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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/28 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 28. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushalts- begleitgesetzes 2014 Drucksache18/1050 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließ- lich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 2230 B Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 2232 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2234 A Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2236 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2239 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2240 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2243 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2246 A Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2247 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 2249 A Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 2250 D Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2252 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 2255 A Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2256 C Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2258 B Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 2259 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2261 B Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 2262 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2263 D Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2264 D Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2266 A Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2267 B Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2268 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2269 A Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 2270 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2271 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2273 C Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 2275 A Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2276 D Dr. Hendrik Hoppenstedt (CDU/CSU) . . . . . . 2278 A Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 2279 D Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2281 A Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2282 B Sebastian Steineke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2283 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2285 C Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2287 A Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2288 C Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2289 B Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2291 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 2292 D Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2294 A Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2295 B Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2296 B Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2297 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2299 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2300 C Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2301 D Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2303 A Alois Gerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2304 C Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2305 C Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2306 D Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Bundesregierung: Entsendung bewaffneter deutscher Streitkräfte zur Beteiligung an der Europäischen Über- brückungsmission in der Zentralafrikani- schen Republik (EUFOR RCA) auf Grund- lage der Beschlüsse 2014/73/GASP sowie 2014/183/GASP des Rates der Europäi- schen Union vom 10. Februar 2014 und vom 1. April 2014 in Verbindung mit den Resolutionen 2127 (2013) und 2134 (2014) des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen vom 5. Dezember 2013 und vom 28. Ja- nuar 2014 Drucksache 18/1081 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2308 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2308 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2309 B Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2310 C Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2311 C Dagmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2312 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2313 C Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 2314 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2315 B Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 2315 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2316 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2317 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 2221 (A) (C) (D)(B) 28. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 Beginn: 11.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 2317 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 08.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 08.04.2014 Dr. Brunner, Karl-Heinz SPD 08.04.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 08.04.2014 Ernst, Klaus DIE LINKE 08.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 08.04.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 08.04.2014 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 08.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 08.04.2014 Groß, Michael SPD 08.04.2014 Groth, Annette DIE LINKE 08.04.2014 Gunkel, Wolfgang SPD 08.04.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 08.04.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 08.04.2014 Ilgen, Matthias SPD 08.04.2014 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 08.04.2014 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 08.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 08.04.2014 Pitterle, Richard DIE LINKE 08.04.2014 Pronold, Florian SPD 08.04.2014 Reichenbach, Gerold SPD 08.04.2014 Rüthrich, Susann SPD 08.04.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Schauws, Ulle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 08.04.2014 Schwabe, Frank SPD 08.04.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 08.04.2014 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 de Vries, Kees CDU/CSU 08.04.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 08.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 08.04.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 08.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 08.04.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 28. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2014 – Finanzplan Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60, TOP 2 Allgemeine Finanzdebatte Epl 06 Innen Epl 07 Justiz Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft TOP 3 Bundeswehreinsatz EUFOR RCA (Zentralafrik. Rep.) Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Barbara Woltmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren!

    Keine Steuererhöhungen, keine Neuverschuldung und
    stabile Staatsfinanzen – das waren die zentralen Forde-
    rungen von CDU und CSU im vergangenen Bundestags-
    wahlkampf. Und das sind auch weiterhin unsere Kern-
    forderungen, an denen wir unabdingbar festhalten.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der vorliegende Haushaltsentwurf erfüllt diese For-
    derungen. Er orientiert sich im Wesentlichen auch an den
    Vereinbarungen des Koalitionsvertrages; Frau Kollegin
    Fograscher hatte daraus ja eben zitiert. Im Koalitionsver-
    trag haben wir festgelegt, dass in diesem Jahr ein struk-
    turell ausgeglichener Haushalt und ab 2015 ein Haushalt
    ohne Nettoneuverschuldung aufzustellen ist. Mit diesen
    klaren finanzpolitischen Aussagen ist der Rahmen ge-
    setzt.

    Es ist natürlich immer ein Leichtes, Wünsche nach
    Mehrausgaben zu formulieren. Da fällt sicher jedem von
    uns etwas ein.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Wohl wahr!)


    Aber, meine sehr verehrten Damen und Herren, das Ge-
    bot der Stunde heißt: strukturelle Defizite abbauen, für
    Haushaltskonsolidierung sorgen und das vorhandene
    Geld richtig einsetzen. Darüber, wie wir das vorhandene
    Geld richtig einsetzen, können wir uns dann unterhalten.
    Der Bürger jedoch – das sei an dieser Stelle auch ge-
    sagt – honoriert es keineswegs, wenn Parteien große
    Wahlversprechen machen und ihnen dann beim Thema
    Haushaltskonsolidierung nur Steuererhöhungen einfal-
    len. Dass das der Bürger nicht honoriert, hat das Ergeb-
    nis der letzten Bundestagswahl eindrucksvoll bewiesen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, so leicht
    dürfen wir es uns auch aus einem anderen Grund nicht
    machen: Wir tragen eine Verantwortung der nachfolgen-
    den Generation gegenüber. Ich möchte, dass Ihre und
    meine Kinder auch noch über genügend finanziellen
    Gestaltungsspielraum verfügen, um ihre eigenen Vor-
    stellungen, Wünsche und Erfordernisse realisieren zu
    können. In Zukunft geht daher kein Weg an diesen Haus-
    haltsgrundsätzen vorbei. Dieser Haushalt zeigt auf, dass
    das geht; er weist in die richtige Richtung.
    Der Einzelplan 06 – wir haben es bereits gehört – mit
    seinen 5,8 Milliarden Euro ist kein ganz großer Haus-
    halt, und er lässt wegen vieler Fixkosten auch nicht ganz
    so viel Spielraum. Aber trotzdem – ich denke, da können
    wir alle sehr froh sein – gibt es einen gewissen kleinen
    Spielraum, sodass wir in wichtigen Bereichen – meine
    Vorredner sind schon darauf eingegangen – doch eine
    gewisse Entlastung erreichen können.

    Auch ich will hier das Bundesamt für Migration und
    Flüchtlinge nennen, das mehr Sachmittel und mehr Per-
    sonal erhält. Etwa 300 zusätzliche Stellen sind einge-
    plant; wir haben es bereits gehört. Es ist außerordentlich
    wichtig, dass die Asylverfahren kürzer werden.


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schaffen Sie so, wie Sie es planen, nicht!)


    Ich möchte an dieser Stelle einen Gedanken einfügen:
    Der Bürger möchte, dass die Asylbewerber, die kein
    Bleiberecht erhalten, das Land wieder verlassen. Das er-
    höht die Akzeptanz dessen, was wir hier tun.

    Zusätzliche Mittel soll es auch für das Bundesamt für
    Verfassungsschutz, für das BSI und für das BKA geben.

    Auch die Bundespolizei soll zur Festigung der IT-In-
    frastruktur etwas mehr Geld erhalten. Es ist ja heute hier
    schon erwähnt worden, dass es dringend notwendig ist,
    hier mehr Mittel bereitzustellen. Ich denke, es ist auch
    außerordentlich wichtig, dass insbesondere der geho-
    bene und der mittlere Polizeivollzugsdienst bei der Bun-
    despolizei im Rahmen des bereits mit dem BMF verein-
    barten vierjährigen Programms von Stellenanhebungen
    profitieren werden. Das trägt vor allen Dingen zur Stei-
    gerung der Attraktivität des Dienstes bei. Wir müssen
    insgesamt sehr viel mehr tun, um die Attraktivität des öf-
    fentlichen Dienstes zu erhalten.

    Das THW hat sehr viele Fürsprecher; das haben wir
    gerade schon gehört. Auch ich konnte mich vor Ort von
    der guten Arbeit vor allen Dingen auch der ehrenamtli-
    chen Mitarbeiter überzeugen. Vor dem Hintergrund der
    Hinweise zur Infrastruktur und zum technischen Gerät
    müssen wir schauen, was wir da noch tun können; da-
    rüber müssen wir noch einmal reden. Es muss zumindest
    nach und nach mehr investiert werden, damit es hinter-
    her nicht zu einem großen Investitionsstau kommt, den
    wir dann nicht mehr in den Griff bekommen.

    Ich bin froh, dass uns die Abschmelzung der globalen
    Minderausgabe, zu der es in den nächsten Jahren kommt,
    einen gewissen Spielraum geben wird.

    Ich möchte kurz etwas zu den prioritären Maßnahmen
    mit einem Volumen von 23 Milliarden Euro sagen, die
    wir im Koalitionsvertrag festgelegt haben. Es sind im
    Wesentlichen Maßnahmen, die unseren Kommunen di-
    rekt oder indirekt zugutekommen. Wir lassen uns das
    hier nicht schlechtreden. Es wird zwar viel kritisiert;
    aber man muss doch mal festhalten, dass der Bund sehr
    viel Geld zur Unterstützung der Kommunen in die Hand
    nimmt, obwohl er nicht zuständig ist. Zuständig sind
    nämlich die Länder, wie hier auch schon erwähnt wor-
    den ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU)






    Barbara Woltmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    Hier seien nur die letzte Stufe der Übernahme der
    Kosten der Grundsicherung im Alter im Umfang von
    1,1 Milliarden Euro und die Unterstützung bei der Ein-
    gliederungshilfe ab 2018 im Umfang von 5 Milliarden
    Euro per annum erwähnt;


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wann ist 2018 noch mal?)


    bis dahin erhalten die Kommunen – 2015, 2016 und
    2017 – eine Unterstützung in Höhe von jeweils 1 Mil-
    liarde Euro.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo bleibt sie dieses Jahr?)


    Letzten Endes kommen auch die weiter vorgesehenen
    Milliarden für die Städtebauförderung und die Verkehrs-
    infrastruktur und die 6 Milliarden Euro zur Unterstüt-
    zung der Länder bei der Finanzierung von Kinderkrip-
    pen, Kitas, Schulen und Hochschulen den Kommunen
    zugute. Wir werden allerdings darauf achten, dass dieses
    Geld dann auch bei den Kommunen ankommt und nicht
    an den Fingern der Länder kleben bleibt.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, im Ergeb-
    nis bleibt festzuhalten: Angesichts aller finanzpoliti-
    schen Rahmenbedingungen liegt uns ein sehr guter
    Haushaltsentwurf vor, der die Anforderungen, wie wir
    sie im Koalitionsvertrag formuliert haben, voll und ganz
    umsetzt. Wir haben nicht nur einen Entwurf mit einem
    strukturell ausgeglichenen Haushalt vorliegen; nein, er
    beinhaltet sogar einen strukturellen Überschuss von
    0,07 Prozent, was immerhin 1,81 Milliarden Euro sind.
    Alle im Koalitionsvertrag genannten Maßnahmen bis
    10 Millionen Euro müssen zudem in den jeweiligen Ein-
    zelplänen des Haushaltes erwirtschaftet werden. Dafür
    gibt es kein zusätzliches Geld. Wer – nur das kann die
    Botschaft sein – weitere finanzielle Wünsche hat, der
    muss dafür Deckungsvorschläge liefern.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Lars Castellucci [SPD])




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Frau Kollegin Woltmann, das war Ihre erste Rede hier

im Deutschen Bundestag. Ich gratuliere Ihnen dazu und
wünsche Ihnen viele weitere Reden hier in unserem Par-
lament.


(Beifall)


Nächster Redner ist der Kollege Lars Castellucci,
SPD.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Lars Castellucci


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Das Innenmi-
    nisterium ist das Ministerium für gutes Zusammenleben.
    Aber es ist natürlich nicht alleine zuständig für gutes Zu-
    sammenleben: Alle sind vielmehr gefragt für gutes Zu-
    sammenleben, auch wir selbst sind gefragt. Die Basis für
    gutes Zusammenleben ist Respekt. Zu Respekt gehört
    für mich, Menschen vorurteilsfrei zu begegnen. Vor die-
    sem Hintergrund finde ich es – seit ich diesem Gremium
    angehöre, noch mehr – schwierig, dass wir, wenn wir
    hier über Zuwanderung reden, häufig im nächsten Satz
    sofort von Missbrauch und im übernächsten Satz sofort
    von Kriminalität reden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    So schafft man keine gute Basis für gutes Zusammenle-
    ben, sondern das Gegenteil.

    Nun stecken vielleicht sogar gute Vorstellungen da-
    hinter, wenn zum Beispiel betont wird, dass es um die
    Akzeptanz der Bevölkerung gehe. Selbstverständlich,
    um die Akzeptanz der Bevölkerung muss es uns immer
    gehen, und zwar bei allen Politikfeldern. Wer aber Zu-
    wanderung, Sozialmissbrauch und Kriminalität immer in
    einem Atemzug nennt, der schafft gerade keine Akzep-
    tanz, sondern Vorurteile.


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Richtig!)


    Nebenbei bemerkt: Damit trifft man auch die Zuwande-
    rinnen und Zuwanderer, die man hier vielleicht lieber als
    andere haben möchte, nämlich die Ingenieurin oder je-
    manden, der etwas von IT versteht. Willkommenskultur
    und Fachkräftestrategien leistet man so jedenfalls einen
    Bärendienst.

    Dabei ist völlig klar – es steht ein aufrechter Protes-
    tant vor Ihnen –: Alle haben sich an die Spielregeln zu
    halten. Das ist immer richtig. Spielregeln zeichnen sich
    ja gerade dadurch aus, dass sie für alle gelten. Sie ma-
    chen ja keinen Sinn, wenn sie nur für einige gelten. Also,
    die Straßenverkehrsordnung gilt für alle, aber wir wis-
    sen, dass sich nicht alle daran halten. Die Steuergesetze
    gelten für alle, aber wir wissen natürlich, dass sich nicht
    immer alle daran halten,


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    und zwar nicht nur Menschen mit Migrationshinter-
    grund.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Auch Bayern! – Gegenruf des Abg. Max Straubinger [CDU/CSU]: Häufig auch Nordrhein-Westfalen!)


    Meine Damen und Herren, Zusammenleben ist nie
    konfliktfrei. Natürlich gibt es immer auch Probleme. An
    die müssen wir ran, und das tun wir auch. Lieber Kol-
    lege Beck, wir stocken doch die Hilfen für die Städte, die
    besonders von Zuwanderung betroffen sind, auf. Wir
    stocken doch das Programm „Soziale Stadt“ auf. Es wird
    wahrscheinlich viele sozialdemokratische Sozialarbeite-
    rinnen und Sozialarbeiter geben, vielleicht sind auch
    noch ein paar grüne dabei, die dadurch eine gute Arbeit
    machen können.


    (Beifall bei der SPD – Zuruf von der CDU/CSU: Es sind auch Christdemokraten dabei!)


    Das Innenministerium ist das Ministerium für gutes
    Zusammenleben. Das heißt, wir gestalten Gesellschafts-
    politik. Wir haben das Glück, dass die nicht immer Geld





    Dr. Lars Castellucci


    (A) (C)



    (D)(B)

    kostet, wir also die schwarze Null nicht gefährden mit
    dem, was wir tun. Das betrifft auch das Thema Options-
    pflicht. Ich möchte in diesem Zusammenhang auf die
    Vorrednerinnen und Vorredner der Opposition eingehen.

    Wir alle wissen: Bisher mussten Kinder von Eltern
    mit ausländischer Herkunft mit Erreichen der Volljährig-
    keit in der Regel wählen, ob sie Deutsche werden wollen
    oder die Nationalität der Eltern behalten möchten. In der
    Praxis gab es damit Probleme, und es mussten bittere
    Entscheidungen getroffen werden: Entscheidet man sich
    für die deutsche Staatsbürgerschaft, dann kappt man
    seine Wurzeln, entscheidet man sich für die Staatsbür-
    gerschaft der Eltern, verliert man das Wahlrecht, be-
    kommt vielleicht Probleme auf dem Arbeitsmarkt usw.,
    und das, obwohl man in Deutschland geboren und aufge-
    wachsen ist, sich zum Beispiel in Vereinen engagiert
    hat. – Die Große Koalition wird das nun beenden: Die
    Optionspflicht fällt weg.


    (Widerspruch bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das ist ein richtiger und wichtiger Schritt.


    (Beifall bei der SPD)