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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/27 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 27. Sitzung Berlin, Freitag, den 4. April 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 18: Antrag der Abgeordneten Philipp Mißfelder, Sibylle Pfeiffer, Frank Heinrich (Chemnitz), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Niels Annen, Dr. Bärbel Kofler, Gabriela Heinrich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Kordula Schulz- Asche, Tom Koenigs, Omid Nouripour, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Erinnerung und Ge- denken an die Opfer des Völkermordes in Ruanda 1994 Drucksache 18/973 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2163 B Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2163 C Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2166 A Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2167 A Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2168 C Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2170 B Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 2171 C Dr. Andreas Nick (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2172 C Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2174 B Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2175 B Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 2176 D Wilfried Lorenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2178 B Tagesordnungspunkt 19: a) Antrag der Abgeordneten Corinna Rüffer, Kerstin Andreae, Markus Kurth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Fünf Jahre UN- Behindertenrechtskonvention – Sofort- programm für Barrierefreiheit und ge- gen Diskriminierung Drucksache 18/977 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2180 A b) Antrag der Abgeordneten Katrin Werner, Diana Golze, Sabine Zimmermann (Zwi- ckau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Programm zur Be- seitigung von Barrieren auflegen Drucksache 18/972 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2180 B Corinna Rüffer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2180 C Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2182 A Katrin Werner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2183 C Kerstin Tack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2184 D Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2185 B Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2186 A Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 2187 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2188 A Ulla Schmidt (Aachen) (SPD) . . . . . . . . . . . . 2188 D Jutta Eckenbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2190 A Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2191 A Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2192 A Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . 2193 A Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 2194 C Gabriele Schmidt (Ühlingen) (CDU/CSU) . . 2195 C Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2196 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. April 2014 Uwe Lagosky (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2197 C Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2198 C Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Bundesregierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte am maritimen Begleitschutz bei der Hydro- lyse syrischer Chemiewaffen an Bord der CAPE RAY im Rahmen der gemeinsamen VN/OVCW-Mission zur Vernichtung der syrischen Chemiewaffen Drucksache 18/984 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2200 A Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2200 B Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2200 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2201 D Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2203 A Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2204 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2205 B Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 2205 D Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2206 A Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2206 C Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2207 C Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2208 C Tagesordnungspunkt 21: Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Deckungslücken der Sozialen Pflegeversicherung schließen und die staatlich geförderten Pflegezusatzversi- cherungen – sogenannter Pflege-Bahr – ab- schaffen Drucksache 18/591 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2209 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 2209 D Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2210 D Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . 2211 A Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2212 C Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2213 C Tino Sorge (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2215 B Heiko Schmelzle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2216 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2217 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2219 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2220 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. April 2014 2163 (A) (C) (D)(B) 27. Sitzung Berlin, Freitag, den 4. April 2014 Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. April 2014 2219 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 04.04.2014 Bahr, Ulrike SPD 04.04.2014 Dr. Bartels, Hans-Peter SPD 04.04.2014 Barthel, Klaus SPD 04.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 04.04.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 04.04.2014 Brähmig, Klaus CDU/CSU 04.04.2014 Brase, Willi SPD 04.04.2014 Dr. Brunner, Karl-Heinz SPD 04.04.2014 Bülow, Marco SPD 04.04.2014 Dr. Diaby, Karamba SPD 04.04.2014 Ernst, Klaus DIE LINKE 04.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 04.04.2014 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 04.04.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 04.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 04.04.2014 Groß, Michael SPD 04.04.2014 Gunkel, Wolfgang SPD 04.04.2014 Ilgen, Matthias SPD 04.04.2014 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 04.04.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 04.04.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 04.04.2014 Dr. Krings, Günter CDU/CSU 04.04.2014 Kühn-Mengel, Helga SPD 04.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.04.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.04.2014 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 04.04.2014 Roth (Heringen), Michael SPD 04.04.2014 Rüthrich, Susann SPD 04.04.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 04.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 04.04.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 04.04.2014 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 04.04.2014 Dr. Sitte, Petra DIE LINKE 04.04.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 04.04.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.04.2014 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.04.2014 Ulrich, Alexander DIE LINKE 04.04.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 04.04.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 2220 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. April 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten der Monopolkommission gemäß § 36 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes Bahn 2013 – Reform zügig umsetzen! Drucksachen 17/14076, 18/641 Nr. 16 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2012 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisen- bahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellungnahme der Bundesregierung Drucksachen 18/356, 18/526 Nr. 1.4 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Projektfortschritte beim Ausbau der grenzüberschreitenden Schienenverkehrsachsen Drucksachen 18/357, 18/526 Nr. 1.5 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.04.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 04.04.2014 Dr. Weisgerber, Anja CDU/CSU 04.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 04.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 04.04.2014 Zypries, Brigitte SPD 04.04.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/419 Nr. C.1 Ratsdokument 9706/13 Drucksache 18/419 Nr. A.2 EuB-BReg 43/2013 Drucksache 18/419 Nr. A.14 Ratsdokument 11396/13 Sportausschuss Drucksache 18/642 Nr. A.1 Ratsdokument 5842/14 Haushaltsausschuss Drucksache 18/544 Nr. A.27 Ratsdokument 5359/14 Drucksache 18/822 Nr. A.15 Ratsdokument 6266/14 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/642 Nr. A.4 Ratsdokument 5958/14 Drucksache 18/822 Nr. A.24 Ratsdokument 6054/14 Drucksache 18/822 Nr. A.25 Ratsdokument 6445/14 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/419 Nr. A.114 Ratsdokument 10275/13 Drucksache 18/419 Nr. A.122 Ratsdokument 13065/13 Drucksache 18/419 Nr. A.123 Ratsdokument 13234/13 Drucksache 18/419 Nr. A.126 Ratsdokument 13716/13 Drucksache 18/419 Nr. A.127 Ratsdokument 13717/13 Drucksache 18/544 Nr. A.41 Ratsdokument 5166/14 Drucksache 18/544 Nr. A.42 Ratsdokument 17967/13 Drucksache 18/544 Nr. A.43 Ratsdokument 18136/13 Drucksache 18/822 Nr. C.2 Ratsdokument 10154/13 Drucksache 18/822 Nr. C.3 Ratsdokument 10160/13 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/419 Nr. A.170 Ratsdokument 12453/13 Drucksache 18/642 Nr. A.11 Ratsdokument 5855/14 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 öln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 27. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 18 Gedenken an die Opfer des Völkermordes in Ruanda TOP 19 Programm für Barrierefreiheit ZP 3 Bundeswehreinsatz Vernichtung syrischer Chemiewaffen TOP 21 Soziale Pflegeversicherung Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Mechthild Rawert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen

    und Herren! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! Im
    Mai 1994 verabschiedete der Deutsche Bundestag das
    Gesetz zur sozialen Absicherung des Risikos der Pflege-
    bedürftigkeit. Die soziale Pflegeversicherung als fünfte
    Säule der Sozialversicherung in Deutschland ward gebo-
    ren. Dieser Beschluss war ein sozialpolitischer Meilen-
    stein; er war aber auch keine einfache Geburt. Dieser
    Geburt gingen damals 20 Jahre intensive und breite Dis-
    kussionen voraus. Es wurden debattiert die Situation der
    Pflegebedürftigen, die Folgen des demografischen Wan-
    dels und auch die finanziellen Belastungen der Kommu-
    nen – heute immer noch aktuelle Themen. Kurz vor dem
    20. Geburtstag dieses Gesetzes sei es erlaubt, hier schon
    einmal zu gratulieren: Happy Birthday, liebe SPV, liebe
    soziale Pflegeversicherung! Du hast dich trotz schwer-
    wiegender struktureller Reformstaus zu einer in der Be-
    völkerung akzeptierten Sozialversicherung entwickelt.

    Die soziale Pflegeversicherung war von Anfang an
    als Teilleistungssystem, als Teilkaskoversicherung, wie
    sie in der Bevölkerung häufig genannt wird, konzipiert.
    Ja, es ist richtig: Es sind notwendige Leistungsverbesse-
    rungen vorzunehmen. Die bisherigen Verbesserungen
    durch die verschiedensten Gesetze in der ambulanten
    und stationären Pflege reichen noch nicht aus. Darauf
    hat die Expertenkommission, darauf haben aber auch die
    ambulanten Träger und viele andere aufmerksam ge-
    macht. Wir selber erleben dies tagtäglich, wenn wir in
    die entsprechenden Einrichtungen gehen.

    Wir wollen die eng richtungsbezogene Definition der
    Pflegebedürftigkeit überwinden und natürlich sehr viel
    mehr für Menschen tun, die an Demenz erkrankt sind,
    und vor allen Dingen für Menschen, die an psychischen
    Erkrankungen leiden. Wir brauchen hier mehr Leis-
    tungsansprüche. Das ist uns als Großer Koalition aber
    sehr bewusst. Deshalb werden wir dafür sorgen, dass in
    dieser Legislaturperiode nachhaltige strukturelle Refor-
    men erfolgen werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Pia Zimmermann [DIE LINKE]: Dann müssen Sie als Erstes den Pflege-Bahr abschaffen!)


    Wir haben in der Koalitionsvereinbarung für den Be-
    reich Pflege sehr viele Maßnahmen vereinbart; denn wir
    wollen, dass Pflege als gesamtgesellschaftliche Aufgabe
    von allen gesehen und auch wahrgenommen wird.


    (Beifall bei der SPD)






    Mechthild Rawert


    (A) (C)



    (D)(B)

    Wir wollen die zügige Neuordnung des Pflegebedürftig-
    keitsbegriffs. Wir wollen eine Dynamisierung der Leis-
    tungssätze, um so den überproportionalen Eigenfinan-
    zierungsanteil nicht weiter steigen zu lassen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wir wollen Verbesserungen bei der Vereinbarkeit von
    Berufstätigkeiten und Pflegetätigkeiten. Wir wollen eine
    Aufwertung der Pflegeberufe. Wir wollen ein Pflegebe-
    rufegesetz mit einheitlicher Grundausbildung und darauf
    aufbauender Spezialisierung. Wir wollen die Kostenfrei-
    heit der Ausbildung.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Die so gewonnenen Mehreinnahmen bei der Pflege
    dienen uns allen. Wir wollen eine gute Pflegeinfrastruk-
    tur, und weil wir das wollen, sagen wir allen Pflegebe-
    dürftigen und ihren Angehörigen: Dazu gehört eine Dy-
    namisierung der Leistungssätze. Ich verspreche Ihnen,
    Frau Zimmermann, sie wird kommen.


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wann, Mechthild, wann? – Dr. André Hahn [DIE LINKE]: Gucken wir mal!)


    Wir haben in der Diskussion vorhin schon gehört,
    dass die Pflegeversicherung auf der Leistungsseite eine
    Bürgerversicherung ist; denn jede und jeder bekommt,
    unabhängig davon, ob sie oder er bei einer privaten oder
    in der gesetzlichen Pflegeversicherung versichert ist, die
    gleichen Leistungen.


    (Elisabeth Scharfenberg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann macht doch die Finanzseite auch zu einer Bürgerversicherung!)


    Ja, es stimmt: Am liebsten wäre uns Sozialdemokratinnen
    und Sozialdemokraten zur Bekämpfung der chronischen
    Unterfinanzierung der gesetzlichen Pflegeversicherung
    eine Bürgerversicherung auch auf der Finanzierungsseite
    gewesen. Wir haben für diese Legislaturperiode aber an-
    dere Modelle verabredet.


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es geht definitiv nicht voran!)


    Das heißt jetzt nicht, dass wir gegen eine Bürgerversi-
    cherung sind;


    (Elisabeth Scharfenberg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber auch nicht dafür!)


    wir verschieben sie.


    (Erwin Rüddel [CDU/CSU]: Wird ins Archiv verschoben!)


    Ich denke, das ist geklärt zwischen uns. Jetzt haben wir
    einen Koalitionsvertrag zu erfüllen. Unser Bürgerversi-
    cherungskonzept bleibt aber nach wie vor aktuell.


    (Beifall bei der SPD – Zurufe von der CDU/ CSU: Ach ja? – Hört! Hört!)


    Die in dem Antrag der Linken gewünschte langfris-
    tige Abschaffung des Teilleistungsprinzips ist keine Lö-
    sung; das lehnen wir ab.

    (Beifall des Abg. Heiko Schmelzle [CDU/ CSU])


    Vorhin ist schon darauf hingewiesen worden: Es gibt
    Konzepte für eine Vollkaskoversicherung, die aber teil-
    weise noch auf unzureichenden Annahmen beruhen, und
    die Berechnungen sind auch nicht positiv, einmal abge-
    sehen davon, dass ich mich frage, wer das finanzieren
    soll.

    Doch kommen wir zum Pflege-Bahr. Erinnern Sie
    sich noch? Im Rahmen des am 1. Januar 2013 in Kraft
    getretenen Pflege-Neuausrichtungs-Gesetzes hat die da-
    malige schwarz-gelbe Regierung begonnen, private Pfle-
    gezusatzversicherungen zu fördern. Zumindest in der
    FDP hat mensch sich darüber gefreut, wie ich heute ge-
    hört habe: Herr Rüddel persönlich auch.


    (Tino Sorge [CDU/CSU]: Er freut sich jetzt!)


    – Ja, er freut sich und findet das toll. – Das war aber, wie
    gesagt, mehr ein FDP-Kind. Der damalige FDP-General-
    sekretär, Christian Lindner, hatte auch gleich einen pas-
    senden Namen dafür: Das ist der Pflege-Bahr, den wir
    jetzt einführen. – Dieser Pflege-Bahr ist für alle Versi-
    cherungsnehmerinnen und Versicherungsnehmer unab-
    hängig vom jeweiligen Einkommen gleich hoch. Sie
    müssen mindestens 180 Euro zahlen; davon werden
    60 Euro staatlich gefördert.

    Es blieb kein Geheimnis: Die SPD, Sozialverbände,
    Verbraucherschützerinnen und Verbraucherschützer,
    Fachinstitute, Linke, Grüne, sie alle lehnten die Einfüh-
    rung des Pflege-Bahrs ab.


    (Pia Zimmermann [DIE LINKE]: Die SPD auch!)


    – Habe ich gesagt; ich habe sie sogar als Erste genannt. –
    Mit der Einführung des Pflege-Bahrs waren nämlich
    zwei Botschaften verbunden: Zum einen sollte damit
    laut Begründung im Gesetzentwurf ein Anreiz zu zusätz-
    licher Pflegevorsorge geschaffen werden, quasi ergän-
    zend zum Teilleistungssystem. Es gab aber auch noch
    eine zweite Botschaft – die lag schon ein bisschen zu-
    rück –: Die Einführung einer einkommensunabhängigen
    privaten Pflegezusatzversicherung wurde, beispielsweise
    im Koalitionsvertrag von Schwarz-Gelb von 2009, mit
    einer substitutiven Wirkung begründet. Das heißt, damit
    ist eine Verlagerung von Finanzierungsverantwortung
    von der umlagefinanzierten Sozialversicherung zur kapi-
    talgedeckten Privatversicherung intendiert. Glauben Sie
    mir: Das will die SPD nicht. Wir sind nach wie vor für
    starke Umlagefinanzierungssysteme.


    (Elisabeth Scharfenberg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das Produkt ist das gleiche, die Erklärung ist eine andere!)


    Vielleicht zur Aufklärung: Durch die Finanzkrise sind
    am besten die Versicherungen gekommen, die ein umla-
    gegefördertes System hatten.


    (Tino Sorge [CDU/CSU]: Die Mischung macht’s!)


    Es war viel sicherer, das Geld dort angelegt zu haben, als
    bei privaten, profitorientierten Unternehmen. Infolge-





    Mechthild Rawert


    (A) (C)



    (D)(B)

    dessen werden wir in Zukunft sicherlich auch noch ein-
    mal darüber reden – das gilt auch in Bezug auf andere
    Bereiche –, was gute Formen der Förderung sind.

    Die Linke fordert in ihrem Antrag auch, den Pflege-
    Bahr rückabzuwickeln, und einen Stopp der Pflegever-
    sicherung. Alle Verbraucherschützerinnen und Verbrau-
    cherschützer – das sind auch Rechtsschutzexperten –
    sagen aber: Das ist leider gar nicht möglich; denn dieje-
    nigen, die einen Vertrag abgeschlossen haben, bauen da-
    rauf, dass es die Förderung weiterhin gibt.

    All diejenigen, die jetzt sagen: „Es waren 1,5 Millio-
    nen Verträge geplant; herausgekommen sind allerdings
    nur 400 000“, haben recht.


    (Erwin Rüddel [CDU/CSU]: Bis jetzt!)


    – Es waren schon bis 2013 1,5 Millionen Verträge ange-
    dacht.


    (Tino Sorge [CDU/CSU]: Sie beziehen sich auf die Zukunft!)


    Das wurde auch bei der Aufstellung des Haushalts be-
    rücksichtigt. In der mittelfristigen Finanzplanung für die
    Jahre 2014, 2015 und 2016 waren für diese staatliche
    Zusatzversicherung nämlich noch jeweils 100 Millionen
    Euro vorgesehen. In den Haushalt 2014 eingestellt – ich
    finde, diese Bundesregierung ist hier klüger als die vor-
    herige – werden aber nur 33 Millionen Euro. Es hat hier
    eine gute Kooperation zwischen den Fach- und Finanz-
    politikern gegeben. Das muss man hier gar nicht weiter
    kommentieren. Wir werden uns sicherlich spätestens in
    einem Jahr noch einmal darüber unterhalten. Dass ich
    persönlich – das sage ich als Sozialdemokratin – keine
    Anhängerin der Privatisierung von Vorsorge bin, ist,
    denke ich, unbestritten: Es schadet auch nicht dem Ko-
    alitionsfrieden, wenn ich das hier so deutlich sage.


    (Pia Zimmermann [DIE LINKE]: Das ist aber wichtig!)


    Meine Bitte an alle ist: Die Pflege gehört in die Mitte
    der Gesellschaft und muss noch viel mehr Gegenstand
    der Diskussionen des Deutschen Bundestages sein. Die
    Bürgerinnen und Bürger erwarten viel von uns. Packen
    wir es an! Machen wir daraus: gesagt, getan, gerecht!


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann verplempert nicht so viel Geld für falsche Sachen!)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Tino Sorge für die CDU/

CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Tino Sorge


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Frau
    Zimmermann, ich habe Ihnen genau zugehört


    (Pia Zimmermann [DIE LINKE]: Sehr gut!)

    und muss Ihnen leider sagen: Es hat sich in der bisheri-
    gen Debatte im Grunde genau das bestätigt, was aus Ih-
    rem Antrag bereits hervorging. Entweder haben Sie
    nicht verstanden, dass wir von der Systematik her über
    eine Pflegezusatzversicherung reden, oder Sie blenden
    das ganz bewusst aus, um hier Effekthascherei zu betrei-
    ben. Deshalb werden wir, wie Sie schon gesagt haben,
    diesen Schritt nicht mit Ihnen gehen, sondern den Antrag
    ablehnen – zu Recht, wie ich finde.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. André Hahn [DIE LINKE]: Schade eigentlich!)


    Was sind die Fakten? Sie sind teilweise schon ange-
    sprochen worden:


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nicht wirklich! Das muss man einmal ganz klar sagen!)


    Bis zum Jahr 2050 werden wir mit ungefähr 4,5 Millio-
    nen Pflegebedürftigen rechnen müssen. Damit sind dann
    circa 44 Prozent der pflegenahen Generation – das heißt
    derjenigen, die über 80 Jahre alt sind – Nutznießer von
    Pflegeleistungen. Das hat zur Folge, dass die Pflegekos-
    ten nicht nur insgesamt, sondern auch individuell anstei-
    gen werden. Durch das stark ansteigende Lebensalter
    – die Menschen in unserem Land werden immer älter,
    worüber wir uns alle ja freuen – und den medizinischen
    Fortschritt liegt es in der Natur der Sache, dass die Pfle-
    geaufwendungen steigen. Gerade deshalb ist es eben so
    wichtig, dass wir als Politiker denjenigen, deren Pflege-
    situation konkret ist, den Pflegebedürftigen und denen,
    die in die Pflege eingebunden sind, zur Seite stehen,
    sinnvolle Angebote unterbreiten und Unterstützung zu-
    teilwerden lassen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Christine Lambrecht [SPD])


    Das Pflegesystem muss auf ein breites Fundament ge-
    stellt werden. Aus Sicht der Union ist ein Baustein natür-
    lich die staatliche Pflegeversicherung, von der aufgrund
    ihrer stetigen Weiterentwicklung sehr viele pflegebe-
    dürftige Menschen profitieren, und das ist auch gut. Als
    weiteren Baustein gibt es die private Pflegezusatzversi-
    cherung, die viele im Haus schon liebevoll Pflege-Bahr
    genannt haben.


    (Mechthild Rawert [SPD]: Na ja, nicht gerade liebevoll! – Pia Zimmermann [DIE LINKE]: Was Sie so empfinden!)


    – Ich habe das so empfunden, Frau Zimmermann.

    Diese Pflegezusatzversicherung – ich sage ganz be-
    wusst: Pflegezusatzversicherung – ergänzt das staatliche
    System. Das heißt, das ist ein Angebot an diejenigen, die
    freiwillig eine Zusatzversicherung abschließen möchten.
    Die Zahlen sind schon genannt worden: Täglich werden
    1 600 Neuverträge abgeschlossen. Insgesamt gibt es
    mittlerweile zwischen 400 000 und 500 000 Verträge.
    Man sieht: Die Zusatzversicherung wird angenommen.
    Es geht hier auch um den Kontext der Eigenvorsorge.
    Wir wollen ja die Menschen zu immer mehr Eigenvor-
    sorge animieren.





    Tino Sorge


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Pia Zimmermann [DIE LINKE]: Das wird nicht angenommen! Die Menschen sind sturer, als Sie denken!)


    Gerade meine Generation ist sich dessen bewusst, dass
    wir eigenverantwortlich vorsorgen müssen.

    Schauen Sie sich doch einmal die Vorzüge der Pflege-
    zusatzversicherung an; sie liegen doch auf der Hand. Es
    gibt keine Risikozuschläge. Es gibt keine altersbeding-
    ten Prämiensteigerungen. Es gibt keine Gesundheitsprü-
    fung.


    (Pia Zimmermann [DIE LINKE]: Und keine Dynamisierung! – Maria Michalk [CDU/ CSU]: Vor allen Dingen das Letzte ist doch sehr solidarisch!)


    Das heißt: All diejenigen, die früher keine Möglichkeit
    hatten, in diesem Bereich eine Versicherung abzuschlie-
    ßen, haben jetzt Zugang zu einer Pflegezusatzversiche-
    rung.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Da wir gerade bei der Systematik sind: Diese Ver-
    sicherung war von vornherein – das ist schon angeklun-
    gen – als Zusatzversicherung geplant. Es stand nie im
    Raum, dass es eine Komplettversicherung werden sollte.
    Die Versicherten – auch meine Generation – wissen: Es
    handelt sich um eine Zusatzversicherung. Dieses System
    hat sich bewährt.

    Mit dieser Pflegezusatzversicherung – ich habe es
    schon gesagt – ist private Vorsorge überhaupt erst mög-
    lich geworden. Deshalb meine Bitte an die Kolleginnen
    und Kollegen von den Linken, den Grünen und auch an
    Sie, Frau Rawert – ich weiß nicht, ob ich Sie richtig ver-
    standen habe –: Lassen Sie die Pflegezusatzversicherung
    doch erst einmal wirken!


    (Mechthild Rawert [SPD]: Ich kann sie ja nicht abschaffen!)


    Schauen wir uns doch erst einmal an, wie sie sich aus-
    wirkt! Es ist doch vernünftig, wenn die Evaluation seriös
    sein soll, sie erst nach einem längeren Zeitraum vorzu-
    nehmen und nicht schon nach einem Jahr.

    Wir sind der Meinung, dass die Pflegezusatzversiche-
    rung eine ausgewogene Balance zwischen Beitrag und
    Versicherungsleistung darstellt. Die Lage der Versicher-
    ten war vor Einführung dieser Versicherung wesentlich
    schlechter; das sollte hier niemand vergessen. Eine sol-
    che Zuschussversicherung bietet die Chance auf mehr
    Eigenverantwortung, schärft aber gleichzeitig den Blick
    für die Kosten und sensibilisiert dafür, welch große He-
    rausforderung die Pflege ist.

    Das aktuelle System zeigt, dass Pflegebedürftigkeit
    kein individuelles Problem ist; diese Thematik betrifft
    immer die ganze Familie. Wir dürfen in diesem Zusam-
    menhang nie vergessen, dass Pflegezeiten, der interfami-
    liäre Einsatz im Falle einer Pflegebedürftigkeit, heutzu-
    tage wesentlich stärker gefördert und unterstützt wird,
    als das noch vor Jahren der Fall war. Das ist ein Erfolg;
    das können wir doch einmal sagen. Die Bundesregierung
    setzt mit Karl-Josef Laumann als Beauftragten für Pflege
    ein weiteres deutliches Zeichen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Mechthild Rawert [SPD])


    Die Versicherten, die Pflegebedürftigen, die Angehö-
    rigen und die Pflegekräfte in Deutschland sowie alle Fa-
    milien, die sich mit der Pflegesituation auseinanderset-
    zen müssen, können weiterhin auf eine gute, verlässliche
    und vertrauensvolle Versicherung bauen. Dafür steht die
    Bundesregierung. Dafür stehen wir als Union. Dafür
    steht die Koalition.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)