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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/30 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 30. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 I n h a l t : Nachwahl des Staatsministers Michael Roth und der Staatsministerin Monika Grütters als ordentliche Mitglieder sowie der Herren Dr. Michael Roik und Klaus Schuck als stellvertretende Mitglieder für den Stiftungs- rat der Stiftung Flucht, Vertreibung, Ver- söhnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 B Wahl des Abgeordneten Dr. Andreas Schockenhoff als stellvertretendes Mitglied für die Parlamentarische Versammlung des Europarates . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 B Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 D b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 D Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2436 B Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2437 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2441 A Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2442 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 2444 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2445 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2445 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2448 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2449 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2450 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 2451 B Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2452 C Dr. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2453 D Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2455 A Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2456 D Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2459 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2461 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 2462 B Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2463 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2465 D Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2467 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2469 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 2470 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2472 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2473 C Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2475 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2476 C Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2478 A Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2479 A Tagesordnungspunkt 7: a) Antrag des Bundesministeriums der Fi- nanzen: Entlastung der Bundesregie- rung für das Haushaltsjahr 2012: – Vorlage der Haushaltsrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2012 – Drucksache 17/14009 . . . . . . . . . . . . . . . . 2480 C b) Antrag des Bundesministeriums der Fi- nanzen: Entlastung der Bundesregie- rung für das Haushaltsjahr 2012: – Vorlage der Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2012 – Drucksache 17/14010 . . . . . . . . . . . . . . . . 2480 C c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sozialbericht 2013 Drucksache 17/14332 . . . . . . . . . . . . . . . . 2480 C d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zu Aus- gangslage und Perspektiven der Post- 2015-Agenda für nachhaltige Entwick- lung – Gemeinsame globale Herausfor- derungen, Interessen und Ziele Drucksache 17/14667 (neu) . . . . . . . . . . . 2480 D e) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Eingliederungsbericht 2012 der Bun- desagentur für Arbeit Drucksache 18/104 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2480 D f) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheitengeschehen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2012 Drucksache 18/179 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2481 A Tagesordnungspunkt 8: a) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bil- dung der Kommission „Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ – Verantwor- tung für nachfolgende Generationen übernehmen Drucksache 18/1068 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2481 B b) Antrag der Abgeordneten Hubertus Zdebel, Eva Bulling-Schröter, Ralph Lenkert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Atommüll-Endla- gersuche vom Kopf auf die Füße stellen Drucksache 18/1069 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2481 B c)–i) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 33, 34, 35, 36, 37, 38 und 39 zu Peti- tionen Drucksachen 18/985, 18/986, 18/987, 18/988, 18/989, 18/990, 18/991 . . . . . . . . . . . . . . . 2481 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt a) Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirt- schaft und Energie zu dem Antrag der Ab- geordneten Kerstin Andreae, Oliver Krischer, Katharina Dröge, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Wettbewerbs- fähigkeit durch Innovation und Zukunftsinvestitionen sichern Drucksachen 18/493, 18/794 . . . . . . . . . . 2482 A b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 40, 41, 42, 43 und 44 zu Petitionen Drucksachen 18/1098, 18/1099, 18/1100, 18/1101, 18/1102 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2482 B Tagesordnungspunkt 5: a) Wahl der Mitglieder der „Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfall- stoffe“ gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Num- mer 1 und 2, Satz 3 des Standortaus- wahlgesetzes Drucksache 18/1070 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2482 D b) Wahl der Mitglieder der „Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfall- stoffe“ gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Num- mer 3, Satz 4 und 5 des Standortaus- wahlgesetzes Drucksache 18/1071 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2483 A Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 III b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2483 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2485 B Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 2486 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2488 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 2490 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2492 C Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 2493 A Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2494 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2495 D Dr. Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2497 B Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2499 C Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2500 D Gülistan Yüksel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2502 A Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2503 A Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2504 C Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2505 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2506 B Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2506 C Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2506 D Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2509 A Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2510 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2512 C Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2513 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2514 B Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 2515 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2516 A Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2517 B Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2519 A Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2520 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2521 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2522 B Karin Maag (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2523 C Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2524 D Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2525 B Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . 2526 B Tagesordnungspunkt 6: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Entsendung be- waffneter deutscher Streitkräfte zur Beteiligung an der Europäischen Überbrückungsmission in der Zentral- afrikanischen Republik (EUFOR RCA) auf Grundlage der Beschlüsse 2014/73/ GASP sowie 2014/183/GASP des Rates der Europäischen Union vom 10. Fe- bruar 2014 und vom 1. April 2014 in Verbindung mit den Resolutionen 2127 (2013) und 2134 (2014) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 5. De- zember 2013 und vom 28. Januar 2014 Drucksachen 18/1081, 18/1095. . . . . . . . . 2526 D – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/1097 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2527 A Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2527 A Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2528 B Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . . 2529 B Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2530 B Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 2531 C Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . 2532 C Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2533 C Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2534 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2534 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 2535 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2538 C Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr IV Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2535 C Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2536 B Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2540 B Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2541 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2544 A Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . 2545 A Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2546 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2547 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2548 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2550 B Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2552 C Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2554 A Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2555 A Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2556 B Gabriele Schmidt (Ühlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2557 A Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2558 B Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz, Bau und Reaktorsicherheit Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2560 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2562 C Christian Haase (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2563 C Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2565 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 2567 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2568 B Dr. Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2569 C Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2571 B Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2572 A Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2573 B Carsten Müller (Braunschweig) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2574 B Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2575 C Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2576 B Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 2577 D Steffen Kanitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2579 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2580 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2581 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Julia Verlinden, Peter Meiwald, Corinna Rüffer (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zu: – Wahl der Mitglieder der „Kommission La- gerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ ge- mäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 1 und 2, Satz 3 des Standortauswahlgesetzes – Wahl der Mitglieder der „Kommission La- gerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ ge- mäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3, Satz 4 und 5 des Standortauswahlgesetzes (Tagesordnungspunkte 5 a und 5 b) . . . . . . . . 2581 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 2431 (A) (C) (D)(B) 30. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 2581 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 10.04.2014 Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.04.2014 Bareiß, Thomas CDU/CSU 10.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 10.04.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 10.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 10.04.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 10.04.2014 Fograscher, Gabriele SPD 10.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 10.04.2014 Groß, Michael SPD 10.04.2014 Held, Marcus SPD 10.04.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 10.04.2014 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.04.2014 Dr. Lengsfeld, Philipp CDU/CSU 10.04.2014 Dr. Lindner, Tobias BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.04.2014 Poschmann, Sabine SPD 10.04.2014 Post (Minden), Achim SPD 10.04.2014 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 10.04.2014 Rawert, Mechthild SPD 10.04.2014 Rüthrich, Susann SPD 10.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 10.04.2014 Schwabe, Frank SPD 10.04.2014 Thönnes, Franz SPD 10.04.2014 de Vries, Kees CDU/CSU 10.04.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 10.04.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 10.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 10.04.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 10.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 10.04.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Julia Verlinden, Peter Meiwald und Corinna Rüffer (alle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zu: – Wahl der Mitglieder der „Kommission La- gerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ ge- mäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 1 und 2, Satz 3 des Standortauswahlgesetzes – Wahl der Mitglieder der „Kommission La- gerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ ge- mäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3, Satz 4 und 5 des Standortauswahlgesetzes (Tagesordnungspunkte 5 a und 5 b) Die Aufsetzung des Tagesordnungspunktes „Wahl der Mitglieder der Kommission“ zum jetzigen Zeitpunkt halten wir für verfrüht. Die Einsetzung der Kommission ohne benannte Vertreterinnen der Umweltverbände und Initiativen finden wir problematisch und stimmen des- wegen bei Tagesordnungspunkt 5 a und 5 b mit Enthal- tung. Die Kommission „Lagerung hoch radioaktiver Abfall- stoffe“ soll laut § 3 Standortauswahlgesetz – StandAG – das Standortauswahlverfahren für Atommüll vorberei- ten. Sie soll aus 33 Mitgliedern bestehen, davon zwei Vertreterinnen von Umweltverbänden. Die heute dem Bundestag zur Abstimmung vorgelegte Drucksache zur Einsetzung der Kommission und Wahl der Mitglieder enthält keine Namen von Vertreterinnen der Umweltver- bände. Ziel der Kommission sollte es sein, einen gesell- schaftlichen Dialogprozess zur Atommüllendlagerfrage zu begleiten, das StandAG zu evaluieren sowie Entschei- dungsgrundlagen und Handlungsempfehlungen zum wei- teren Verfahren der Endlagersuche zu erarbeiten. Ohne Vertreterinnen der Umweltverbände ist die Kommission Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 2582 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 (A) (C) (B) für diese Aufgaben nicht ausreichend legitimiert und die gesellschaftliche Akzeptanz für die Ergebnisse der Kom- mission nicht zu erwarten. In den letzten Wochen und Monaten hat – sehr spät – ein konstruktiver Kommunikationsprozess zwischen Umwelt- verbänden, Initiativen, Bundestagsfraktionen, Vertreterin- nen und Vertretern der Bundesländer und dem Bundesum- weltministerium begonnen. Dieser Prozess hatte zum Ziel, gegenseitiges Verständnis zu entwickeln und Rahmenbe- dingungen für eine aktive Mitarbeit der Umweltverbände in der Kommission zu schaffen. In diesem Zusammen- hang haben die Umweltverbände und Initiativen – zum Beispiel auf der Tagung „Atommüll ohne Ende – Auf der Suche nach einem besseren Umgang“ am 28./29. März 2014 in Berlin – Anforderungen formuliert, wie ein transparentes und offenes Verfahren zur Endlagersuche Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K und wie ein sinnvoller Arbeitsprozess der Kommission aussehen könnte. Diese Hinweise sind relevant für die notwendige gesellschaftliche Akzeptanz, für die Schaf- fung von Vertrauen in einen Neustart der Endlagersuche. Der Dialogprozess zwischen Politik und Umweltbe- wegung hat in der Zwischenzeit einiges bewirkt, ist je- doch noch nicht abgeschlossen und hat bisher nicht dazu geführt, dass die für die Umweltverbände und Initiativen reservierten Sitze in der Kommission von diesen mit Personalvorschlägen besetzt wurden. Der Dialogprozess ist also leider noch nicht als erfolgreich beendet zu be- werten und sollte demnach fortgesetzt werden, bis mit den Umweltverbänden und Initiativen deren Form der Mitarbeit geklärt werden konnte. Erst dann kann eine Einsetzung der Kommission unter weitestgehender ge- sellschaftlicher Legitimation sinnvoll erfolgen. ö (D) kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 ln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 30. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP 7 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 8, ZP a-f Abschließende Beratungen ohne Aussprache TOP 5 Gremienwahlen (Standortauswahlgesetz) Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 15 Gesundheit TOP 6 Bundeswehreinsatz EUFOR RCA (Zentralafrik. Rep.) Epl 11 Arbeit und Soziales Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Roland Claus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Bun-

    deswirtschaftsminister Gabriel und Herr Bundesostmi-
    nister – auch das darf ich sagen, weil Sie im Kabinett für
    die ostdeutschen Bundesländer zuständig sind; Sie sind
    im Zusammenhang mit der Gemeinschaftsaufgabe „Ver-
    besserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ auch da-
    rauf eingegangen –, ein bisschen mehr Selbstbewusst-
    sein für den Osten hätte ich mir von Ihnen in dieser
    Funktion schon gewünscht. Es mangelt Ihnen doch sonst
    nicht daran.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich will einmal die Bibel bemühen,


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: So, jetzt kommt’s!)


    die ja einen Gabriel kennt, zwar nicht den Bundesminis-
    ter, aber den Erzengel.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Zitieren Sie lieber Marx!)


    Dort heißt es:

    Über dem Ulai-Kanal hörte ich eine Menschen-
    stimme, die da rief: Gabriel, erkläre ihm die Vision!

    Ich glaube, diese Stimme muss es gewesen sein, die
    der Bundesminister gehört hat, als er seine Rede hier
    vorbereitet hat.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Das war aber ein Erzengel!)


    Wir wollen natürlich von der Vision wieder auf den
    Boden der Tatsachen kommen. Da lohnt ein Blick in den
    Haushalt. Sie stellen uns einen Haushalt mit einem Volu-
    men von 7,5 Milliarden Euro vor. Das ist jede Menge
    Geld. Wenn man sich das aber näher anschaut, dann
    sieht man, dass über die Hälfte davon für die Nachsorge
    im Steinkohlebergbau und für die Subventionierung von
    Luft- und Raumfahrt abgezogen werden muss. Es bleibt
    also gerade einmal 1 Prozent des gesamten Bundesetats
    für Wirtschaftsförderung übrig,


    (Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Richtig!)


    und damit, meine Damen und Herren, kann man in die-
    ser Republik nicht wirklich Wirtschaftspolitik machen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Angesichts eines von niemandem bezweifelten Inves-
    titionsstaus wäre in der Tat erforderlich, was die Linke
    seit Jahren fordert: ein großes Zukunftsinvestitionspro-
    gramm. Aber dann müsste man natürlich auch über neue
    Einnahmemöglichkeiten reden, meine Damen und Her-
    ren.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nun muss ich einmal erklären, was es mit der Sub-
    ventionierung staatsnaher Monopolisten auf sich hat, die
    ich immer kritisiere. Ich greife einmal ein Beispiel he-
    raus: das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt.
    Für diese Institution sind im Einzelplan 09 etwa 1,5 Mil-
    liarden Euro veranschlagt. Jetzt kommen die Tricks die-
    ser Bundesregierung. Das ist nämlich längst nicht alles,
    was in diese Institution fließt. Es gibt auch Zuwendun-
    gen aus dem Einzelplan Verkehr, es gibt Zuwendungen
    aus dem Einzelplan Verteidigung, und es gibt – das er-
    scheint mir doch ganz besonders interessant – auch aus
    dem Bildungsetat eine Zuwendung.


    (Zuruf des Abg. René Röspel [SPD])






    Roland Claus


    (A) (C)



    (D)(B)

    Und unter den Projektträgern, die das Bundesbildungs-
    ministerium auszuwählen hat, nimmt dieses Zentrum
    eine Monopolstellung ein und hat mehr als die Hälfte der
    Projektträgerschaften inne. Wir sagen Ihnen: Solche
    Tricks, aus mehreren Etats immer die gleichen Institutio-
    nen zu bedienen, werden wir Ihnen nicht durchgehen
    lassen.


    (Beifall bei der LINKEN – Klaus-Peter Willsch [CDU/CSU]: Gut angelegtes Geld!)


    – Das werden Sie noch bezweifeln müssen; denn der
    Dank dieser Institution ist immer wie folgt: Wenn der
    Bund einmal etwas verlangt, dann kommt das in aller
    Regel zeitverzögert und mit ganz großer Sicherheit über-
    teuert. Dazu können Sie sich ganz viele Beispiele angu-
    cken.


    (Klaus-Peter Willsch [CDU/CSU]: Sagen Sie mal ein Beispiel! Ein Beispiel! Wohl keine Ahnung!)


    Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand ist
    natürlich ein gutes Programm. Es hat aber – ich verglei-
    che es jetzt einmal mit dem Raumfahrtzentrum, über das
    ich eben gesprochen habe – nur etwa ein Drittel des Vo-
    lumens, das wir für die Subventionierung dieser Mono-
    polisten einstellen, und es ist noch immer zu bürokra-
    tisch konstruiert. Deshalb haben wir alle zurzeit mit den
    Briefen der Industrie- und Handelskammern zu tun, in
    denen wir darauf aufmerksam gemacht werden, dass es
    aufgrund der vorläufigen Haushaltsführung in diesem
    Jahr schwer sein wird, dieses Innovationsprogramm
    wirklich abzufinanzieren. Da kann ich nur uns alle dazu
    aufrufen: Das müssen wir gemeinsam anpacken! Wir
    müssen auch in den Ausschüssen dafür sorgen, dass
    diese Mittel ankommen.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Das haben wir längst getan, Kollege Claus! Da waren Sie nicht da!)


    – Doch, wir waren dabei. Aber Sie wissen, Herr Kollege,
    dass unser Tun nicht ausreichen wird, um den Erforder-
    nissen tatsächlich gerecht zu werden. Davor kann man
    doch nicht die Augen verschließen, meine Damen und
    Herren.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Nun haben Sie den Titel „Fachkräftesicherung für
    kleine und mittlere Unternehmen“ in den Haushalt ein-
    gestellt. Das klingt gut. Für entsprechende Programme
    stehen 14 Millionen Euro zur Verfügung. Das ist weni-
    ger als der viel zitierte Tropfen auf den heißen Stein. Ich
    weiß, dass Sie damit keine Stellen schaffen wollen, aber
    bloß zum Vergleich: Wenn man das in Stellen umrech-
    nen würde, käme man auf 200 Stellen. Meine Damen
    und Herren, ein solches Pillepalleprogramm ist Augen-
    wischerei. Es wird den Erfordernissen, um die es geht, in
    keiner Weise gerecht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nach wie vor verschärft sich in Deutschland die Kluft
    zwischen Regionen mit hoher Wirtschaftskraft und sol-
    chen mit geringer Wirtschaftskraft, also auch zwischen
    Ost und West. Es ist inzwischen fast wie im Profifußball:
    Wo das große Geld ist, wird auch Leistungskraft gekauft. –
    Da müssen wir mit der Gemeinschaftsaufgabe


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Die stärken wir!)


    und anderen Instrumenten wirklich gegensteuern, meine
    Damen und Herren!


    (Beifall bei der LINKEN – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Sagen Sie doch mal, dass wir die stärken!)


    Es ist halt noch immer so, dass der Osten in einer an-
    deren wirtschaftspolitischen Liga spielt. Die 100 größten
    ostdeutschen Unternehmen zusammengenommen haben
    nicht einmal die Hälfte der Leistungskraft von Daimler;
    das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite haben wir
    hervorragende Chemieparks in Ostdeutschland, die noch
    wachsen könnten. Dafür müssen wir etwas tun, meine
    Damen und Herren!

    Zum guten Schluss: Herr Minister Gabriel, hier ist
    nicht der Erzengel gefragt, sondern der Bundesminister,
    und deshalb bedarf Ihr Etat noch jeder Menge Änderun-
    gen. Da sind wir dabei.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Michael Fuchs ist der nächste Redner für die CDU/

CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Michael Fuchs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!

    Meine sehr geehrten Damen und Herren! Als Allererstes
    möchte ich zum Ausdruck bringen, dass mich viele Äu-
    ßerungen des Bundesministers heute besonders gefreut
    haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Zurufe von der SPD: Oh!)


    Es ist nicht selbstverständlich und war nicht immer so,
    aber heute ist es so.


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das macht es besonders kritisch! – Zuruf der Abg. Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Darauf möchte ich zuallererst eingehen.

    Es ist gut, Herr Gabriel, dass Sie heute erwähnt ha-
    ben, dass wir mit der Energiewende auch den einen oder
    anderen Fehler gemacht haben und machen und dass wir
    Strukturen verändern müssen, damit das nicht so weiter-
    geht.


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sind acht Jahre Fehler Merkel!)






    Dr. Michael Fuchs


    (A) (C)



    (D)(B)

    Überlegen Sie nur, dass die Bundesnetzagentur jetzt mit
    Fessenheim – Sie haben ja das Kernkraftwerk Fessen-
    heim angesprochen – kontrahieren muss, um sicherzu-
    stellen, dass Grafenrheinfeld abgeschaltet werden kann.
    Das ist sicherlich ein Fehler; denn es ist das älteste Kern-
    kraftwerk Frankreichs.


    (Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Wer regiert hier eigentlich seit ewigen Zeiten? – Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer regiert hier eigentlich die ganze Zeit?)


    Nach einer Laufzeit von über 40 Jahren wird es aller-
    höchste Zeit, dass es abgeschaltet wird. Das wird zwar
    permanent gefordert, aber wir brauchen es zur Netzstabi-
    lisierung in den Jahren 2015 und 2016, weil ansonsten
    Grafenrheinfeld weiterlaufen müsste.


    (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herr Fuchs, wissen Sie, dass Frau Merkel seit acht Jahren regiert?)


    – Das wissen wir, und deswegen wissen wir auch – Herr
    Gabriel, ich bin froh, dass Sie es eben noch erwähnt ha-
    ben –, dass wir dahin gehend tätig werden müssen, damit
    solche Fehlentscheidungen – sie sind zwangsweise ge-
    kommen; es hat ja keiner eine Alternative dazu – nicht
    mehr sein müssen. Das bedeutet auch, dass wir in den
    Netzausbau viel mehr Intensität stecken müssen. Nur
    dann, wenn wir vernünftige Nord-Süd-Verbindungen ha-
    ben, können wir nämlich verhindern, dass solche Kern-
    kraftwerke noch einmal angeschaltet werden müssen,
    um die Netzstabilität zu erreichen.

    Ein zweiter Punkt, den Sie angesprochen haben und
    den ich genauso sehe wie Sie, hat mich gefreut: Wir
    müssen dafür sorgen, dass alle Unternehmen, die in
    Deutschland Bruttowertschöpfung schaffen, hier ihre
    Steuern zahlen. Es kann nicht sein, dass sie sich schlicht
    und ergreifend in irgendwelche Steueroasen flüchten.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich weiß allerdings, dass der Bundesfinanzminister seit
    Jahren darum kämpft. Es ist in meinen Augen ein ziemli-
    cher Skandal, dass zwei Mitglieder der EU und der
    Euro-Zone nach wie vor Transparenz bezüglich Konten
    nicht sichergestellt haben. Ich rede über Österreich und
    Luxemburg, die bis vor ganz kurzer Zeit keinerlei Trans-
    parenz hatten. Das, was wir von den Schweizern fordern,
    haben wir in meinen Augen nicht intensiv genug in der
    EU erreicht. All diese Steueroasen müssen ausgetrocknet
    werden. Es kann auch nicht sein, dass sich die Engländer
    ihrer Kanalinseln dermaßen erfreuen, wie sie es derzeit
    tun. Auch das muss in diesem Hohen Hause einmal ge-
    sagt werden. Darin bin ich mit Ihnen völlig einig. Es ist
    eine Aufgabe dieser Bundesregierung.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich weiß allerdings, dass der Bundesfinanzminister da-
    ran arbeitet.


    (Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Seit zehn Jahren regiert ihr doch! Warum ist da nichts passiert?)

    Sie sehen, es gibt zwischen den Fraktionen und inner-
    halb der Bundesregierung ein hohes Maß an Einigkeit.
    Das ist auch gut so.

    Meine Damen und Herren, heute ist ein positiver Tag;
    denn ich habe heute Morgen gelesen, dass Griechenland
    zum ersten Mal mit einer Anleihe an den Markt zurück-
    kehrt. Wenn das erfolgreich sein sollte, dann zeigt sich
    daran, dass dank der Maßnahmen der Bundesregierung
    – nicht nur dieser, sondern auch der letzten und der vor-
    letzten – dafür gesorgt werden konnte, diese Länder
    langsam wieder in den Markt zurückzuführen. Das ist
    eine Erfolgsbotschaft für uns alle. Das zeigt, wie stabil
    der Euro geworden ist. Das zeigt auch, dass wir insge-
    samt auf einem guten Weg sind. Dafür bin ich dankbar.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Dass es bei uns gut läuft, ist eine bekannte Tatsache.
    Man sollte immer noch stolz darauf sein und den Mut
    haben, dies zu erwähnen. Wir haben eine Rekordbe-
    schäftigung, die es in Deutschland so noch nicht gege-
    ben hat. Wir haben die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit
    aller europäischen Länder.


    (Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Niedriglohn! Prekäre Beschäftigung!)


    Daran kann man noch arbeiten, man kann es immer noch
    verbessern. In meinem Wahlkreis gibt es de facto keinen
    einzigen Jugendlichen mehr, der ausbildbar ist.


    (Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Kommen Sie einmal nach Koblenz! Ich zeige Ihnen einen!)


    Leider haben wir noch ein Defizit, indem nicht sicher-
    gestellt ist, dass alle Schüler die Schule so abschließen,
    dass sie überhaupt ausbildungsfähig sind. Das ist an ers-
    ter Stelle eine Aufgabe für die Familien. Es ist aber auch
    eine Aufgabe für die Schulen, für die Länder. Als Bund
    sind wir natürlich weniger gefordert. An erster Stelle ha-
    ben die Länder da noch Hausaufgaben zu machen. Da-
    rauf sollten wir auch Wert legen. Es kann nicht sein, dass
    ein junger Mensch keine Ausbildung hat; denn wenn er
    keine Ausbildung hat, ist er der Hartz-IV-Empfänger der
    Zukunft. Genau das wollen wir verhindern. Daran wer-
    den wir gemeinsam arbeiten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Spanien, meine Damen und Herren, hat eine Jugend-
    arbeitslosigkeit von annähernd 50 Prozent. Wir haben in
    meiner Region eine Jugendarbeitslosigkeit von null. Wir
    haben Folgendes gemacht – ich will das heute mal ganz
    bewusst in diesem Hohen Hause erwähnen –: Wir haben
    mit der Region Valencia eine Zusammenarbeit begon-
    nen, auch unter Mitarbeit des spanischen Botschafters,
    dem ich dafür dankbar bin. In Zusammenarbeit mit der
    Region Valencia haben wir mittlerweile rund 40 junge
    Leute nach Koblenz geholt. Dort werden sie in Zusam-
    menarbeit mit der Handwerkskammer ausgebildet. Dann
    wird versucht, sie in die Handwerksbetriebe zu vermit-
    teln. Das funktioniert. Das duale Ausbildungssystem ist
    dafür ideal. Die Kammern leisten eine tolle Arbeit. Das





    Dr. Michael Fuchs


    (A) (C)



    (D)(B)

    kann, wenn es gut läuft, vielleicht auch ein Modell für
    andere Regionen in Deutschland sein. Wir sollten über
    solche Programme diskutieren und sie unter Umständen
    auch ausbauen; denn das ist gute gelebte europäische So-
    lidarität. Meiner Meinung nach ist das gerade in der jet-
    zigen Situation, bei dieser hohen Jugendarbeitslosigkeit
    in anderen Ländern, auch notwendig.

    Lieber Herr Claus, es tut mir leid, aber ich hatte, als
    ich eben Ihrer Rede zugehört habe, den Eindruck, dass es
    in Ihrer Zeit in der DDR keinen Religionsunterricht ge-
    geben haben kann; denn sonst hätten Sie den Erzengel
    Gabriel nicht so falsch zitiert. Herr Gabriel hat nämlich
    Visionen. Er hat auch gezeigt, dass diese Visionen rich-
    tig sind. Er hat nämlich die Energiewende in eine rich-
    tige Richtung gelenkt. Es ist wie beim Metzger: Es kann
    immer noch ein bisschen mehr sein. Aber daran arbeiten
    wir gemeinsam.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Meine Damen und Herren, früher standen die Arbeits-
    kosten in Deutschland im Fokus, heute sind es die Ener-
    giekosten, und zwar nicht nur die Kosten von Strom,
    sondern auch von Gas usw. Wir müssen die Frage der
    Energiekosten permanent adressieren; wir müssen dafür
    sorgen, dass die Energiekosten so niedrig wie möglich
    sind.


    (Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Stromsteuer senken!)


    Denn ansonsten werden große energieintensive Unter-
    nehmen Deutschland verlassen.

    Hier muss ich ein bisschen Wasser in den Freuden-
    wein gießen; denn ein Punkt macht mir Sorge: Der
    VDMA – das ist ja kein ganz kleiner Verband – hat aus-
    gerechnet, dass seine energieintensiven Unternehmen
    nur noch 85 Prozent der Abschreibungen reinvestieren.
    Das heißt, dass sie sich schleichend verabschieden. Ich
    gehe nicht davon aus, dass sie vom Markt gehen, son-
    dern davon, dass sie irgendwo anders investieren, und
    das ist gefährlich. Darüber müssen wir nachdenken. Ich
    bin der Meinung, Herr Minister, dass wir das, wenn das
    gesamte Energiethema nicht mehr so viel Zeit in An-
    spruch nimmt, im Ministerium mit den entsprechenden
    Verbänden adressieren sollten;


    (Zuruf der Abg. Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    denn mir macht das Sorge. Wenn die Investitionsbereit-
    schaft in Deutschland nicht mehr in dem Maße vorhan-
    den ist, dann würde ich schon mal ganz gerne wissen,
    warum das der Fall ist. Wir sollten ein bisschen darüber
    nachdenken.

    Wir haben uns mit dem EEG natürlich eine gewaltige
    Last aufgeladen.


    (Zuruf des Abg. Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Meine Damen und Herren, 24 Milliarden Euro werden in
    diesem Jahr für erneuerbare Energien ausgegeben. Wenn
    Sie sich bitte mal die Etats der einzelnen Haushalte, die
    wir in dieser Woche diskutieren, ansehen, dann werden
    Sie feststellen, dass der Etat des Bundesverkehrsminis-
    ters Dobrindt in etwa so groß ist wie der Betrag, den wir
    für erneuerbare Energien ausgeben; das ist in etwa die
    Größenordnung. Ob das so richtig ist, stelle ich wirklich
    infrage.

    Ich wünsche mir, dass die Maßnahmen, die das Bun-
    deskabinett in der letzten Woche mit den Bundesländern,
    mit den Ministerpräsidenten, verabschiedet hat, wirklich
    so zielführend sind, dass Kosten bei den erneuerbaren
    Energien nicht mehr wesentlich ansteigen. Diese werden
    nicht zu irgendwelchen Preissenkungen führen. Es kann
    auch nicht dazu kommen; denn wir sind für 20 Jahre in
    der Verpflichtung, die EEG-Maßnahmen zu bezahlen.
    Und was heißt das? Frühestens im Jahre 2025 werden
    die ersten größeren Entlastungen kommen; denn
    20 Jahre vorher, im Jahre 2005, begann der Anstieg der
    Zahl der Maßnahmen nach dem EEG. Das heißt, die
    richtigen Absenkungen werden erst gegen 2030 kom-
    men. Bis dahin haben wir eher einen Aufwuchs als einen
    Rückgang bei den Kosten der erneuerbaren Energien.
    Das ist eine gewaltige Belastung für uns als Volkswirt-
    schaft, für die Unternehmen, aber auch für die Familien.
    Ich befürchte – Herr Gabriel, das muss ich schon sa-
    gen –, dass es mit den Maßnahmen, die wir jetzt ergrif-
    fen haben, immer noch zu einem Anstieg kommt, der zu
    stark ist. Ich bin mir nicht so sicher, ob die Zahlen, die
    uns da vorgelegt wurden – 0,2 Cent Anstieg pro Kilo-
    wattstunde –, richtig sind.


    (Thomas Jurk [SPD]: Dann müssen wir die Stromsteuer senken!)


    Ich bin eher der Meinung, dass das falsch gerechnet ist.

    Ich will dazu ein Beispiel nennen. Ich habe in den Pa-
    pieren gelesen, dass man davon ausgeht, dass der Strom-
    preis an der Energiebörse, an der EEX in Leipzig, 4 Cent
    pro Kilowattstunde beträgt. Man kann das ziemlich ein-
    fach im Internet recherchieren, ich habe das gestern ge-
    tan. Wenn Sie einen Forward Price, also einen Preis für
    2017, nehmen und größere Mengen einsetzen – was für
    die meisten Unternehmen kein großes Problem ist –,
    dann liegt der Preis bei 3,3 Cent.


    (Helmut Heiderich [CDU/CSU]: So ist das!)


    Der Preis ist also jetzt schon deutlich niedriger als in den
    Annahmen Ihres Hauses. Das bereitet mir ein bisschen
    Sorge, weil das bedeutet, dass die Umsetzung des EEG
    noch teurer wird, wenn das so bleibt. Es wird keine
    Möglichkeit geben, den Strompreis da unten zu erhöhen,


    (Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    einmal abgesehen davon, dass es für den Verbraucher
    nachher ein Nullsummenspiel ist.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Ob die ergriffenen Maßnah-
    men reichen, das müssen wir in den nächsten Jahren sehr
    intensiv prüfen. Unter Umständen müssen wir noch ein-
    mal nachsteuern.

    Besondere Bedenken habe ich in Bezug auf den Off-
    shorewind; denn das wird für alle am teuersten und alle
    am stärksten belasten,





    Dr. Michael Fuchs


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein! Das teuerste ist bestimmt nicht der Wind!)


    die Verbraucher, die mittelständische Wirtschaft und die
    Industrie insgesamt. Auch hier werden wir unter Um-
    ständen noch einmal nachsteuern müssen.

    Wichtig ist auch, dass der Netzausbau noch stärker
    beschleunigt wird. Ich habe das Thema Grafenrheinfeld
    eben angesprochen. Wir müssen jeden Ministerpräsiden-
    ten bitten, nicht mehr in irgendeiner Weise blockierend
    tätig zu sein, sondern mitzumachen.


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Reden Sie einmal mit Herrn Seehofer!)


    – Ich habe von jedem Ministerpräsidenten gesprochen,
    verehrte Frau Göring-Eckardt. Auch Herr Seehofer ist
    Ministerpräsident.


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das wollte ich wissen! Ich hätte es gerne, dass Sie Herrn Seehofer ansprechen!)


    Wenn ich jeden meine, dann ist Herr Seehofer automa-
    tisch mit dabei.


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Automatisch!)


    Wir stehen jetzt vor der Aufgabe, die Entwicklung in
    diesem Bereich erfolgreich nach vorne zu bringen. Wenn
    uns das nicht gelingt, dann geht die ganze Energiewende
    in eine falsche Richtung. Es kann nicht sein, dass wir in
    vielen Bereichen Deutschlands bei weitem zu viel Strom
    haben und in anderen Bereichen zu wenig. Das müssen
    wir ändern.

    Dazu gehört auch, alle Kraft in die Forschung nach
    Speichermöglichkeiten zu stecken. Dafür werden so-
    wohl im Etat des Wirtschaftsministeriums als auch in
    dem des Forschungsministeriums Mittel bereitgestellt,
    aber unter Umständen ist das noch nicht genug. Nur
    wenn wir vernünftige, sinnvolle und bezahlbare Spei-
    cher schaffen, können die erneuerbaren Energien so ein-
    gesetzt werden, wie wir uns das eigentlich vorgestellt
    haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ein weiterer Aspekt wird uns in der nächsten Zeit in-
    tensiv beschäftigten – er macht mir Sorge, weil er noch
    einmal Geld kosten könnte bzw. Geld kosten wird –: das
    berühmte Thema Kapazitätsmärkte. Meine Damen und
    Herren, das hat mit Markt überhaupt nichts zu tun. Wir
    müssen Lösungen finden, dass die Unternehmen, die
    jetzt noch Kraftwerke betreiben, egal ob Gaskraftwerke
    oder Kohlekraftwerke, diese auch am Netz halten, weil
    wir kein einziges von diesen Kraftwerken abschalten
    können, auch wenn wir noch so viel Strom aus erneuer-
    baren Energien produzieren.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer hat das denn versäumt?)

    Denn es gibt dummerweise Tage, an denen der liebe
    Gott entschieden hat, dass der Wind nicht weht und die
    Sonne nicht scheint. Da können die Grünen so viel Wind
    machen, wie sie wollen: Das wird nicht wirklich helfen,
    eine einzige Windmühle anzutreiben.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU – Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist so albern! Sie wissen es besser! – Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Jetzt wird es aber langsam arg platt!)


    Wenn wir es nicht hinbekommen, genug Speicher-
    möglichkeiten für Strom aus erneuerbaren Energien zu
    schaffen, dann werden wir mit der Energiewende nicht
    besonders glücklich. Für mich gehört unbedingt zusam-
    men: erstens, den Strom dorthin zu bringen, wo er ge-
    braucht wird, und zweitens, den Energieüberschuss, den
    wir an vielen Tagen produzieren, sinnvoll zu speichern.
    Nur wenn der Überschuss sinnvoll gespeichert werden
    kann, macht das Ganze Sinn.

    Lassen Sie mich zum Schluss kurz ein weiteres
    Thema ansprechen, das ich für sehr wichtig halte. Ich bin
    froh, dass wir in der Großen Koalition einen gemeinsa-
    men Standpunkt gefunden haben; Volker Kauder hat das
    gestern in seiner Rede auch gesagt: Wir müssen versu-
    chen, einen transatlantischen Markt zu schaffen, einen
    Markt mit über 800 Millionen Bürgern, so viel haben die
    USA und Europa zusammen. Wenn uns das gelingt,
    dann ist das für alle Beteiligten gut. Selbstverständlich
    wissen wir, dass es unterschiedliche Standards gibt, die
    in wesentlichen Bereichen berücksichtigt werden müs-
    sen. Selbstverständlich müssen alle Abstriche machen.
    Aber:

    Es wäre doch absurd,

    – ich zitiere die Kanzlerin –

    wenn die beiden größten Binnenmärkte der Welt
    nicht zusammenkommen könnten. Dies wäre ein
    Treppenwitz der Weltgeschichte.

    Recht hat die Kanzlerin. Lassen Sie uns gemeinsam da-
    ran arbeiten, ein Scheitern zu verhindern. Denn nur
    wenn es einem intensiv exportorientierten Land wie
    Deutschland gelingt, einen gemeinsamen Markt zu
    schaffen, werden wir unseren Wohlstand erhalten kön-
    nen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das ist eine Aufgabe für die Politik. Wir alle haben die
    Aufgabe, die Bevölkerung auf diesem Weg mitzuneh-
    men. Dazu fordere ich Sie alle auf.

    Danke.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)