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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/28 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 28. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushalts- begleitgesetzes 2014 Drucksache18/1050 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließ- lich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 2230 B Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 2232 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2234 A Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2236 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2239 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2240 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2243 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2246 A Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2247 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 2249 A Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 2250 D Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2252 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 2255 A Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2256 C Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2258 B Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 2259 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2261 B Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 2262 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2263 D Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2264 D Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2266 A Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2267 B Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2268 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2269 A Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 2270 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2271 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2273 C Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 2275 A Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2276 D Dr. Hendrik Hoppenstedt (CDU/CSU) . . . . . . 2278 A Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 2279 D Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2281 A Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2282 B Sebastian Steineke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2283 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2285 C Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2287 A Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2288 C Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2289 B Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2291 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 2292 D Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2294 A Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2295 B Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2296 B Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2297 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2299 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2300 C Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2301 D Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2303 A Alois Gerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2304 C Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2305 C Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2306 D Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Bundesregierung: Entsendung bewaffneter deutscher Streitkräfte zur Beteiligung an der Europäischen Über- brückungsmission in der Zentralafrikani- schen Republik (EUFOR RCA) auf Grund- lage der Beschlüsse 2014/73/GASP sowie 2014/183/GASP des Rates der Europäi- schen Union vom 10. Februar 2014 und vom 1. April 2014 in Verbindung mit den Resolutionen 2127 (2013) und 2134 (2014) des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen vom 5. Dezember 2013 und vom 28. Ja- nuar 2014 Drucksache 18/1081 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2308 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2308 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2309 B Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2310 C Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2311 C Dagmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2312 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2313 C Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 2314 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2315 B Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 2315 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2316 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2317 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 2221 (A) (C) (D)(B) 28. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 Beginn: 11.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 2317 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 08.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 08.04.2014 Dr. Brunner, Karl-Heinz SPD 08.04.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 08.04.2014 Ernst, Klaus DIE LINKE 08.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 08.04.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 08.04.2014 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 08.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 08.04.2014 Groß, Michael SPD 08.04.2014 Groth, Annette DIE LINKE 08.04.2014 Gunkel, Wolfgang SPD 08.04.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 08.04.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 08.04.2014 Ilgen, Matthias SPD 08.04.2014 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 08.04.2014 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 08.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 08.04.2014 Pitterle, Richard DIE LINKE 08.04.2014 Pronold, Florian SPD 08.04.2014 Reichenbach, Gerold SPD 08.04.2014 Rüthrich, Susann SPD 08.04.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Schauws, Ulle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 08.04.2014 Schwabe, Frank SPD 08.04.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 08.04.2014 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 de Vries, Kees CDU/CSU 08.04.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 08.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 08.04.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 08.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 08.04.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 28. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2014 – Finanzplan Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60, TOP 2 Allgemeine Finanzdebatte Epl 06 Innen Epl 07 Justiz Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft TOP 3 Bundeswehreinsatz EUFOR RCA (Zentralafrik. Rep.) Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Norbert Barthle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten

    Damen und Herren! Wir beraten heute den zweiten Re-
    gierungsentwurf zum Haushalt 2014. Ich will zuallererst
    feststellen: Dieser Haushalt ist tatsächlich eine histori-
    sche Zäsur. Erstmals legen wir nicht nur einen strukturell
    ausgeglichenen Haushalt vor, sondern einen Haushalt,
    der strukturell sogar einen Überschuss von 0,07 Prozent,
    real 1,8 Milliarden Euro, erwirtschaftet. Das ist der Ein-
    stieg in eine neue Zeitrechnung der Haushalts- und Fis-
    kalpolitik in Deutschland. Darauf können wir alle stolz
    sein. Diesen Haushalt trage ich mit einem Lächeln im
    Gesicht vor.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Jetzt müsstest du aber auch lächeln!)


    Wir haben während der Koalitionsverhandlungen ver-
    einbart, dass wir für die kommende Legislaturperiode
    23 Milliarden Euro mehr für dringend notwendige Maß-
    nahmen ausgeben wollen. Daran halten wir uns exakt
    und auf Punkt und Komma. Daran halten wir uns auch,
    indem wir keine Steuererhöhungen beschließen und
    keine neuen Schulden machen.

    Folgendes möchte ich an meinen Vorredner und Kol-
    legen von der SPD richten: Wenn man vereinbart, dass
    es keine Steuererhöhungen geben soll, dann macht es
    keinen Sinn, über den Spitzensteuersatz zu diskutieren.
    Wenn es um Subventionsabbau geht, dann muss man
    wissen, dass die Kollegen von der SPD damit niemals
    wirtschaftliche Subventionen wie das ZIM-Programm
    des Ministeriums von Herrn Gabriel meinen.


    (Max Straubinger [CDU/CSU]: Genau!)


    Sie meinen damit immer steuerliche Subventionstatbe-
    stände, also Steuerermäßigungen. Wer aber Steuerermä-
    ßigungen abbaut, der erhöht Steuern. Wenn wir aber ver-
    einbart haben, dass es keine Steuererhöhungen geben
    soll, dann ist alles Notwendige gesagt. Dabei bleibt es.
    Da brauchen wir gar nicht lange zu argumentieren und
    Gründe zu suchen. Das ist verabredet; so bleibt es.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Für diesen Haushalt gilt Solidität und Kontinuität.
    Das sind die entscheidenden Schlagworte. Kontinuität
    heißt immer: Man blickt ein Stück zurück, und man
    blickt auch nach vorne. Wenn ich zurückblicke, dann
    danke ich der nicht anwesenden FDP für die Unterstüt-
    zung in den vergangenen vier Jahren und dafür, dass wir
    so weit gekommen sind.


    (Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Hat sich sehr gelohnt für sie!)


    Ich danke vor allem aber auch den Kollegen von der
    SPD-Fraktion, unserem neuen Koalitionspartner, die
    sich diesem Ziel auch verschworen haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Ich finde es großartig, dass wir das miteinander angehen
    wollen. Wir werden das auch schaffen. Wenn es keine
    großen externen Schocks gibt, dann werden wir 2015
    und in den Folgejahren, also dauerhaft, einen ausgegli-
    chenen Haushalt haben und die schwarze Null vorlegen.
    Das ist ein großes Programm dieser Koalition, und wir
    werden das hinkriegen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das ist vor allem im Sinne einer generationengerech-
    ten Politik. Das ist das wichtigste Signal, das man aus-
    senden kann. Keine neuen Schulden zu machen, ist das
    Beste, was man für nachfolgende Generationen tun
    kann.

    Da muss ich mich an den Kollegen von den Linken
    wenden. Herr Bartsch, Sie haben gesagt, zukünftige Ge-
    nerationen würden den Preis der schwarzen Null zahlen.


    (Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Ja!)


    Meine Damen und Herren, das ist Blödsinn. Er stellt die
    Argumente von den Beinen auf den Kopf. Genau das
    Umgekehrte ist wahr: Das ist die beste Politik, die man
    für künftige Generationen machen kann.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Dann gehen Sie mal in die Schulen und gucken Sie sich mal an, wie es dort aussieht!)






    Norbert Barthle


    (A) (C)



    (D)(B)

    Deshalb sage ich den Leuten draußen: Die Argumente,
    die Ihnen die Linken vortragen, muss man zunächst ein-
    mal auf die Beine stellen; dann werden sie richtig.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    An dieser Stelle widerspreche ich, was ich selten tue,
    unserem Bundesfinanzminister.


    (Dr. Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Skandal! – Johannes Kahrs [SPD]: Wieso „selten“?)


    Er meinte: Spätestens wenn die Sozialausgaben in unse-
    rem Haushalt 100 Prozent erreichen, fällt den Linken
    wohl nichts mehr ein. – Falsch, Herr Dr. Schäuble!
    Selbst wenn sie 100 Prozent erreichten, würden die Lin-
    ken sagen: Jetzt müssen wir neue Schulden machen, da-
    mit wir noch mehr für Soziales ausgeben können. –


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Petra Sitte [DIE LINKE]: Wie witzig! Was haben wir wieder gelacht! – Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Württemberger Witz! Das war ja richtig witzig!)


    So tickt die linke Seite des Hauses – wir nicht.

    Wie machen wir das Ganze? Auch dazu ein einfaches
    Argument: Wer sich den Entwurf des Haushalts 2014 an-
    schaut und ihn mit dem Haushalt 2013 vergleicht, der
    wird feststellen, dass er round about 10 Milliarden Euro
    mehr Einnahmen, aber round about 8 Milliarden Euro
    weniger Ausgaben ausweist. Das ist das Geheimnis un-
    seres Erfolges: bei steigenden Einnahmen weniger Geld
    ausgeben. Das, meine Damen und Herren, bezeichnet
    auch die schwäbische Hausfrau als Sparen. Es ist das
    Geheimnis unseres Erfolgs: Wir sparen dank steigender
    Einnahmen und weniger Ausgaben.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Allen Unkenrufen der Opposition zum Trotz: Dieser
    Haushaltsentwurf ist eine seriöse, verlässliche Planungs-
    grundlage für die weiteren Beratungen. Wir werden si-
    cherlich an der einen oder anderen Stelle noch Verände-
    rungen vornehmen – das ist bei Haushaltsberatungen
    immer geboten –, aber insgesamt ist das ein hervorra-
    gender Entwurf, der auch die notwendige Entlastung für
    die Kommunen mit einbezieht.

    Dazu würde ich gerne einige Sätze sagen: Wir stehen
    zu den Vereinbarungen, den Kommunen zu helfen, auch
    wenn dies zunächst einmal Länderaufgabe ist. Wir haben
    schon viel getan, wir werden weiterhin viel tun. Aber all
    jenen, die bewusst – zumindest teilweise bewusst – den
    Koalitionsvertrag falsch interpretieren, sei nochmals ge-
    sagt: Wir halten das, was vereinbart wurde, auf Punkt
    und Komma ein: 1 Milliarde Euro Entlastung ab 2015;
    das Bundesleistungsgesetz wird ab 2018 greifen und
    dann 5 Milliarden Euro Entlastung bringen.

    Die Herausforderung, vor der wir stehen, ist eine ganz
    andere: Wir müssen bis zu diesem Zeitpunkt das Bun-
    desleistungsgesetz neu formulieren. Da wird es die An-
    strengung aller brauchen, das Gesetz so auszutarieren,
    dass erstens die Entlastung bei den Kommunen, dort, wo
    das Geld hingehört, ankommt und es zweitens gerecht
    abläuft. Denn, meine Damen und Herren, wenn man sich
    anschaut, wie es derzeit bei der Eingliederungshilfe für
    Behinderte aussieht, dann stellt man fest, dass es Kom-
    munen und Länder gibt, in denen pro Kopf mehr als dop-
    pelt so viel ausgegeben wird als in anderen Kommunen
    und Ländern. Auch das spielt bei der Frage eine Rolle,
    wie wir dieses Gesetz ausgestalten, wie wir die Stan-
    dards so festlegen, dass bei den Kommunen tatsächlich
    eine Entlastung ankommt.

    Der Bundeshaushalt 2014 ist ein weiterer Schritt hin
    zu einem Ziel, das die Öffentlichkeit immer wieder bei
    uns anmahnt. Sie sagt nämlich: Wann baut ihr endlich
    Schulden ab? Der Bundesfinanzminister hat das Not-
    wendige dazu gesagt. Völlig übersehen wird aber auch,
    dass wir im Bereich unserer Sonderhaushalte, zum Bei-
    spiel beim Investitions- und Tilgungsfonds, bereits
    Rückführungen vornehmen: Der Bundesbankgewinn
    fließt fast zur Hälfte in den Investitions- und Tilgungs-
    fonds. Deshalb gelingt es uns bereits in diesem Jahr, die
    Defizitquote im Bundeshaushalt von vorher 80 Prozent
    auf jetzt etwa 75 Prozent abzusenken. Bis zum Ende der
    Legislaturperiode werden wir bei rund 67 Prozent sein,
    und wir haben uns vorgenommen, bis 2018 sogar eine
    Quote von 65 Prozent zu erreichen; so hat es das Kabi-
    nett heute beschlossen. Ich finde, das ist ein hervorra-
    gendes Ziel und ein gutes Signal, auch im Hinblick auf
    den europäischen Raum, wenn es darum geht, die Stabi-
    lität des Euro zu sichern.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Johannes Kahrs [SPD])


    Da erlaube ich mir einen kleinen Vergleich: Wie sieht
    es international aus? Schauen wir uns die Schulden-
    standsquote wichtiger europäischer Länder an: Italien
    134 Prozent, Vereinigtes Königreich, also England,
    93 Prozent, Frankreich 96 Prozent. Schauen wir über
    Europa hinaus: USA 106 Prozent, Japan 245 Prozent.
    Was folgern wir daraus? Deutschland ist nicht nur
    europa-, sondern wahrscheinlich auch weltweit der Sta-
    bilitätsanker.

    Noch vor wenigen Jahren lautete eine Titelgeschichte
    des Economist „Deutschland, der kranke Mann Euro-
    pas“.


    (Thomas Oppermann [SPD]: Wer hat das geändert?)


    – Das waren wir alle gemeinsam in einem langen Pro-
    zess. Die Reformen unter Herrn Schröder haben einen
    großen Beitrag dazu geleistet – das ist gar keine Frage –,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    aber auch die Konsolidierungspolitik dieser Bundesre-
    gierung, unterstützt vom Fraktionsvorsitzenden Volker
    Kauder und vom neuen Fraktionsvorsitzenden Thomas
    Oppermann, hat einen großen Beitrag geleistet. Ich finde
    das sehr gut. So können wir weitermachen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Noch mehr Selbstlob!)






    Norbert Barthle


    (A) (C)



    (D)(B)

    In diesem Zusammenhang möchte ich meine Sorge in
    Bezug auf die Signale aus Frankreich zum Ausdruck
    bringen.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Das habe ich mir gedacht!)


    Wir sind aufgerufen, Disziplin zu wahren; nicht nur wir
    innerhalb Deutschlands, sondern auch außerhalb. Spa-
    nien, Irland, Portugal und Zypern sind auf einem guten
    Weg, und auch Griechenland leistet Erstaunliches, wenn
    auch etwas langsam. Das Haushaltsdefizit dort ist bereits
    signifikant zurückgegangen.

    Frankreich erklärt nun, dass es zum dritten Mal
    hintereinander einen Aufschub bei der Einhaltung des
    3-Prozent-Ziels erwartet. Ich erinnere mich an die Aus-
    sagen von Präsident Hollande von vor einem Jahr. Er hat
    nämlich schon 2013 um einen Aufschub von zwei Jahren
    gebeten. Damals haben die Europäer gesagt: Wir gewäh-
    ren diesen Aufschub, dafür erwarten wir aber, dass
    Frankreich die entsprechenden Strukturreformen in An-
    griff nimmt. Darauf hat Monsieur Hollande erwidert, er
    verbitte sich jegliche Einmischung in innerfranzösische
    Angelegenheiten. Deshalb empfehle ich uns: Wir sollten
    uns nicht in innerfranzösische Angelegenheiten einmi-
    schen, sondern deutlich machen, dass wir von Frank-
    reich erwarten, dass die Strukturreformen auf den Weg
    gebracht werden und nicht schon wieder um Aufschub
    gebeten wird.

    Ich finde es erfreulich, was sowohl von der Bundesre-
    gierung und von Olli Rehn auf europäischer Ebene als
    auch vom Präsidenten unserer Deutschen Bundesbank,
    Jens Weidmann, dazu zu hören war. Ich finde es bedenk-
    lich, was man in diesem Zusammenhang von Martin
    Schulz hört. Ich appelliere an die Kollegen von der SPD:
    Fangen Sie Herrn Schulz ein. Er hat Äußerungen ge-
    macht, die für die Stabilität des Euro nicht produktiv
    sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Thomas Oppermann [SPD] – Andreas Mattfeldt [CDU/CSU]: Ja! – Dr. Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Am 25. Mai ist Wahl! – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie ist denn das mit den Euro-Bonds und Juncker?)


    Ich wiederhole meine Aussage: Wir brauchen weiter-
    hin Disziplin, nach innen und nach außen. Nur dann wer-
    den wir sowohl bei uns als auch in Europa die notwen-
    dige Stabilisierungspolitik für unsere Haushalte
    fortsetzen können. Dass in dem einen oder anderen Be-
    reich, zum Beispiel bei der Infrastruktur, Mehrausgaben
    wünschenswert sein mögen, ist unbestritten.

    Wir geben in den kommenden Jahren 5 Milliarden
    Euro mehr aus. Das ist gut, könnte aber auch noch besser
    sein.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist mit der Lkw-Maut? Das ist nicht zum Straßenerhalt!)


    Deshalb haben wir Haushälter auf unserer Klausurta-
    gung besprochen, dass wir dann, wenn wir neue Finanz-
    spielräume entdecken sollten, diese gerne für die Stär-
    kung der Infrastruktur einsetzen wollen. Das ist ein
    gutes, ein richtiges Ziel; denn dass es eine gewisse
    Schieflage unserer Haushalte gibt, das ist unbestritten.

    Als ich 1998 im Bundestag angefangen habe, betrug
    die Investitionsquote etwa 13,5 Prozent und die Sozial-
    ausgabenquote 35 Prozent. Heute machen die Sozialaus-
    gaben 49 Prozent, also fast 50 Prozent aus und die Inves-
    titionen nur noch 8,6 Prozent. Das war ein jahrelanger
    Prozess.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Union regiert seit 2005! – Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Wer hat das zu verantworten?)


    – Da haben auch andere regiert, auch Sie, die Grünen.
    Herr Kollege Kindler, das scheinen Sie vergessen zu ha-
    ben, dafür sind Sie wohl zu jung.


    (Heiterkeit des Abg. Johannes Kahrs [SPD])


    Viele haben daran mitgewirkt. Es ist sicherlich richtig,
    dass es an dieser Stelle noch erheblichen Nachholbedarf
    gibt.

    Lassen Sie mich abschließend auf einen Begriff ver-
    weisen, auf den mich die Menschen immer wieder an-
    sprechen, wenn ich vor Ort bin: den sogenannten Julius-
    turm. Die Menschen fordern uns immer wieder auf, an
    den Juliusturm zu denken.

    Der Juliusturm ist ein Festungsturm der Zitadelle
    Spandau aus dem 13. Jahrhundert. Er wurde 1838 res-
    tauriert. Damals lagerte dort der Reichskriegsschatz im
    Wert von 120 Millionen Mark. Später war der Juliusturm
    Gegenstand politischer Beratungen. 1952 bis 1956 hat
    der Bundestag unter dem damaligen Finanzminister Fritz
    Schäffer aus der Deutschen Bundesbank und aus den
    Kassenüberschüssen Rücklagen, einen sogenannten
    Schatz, in Höhe von 7 Milliarden D-Mark angehäuft.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben 2014!)


    Die wurden dann zwischen 1957 bis 1959 vom soge-
    nannten Kuchenausschuss des damaligen Parlamentes
    wieder ausgegeben. Das unterscheidet das damalige Par-
    lament von unserem: Wir haben keinen Kuchenaus-
    schuss mehr, wir haben einen Haushaltsausschuss. Wir
    haben ein anderes Bewusstsein.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben die Große Koalition, die den Kuchen aufisst!)


    Wir wollen keinen Kuchen, wir wollen eher Schwarz-
    brot. Deshalb halten wir uns an die Devise, die in diesen
    Zeiten angemessen ist.

    Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit. Zur Erin-
    nerung: Der Juliusturm ist Geschichte.


    (Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Den gibt es immer noch, den Juliusturm! – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die FDP ist auch Geschichte!)


    Die Zeiten haben sich geändert. – Danke.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)







    (A) (C)



    (D)(B)



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächster Redner ist der Kollege Roland Claus für die

Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Roland Claus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich will

    zunächst den schwarzen Humor des Kollegen Barthle
    aufnehmen. Er meinte den Haushalt mit einem Lächeln
    einzubringen, um sich dann über die Tauglichkeit der
    Vorschläge der Linken lustig machen zu müssen. Ich
    will Ihrer Erinnerung ein bisschen auf die Sprünge hel-
    fen: Sie haben jetzt in Ansätzen so etwas Ähnliches wie
    einen Mindestlohn etabliert. Wer hat die Debatte im
    Deutschen Bundestag zum Mindestlohn angestoßen?
    Das waren die Linken. Links wirkt, meine Damen und
    Herren!


    (Beifall bei der LINKEN – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben das schon 2004 als Grüne gefordert!)


    Mein nächstes Stichwort: Börsengang der Bahn. Darüber
    reden Sie in der Großen Koalition nicht mehr.


    (Christine Lambrecht [SPD]: Zu Recht!)


    Wer aber hat als einzige Fraktion gegen den beabsichtig-
    ten Börsengang der Bahn gestimmt? Das war die Frak-
    tion der Linken und zuvor die der PDS. Links wirkt,
    meine Damen und Herren!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das sollten Sie nicht vergessen.

    „Deutschlands Zukunft gestalten“ haben Sie Ihren
    Koalitionsvertrag, Ihre Vereinbarung, genannt. Jetzt
    müssen Sie sich daran messen lassen, wie es Ihnen ge-
    lingt, Deutschlands Zukunft zu gestalten. Wir haben den
    Eindruck – das ist hier schon gesagt worden –, dass Sie
    ausgesprochen selbstverliebt sind, dass Sie ausgespro-
    chen verliebt sind in Ihre schwarze Null, und Liebe
    macht bekanntlich blind.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der LINKEN)


    Keine neuen Schulden – das ist natürlich auch für uns
    wichtig. Das haben wir in den Ländern, in denen wir
    mitregiert haben, gründlich nachgewiesen. In Berlin hat
    die CDU infolge des Nicht-umgehen-Könnens mit Geld
    inzwischen den Status einer Nichtregierungsorganisation
    angenommen. Deshalb achten wir natürlich diese For-
    mulierung. Aber auch in diesem Jahr müssen mehr als
    30 Milliarden Euro für Zinsen eingestellt werden. Des-
    halb sagen wir Ihnen: Die schwarze Null ist für die aller-
    meisten Menschen in diesem Lande eine ziemlich ab-
    strakte Größe,


    (Beifall bei der LINKEN)


    eine Größe, die in ihrem Lebensalltag nicht ankommt. In
    ihrem Lebensalltag kommen Fakten wie steigende Mie-
    ten, steigende Energiekosten und zeitlich befristete Ar-
    beitsverträge an. Berufseinsteigerinnen und -einsteiger
    im Osten werden in aller Regel mit Zehnmonatsverträ-
    gen und dem Hinweis: „Danach gehst du zur Agentur“,
    eingestellt. Junge Wissenschaftler – bis 45 Jahre gerech-
    net – können in ihrer Erwerbsbiografie auf eine Vielzahl
    befristeter Verträge verweisen, ihnen wird aber keine
    Zukunftsperspektive geboten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Und Sie erfinden schöne Losungen wie die, die Sie an
    die Wandtafel vor dem Bundespresseamt geschrieben
    haben: „Der Aufschwung ist bei den Menschen ange-
    kommen“. Wir aber haben im Land mit Menschen zu
    tun, die mit einer solchen Agitation, mit einer solchen
    Propaganda nichts anfangen können.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Herr Bundesfinanzminister, Sie haben – das gehört
    zur Wahrheit – bei diesem Haushalt drei gigantische
    Schlupflöcher zur Verfügung. Wir haben in fast der
    Hälfte dieses Haushaltsjahres den Zustand der vorläufi-
    gen Haushaltsführung. Jeder weiß: Da bleibt eine Menge
    an geplanten Ausgaben stehen. Ich rechne fest damit,
    dass Sie Ihre schwarze Null zu einem Großteil daraus
    decken wollen.


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Das ist richtig!)


    Über die Eingriffe in die Sozialkassen – das ist das
    zweite Schlupfloch – ist bereits gesprochen worden. Die
    Sondervermögen für die Finanzmarktstabilisierung
    – drittes Schlupfloch – sind außerhalb des Haushalts ver-
    anschlagt. Wir, die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler,
    sind Besitzer der zu 100 Prozent verstaatlichten Bad
    Banks. Deshalb sagen wir Ihnen: Ihrem eigenen An-
    spruch, Deutschlands Zukunft gestalten zu wollen, wer-
    den Sie vor lauter Faszination über die schwarze Null
    wirklich nicht gerecht. Solide Haushaltspolitik sieht an-
    ders aus.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Volker Kauder [CDU/CSU]: Wie denn?)


    Zukunftsfähig und enkeltauglich ist der Haushalt in
    der Tat nicht. Die Mittel der Wirtschaftsförderung, die
    einen, wie wir finden, viel zu geringen Anteil im Haus-
    halt ausmacht, gehen zu einem großen Teil an staatsnahe
    Monopolisten. Die Investitionsquote sinkt, und das Pro-
    blem der ausbleibenden Mauteinnahmen haben Sie hier
    mit dem Satz kommentiert: Der Verkehrsminister und
    der Finanzminister werden eine Lösung finden. – Aber
    diese Lösung müssen Sie dann auch präsentieren.

    Wir meinen, dass Sie auch den Osten erneut ausge-
    blendet haben. Im Osten ist die Arbeitslosigkeit doppelt
    so hoch, und der Anteil von Jobs mit Niedriglöhnen ist
    wesentlich höher. Sie verfolgen bei der Mütterrente ein
    Konzept, bei dem erneut Erziehungsleistungen in Ost
    und West unterschiedlich anerkannt werden sollen. Das
    ist 25 Jahre nach der deutschen Einheit ein Skandal. Da
    werden wir Sie nicht in Ruhe lassen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir bekommen häufig zu hören, wir hätten kein Ein-
    nahmeproblem. Das sehen wir ausdrücklich anders.





    Roland Claus


    (A) (C)



    (D)(B)

    Auch mit dem Haushalt 2014 wird die Steuerungerech-
    tigkeit fortgesetzt. Das ginge auch anders. Die Linke hat
    ein Steuerkonzept vorgelegt, bei dessen Umsetzung ge-
    rechte Besteuerung an den Tag gelegt würde. Das trauen
    Sie sich nicht. Bei den Einkommensschwächsten ist
    – das wissen Sie – nichts zu holen, und an die Reichen
    trauen Sie sich nicht heran. Deshalb belasten Sie nach
    wie vor die Mitte dieser Gesellschaft. Das ist sozial un-
    gerecht. Das ginge auch anders.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Die Linke wird, wie eingangs beschrieben, zahlreiche
    Änderungsvorschläge für diesen Haushalt einbringen.
    2014 ist ja das Jahr der zweiten Chance. Wir werden be-
    reits unmittelbar nach der Sommerpause über den Ent-
    wurf des Haushaltes 2015 reden. Ich habe den Eindruck,
    dass Sie die zweite Chance brauchen werden. Die Oppo-
    sition ist dabei. Wir werden Sie mit guten Vorschlägen
    behelligen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])