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ID1802804100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/28 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 28. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushalts- begleitgesetzes 2014 Drucksache18/1050 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließ- lich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 2230 B Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 2232 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2234 A Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2236 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2239 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2240 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2243 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2246 A Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2247 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 2249 A Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 2250 D Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2252 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 2255 A Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2256 C Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2258 B Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 2259 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2261 B Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 2262 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2263 D Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2264 D Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2266 A Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2267 B Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2268 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2269 A Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 2270 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2271 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2273 C Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 2275 A Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2276 D Dr. Hendrik Hoppenstedt (CDU/CSU) . . . . . . 2278 A Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 2279 D Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2281 A Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2282 B Sebastian Steineke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2283 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2285 C Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2287 A Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2288 C Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2289 B Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2291 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 2292 D Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2294 A Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2295 B Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2296 B Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2297 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2299 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2300 C Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2301 D Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2303 A Alois Gerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2304 C Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2305 C Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2306 D Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Bundesregierung: Entsendung bewaffneter deutscher Streitkräfte zur Beteiligung an der Europäischen Über- brückungsmission in der Zentralafrikani- schen Republik (EUFOR RCA) auf Grund- lage der Beschlüsse 2014/73/GASP sowie 2014/183/GASP des Rates der Europäi- schen Union vom 10. Februar 2014 und vom 1. April 2014 in Verbindung mit den Resolutionen 2127 (2013) und 2134 (2014) des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen vom 5. Dezember 2013 und vom 28. Ja- nuar 2014 Drucksache 18/1081 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2308 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2308 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2309 B Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2310 C Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2311 C Dagmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2312 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2313 C Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 2314 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2315 B Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 2315 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2316 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2317 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 2221 (A) (C) (D)(B) 28. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 Beginn: 11.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 2317 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 08.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 08.04.2014 Dr. Brunner, Karl-Heinz SPD 08.04.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 08.04.2014 Ernst, Klaus DIE LINKE 08.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 08.04.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 08.04.2014 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 08.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 08.04.2014 Groß, Michael SPD 08.04.2014 Groth, Annette DIE LINKE 08.04.2014 Gunkel, Wolfgang SPD 08.04.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 08.04.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 08.04.2014 Ilgen, Matthias SPD 08.04.2014 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 08.04.2014 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 08.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 08.04.2014 Pitterle, Richard DIE LINKE 08.04.2014 Pronold, Florian SPD 08.04.2014 Reichenbach, Gerold SPD 08.04.2014 Rüthrich, Susann SPD 08.04.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Schauws, Ulle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 08.04.2014 Schwabe, Frank SPD 08.04.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 08.04.2014 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 de Vries, Kees CDU/CSU 08.04.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 08.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 08.04.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 08.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 08.04.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 28. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2014 – Finanzplan Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60, TOP 2 Allgemeine Finanzdebatte Epl 06 Innen Epl 07 Justiz Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft TOP 3 Bundeswehreinsatz EUFOR RCA (Zentralafrik. Rep.) Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. André Hahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Es gibt

    im Einzelplan des Innenministeriums eine ganze Reihe
    von Themen, über die es sich hier zu sprechen lohnt. Ich
    will mich auf drei Punkte konzentrieren.

    Zunächst zur Sportpolitik. Im Etat des BMI gibt es im
    Vergleich zum Vorjahr für den Sport lediglich eine An-
    hebung von rund 2,7 Millionen Euro, also nicht 8 Millio-
    nen Euro, wie bisweilen in den Medien angekündigt.
    Diese geringe Erhöhung wird auch den vom Deutschen
    Olympischen Sportbund benannten aktuellen Aufgaben
    nicht einmal ansatzweise gerecht. Ich nenne nur das
    Thema Sportstätten. Im März 2010 wurde der Goldene
    Plan Ost ersatzlos gestrichen. Die Linke fordert seither
    nachdrücklich die Neuauflage eines bundesweiten För-
    derprogramms.


    (Beifall bei der LINKEN – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Das ist Landesaufgabe!)


    Denn die Situation vieler Sportstätten ist katastrophal.
    Der Sanierungsstau wird auf 42 Milliarden Euro ge-
    schätzt.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Das ist nicht Aufgabe des Bundes!)


    Um hier gegenzusteuern, muss auch der Bund wieder
    seinen Beitrag leisten.

    Ein wichtiger Teil der Sportförderung des Bundes ist
    die Beschäftigung von Spitzensportlern und deren Trai-
    nern bei Bundeswehr, Bundespolizei, Zoll und anderen
    Behörden. Laut einer Antwort der Bundesregierung auf
    meine Anfrage sind das derzeit 971 Stellen, darunter 76
    für Trainer. Davon bekommt der Behindertensport ledig-
    lich 1,7 Prozent, darunter ist nicht ein einziger Trainer.
    Das ist nicht nur mit Blick auf die Ergebnisse der Olym-
    pischen und Paralympischen Spiele in Sotschi völlig un-
    angemessen und muss sich dringend ändern.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Inakzeptabel ist auch die geplante Kürzung der Mittel
    für die Programme „Jugend trainiert für Olympia“ und
    für die Paralympics. Hier wird auf dem Rücken von
    Schülerinnen und Schülern versucht, die Länder zur Mit-
    finanzierung der Nationalen Anti Doping Agentur zu be-
    wegen.

    Nun einige Anmerkungen zum Katastrophenschutz
    – auch Herr Mayer hat eben davon gesprochen –, kon-
    kret zum Technischen Hilfswerk. Das THW steht aktuell
    vor riesigen Herausforderungen. Einzelne Liegenschaf-
    ten sind wegen Brandschutz- und Baumängeln von
    Schließung bedroht. 44 Prozent des Fahrzeugbestandes
    sind älter als 25 Jahre. Der zusätzliche Finanzbedarf
    wird beim THW auf über 30 Millionen Euro beziffert.
    Ich bin Realist genug, zu erkennen, dass dieser Betrag
    wohl nicht in voller Höhe in den Haushalt eingestellt
    werden wird. Aber es gibt drei Dinge, die unbedingt um-
    gesetzt werden müssen.

    Erstens: eine Anhebung der Selbstbewirtschaftungs-
    mittel der Ortsverbände um 5 Millionen Euro. Hier ist
    der Effekt am größten. Ausbildung, Helferwerbung und
    Jugendarbeit werden davon finanziert. Es geht schlicht
    darum, die Handlungsfähigkeit des THW zu erhalten;
    denn bei den Einsätzen geht es oft auch um den Schutz
    von Menschenleben.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Stephan Mayer [Altötting] [CDU/CSU])


    Zweitens. Für die dringend erforderliche Erneuerung
    von Fahrzeugen und Geräten müssen aus unserer Sicht





    Dr. André Hahn


    (A) (C)



    (D)(B)

    mindestens 5 Millionen Euro zusätzlich bereitgestellt
    werden.

    Drittens. 2 Millionen Euro zusätzlich im Bereich der
    überörtlichen Ausbildung dienen der Bewältigung neuer
    Herausforderungen, vom Digitalfunk bis zur Sicherung
    gefährdeter Infrastruktur.

    2015 kommen noch größere Probleme auf das THW
    zu. Die heftigen Mietsteigerungen werden wohl nur
    noch zulasten von Investitionen in Fahrzeuge und Geräte
    zu bewältigen sein. Deshalb ist eine Verstetigung der
    Mittelerhöhung nötig. Nach Ihrer Rede, Herr Kollege
    Mayer, hoffe ich sehr, dass wir hier an einem Strang zie-
    hen. Sie sind ja auch Präsident des Helfervereins des
    THW. Ich glaube, wir müssen hier dringend etwas tun.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Stephan Mayer [Altötting] [CDU/CSU])


    Abschließend noch einige Anmerkungen zum Thema
    Geheimdienste. Hier sehen wir Linke durchaus erhebli-
    che Einsparpotenziale. Wir werden die NSA-Affäre im
    Untersuchungsausschuss noch detailliert aufarbeiten,
    aber eines kann man doch schon jetzt sagen: Die Spiona-
    geabwehr, für die der Verfassungsschutz zuständig ist,
    hat angesichts der von Edward Snowden aufgedeckten
    millionenfachen Ausspähung deutscher Bürger, aber
    auch von Wirtschaftsunternehmen eklatant versagt. Wer
    nicht einmal mitbekommt, dass über Jahre das Handy
    und der Mailverkehr der Kanzlerin abgeschöpft werden,
    der stellt seine Existenzberechtigung selbst infrage.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Da nun endlich auch die Überwachung der Bundes-
    tagsabgeordneten der Linken eingestellt worden ist,
    könnten die bislang damit befassten sieben Mitarbeiter
    des BfV sicher anderweitig sinnvoll eingesetzt werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Darüber hinaus will die Linke endlich mehr Transpa-
    renz bei der Mittelverwendung beim Verfassungsschutz,
    und das fängt bei der Haushaltsaufstellung an. Sehr ge-
    ehrter Herr de Maizière, ich hätte nie vermutet, dass ich
    nach den vielen Jahren im Landtag noch einmal in die
    Verlegenheit komme, die Sächsische Staatsregierung zu
    loben. Aber im Haushalt gibt es dort deutlich mehr öf-
    fentlich zugängliche Informationen. Jeder kann erfahren,
    wie viel Geld beim Verfassungsschutz ausgegeben wird,
    was man für Öffentlichkeitsarbeit aufwendet, wie viel
    die technische Ausstattung kostet. Selbst der konkrete
    Stellenplan für den Verfassungsschutz wird vom Land-
    tag beschlossen. Davon sind wir auf Bundesebene mei-
    lenweit entfernt.

    Deshalb meine abschließende Bitte: Lassen Sie uns
    die Geheimniskrämerei endlich beenden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Etats der Nachrichtendienste gehören nicht in das
    sogenannte Vertrauensgremium, sondern in den zustän-
    digen Haushaltsausschuss und müssen letztlich hier im
    Parlament öffentlich debattiert werden.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der LINKEN und bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Für die CDU/CSU-Fraktion hat der Kollege

Dr. André Berghegger das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. André Berghegger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kollegin-

    nen und Kollegen! Meine Damen und Herren! In unserer
    sozialen Marktwirtschaft ist und bleibt der Staat Hüter
    der Ordnung. Im Mittelpunkt unseres innenpolitischen
    Handelns steht natürlich die innere Sicherheit. Sicherheit
    und Freiheit bedingen sich dabei. Wir müssen bei jeder
    staatlichen Maßnahme eine grundlegende Abwägung
    zwischen Sicherheit auf der einen Seite und der Ein-
    schränkung der Freiheit auf der anderen Seite bedenken.
    Dabei können wir selbstbewusst, aber umsichtig han-
    deln. Wir sollten dankbar sein, in einem sicheren und in
    diesem Sinne freien Land in Europa zu leben.

    Doch der Blick in andere Teile der Welt zeigt: Leider
    gibt es noch immer viele Regionen, in denen stabile Ver-
    hältnisse fehlen und in denen die Menschen in Angst und
    Schrecken leben. An demokratische Wahlen ist in sol-
    chen Situationen kaum zu denken. Daher bin ich der
    Bundeskanzlerin dankbar, dass sie sich gemeinsam mit
    den europäischen Partnern für Stabilität und letztendlich
    auch für die Freiheit der Menschen in diesen Regionen
    einsetzt.

    Der Bundesinnenminister hat kürzlich einmal gesagt,
    er verstehe sein Ministerium als „Bürgerministerium“,
    das heißt als Dienstleister für die Bürger. Dieser Einzel-
    plan umfasst – wir haben es schon mehrfach gehört – ei-
    nen Gesamtansatz von rund 5,8 Milliarden Euro, ein
    Großteil davon, rund zwei Drittel, entfällt auf den Be-
    reich der inneren Sicherheit. Das war in den Jahren zu-
    vor bereits so, und das halte ich auch für richtig.

    In diesem Einzelplan findet sich ein bunter Strauß an
    Themen: das THW, das Bundesinstitut für Sportwissen-
    schaft, die Bundeszentrale für politische Bildung. Zu
    diesem Bereich zählen aber auch die Fragen der Kirchen
    und Religionsgemeinschaften sowie die Organisation
    der öffentlichen Verwaltung. Die Stichworte „Bürokra-
    tieabbau“ und „Verwaltungsmodernisierung“ fallen uns
    hierzu sofort ein.

    Zwei Felder möchte ich gerne betonen:

    Zum einen die Bundespolizei. Deren Etat beträgt rund
    2,5 Milliarden Euro. Das ist nahezu die Hälfte des ge-
    samten Einzelplans. Hier wird es zusätzliche Mittel ge-
    ben, und zwar für die IT-Infrastruktur. Denn im Zusam-
    menhang mit der NSA-Affäre ist deutlich geworden
    – auch das haben wir schon mehrfach betont –, dass un-
    sere Sicherheitsbehörden hier gestärkt werden müssen.
    Auch die von Herrn Mayer vorhin angesprochenen Vor-
    fälle um die zunächst rund 16 Millionen und aktuell
    18 Millionen geknackten E-Mail-Konten zeigen uns,





    Dr. André Berghegger


    (A) (C)



    (D)(B)

    dass wir die IT-Sicherheit unbedingt ausbauen müssen.
    Die Arbeit des BSI ist dabei deutlich zu unterstützen.

    Der Großteil der Mittel für die Bundespolizei ist na-
    turgemäß für das Personal erforderlich. Hier sehen wir
    eine gute Entwicklung. Auf eine pauschale Stellenein-
    sparung wie in den Vorjahren wird verzichtet. Im Gegen-
    teil: Es gibt Stellenanhebungen. So ist ein Programm
    vorgesehen, mit dem in den nächsten Jahren insgesamt
    über 1 300 Stellen bei der Bundespolizei angehoben
    werden, in diesem Jahr die ersten 350. Das schafft Raum
    für verdiente Beförderungen, motiviert die Mitarbeiter
    und steigert die Attraktivität des Arbeitgebers. Denn
    auch die Bundespolizei muss sich im Hinblick auf den
    demografischen Wandel immer wieder darüber Gedan-
    ken machen, wie sie sich als interessanter Arbeitgeber
    für Nachwuchskräfte darstellen kann. Das muss auch so
    bleiben.

    Das zweite Stichwort ist im Hinblick auf den Bereich
    Zuwanderung, Integration und nationale Minderheiten:
    Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Erinnern Sie
    sich bitte an die aktuellen Diskussionen, die wir zu die-
    sen Themen geführt haben. Hier stellen wir zusätzliche
    Mittel zur Verfügung: in diesem Jahr weitere 14 Millio-
    nen Euro als Sachmittel. Daneben sollen, wie zitiert,
    300 zusätzliche Stellen geschaffen werden.

    Das ist richtig und notwendig; denn das Bundesamt
    für Migration und Flüchtlinge ist zentral zuständig für
    die Asylfragen in Deutschland. Zuletzt gab es einen An-
    stieg der Asylbewerberzahlen. Denn Deutschland ist ein
    Land, das von vielen Menschen auf der ganzen Welt als
    sicherer Ort angesehen wird, um Krieg und Elend in der
    Heimat zu entgehen. Unser christliches Verständnis ver-
    langt von uns, diesen Menschen in angemessener Form
    zu helfen. Dazu gehört aus meiner Sicht auch ein zügi-
    ges Asylverfahren. Es ist unser erklärtes, aber ehrgeizi-
    ges Ziel, die Dauer der Asylverfahren auf eine regelmä-
    ßige Zeit von drei Monaten zu verkürzen. Das sind nur
    zwei Beispiele dafür, dass die Bundesregierung mit Au-
    genmaß auf bestehende Herausforderungen reagiert.

    Dies alles zeigt aber: Wir haben viele Handlungsfel-
    der mit großer Bedeutung für den Zusammenhalt in un-
    serer Gesellschaft. Manchmal fällt uns deren Bedeutung
    erst dann wirklich auf, wenn einmal nicht alles wie vor-
    gesehen funktioniert. Die Bürger akzeptieren ein Ge-
    meinwesen aber nur dann – das ist meine feste Überzeu-
    gung –, wenn es auf funktionierenden Strukturen beruht.
    Hierfür müssen wir Vorsorge treffen.

    Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle ausdrück-
    lich bei all denjenigen bedanken, die durch ihren vor-
    bildlichen Dienst einen so großen Beitrag für den Zu-
    sammenhalt in unserer Gesellschaft und damit für unser
    Land leisten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Insbesondere möchte ich werben für die Solidarität mit
    unseren Polizisten, die den Rechtsstaat vertreten und da-
    mit unsere Freiheit schützen.
    In diesem Zusammenhang, Herr Minister, möchte ich
    auch die jüngsten Tarifverhandlungen erwähnen. Ich
    möchte Ihnen danken. Es freut mich, dass die gute und
    wichtige Arbeit der Beschäftigten im öffentlichen Dienst
    honoriert wird, auch wenn das für die öffentlichen Kas-
    sen eine große finanzielle Kraftanstrengung darstellen
    wird.

    Wir setzen auf Kontinuität und Solidität. Bewährtes
    wird fortgesetzt; wenn erforderlich, werden wir um-
    schichten. Denn bei allem wollen wir unser übergeord-
    netes Ziel im Blick behalten, 2014 einen strukturell aus-
    geglichenen Haushalt und 2015 einen Bundeshaushalt
    ohne neue Schulden zu erreichen. Das kann man gar
    nicht oft genug betonen. Dieser historischen Chance wa-
    ren wir noch nie so nahe wie jetzt. Die erfolgreiche
    Finanzpolitik unter der Federführung der Bundeskanzle-
    rin und des Finanzministers Wolfgang Schäuble ist kein
    Selbstzweck, sondern ist nachhaltig im Sinne von gene-
    rationengerecht, und sie schafft finanzielle Freiräume für
    die Zukunft, für andere Politikfelder, vielleicht auch für
    diesen Einzelplan.

    Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, für einen ausge-
    wogenen Etat des Bundesinnenministers zu sorgen.
    Dazu ist der Entwurf eine solide Grundlage. Ich freue
    mich auf die angenehmen Gespräche. Lassen Sie uns das
    Beste daraus machen!

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)