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ID1802105500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/21 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 21. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. März 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 11: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Einsetzung einer „Kommission zur Überprüfung und Sicherung der Parla- mentsrechte bei der Mandatierung von Auslandseinsätzen der Bundeswehr“ Drucksache 18/766 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1619 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Annalena Baerbock, Marieluise Beck (Bremen), Dr. Franziska Brantner, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Einsetzung einer „Parlamentari- schen Kommission zur Überprüfung, Sicherung und Stärkung der Parlaments- rechte bei der Mandatierung von Auslands- einsätzen der Bundeswehr“ Drucksache 18/775 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1619 B Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1619 D Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 1621 D Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . 1623 B Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1626 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1627 C Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . . . . 1629 D Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1631 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . 1631 D Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . 1632 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1633 D Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 1635 A Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . 1636 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1637 D Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 1638 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1639 B Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . 1640 C Tagesordnungspunkt 12: a) Antrag der Abgeordneten Marcus Weinberg (Hamburg), Gudrun Zollner, Bettina Hornhues, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Sönke Rix, Birgit Kömpel, Ulrike Bahr, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Mehr Zeitsouverä- nität – Neue Wege für gleiche Chancen von Frauen und Männern Drucksache 18/763 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1641 C b) Antrag der Abgeordneten Ulle Schauws, Katja Dörner, Kerstin Andreae, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Mehr Frauen auf allen Führungsebenen Drucksache 18/773 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1641 D Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1641 D Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 1643 C Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 1645 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. März 2014 Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1646 C Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 1647 C Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 1648 D Marcus Weinberg (Hamburg)  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1650 A Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 1650 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1652 B Birgit Kömpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1653 C Gudrun Zollner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 1654 D Bettina Hornhues (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1656 A Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1657 B Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 1658 D Karin Maag (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 1660 A Tagesordnungspunkt 13: a) Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Sabine Zimmermann (Zwickau), Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Rentenniveau anheben, Leistungen verbessern und die wesentlichen Ursachen für sinkende Renten und Altersarmut bekämpfen Drucksache 18/767 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1661 C b) Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Sabine Zimmermann (Zwickau), Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Vollständige Gleichstellung und gerechte Finanzie- rung der Kindererziehungszeiten in der Rente umsetzen – Mütterrente verbes- sern Drucksache 18/765 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1661 C Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 1661 D Albert Stegemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1663 B Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1664 C Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 1665 D Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 1666 D Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 1666 C Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 1667 C Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 1668 D Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 1670 B Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Schick, Manuel Sarrazin, Sven-Christian Kindler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: zu dem Vor- schlag für eine Verordnung des Europäi- schen Parlaments und des Rates zur Festle- gung einheitlicher Vorschriften und eines einheitlichen Verfahrens für die Abwick- lung von Kreditinstituten und bestimmten Wertpapierfirmen im Rahmen eines ein- heitlichen Abwicklungsmechanismus und eines einheitlichen Bankenabwicklungs- fonds sowie zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 1093/2010 des Europäischen Par- laments und des Rates – KOM(2013) 520 endg.; Ratsdok. 12315/13 – hier: Stellung- nahme gegenüber der Bundesregierung ge- mäß Artikel 23 Absatz 3 des Grundgeset- zes – Zum Schutz der Allgemeinheit vor Einzelinteressen – Für eine echte Europäi- sche Bankenunion Drucksache 18/774 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1671 C Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1671 D Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 1673 C Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 1675 A Dr. Jens Zimmermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 1676 B Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . 1677 A Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1679 A Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . 1679 A Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1679 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1680 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1681 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1683 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1684 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. März 2014 1619 (A) (C) (D)(B) 21. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. März 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. März 2014 1683 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D)  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich van Aken, Jan DIE LINKE 14.03.2014 Alpers, Agnes DIE LINKE 14.03.2014 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.03.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 14.03.2014 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 14.03.2014 Bülow, Marco SPD 14.03.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 14.03.2014 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.03.2014 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 14.03.2014 Dr. Felgentreu, Fritz SPD 14.03.2014 Dr. Friedrich (Hof), Hans-Peter CDU/CSU 14.03.2014 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 14.03.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 14.03.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 14.03.2014 Hartmann, Sebastian SPD 14.03.2014 Held, Marcus SPD 14.03.2014 Heller, Uda CDU/CSU 14.03.2014 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 14.03.2014 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.03.2014 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 14.03.2014 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 14.03.2014 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.03.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 14.03.2014 Lämmel, Andreas G. CDU/CSU 14.03.2014 Lanzinger, Barbara CDU/CSU 14.03.2014 Ludwig, Daniela CDU/CSU 14.03.2014 Lutze, Thomas DIE LINKE 14.03.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.03.2014 Mortler, Marlene CDU/CSU 14.03.2014 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 14.03.2014 Dr. von Notz, Konstantin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.03.2014 Özoğuz, Aydan SPD 14.03.2014 Pilger, Detlev SPD 14.03.2014 Rawert, Mechthild SPD 14.03.2014 Röspel, René SPD 14.03.2014 Rüthrich, Susann SPD 14.03.2014 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 14.03.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 14.03.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 14.03.2014 Schulte-Drüggelte, Bernhard CDU/CSU 14.03.2014 Steinbrück, Peer SPD 14.03.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 14.03.2014 Strothmann, Lena CDU/CSU 14.03.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 14.03.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.03.2014 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 14.03.2014 Wöhrl, Dagmar G. CDU/CSU 14.03.2014 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 14.03.2014  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 1684 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. März 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Bericht der Bundesregierung zur Lage in Afghanistan 2011 Drucksachen 17/8180, 18/641 Nr. 1.2 – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Fortschrittsbericht der Bundesregierung zur Lage in Afghanistan – Zwischenbericht Juni 2013 Drucksachen 17/14303, 18/641 Nr. 1.17 – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der OSZE – 22. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE vom 29. Juni bis 3. Juli 2013 in Istanbul, Türkei Drucksachen 18/332, 18/526 Nr. 1.3 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Bericht der Bundesregierung 2011 nach § 7 des Geset- zes zur Einsetzung eines Nationalen Normenkontroll- rates Grundstein für besseres Recht – Fünf Jahre Bürokra- tieabbau und bessere Rechtsetzung Drucksachen 17/9378, 18/641 Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Bericht der Bundesregierung 2012 nach § 7 des Geset- zes zur Einsetzung eines Nationalen Normenkontroll- rates Bessere Rechtssetzung 2012 – Belastungen vermeiden – Bürokratischen Aufwand verringern – wirtschaftliche Dynamik sichern Drucksachen 17/13589, 18/641 Nr. 1.9 – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Bericht des Bundeskartellamtes über seine Tätigkeit in den Jahren 2011/2012 sowie über die Lage und Ent- wicklung auf seinem Aufgabengebiet und Stellungnahme der Bundesregierung Drucksachen 17/13675, 18/641 Nr. 1.13 – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2013 Drucksache 18/107 – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Sondergutachten des Sachverständigenrates für Um- weltfragen Den Strommarkt der Zukunft gestalten Drucksachen 18/281, 18/526 Nr. 1.2 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Bericht über die Tätigkeit der Verkehrsinfrastruktur- finanzierungsgesellschaft im Jahr 2012 Drucksachen 18/207, 18/413 Nr. 1.1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.12 Ratsdokument 10537/13 Drucksache 18/544 Nr. A.2 EuB-BReg 6/2014 Drucksache 18/544 Nr. A.3 EuB-BReg 7/2014 Drucksache 18/544 Nr. A.4 EuB-BReg 79/2013 Drucksache 18/544 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2013)0595 Drucksache 18/544 Nr. A.6 Ratsdokument 5295/14 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/419 Nr. A.87 Ratsdokument 12104/13 Drucksache 18/419 Nr. A.88 Ratsdokument 12131/13 Drucksache 18/419 Nr. A.90 Ratsdokument 13642/13 Drucksache 18/419 Nr. A.93 Ratsdokument 15763/13 Drucksache 18/419 Nr. A.94 Ratsdokument 15776/13 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/544 Nr. A.32 Ratsdokument 5018/14 Drucksache 18/544 Nr. A.33 Ratsdokument 17572/13 Drucksache 18/544 Nr. A.34 Ratsdokument 18021/13 Drucksache 18/544 Nr. A.35 Ratsdokument 18148/13 Drucksache 18/544 Nr. A.36 Ratsdokument 18156/13 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/419 Nr. A.111 Ratsdokument 11850/13 Drucksache 18/419 Nr. A.112 Ratsdokument 11862/13 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/419 Nr. A.115 Ratsdokument 11124/13 Drucksache 18/419 Nr. A.116 Ratsdokument 11159/13 Drucksache 18/419 Nr. A.117 Ratsdokument 11187/13 Drucksache 18/419 Nr. A.118 Ratsdokument 11490/13 Drucksache 18/419 Nr. A.119 Ratsdokument 11496/13 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. März 2014 1685 (A) (C) (B) Drucksache 18/419 Nr. A.120 Ratsdokument 11501/13 Drucksache 18/419 Nr. A.121 Ratsdokument 12392/13 Drucksache 18/419 Nr. A.125 Ratsdokument 13566/13 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/419 Nr. A.152 EP P7_TA-PROV(2013)0414 Drucksache 17/14284 Nr. A.13 EP P7_TA-PROV(2013)0231 (D) 21. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 11, ZP 4 Kommission zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr TOP 12 Chancengleichheit für Frauen und Männer im Beruf TOP 13 Rentenniveau in der gesetzlichen Rentenversicherung ZP 5 Europäische Bankenunion Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulle Schauws


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! In den Zeitungen bin ich in der letzten Woche
    auf zahlreiche Werbeanzeigen der Blumen- und Parfum-
    industrie anlässlich des Weltfrauentages gestoßen. Ich
    habe den Eindruck, dass dieser Tag mittlerweile zu ei-
    nem Konsumtag verkommt, bei dem es rein um Profit
    geht: Hotels bieten Wellnesspakete für das gestresste
    weibliche Geschlecht an; Discos werben gar mit Män-
    nerstripshows. Das ist ernüchternd; denn dadurch wer-
    den der politische Hintergrund dieses Tages und die Er-
    innerung an den Kampf um Gleichberechtigung und das
    Frauenwahlrecht vor über 100 Jahren vergessen. Darum
    ist es dringend notwendig und richtig, hier und heute
    über dieses Thema zu debattieren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Die Liste der gleichstellungspolitischen Versäumnisse
    der letzten Jahre ist nach wie vor lang. Die aktuellen
    Zahlen des Deutschen Instituts für Wirtschaft haben es
    uns ja gerade wieder gezeigt: Der Anteil von Frauen in
    Führungspositionen der Wirtschaft ist nach wie vor
    gering. In den DAX-30-Unternehmen stieg er in den
    Aufsichtsräten auf gerade einmal 22 Prozent und in den
    200 umsatzstärksten Unternehmen auf 15 Prozent, aber
    gleichzeitig sank in den DAX-30-Unternehmen der An-
    teil von Frauen in den Vorständen, und zwar auf geringe
    6,3 Prozent, die 200 größten Unternehmen in Deutsch-
    land wiederum bringen hier nur einen Frauenanteil von
    4 Prozent hervor. Ein ähnlich ambivalentes Bild zeigt
    sich auch in Unternehmen mit Bundesbeteiligung. Diese
    Daten machen eines unmissverständlich klar: Die Wirt-
    schaft tut sich immer noch schwer, maßgebliche Schlüs-
    selpositionen mit Frauen zu besetzen.

    Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen von der Ko-
    alition, jetzt haben Sie eine Frauenquote von 30 Prozent
    für Aufsichtsräte angekündigt und sich dafür mit großem
    Getöse bereits Ende letzten Jahres feiern lassen. Minister
    Maas und Ministerin Schwesig wollten schon letzte Wo-
    che hierzu Eckpunkte vorlegen; gesehen haben wir da-
    von bis heute leider noch nichts. Es greift aber viel zu
    kurz, nur ein Drittel Frauen ab 2016 nur für die Neube-
    setzung von Aufsichtsräten in voll mitbestimmten und
    börsennotierten Unternehmen einzufordern; denn solch
    eine kleine Quote tangiert lediglich 120 Unternehmen.
    Sie würden damit nur sehr wenigen Frauen an die Spitze
    verhelfen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Angesichts der Tatsache, dass ein breites Bündnis von
    Frauen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft schon in
    der letzten Wahlperiode 30 Prozent gefordert hat, klingt
    dieser Vorschlag ziemlich mutlos. Mit anderen Worten:
    Ein halbherziges Quötchen auf leisen Pfötchen, das ist
    vor allem eines, nämlich eine riesengroße verpasste
    Chance für Frauen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir als Grünen-Fraktion fordern eine Mindestquote
    in Aufsichtsräten von 30 Prozent ab 2015 und 40 Prozent

    (A)






    Ulle Schauws


    (A) (C)



    (D)(B)

    ab 2017. Dies fordert übrigens auch die EU-Kommis-
    sion. Bei der Besetzung von Vorständen wollen wir die
    Erhöhung des Frauenanteils mit gesetzlichen Maßnah-
    men fördern. Zudem muss das Bundesgremienbeset-
    zungsgesetz überarbeitet werden; denn Unternehmen mit
    Bundesbeteiligung sollten selbstverständlich ihre Vor-
    bildrolle bei der Beteiligung von Frauen in Führung aus-
    füllen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Aber uns ist wichtig, dass Frauen auf allen Ebenen in
    Führungspositionen vertreten sind. Denn sie stecken
    nach wie vor in den unteren und mittleren Unternehmens-
    ebenen fest. Die gläsernen Decken sind immer noch
    existent – Sie sagten es eben, Frau Ministerin –, und
    zwar in der Privatwirtschaft, in der Wissenschaft, in den
    Medien, in der Medizin. Die Liste ließe sich fortsetzen.
    Diese Verschwendung von Potenzialen und Fähigkeiten
    von Frauen können wir uns gesellschaftlich und auch
    ökonomisch nicht leisten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Aber ich sage eines auch ganz klar: Es geht hier in
    erster Linie um Gerechtigkeit für Frauen. Wir alle sind
    gefordert, von der Regierung Meilensteine für ge-
    schlechtergerechte Maßnahmen zu fordern, und zwar
    jetzt, umgehend.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ein wichtiger Aspekt hierbei ist die Abschaffung über-
    langer Arbeits- und Anwesenheitszeiten in Unterneh-
    men. In Schweden zum Beispiel finden keine Gremien-
    sitzungen nach 16 Uhr statt. Da gehört es zur
    Arbeitskultur, wenn Frauen und Männer der Familie am
    Nachmittag und Abend den Vorrang geben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Wöchentlich erreichen uns neue Zahlen zur Lage der
    Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Richtig bleibt: Zwei Drit-
    tel der insgesamt 7 Millionen Beschäftigten in Minijobs
    sind Frauen. Im Jahr 2012 haben nur 45 Prozent der
    Frauen durch eigene Erwerbs- und Berufstätigkeit ihren
    Lebensunterhalt decken können. 45 Prozent, einmal ehr-
    lich! Minimalistischste Steigerungen bei der Erwerbs-
    quote sind kein riesiger Fortschritt für Frauen und führen
    mitnichten zu dem sogenannten guten Leben, schon gar
    nicht mit kleinen Einkommen. Fakt ist: Frauen sind in
    erheblichem Maße benachteiligt. Sie verdienen im
    Durchschnitt 23 Prozent weniger als Männer. Da sage
    ich: Es ist zynisch, dass Sie das Problem der Minijobs,
    die Sackgasse für viele Frauen, nicht anpacken und
    Frauen nur mit verbesserten Informationsangeboten ab-
    speisen wollen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Davon haben zum Beispiel Alleinerziehende, deren Ar-
    mut weiter steigt, gar nichts.
    Ernsthafter politischer Gestaltungswille sieht anders
    aus. Dazu gehört auch endlich die schnelle Abschaffung
    der Entgeltdiskriminierung. Ich finde es sehr enttäu-
    schend, dass Sie in Ihrem Antrag hier und heute als ein-
    zige sehr konkrete Forderung einen zweiten Gleichstel-
    lungsbericht einfordern, und dies auch noch unter
    Haushaltsvorbehalt. Fordern Sie Ihre Ministerien doch
    erst einmal auf, die Empfehlungen des ersten Gleichstel-
    lungsberichtes umgehend zu realisieren.

    Verehrte Kolleginnen und Kollegen, Sie haben genug
    Zahlen, Sie kennen die Statistiken, die Analysen liegen
    klar vor Ihnen. Jetzt, wo Sie die Mehrheiten haben, sind
    Sie auch in der Pflicht, zu handeln. Tun Sie es einfach!

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Jetzt hat die Kollegin Carola Reimann das Wort.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Carola Reimann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es ist schon
    angesprochen worden: Frauen bekommen ganze 21 Pro-
    zent weniger Lohn als Männer. So groß ist der Unter-
    schied bei den Stundenlöhnen. Diese Lohnlücke ist
    skandalös. Das ist keine Frage.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der LINKEN)


    Noch skandalöser ist aber die Benachteiligung von
    Frauen, wenn wir die Erwerbseinkommen in der ge-
    samten Erwerbsbiografie, also in einem gesamten
    Frauen- oder einem gesamten Männerleben, in den Blick
    nehmen. Das hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Be-
    rufsforschung kürzlich getan und dabei Erschütterndes
    festgestellt: Eine Akademikerin erreicht ein Lebens-
    erwerbseinkommen von 800 000 Euro. Ihr männlicher
    Kollege bekommt fast das Doppelte: 1,4 Millionen Euro.
    In den anderen Berufsgruppen sieht das sehr ähnlich aus.
    Ganze 43 Prozent beträgt nach dieser Rechnung der Ein-
    kommensunterschied zwischen Frauen und Männern.
    Das führt dann – wie könnte es auch anders sein? – zu
    völlig unterschiedlichen Renten im Alter.

    Frauen werden über das ganze Erwerbsleben hinweg
    diskriminiert. Kolleginnen und Kollegen, wir haben bis-
    lang nur zum Teil die richtigen Antworten darauf gefun-
    den. Deshalb bin ich froh, dass wir heute eine Debatte über
    Zeitpolitik führen. Zeit ist die wichtigste Währung der
    Gleichstellungspolitik; so bringt es Jutta Allmendinger auf
    den Punkt.

    Wir reden immer noch vom Normalarbeitszeitverhält-
    nis und meinen damit männliche lebenslange Vollzeitbe-
    schäftigung: ein Mann, ein Arbeitsplatz – Vollzeit –, ein
    Unternehmen, ein Leben lang. Dabei wird ignoriert, dass
    die meisten Frauen von dieser sogenannten Normalität in





    Dr. Carola Reimann


    (A) (C)



    (D)(B)

    ihren Lebensläufen und in ihren Lebensverhältnissen
    weit entfernt sind.

    Frauen steigen wegen der Geburt eines Kindes viel
    häufiger und länger aus dem Erwerbsleben aus als Män-
    ner. Frauen kehren, wenn überhaupt, dann viel zu häufig
    in Teilzeit – das ist schon genannt worden – oder gar in
    Minijobs zurück. Es sind in erster Linie wiederum
    Frauen – da geht es nicht um Kinder –, die sich um pfle-
    gebedürftige Eltern und Schwiegereltern kümmern und
    deshalb beruflich kürzer treten.

    Frauen zahlen ihr Leben lang für den Umstand, dass
    sie Kinder bekommen oder auch nur hypothetisch be-
    kommen können. Deshalb, Kolleginnen und Kollegen,
    Frau Schauws, werden wir ganz konkrete Maßnahmen
    gegen Lohndiskriminierung auf den Weg bringen:


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Erstens. Wir führen den gesetzlichen Mindestlohn
    ein. Der hilft vor allem Frauen; denn sieben von zehn
    Beschäftigten in Niedriglohnbereichen sind Frauen. Der
    Mindestlohn hilft vor allem Frauen.

    Zweitens. Wir werden ein individuelles Auskunfts-
    recht für alle Beschäftigten einführen, damit Lohnun-
    gleichheit in den Unternehmen überhaupt sichtbar wird;
    die Ministerin hat es angesprochen.

    Wir regeln drittens die verbindlichen Verfahren, damit
    Betriebe eigenständig für Lohngerechtigkeit sorgen.

    Kolleginnen und Kollegen, wir machen noch mehr.
    Wir ergreifen zudem Maßnahmen, die Einfluss auf die
    Erwerbsverläufe von Frauen und Männern haben. Wir
    werden einen Rechtsanspruch für Teilzeitbeschäftigte
    einführen, mit dem sie in einen Vollzeitjob zurückkehren
    können.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    So wird Teilzeit nicht länger zur Falle für Frauen.

    Wir machen weiter beim Ausbau von Kitas; denn El-
    tern müssen Beruf und Familie gut vereinbaren können.

    Wir regeln die Quote gesetzlich, damit Frauen oben
    ankommen, in den Vorstandsetagen der Unternehmen
    genauso wie in den Chefpositionen der Bundesministe-
    rien und der öffentlichen Verwaltung.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Kolleginnen und Kollegen, wir müssen das Rad der
    Zeitpolitik aber auch noch etwas weiter drehen; denn
    Frauen wünschen sich oft, mehr zu arbeiten. Sie wün-
    schen sich eine Ausweitung ihrer Arbeitszeit, und umge-
    kehrt wünschen Männer, für den Arbeitgeber nicht län-
    ger Vollzeit rund um die Uhr zur Verfügung zu stehen
    und in der Familie dann allenfalls noch einen Minijob zu
    haben. Auch Männer wünschen sich mehr Zeit für Fami-
    lie und für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Ministerin Schwesig hat mit ihrem Vorschlag der Fa-
    milienarbeitszeit meiner Ansicht nach die wichtigste
    gleichstellungs- und familienpolitische Debatte angesto-
    ßen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Mit dem ElterngeldPlus, das junge Eltern bei der partner-
    schaftlichen Teilung von Erwerbs- und Familienarbeit un-
    terstützen soll, machen wir da einen ersten wichtigen
    Schritt.

    Kolleginnen und Kollegen, was macht ein gutes Le-
    ben aus? Ich glaube, da sind wir gar nicht weit auseinan-
    der, ganz gleich, ob mit oder ohne Kinder. Zu einem gu-
    ten Leben gehört natürlich ein Beruf, der einen ausfüllt,
    gehört aber auch Zeit für die Partnerin oder den Partner.
    Gut lebt doch, wer Zeit für Kinder, für Angehörige, für
    Freunde hat, wer auch ein paar Stunden Zeit für Fortbil-
    dung, für Weiterbildung, für ein Ehrenamt hat und wer
    schlicht auch mal eine Pause und Zeit für sich hat.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wir müssen darüber nachdenken, wie wir bezahlte
    und unbezahlte Arbeit fairer auf Frauen und Männer ver-
    teilen können, damit wir alle diesen gesellschaftlichen
    Anforderungen gerecht werden und in besserer Balance
    leben können. Davon profitieren wir alle.

    Danke.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)