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ID1802709400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/27 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 27. Sitzung Berlin, Freitag, den 4. April 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 18: Antrag der Abgeordneten Philipp Mißfelder, Sibylle Pfeiffer, Frank Heinrich (Chemnitz), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Niels Annen, Dr. Bärbel Kofler, Gabriela Heinrich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Kordula Schulz- Asche, Tom Koenigs, Omid Nouripour, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Erinnerung und Ge- denken an die Opfer des Völkermordes in Ruanda 1994 Drucksache 18/973 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2163 B Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2163 C Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2166 A Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2167 A Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2168 C Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2170 B Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 2171 C Dr. Andreas Nick (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2172 C Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2174 B Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2175 B Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 2176 D Wilfried Lorenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2178 B Tagesordnungspunkt 19: a) Antrag der Abgeordneten Corinna Rüffer, Kerstin Andreae, Markus Kurth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Fünf Jahre UN- Behindertenrechtskonvention – Sofort- programm für Barrierefreiheit und ge- gen Diskriminierung Drucksache 18/977 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2180 A b) Antrag der Abgeordneten Katrin Werner, Diana Golze, Sabine Zimmermann (Zwi- ckau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Programm zur Be- seitigung von Barrieren auflegen Drucksache 18/972 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2180 B Corinna Rüffer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2180 C Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2182 A Katrin Werner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2183 C Kerstin Tack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2184 D Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2185 B Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2186 A Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 2187 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2188 A Ulla Schmidt (Aachen) (SPD) . . . . . . . . . . . . 2188 D Jutta Eckenbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2190 A Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2191 A Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2192 A Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . 2193 A Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 2194 C Gabriele Schmidt (Ühlingen) (CDU/CSU) . . 2195 C Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2196 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. April 2014 Uwe Lagosky (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2197 C Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2198 C Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Bundesregierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte am maritimen Begleitschutz bei der Hydro- lyse syrischer Chemiewaffen an Bord der CAPE RAY im Rahmen der gemeinsamen VN/OVCW-Mission zur Vernichtung der syrischen Chemiewaffen Drucksache 18/984 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2200 A Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2200 B Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2200 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2201 D Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2203 A Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2204 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2205 B Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 2205 D Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2206 A Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2206 C Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2207 C Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2208 C Tagesordnungspunkt 21: Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Deckungslücken der Sozialen Pflegeversicherung schließen und die staatlich geförderten Pflegezusatzversi- cherungen – sogenannter Pflege-Bahr – ab- schaffen Drucksache 18/591 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2209 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 2209 D Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2210 D Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . 2211 A Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2212 C Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2213 C Tino Sorge (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2215 B Heiko Schmelzle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2216 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2217 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2219 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2220 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. April 2014 2163 (A) (C) (D)(B) 27. Sitzung Berlin, Freitag, den 4. April 2014 Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. April 2014 2219 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 04.04.2014 Bahr, Ulrike SPD 04.04.2014 Dr. Bartels, Hans-Peter SPD 04.04.2014 Barthel, Klaus SPD 04.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 04.04.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 04.04.2014 Brähmig, Klaus CDU/CSU 04.04.2014 Brase, Willi SPD 04.04.2014 Dr. Brunner, Karl-Heinz SPD 04.04.2014 Bülow, Marco SPD 04.04.2014 Dr. Diaby, Karamba SPD 04.04.2014 Ernst, Klaus DIE LINKE 04.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 04.04.2014 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 04.04.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 04.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 04.04.2014 Groß, Michael SPD 04.04.2014 Gunkel, Wolfgang SPD 04.04.2014 Ilgen, Matthias SPD 04.04.2014 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 04.04.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 04.04.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 04.04.2014 Dr. Krings, Günter CDU/CSU 04.04.2014 Kühn-Mengel, Helga SPD 04.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.04.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.04.2014 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 04.04.2014 Roth (Heringen), Michael SPD 04.04.2014 Rüthrich, Susann SPD 04.04.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 04.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 04.04.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 04.04.2014 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 04.04.2014 Dr. Sitte, Petra DIE LINKE 04.04.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 04.04.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.04.2014 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.04.2014 Ulrich, Alexander DIE LINKE 04.04.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 04.04.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 2220 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. April 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten der Monopolkommission gemäß § 36 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes Bahn 2013 – Reform zügig umsetzen! Drucksachen 17/14076, 18/641 Nr. 16 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2012 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisen- bahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellungnahme der Bundesregierung Drucksachen 18/356, 18/526 Nr. 1.4 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Projektfortschritte beim Ausbau der grenzüberschreitenden Schienenverkehrsachsen Drucksachen 18/357, 18/526 Nr. 1.5 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.04.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 04.04.2014 Dr. Weisgerber, Anja CDU/CSU 04.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 04.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 04.04.2014 Zypries, Brigitte SPD 04.04.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/419 Nr. C.1 Ratsdokument 9706/13 Drucksache 18/419 Nr. A.2 EuB-BReg 43/2013 Drucksache 18/419 Nr. A.14 Ratsdokument 11396/13 Sportausschuss Drucksache 18/642 Nr. A.1 Ratsdokument 5842/14 Haushaltsausschuss Drucksache 18/544 Nr. A.27 Ratsdokument 5359/14 Drucksache 18/822 Nr. A.15 Ratsdokument 6266/14 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/642 Nr. A.4 Ratsdokument 5958/14 Drucksache 18/822 Nr. A.24 Ratsdokument 6054/14 Drucksache 18/822 Nr. A.25 Ratsdokument 6445/14 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/419 Nr. A.114 Ratsdokument 10275/13 Drucksache 18/419 Nr. A.122 Ratsdokument 13065/13 Drucksache 18/419 Nr. A.123 Ratsdokument 13234/13 Drucksache 18/419 Nr. A.126 Ratsdokument 13716/13 Drucksache 18/419 Nr. A.127 Ratsdokument 13717/13 Drucksache 18/544 Nr. A.41 Ratsdokument 5166/14 Drucksache 18/544 Nr. A.42 Ratsdokument 17967/13 Drucksache 18/544 Nr. A.43 Ratsdokument 18136/13 Drucksache 18/822 Nr. C.2 Ratsdokument 10154/13 Drucksache 18/822 Nr. C.3 Ratsdokument 10160/13 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/419 Nr. A.170 Ratsdokument 12453/13 Drucksache 18/642 Nr. A.11 Ratsdokument 5855/14 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 öln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 27. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 18 Gedenken an die Opfer des Völkermordes in Ruanda TOP 19 Programm für Barrierefreiheit ZP 3 Bundeswehreinsatz Vernichtung syrischer Chemiewaffen TOP 21 Soziale Pflegeversicherung Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Erwin Rüddel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Ja.



Rede von Pia Zimmermann
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Vielen Dank, Herr Kollege Rüddel. – Es ist doch so,

dass Sie die Anzahl an Vertragsabschlüssen, die Sie an-
gestrebt haben, überhaupt nicht erreicht haben; Sie ha-
ben noch nicht einmal die Hälfte davon erreicht. Deut-
lich wird auch: In dem von Ihnen vorgelegten Haushalt
sind die Mittel zur staatlichen Unterstützung und Finan-
zierung der Verträge im Pflege-Bahr deutlich abgesenkt
worden. Das passt meines Erachtens nicht mit dem zu-
sammen, was Sie gerade gesagt haben. Können Sie mir
das vielleicht näher erklären?


(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Erwin Rüddel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Ich wäre in meiner Rede noch darauf eingegangen.

    Ich halte 1 Million Neuverträge im Jahr 2014 für eine
    sensationell hohe Zahl. Auch wenn wir geglaubt haben,
    dass wir eine höhere Zahl erreichen könnten, zeigt die
    Entwicklung, dass wir unser Ziel, Vorsorge zu fördern
    und die Menschen zu motivieren, vorzusorgen, erreicht
    haben. Wir sollten vielleicht gemeinsam überlegen, wo
    man Anreize schaffen kann, damit wir noch höhere Zah-
    len als derzeit erreichen können. Ich denke, das Ziel ist
    richtig. Ihrer Logik zufolge dürften wir auch keinen Cent
    für Prävention ausgeben.


    (Pia Zimmermann [DIE LINKE]: Davon habe ich kein Wort gesagt! – Kathrin Vogler [DIE LINKE]: Völliger Quatsch!)


    Ich bin der festen Überzeugung, dass unser Weg, die
    Menschen zu motivieren, Vorsorge zu treffen, der rich-
    tige ist. Wir werden in den nächsten Wochen mit der
    Pflegereform zeigen, dass Vorsorge ein guter Weg ist.
    Mit dem Vorsorgefonds haben wir bereits einen weiteren
    Schritt getan.


    (Kathrin Vogler [DIE LINKE]: Das ist ein weiterer Schritt in die falsche Richtung!)


    Wir befinden uns auf einem guten Weg; denn er führt in
    eine gute Zukunft. Ihr Weg dagegen ist der falsche. Wir
    werden auch Ihren Antrag hier im Haus eindrucksvoll
    und mit breiter Mehrheit ablehnen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die vom Staat geförderte private Zusatzversicherung
    wird von den Menschen angenommen. Das beweisen die
    Zahlen eindeutig. Das Produkt erfüllt also den Wunsch
    des Gesetzgebers, die Bürger stärker vor einer finan-
    ziellen Überforderung im Pflegefall zu schützen und zu
    mehr Vorsorge zu motivieren. Die Menschen erkennen
    zusehends – auch das zeigen die Zahlen –, dass sie bei
    der Pflege stärker vorsorgen müssen, und das ist auch
    gut so. Denn nach meiner Einschätzung bieten sich ins-
    besondere für Frauen und Männer zwischen 25 und
    40 Jahren gute Chancen, mit staatlicher Unterstützung
    eine zusätzliche Vorsorge gegen das Pflegerisiko im Al-
    ter zu schaffen. Vom Staat werden 5 Euro pro Monat als
    Zulage gezahlt, wenn der oder die Versicherte einen
    Mindestbeitrag von 10 Euro pro Monat leistet.

    Risikozuschläge und Gesundheitsprüfungen sind nicht
    zulässig. Das ist ein wichtiger Punkt. Denn auch Men-
    schen mit Vorerkrankungen können auf diesem Weg eine
    private Versicherung abschließen und mit nur 10 Euro
    im Monat den Einstieg in diese Vorsorgemaßnahme ver-
    wirklichen.

    Statt dieses Instrument infrage zu stellen oder gar ab-
    schaffen zu wollen, sollten sich die Initiatoren des vor-
    liegenden Antrags, die Fraktion Die Linke, vielleicht
    besser überlegen, ob und wie wir es ausbauen und noch
    attraktiver machen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich persönlich – das betone ich ausdrücklich – hielte
    es durchaus für angebracht, über eine sinnvolle Weiter-
    entwicklung der staatlich geförderten Zusatzversiche-
    rung nachzudenken. Dabei schwebt mir zum Beispiel
    eine Familienkomponente vor, bei der sich die Zahl der
    Kinder positiv auf die Höhe des staatlichen Zuschusses
    auswirken könnte. Aber auch andere Schritte wären
    denkbar, um diese Art der privaten Vorsorge seitens des
    Staates zusätzlich zu fördern.

    Stattdessen räsoniert die Linke in ihrem Antrag da-
    rüber, was die vereinbarten Mindestleistungen von
    600 Euro Pflegegeld in der Pflegestufe III bei Eintritt der
    Pflegebedürftigkeit in 50 oder 60 Jahren wert sein könn-
    ten.


    (Pia Zimmermann [DIE LINKE]: Das ist ja auch nicht ganz unwesentlich!)


    Das, Frau Zimmermann, kann man sich über diesen Zeit-
    raum hinweg sicherlich mit Blick auf alle möglichen und
    unmöglichen Zahlen fragen. Anstatt nun darüber nach-
    zudenken, ob und wie dieses Produkt durch eine Dyna-
    misierung künftig noch verbessert werden könnte, schüt-
    tet die Linke lieber das Kind mit dem Bade aus und will
    die staatlich geförderte Zusatzversicherung mit einem
    Federstrich abschaffen.


    (Pia Zimmermann [DIE LINKE]: Wir wollen eine solidarische Bürgerinnenund Bürgerversicherung!)


    Ihr Ziel ist es doch, den Menschen die Chance auf Vor-
    sorge zu erschweren.


    (Pia Zimmermann [DIE LINKE]: Quatsch!)


    Sie wollen, dass das Teilleistungsprinzip abgeschafft
    wird und der Staat zukünftig einfach für alles aufkommt.
    Das ist sinngemäß das, was in Ihrem Antrag steht.





    Erwin Rüddel


    (A) (C)



    (D)(B)

    Dieser folgt damit einem bekannten Muster:


    (Maria Michalk [CDU/CSU]: Ja!)


    einerseits den Menschen Angst machen und ihnen ande-
    rerseits Wunderdinge versprechen,


    (Pia Zimmermann [DIE LINKE]: Ja, ja!)


    immer nach dem Motto: Am Ende werden andere für
    euch die Zeche zahlen.


    (Maria Michalk [CDU/CSU]: So sind sie!)


    Natürlich zeigt sich auch hier wieder, dass Ihnen jegli-
    cher Anreiz zu eigener Initiative, zu eigener Verantwor-
    tung und zu privater Vorsorge zutiefst zuwider ist. Die
    Botschaft Ihres Antrags lautet im Grunde: Macht euch
    keine Gedanken, Leute, der Staat wird es schon richten.
    – Das ist absolut unverantwortlich.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, der vorliegende Antrag ist
    auch aus einem anderen Grund ein ärgerliches Doku-
    ment. Man fragt sich nämlich angesichts der Ausführun-
    gen zur gesetzlichen Pflegeversicherung, ob die Kolle-
    ginnen und Kollegen von der Linken eigentlich den
    Koalitionsvertrag gelesen haben. Falls nicht, will ich
    hier im Plenum kurz feststellen:


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oh nein! Bitte nicht vorlesen!)


    CDU, CSU und SPD haben sich in ihrem Koalitionsver-
    trag auf die umfassendste Reform der gesetzlichen Pfle-
    geversicherung seit ihrer Einführung 1995 verständigt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das musste ja auch sein, nachdem Sie das vorher schon jahrelang verschleppt haben!)


    Wir werden die Leistungsbeträge dynamisieren, den
    Schlüssel für Betreuungskräfte pro Pflegebedürftigem
    deutlich senken, Leistungen wie Kurzzeit- und Verhin-
    derungspflege flexibilisieren,


    (Pia Zimmermann [DIE LINKE]: Alles mit Eigenbeteiligung!)


    die Maßnahmen zur Verbesserung des Wohnumfeldes ver-
    stärken, einen Pflegevorsorgefonds in Höhe von 1,2 Mil-
    liarden Euro jährlich schaffen und vor allem Menschen
    mit Demenzerkrankung und ihre Angehörigen weit stär-
    ker als bisher unterstützen, indem wir eine Neudefinition
    des Pflegebegriffs vornehmen. Schließlich werden wir
    für deutlich mehr und für gut ausgebildete und für or-
    dentlich bezahlte Fachkräfte in der Pflege sorgen.

    Die Reform der gesetzlichen Pflegeversicherung, wie
    ich sie hier skizziert habe, ist ein zentrales politisches
    Vorhaben dieser Koalition. Daran konstruktiv mitzuwir-
    ken, sind alle in diesem Hause aufgefordert und eingela-
    den; das gilt ausdrücklich auch für die Kolleginnen und
    Kollegen der Linken.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Dr. André Hahn [DIE LINKE]: Deshalb haben wir ja einen guten Antrag! – Gegenruf der Abg. Maria Michalk [CDU/CSU]: Nein! Der Antrag ist nicht gut!)