Rede:
ID1802100900

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 9
    1. Rainer: 1
    2. Arnold: 1
    3. ist: 1
    4. der: 1
    5. nächste: 1
    6. Redner: 1
    7. für: 1
    8. die: 1
    9. SPD-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/21 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 21. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. März 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 11: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Einsetzung einer „Kommission zur Überprüfung und Sicherung der Parla- mentsrechte bei der Mandatierung von Auslandseinsätzen der Bundeswehr“ Drucksache 18/766 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1619 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Annalena Baerbock, Marieluise Beck (Bremen), Dr. Franziska Brantner, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Einsetzung einer „Parlamentari- schen Kommission zur Überprüfung, Sicherung und Stärkung der Parlaments- rechte bei der Mandatierung von Auslands- einsätzen der Bundeswehr“ Drucksache 18/775 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1619 B Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1619 D Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 1621 D Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . 1623 B Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1626 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1627 C Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . . . . 1629 D Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1631 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . 1631 D Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . 1632 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1633 D Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 1635 A Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . 1636 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1637 D Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 1638 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1639 B Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . 1640 C Tagesordnungspunkt 12: a) Antrag der Abgeordneten Marcus Weinberg (Hamburg), Gudrun Zollner, Bettina Hornhues, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Sönke Rix, Birgit Kömpel, Ulrike Bahr, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Mehr Zeitsouverä- nität – Neue Wege für gleiche Chancen von Frauen und Männern Drucksache 18/763 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1641 C b) Antrag der Abgeordneten Ulle Schauws, Katja Dörner, Kerstin Andreae, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Mehr Frauen auf allen Führungsebenen Drucksache 18/773 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1641 D Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1641 D Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 1643 C Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 1645 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. März 2014 Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1646 C Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 1647 C Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 1648 D Marcus Weinberg (Hamburg)  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1650 A Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 1650 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1652 B Birgit Kömpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1653 C Gudrun Zollner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 1654 D Bettina Hornhues (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1656 A Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1657 B Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 1658 D Karin Maag (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 1660 A Tagesordnungspunkt 13: a) Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Sabine Zimmermann (Zwickau), Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Rentenniveau anheben, Leistungen verbessern und die wesentlichen Ursachen für sinkende Renten und Altersarmut bekämpfen Drucksache 18/767 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1661 C b) Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Sabine Zimmermann (Zwickau), Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Vollständige Gleichstellung und gerechte Finanzie- rung der Kindererziehungszeiten in der Rente umsetzen – Mütterrente verbes- sern Drucksache 18/765 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1661 C Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 1661 D Albert Stegemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1663 B Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1664 C Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 1665 D Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 1666 D Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 1666 C Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 1667 C Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 1668 D Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 1670 B Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Schick, Manuel Sarrazin, Sven-Christian Kindler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: zu dem Vor- schlag für eine Verordnung des Europäi- schen Parlaments und des Rates zur Festle- gung einheitlicher Vorschriften und eines einheitlichen Verfahrens für die Abwick- lung von Kreditinstituten und bestimmten Wertpapierfirmen im Rahmen eines ein- heitlichen Abwicklungsmechanismus und eines einheitlichen Bankenabwicklungs- fonds sowie zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 1093/2010 des Europäischen Par- laments und des Rates – KOM(2013) 520 endg.; Ratsdok. 12315/13 – hier: Stellung- nahme gegenüber der Bundesregierung ge- mäß Artikel 23 Absatz 3 des Grundgeset- zes – Zum Schutz der Allgemeinheit vor Einzelinteressen – Für eine echte Europäi- sche Bankenunion Drucksache 18/774 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1671 C Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1671 D Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 1673 C Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 1675 A Dr. Jens Zimmermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 1676 B Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . 1677 A Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1679 A Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . 1679 A Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1679 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1680 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1681 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1683 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1684 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. März 2014 1619 (A) (C) (D)(B) 21. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. März 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. März 2014 1683 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D)  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich van Aken, Jan DIE LINKE 14.03.2014 Alpers, Agnes DIE LINKE 14.03.2014 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.03.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 14.03.2014 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 14.03.2014 Bülow, Marco SPD 14.03.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 14.03.2014 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.03.2014 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 14.03.2014 Dr. Felgentreu, Fritz SPD 14.03.2014 Dr. Friedrich (Hof), Hans-Peter CDU/CSU 14.03.2014 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 14.03.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 14.03.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 14.03.2014 Hartmann, Sebastian SPD 14.03.2014 Held, Marcus SPD 14.03.2014 Heller, Uda CDU/CSU 14.03.2014 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 14.03.2014 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.03.2014 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 14.03.2014 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 14.03.2014 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.03.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 14.03.2014 Lämmel, Andreas G. CDU/CSU 14.03.2014 Lanzinger, Barbara CDU/CSU 14.03.2014 Ludwig, Daniela CDU/CSU 14.03.2014 Lutze, Thomas DIE LINKE 14.03.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.03.2014 Mortler, Marlene CDU/CSU 14.03.2014 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 14.03.2014 Dr. von Notz, Konstantin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.03.2014 Özoğuz, Aydan SPD 14.03.2014 Pilger, Detlev SPD 14.03.2014 Rawert, Mechthild SPD 14.03.2014 Röspel, René SPD 14.03.2014 Rüthrich, Susann SPD 14.03.2014 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 14.03.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 14.03.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 14.03.2014 Schulte-Drüggelte, Bernhard CDU/CSU 14.03.2014 Steinbrück, Peer SPD 14.03.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 14.03.2014 Strothmann, Lena CDU/CSU 14.03.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 14.03.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.03.2014 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 14.03.2014 Wöhrl, Dagmar G. CDU/CSU 14.03.2014 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 14.03.2014  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 1684 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. März 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Bericht der Bundesregierung zur Lage in Afghanistan 2011 Drucksachen 17/8180, 18/641 Nr. 1.2 – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Fortschrittsbericht der Bundesregierung zur Lage in Afghanistan – Zwischenbericht Juni 2013 Drucksachen 17/14303, 18/641 Nr. 1.17 – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der OSZE – 22. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE vom 29. Juni bis 3. Juli 2013 in Istanbul, Türkei Drucksachen 18/332, 18/526 Nr. 1.3 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Bericht der Bundesregierung 2011 nach § 7 des Geset- zes zur Einsetzung eines Nationalen Normenkontroll- rates Grundstein für besseres Recht – Fünf Jahre Bürokra- tieabbau und bessere Rechtsetzung Drucksachen 17/9378, 18/641 Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Bericht der Bundesregierung 2012 nach § 7 des Geset- zes zur Einsetzung eines Nationalen Normenkontroll- rates Bessere Rechtssetzung 2012 – Belastungen vermeiden – Bürokratischen Aufwand verringern – wirtschaftliche Dynamik sichern Drucksachen 17/13589, 18/641 Nr. 1.9 – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Bericht des Bundeskartellamtes über seine Tätigkeit in den Jahren 2011/2012 sowie über die Lage und Ent- wicklung auf seinem Aufgabengebiet und Stellungnahme der Bundesregierung Drucksachen 17/13675, 18/641 Nr. 1.13 – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2013 Drucksache 18/107 – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Sondergutachten des Sachverständigenrates für Um- weltfragen Den Strommarkt der Zukunft gestalten Drucksachen 18/281, 18/526 Nr. 1.2 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Bericht über die Tätigkeit der Verkehrsinfrastruktur- finanzierungsgesellschaft im Jahr 2012 Drucksachen 18/207, 18/413 Nr. 1.1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.12 Ratsdokument 10537/13 Drucksache 18/544 Nr. A.2 EuB-BReg 6/2014 Drucksache 18/544 Nr. A.3 EuB-BReg 7/2014 Drucksache 18/544 Nr. A.4 EuB-BReg 79/2013 Drucksache 18/544 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2013)0595 Drucksache 18/544 Nr. A.6 Ratsdokument 5295/14 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/419 Nr. A.87 Ratsdokument 12104/13 Drucksache 18/419 Nr. A.88 Ratsdokument 12131/13 Drucksache 18/419 Nr. A.90 Ratsdokument 13642/13 Drucksache 18/419 Nr. A.93 Ratsdokument 15763/13 Drucksache 18/419 Nr. A.94 Ratsdokument 15776/13 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/544 Nr. A.32 Ratsdokument 5018/14 Drucksache 18/544 Nr. A.33 Ratsdokument 17572/13 Drucksache 18/544 Nr. A.34 Ratsdokument 18021/13 Drucksache 18/544 Nr. A.35 Ratsdokument 18148/13 Drucksache 18/544 Nr. A.36 Ratsdokument 18156/13 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/419 Nr. A.111 Ratsdokument 11850/13 Drucksache 18/419 Nr. A.112 Ratsdokument 11862/13 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/419 Nr. A.115 Ratsdokument 11124/13 Drucksache 18/419 Nr. A.116 Ratsdokument 11159/13 Drucksache 18/419 Nr. A.117 Ratsdokument 11187/13 Drucksache 18/419 Nr. A.118 Ratsdokument 11490/13 Drucksache 18/419 Nr. A.119 Ratsdokument 11496/13 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. März 2014 1685 (A) (C) (B) Drucksache 18/419 Nr. A.120 Ratsdokument 11501/13 Drucksache 18/419 Nr. A.121 Ratsdokument 12392/13 Drucksache 18/419 Nr. A.125 Ratsdokument 13566/13 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/419 Nr. A.152 EP P7_TA-PROV(2013)0414 Drucksache 17/14284 Nr. A.13 EP P7_TA-PROV(2013)0231 (D) 21. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 11, ZP 4 Kommission zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr TOP 12 Chancengleichheit für Frauen und Männer im Beruf TOP 13 Rentenniveau in der gesetzlichen Rentenversicherung ZP 5 Europäische Bankenunion Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen erhält jetzt

    der Kollege Frithjof Schmidt das Wort.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die
    Koalitionsfraktionen wollen eine Kommission einsetzen,
    die sich mit den Parlamentsrechten bei Auslandseinsät-
    zen der Bundeswehr beschäftigt, vor dem Hintergrund
    der europäischen Integration und der Bündnisintegration
    der NATO. Da gibt es Fragen – kein Zweifel! Deswegen
    waren und sind wir auch bereit, über eine ergebnisoffene
    Enquete-Kommission zu reden,


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ergebnisoffen!)


    die prüft, ob es überhaupt Handlungsbedarf gibt, und,
    wenn ja, welchen. Vielleicht ist ja auch eine Stärkung
    der Parlamentsrechte notwendig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Das Problem ist hier, dass Sie dazu nicht bereit sind.
    Sie legen uns hier einen Text vor, der vorab eine klare
    politische Zielrichtung hat: Sie wollen für eine soge-
    nannte „Abstufung der Intensität parlamentarischer Be-
    teiligung“ – was ist das wohl? –


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    bei der Mandatserteilung für Auslandseinsätze der Bun-
    deswehr „konkrete Handlungsoptionen“, also Gesetzes-
    vorschläge, formulieren. Ihre politische Absicht ist es,
    den Parlamentsvorbehalt zu relativieren; das ist in Ihrem
    Antrag deutlich erkennbar, und das ist politisch falsch.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Wir reden hier über eine wichtige Errungenschaft un-
    serer Demokratie: Der Parlamentsbeschluss gibt den
    Auslandseinsätzen der Bundeswehr die nötige demokra-
    tische Legitimation und sorgt davor für öffentliche De-
    batten. Eine solche öffentliche Debatte ist nötig; denn
    nur sie schafft es, in der Gesellschaft breit abzuwägen,
    ob und warum wir Soldatinnen und Soldaten in schwie-
    rige und gefährliche Einsätze schicken sollten, und nur
    sie schafft es, dafür dann auch eine gesellschaftliche Un-
    terstützung zu erzeugen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Eine Schwächung dieses Vorgehens ist eine Schwächung
    der Demokratie.

    Sie erklären, Sie würden gerne einen Konsens mit der
    Opposition darüber finden, wie wir mit dem Problem der
    internationalen Vernetzung umgehen sollten. Was haben
    Sie getan, um einen Konsens zu finden?


    (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja!)


    Die Opposition hat aus den Medien erfahren,

    (Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Sie haben doch den Koalitionsvertrag zu lesen bekommen!)


    dass es eine Hybridkommission zu den Parlamentsrech-
    ten geben wird, die in erster Linie nicht aus Abgeordne-
    ten, sondern vor allem aus anderen Akteuren bestehen
    soll. Die Namen der ausgeguckten Vorsitzenden, Herr
    Rühe und Herr Kolbow, wurden gleich mitgeliefert, und
    das Ziel einer Flexibilisierung des Parlamentsvorbehalts
    wurde ventiliert. Spiegel Online grüßt das ahnungslose
    Parlament. Das ist doch nicht in Ordnung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Das alles passiert im Kontext der Äußerungen von Frau
    von der Leyen, dass eine Kultur der militärischen Zu-
    rückhaltung in Deutschland wohl überholt sei.

    Nach dieser Überraschung hat man uns dann gesagt,
    dass man eigentlich auch gerne mal mit uns darüber re-
    den möchte. Kurz danach stand dann schon der Termin
    für die Debatte und die Abstimmung über Ihren Antrag
    in der Plenumsvorschau. Das ist doch nicht das übliche
    Verfahren, wenn man gemeinsam mit allen Fraktionen
    die Schaffung einer Kommission sondiert.


    (Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Sie sind doch im Ältestenrat vertreten!)


    Da redet man erst einmal miteinander und klärt Vor-
    schläge ab. Das alles haben Sie nicht getan.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich sage Ihnen: Es ist Ihr gutes Recht, der Opposition
    mit Ihrer Mehrheit eine Entscheidung zu diktieren; aber
    dann heucheln Sie uns bitte nicht gleichzeitig den
    Wunsch nach Konsens vor.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Danach haben wir informell einen Text bekommen
    – übrigens nicht von der Union, sondern von den Sozial-
    demokraten – und haben Ihnen daraufhin andere Vor-
    schläge für eine Kommission genannt, die politisch Sinn
    machen würde. Fünf zentrale Punkte:

    Wir wollen die klare Festlegung, dass die Kommis-
    sion ergebnisoffen arbeitet. Wir wollen, dass die Mög-
    lichkeit der Stärkung der Parlamentsrechte genauso
    wichtig wird wie ihre Überprüfung. Wir wollen die Vor-
    festlegung auf eine „Abstufung der Intensität“ der Parla-
    mentsbeteiligung streichen. Wir wollen die Möglichkeit
    integrierter Mandate prüfen, die es ermöglichen, Maß-
    nahmen auf unterschiedlichen politischen Feldern im
    Zusammenhang zu thematisieren und so transparent zu
    machen. Wir wollen, dass eine Kommission, die über die
    Parlamentsrechte berät, aus Abgeordneten besteht, weil
    das die ureigenste Sache der Abgeordneten und des Par-
    lamentes ist, und dass jede Fraktion außerdem zwei
    Sachverständige berufen kann.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Das finden Sie auch in unserem Antrag.





    Dr. Frithjof Schmidt


    (A) (C)



    (D)(B)

    Die politische Antwort war klar: Nichts davon kommt
    für die Koalition infrage. Was Sie uns hier als Arbeits-
    auftrag für die Kommission vorlegen, das ist die gezielte
    Vorbereitung, die Rechte des Parlamentes in diesen Fra-
    gen zu schwächen. Eine solche Kommission ist politisch
    falsch. Die wollen wir nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Wir sind auch nicht bereit, nach Ihrem politischen
    Diktat dann in der Kommission das Feigenblatt für Ihr
    Manöver zu geben.


    (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau! Darum geht es nämlich!)


    Deshalb wird sich meine Fraktion an einer solchen Kom-
    mission nicht beteiligen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Aus den Reihen der Union wird angedeutet, dass Sie
    sogar überlegen, das Grundgesetz zu ändern.


    (Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Wer sagt denn das? – Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: Wo haben Sie das her?)


    Das wäre dann ein Bruch mit einer unserer wichtigsten
    Verfassungstraditionen. Da müssen Sie mit unserem ent-
    schiedenen Widerstand rechnen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Können Sie sagen, wer das gesagt hat? Kennen Sie jemanden, der das gesagt hat? Sie sind doch für Transparenz!)


    – In Ihren Vorschlägen haben Sie die verfassungsrechtli-
    che Prüfung ausdrücklich aufgenommen. Daran sieht
    man doch deutlich, wo Sie hinwollen.


    (Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Wir wollten prüfen, ob es verfassungsgemäß ist, und nicht die Verfassung ändern!)


    Tun Sie doch nicht so, als sei das kein Thema für Sie.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Nun rudern Sie zurück und tun so, als könnten Sie kein
    Wässerchen trüben. In der Realität sieht es anders aus.

    Gut, dass Sie auf die heutige Abstimmung verzichten
    – ursprünglich war das anders geplant – und jetzt we-
    nigstens eine Diskussion in den Ausschüssen zulassen.
    Sie sollten das als Chance begreifen, die Wende zu ei-
    nem ergebnisoffenen Auftrag, verbunden mit einer ande-
    ren Zusammensetzung der Kommission, zu schaffen.

    Danke für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Rainer Arnold ist der nächste Redner für die SPD-

Fraktion.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Rainer Arnold


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Kollege Schmidt, das waren ziemlich starke Worte,
    die Sie hier gefunden haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie machen auch starke Geschichten, Herr Arnold!)


    Sie waren ziemlich unangemessen und auch unzutref-
    fend.

    Natürlich entscheidet nach wie vor das Parlament und
    nicht die Kommission. Sie sollten nicht so tun, als ob die
    Kommission irgendetwas entscheidet. Am Ende ent-
    scheiden wir im Parlament.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Überprüfen heißt nicht einschränken, sondern über-
    prüfen heißt: überprüfen in alle Richtungen.


    (Zurufe von Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Oh!)


    Das ist doch eine Selbstverständlichkeit. Mit der Einset-
    zung der Kommission verfolgen wir das Ziel – das haben
    wir in unserem Antrag auch so formuliert –, auch bei ei-
    ner vertieften europäischen Integration den deutschen
    parlamentarischen Vorbehalt zu sichern. Das ist das ei-
    gentliche Ziel.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen von den Grünen
    – die Linken spreche ich nicht an; denn mit denen geht
    in diesem Bereich gar nichts –,


    (Widerspruch bei der LINKEN)


    Herbert Wehner hat zu Recht gesagt: Wer die parlamen-
    tarischen Gremien verlässt, muss irgendwann wieder
    reinkommen. – Das ist nun einmal so.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist kein parlamentarisches Gremium!)


    Ich möchte die Hoffnung nicht aufgeben, dass Sie in den
    Ausschüssen im Zuge der Beratungen über die Kommis-
    sion merken, dass Sie mitgestalten können. Sie können
    gerne zwei Parlamentarier dort hinschicken.


    (Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann können wir keine Experten mehr schicken!)


    Das ist doch viel klüger, als Befürchtungen in den Raum
    zu stellen, die mit der Realität der Arbeit in der Kommis-
    sion nichts zu tun haben werden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Katja Keul [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Hier ist das parlamentarische Gremium!)


    Wir sind alle gemeinsam einen langen Weg gegangen,
    was den Bereich der Auslandseinsätze der Bundeswehr





    Rainer Arnold


    (A) (C)



    (D)(B)

    betrifft: beginnend 1992 in Kambodscha bis zum heuti-
    gen Tag. Die Welt hat sich seitdem verändert. Es ist
    selbstverständlich, dass Deutschland wichtige Beiträge
    zu Krisenprävention und Konfliktverhütung, aber auch
    zu Konfliktbewältigung und Friedenskonsolidierung
    leistet. Richtig ist auch, dass wir immer wieder diskutiert
    haben, inwieweit die Verfassung Auslandseinsätze legi-
    timiert. Das ist doch keine neue Debatte.

    In Art. 24 Grundgesetz steht, dass sich die Bundesre-
    publik an einem System der kollektiven Sicherheit betei-
    ligen kann. Das Bundesverfassungsgericht hat dies 1994
    in einem Grundsatzurteil deutlich bestätigt – immer ge-
    bunden an kollektive Sicherheit –, aber auch eindeutig
    festgestellt, dass der Deutsche Bundestag jedem einzel-
    nen Einsatz vorher zustimmen muss.

    In der parlamentarischen Praxis haben wir über sieb-
    zigmal zugestimmt. Gemeinsam mit den Kollegen von
    den Grünen haben wir damals unter Rot-Grün ein Gesetz
    auf den Weg gebracht, das die Spielregeln definiert. Das
    war richtig und notwendig. Auf dieser Gemeinsamkeit
    würden wir als Sozialdemokraten – ich glaube, auch die
    Union – gerne bestehen. Deshalb sage ich nochmals: Sie
    sind eingeladen, mitzumachen.

    Das Verfassungsgericht hat mit dem AWACS-Urteil
    diese parlamentarische Praxis bestätigt und unsere
    Rechte gestärkt. Es bleibt dabei – mit oder ohne Kom-
    mission –: Das Völkerrecht reduziert die Einsatzmög-
    lichkeiten Deutschlands. Der Spielraum ist sehr eng. Das
    muss auch so sein. Das Grundgesetz definiert unsere
    Rechte und Pflichten. Damit ist auch klar: Wenn irgend-
    welche Leute über Vorratsbeschlüsse nachdenken, ist das
    mit unserer Verfassung nicht vereinbar und mit uns als
    Sozialdemokraten nicht machbar.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich könnte es auch anders sagen: Die grundgesetzli-
    chen Rechte sind viel höher zu bewerten als irgendwel-
    che Gedanken über Effektivität und Einsatzfähigkeit der
    Streitkräfte. Die Verfassung wiegt schwerer. Deshalb
    sind Vorratsbeschlüsse nicht zulässig.

    Richtig ist aber auch: Es ist wichtig, dass die Bundes-
    regierung mit jeder Einsatzentscheidung im Parlament
    die Verantwortung mit uns allen teilt. So verstehen wir
    den Begriff Parlamentsarmee. Deshalb hat sich das Par-
    lamentsbeteiligungsgesetz letztendlich bewährt. Das ist
    überhaupt keine Frage. Es ist ein gutes Gesetz; es funk-
    tioniert.

    Trotzdem nehmen wir wahr, dass unsere Partner in
    den Bündnissen manchmal fragen: Seid ihr Deutschen
    verlässliche Partner?


    (Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kann man doch beantworten! – Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE]: Fremdgesteuert!)


    Diese Frage können wir nicht wegdrücken. Die ist ja la-
    tent im Raum. Da gibt es Erklärungsbedarf. Nicht das
    Parlamentsbeteiligungsgesetz und unsere Verfassung im
    Hintergrund sind für die Zweifel an der Verlässlichkeit
    Deutschlands verantwortlich, sondern die mangelnde
    Bereitschaft, manchmal auch der mangelnde Mut von
    Bundesregierungen, notwendige Einsatzentscheidungen
    dem Deutschen Bundestag vorzulegen.


    (Dr. Petra Sitte [DIE LINKE]: Und das geht mit der Kommission besser?)


    Dazu braucht man Mut für politische Entscheidungen
    und die Kraft, das Parlament damit zu befassen. Das Par-
    lament war in vielen Bereichen sogar innerhalb von
    Stunden in der Lage, Einsatzentscheidungen zu treffen.


    (Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, eben!)


    Man kann also auch nicht damit argumentieren, das Par-
    lamentsbeteiligungsgesetz mache die Bundesrepublik
    unflexibel. Das ist alles nicht richtig.

    Wir sind mit unserer Position auch nicht alleine in der
    NATO. 13 von 28 NATO-Partnern haben ähnliche ge-
    setzliche Regelungen, bei 7 NATO-Partnern ist es die
    gängige politische Praxis. Wenn man beobachtet, wie die
    Briten, die Franzosen und die Vereinigten Staaten in den
    letzten 2 Jahren das Parlament stärker einbezogen haben,
    kann man erkennen, dass sich manche NATO-Partner
    unserem Weg annähern.

    Nun kann man natürlich fragen: Wenn das alles so gut
    ist, warum brauchen wir dann diese Kommission?


    (Dr. Petra Sitte [DIE LINKE]: Genau!)


    Ja, diese Frage kann man tatsächlich stellen. Ich ant-
    worte ganz ehrlich: Weil wir in einer Koalition sind


    (Lachen bei der LINKEN)


    und weil man in einer Koalition auch Kompromisse
    macht. So ist die Welt. Das ist keine neue Erkenntnis.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Liebe Freunde von den Grünen, wir haben nun einmal
    mit der CDU einen Koalitionsvertrag abgeschlossen und
    nicht mit Ihnen.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Selbstverständlich! – Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da können wir doch nichts für!)


    In diesem Koalitionsvertrag haben wir uns auf die Lö-
    sung, eine Kommission einzusetzen, verständigt. Das ist
    überhaupt kein Aufreger.


    (Stefan Liebich [DIE LINKE]: Ist doch Ihre Koalition, nicht unsere!)


    Aber jenseits der Kompromissformulierungen lohnt
    es sich doch vielleicht für uns alle, liebe Kolleginnen
    und Kollegen, über ein paar Klarstellungen im Parla-
    mentsbeteiligungsgesetz nachzudenken. Es geht um
    Klarstellungen. Was ist denn mit den internationalen Stä-
    ben? Im Gesetz selbst steht dazu gar nichts. In der Be-
    gründung stehen zu den Stäben zwei Bemerkungen: Im
    Fall von integrierten Stäben, die ständig funktionieren,
    darf Deutschland Soldaten entsenden. Sollten solche
    Stäbe für spezielle Einsätze neu gebildet werden, muss
    das Parlament entscheiden.





    Rainer Arnold


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann ist doch alles klar!)


    Es lohnt sich, darüber nachzudenken, ob das eine ab-
    solut gültige Logik ist oder ob man möglicherweise die
    parlamentarischen Rechte stärkt bzw. andere Regeln in
    diesem Bereich definiert. Es lohnt sich doch, sich diesen
    Widerspruch einmal genauer anzuschauen und zu prü-
    fen, ob man an der einen oder anderen Stelle nicht unnö-
    tigerweise Mandate erteilt.


    (Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Da sagt er nichts, der Kollege Gehrcke!)


    Das Bundesverfassungsgericht hat ja mit dem
    AWACS-Urteil unsere Rechte nochmals gestärkt, indem
    es – darüber waren wir alle sehr froh – die Erwartung
    ausgedrückt hat, dass der parlamentarische Vorbehalt im
    Zweifelsfall parlamentsfreundlich interpretiert wird.
    Gleichzeitig hat das Bundesverfassungsgericht aber auch
    festgestellt: Es muss mit hinreichender Klarheit sichtbar
    sein, dass bei einem Einsatz die Verwicklung in eine mi-
    litärische Konfrontation droht. – So lautet sinngemäß
    dieses Urteil. Da frage ich mich: Wenn deutsche Schiffe
    im Mittelmeer fahren, um Seesicherheit herzustellen,
    was im Rahmen des Bündnisses für die deutsche Marine
    ein Routineauftrag ist, ist das dann wirklich ein Einsatz
    bewaffneter Streitkräfte? Darüber müssen wir doch ein-
    mal miteinander reden.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    In der Vergangenheit hat dieser Parlamentsvorbehalt
    auch dazu geführt, dass deutsche Bundesregierungen im-
    mer in den Rückspiegel schauen mussten, um festzustel-
    len, ob das Parlament und die deutsche Gesellschaft
    mitgehen. Das ist ein großer Vorteil des Parlamentsvor-
    behalts. Er verhindert Fehler von Bundesregierungen.
    Mit Ausnahme der Linken, mit denen man über diesen
    Punkt nicht reden kann, weil für die Linke schon der
    Einsatz von fünf Soldaten, die unbewaffnet im Rahmen
    einer UN-Mission Beobachteraufgaben erfüllen, einen
    Kriegseinsatz darstellt – so sehen Sie das; mit Ihnen
    kann man über diese Frage nicht ernsthaft diskutieren;
    bei den Kolleginnen und Kollegen von den Grünen ist
    das anders –,


    (Zuruf des Abg. Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE])


    bestand in der Vergangenheit bei allen anderen Fraktio-
    nen dieses Hauses das Bewusstsein, dass der Beschluss
    über den Einsatz von Soldaten und damit der Beschluss
    über Krieg und Frieden, über Leben und Tod – darum
    ging es bei vielen Beschlüssen, wenn auch nicht bei al-
    len – eine Gewissensentscheidung ist. Deshalb wurde
    bei fast allen Entscheidungen fraktionsübergreifend eine
    Mehrheit gesucht und gefunden, und Einzelne konnten
    für sich entscheiden: Ich kann das nicht mittragen. – Ich
    sage das mit großem Respekt vor der Überzeugung des
    Einzelnen, vor dieser Gewissensentscheidung.

    Weil es diesen Grundkonsens hinsichtlich des Verfah-
    rens gibt, bitte ich darum, dass die Grünen sich noch ein-
    mal überlegen, ob es nicht besser ist, mit am Tisch zu sit-
    zen und die für sie wichtigen Punkte einzubringen, wenn
    es um die Ausgestaltung des Parlamentsvorbehalts und
    damit die Ausgestaltung dieses parlamentarischen
    Grundkonsenses geht.

    Ich sage Ihnen für die Sozialdemokraten und, wie ich
    denke, auch für die Union: Es geht nicht um die Ein-
    schränkung des parlamentarischen Vorbehalts. Es geht
    allenfalls um Präzisierungen. Ja, es kann auch um die
    Stärkung des parlamentarischen Vorbehalts hinsichtlich
    des Einsatzes des KSK, also der Spezialkräfte, gehen.
    Auch diese Dinge würden wir in der Kommission mitei-
    nander betrachten. Warum vergeben Sie die Chance, bei
    der Kommission mitzumachen?


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Das wäre schade. Sie verpassen eine Möglichkeit zur
    politischen Gestaltung. Sie sind eingeladen, mitzudisku-
    tieren. Sie sind eingeladen, das Kommissionsergebnis
    mitzugestalten.


    (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es tut weh, dass wir nicht dabei sind, nicht?)


    Es bleibt dabei: Am Ende wird nicht die Kommission
    entscheiden, sondern der Deutsche Bundestag.