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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/28 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 28. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushalts- begleitgesetzes 2014 Drucksache18/1050 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließ- lich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 2230 B Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 2232 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2234 A Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2236 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2239 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2240 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2243 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2246 A Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2247 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 2249 A Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 2250 D Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2252 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 2255 A Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2256 C Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2258 B Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 2259 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2261 B Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 2262 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2263 D Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2264 D Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2266 A Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2267 B Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2268 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2269 A Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 2270 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2271 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2273 C Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 2275 A Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2276 D Dr. Hendrik Hoppenstedt (CDU/CSU) . . . . . . 2278 A Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 2279 D Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2281 A Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2282 B Sebastian Steineke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2283 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2285 C Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2287 A Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2288 C Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2289 B Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2291 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 2292 D Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2294 A Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2295 B Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2296 B Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2297 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2299 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2300 C Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2301 D Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2303 A Alois Gerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2304 C Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2305 C Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2306 D Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Bundesregierung: Entsendung bewaffneter deutscher Streitkräfte zur Beteiligung an der Europäischen Über- brückungsmission in der Zentralafrikani- schen Republik (EUFOR RCA) auf Grund- lage der Beschlüsse 2014/73/GASP sowie 2014/183/GASP des Rates der Europäi- schen Union vom 10. Februar 2014 und vom 1. April 2014 in Verbindung mit den Resolutionen 2127 (2013) und 2134 (2014) des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen vom 5. Dezember 2013 und vom 28. Ja- nuar 2014 Drucksache 18/1081 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2308 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2308 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2309 B Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2310 C Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2311 C Dagmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2312 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2313 C Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 2314 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2315 B Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 2315 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2316 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2317 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 2221 (A) (C) (D)(B) 28. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 Beginn: 11.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 2317 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 08.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 08.04.2014 Dr. Brunner, Karl-Heinz SPD 08.04.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 08.04.2014 Ernst, Klaus DIE LINKE 08.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 08.04.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 08.04.2014 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 08.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 08.04.2014 Groß, Michael SPD 08.04.2014 Groth, Annette DIE LINKE 08.04.2014 Gunkel, Wolfgang SPD 08.04.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 08.04.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 08.04.2014 Ilgen, Matthias SPD 08.04.2014 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 08.04.2014 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 08.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 08.04.2014 Pitterle, Richard DIE LINKE 08.04.2014 Pronold, Florian SPD 08.04.2014 Reichenbach, Gerold SPD 08.04.2014 Rüthrich, Susann SPD 08.04.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Schauws, Ulle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 08.04.2014 Schwabe, Frank SPD 08.04.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 08.04.2014 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 de Vries, Kees CDU/CSU 08.04.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 08.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 08.04.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 08.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 08.04.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 28. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2014 – Finanzplan Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60, TOP 2 Allgemeine Finanzdebatte Epl 06 Innen Epl 07 Justiz Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft TOP 3 Bundeswehreinsatz EUFOR RCA (Zentralafrik. Rep.) Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Caren Lay


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Es könnte Ih-
    nen vielleicht entgangen sein, dass heute eigentlich der
    Haushaltsplan auf der Tagesordnung steht. Es wurde viel
    über ideelle Werte, über angekündigte Gesetze und über
    Wünsche gesprochen.


    (Dr. Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich habe Zahlen genannt!)


    Nur wenige Redner haben bisher über den Haushalt ge-
    sprochen. Ich kann mich meinem Vorredner von den
    Grünen, Herrn Lindner, anschließen: Darüber sollten wir
    an dieser Stelle wirklich sprechen. Es mag in der Rechts-
    politik nicht entscheidend sein; aber für die Verbraucher-
    politik gilt in der Tat, dass es nicht völlig egal ist, wie
    viel Geld im Haushalt steht.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Schauen wir doch mal in diesen Haushalt hinein. Für
    den Bereich „Wirtschaftlicher Verbraucherschutz“ stehen





    Caren Lay


    (A) (C)



    (D)(B)

    gerade einmal 26 Millionen Euro zur Verfügung. Das
    hört sich jetzt vielleicht für die Zuhörerinnen und Zuhö-
    rer nach viel Geld an. Aber ziehen wir doch einmal einen
    Vergleich mit anderen Ministerien: 26 Millionen Euro
    für den Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher
    auf den Märkten stehen 7,4 Milliarden Euro für den
    Bundeswirtschaftsminister gegenüber. Allein 270 Mil-
    lionen Euro, also mehr als zehnmal so viel, wie wir hier
    zu verteilen haben, stehen für die Förderung der deut-
    schen Wirtschaft im Ausland zur Verfügung. Das mag
    alles gut und schön sein. Fakt ist aber: Für wirtschaftli-
    chen Verbraucherschutz gibt es zu wenig Geld. Die ge-
    nannten Haushaltsposten stehen wirklich in keinem Ver-
    hältnis zueinander.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Das können Sie überhaupt nicht beurteilen!)


    – Ich höre hier gerade einen wirklich unseriösen Zwi-
    schenruf aus den Reihen der CDU/CSU.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Ich habe nur Ihre Urteilsfähigkeit bezweifelt!)


    Das muss mich nicht wundern. Aber ich denke, ich kann
    es ganz gut beurteilen. Ich arbeite schon seit vielen Jah-
    ren im Bereich der Verbraucherpolitik. Sie sind mir da
    noch nicht untergekommen.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Das will ich auch gar nicht!)


    Aber das muss einer zukünftigen Zusammenarbeit nicht
    im Wege stehen.

    Ich kann nur sagen, dass es mich wundert, dass der
    Bundeslandwirtschaftsminister viermal so viel Geld für
    die Verbraucherpolitik zur Verfügung hat wie der Ver-
    braucherminister.


    (Elvira Drobinski-Weiß [SPD]: Das kommt doch noch!)


    Hier – das muss ich sagen – ist nicht gut verhandelt wor-
    den; auch hier muss deutlich nachgebessert werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das Schlimmste ist – auch hier kann ich an Herrn
    Lindner von den Grünen anknüpfen –: Ich sehe über-
    haupt keine Umsetzung des Koalitionsvertrages. Ich
    muss ganz ehrlich sagen: Dinge, die Sie, Herr Maas, hier
    angekündigt haben und die wir zum Teil unterstützen,
    beispielsweise die Einführung eines Marktwächters „Fi-
    nanzmarkt“ und eines Marktwächters „Digitale Welt“,
    sehe ich bisher nur auf Ihrer Wunschliste, Herr Minister,
    nicht aber im vorliegenden Haushaltsentwurf. Das muss
    sich ändern.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es wäre höchste Zeit, beispielsweise einen Finanz-
    marktwächter einzuführen oder, wie wir Linke es schon
    seit vielen Jahren fordern, endlich dafür zu sorgen, dass
    es mehr unabhängige Finanzberatung und Schuldnerbe-
    ratung gibt. Es bleibt dabei: Wenn jeder Haushalt eine
    unabhängige Finanzberatung in Anspruch nehmen
    wollte, dann müsste man ungefähr 30 Jahre auf den
    nächsten Termin bei der Verbraucherzentrale warten. Vor
    dem Hintergrund, dass Verbraucherinnen und Verbrau-
    cher über 50 Milliarden Euro im Jahr aufgrund falscher
    Finanzberatung verlieren – das sind die konservativen
    Schätzungen –, müssen wir hier dringend nachbessern.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Meine Damen und Herren, die Grundpfeiler der deut-
    schen Verbraucherpolitik, Stiftung Warentest und vzbv,
    erhalten im Rahmen der institutionellen Förderung nicht
    mehr Geld. Nun kennen wir die Inflationsrate und den
    Tarifabschluss im öffentlichen Dienst. Dann muss man
    so ehrlich sein, festzustellen: Wenn die Summe gleich
    bleibt, dann ist dies faktisch eine Kürzung. Das können
    wir so nicht akzeptieren.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Auch ich will es mir natürlich nicht entgehen lassen,
    noch zu Themen zu sprechen, die nicht unmittelbar
    haushaltsrelevant sind, aber zu den großen verbraucher-
    politischen Themen gehören, über die wir sprechen soll-
    ten.

    Die Mietpreisbremse ist schon angesprochen worden.
    Da sind wir als Linke in einer absurden Situation: Wir
    müssen als Oppositionsfraktion die Idee der Mietpreis-
    bremse gegen einen der Koalitionspartner verteidigen.
    Wir haben schon gehört, dass hier von „Aktionismus“
    gesprochen wurde, dass immer wieder darauf hingewie-
    sen wurde, dass die Mietpreisbremse die Gefahr birgt,
    dass Vermieterinnen und Vermieter – so darf ich es über-
    setzen – nicht mehr eine so hohe Rendite machen kön-
    nen.

    Wir von der Linken sind prinzipiell für eine Miet-
    preisbremse, aber wir sagen: Das, was bisher vorgelegt
    wurde, muss wirklich kein Vermieter fürchten. Erstens
    soll es nur dann gelten, wenn die Länder bereit sind, es
    umzusetzen. Wir hören in der Debatte heraus, dass die
    CDU/CSU alles daransetzen wird, es auszusetzen bzw.
    nicht umzusetzen. Das heißt übersetzt: In München, in
    Bamberg, in Frankfurt am Main oder auch in Dresden,
    also in Städten, die in den letzten Jahren enorme Miet-
    preissteigerungen erleben mussten, wird die Mietpreis-
    bremse überhaupt nicht wirken. Insofern muss ich sagen:
    Das ist eine Mietpreisbremse, die ihren Namen nicht
    verdient hat.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Bei Wiedervermietung einer Wohnung soll eine
    Miete, die 10 Prozent über der ortsüblichen Vergleichs-
    miete liegt, weiterhin erlaubt sein. Wenn beispielsweise
    hier in Berlin-Mitte ein alter Mietvertrag gekündigt wird
    und an einen Nachmieter vermietet wird, dann ist zu-
    nächst einmal die ortsübliche Vergleichsmiete der Maß-
    stab. Das kann locker doppelt so viel sein. Dann darf
    man noch 10 Prozent drauflegen. Der geltende Miet-
    preisspiegel wird als Grundlage herangezogen. Aber der
    Mechanismus des Mietspiegels ist völlig falsch. So, wie
    er bisher berechnet wird, ist er ein Mieterhöhungsspie-
    gel. Die Mietpreisbremse ist bestenfalls ein Tempomat.
    Den Namen „Bremse“ hat sie definitiv nicht verdient.


    (Beifall bei der LINKEN)






    Caren Lay


    (A) (C)



    (D)(B)

    Zum Schluss möchte ich ein Thema ansprechen, das
    heute noch keine Rolle gespielt hat; der Minister hat es
    offensichtlich gar nicht auf dem Plan, was ich sehr
    schade finde. Ihr Kabinettskollege und Parteivorsitzen-
    der, Sigmar Gabriel, hat heute die Eckpunkte für die
    Ökostromreform vorgelegt. Er ist fast wöchentlich nach
    Brüssel gereist und hat sich mit seinem gesamten Ge-
    wicht für die Interessen der deutschen Großindustrie ein-
    gesetzt. Schön und gut, aber die Verbraucherinnen und
    Verbraucher sind am Ende die Gelackmeierten.

    Es bleibt dabei: Die Stromkundinnen und Stromkun-
    den werden weiterhin den Strom für die deutsche Groß-
    industrie mitbezahlen. Wir als Linke können das nicht
    akzeptieren. Es wäre gut gewesen, wenn der Minister für
    Verbraucherschutz wenigstens einmal das Wort im Inte-
    resse der Verbraucherinnen und Verbraucher ergriffen
    hätte.

    Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die SPD spricht jetzt der Kollege Burkhard

Lischka.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Burkhard Lischka


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Mietpreis-

    bremse, Maklerrecht, Frauenquote in Aufsichtsräten,
    Strafbarkeit der Abgeordnetenbestechung, Sukzessiv-
    adoption für homosexuelle Paare, Anti-Doping-Gesetz,
    Verbraucherrechte – wer die ersten gut 100 Tage dieser
    Großen Koalition Revue passieren lässt, der wird fest-
    stellen: Es tut sich endlich wieder etwas in der Rechts-
    und Verbraucherpolitik. Politik wird wieder gestaltet.
    Die drängendsten Probleme werden angepackt. Das ist
    auch gut so. Man kann sagen: Stillstand ist wahrlich
    nicht das Markenzeichen dieser Bundesregierung.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Beispiel Mietpreisbremse. Wehe dem, der im Augen-
    blick hier in Berlin, in Hamburg oder in München eine
    Wohnung sucht. Steht der Umzugswagen erst einmal vor
    der Tür, sind Mietpreisexplosionen von 20, 30 oder so-
    gar 40 Prozent vorprogrammiert. In vielen Innenstadtla-
    gen wird es für ganz normale Menschen mit ganz norma-
    len Einkommen immer schwieriger, eine bezahlbare
    Wohnung zu finden. Herr Kollege Hoppenstedt, ich
    finde, darauf musste die Politik endlich reagieren.


    (Beifall bei der SPD)


    Allein auf die Selbstheilungskräfte des Marktes zu
    vertrauen, hieße doch, die Augen vor der Realität zu ver-
    schließen. Wir, Union und SPD, wollen gemeinsam, dass
    unsere Städte auch in Zukunft Heimat für Millionen von
    Normalverdienern bleiben. Dem Polizisten, der Kran-
    kenschwester, der Erzieherin, dem Rentner, der jungen
    Familie muss es auch in Zukunft möglich sein, in Stutt-
    gart, Frankfurt, Düsseldorf oder Köln zu wohnen, und
    deshalb werden wir Mieterhöhungen deckeln. Davon
    werden Hunderttausende Normalverdiener profitieren.
    Die Reichen in die City und die Normalverdiener in die
    Außenbezirke – das kann nicht die Zukunft unserer
    Städte sein.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir werden – das ist in der heutigen Debatte noch
    nicht angesprochen worden, das wundert mich – mit ei-
    ner weiteren Unsitte Schluss machen. Wer bisher in einer
    langen Schlange stand und auf die Besichtigung einer
    freigewordenen Mietwohnung wartete, der hat dort vor
    allen Dingen eine Berufsgruppe kennengelernt, nämlich
    die des Maklers. Bei dem musste der Wohnungssu-
    chende zwar nur seinen Namen und seinen Gehaltszettel
    abgeben – das war es dann schon mit dem Makler –, da-
    für war hinterher die Rechnung, die man bekommen hat,
    wenn man das Glück hatte, die Wohnung zu bekommen,
    umso heftiger: 1 000 Euro, 2 000 Euro sind hier der re-
    gelmäßige Standard.

    Wofür eigentlich? Dafür, dass man über zwei Stunden
    im Hausflur gestanden und auf den Besichtigungstermin
    gewartet hat? Warum muss eigentlich ausgerechnet der-
    jenige den Makler bezahlen, der ihn gar nicht beauftragt
    hat? Mit dieser Absurdität, die es seit Jahren und Jahr-
    zehnten gibt, machen wir jetzt Schluss. Wer als Vermie-
    ter künftig einen Makler beauftragt, der muss ihn auch
    bezahlen. Auch das kommt Hunderttausenden Mieterin-
    nen und Mietern in unserem Land zugute.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir sorgen auch endlich für Bewegung beim Thema
    „Frauenquote in Aufsichtsräten“. Es war ein langer Weg
    hin zu einer gesetzlichen Frauenquote. Jetzt wird sie
    kommen. Viel zu viele Konzernspitzen hier in Deutsch-
    land sind nach wie vor Männerrunden mit verkrusteten
    Strukturen. Daran haben alle Selbstverpflichtungserklä-
    rungen der letzten zwölf Jahre überhaupt nichts geän-
    dert. Offensichtlich gibt kein Mann freiwillig etwas ab.


    (Michaela Noll [CDU/CSU]: Das stimmt so auch nicht!)


    Deswegen werden wir mit einer gesetzlichen Frauen-
    quote endlich ein Stück weit die Chancengleichheit her-
    stellen, die sich von allein eben nicht einstellen würde.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Marco Wanderwitz [CDU/CSU])


    Ein beliebtes Argument von so manchem Mann gegen
    die Frauenquote in den vergangenen Jahren war beson-
    ders dumm. Es lautete in etwa so: Eine Frau in einer
    Führungsposition könne sich doch gar nicht wohlfühlen,
    wenn sie diese Position nur wegen der Quote bekommen
    habe. Diesen Schlipsträgern sagen wir jetzt sehr deut-
    lich: Es war in der Vergangenheit viel schlimmer. Da hat
    so manche männliche Niete in Nadelstreifen wegen ir-
    gendwelcher Männernetzwerke eine Position bekom-
    men. Künftig werden Topfrauen mit der Rückendeckung
    des Gesetzgebers endlich die faire Chance erhalten, Top-
    positionen in ihrem Unternehmen zu bekommen.





    Burkhard Lischka


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des Abg. Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ich finde, in Zukunft muss keine Frau in einem Unter-
    nehmen ein schlechtes Gewissen haben. Nicht die gut
    qualifizierten Frauen in unserem Land, sondern mancher
    dumm daherredende Mann hat eine Quote bitter nötig.

    Schließlich werden wir auch bei der Verbraucherpoli-
    tik neue Maßstäbe setzen. Damit, dass beispielsweise so-
    genannte Finanzberater skrupellos selbst 84-Jährigen
    windige Schiffsbeteiligungen als sichere Altersvorsorge
    andrehen, nur um sich eine fette Provision einzustrei-
    chen, werden wir Schluss machen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Für uns ist Verbraucherschutz weit mehr als nur Kri-
    senbewältigung bei irgendwelchen Lebensmittelskanda-
    len und Anlagebetrügereien. Wir wollen, dass sich mün-
    dige Verbraucher mit der Wirtschaft auf Augenhöhe
    begegnen können. Auch diesbezüglich haben wir vieles
    vor – das ist schon angesprochen worden –: Marktwäch-
    ter in der digitalen Welt und auf den Finanzmärkten,
    Einrichtung eines Sachverständigenrates und vieles an-
    dere mehr.

    Diese Regierung hat in der Verbraucher- und Rechts-
    politik noch viel vor. Daran werden wir auch in den
    kommenden gut drei Jahren hart arbeiten.

    Danke schön.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)