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ID1803000700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/30 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 30. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 I n h a l t : Nachwahl des Staatsministers Michael Roth und der Staatsministerin Monika Grütters als ordentliche Mitglieder sowie der Herren Dr. Michael Roik und Klaus Schuck als stellvertretende Mitglieder für den Stiftungs- rat der Stiftung Flucht, Vertreibung, Ver- söhnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 B Wahl des Abgeordneten Dr. Andreas Schockenhoff als stellvertretendes Mitglied für die Parlamentarische Versammlung des Europarates . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 B Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 D b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 D Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2436 B Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2437 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2441 A Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2442 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 2444 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2445 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2445 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2448 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2449 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2450 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 2451 B Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2452 C Dr. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2453 D Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2455 A Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2456 D Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2459 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2461 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 2462 B Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2463 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2465 D Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2467 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2469 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 2470 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2472 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2473 C Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2475 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2476 C Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2478 A Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2479 A Tagesordnungspunkt 7: a) Antrag des Bundesministeriums der Fi- nanzen: Entlastung der Bundesregie- rung für das Haushaltsjahr 2012: – Vorlage der Haushaltsrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2012 – Drucksache 17/14009 . . . . . . . . . . . . . . . . 2480 C b) Antrag des Bundesministeriums der Fi- nanzen: Entlastung der Bundesregie- rung für das Haushaltsjahr 2012: – Vorlage der Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2012 – Drucksache 17/14010 . . . . . . . . . . . . . . . . 2480 C c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sozialbericht 2013 Drucksache 17/14332 . . . . . . . . . . . . . . . . 2480 C d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zu Aus- gangslage und Perspektiven der Post- 2015-Agenda für nachhaltige Entwick- lung – Gemeinsame globale Herausfor- derungen, Interessen und Ziele Drucksache 17/14667 (neu) . . . . . . . . . . . 2480 D e) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Eingliederungsbericht 2012 der Bun- desagentur für Arbeit Drucksache 18/104 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2480 D f) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheitengeschehen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2012 Drucksache 18/179 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2481 A Tagesordnungspunkt 8: a) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bil- dung der Kommission „Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ – Verantwor- tung für nachfolgende Generationen übernehmen Drucksache 18/1068 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2481 B b) Antrag der Abgeordneten Hubertus Zdebel, Eva Bulling-Schröter, Ralph Lenkert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Atommüll-Endla- gersuche vom Kopf auf die Füße stellen Drucksache 18/1069 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2481 B c)–i) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 33, 34, 35, 36, 37, 38 und 39 zu Peti- tionen Drucksachen 18/985, 18/986, 18/987, 18/988, 18/989, 18/990, 18/991 . . . . . . . . . . . . . . . 2481 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt a) Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirt- schaft und Energie zu dem Antrag der Ab- geordneten Kerstin Andreae, Oliver Krischer, Katharina Dröge, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Wettbewerbs- fähigkeit durch Innovation und Zukunftsinvestitionen sichern Drucksachen 18/493, 18/794 . . . . . . . . . . 2482 A b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 40, 41, 42, 43 und 44 zu Petitionen Drucksachen 18/1098, 18/1099, 18/1100, 18/1101, 18/1102 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2482 B Tagesordnungspunkt 5: a) Wahl der Mitglieder der „Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfall- stoffe“ gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Num- mer 1 und 2, Satz 3 des Standortaus- wahlgesetzes Drucksache 18/1070 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2482 D b) Wahl der Mitglieder der „Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfall- stoffe“ gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Num- mer 3, Satz 4 und 5 des Standortaus- wahlgesetzes Drucksache 18/1071 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2483 A Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 III b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2483 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2485 B Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 2486 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2488 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 2490 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2492 C Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 2493 A Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2494 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2495 D Dr. Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2497 B Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2499 C Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2500 D Gülistan Yüksel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2502 A Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2503 A Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2504 C Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2505 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2506 B Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2506 C Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2506 D Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2509 A Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2510 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2512 C Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2513 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2514 B Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 2515 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2516 A Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2517 B Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2519 A Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2520 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2521 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2522 B Karin Maag (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2523 C Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2524 D Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2525 B Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . 2526 B Tagesordnungspunkt 6: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Entsendung be- waffneter deutscher Streitkräfte zur Beteiligung an der Europäischen Überbrückungsmission in der Zentral- afrikanischen Republik (EUFOR RCA) auf Grundlage der Beschlüsse 2014/73/ GASP sowie 2014/183/GASP des Rates der Europäischen Union vom 10. Fe- bruar 2014 und vom 1. April 2014 in Verbindung mit den Resolutionen 2127 (2013) und 2134 (2014) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 5. De- zember 2013 und vom 28. Januar 2014 Drucksachen 18/1081, 18/1095. . . . . . . . . 2526 D – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/1097 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2527 A Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2527 A Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2528 B Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . . 2529 B Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2530 B Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 2531 C Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . 2532 C Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2533 C Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2534 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2534 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 2535 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2538 C Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr IV Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2535 C Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2536 B Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2540 B Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2541 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2544 A Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . 2545 A Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2546 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2547 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2548 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2550 B Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2552 C Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2554 A Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2555 A Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2556 B Gabriele Schmidt (Ühlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2557 A Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2558 B Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz, Bau und Reaktorsicherheit Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2560 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2562 C Christian Haase (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2563 C Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2565 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 2567 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2568 B Dr. Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2569 C Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2571 B Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2572 A Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2573 B Carsten Müller (Braunschweig) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2574 B Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2575 C Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2576 B Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 2577 D Steffen Kanitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2579 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2580 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2581 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Julia Verlinden, Peter Meiwald, Corinna Rüffer (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zu: – Wahl der Mitglieder der „Kommission La- gerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ ge- mäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 1 und 2, Satz 3 des Standortauswahlgesetzes – Wahl der Mitglieder der „Kommission La- gerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ ge- mäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3, Satz 4 und 5 des Standortauswahlgesetzes (Tagesordnungspunkte 5 a und 5 b) . . . . . . . . 2581 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 2431 (A) (C) (D)(B) 30. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 2581 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 10.04.2014 Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.04.2014 Bareiß, Thomas CDU/CSU 10.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 10.04.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 10.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 10.04.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 10.04.2014 Fograscher, Gabriele SPD 10.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 10.04.2014 Groß, Michael SPD 10.04.2014 Held, Marcus SPD 10.04.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 10.04.2014 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.04.2014 Dr. Lengsfeld, Philipp CDU/CSU 10.04.2014 Dr. Lindner, Tobias BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.04.2014 Poschmann, Sabine SPD 10.04.2014 Post (Minden), Achim SPD 10.04.2014 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 10.04.2014 Rawert, Mechthild SPD 10.04.2014 Rüthrich, Susann SPD 10.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 10.04.2014 Schwabe, Frank SPD 10.04.2014 Thönnes, Franz SPD 10.04.2014 de Vries, Kees CDU/CSU 10.04.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 10.04.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 10.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 10.04.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 10.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 10.04.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Julia Verlinden, Peter Meiwald und Corinna Rüffer (alle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zu: – Wahl der Mitglieder der „Kommission La- gerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ ge- mäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 1 und 2, Satz 3 des Standortauswahlgesetzes – Wahl der Mitglieder der „Kommission La- gerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ ge- mäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3, Satz 4 und 5 des Standortauswahlgesetzes (Tagesordnungspunkte 5 a und 5 b) Die Aufsetzung des Tagesordnungspunktes „Wahl der Mitglieder der Kommission“ zum jetzigen Zeitpunkt halten wir für verfrüht. Die Einsetzung der Kommission ohne benannte Vertreterinnen der Umweltverbände und Initiativen finden wir problematisch und stimmen des- wegen bei Tagesordnungspunkt 5 a und 5 b mit Enthal- tung. Die Kommission „Lagerung hoch radioaktiver Abfall- stoffe“ soll laut § 3 Standortauswahlgesetz – StandAG – das Standortauswahlverfahren für Atommüll vorberei- ten. Sie soll aus 33 Mitgliedern bestehen, davon zwei Vertreterinnen von Umweltverbänden. Die heute dem Bundestag zur Abstimmung vorgelegte Drucksache zur Einsetzung der Kommission und Wahl der Mitglieder enthält keine Namen von Vertreterinnen der Umweltver- bände. Ziel der Kommission sollte es sein, einen gesell- schaftlichen Dialogprozess zur Atommüllendlagerfrage zu begleiten, das StandAG zu evaluieren sowie Entschei- dungsgrundlagen und Handlungsempfehlungen zum wei- teren Verfahren der Endlagersuche zu erarbeiten. Ohne Vertreterinnen der Umweltverbände ist die Kommission Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 2582 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 (A) (C) (B) für diese Aufgaben nicht ausreichend legitimiert und die gesellschaftliche Akzeptanz für die Ergebnisse der Kom- mission nicht zu erwarten. In den letzten Wochen und Monaten hat – sehr spät – ein konstruktiver Kommunikationsprozess zwischen Umwelt- verbänden, Initiativen, Bundestagsfraktionen, Vertreterin- nen und Vertretern der Bundesländer und dem Bundesum- weltministerium begonnen. Dieser Prozess hatte zum Ziel, gegenseitiges Verständnis zu entwickeln und Rahmenbe- dingungen für eine aktive Mitarbeit der Umweltverbände in der Kommission zu schaffen. In diesem Zusammen- hang haben die Umweltverbände und Initiativen – zum Beispiel auf der Tagung „Atommüll ohne Ende – Auf der Suche nach einem besseren Umgang“ am 28./29. März 2014 in Berlin – Anforderungen formuliert, wie ein transparentes und offenes Verfahren zur Endlagersuche Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K und wie ein sinnvoller Arbeitsprozess der Kommission aussehen könnte. Diese Hinweise sind relevant für die notwendige gesellschaftliche Akzeptanz, für die Schaf- fung von Vertrauen in einen Neustart der Endlagersuche. Der Dialogprozess zwischen Politik und Umweltbe- wegung hat in der Zwischenzeit einiges bewirkt, ist je- doch noch nicht abgeschlossen und hat bisher nicht dazu geführt, dass die für die Umweltverbände und Initiativen reservierten Sitze in der Kommission von diesen mit Personalvorschlägen besetzt wurden. Der Dialogprozess ist also leider noch nicht als erfolgreich beendet zu be- werten und sollte demnach fortgesetzt werden, bis mit den Umweltverbänden und Initiativen deren Form der Mitarbeit geklärt werden konnte. Erst dann kann eine Einsetzung der Kommission unter weitestgehender ge- sellschaftlicher Legitimation sinnvoll erfolgen. ö (D) kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 ln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 30. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP 7 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 8, ZP a-f Abschließende Beratungen ohne Aussprache TOP 5 Gremienwahlen (Standortauswahlgesetz) Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 15 Gesundheit TOP 6 Bundeswehreinsatz EUFOR RCA (Zentralafrik. Rep.) Epl 11 Arbeit und Soziales Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Oliver Krischer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Bundesminister Gabriel, Sie sollten sich wirklich
    einmal fragen, wo Sie stehen. Wenn Sie von Herrn
    Fuchs, der uns hier etwas davon erzählt, dass man da un-
    ten Strompreise erhöhen müsse, der hier energiepoliti-
    sche Märchen verbreitet, über den grünen Klo,


    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Michael Grosse-Brömer [CDU/ CSU]: Was ist das „grüne Klo“? – Volker Kauder [CDU/CSU]: Genau! Das ist das „grüne Klo“!)


    Klee gelobt werden, dann müssen Sie sich doch einmal
    fragen, wo Sie stehen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das ist heuteshow! – Volker Kauder [CDU/CSU]: Das ist heute-show, das „grüne Klo“!)


    Das finde ich erschütternd.

    Herr Gabriel, Sie haben davon geredet, Sie wollten
    den Ausbau der erneuerbaren Energien marktwirtschaft-
    lich gestalten, Sie wollten ihn planbar machen. Das, was
    ich in dem von Ihnen vorgelegten Gesetzentwurf finde,
    ist Abwürgen der Photovoltaik, das ist Abwürgen der
    Bioenergie. Es wäre auch zum Abwürgen der Windener-
    gie gekommen, wenn die Bundesländer das nicht am
    Ende verhindert hätten. Darüber können sich die Bun-
    desländer freuen, und dafür sollten wir sie loben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Widerspruch bei Abgeordneten der CDU/CSU – Max Straubinger [CDU/CSU]: Das kommt dann alles ins „grüne Klo“!)


    Ich sage es noch einmal in aller Deutlichkeit: Im Bun-
    desrat ist der dümmste Irrsinn verhindert worden. Es ist
    verhindert worden, dass wir ausgerechnet die preiswer-
    teste Form, Strom zu erzeugen – das ist preiswerter als
    mit neuen Kohle- oder Gaskraftwerken – ausbremsen
    und deckeln. Jetzt gibt es wenigstens eine Perspektive.
    Das ist ein Erfolg, den wir Ihnen abgerungen haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Aber dabei belassen Sie es ja nicht. Sie lassen sich
    von diesem energiepolitischen Amokläufer, Herrn
    Seehofer, erpressen


    (Max Straubinger [CDU/CSU]: Das nehmen Sie zurück, gell?)


    und ändern jetzt das Bundesbaugesetz so, dass Wind-
    energieanlagen in Zukunft einen Abstand von 2 000 Me-
    tern von der Wohnbebauung haben müssen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Damit verhindern Sie jede Windenergieanlage in
    Deutschland. – Dass Sie klatschen, zeigt, was Sie wol-
    len: Sie wollen auch in diesem Bereich die Energie-
    wende abwürgen.


    (Max Straubinger [CDU/CSU]: Sie kämpfen doch immer für Abstand)

    Sie wollen keine Stromleitungen und das Ganze letztlich
    beenden. Das ist Ihre Botschaft, wenn Sie an dieser
    Stelle klatschen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Max Straubinger [CDU/CSU]: Das ist grüne Politik, Herr Krischer!)


    Ich komme zum Thema Ausnahmen, zu der Frage:
    Wer bezahlt das Ganze? Das, was der Bundeswirt-
    schafts- und -energieminister vorgelegt hat, ist schon ein
    Husarenstück. Die Ansage war: Wir senken die Kosten
    für die privaten Verbraucher um 1 Milliarde Euro. He-
    rausgekommen ist, dass die Verbraucherinnen und Ver-
    braucher 2,5 Milliarden Euro mehr bezahlen sollen. Das
    erinnert mich an das, was die erste Große Koalition mit
    der Mehrwertsteuer gemacht hat. Das ist die Umdre-
    hung, die Perversion des Gesagten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich sage Ihnen: Das, was die Bundeskanzlerin gestern
    hier von sich gegeben hat – sie hat gesagt: Die Verbrau-
    cherinnen und Verbraucher wollen die Energiewende;
    dann sollen sie sie auch bezahlen –, ist eine Unver-
    schämtheit.


    (Beifall der Abg. Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Es kann nicht sein, dass die privaten Verbraucher zahlen
    und am Ende nur die Industrie profitiert. Das hat nichts
    mit Kostengerechtigkeit zu tun. Das zerstört die Akzep-
    tanz der Energiewende.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Mein Gott, ist die Welt einfach!)


    Was Sie in Brüssel erreicht haben, ist Folgendes:
    68 Branchen wie Fruchtsafthersteller, Seilknüpfer – so
    schöne Dinge stehen da drin – oder Urananreicherungs-
    anlagen, die wir in Nordrhein-Westfalen eigentlich still-
    legen wollen,


    (Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: Alles Arbeitsplätze! – Andreas Mattfeldt [CDU/ CSU]: Fruchtsafthersteller?)


    können weiter befreit werden und weiterhin Privilegien
    erhalten. Tatsache ist, dass wir in Deutschland die nied-
    rigsten Industriestrompreise seit zehn Jahren haben und
    wir aus Frankreich und den Niederlanden Beschwerden
    erhalten, weil Deutschland Strompreisdumping betreibe.
    Es ist eine absolute Chimäre, dass hier Industriearbeits-
    plätze wegen hoher Strompreise bedroht sind. Herr
    Gabriel selbst hat auf meine Anfrage geantwortet, dass
    es keinerlei empirische Belege dafür gibt, dass hohe
    Strompreise zur Verlagerung von Industriearbeitsplät-
    zen aus Deutschland führen. Das ist reine Propaganda.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU – Andreas Mattfeldt [CDU/CSU]: Das ist ja Wahnsinn!)


    Sie legen ja noch eins drauf. Beim Emissionshandel,
    der absolut wirkungslos ist, an dem die Unternehmen





    Oliver Krischer


    (A) (C)



    (D)(B)

    350 Millionen Euro verdient haben – es gibt Studien, die
    belegen, dass der Emissionshandel zu zusätzlichen Ein-
    nahmen geführt hat –, setzen Sie jetzt im Bundeshaus-
    halt eine Position ein, um aus Haushaltsmitteln weitere
    Subventionen zahlen zu können. Das ist Irrsinn. Das
    konterkariert die Energiewende.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, man fragt sich auch, wel-
    che energiepolitische Konsequenz Sie eigentlich aus der
    Ukraine-Krise ziehen. Es ist ein absolutes Hammerstück,
    dass dieser Bundeswirtschaftsminister null Problem da-
    mit hat, dass der größte Gasspeicher Westeuropas mitten
    in der Krise an Gazprom verkauft wird. Die Russen la-
    chen doch an der Stelle über uns, Putin macht Witze über
    uns, wenn wir das widerspruchslos akzeptieren und noch
    nicht einmal ernsthaft geprüft wird, ob dadurch die Ener-
    giesicherheit gefährdet wird. Das kann nicht sein.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Herausforderung müsste sein, den Gasverbrauch
    in Deutschland zu reduzieren. Das Einzige, was ich von
    dieser Bundesregierung dazu gehört habe, war die Emp-
    fehlung der Bundesumweltministerin, man möge doch in
    Zukunft nur bis 20 Grad hochheizen und einen Pullover
    anziehen. Meine Damen und Herren, es kann doch nicht
    sein, dass das die Politik der Bundesregierung für Ener-
    gieeffizienz ist! Das ist mir viel zu wenig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich würde erwarten, dass Sie endlich wieder einen
    Vorschlag machen, wie wir mithilfe steuerlicher Förde-
    rung die energetische Gebäudesanierung voranbringen.


    (Dr. Michael Fuchs [CDU/CSU]: Die haben Sie doch blockiert!)


    Es kann doch nicht sein, dass wir auf der einen Seite
    Milliarden zur Erhaltung des Systems Putin überweisen
    und auf der anderen Seite darauf verzichten, dass hier
    Arbeitsplätze für Handwerker und für die Bauindustrie
    geschaffen werden. Das müsste die Herausforderung
    sein. Dazu höre ich von Ihnen aber gar nichts.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn man das bewertet, was Sie hier in den ersten
    100 Tagen vorgelegt haben, muss man sagen: Erneuer-
    bare werden ausgebremst, Klimaschutz kommt bei Ihnen
    nicht vor und bei Gebäudesanierung und Energieeffi-
    zienz – angeblich die zweite Säule der Energiewende –
    totale Fehlanzeige. Die Großen werde gepampert und
    bekommen Milliardensubventionen, private Verbrau-
    cher, Handwerk und Mittelstand müssen zahlen. Das hat
    mit Kosteneffizienz und Kostengerechtigkeit absolut
    nichts zu tun.

    Wenn sich hier jemand mit einer merkwürdigen Mi-
    schung aus Clement und Schröder als der neue Genosse
    der Bosse profilieren will,


    (Zurufe von der SPD: Oi! Oi!)


    dann mag das ja eine parteipolitische oder persönliche
    Profilierungsstrategie sein, das hat aber nichts mit der
    Zukunftsfähigkeit Deutschlands zu tun. Das ist eine Ge-
    fahr für 400 000 Arbeitsplätze in der Branche der erneu-
    erbaren Energien. Das ist eine Gefährdung einer klima-
    freundlichen und nachhaltigen Energieversorgung. Das
    ist keine Zukunftsperspektive für unser Land.

    Danke schön.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort erhält nun der Kollege Thomas Jurk für die

SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Thomas Jurk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten

    Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Bei einer Konferenz vor britischen und deutschen Unter-
    nehmern in der Grafschaft Staffordshire fragte unlängst
    der britische Handelsminister Ian Livingston: „Why
    don’t we have a Mittelstand?“ Also: Warum haben wir
    keinen Mittelstand? – Das macht deutlich, wo die Pro-
    bleme in Großbritannien liegen. Sie wollen sich am Er-
    folgsmodell Deutschland orientieren, was die mittelstän-
    dische Wirtschaft anbetrifft. Es geht darum, dass
    insbesondere die britischen Mittelständler innovativer,
    produktiver und kapitalstärker werden.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, das zeigt
    auch, dass die Stärke unserer kleinen und mittelständi-
    schen Unternehmen international anerkannt wird. Aber
    nichts ist so wichtig wie der Blick in die Zukunft. Denn
    wie vergänglich ist der Erfolg von gestern! Deshalb ist
    es notwendig, dass wir die richtigen haushaltspolitischen
    Rahmenbedingungen setzen. Dazu gehört eben auch,
    dass wichtige Programme für den Mittelstand fortgeführt
    werden, und zwar mit einem höheren Mittelansatz. Da-
    bei denke ich insbesondere an die Gemeinschaftsaufgabe
    „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“, kurz
    GRW, und das Zentrale Innovationsprogramm Mittel-
    stand, kurz ZIM.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Im Haushaltsentwurf der Bundesregierung wird bei
    der GRW ein Aufwuchs des Ansatzes auf 583 Millionen
    Euro vorgesehen, im Jahre 2015 dann auf 600 Millionen
    Euro. Wir alle wissen, was im Koalitionsvertrag verein-
    bart wurde: Die Zielmarke lautet 624 Millionen Euro.
    Ich gehe davon aus, dass sie erreicht wird, und zwar
    nicht nur, weil die GRW für den Ausbau in struktur-
    schwachen Regionen wichtig ist, sondern auch, weil sie
    ein sehr zielorientiertes Förderinstrument ist und wir
    Kompensationsmöglichkeiten im Hinblick auf den Weg-
    fall der Investitionszulage und den Rückgang der euro-
    päischen Mittel brauchen.

    Ich glaube, dass die Innovationskraft unserer Unter-
    nehmen durch das ZIM besonders gut unterstützt wurde.
    Deshalb ist es richtig, dass der Entwurf der Bundesregie-
    rung hier einen Aufwuchs um 15 Millionen Euro auf
    mittlerweile 530 Millionen Euro vorsieht.





    Thomas Jurk


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der Haushaltsausschuss hat übrigens unverzüglich
    nach Vorlage des Bundesfinanzministeriums auf Antrag
    des Bundeswirtschaftsministeriums den Weg frei ge-
    macht, damit neue Mittel bewilligt werden können, so-
    wohl für die GRW als auch für das ZIM; denn wir möch-
    ten keine Förderlücke entstehen lassen. Das ist deshalb
    so wichtig, weil wir, glaube ich, in einer Zeit der vorläu-
    figen Haushaltsführung auch unternehmerische Sicher-
    heit gewährleisten müssen. Das haben wir mit dem Be-
    schluss des Haushaltsausschusses getan.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich will weniger aufgeregt als mein Vorredner auf das
    Thema „Energie und Energiewende“ eingehen. Meine
    sehr verehrten Damen und Herren, ich finde es ausge-
    sprochen richtig, dass die Kompetenzen der Energiepoli-
    tik in einem Ministerium, und zwar im Bundesministe-
    rium für Wirtschaft und Energie, gebündelt werden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es werden nicht nur die verschiedenen Förderpro-
    gramme zusammengeführt, sondern dadurch kann man
    auch Synergieeffekte nutzen. So gibt es eine Förderung
    aus dem Einzelplan 09. Darüber hinaus besteht die Mög-
    lichkeit, aus dem EKF im Einzelplan 60 Mittel bereitzu-
    stellen, um die Energiewende auszugestalten. Es ist rich-
    tig, dass die Räder ineinandergreifen müssen, denn die
    verschiedenen Förderprogramme dürfen nicht nebenei-
    nander laufen. Vielmehr müssen wir dafür sorgen, dass
    wir die Energiewende mithilfe der Förderprogramme
    zum Erfolg führen.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ein hohes
    Gut in der Politik ist für mich Planungssicherheit. Bei al-
    ler Kritik an den Kompromissen, die in den letzten Wo-
    chen und Monaten erzielt wurden, sage ich deutlich:
    Herzlichen Dank, Sigmar Gabriel, für diese Herkules-
    leistung! Er hat die verschiedensten Einzelinteressen zu-
    sammengeführt und ein gutes Ergebnis vorgelegt. Dieses
    Ergebnis schafft Planungssicherheit und Verlässlichkeit,
    und man kann sich darauf einstellen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich teile aber auch die Auffassung all derer, die sagen:
    Wir müssen noch mehr in intelligente Netze und in Spei-
    cher investieren, denn das Thema Netzausbau steht an.
    Im forschungstechnischen Bereich können wir viel
    leisten. Aber wir müssen auch anwendungsorientierte
    Projekte in Angriff nehmen. Ich glaube, das wird eine
    unserer zukünftigen Hauptaufgaben sein. Ich spreche in
    diesem Zusammenhang gerne von dem „schlafenden
    Riesen“ der Energieeffizienz. Auch hier haben wir noch
    riesige Potenziale. Ich glaube, dass wir sie in den nächs-
    ten Monaten und Jahren heben werden.

    Meine sehr geehrten Damen und Herren, die indus-
    trielle Basis Deutschlands ist auf hohem Niveau. Das hat
    uns erfolgreich durch die Wirtschafts- und Finanzkrise
    der letzten Jahre geholfen. Es zeigt sich – und nicht bloß
    am Beispiel des Mittelstandes in Großbritannien –, dass
    andere Länder durchaus mit Respekt von Deutschland
    sprechen und kopieren wollen, was wir gemacht haben.
    Ich halte es für dringend notwendig, dass die industrielle
    Basis in Europa verbreitert wird. Wir müssen aber eine
    Diskussion darüber führen, dass wir mit Staaten in ei-
    nem globalen Wettbewerb stehen, die auf der einen Seite
    Staatsunternehmen finanzieren und auf der anderen Seite
    privaten Unternehmen in einer Größenordnung staatliche
    Zuschüsse verordnen, die die EU-Kommission niemals
    als Beihilfe genehmigen würde. Das macht deutlich, wo-
    rin unsere Aufgabenstellung besteht, insbesondere bei
    dem wichtigen Thema Innovation.

    Andererseits müssen wir – darauf hat der Bundeswirt-
    schaftsminister völlig zu Recht hingewiesen – an dem
    bewährten Prinzip der Sozialpartnerschaft in Deutsch-
    land festhalten. Unser Erfolgsmodell der Kooperation
    zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden, also
    Gewerkschaften, zwischen Unternehmensführungen und
    Betriebsräten war erfolgreich und ist, glaube ich, auch
    ein Garant für eine sichere Zukunft und ein hohes Maß
    an Beschäftigung in der Bundesrepublik Deutschland.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich war ausgesprochen froh, dass die Zuständigkeiten
    für die Aufgaben der neuen Länder jetzt in das Ressort
    des Bundeswirtschaftsministeriums gewechselt sind. Ich
    wünsche Iris Gleicke und ihrem Team viel Erfolg bei der
    Bewältigung der anstehenden Aufgaben. Ich denke, dass
    vor dem Hintergrund der Wirtschaftlichkeitslücke von
    etwa 30 Prozent, die wir im Osten im Vergleich zum
    Westen immer noch zu verzeichnen haben, gerade die
    Ansiedlung dieser Zuständigkeiten im Wirtschaftsminis-
    terium eine hohe Symbolkraft hat. Aber Symbolkraft ist
    das eine; die konkrete Umsetzung in Projekte ist das an-
    dere. Deshalb müssen wir dafür Sorge tragen, dass die
    zuständige Parlamentarische Staatssekretärin die finan-
    ziellen Ressourcen bekommt, die notwendig sind, damit
    sie ihre Aufgaben erfüllen kann. Es geht nicht an, dass
    Mittel im Bundesministerium des Innern kleben bleiben
    und nicht an das Bundeswirtschaftsministerium übertra-
    gen werden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des Abg. Roland Claus [DIE LINKE])


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, beim Blick
    in den Haushalt fällt auf, dass sehr klar beschrieben
    wird, dass man die Innovationskraft und Wettbewerbsfä-
    higkeit der Unternehmen stärken, hochqualifizierte Ar-
    beitsplätze schaffen und sichern und die wichtige Ener-
    giewende gestalten muss.

    Andererseits muss der Einzelplan 09 in diesem Jahr
    durch eine globale Minderausgabe von 27 Millionen
    Euro für die Finanzierung des Betreuungsgeldes auf-
    kommen. Das heißt, das Geld dafür wird im Wirtschafts-
    ministerium eingesammelt. Da muss ich mich schon
    wundern und fragen, ob es denn richtig ist, dass wir uns
    dann am Ende vielleicht über Kürzungen im Bereich der





    Thomas Jurk


    (A) (C)



    (D)(B)

    Innovationsförderung, des Mittelstandes, der Fachkräfte-
    sicherung oder der energiepolitischen Förderbedingun-
    gen verständigen müssen. Das kann es nicht sein.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Von daher glaube ich – auch mit Blick darauf, dass die
    globale Minderausgabe im nächsten Jahr auf sage und
    schreibe 53 Millionen Euro aufwachsen soll –, dass wir
    uns diesem Thema in besonderer Weise widmen sollten.

    Bundesminister Gabriel hat bereits angedeutet, dass
    er die Förderprogramme in seinem Haus alle auf Erfolg
    kontrollieren will. Über die Evaluierung hinaus müssen
    wir uns genau verständigen: Was wollen wir fortführen?
    Was hat sich bewährt? Aber wir wollen ja auch Neues
    implementieren. Damit werden wir uns vielleicht etwas
    Zeit lassen. Das finde ich auch richtig. Es ist mir deshalb
    wichtig, dass das, was jetzt vorgelegt wurde, ein erster
    Schritt zur Umsetzung der Koalitionsvereinbarung ist
    und dass wir über weitere Schritte im Jahre 2015 reden
    werden.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, das Berichterstat-
    tergespräch, das wir kürzlich im Bundesministerium für
    Wirtschaft und Energie geführt haben, stimmt mich zu-
    versichtlich, dass wir konstruktive Beratungen zum Ein-
    zelplan 09 haben werden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)