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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/28 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 28. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushalts- begleitgesetzes 2014 Drucksache18/1050 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließ- lich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 2230 B Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 2232 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2234 A Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2236 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2239 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2240 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2243 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2246 A Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2247 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 2249 A Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 2250 D Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2252 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 2255 A Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2256 C Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2258 B Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 2259 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2261 B Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 2262 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2263 D Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2264 D Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2266 A Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2267 B Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2268 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2269 A Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 2270 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2271 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2273 C Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 2275 A Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2276 D Dr. Hendrik Hoppenstedt (CDU/CSU) . . . . . . 2278 A Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 2279 D Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2281 A Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2282 B Sebastian Steineke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2283 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2285 C Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2287 A Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2288 C Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2289 B Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2291 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 2292 D Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2294 A Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2295 B Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2296 B Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2297 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2299 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2300 C Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2301 D Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2303 A Alois Gerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2304 C Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2305 C Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2306 D Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Bundesregierung: Entsendung bewaffneter deutscher Streitkräfte zur Beteiligung an der Europäischen Über- brückungsmission in der Zentralafrikani- schen Republik (EUFOR RCA) auf Grund- lage der Beschlüsse 2014/73/GASP sowie 2014/183/GASP des Rates der Europäi- schen Union vom 10. Februar 2014 und vom 1. April 2014 in Verbindung mit den Resolutionen 2127 (2013) und 2134 (2014) des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen vom 5. Dezember 2013 und vom 28. Ja- nuar 2014 Drucksache 18/1081 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2308 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2308 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2309 B Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2310 C Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2311 C Dagmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2312 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2313 C Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 2314 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2315 B Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 2315 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2316 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2317 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 2221 (A) (C) (D)(B) 28. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 Beginn: 11.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 2317 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 08.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 08.04.2014 Dr. Brunner, Karl-Heinz SPD 08.04.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 08.04.2014 Ernst, Klaus DIE LINKE 08.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 08.04.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 08.04.2014 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 08.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 08.04.2014 Groß, Michael SPD 08.04.2014 Groth, Annette DIE LINKE 08.04.2014 Gunkel, Wolfgang SPD 08.04.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 08.04.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 08.04.2014 Ilgen, Matthias SPD 08.04.2014 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 08.04.2014 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 08.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 08.04.2014 Pitterle, Richard DIE LINKE 08.04.2014 Pronold, Florian SPD 08.04.2014 Reichenbach, Gerold SPD 08.04.2014 Rüthrich, Susann SPD 08.04.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Schauws, Ulle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 08.04.2014 Schwabe, Frank SPD 08.04.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 08.04.2014 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 de Vries, Kees CDU/CSU 08.04.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 08.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 08.04.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 08.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 08.04.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 28. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2014 – Finanzplan Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60, TOP 2 Allgemeine Finanzdebatte Epl 06 Innen Epl 07 Justiz Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft TOP 3 Bundeswehreinsatz EUFOR RCA (Zentralafrik. Rep.) Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hendrik Hoppenstedt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
    Beim Etat des Bundesministeriums der Justiz und für
    Verbraucherschutz handelt es sich – das wurde schon ge-
    sagt – um den kleinsten Etat aller Bundesministerien.
    Das ist auch nicht weiter überraschend; denn Aufgabe
    der Rechtspolitik und damit auch Aufgabe des BMJV ist
    es, die grundlegenden Regeln für unser gesellschaftli-
    ches Zusammenleben in Gesetzentwürfe zu gießen.

    Mich freut es deshalb ganz besonders, dass die
    Rechtspolitik wieder stärker in den Fokus des öffentli-
    chen Interesses gerückt ist. Das liegt sicherlich auch da-
    ran, dass wir im Koalitionsvertrag wichtige Themen auf-
    gegriffen haben. In der Großen Koalition haben wir in
    dieser Wahlperiode schon einiges auf den Weg gebracht;
    auch das klang schon an. Die Stichworte sind: Beste-
    chung von Mandatsträgern, Sukzessivadoptionen, Re-
    form des Insolvenzrechtes und sehr bald auch die Vor-
    ratsdatenspeicherung.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Weil Herr Maas heute in seiner Rede schon ein erheb-
    liches Maß an Aufmerksamkeit genossen hat, möchte
    ich an dieser Stelle auch einmal Herrn Staatssekretär
    Lange erwähnen und ihm sehr herzlich für die gute und
    vertrauensvolle Zusammenarbeit der letzten Monate
    danken,


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    nicht nur im Ausschuss für Recht und Verbraucher-
    schutz, sondern auch ganz besonders im Unterausschuss
    Europarecht.

    Bei so viel Positivem gestatten Sie mir zwei kritische
    Bemerkungen:

    Erste Bemerkung. Auch wir laufen in der an sich sehr
    sachgeprägten Rechtspolitik gelegentlich Gefahr, in Ak-
    tionismus zu verfallen. Das betrifft nach meinem Dafür-
    halten insbesondere die viel diskutierte Mietpreisbremse.
    Die Mietpreisbremse allein löst das Problem zu weniger
    Wohnungen nicht.


    (Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat auch keiner behauptet!)


    Der Wohnungsbau muss angekurbelt werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir wollen, dass Wohnraum insbesondere in Städten mit
    angespannten Wohnungsmärkten bezahlbar bleibt.

    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Für wen bezahlbar?)


    Ich glaube, das ist Konsens in diesem Hohen Hause.
    Deshalb bekommen die Länder das Instrument der Miet-
    preisbremse an die Hand. Die Mietpreisbremse ist für
    Gebiete mit nachgewiesenermaßen angespannten Woh-
    nungsmärkten gedacht. Hier sollen die Mieterhöhungen
    bei Wiedervermietung auf maximal 10 Prozent über der
    ortsüblichen Vergleichsmiete begrenzt werden können.

    Teilweise wird der Eindruck erweckt, dass die Miet-
    preisbremse alle Probleme des Wohnungsmarktes löst,
    wenn sie nur flächendeckend genug eingesetzt wird. Tat-
    sache ist aber, dass die Mietpreisbremse überhaupt keine
    Probleme löst, sondern bestenfalls Symptome lindert.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Burkhard Lischka [SPD]: Immerhin!)


    Sollten wir es in den nächsten fünf Jahren nicht schaffen,
    zu mehr Wohnraum zu gelangen, dann ist die Mietpreis-
    bremse vor allen Dingen eines: ein Instrument, das ge-
    eignet ist, Politikverdrossenheit zu schüren, weil die
    Politik den Eindruck erweckt, Probleme zu lösen, die auf
    diese Art und Weise überhaupt nicht gelöst werden kön-
    nen.

    Mit der Erhöhung der Mittel für Städtebauförderung,
    die wir im Koalitionsvertrag vereinbart haben, wird der
    Bund deshalb seinen Beitrag leisten, um der Wohnungs-
    knappheit zu begegnen. Auch die Länder, insbesondere
    aber die Kommunen stehen hier in der Pflicht. Durch
    Bauleitplanungen oder auch durch die kommunalen
    Wohnungsbaugesellschaften werden überhaupt erst die
    Rahmenbedingungen gesetzt, um mehr Wohnungen zu
    schaffen.

    Weil die Mietpreisbremse eben nur Symptome lindert
    und zudem einen schweren Eingriff in die Eigentums-
    rechte von Vermieterinnen und Vermietern darstellt,
    möchten wir von Unionsseite sie vorsichtig und restrik-
    tiv einsetzen. Wir möchten sie zeitlich auf fünf Jahre be-
    grenzen. Wir möchten sie auf diejenigen Gebiete begren-
    zen, in denen die Wohnungsknappheit nachweislich
    besonders hoch ist. Außerdem müssen die Länder paral-
    lel dazu Maßnahmenpläne erarbeiten, die beinhalten müs-
    sen, wie die Wohnungsknappheit innerhalb der nächsten
    fünf Jahre bekämpft werden soll. Und schließlich muss
    auch zwingend über die Erstellung von Mietspiegeln ge-
    redet werden; denn sie sind erforderlich, um ein realisti-
    sches Bild der Miethöhen in den jeweiligen Quartieren
    zu bekommen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, meine zweite kritische Be-
    merkung zielt ab auf die Prioritäten, die wir manchmal
    in der Rechtspolitik setzen. Was ich damit meine,
    möchte ich an zwei Beispielen verdeutlichen: Herr
    Minister Maas, Sie haben eine Debatte über die Straftat-
    bestände Mord und Totschlag – §§ 211 und 212 StGB –
    angestoßen, mit dem richtigen Hinweis, diese stammten
    noch aus der NS-Zeit. Damit wir uns nicht missverste-
    hen: Wir als Union werden selbstverständlich an diesem
    Thema mitarbeiten und gegebenenfalls zu Verbesserun-





    Dr. Hendrik Hoppenstedt


    (A) (C)



    (D)(B)

    gen gelangen. Da diese Paragrafen aber schon seit vielen
    Jahrzehnten in der Praxis existieren, ist im Umkehr-
    schluss die Vermutung naheliegend, dass dieses Gesetz
    im Großen und Ganzen halbwegs funktioniert.

    Gleichzeitig höre ich aus Ihrem Hause, dass die Ein-
    führung des im Koalitionsvertrag vereinbarten Angehö-
    rigenschmerzensgeldes noch mindestens zwei Jahre auf
    sich warten lassen wird. Meine Damen und Herren, wir
    gehören zu den letzten Ländern Europas, deren
    Rechtsordnung ein Angehörigenschmerzensgeld nicht
    kennt. Wir wissen, dass Eltern, die beispielsweise ihr
    Kind bei einem Verkehrsunfall durch das Verschulden
    eines Dritten verlieren, über diesen furchtbaren Ver-
    lust wahrscheinlich wohl nie wieder in ihrem Leben
    hinwegkommen. Wir wissen auch, dass ein Angehöri-
    genschmerzensgeld dieses Kind nicht zurückholt. Aber
    ich denke, es ist wichtig, dass wir diesen Eltern als Zei-
    chen der Solidarität einen solchen Anspruch zugestehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Deswegen werden wir als Union sehr bald Vorschläge
    unterbreiten, wie ein Anspruch von Angehörigen auf
    Schmerzensgeld im BGB verortet und geregelt werden
    kann.

    Ein zweites Beispiel möchte ich nennen. In vielen Re-
    den von Vertretern fast aller Fraktionen in diesem Hause
    wird immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig der
    Mittelstand für unsere deutsche Wirtschaft im Allgemei-
    nen und für die Schaffung von Arbeitsplätzen im Beson-
    deren sei. Dies gilt in erster Linie für das Handwerk. Wir
    haben deshalb im Koalitionsvertrag durchgesetzt, dass
    Handwerker nicht pauschal auf den Folgekosten von
    Produktmängeln sitzen bleiben sollen, die ein Lieferant
    oder Hersteller zu verantworten hat. Kauft ein Handwer-
    ker, ohne dies zu wissen, mangelhaftes Material, das er
    bei seinem Kunden einbaut, zum Beispiel Parkettstäbe,
    hat der Kunde einen Nachbesserungsanspruch. Der
    Handwerker muss die fehlerhaften Parkettstäbe auf seine
    Kosten ausbauen und fehlerfreie wieder einbauen. Der
    Handwerker seinerseits hat gegen seinen Verkäufer aber
    nur einen Anspruch auf Lieferung mangelfreier Parkett-
    stäbe. Den wegen der hohen Lohnkosten zumeist viel
    teureren Ausbau und den anschließenden Einbau muss er
    aber selber bezahlen. Der Handwerker muss also zwei-
    mal arbeiten, bekommt aber nur einmal sein Geld.

    Diese Rechtsprechung hat der BGH erst in der letzten
    Woche bestätigt. Wir halten das für ungerecht, und des-
    halb wollen wir lieber das Gewährleistungsrecht schnell
    ändern, als rechtsdogmatische Debatten über das Ver-
    hältnis der Mord- und Totschlagparagrafen zu führen.
    Die praktische Relevanz des Gewährleistungsrechts ist
    meines Erachtens viel höher.

    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich zum
    Schluss eine persönliche Anmerkung machen. Bis vor
    wenigen Monaten war ich Bürgermeister der Stadt Burg-
    wedel – das liegt in Niedersachsen –, einer der schönsten
    Städte, wie ich finde, die wir in Deutschland haben.


    (Michaela Noll [CDU/CSU]: Das war klar!)


    – Das war klar.

    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir wissen alle, wo das liegt!)


    – Es freut mich zu hören, Frau Künast, dass Sie auch
    über dieses Maß an Bildung verfügen.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war ja einfach!)


    Mich hat an der Kommunalpolitik immer die Tatsa-
    che begeistert, dass man parteiübergreifend für das Wohl
    einer Stadt arbeiten kann. Der Grundtenor in der Kom-
    munalpolitik ist immer sachorientiert. Deswegen bin ich
    sehr dankbar und froh, dass ich jetzt im Rechtsausschuss
    mitarbeiten darf. Auch dort ist der Ton im Großen und
    Ganzen sachorientiert.

    Deswegen möchte ich an dieser Stelle allen Kollegen,
    nicht nur jenen meiner eigenen Fraktion und des Koali-
    tionspartners, sondern auch jenen der Oppositionsfrak-
    tionen ein herzliches Dankeschön für die gute Zusam-
    menarbeit sagen, verbunden mit der Freude auf eine
    weiterhin gute Zusammenarbeit.


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Nicht so voreilig!)


    In diesem Sinne: Herzlichen Dank für die Aufmerk-
    samkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Herr Kollege Hoppenstedt, ich gratuliere Ihnen zu Ih-

rer ersten Rede im Deutschen Bundestag und wünsche
Ihnen viele weitere Debattenbeiträge im deutschen Par-
lament.


(Beifall)


Als nächster Rednerin erteile ich das Wort der Kolle-
gin Caren Lay, die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Caren Lay


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Es könnte Ih-
    nen vielleicht entgangen sein, dass heute eigentlich der
    Haushaltsplan auf der Tagesordnung steht. Es wurde viel
    über ideelle Werte, über angekündigte Gesetze und über
    Wünsche gesprochen.


    (Dr. Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich habe Zahlen genannt!)


    Nur wenige Redner haben bisher über den Haushalt ge-
    sprochen. Ich kann mich meinem Vorredner von den
    Grünen, Herrn Lindner, anschließen: Darüber sollten wir
    an dieser Stelle wirklich sprechen. Es mag in der Rechts-
    politik nicht entscheidend sein; aber für die Verbraucher-
    politik gilt in der Tat, dass es nicht völlig egal ist, wie
    viel Geld im Haushalt steht.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Schauen wir doch mal in diesen Haushalt hinein. Für
    den Bereich „Wirtschaftlicher Verbraucherschutz“ stehen





    Caren Lay


    (A) (C)



    (D)(B)

    gerade einmal 26 Millionen Euro zur Verfügung. Das
    hört sich jetzt vielleicht für die Zuhörerinnen und Zuhö-
    rer nach viel Geld an. Aber ziehen wir doch einmal einen
    Vergleich mit anderen Ministerien: 26 Millionen Euro
    für den Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher
    auf den Märkten stehen 7,4 Milliarden Euro für den
    Bundeswirtschaftsminister gegenüber. Allein 270 Mil-
    lionen Euro, also mehr als zehnmal so viel, wie wir hier
    zu verteilen haben, stehen für die Förderung der deut-
    schen Wirtschaft im Ausland zur Verfügung. Das mag
    alles gut und schön sein. Fakt ist aber: Für wirtschaftli-
    chen Verbraucherschutz gibt es zu wenig Geld. Die ge-
    nannten Haushaltsposten stehen wirklich in keinem Ver-
    hältnis zueinander.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Das können Sie überhaupt nicht beurteilen!)


    – Ich höre hier gerade einen wirklich unseriösen Zwi-
    schenruf aus den Reihen der CDU/CSU.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Ich habe nur Ihre Urteilsfähigkeit bezweifelt!)


    Das muss mich nicht wundern. Aber ich denke, ich kann
    es ganz gut beurteilen. Ich arbeite schon seit vielen Jah-
    ren im Bereich der Verbraucherpolitik. Sie sind mir da
    noch nicht untergekommen.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Das will ich auch gar nicht!)


    Aber das muss einer zukünftigen Zusammenarbeit nicht
    im Wege stehen.

    Ich kann nur sagen, dass es mich wundert, dass der
    Bundeslandwirtschaftsminister viermal so viel Geld für
    die Verbraucherpolitik zur Verfügung hat wie der Ver-
    braucherminister.


    (Elvira Drobinski-Weiß [SPD]: Das kommt doch noch!)


    Hier – das muss ich sagen – ist nicht gut verhandelt wor-
    den; auch hier muss deutlich nachgebessert werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das Schlimmste ist – auch hier kann ich an Herrn
    Lindner von den Grünen anknüpfen –: Ich sehe über-
    haupt keine Umsetzung des Koalitionsvertrages. Ich
    muss ganz ehrlich sagen: Dinge, die Sie, Herr Maas, hier
    angekündigt haben und die wir zum Teil unterstützen,
    beispielsweise die Einführung eines Marktwächters „Fi-
    nanzmarkt“ und eines Marktwächters „Digitale Welt“,
    sehe ich bisher nur auf Ihrer Wunschliste, Herr Minister,
    nicht aber im vorliegenden Haushaltsentwurf. Das muss
    sich ändern.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es wäre höchste Zeit, beispielsweise einen Finanz-
    marktwächter einzuführen oder, wie wir Linke es schon
    seit vielen Jahren fordern, endlich dafür zu sorgen, dass
    es mehr unabhängige Finanzberatung und Schuldnerbe-
    ratung gibt. Es bleibt dabei: Wenn jeder Haushalt eine
    unabhängige Finanzberatung in Anspruch nehmen
    wollte, dann müsste man ungefähr 30 Jahre auf den
    nächsten Termin bei der Verbraucherzentrale warten. Vor
    dem Hintergrund, dass Verbraucherinnen und Verbrau-
    cher über 50 Milliarden Euro im Jahr aufgrund falscher
    Finanzberatung verlieren – das sind die konservativen
    Schätzungen –, müssen wir hier dringend nachbessern.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Meine Damen und Herren, die Grundpfeiler der deut-
    schen Verbraucherpolitik, Stiftung Warentest und vzbv,
    erhalten im Rahmen der institutionellen Förderung nicht
    mehr Geld. Nun kennen wir die Inflationsrate und den
    Tarifabschluss im öffentlichen Dienst. Dann muss man
    so ehrlich sein, festzustellen: Wenn die Summe gleich
    bleibt, dann ist dies faktisch eine Kürzung. Das können
    wir so nicht akzeptieren.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Auch ich will es mir natürlich nicht entgehen lassen,
    noch zu Themen zu sprechen, die nicht unmittelbar
    haushaltsrelevant sind, aber zu den großen verbraucher-
    politischen Themen gehören, über die wir sprechen soll-
    ten.

    Die Mietpreisbremse ist schon angesprochen worden.
    Da sind wir als Linke in einer absurden Situation: Wir
    müssen als Oppositionsfraktion die Idee der Mietpreis-
    bremse gegen einen der Koalitionspartner verteidigen.
    Wir haben schon gehört, dass hier von „Aktionismus“
    gesprochen wurde, dass immer wieder darauf hingewie-
    sen wurde, dass die Mietpreisbremse die Gefahr birgt,
    dass Vermieterinnen und Vermieter – so darf ich es über-
    setzen – nicht mehr eine so hohe Rendite machen kön-
    nen.

    Wir von der Linken sind prinzipiell für eine Miet-
    preisbremse, aber wir sagen: Das, was bisher vorgelegt
    wurde, muss wirklich kein Vermieter fürchten. Erstens
    soll es nur dann gelten, wenn die Länder bereit sind, es
    umzusetzen. Wir hören in der Debatte heraus, dass die
    CDU/CSU alles daransetzen wird, es auszusetzen bzw.
    nicht umzusetzen. Das heißt übersetzt: In München, in
    Bamberg, in Frankfurt am Main oder auch in Dresden,
    also in Städten, die in den letzten Jahren enorme Miet-
    preissteigerungen erleben mussten, wird die Mietpreis-
    bremse überhaupt nicht wirken. Insofern muss ich sagen:
    Das ist eine Mietpreisbremse, die ihren Namen nicht
    verdient hat.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Bei Wiedervermietung einer Wohnung soll eine
    Miete, die 10 Prozent über der ortsüblichen Vergleichs-
    miete liegt, weiterhin erlaubt sein. Wenn beispielsweise
    hier in Berlin-Mitte ein alter Mietvertrag gekündigt wird
    und an einen Nachmieter vermietet wird, dann ist zu-
    nächst einmal die ortsübliche Vergleichsmiete der Maß-
    stab. Das kann locker doppelt so viel sein. Dann darf
    man noch 10 Prozent drauflegen. Der geltende Miet-
    preisspiegel wird als Grundlage herangezogen. Aber der
    Mechanismus des Mietspiegels ist völlig falsch. So, wie
    er bisher berechnet wird, ist er ein Mieterhöhungsspie-
    gel. Die Mietpreisbremse ist bestenfalls ein Tempomat.
    Den Namen „Bremse“ hat sie definitiv nicht verdient.


    (Beifall bei der LINKEN)






    Caren Lay


    (A) (C)



    (D)(B)

    Zum Schluss möchte ich ein Thema ansprechen, das
    heute noch keine Rolle gespielt hat; der Minister hat es
    offensichtlich gar nicht auf dem Plan, was ich sehr
    schade finde. Ihr Kabinettskollege und Parteivorsitzen-
    der, Sigmar Gabriel, hat heute die Eckpunkte für die
    Ökostromreform vorgelegt. Er ist fast wöchentlich nach
    Brüssel gereist und hat sich mit seinem gesamten Ge-
    wicht für die Interessen der deutschen Großindustrie ein-
    gesetzt. Schön und gut, aber die Verbraucherinnen und
    Verbraucher sind am Ende die Gelackmeierten.

    Es bleibt dabei: Die Stromkundinnen und Stromkun-
    den werden weiterhin den Strom für die deutsche Groß-
    industrie mitbezahlen. Wir als Linke können das nicht
    akzeptieren. Es wäre gut gewesen, wenn der Minister für
    Verbraucherschutz wenigstens einmal das Wort im Inte-
    resse der Verbraucherinnen und Verbraucher ergriffen
    hätte.

    Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der LINKEN)