitsichtige Entscheidung der Koalition.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir wissen, dass die Anzahl haushaltsschwacher
    Kommunen in den letzten Jahren zugenommen hat.
    Unser Ziel ist es, Kommunen und Regionen wieder
    handlungsfähig zu machen. Das können wir durch die
    Aufstockung der Bundesmittel für die Städtebauförde-
    rung jetzt deutlich besser tun. Das Geld wird in Städte
    und Gemeinden aller Größenordnungen fließen, in
    Metropolen ebenso wie in kleinere Gemeinden im länd-
    lichen Raum.





    Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks


    (A) (C)



    (D)(B)

    Für den Programmtitel „Soziale Stadt“ stehen Mittel
    in Höhe von 150 Millionen Euro zur Verfügung. Ge-
    meinsam mit den Ländern fördern wir damit benachtei-
    ligte Stadtquartiere. Sie sollen städtebaulich aufgewertet
    werden, indem zum Beispiel Begegnungsorte oder
    Anlaufstellen geschaffen oder ausgebaut werden. Auch
    öffentliche Plätze sollen sicher und lebenswert gestaltet
    werden. Ich halte es für eine zentrale Zukunftsaufgabe
    ganz allgemein, aber insbesondere auch für mein
    Ressort, lebenswerte Wohnquartiere zu schaffen und das
    soziale Miteinander zu gestalten.

    Wie Sie sehen: Es tut sich etwas in der Städtebauför-
    derung. Wir wollen nicht, dass Kommunen hinten
    runterfallen. Wir wollen Chancengerechtigkeit, und wir
    wollen eine soziale Stadtentwicklung in Deutschland
    vorantreiben. Dazu gehören auch die im BMUB-
    Haushalt veranschlagten Mittel zur nationalen Kofinan-
    zierung des neuen ESF-Bundesprogramms „Bildung,
    Wirtschaft, Arbeit im Quartier“ mit einem Gesamtvolu-
    men von fast 65 Millionen Euro.

    Wir werden das Wohngeld überarbeiten. – Ich will es
    jetzt etwas kürzen.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben es auch gekürzt! – Ute Vogt [SPD]: Nicht das Wohngeld, sondern die Rede!)


    – Nein, ich will nicht das Wohngeld kürzen, sondern den
    Redefluss kürzen.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir haben uns das vorgenommen. Wir müssen dies mit
    den Ländern verabreden. Die Änderung sehen wir für
    2015 vor. Auch die Wohnungsbauprämie wird ange-
    passt.

    Ich würde es außerdem sehr begrüßen, wenn die
    erneute Auflage eines Programms für altersgerechtes
    Umbauen möglich gemacht werden könnte. Neben der
    Novellierung des Wohngeldes wird dieses Programm ein
    wichtiger Punkt sein,


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE])


    der spätestens bei der Aufstellung des Haushalts 2015 zu
    erörtern sein wird.

    Der Ihnen heute vorliegende Haushalt des Bundes-
    ministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak-
    torsicherheit ist mit den Haushalten der Vorjahre natür-
    lich nicht mehr vergleichbar. Dies liegt nicht nur daran,
    dass er erstmals und vollständig in der vom Haushalts-
    ausschuss initiierten neuen Struktur erstellt worden ist.
    Prägend sind vielmehr der neue Zuschnitt meines Hau-
    ses und die Übertragung umfangreicher neuer Zustän-
    digkeiten. Das Gesamtvolumen liegt jetzt insgesamt bei
    über 3,6 Milliarden Euro und hat sich im Vergleich zum
    Haushalt 2013 mehr als verdoppelt. Das spiegelt den ge-
    wachsenen Aufgabenbereich wider.
    Umweltschutz und sozialen Ausgleich, die Belange
    der Städte und der schutzbedürftigen Landschaft und der
    Natur zusammenzudenken und danach zu handeln, das
    bedeutet, nachhaltige Entwicklung ernst zu nehmen,
    nachhaltige Entwicklung im besten Sinne. Dafür ist
    mein Haus jetzt gut aufgestellt.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Ralph Lenkert für die Frak-

tion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ralph Lenkert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geehrte Damen und

    Herren! Frau Umweltministerin Hendricks, ehrlich: Wir
    hatten Hoffnungen in Ihre Umwelt- und Klimapolitik ge-
    setzt. Ich befasse mich in meiner Rede mit dem Klima-
    und Umweltteil. Dazu muss ich sagen: Ich höre Ihre
    Worte wohl; allein, mir fehlt der Glaube. Zwei Beispiele:

    Erstens: Klimaschutz. Der weltweite Kohlendioxid-
    ausstoß stieg auf Rekordniveau. Deutschland hat 1 Pro-
    zent der Weltbevölkerung, verursacht aber fast 3 Prozent
    des Kohlendioxidausstoßes. Und was planen Sie im
    Haushalt? Kürzung der Mittel für die Nationale Klima-
    schutzinitiative um ein Drittel, Kürzung der Mittel für
    den Waldklimafonds um die Hälfte, Kürzung des Ener-
    gieeffizienzfonds um 43 Prozent. Im Haushalt sind
    400 Millionen Euro weniger für den Schutz des Klimas
    und für den Schutz von Menschen vor den Folgen des
    Klimawandels vorgesehen. Sorry, aber wenn Sie ange-
    sichts dessen mit einer Erhöhung des CO2-Gebäude-
    sanierungsprogramms um 33 Millionen Euro daherkom-
    men, ist das einfach nur noch peinlich.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Jetzt komme ich zu Ihrem Lieblingskind, zur strom-
    intensiven Großindustrie. Sie stellt dank Ihres Haushalts-
    entwurfs und der Energiepläne von Herrn Gabriel schon
    mal den Sekt kalt. Statt 6,24 Cent je Kilowattstunde zahlt
    die stromintensive Großindustrie nur 0,05 Cent EEG-
    Umlage.


    (Karsten Möring [CDU/CSU]: Und sichert Arbeitsplätze!)


    Ein Tusch auf Union und SPD! Netzentgelte von durch-
    schnittlich 5 Cent je Kilowattstunde zahlen alle, außer
    der Großindustrie. Ein Tusch auf Union und SPD!
    Strompreise von unter 4,5 Cent je Kilowattstunde für die
    stromintensive Großindustrie. Darauf einen Tusch!


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Der Bäcker, die Rentnerin, der Arbeitslose, die Studen-
    tin, die kleinen und mittleren Firmen hingegen stöhnen
    über einen Strompreis von 30 Cent je Kilowattstunde.
    Die müssen für die stromintensive Industrie mitbezah-
    len. Eine Zugabe haben Sie noch: Für die energieinten-





    Ralph Lenkert


    (A) (C)



    (D)(B)

    sive Großindustrie, die derzeit unter einem Strompreis
    von unter 4,5 Cent leidet, planen Sie weitere 350 Millio-
    nen Euro Zuschuss aus dem Klimafonds;


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    klar, zum Ausgleich für Wettbewerbsnachteile. Als diese
    Unternehmen noch 6 Cent je Kilowattstunde bezahlten,
    als für 1 Tonne CO2 bei der fossilen Stromerzeugung
    noch jeweils 14 Euro in den Strompreis eingepreist wur-
    den, da gab es diesen Zuschuss nicht. Heute, wo Vatten-
    fall, RWE, Eon und EnBW nur noch 3,60 Euro je Zertifi-
    kat, je Tonne CO2 bezahlen müssen, wo der Strompreis
    für Ihre Lieblinge bei unter 4,5 Cent liegt, zahlen Sie
    350 Millionen Euro für Wettbewerbsnachteile? Das ist
    Irrsinn. Stecken Sie diese Millionen besser in den Kli-
    maschutz!


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Zweitens: Hochwasser. 2002 war das Jahrhundert-
    hochwasser im Elbe-Gebiet – mit Rekordpegeln. 2013
    war das Jahrhunderthochwasser im Elbe-Gebiet – mit
    neuen Rekordpegeln. Häufigere Jahrhunderthochwasser
    zeugen vom Klimawandel.

    Beim Hochwasserschutz wird viel zu wenig getan. Im
    Juni 2013 kämpften die Menschen in Greiz, Gera und
    anderen Orten mit der Jahrhundertflut. Die Rundfunkan-
    stalten meldeten: Hochwasserwarnstufe 3 in Thüringen
    ausgerufen. – Das ist die höchste Stufe in Thüringen. Die
    Menschen in Sachsen-Anhalt, die flussabwärts wohnten,
    hörten: „Stufe 3“, und dachten sich: Kein Problem, erst ab
    Hochwasserstufe 4 wird es in Sachsen-Anhalt kritisch. –
    Dann stand das Wasser bereits in der Stube. Deshalb for-
    dert die Linke eine Koordinierung des Hochwasserschut-
    zes und eine Vereinheitlichung der Hochwasserwarnstu-
    fen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Der Saale-Orla-Kreis in Thüringen lebt vom Touris-
    mus an den Saaletalsperren. Die Touristen finden Tal-
    sperren mit hohem Wasserstand schöner. Beim Hoch-
    wasser 2013 fehlte dann dringend benötigter Stauraum.
    Dumm für Weißenfels und Halle an der Saale; die soffen
    ab. Stecken Sie die 350 Millionen Euro in die Einrich-
    tung von Überschwemmungsflächen, die Renaturierung
    von Feuchtgebieten – das ist übrigens gleichzeitig Natur-
    schutz –, abgestimmte technische Hochwasserschutz-
    maßnahmen und in eine gemeinsame Koordinierungs-
    stelle Hochwasserschutz.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Frau Ministerin, wir beide kennen die kritische Situa-
    tion in der Asse. Wir beide waren nach der Besichtigung
    erschüttert. Aber wieso kämpfen Sie nicht für die not-
    wendige Aufstockung der Gelder, um den Atommüll aus
    der Asse zu holen?


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Erst 2033 soll nach Ihrer Aussage die Bergung begin-
    nen – viel zu spät. Bei Ihrem Tempo sehe ich bei der
    Asse-Sanierung schwarz. Die Chancen für eine kom-
    plette Bergung des Atommülls sinken auf null.

    Nach Ihrem Haushaltsentwurf sehe ich beim vorbeu-
    genden Hochwasserschutz schwarz. Denn für die not-
    wendigen Maßnahmen gibt es null Euro. Die Nullnum-
    mer beim Klimaschutz sorgt beim Temperaturanstieg für
    schwarze Aussichten. Ihre Götzenanbetung, die schwarze
    Null, verhindert Umweltschutz und muss aufhören. In-
    vestieren Sie in die Umwelt! Davon haben auch Ihre
    Kinder etwas. Die Linke will beim Hochwasserschutz
    vorbeugen, den Klimaschutz vorantreiben und die Asse
    rechtzeitig sanieren. Sie können unsere Vorschläge gerne
    einarbeiten.


    (Beifall bei der LINKEN)