Rede:
ID1802622300

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 89
    1. der: 6
    2. die: 5
    3. –: 4
    4. ist: 4
    5. Aussprache: 2
    6. Dann: 2
    7. beschlossen.Ich: 2
    8. des: 2
    9. Vielen: 1
    10. Dank.: 1
    11. Damit: 1
    12. schließe: 1
    13. ich: 1
    14. zuTagesordnungspunkt: 1
    15. 10.Interfraktionell: 1
    16. wird: 1
    17. Überweisung: 1
    18. Vorlage: 1
    19. aufDrucksache: 1
    20. 18/209: 1
    21. an: 1
    22. in: 1
    23. Tagesordnung: 1
    24. aufge-führten: 1
    25. Ausschüsse: 1
    26. vorgeschlagen.: 1
    27. Sind: 1
    28. Sie: 1
    29. damit: 1
    30. ein-verstanden?: 1
    31. Das: 1
    32. Fall.: 1
    33. Überweisungso: 1
    34. rufe: 1
    35. jetzt: 1
    36. den: 1
    37. Tagesordnungspunkt: 1
    38. 11: 1
    39. auf:Beratung: 1
    40. Antrags: 1
    41. Abgeordneten: 1
    42. HerbertBehrens,: 1
    43. Dr.: 1
    44. Gregor: 1
    45. Gysi,: 1
    46. Caren: 1
    47. Lay,: 1
    48. weitererAbgeordneter: 1
    49. und: 1
    50. Fraktion: 1
    51. DIE: 1
    52. LINKENachtruhe: 1
    53. am: 1
    54. Flughafen: 1
    55. Berlin: 1
    56. Brandenburgsicherstellen: 1
    57. Antrag: 1
    58. Landes: 1
    59. Branden-burg: 1
    60. unterstützenDrucksache: 1
    61. 18/971\n: 1
    62. Vizepräsident: 1
    63. Johannes: 1
    64. Singhammer\n: 1
    65. \n: 1
    66. Nach: 1
    67. einer: 1
    68. interfraktionellen: 1
    69. Vereinbarung: 1
    70. sind: 1
    71. auchfür: 1
    72. diese: 1
    73. 38: 1
    74. Minuten: 1
    75. vorgesehen.: 1
    76. Ich: 1
    77. hörekeinen: 1
    78. Widerspruch.: 1
    79. das: 1
    80. so: 1
    81. eröffne: 1
    82. Aussprache.: 1
    83. Erster: 1
    84. Redner: 1
    85. Kol-lege: 1
    86. Thomas: 1
    87. Nord,: 1
    88. Die: 1
    89. Linke.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/26 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 26. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 3. April 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Eckhardt Rehberg . . . . . . . . . . . . . . . 2001 A Wahl des Abgeordneten Michael Roth (He- ringen) als Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Denkmal für die ermordeten Ju- den Europas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2001 B Wahl der Abgeordneten Birgit Kömpel als Mitglied des Beirats der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr . . . . 2001 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2001 B Absetzung des Tagesordnungspunktes 20 . . . 2002 A Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 2002 A Tagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Leistungsverbesserungen in der gesetzli- chen Rentenversicherung – (RV-Leistungs- verbesserungsgesetz) Drucksache 18/909 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2002 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2002 B Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 2004 A Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2005 D Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2007 C Karl Schiewerling (CDU/CSU) (§ 30 GO) . . . 2009 B Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2009 C Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2010 D Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 2011 D Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2013 A Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2013 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2014 A Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2015 B Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2016 A Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2017 C Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2018 B Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 2019 A Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . 2019 C Albert Stegemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2020 D Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2022 A Tagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung der Direktzahlungen an Inhaber landwirtschaftlicher Betriebe im Rahmen von Stützungsregelungen der Gemeinsamen Agrarpolitik (Direktzahlun- gen-Durchführungsgesetz – DirektZahl- DurchfG) Drucksache 18/908 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2022 D Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2023 B Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . 2025 C Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2026 D Ulrike Höfken, Staatsministerin (Rheinland-Pfalz) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2028 B Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2029 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 26. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2014 Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2030 A Kerstin Kassner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2031 C Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2032 C Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2034 C Hermann Färber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2035 D Hans-Georg von der Marwitz (CDU/CSU) . . 2037 C Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2039 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2041 D Tagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Diana Golze, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Kooperationsverbot abschaffen – Gemeinschaftsaufgabe Bil- dung im Grundgesetz verankern Drucksache 18/588 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2042 D Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 2043 A Stefan Müller, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2044 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2046 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 2047 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2048 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2049 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 2050 B Sybille Benning (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2051 C Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2052 D Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 2053 D Xaver Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2055 A Tagesordnungspunkt 22: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Durchführung der Verordnung (EU) Nr. 1215/2012 sowie zur Änderung sonstiger Vorschriften Drucksache 18/823 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2056 B b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Uwe Kekeritz, Friedrich Ostendorff, Claudia Roth (Augsburg), weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Weltagrarbericht jetzt unterzeichnen Drucksache 18/979 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2056 B Tagesordnungspunkt 23: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Vorschlag für einen Beschluss des Rates zur Aufhebung des Beschlusses 2007/124/EG, Euratom des Rates Drucksachen 18/824, 18/992 . . . . . . . . . . 2056 C b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelüber- sichten 28, 29, 30, 31 und 32 zu Petitio- nen Drucksachen 18/858, 18/859, 18/860, 18/861, 18/862 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2056 D Tagesordnungspunkt 6: – Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Betei- ligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Ausbildungsmis- sion EUTM Somalia auf Grundlage des Ersuchens der somalischen Regierung mit Schreiben vom 27. November 2012 und 11. Januar 2013 sowie der Be- schlüsse des Rates der Europäischen Union 2010/96/GASP vom 15. Februar 2010 und 2013/44/GASP vom 22. Ja- nuar 2013 in Verbindung mit der Reso- lution 1872 (2009) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen Drucksachen 18/857, 18/994 . . . . . . . . . . 2057 A – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/995 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2057 C Dagmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2057 C Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2058 C Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2059 D Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2061 A Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2062 A Klaus Brähmig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2063 B Julia Bartz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2064 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 2065 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2067 C Tagesordnungspunkt 7: a) Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wahl- prüfung, Immunität und Geschäftsordnung Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 26. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2014 III zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/ CSU und SPD: Änderung der Geschäfts- ordnung zur besonderen Anwendung der Minderheitenrechte in der 18. Wahlpe- riode Drucksachen 18/481, 18/997 . . . . . . . . . . 2065 B b) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Oppo- sitionsrechte in der 18. Wahlperiode des Deutschen Bundestages Drucksachen 18/380, 18/997 . . . . . . . . . . 2065 B c) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Ent- wurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 23, 39, 44, 45a, 93) Drucksachen 18/838, 18/997 . . . . . . . . . . 2065 B d) Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wahl- prüfung, Immunität und Geschäftsord- nung zu dem Antrag der Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE: Änderung der Geschäftsord- nung des Deutschen Bundestages zwecks Sicherung der Minderheitenrechte der Opposition im 18. Deutschen Bundestag Drucksachen 18/379, 18/997 . . . . . . . . . . 2065 C Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2065 D Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2069 B Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2070 D Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2072 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2073 B Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . 2074 A Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2075 B Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2076 C Dr. Katarina Barley (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2077 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2078 D Dr. Stefan Heck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2079 A Dr. Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2080 B Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 2081 C Namentliche Abstimmungen . . . . . . . 2082 C, 2082 D Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2085 C, 2087 B Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des Arbeitnehmer-Ent- sendegesetzes Drucksache 18/910 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2083 A Anette Kramme, Parl. Staatssekretärin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2083 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2084 A Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2090 A Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 2090 D Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2092 A Bernd Rützel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2093 A Wilfried Oellers (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2093 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2094 D Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2095 B Tagesordnungspunkt 9: Beratung des Antrags der Abgeordneten Britta Haßelmann, Kerstin Andreae, Dr. Thomas Gambke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Eine Milliarde Euro Entlastung für Kommunen im Jahr 2014 umsetzen Drucksache 18/975 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2096 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2096 C Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . 2097 C Kerstin Kassner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2099 A Bernhard Daldrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2099 D Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2100 C Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2102 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2103 C Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2103 D Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2105 C Tagesordnungspunkt 10: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Tätigkeitsbericht 2012/2013 der Bundes- netzagentur – Telekommunikation mit Sondergutachten der Monopolkommis- sion – Telekommunikation 2013: Vielfalt auf den Märkten erhalten Drucksache 18/209 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2107 A IV Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 26. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2014 Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2107 A Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2109 B Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2110 B Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2112 A Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2113 B Tagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Herbert Behrens, Dr. Gregor Gysi, Caren Lay, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Nachtruhe am Flughafen Berlin-Branden- burg sicherstellen – Antrag des Landes Brandenburg unterstützen Drucksache 18/971 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2114 D Thomas Nord (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2115 A Peter Wichtel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2116 B Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2117 C Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2119 A Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2120 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Stephan Mayer (Altötting), Armin Schuster (Weil am Rhein), Clemens Binninger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Lars Castellucci, Gabriele Fograscher, Uli Grötsch, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der SPD: Herstellung des Einvernehmens des Deutschen Bundes- tages mit der Bestellung des Instituts für Gesetzesfolgenabschätzung und Evaluation beim Deutschen Forschungsinstitut für Öf- fentliche Verwaltung, Speyer, als wissen- schaftlicher Sachverständiger im Rahmen der Evaluierung des Rechtsextremismus- Datei-Gesetzes Drucksache 18/974 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2122 C Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2122 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 2124 A Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . 2124 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2126 A Tagesordnungspunkt 12: Antrag der Abgeordneten Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), Hans-Christian Ströbele, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kontoeröff- nungen für Flüchtlinge ermöglichen Drucksache 18/905 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2127 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2127 B Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2128 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2128 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 2129 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2130 A Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2131 C Tagesordnungspunkt 13: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- wärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Ab- geordneten Inge Höger, Wolfgang Gehrcke, Jan van Aken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Atomwaffen ächten Drucksachen 18/287, 18/399 . . . . . . . . . . . . . 2132 C Dr. Ute Finckh-Krämer (SPD) . . . . . . . . . . . 2132 C Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 2134 A Carsten Müller (Braunschweig) (CDU/CSU) 2134 D Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2135 D Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2136 D Tagesordnungspunkt 14: Antrag der Abgeordneten Friedrich Ostendorff, Harald Ebner, Nicole Maisch, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Zukunft der bäuerlichen Milch- viehhaltung sichern Drucksache 18/976 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2137 D Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2138 A Kees de Vries (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2138 D Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . 2139 C Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2140 B Artur Auernhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2141 D Tagesordnungspunkt 15: Antrag der Abgeordneten Sabine Leidig, Herbert Behrens, Caren Lay, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Den Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG neu und verantwortungsvoll besetzen Drucksache 18/592 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2142 D Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2143 A Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2144 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 26. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2014 V Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2145 A Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2145 D Martin Burkert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2146 D Michael Donth (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2148 A Tagesordnungspunkt 16: Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge, Kerstin Andreae, Dr. Thomas Gambke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Nationales Reformprogramm 2014 nutzen – Wirt- schaftspolitische Steuerung in der EU ernst nehmen und Investitionen stärken Drucksache 18/978 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2149 B Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2149 C Dr. Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2150 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2152 A Tagesordnungspunkt 17: Antrag der Abgeordneten Kerstin Andreae, Anja Hajduk, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Fördermitteltrans- parenz erhöhen Drucksache 18/980 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2153 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2154 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2155 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Roland Claus, Kersten Steinke, Kerstin Kassner, Birgit Wöllert (alle DIE LINKE) zur Abstim- mung über die Beschlussempfehlung des Peti- tionsausschusses zu Sammelübersicht 31 zu Petitionen (Tagesordnungspunkt 23 e) . . . . . . 2155 C Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Nationales Reformprogramm 2014 nutzen – Wirtschaftspolitische Steuerung in der EU ernst nehmen und Investitionen stär- ken (Tagesordnungspunkt 16) . . . . . . . . . . . . 2156 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2156 C Anlage 4 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Antrags: Fördermitteltransparenz erhö- hen (Tagesordnungspunkt 17) . . . . . . . . . . . . 2157 B Mark Hauptmann (CDU/CSU). . . . . . . . . . . 2157 B Andrea Wicklein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2159 A Thomas Nord (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2160 B Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2160 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 26. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2014 2001 (A) (C) (D)(B) 26. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 3. April 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 26. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2014 2155 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 03.04.2014 Dr. Bartels, Hans-Peter SPD 03.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 03.04.2014 Dr. Brunner, Karl-Heinz SPD 03.04.2014 Bülow, Marco SPD 03.04.2014 Dr. Diaby, Karamba SPD 03.04.2014 Eckenbach, Jutta CDU/CSU 03.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 03.04.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 03.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 03.04.2014 Groß, Michael SPD 03.04.2014 Dr. Krings, Günter CDU/CSU 03.04.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 03.04.2014 Lotze, Hiltrud SPD 03.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.04.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.04.2014 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 03.04.2014 Pitterle, Richard DIE LINKE 03.04.2014 Post (Havelland), Achim SPD 03.04.2014 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 03.04.2014 Rüthrich, Susann SPD 03.04.2014 Scheuer, Andreas CDU/CSU 03.04.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 03.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 03.04.2014 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 03.04.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 03.04.2014 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.04.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 03.04.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 03.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 03.04.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Roland Claus, Kersten Steinke, Kerstin Kassner, Birgit Wöllert (alle DIE LINKE) zur Abstimmung über die Beschluss- empfehlung des Petitionsausschusses (2. Aus- schuss) zu Sammelübersicht 31 zu Petitionen (Tagesordnungspunkt 23 e) In der Tat beinhaltet die Petition eine hochkompli- zierte Materie – ersichtlich wird das wohl auch daran, dass die Petition zur Altersversorgung der technischen Intelligenz der DDR erst nach über zehn Jahren abge- schlossen werden soll. Die Ausführungen in der Beschlussempfehlung sind umfangreich; sie versuchen, das Verlangen der Petenten verständnisvoll zu beschreiben und zugleich die rechtli- chen Hürden darzulegen, die vermeintlich eine Lösung verhindern. Dennoch können wir einem Abschluss der Petition ohne Lösung des Problems nicht zustimmen. Bei all den Ausführungen bleibt ein Knackpunkt un- beachtet: Die Art und Weise der Überführung der Alters- sicherungssysteme aus DDR-Zeiten in bundesdeutsches Recht erfolgte so, dass alle Ansprüche und Anwartschaf- ten in die gesetzliche Rentenversicherung nach SGB VI transformiert wurden – gleich, ob die Personen zu DDR- Zeiten wie die Mehrheit in der Sozialversicherung, SV, und Freiwilligen Zusatzversicherung, FZR, waren oder zu den Personen gehörten, die Zugang zu den heute als privilegiert angesehenen Zusatz- und Sondersystemen hatten. Für alle gleich wird das jeweils zu DDR-Zeiten erzielte und verbeitragte Einkommen bis zur Beitragsbe- messungsgrenze für die Ermittlung der SGB-VI-Rente herangezogen. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 2156 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 26. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2014 (A) (C) (D)(B) Für einige hochqualifizierte Personen – in der Petition erwähnt Diplom-Chemiker und -Physiker – die nicht in die FZR einzahlten, weil sie hofften, dass die ungleichen Zugangsmöglichkeiten in der DDR zum Versorgungs- system der technischen Intelligenz eines Tages noch be- seitigt werden und sie auch in dieses System aufgenom- men werden, entstand dadurch ein unvorhersehbares Problem. Das Gleiche passierte denen, die sich zu DDR- Zeiten mit dem Gedanken trugen, einen Ausreiseantrag zu stellen, und deshalb nicht in die FZR einzahlten. Im Prozess der Einheit und der Gesetzgebung zur Rentenüberleitung, einschließlich Anspruchs- und An- wartschaftsüberführungsgesetz, AAÜG, wurde gewisser- maßen aus diesem Protest gegen ungerechte Zugangs- chancen zu besonderen Versorgungssystemen der DDR de facto eine persönliche Benachteiligung für das Alter in der Bundesrepublik bei der Berechnung der Rente nach SGB VI. Als Folge einer Kalkulation, die sich faktisch in Luft auflöste, müssen diese Personen heute zumeist mit Ar- mutsrenten auskommen. Denn konkret bedeutet das, dass sie, trotz hochqualifizierter Tätigkeiten und guter Bezahlung von 1972 bis 1989/90 heute jährlich unter- durchschnittliche Werte auf ihrem Rentenkonto stehen haben, denn monatlich nur verbeitragte 600 Mark erge- ben jährlich immer 0,... Entgeltpunkte. Es geht folglich im Grunde nicht vorrangig um eine nachträgliche Zuordnung zu einem diesen Personen nach DDR-Recht verschlossenen System, sondern darum, eine Regelung zu schaffen, auch über 600 Mark hinaus- gehendes Einkommen bis zur Beitragsbemessungs- grenze anerkannt zu bekommen. Da nach AAÜG bei Zu- gehörigkeit zu einem Zusatzsystem auch die tatsächliche Beitragszahlung außer Acht gelassen wird – obgleich in den meisten Sicherungssystemen eine Beitragszahlung erfolgte –, ist diese Forderung der Petenten naheliegend. Anders sähen die Folgen der Forderung aus, wenn es mit dem AAÜG tatsächlich eine Überführung der An- sprüche aus den Zusatz- und Sonderversorgungssyste- men gegeben hätte oder die Überführung in diese Rich- tung korrigiert würde, wie es die Fraktion Die Linke – wie vormals die PDS – mit der Schaffung eines Sys- tems „sui generis“ vorschlägt. Dann wären all die Argu- mente der Bundesregierung, die vom Petitionsausschuss aufgegriffen werden zu den Schwierigkeiten einer nach- träglichen Zuordnung, faktisch einer nachträglichen Korrektur von ungleichen Regelungen der DDR, erwä- genswert. Dazu zählen Qualifikations- und Tätigkeits- profil, Betriebsformen und Stichtagsregelungen. Wir können uns der Ablehnung der Petition nicht an- schließen, weil es unter den gegebenen rechtlichen Re- gelungen der Rentenüberleitung nur eines entgegenkom- menden Schrittes bedürfte, diese – mit dem Beitritt der DDR zum bundesdeutschen Rechtssystem entstandene – doppelte Ungerechtigkeit zu beseitigen. Nicht rechtliche Winkelzüge sind gefragt, sondern an dieser Stelle bedarf es einzig des politischen Willens, im Prozess der deut- schen Einheit entstandene soziale Härten für einige we- nige zu korrigieren. Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Nationales Reform- programm 2014 nutzen – Wirtschaftspolitische Steuerung in der EU ernst nehmen und Investi- tionen stärken (Tagesordnungspunkt 16) Klaus Ernst (DIE LINKE): 2013 war Deutschland ein weiteres Mal Exportchampion. Die Importe hinge- gen gingen sogar zurück. Schuld daran ist die schwache Binnennachfrage. Denn: Die wirtschaftliche Entwick- lung geht an der Mehrheit der Menschen vorbei. Die Wirtschaft ist von 2000 auf 2013 um fast 14 Prozent ge- wachsen. Die Unternehmens- und Vermögenseinkom- men haben in diesem Zeitraum um rund 31 Prozent zu- gelegt. Die Bruttolöhne und -gehälter je Beschäftigtem hingegen sind um rund 2 Prozent gesunken. Einkom- menszuwächse gab es nur bei den Spitzeneinkommen. Am unteren Ende der Einkommensskala kam es zu wei- teren Rückgängen. Jeder vierte Beschäftigte in Deutsch- land arbeitet für einen Niedriglohn. Auch die Europäische Kommission empfiehlt Maß- nahmen zur Stärkung der Binnennachfrage. Sie hat die makroökonomischen Ungleichgewichte in Deutschland einer vertieften Überprüfung unterzogen, da sich die deutschen Leistungsbilanzüberschüsse seit 2007 über der Warnschwelle von 6 Prozent befinden. Laut EU- Kommission haben die privaten Haushalte mehr gespart und die Unternehmen zu wenig investiert. Auch die öf- fentlichen Investitionen seien viel zu gering. Folglich müssten öffentliche Investitionen – insbesondere Infra- strukturmaßnahmen – gesteigert und geeignete Bedin- gungen zur Begünstigung des Lohnwachstums – vor allem bei Arbeitnehmern am unteren Ende der Einkom- mensskala – geschaffen werden. Politische Maßnahmen, die Investitionen beeinträchtigen könnten, sollen ver- mieden werden. Doch die Bundesregierung nimmt diese Empfehlun- gen nicht wirklich ernst. Muss sie auch nicht, denn sie hat maßgeblich dafür gesorgt, dass innerhalb der neuen „Economic Governance“ der EU Überschüsse nicht sanktionsfähig sind. Schon im Jahreswirtschaftsbericht stellt sie einseitig die gute Verfassung der deutschen Wirtschaft und die hohe Beschäftigungsquote heraus. Neue Ideen gegen prekäre Beschäftigung und ausblei- bende Investitionen: Fehlanzeige! So will die Bundesregierung die Verkehrsinvestitio- nen um 5 Milliarden Euro erhöhen und die Länder um 6 Milliarden Euro entlasten – gestreckt auf die gesamte Legislaturperiode. Selbst gestecktes Ziel der Bundes- regierung ist laut Koalitionsvertrag jedoch eine Gesamt- investitionsquote oberhalb des OECD-Durchschnitts. Der OECD-Durchschnitt lag 2013 bei 20 Prozent, die deutsche Investitionsquote nur bei 17,2 Prozent. Um den OECD-Durchschnitt zu erreichen, hätten allein im ver- gangenen Jahr 75 Milliarden Euro mehr investiert wer- den müssen. Die wachsende Spaltung auf dem Arbeitsmarkt will die Bundesregierung mit einer Beschränkung der Leih- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 26. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2014 2157 (A) (C) (D)(B) arbeit auf 18 Monate und gleichem Lohn nach 9 Mona- ten bekämpfen. Das geht am Problem vorbei. Im „Zwölften Bericht der Bundesregierung zur Arbeitneh- merüberlassung“ ist nachzulesen, dass der Anteil der Ar- beitsverhältnisse, die weniger als 3 Monate dauerten, zwischen 39 und 61 Prozent schwankten. Auch der Min- destlohn ist mit all den Ausnahmen mittlerweile eher ein Schweizer Käse, außerdem kommt er zu spät und ist zu niedrig. Sachgrundlose Befristung und die ausufernde Zahl von Werkverträgen werden von der Großen Koali- tion gar nicht angefasst. Diese Maßnahmen der Bundesregierung werden we- der zu einer ernsthaften Stärkung der Binnennachfrage führen noch die exzessiven Leistungsbilanzüberschüsse abbauen. Dafür ist es vielmehr notwendig, die Verteilung von Einkommen und Vermögen gerechter zu gestalten. Dafür muss der Anteil der Löhne am Volkseinkommen deutlich steigen. Deutliche Lohnsteigerungen sind nötig, die durch eine Stärkung der gewerkschaftlichen Durchset- zungsmacht erreicht werden können. Dies erfordert ein konsequentes Verbot von Leiharbeit und sachgrundlosen Befristungen, die Verhinderung des Missbrauchs von Werkverträgen sowie die Abschaffung des Zwangssys- tems Hartz IV. Auch die sofortige Einführung eines flä- chendeckenden gesetzlichen Mindestlohns von 10 Euro pro Stunde ohne Ausnahmen ist wichtig für die Stärkung der Binnennachfrage. Ebenso muss die Steuerpolitik ge- rechter gestaltet werden durch eine höhere Besteuerung von großen Erbschaften und Finanzgeschäften sowie die Einführung einer Millionärsteuer. Notwendig ist auch eine deutliche Steigerung öffentlicher Investitionen zu- gunsten von Bildung, Gesundheit, Klimaschutz, Infra- struktur und Verkehr. Anlage 4 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Antrags: Fördermitteltrans- parenz erhöhen (Tagesordnungspunkt 17) Mark Hauptmann (CDU/CSU): Mit dem Antrag „Fördermitteltransparenz erhöhen“ der Fraktion der Grü- nen soll die Bundesregierung aufgefordert werden, eine gesetzliche Regelung vorzulegen, auf deren Basis För- derprogramme offenzulegen sind. Ziel ist es, eine „gute und transparente Datenlage“ von verwendeten Förder- mitteln zu schaffen. Ich stimme Ihnen zu, dass die Ver- wendung von Förderungen stets einer besonderen Recht- fertigung und einer regelmäßigen Erfolgskontrolle bedarf. Denn Begünstigungen Einzelner zulasten der Allgemeinheit sind auf langfristige Sicht schädlich und missbrauchen das Vertrauen der Bürgerinnen und Bür- ger. Regelmäßige Überprüfungen des Nutzens für das allgemeine Wohl sowie die gesamtwirtschaftliche Ent- wicklung sind erforderlich. Nur so können Transparenz und Legitimität der Entscheidungen gewährleistet wer- den. Ihre Vorstellung von Transparenz lehne ich jedoch entschieden ab. In Ihrem Antrag fordern Sie die Veröf- fentlichung von Daten über juristische Personen, Perso- nengesellschaften und Einzelunternehmen, die Förder- mittel beziehen. Dies soll über die Förderdatenbank des Bundes erfolgen. Laut Ihrem Antrag sollen, ich zitiere, „grundsätzlich folgende Daten veröffentlicht werden: das genaue Förderprogramm, der Name bzw. die Firma sowie Postleitzahl und Gemeinde des Unternehmenssit- zes der Empfängerin/des Empfängers und die jährlichen Beträge der Fördermittelzahlungen“. Zusätzlich sollen in einer frei zugänglichen Datenbank die Zuwendung öf- fentlicher Mittel für Forschungsprojekte aufgeschlüsselt werden. Ich möchte kurz zusammenfassen, was die Kollegen der Grünen in ihrem Antrag unter einer „guten Daten- lage“ verstehen: nämlich die Ansammlung aller Daten, derer sie habhaft werden können. Das ist keine Transpa- renz, sondern politischer Kontrollwahn und erinnert mich eher an das Horrorszenario aus George Orwells 1984. Ich halte Ihre Vorschläge aus folgenden Erwägungen heraus für grundsätzlich verfehlt: Erstens: Ihr Ansinnen kreiert ein Bürokratiemonster, dessen bloßer Sinnzweck darin besteht, Daten zu sammeln. Zweitens: Sie bürden den Firmen zusätzliche Belastungen auf, die gerade die kleineren und mittelständischen Unternehmen treffen würden. Die umfassende Freilegung der Fördermittel, die Bestandteil der Unternehmenseinkünfte sind, schwächt die Schlagkraft und Wettbewerbsfähigkeit die- ser Firmen erheblich. Drittens ist Transparenz kein Selbstzweck und muss gerade bei der Veröffentlichung sensibler Daten einer genauen Abwägung unterzogen werden. Im Folgenden möchte ich auf diese Punkte nä- her eingehen. Staatliche Förderungen müssen immer wieder Er- folgskontrollen unterzogen werden und der Mehrung von sozialem und wirtschaftlichem Nutzen dienen. Sie, liebe Grüne, verweisen in Ihrem Antrag darauf, dass Bürgerinnen und Bürger ein Anrecht darauf haben, über die Verwendung der finanziellen Mittel des Staates in- formiert zu werden. Sie stellen es so dar, als wäre die Verteilung von För- dermitteln bislang vollkommen intransparent. Es exis- tiert jedoch bereits die Förderdatenbank des Bundes, die einen aktuellen Überblick über die Förderprogramme des Bundes, der Länder und der EU für die gewerbliche Wirtschaft gibt. Zudem informiert der Förderkatalog des Bundes über aktuelle und abgeschlossene Fördervorha- ben der beteiligten Bundesministerien Bildung und For- schung, Umwelt, Wirtschaft und Energie, Ernährung und Landwirtschaft sowie für Verkehr und digitale Infra- struktur. In dieser Datenbank können interessierte Bür- gerinnen und Bürger aus mehr als 110 000 abgeschlosse- nen und laufenden Vorhaben der Projektförderung des Bundes recherchieren. Neben diesen Datenbanken wird die Vergabe von Fördermitteln auch regelmäßig durch den Subventionsbericht der Bundesregierung geprüft. Darin wird aufgelistet, welche Branchen in den letzten drei Jahren Fördermittel erhalten haben und ob die Pro- 2158 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 26. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2014 (A) (C) (D)(B) gramme dazu beitragen, Arbeitsplätze und Wachstum zu fördern. Regelmäßig wird damit geprüft, ob die Förder- mittel tatsächlich Investitionen in die Zukunft sind. Bei Fehlentwicklungen kann gezielt gegengesteuert werden, um Transparenz und Steuerungsmöglichkeiten bei der Verteilung von Fördermitteln zu gewährleisten. Schluss- endlich bietet auch das Informationsfreiheitsgesetz allen Bürgerinnen und Bürgern den Rechtsanspruch, sich über einzelne Projektförderungen des Bundes zu erkundigen. Ich bin der festen Überzeugung, dass eine funktionie- rende Förderkultur auf demokratisch legitimierten und transparenten Entscheidungen beruhen muss. Der Sinn- zweck Ihres Antrages besteht jedoch einzig und alleine darin, weitere Daten der Fördermittelempfänger zu sam- meln und zu veröffentlichen. Dieses Bürokratiemonster nennen Sie dann Transparenz. Sie werben damit, dass Ihre Partei sich für den Abbau von sinnloser Bürokratie einsetzt. Laut Ihrem Wahlprogramm für die letzte Bun- destagswahl ist es Ihr erklärtes Ziel, „auf allen staatli- chen Ebenen Bürokratie abzubauen und Entscheidungs- wege zu straffen“. Weiter heißt es darin: „Programme mit einem hohen Verwaltungsaufwand werden wir grundsätzlich überprüfen“. Wie passt das zu Ihrer Forde- rung? Sie haben in Ihrem Antrag nur unzureichend darauf hingewiesen, welche Folgekosten daraus entstehen wer- den. Die erhöhten Dokumentations- und Informations- pflichten führen zu mehr Bürokratie und bewirken einen administrativen Ausbau anstelle des von Ihnen geforder- ten Abbaus. Die zusätzlichen Belastungen werden Un- ternehmen und Verwaltung aufgebürdet. Die realen Folgekosten eines solchen Verständnisses von Transparenz müssen die Unternehmen tragen, deren Daten gesammelt und veröffentlicht werden. Nehmen Sie als Beispiel das Zentrale Innovationsprogramm Mit- telstand, ZIM. Seit Juli 2008 wurden alleine in diesem Programm 24 000 Anträge bewilligt. Davon sind 360 der Antragsteller Forschungseinrichtungen, aber 11 500 der Antragsteller sind kleine und mittlere Unternehmen. Den gläsernen Bürger wollen Sie verhindern, das gläserne Unternehmen dagegen schaffen. Was bedeutet denn eine Veröffentlichung mit Name, Anschrift und Höhe der Fördermittel unter den Gesichtspunkten des Datenschut- zes für diese Betriebe in der Realität? Ich habe daher einfach Unternehmer aus meinem Wahlkreis angerufen, die mit ihren Firmen Fördermittel des ZIM beziehen. Als ich denen Ihren Vorschlag unter- breitet habe, sind sie fast in Ohnmacht gefallen oder standen wahlweise kurz vor einem Herzinfarkt. Dass eine Fraktion im Bundestag tatsächlich die Forderung nach einem solchen Register stellt, konnten sie sich gar nicht vorstellen. Anders als bei Forschungseinrichtungen werden die Projekte der Unternehmen oft nur zu 50 Pro- zent gefördert und gehören zur wirtschaftlichen Grund- lage der Betriebe. Die Offenlegung der Höhe der bezo- genen Fördermittel zwingt sie, Teile ihrer Einkünfte für alle sichtbar zu machen. Die Teilnahme an bestimmten Förderprogrammen wirkt sich somit auch auf die Außenwahrnehmung des Unternehmens aus. Zum einen kann dies die Entschei- dung potenzieller Investoren maßgeblich beeinflussen. Zum anderen werden Mitbewerber über die finanzielle Situation informiert. Aus Gründen des Schutzes vor Konkurrenten haben Betriebe aber regelmäßig ein Inte- resse daran, dass die wirtschaftlichen Kalkulations- grundlagen ihren Konkurrenten nicht bekannt werden. Sie bürden damit Unternehmen zusätzliche Belastungen auf, die gerade die kleineren und mittelständischen Un- ternehmen treffen werden. Gleichzeitig werden mit der Veröffentlichung des Projekttitels die Forschungsvorha- ben der Unternehmen offengelegt. Innovative Ideen, die das Kapital vieler Mittelständler sind, werden der Kon- kurrenz auf dem Silberteller präsentiert. Mit der zunehmenden Globalisierung stehen diese Daten auch Mitbewerbern aus dem Ausland zur Verfü- gung. Die umfassende Offenlegung der Daten schwächt die Schlagkraft der Firmen erheblich, und Wettbewerbs- vorteile gehen verloren. Der Schutz firmeneigener Daten gehört zum Fundament der freien Marktwirtschaft. Ihre Vorstellung von Transparenz verletzt jedoch diese Grundprinzipien. Mit einer solchen Veröffentlichung werden weitreichende Eingriffe in die Rechte der Unter- nehmer vorgenommen. In begründeten Fällen sollen Ausnahmen von der Einzelveröffentlichungspflicht möglich sein, wenn es bei der Veröffentlichung der Da- ten zu Rückschlüssen auf Betriebs- und Geschäftsge- heimnisse kommen kann. In der Realität wird das doch bei fast allen Unternehmen der Fall sein. Die Bewilligung neuer Fördermittel an die Veröffent- lichung von Daten zu knüpfen, deren Veröffentlichung geschäftsschädigende Folgen haben kann, gleicht dabei einer Erpressung der Fördermittelempfänger. Ihnen wer- den keine Widerspruchsrechte gegen die Veröffentli- chung eingeräumt. Unklar bleibt auch, was mit bereits laufenden Förderprogrammen geschehen soll. Es werden aufwendige Anhörungsverfahren notwendig sein, bei de- nen alle bisherigen Geldempfänger zunächst gefragt werden müssen, ob sie mit einer Veröffentlichung ein- verstanden sind. Transparenz ist kein Selbstzweck und muss daher ge- rade bei der Veröffentlichung sensibler Daten einer ge- nauen Abwägung unterzogen werden. Das gilt nicht nur für natürliche Personen, sondern eben auch für Unter- nehmen. Man muss sich daher die Frage stellen, welche Konsequenzen ein derartiges Verständnis von Transpa- renz nach sich ziehen würde. Ein notwendiges Maß an Transparenz stärkt den Wettbewerb und ist das Funda- ment einer freien Wirtschaft. Im schlimmsten Falle be- deutet ein Übermaß an Transparenz aber eine Verletzung der Betriebsgeheimnisse von Unternehmen. Besonders mittelständische Unternehmen, die mit der Unterstüt- zung von Fördermitteln durch innovative Projekte Ar- beitsplätze und Wachstum in ländlichen Regionen schaf- fen, würden dadurch geschädigt. Die Begründung, dass Sie damit die demokratische Legitimität der Entscheidungen über Förderprogramme erhöhen, ist für mich nicht nachvollziehbar. Das Sie, liebe Kollegen von den Grünen, sich gerne vollständige politische Kontrolle wünschen, haben Sie mit der ge- planten Einführung des Veggie-Days hinreichend bewie- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 26. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2014 2159 (A) (C) (D)(B) sen. Wir sind auch für Transparenz, aber gegen politi- schen Kontrollwahn und sinnlose Bürokratie. Aus den dargelegten grundsätzlichen Überlegungen lehnen wir Ihren Antrag daher entschieden ab. Andrea Wicklein (SPD):Mit Ihrem Antrag „Förder- mitteltransparenz erhöhen“ sprechen Sie von der Frak- tion Bündnis90/Die Grünen ein sehr wichtiges Thema an. Ich finde es deshalb gut, dass wir heute darüber – wenn auch zu später Stunde – die Debatte führen. Ich sage klar: Es ist richtig und auch notwendig, dass die Bürgerinnen und Bürger weitgehende Transparenz über die Mittelverwendung aus den vielfältigen Förder- programmen des Bundes haben. Die SPD-Bundestagsfraktion ist dafür, dass die Bür- gerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, einfach, verständlich und eindeutig zu erfahren, für welche Zwe- cke und in welcher Höhe die Bundesregierung den Mit- telstand, Forschungseinrichtungen oder Institutionen fördert. Selbstverständlich ist es auch richtig, dass der Deut- sche Bundestag, dass wir Abgeordnete selbst diese Transparenz haben. Schließlich sind wir es, die im Rah- men des Bundeshaushaltes die Förderprogramme bera- ten und beschließen. Natürlich reicht es nicht aus, dass wir die Förderpro- gramme beschließen. Wir müssen auch wissen, ob diese Programme die von uns gesteckten Ziele erreicht haben, ob sich unsere Erwartungen erfüllt haben oder ob Programme beendet bzw. verändert werden müssen. Transparenz über die Förderprogramme ist aber auch notwendig, damit die Klein- und Mittelständischen Un- ternehmen, die Forschungseinrichtungen und viele an- dere Adressaten erfahren, wer was und wie fördert und wo Anträge zu stellen sind. Für die SPD-Fraktion gilt deshalb, dass wir Transpa- renz nicht nur bei der Mittelverwendung haben wollen, sondern insgesamt von Anfang an. Dafür haben wir uns seit langem eingesetzt und zu- mindest national auch schon viel erreicht. Mit dem Förderkatalog des Bundes, den jede Bürgerin und jeder Bürger auf der Internetseite www. foerderportal.bund.de erreichen kann, sind be- reits – mit wenigen Ausnahmen – die Fördermaßnah- men von fünf für die Fördermittel maßgeblichen Bun- desministerien übersichtlich dargestellt. Einbezogen sind in das Portal das Bundesforschungsministerium, das Bundeslandwirtschaftsministerium, das Bundes- umweltministerium, das Bundesverkehrsministerium so- wie das Bundeswirtschaftsministerium. Das Förderportal des Bundes enthält eine Förderbera- tung als Erstanlaufstelle für alle Fragen zur Forschungs- und Innovationsförderung. Es liefert mit der Förderdatenbank einen vollständi- gen und aktuellen Überblick über die Förderprogramme des Bundes, der Länder und auch der Europäischen Union. Das Förderportal des Bundes stellt darüber hi- naus mit dem elektronischen Online-Antragssystem ein barrierefreies Internetportal zum Ausfüllen und Ausdru- cken der Antragsformulare für Fördermittel des Bundes zur Verfügung. Ergänzt wird das Portal unter anderem durch den Formularschrank mit allen wichtigen Formularen, Richtlinien und Merkblättern sowie durch eine Such- maschine des Bundesforschungsministeriums, mit der aktuell 12 Millionen Internetseiten von 27 000 Web- servern öffentlich geförderter deutscher Forschungs- einrichtungen und Institutionen durchsucht werden können. Vor allem aber – und das ist bei der Beratung Ihres Antrages wichtig zu wissen – stellt das Förderportal des Bundes auch den Förderkatalog zur Verfügung. Wenn Sie diesen Katalog aufrufen, können Sie in ei- ner öffentlichen Datenbank aus mehr als 110 000 abge- schlossenen und laufenden Vorhaben der Projektförde- rung der fünf von mir genannten Bundesministerien recherchieren. Leider haben Sie diesen Förderkatalog in Ihrem An- trag nicht erwähnt. Ich denke aber, dass es sehr wichtig ist, dass die Bürgerinnen und Bürger auch über den ak- tuellen Stand informiert sind. Denn Sie erwecken mit Ih- rem Antrag – ich bin sicher: ungewollt – den Eindruck, als ob es bisher keine Transparenz gäbe. Das stimmt nicht. Bei Ihnen, liebe Kollegin Kerstin Andrae von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, habe ich heute aktuell im Förderkatalog des Bundes für Ihren Wahlkreis Frei- burg Folgendes recherchieren können: Allein 256 laufende Fördervorhaben zählt Freiburg aktuell. Das Fördervolumen umfasst nahezu 166 Millio- nen Euro. Darunter befinden sich sowohl kleine Maß- nahmen wie die Förderung der „Städtischen Museen Freiburg – Augustinermuseum“ mit rund 10 000 Euro durch das Bundesumweltministerium als auch eine grö- ßere Maßnahme der Caritas im Rahmen der Förderung von Klimaschutzprojekten des Bundesumweltministeri- ums in Höhe von rund 18 Millionen Euro. Sie sehen, liebe Kollegin Andrae, hier ist bereits eine Menge Transparenz hergestellt. Allerdings – da stimme ich Ihnen zu – sollten wir Bundestagsabgeordnete bei der erreichten Transparenz nicht stehen bleiben, sondern sie weiter ausbauen. Natürlich muss darauf geachtet werden, dass, sofern nationale Interessen tangiert sind, wie zum Beispiel bei der Luftfahrtforschung, oder wenn eine Veröffentlichung den Förderinteressen widerspricht, wie zum Beispiel beim Patentschutz, auch weiterhin Informationen ge- sperrt bleiben. Handlungsbedarf sehen wir Sozialdemokraten insbe- sondere noch bei den EU-Förderprogrammen. Hier ist es wichtig, dass sich die Bundesregierung weiter dafür einsetzt, dass EU-Programme wesentlich 2160 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 26. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2014 (A) (C) (D)(B) transparenter, verständlicher und nutzerfreundlicher ge- staltet werden, dass die Vielzahl der Förderinitiativen verringert wird und dass Antrags-, Genehmigungs- und Abrechnungsprozeduren vereinfacht werden. Ich bin deshalb sehr froh, dass die Bundesregierung von sich aus mehr Transparenz herstellen will und bei- spielsweise das Bundeswirtschaftsministerium entschie- den hat, mittelfristig alle Fördermaßnahmen in das För- derportal des Bundes in aktueller Fassung einzustellen. Damit setzt das Bundeswirtschaftsministerium übri- gens auch Anregungen aus den parlamentarischen Dis- kussionen um, in denen gefordert wurde, die Förderan- gebote zu straffen, zu bündeln und noch genauer auf die Zielgruppen des Bundeswirtschaftsministeriums auszu- richten. So hat das Bundeswirtschaftsministerium alle Maß- nahmen unter die vier großen Themen gruppiert: – Mittelstand: Gründen, Wachsen, Investieren – Energie und Nachhaltigkeit – Chancen der Globalisierung – Innovation, Technologie und neue Mobilität Das ist ein wichtiger Beitrag, die von uns allen ge- wünschte Transparenz weiter zu verbessern. Es stimmt: Wir sind noch nicht am Ziel. Aus heutiger Sicht sehe ich jedoch keine Notwendig- keit, gesetzliche Maßnahmen zu ergreifen. Deshalb leh- nen wir den Antrag der Fraktion Bündnis90/Die Grünen ab. Wir werden das im Auge behalten, gemeinsam darauf achten, dass die Transparenz über die Förderprogramme weiter verbessert wird. Thomas Nord (DIE LINKE): Die Linksfraktion wird dem heute vorliegenden Antrag der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen zur Erhöhung der Transparenz der Vergabe von Fördermitteln durch den Bund zustimmen. Wir ha- ben eine ganze Weile gesucht, ob wir nicht doch ein Haar in der Suppe finden, aber außer der letztlich klärba- ren Frage, ob die angewandte Fördermitteldefinition wirklich hinreichend ist, haben wir keinen Ablehnungs- grund finden können. Dieser Antrag greift völlig zu Recht die Europäische Transparenzinitiative von 2007 auf. Er knüpft an die positiven Erfahrungen der Veröffentlichung von Infor- mationen über die Empfängerinnen und Empfänger von Gemeinschaftsmitteln aus dem EU-Agrarfonds an, die seit April 2009 erfolgt. Die seitdem damit gemachten Er- fahrungen zeigen, dass eine solche Veröffentlichung so- wohl machbar als auch sinnvoll ist. Die Bürgerinnen und Bürger haben nach unserer Auf- fassung nicht nur auf EU-Ebene ein Recht zu erfahren, welchen Unternehmen und Institutionen die von ihnen als Steuerzahlern finanzierten Fördermittel zur Verfü- gung gestellt werden. Das Gleiche gilt eben auch für die durch den Bund ausgereichten Mittel. Dies ist gegenwär- tig nur unzureichend geregelt. Die derzeitige Praxis des Bundes ist daher, wie es im Antrag formuliert ist, in- transparent und kaum kontrollierbar. Transparenz und Kontrolle sind aber unverzichtbare Bestandteile für effiziente Willensbildungs- sowie legi- time und nachvollziehbare demokratische Entscheidungs- prozesse. Daher ist die Forderung nach einer gesetzli- chen Regelung durchaus zeitgemäß und zu unterstützen. Wir befürworten insbesondere, dass die öffentliche Hand verpflichtet wird, ihre Förderleitlinien und „Infor- mationen über die Vergabe von Fördermitteln, die an ju- ristische Personen, Personengesellschaften und Einzel- unternehmen geflossen sind, zu veröffentlichen“. Die im Antrag geforderte „Abwägung zwischen dem Transparenzinteresse der Öffentlichkeit und dem Schutz personenbezogener Daten der Fördermittelempfängerin- nen und -empfänger, indem die Erforderlichkeit der Ver- öffentlichung nach Bezugsdauer, Häufigkeit sowie Art und Umfang der Zuwendungen geprüft wird“, zeigt die datenschutzrechtlichen Grenzen und Bedenken auf, die in einem entsprechenden Gesetz zu bedenken wären. Dass diese vor allem natürliche Personen, aber auch kleinere Kapitalgesellschaften, die mit einer oder mehre- ren natürlichen Personen identisch seien, im vollen Um- fang berücksichtigen und es nur in begründeten Fällen Ausnahmen von der Veröffentlichungspflicht geben soll, halten wir für richtig. Das Gleiche trifft auf die Sortierkriterien und den vor- geschlagenen Veröffentlichungsort zu. Abschließend befürworten wir auch den Vorschlag, zur Steigerung der Transparenz die Zuwendungen öf- fentlicher Mittel für Forschungsprojekte generell an ver- pflichtende Bedingungen zu knüpfen. Werte Kolleginnen und Kollegen von Bündnis 90/Die Grünen, unsere Zustimmung zu Ihrem Antrag haben sie schon jetzt. Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Politische Entscheidungen und Verwaltungshandeln müssen transparent und nachvollziehbar sein; das ist eine der Grundlagen unserer demokratischen Gesell- schaft. Sicherlich ist Transparenz kein Allheilmittel, aber sie ist notwendig, damit für die Öffentlichkeit ver- ständlicher wird, warum politische Entscheidungen so und nicht anders getroffen worden sind. Sie ist aber auch notwendig, damit diese Entscheidungen bewertet und kritisch hinterfragt werden können. Das ist nicht immer angenehm für uns Politikerinnen und Politiker oder auch für die Verwaltung. Trotzdem liegt darin eine große Chance für eine lebendige Demokratie, an der sich die Bürger rege beteiligen und in die Vertrauen gesetzt wird. Deshalb ist uns Grünen mehr Transparenz ein Kernanlie- gen. Das gilt ganz besonders beim Umgang mit öffentli- chen Geldern. Die Bürgerinnen und Bürger haben ein wachsendes und berechtigtes Interesse, zu erfahren, wie das Geld der Steuerzahlenden verwendet wird. In der nächsten Woche werden wir bei den Haushalts- beratungen im Bundestag über Fördermittel in Milliar- denhöhe sprechen, die in eine Vielzahl von Programmen Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 26. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2014 2161 (A) (C) (B) fließen. Derzeit ist nicht ausreichend nachvollziehbar, welche Unternehmen und Institutionen aufgrund wel- cher Kriterien Förderung bekommen bzw. für welche konkreten Projekte diese Mittel vergeben werden. Wir schlagen deshalb mit unserem Antrag vor, die Förderleit- linien und auch die Empfänger zu veröffentlichen. Es versteht sich von selbst, dass dabei private wie öffentli- che Interessen bei Daten- und Persönlichkeitsschutz oder auch Geschäftsgeheimnisse angemessen geschützt wer- den müssen. So ist beispielsweise eine Bagatellgrenze von 25 000 Euro für die Einzelveröffentlichung vorgese- hen. Ausnahmen soll es auch für solche Fälle geben, bei denen die Veröffentlichung Rückschlüsse auf Betriebs- oder Geschäftsgeheimnisse zulassen würde. Selbstver- ständlich wird jeder Fördermittelempfänger vorab über diese Veröffentlichung informiert werden. Wer Förder- mittel bekommt, muss aber akzeptieren, dass dies grund- sätzlich transparent gemacht wird, weil das Interesse der Öffentlichkeit überwiegt. Es braucht diese gute Daten- lage auch für uns Parlamentarier, um besser entscheiden zu können, ob Förderprogramme fortgeführt, aufge- stockt oder lieber beendet werden sollten. Zudem er- gänzt mehr Transparenz im Fördermittelbereich die Möglichkeiten der Haushaltskontrolle durch das Parla- ment und erleichtert zudem die wissenschaftliche Evalu- ierung von Förderprogrammen. Das von uns vorgeschlagene Verfahren orientiert sich an der Europäischen Transparenzinitiative. Nach dieser sind die EU-Länder verpflichtet, Informationen über die Empfängerinnen und Empfänger der Gemeinschaftsmit- tel aus den EU-Agrarfonds zu veröffentlichen. So sollen neben dem Förderprogramm auch der Name bzw. die Firma, die Postleitzahl und Gemeinde des Unterneh- menssitzes sowie der Förderbetrag veröffentlicht wer- den. Bezogen auf Mittel für Forschungsprojekte greifen wir zudem eine Idee aus der Enquete-Kommission „Inter- net und Digitale Gesellschaft“ auf. Danach sollen Infor- mationen zum jeweiligen Forschungsprojekt, die Ziele und die wesentlichen Resultate in öffentlich zugängli- chen Datenbanken verfügbar gemacht werden. Unser Vorschlag beschränkt sich auf die Veröffentlichung im Falle von Zuschüssen, Gewährleistungen, Beteiligungen und ähnlichen direkten finanziellen Zuwendungen, die in Form von Projektförderungen an Empfängerinnen oder Empfänger ausgereicht werden. Nicht erfasst sind beispielsweise steuerliche Förderungen. Hier sollte im Subventionsbericht der Bundesregierung sichergestellt werden, dass diese bewertet und auf ihre Sinnhaftigkeit überprüft werden können. Transparenz ist kein Selbstzweck, es muss immer sorgsam zwischen dem Transparenzinteresse der Öffent- lichkeit und dem Schutz personenbezogener Daten von Fördermittelempfängerinnen und -empfängern abgewo- gen werden. So hat es auch der Europäische Gerichtshof in seinem Urteil vom 9. November 2010 gesehen und eingefordert, dass bei der Veröffentlichungspflicht Be- zugsdauer, Häufigkeit sowie Art und Umfang der Zu- wendungen berücksichtigt werden. Der grüne Vorschlag für eine Veröffentlichungspflicht von Fördermitteln des Bundes ist an diesen Vorgaben orientiert. (D) 26. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 3 Leistungsverbesserungen in der Rentenversicherung TOP 4 Direktzahlungen an landwirtschaftliche Betriebe TOP 5 Kooperationsverbot im Bildungswesen TOP 22 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 23 Abschließende Beratungen ohne Aussprache TOP 6 Bundeswehreinsatz EUTM Somalia TOP 7 Minderheitenrechte in der 18. Wahlperiode TOP 8 Arbeitnehmer-Entsendegesetz (Fleischwirtschaft) TOP 9 Entlastung der Kommunen TOP 10 Bundesnetzagentur Telekommunikationsbericht 2012/13 TOP 11 Nachtruhe am Flughafen BER ZP 2 Sachverständigenbestellung Rechtsextremismus-Datei-G TOP 12 Kontoeröffnungen für Flüchtlinge TOP 13 Atomwaffen TOP 14 Zukunft der bäuerlichen Milchviehhaltung TOP 15 Aufsichtsrat der Deutsche Bahn AG TOP 16 Makroökonomische Ungleichgewichte TOP 17 Fördermitteltransparenz Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Thomas Jarzombek


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Frau Kol-

    legin Dröge, Sie haben vollkommen recht: Die Bahn ist
    so pünktlich, dass der Kollege Barthel von der SPD
    schon zum Bahnhof gesprintet ist. Das gibt mir jetzt die
    Freiheit, ihn über die Ferne daran zu erinnern, dass wir
    inzwischen in einer Koalition sind. Das sind möglicher-
    weise für manche hier in diesem Hause verblüffende Er-
    kenntnisse.


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich finde es auch ganz erstaunlich, dass man im
    Jahr 18 der Liberalisierung des Telekommunikations-
    marktes ernsthaft diskutiert, ob Wettbewerb etwas Gutes
    ist. Ich glaube, ja.

    Ich bin jetzt 40 Jahre alt. Ich kann mich noch daran
    erinnern, wie ich als junger Mensch mit dem Mond-
    scheintarif gequält wurde, bei dem man wirklich genau
    aufpassen musste, wie lange man telefoniert, weil einem
    jede Minute ins Portemonnaie geschnitten hat. Das ist
    vorbei. Als es noch ein Monopol in Deutschland gab und
    die Deutsche Post das Breitbandnetz ausgebaut hat – da-
    ran können Sie sich vielleicht erinnern –, gab es die
    OPAL, die Optische Anschlussleitung. Das hat uns nicht
    nach vorne gebracht, sondern das Gegenteil war der Fall.
    Hier wurden Standards implementiert, die uns gerade im
    Osten trotz Milliardeninvestitionen eben nicht ins Breit-
    bandzeitalter geführt haben. Deshalb, glaube ich, ist es
    gut, dass hier nicht ein Einziger nach eigenem Gusto ent-
    scheidet, sondern der Markt eine Rolle spielt.

    Es ist auch eine Frage dessen, wie man mit den Ver-
    braucherrechten umgeht; Sie haben das ja gerade erwähnt.
    Ich kenne viele Leute, die mit ihrem Anbieter unzufrieden
    sind und sagen: Mir reicht es; ich kündige, ich wechsle.
    – Das geht nur, wenn es mindestens zwei Anbieter gibt.
    Deshalb ist Wettbewerb etwas ganz Essenzielles. Der
    Wettbewerb hilft uns.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Dann wird oft genug erklärt, der Wettbewerb schade
    den Investitionen. Das ist eine Platte, die ich in den letz-
    ten Monaten viel zu oft gehört habe. Ich glaube, gerade
    der heute vorliegende Bericht beweist doch das Gegen-
    teil. Die Investitionen sind so hoch wie seit Jahren nicht
    mehr. Interessant ist der Blick darauf, wer denn hier ei-
    gentlich investiert. Da sind die Zahlen klar verteilt:
    3,5 Milliarden Euro kommen von den Privaten und nur
    2,8 Milliarden Euro von der Deutschen Telekom. Ich
    sage ganz klar nach Bonn: Ich finde, da geht noch was.

    Insofern ist es gut, dass wir private Wettbewerber ha-
    ben, die momentan offensichtlich die Mehrheit der In-
    vestitionen stemmen, die wir brauchen, um Deutschland
    ins Breitbandzeitalter zu bringen. Da hilft uns keine Dis-
    kussion über einen Universaldienst, der genau das Ge-
    genteil bewirkt, nämlich tatsächlich anfängt, den Wett-
    bewerb wieder einzuschränken. In dem Augenblick, in
    dem wir beschließen, dass wir mit Staatsknete das Breit-
    bandnetz ausbauen, werden doch alle diejenigen, die
    heute einen Ausbauplan irgendwo in Niedersachsen ha-
    ben und gerade dabei sind, Kabelverzweiger zu ertüchti-
    gen, sagen: Das stoppen wir jetzt erst einmal und warten
    ab, was vom Bund an Geld kommt.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Dann gibt es den verwegenen Gedanken, man könnte
    auf jeden Breitbandanschluss eine Umlage erheben. Das
    wurde in den letzten Jahren von der damaligen Opposi-
    tion viel diskutiert. Ich kann Ihnen nur sagen: Wir be-
    schäftigen uns ja jetzt im Ausschuss für Verkehr und di-
    gitale Infrastruktur mit diesem Thema und wissen,
    glaube ich, ganz gut, wie das angefangen hat, als man
    auf Benzin eine Umlage für externe Kosten und dies und
    das erhoben hat. Die Mineralölsteuer war zwischenzeit-
    lich höher als der Preis des Benzins. Davor warne ich. Bei
    allen Zielen, die wir hier verfolgen – wir reden immer so
    viel über Megabit, vielleicht auch noch über Latenzzei-
    ten –: Ich finde, der Preis eines Breitbandanschlusses ist
    etwas sehr Wichtiges. Das ist eine Frage von gesellschaft-
    licher Teilhabe. Früher war der Brockhaus ein Statussym-
    bol. Ich weiß gar nicht, wie viel Tausend D-Mark er
    gekostet hat. Mit soundso vielen Bänden, in Leder einge-
    bunden, dokumentierte er das Bildungsbürgertum im Re-
    gal. Das konnten sich nicht viele Leute leisten. Heute gibt
    es für 19,90 Euro einen Breitbandanschluss, mit dem das
    gesamte Wissen der Welt verfügbar ist. Ich finde, das ist
    im Hinblick auf die gesellschaftliche Teilhabe ein Fort-
    schritt.





    Thomas Jarzombek


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Deshalb finde ich Äußerungen falsch, nach denen In-
    ternetanschlüsse in Deutschland zu billig sind. Ich
    glaube nicht, dass sie zu billig sind. Ich glaube, dass die
    Herausforderung darin besteht, die Bevölkerung dahin
    zu bringen, dass sie erstens die Anschlüsse bestellt und
    zweitens erkennt, dass man sie zu mehr nutzen kann als
    zur reinen Unterhaltung. Das ist eine wichtige Aufgabe
    bei der Vermittlung von Medienkompetenz, die wir in
    der Enquete-Kommission sehr umfangreich beleuchtet
    haben.

    Es gibt an dieser Stelle viel zu tun, aber auch deutli-
    che Erfolge. Kollege Barthel hat angemerkt, dass Finn-
    land bei der Breitbandversorgung auf Platz eins ist, und
    sagte, was wir jetzt alles tun müssten. Meine Damen und
    Herren, im Jahr 2008 hatten gerade einmal 55 Prozent
    der deutschen Haushalte einen Breitbandanschluss; das
    heißt, fast die Hälfte war gewissermaßen offline. Im letz-
    ten Jahr waren es laut Eurostat 85 Prozent. Der Anteil
    der Haushalte mit Breitbandanschlüssen ist also inner-
    halb von fünf Jahren von 55 Prozent auf 85 Prozent an-
    gestiegen. Damit liegen wir nur 3 Prozentpunkte hinter
    Finnland zurück. Sicher ist es ein Ziel, den ersten Platz
    zu erreichen; aber die Welt ist nicht so düster, wie der
    Kollege es beschrieben hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    An dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit nutzen,
    einmal dem Bundesminister Dobrindt wie auch der
    Staatssekretärin Dorothee Bär, die heute bei uns ist, für
    den sehr gelungenen Start und die gute Initiative der
    Netzallianz Digitales Deutschland zu danken, mit der
    man es geschafft hat, die Anbieter zusammenzubringen
    und gezielt darüber zu reden, wie man zu mehr Investi-
    tionen in den Breitbandausbau kommt. Das brauchen
    wir.

    Ich glaube, dass auch die Strategie, die formuliert
    wurde, ein substanzieller Erfolg ist. Dabei geht es um die
    Frage: Was machen wir im Bereich der mobilen Breit-
    bandlösungen? Es gab gestern im Ausschuss einen Be-
    richt des Breitbandbüros des Bundes. Da hat Herr
    Brauckmüller, der Chef des Breitbandbüros, erklärt:
    50 bis 60 Prozent der Nutzungen werden künftig mobil
    sein. Wenn Sie selber einmal schauen, mit welchen Ge-
    räten Sie heute online sind, dann werden Sie wenige
    finden, die überhaupt noch einen Anschluss für einen
    RJ-45-Netzstecker haben. Ich glaube, dass die mobile
    Nutzung das Thema der Zukunft ist. Wir wollen im Ver-
    kehr die Telematik einführen, die Maschine-zu-Ma-
    schine-Kommunikation stärken und immer mehr Smart-
    Geräte nutzen. Deshalb ist das wichtig.

    Hier ist es ein Riesenerfolg, dass Minister wie Staats-
    sekretärin es geschafft haben, dass, wenn es nach einer
    Auktion oder Vergabe – was auch immer es sein wird;
    ich finde übrigens, dass eine Auktion nicht unbedingt
    das beste Instrument sein muss, ganz im Gegenteil – zu
    einer Digitalen Dividende kommt, die entsprechenden
    Erlöse in den Breitbandausbau gehen und nicht im allge-
    meinen Haushalt versickern. Das ist ein großer Erfolg
    des Bundesministers, und das muss man an dieser Stelle
    klar herausstellen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ein zweiter Punkt ist wichtig, wenn es darum geht,
    die vorhandenen Möglichkeiten zu erschließen. Das
    Breitbandbüro hat im Ausschuss ausgeführt, dass man
    mit LTE-Advanced unter Nutzung der Frequenzen um
    700 Megahertz aus der Digitalen Dividende 2 von heute
    2 bis 6 Mbit mit LTE quasi mit einem Schnips auf
    600 Mbit pro Sekunde kommen kann; damit wären
    600 Mbit überall im ländlichen Raum verfügbar.

    Das Ganze hängt jetzt an einer einzigen Stelle, näm-
    lich bei den Ländern. Die Länder dürfen hier nicht
    blockieren, sondern müssen diese Frequenzen freigeben.
    Ganz entscheidend ist, dass die Länder am Ende nicht
    das tun, was sie sonst immer tun, nämlich ein Preisschild
    dranhängen,


    (Dr. Joachim Pfeiffer [CDU/CSU]: Wegelagerei!)


    also gar nicht mehr auf die Sachfrage schauen, sondern
    nur noch fragen: Was kriegen wir denn jetzt eigentlich?
    Wenn die Länder ein solches Preisschild dranhängen,
    dann wird das zu Desinvestitionen führen. Insbesondere
    wird die Nagelprobe für die Länder darin bestehen, zu
    zeigen, dass auch sie selbst bereit sind, ihre Erlöse aus
    dem Projekt in den Breitbandausbau zu investieren, also
    bitte nicht in allen möglichen Kokolores.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das ist die Botschaft, die heute von hier ausgehen muss.

    Insofern freue ich mich sowohl auf die weiteren Bera-
    tungen in unserem neuen Ausschuss für Verkehr und di-
    gitale Infrastruktur als auch die Beratungen zur Netzneu-
    tralität im Ausschuss Digitale Agenda, der sich schon
    nächste Woche mit den Beschlüssen des EU-Parlaments
    beschäftigen wird. Auch das wird eine spannende Dis-
    kussion, auf die ich mich sehr freue.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Vielen Dank. – Damit schließe ich die Aussprache zu

Tagesordnungspunkt 10.

Interfraktionell wird die Überweisung der Vorlage auf
Drucksache 18/209 an die in der Tagesordnung aufge-
führten Ausschüsse vorgeschlagen. Sind Sie damit ein-
verstanden? – Das ist der Fall. Dann ist die Überweisung
so beschlossen.

Ich rufe jetzt den Tagesordnungspunkt 11 auf:

Beratung des Antrags der Abgeordneten Herbert
Behrens, Dr. Gregor Gysi, Caren Lay, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE

Nachtruhe am Flughafen Berlin Brandenburg
sicherstellen – Antrag des Landes Branden-
burg unterstützen
Drucksache 18/971





Vizepräsident Johannes Singhammer


(A) (C)



(D)(B)

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind auch
für diese Aussprache 38 Minuten vorgesehen. – Ich höre
keinen Widerspruch. Dann ist das so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache. Erster Redner ist der Kol-
lege Thomas Nord, Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Thomas Nord


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Kolleginnen und

    Kollegen! Mein Wahlkreis liegt in der Nähe des BER.
    Das Volksbegehren für ein konsequentes Nachtflug-
    verbot und einen neuen Standort hatte dort eine große
    Lobby. Wir hätten das unterstützen können, meine Partei
    hat jedoch darauf verzichtet. Niemand darf Milliarden
    von bereits ausgegebenen Steuergeldern einfach ab-
    schreiben.

    Umso konsequenter ist die Linke der Auffassung,
    dass die Fluglärmbetroffenen einen Anspruch auf best-
    möglichen Schallschutz und ein konsequentes Nacht-
    flugverbot haben.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Für diese Position habe ich bei Debatten mit Bürgerin-
    nen und Bürgern nicht nur Zustimmung erfahren, aber
    durchaus Respekt. Die Mehrheit der Brandenburgerin-
    nen und Brandenburger ist bereit, die Realität zur Kennt-
    nis zu nehmen, wenn die Politik zugleich bereit ist, die
    Interessen der vom Fluglärm Betroffenen ernsthaft mit
    in Rechnung zu stellen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Auf diese Ernsthaftigkeit von Politik können die Bürge-
    rinnen und Bürger jedoch nicht mehr wirklich bauen.
    Über Jahre hat sich Misstrauen entwickelt, und leider tun
    auch jetzt die Regierungskoalitionen im Bund und in
    Berlin alles dafür, dass sich dieses Misstrauen weiter
    verfestigt.

    Die Absicht, einen Flughafen bei Schönefeld zu
    bauen, hat in diesem Jahr 18. Geburtstag. Im Mai 1996
    einigten sich der Bund und die Länder Berlin und Bran-
    denburg darauf, dort einen Single Airport zu entwickeln.
    Der Traum vom BER wird in diesem Jahr also volljäh-
    rig. Einige Verantwortliche haben jedoch aus den Ge-
    burtsfehlern dieses Projektes offensichtlich nichts ge-
    lernt. Am 7. April wird wahrscheinlich der Fehler von
    1996 wiederholt. Brandenburgs Ministerpräsident
    Manfred Stolpe wies damals noch einmal ausdrücklich
    darauf hin, dass die Entscheidung für Schönefeld falsch
    ist; die Bundesregierung und Berlin setzten sich aber da-
    rüber hinweg.

    Seitdem ist dieses Projekt ein Trauerspiel. Es gehört
    – das wissen wir alle – zu den größten Desastern öffent-
    licher Investitionen. Wenn heute auf die Wirtschaftlich-
    keit des Projektes verwiesen wird, sobald es um die
    Wahrung der Interessen der Anwohnerinnen und An-
    wohner geht, dann klingt das wie ein Treppenwitz. Das
    scheint der einzige Punkt zu sein, bei dem Wirtschaft-
    lichkeit von Bedeutung ist. Anders lässt sich die Vielzahl
    willkürlicher und milliardenschwerer Fehlentscheidun-
    gen kaum erklären. Im Übrigen wird allen Bürgerinnen
    und Bürgern in Art. 2 des Grundgesetzes körperliche
    Unversehrtheit garantiert, unabhängig davon, ob sich das
    rechnet oder nicht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zur Wahrheit gehört, dass alle Entscheidungen immer
    von allen drei Gesellschaftern des BER mitgetragen
    wurden, also auch von brandenburgischen Landesregie-
    rungen. Das gilt auch, wenn heute die brandenburgische
    CDU, immerhin zehn Jahre mit in der Regierung, ver-
    sucht, sich vom märkischen Acker der Mitverantwor-
    tung zu machen. Das, liebe Kolleginnen und Kollegen
    der Union in Brandenburg, lassen wir Ihnen nicht durch-
    gehen. Darüber wird im Landtagswahlkampf sicherlich
    zu reden sein.

    Nach vielen Versuchen, sich Gehör zu verschaffen,
    griffen Bürgerinnen und Bürger zum Mittel der direkten
    Demokratie. Es fand das erste erfolgreiche Volksbegeh-
    ren in Brandenburg statt. Über 106 000 Brandenburge-
    rinnen und Brandenburger stimmten für ein konsequen-
    tes Nachtflugverbot. Folgerichtig und in Respekt vor
    diesem klaren Ergebnis hat die brandenburgische rot-
    rote Regierungskoalition dieses Begehren mit einem
    Landtagsbeschluss angenommen und verhandelt seit ei-
    nem Jahr mit den anderen Gesellschaftern über dessen
    Umsetzung. Die Landesregierung vertritt damit die Inte-
    ressen der Bürgerinnen und Bürger Brandenburgs. Sie
    hat gehofft, die Mitgesellschafter überzeugen zu können,
    dass es gut wäre, die Interessen des BER mit denen der
    Bürgerinnen und Bürger ins gesellschaftliche Gleichge-
    wicht zu bringen.

    Die Reaktionen der Bundesregierung und der Berliner
    Landesregierung sind eindeutig. Sie sind in höchstem
    Maße ignorant und wiederholen den Fehler von 1996.
    Sie wollen sich, wie bei der Entscheidung für den Stand-
    ort, über Brandenburg hinwegsetzen. Natürlich ist das
    möglich. Besser aber wäre es, die Bundesregierung
    würde hier und heute durch das Parlament gestoppt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wirklich damit rechnen können wir aber leider nicht.

    Weil dies so ist, hat Ministerpräsident Dietmar
    Woidke gestern in einer Regierungserklärung weitere
    Schritte auf die Mitgesellschafter zu gemacht. Sein
    Kompromissvorschlag würde den höchstrichterlich aus-
    geurteilten Planfeststellungsbeschluss unberührt lassen.
    Danach soll die Flughafengesellschaft mit Zustimmung
    der Luftfahrtbehörden in der Zeit zwischen 5 und 6 Uhr
    morgens auf den Gebrauch ihrer Betriebsgenehmigung
    freiwillig verzichten. Das hieße im Klartext, es gebe
    wenigstens eine Stunde mehr Nachtruhe für die Anwoh-
    nerinnen und Anwohner. Das liegt übrigens unter der
    Forderung der brandenburgischen CDU, die eine Nacht-
    ruhe von 23 bis 6 Uhr fordert. Ich warte noch auf den
    entsprechenden Antrag aus den Reihen der Union, damit
    ich ihm hier freudig zustimmen kann.

    Die bisher vorliegenden Äußerungen aus der Bundes-
    regierung und dem Land Berlin legen nahe, dass sie





    Thomas Nord


    (A) (C)



    (D)(B)

    nicht die Absicht haben, den Interessen der Betroffenen
    entgegenzukommen.


    (Patrick Schnieder [CDU/CSU]: Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen!)


    Der Bund und Berlin, Regierungen aus Union und SPD,
    wollen sich erneut über brandenburgische Interessen
    hinwegsetzen. Das ist rücksichtslos gegenüber der Ge-
    sundheit Hunderttausender Menschen, und es ist schäd-
    lich für das Projekt BER. 2014 ist nicht mehr 1996. Wer
    heute noch glaubt, so ein Vorhaben kompromisslos ge-
    gen den Willen Hunderttausender und des Landes, das
    die Hauptlast trägt, realisieren zu können, ist grenzenlos
    arrogant und politisch höchst kurzsichtig.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nachhaltiges Brandenburger Engagement ist für den
    BER unverzichtbar. Alle Gesellschafter sind aufeinander
    angewiesen. Niemand wird sich auf Dauer den legitimen
    Interessen des einen oder anderen entziehen können.
    Wenn Sie unserem Antrag zustimmen, zeigen Sie in die-
    ser Frage mehr Weitsicht als die Vertreter der Bundes-
    regierung gegenwärtig.

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN)