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    Plenarprotokoll 18/18 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 18. Sitzung Berlin, Freitag, den 21. Februar 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 16: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Abge- ordnetengesetzes und eines … Ge- setzes zur Änderung des Europaab- geordnetengesetzes Drucksachen 18/477, 18/619 . . . . . . . . 1371 A – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/620 . . . . . . . . . . . . . . . 1371 B b) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD einge- brachten Entwurfs eines … Strafrechts- änderungsgesetzes – Erweiterung des Straftatbestandes der Abgeordnetenbe- stechung Drucksachen 18/476, 18/607 . . . . . . . . . . 1371 B Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 1371 C Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 1373 A Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 1374 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1375 B Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 1376 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 1377 D Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1378 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1380 A Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1380 C Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 1382 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1382 C Namentliche Abstimmungen . . . . . . . 1383 C, 1384 A Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1388 C, 1390 D Tagesordnungspunkt 17: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2013 Drucksache 18/107 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1384 A Iris Gleicke, Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer . . . . . . . . . . . . 1384 B Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 1386 C Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1393 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1395 A Andrea Wicklein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1396 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 1397 D Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 1399 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1401 A Martin Patzelt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1402 A Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1403 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1404 D Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . 1406 B Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1407 B Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 1408 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Freitag, den 21. Februar 2014 Tagesordnungspunkt 18: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Katja Keul, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Vorrats- datenspeicherung verhindern Drucksache 18/381 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1410 B b) Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Dr. Petra Sitte, Dr. André Hahn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Endgültig auf Vorratsdaten- speicherung verzichten Drucksache 18/302 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1410 C Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1410 C Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1412 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1413 A Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1413 D Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1414 D Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1416 C Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1417 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1419 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1419 D Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 1421 A Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 1422 B Tagesordnungspunkt 19: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Tourismus zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Tourismuspoliti- scher Bericht der Bundesregierung – 17. Le- gislaturperiode – Drucksachen 17/13674, 18/605 . . . . . . . . . . . 1423 A Iris Gleicke, Beauftragte der Bundesregierung für Mittelstand und Tourismus . . . . . . . . . . 1423 A Kerstin Kassner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 1424 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 1425 A Markus Tressel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1426 C Klaus Brähmig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 1427 D Frank Junge (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1428 D Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1430 B Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Einführung des neuen Entgeltsystems in der Psychiatrie stoppen Drucksache 18/557 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1431 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 1431 D Ute Bertram (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 1433 A Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1434 B Dirk Heidenblut (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1435 A Emmi Zeulner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 1436 C Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1437 C Lothar Riebsamen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1438 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1439 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1441 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Inge Höger (DIE LINKE) zu der namentli- chen Abstimmung über die Beschlussempfeh- lung zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an der EU-geführten Ausbil- dungsmission EUTM Mali auf Grundlage des Ersuchens der malischen Regierung sowie der Beschlüsse 2013/34/GASP und 2013/87/GASP des Rates der Europäischen Union (EU) vom 17. Januar 2013 und vom 18. Februar 2013 in Verbindung mit den Resolutionen 2071 (2012), 2085 (2012) und 2100 (2013) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen (17. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt 6 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1441 D Anlage 3 Erklärungen nach § 31 GO zu der namentli- chen Abstimmung über den Entwurf eines … Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetenge- setzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Tagesord- nungspunkt 16 a) Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1442 A Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1442 B Hans-Werner Kammer (CDU/CSU) . . . . . . 1442 C Dr. Carsten Linnemann (CDU/CSU) . . . . . . 1442 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Freitag, den 21. Februar 2014 III Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Hans-Peter Bartels, Bettina Hagedorn, Matthias Ilgen, Gabriele Hiller-Ohm, Sönke Rix, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Franz Thönnes (alle SPD) zu der namentlichen Ab- stimmung über den Entwurf eines … Geset- zes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Tagesordnungs- punkt 16 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1443 A Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Klaus Ernst, Richard Pitterle, Jörn Wunderlich (alle DIE LINKE) zu der namentlichen Ab- stimmung über den Entwurf eines … Geset- zes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Tagesordnungs- punkt 16 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1443 C Anlage 6 Erklärungen nach § 31 GO zu der namentli- chen Abstimmung über den Entwurf eines … Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetenge- setzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Tagesord- nungspunkt 16 b) Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU) . . . . 1443 D Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU) . . . . . 1443 D Anlage 7 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Marco Bülow (SPD): zu den namentlichen Abstimmungen über: – den Entwurf eines … Gesetzes zur Än- derung des Abgeordnetengesetzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes – den Entwurf eines … Strafrechtsände- rungsgesetzes – Erweiterung des Straftat- bestandes der Abgeordnetenbestechung (Tagesordnungspunkt 16 a und b). . . . . . . . . . 1444 A Anlage 8 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1444 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Freitag, den 21. Februar 2014 1371 (A) (C) (D)(B) 18. Sitzung Berlin, Freitag, den 21. Februar 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    (C) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Freitag, den 21. Februar 2014 1441 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich van Aken, Jan DIE LINKE 21.02.2014 Alpers, Agnes DIE LINKE 21.02.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 21.02.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.02.2014 Behrens, Herbert DIE LINKE 21.02.2014 Dr. Brantner, Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.02.2014 Brase, Willi SPD 21.02.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 21.02.2014 Freese, Ulrich SPD 21.02.2014 Grundmann, Oliver CDU/CSU 21.02.2014 Gutting, Olav CDU/CSU 21.02.2014 Dr. Hahn, André DIE LINKE 21.02.2014 Held, Marcus SPD 21.02.2014 Heller, Uda CDU/CSU 21.02.2014 Dr. Lauterbach, Karl SPD 21.02.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.02.2014 Dr. Malecha-Nissen, Birgit SPD 21.02.2014 Nahles, Andrea SPD 21.02.2014 Pflugradt, Jeannine SPD 21.02.2014 Pilger, Detlev SPD 21.02.2014 Pofalla, Ronald CDU/CSU 21.02.2014 Rüthrich, Susann SPD 21.02.2014 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 21.02.2014 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 21.02.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Inge Höger (DIE LINKE) zu der namentlichen Abstimmung über die Be- schlussempfehlung zu dem Antrag der Bundes- regierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaff- neter deutscher Streitkräfte an der EU- geführten Ausbildungsmission EUTM Mali auf Grundlage des Ersuchens der malischen Regie- rung sowie der Beschlüsse 2013/34/GASP und 2013/87/GASP des Rates der Europäischen Union (EU) vom 17. Januar 2013 und vom 18. Februar 2013 in Verbindung mit den Reso- lutionen 2071 (2012), 2085 (2012) und 2100 (2013) des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen (17. Sitzung, Tagesordnungspunkt 6 a) Ich konnte an der Abstimmung zu EUTM Mali nicht teilnehmen, da ich eine Besuchergruppe hatte und mit dieser gerade auch über die Mandate in Afghanistan und Mali diskutierte. Ich möchte aber trotzdem klarstellen, dass mein Vo- tum zu dem Mandat EUTM Mali Nein lautet. Schlecht, Michael DIE LINKE 21.02.2014 Dr. Schlegel, Dorothee SPD 21.02.2014 Schmidt (Wetzlar), Dagmar SPD 21.02.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 21.02.2014 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.02.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 21.02.2014 Ulrich, Alexander DIE LINKE 21.02.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 21.02.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.02.2014 Wolff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 21.02.2014 Zypries, Brigitte SPD 21.02.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 1442 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Freitag, den 21. Februar 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 3 Erklärungen nach § 31 GO zu der namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines … Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengeset- zes (Tagesordnungspunkt 16 a) Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Die Unabhängige Kommission zu Fragen des Abgeord- netenrechts hat die Entscheidung des Gesetzgebers, die Abgeordnetenentschädigung an den Monatsbezügen ei- nes Richters bei einem obersten Gerichtshof des Bundes – Besoldungsgruppe R 6 – bzw. eines kommunalen Wahlbeamten auf Zeit – Besoldungsgruppe B 6 – zu orientieren, bestätigt und für angemessen erklärt. Insoweit der Gesetzentwurf die Abgeordnetenent- schädigung an diesen Maßstab anpasst, ist dies zu unter- stützen. Warum dies in einem Zweischritt vorgenommen wird, ist unklar. Damit gerät die Anpassung an den ge- setzlichen Maßstab aus dem Blick, und es erscheint als reine – und dann eben überproportionale – Erhöhung. Hier nimmt die Koalition ihr eigenes gesetzgeberisches Ziel, die Angemessenheit der Entschädigung abzubilden, nicht ernst. Überzeugender wäre meines Erachtens ein Schritt und dann eben zum zweiten Datum gewesen. Die Kommission hat allerdings auch unterschiedliche Vorschläge zur Reform der Altersentschädigung ge- macht. In diesem kurzen Beratungsverfahren ist die ernsthafte Diskussion dieser Vorschläge nicht sachge- recht möglich. Ich persönlich halte das von einem Teil der Kommission vorgeschlagene Bausteinmodell – Drucksache 17/12500, S. 27 ff. – für erwägenswert. Abgeordnete würden da- durch auch mit in die Rentenversicherung einbezogen und zumindest mit diesem Teil ihrer Altersversorgung an der Einkommensentwicklung der Renterinnen und Rent- ner partizipieren. Der zweite Teil könnte in einer um die Rentenansprüche gekürzten Abgeordnetenversorgung nach heutigem Muster bestehen. Während die Umstel- lung wirkungsgleich im Reformjahr vorgenommen wer- den könnte, würde der Rentenanteil der Altersversor- gung sich nach der Rentenentwicklung richten. Ein solches Versorgungsystem wäre angemessen und würde auch den Verhältnissen von Beschäftigten in der Wirtschaft entsprechen, die in Leitungsfunktionen zum Teil erhebliche Altersversorgungsansprüche neben der Rente erwerben. Da die Koalition mit ihrem Hauruckverfahren eine Diskussion über solche Alternativen abwürgt, stimme ich mit Nein. Veronika Bellmann (CDU/CSU): Ich stimme der Anhebung der Abgeordnetenentschädigung – gemäß Abgeordnetengesetz – zu, obgleich ich eine Anhebung in zwei Schritten zum 1. Juli 2014 und zum 1. Januar 2015 von 8 252 Euro auf 9 082 Euro auf das Niveau der Besoldung von Bundesrichtern zwar für gerechtfertigt, aber dennoch als nicht angemessen erachte. Eine Anhebung in drei oder vier Schritten von höchs- tens 3 Prozent wäre schon jetzt der allgemeinen Lohnent- wicklung sehr viel näher gewesen als eine 5-prozentige Erhöhung in lediglich zwei Schritten. Eine Quasilohn- indexierung bzw. -anpassung an den vom Statistischen Bundesamt ermittelten Anstieg der Nominallöhne wäre dann ab 1. Januar 2017 möglich. Darüber hinaus kritisiere ich die fehlende Ortsdiffe- renzierung bei der steuerfreien Aufwandspauschale, die für alle Bundestagsabgeordneten gleichermaßen gilt und dabei dem Mehraufwand von Flächenwahlkreisen nicht gerecht wird. Darüber hinaus werden hauptstadtnahe Wahlkreisabgeordnete ohne Zweitwohnung in Berlin sowie über Landeslisten gewählte Abgeordnete ohne ei- genen Wahlkreis und Wahlkreisbüros sichtlich besserge- stellt, sodass die steuerfreie Aufwandspauschale allen- falls teilweise zur Deckung des tatsächlichen Aufwandes verwandt wird und daher am eigentlichen Zweck vorbei ungerechtfertigt ein Einkommen darstellen kann. Hans-Werner Kammer (CDU/CSU): Dem heute zur Abstimmung vorliegenden Gesetzentwurf der Fraktio- nen CDU/CSU und SPD stimme ich mit Einschränkung zu. Meine Position in der Sache erkläre ich wie folgt: Der Gesetzentwurf führt in vielen Fragen zu einer an- gemessenen und notwendigen Anpassung des Abgeord- netenrechts. Gegen die in Art. 1 Nr. 9 vorgeschlagene Neuregelung der Anrechnung beim Zusammentreffen mehrerer Bezüge aus öffentlichen Kassen hege ich je- doch wie gegen die aktuell geltende Regelung schwer- wiegende verfassungsrechtliche Bedenken. Es liegt eine Ungleichbehandlung vor, die nicht zu rechtfertigen ist. Während die gesetzlich in der Rentenversicherung Versicherten einen Abzug in Kauf nehmen müssen, er- halten die in einem berufsständischen Versorgungswerk Versicherten ihre vollen Altersbezüge ohne jeden Ab- zug. Zwischen beiden Versicherungssystemen bestehen jedoch keine derartigen Unterschiede, dass sie eine un- gleiche Behandlung von solcher Art und solchem Ge- wicht rechtfertigen. Die Begründung zu Art. 1 Nr. 9, die Abzüge auf 50 Prozent festzulegen, da die Rentenversicherungsbei- träge nur zu diesem Anteil aus dem eigenen Arbeitsver- hältnis des Abgeordneten beruhen, ist nicht nachvoll- ziehbar. Die Ansprüche an die Rentenversicherung sind als eigentumsgleich anzusehen. Dabei spielt es keine Rolle, dass die Beiträge an die Rentenversicherung teil- weise vom Arbeitgeber getragen werden, weil die Ge- samtsumme Teil des dem Arbeitnehmer zustehenden Lohnes ist. Ich komme daher zu dem Ergebnis, dass sowohl der geltende § 29 Abs. 2 Satz 2 AbgG als auch die vorge- schlagene Neufassung als verfassungswidrig anzusehen sind. Dr. Carsten Linnemann (CDU/CSU): Der heute verabschiedete Gesetzentwurf beinhaltet einen richtigen Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Freitag, den 21. Februar 2014 1443 (A) (C) (D)(B) Ansatz: Parallel zu den Erhöhungen der Diäten der Bun- destagsabgeordneten werden die Pensionen gekürzt und das Pensionseintrittsalter erhöht. Ziel muss es jedoch sein, von der Kommune bis hin zum Bund insgesamt die Regelungen der Altersversorgung für Beamte und Politi- ker auf den Prüfstand zu stellen. Die Versorgungsaufwendungen sind in den vergange- nen Jahren massiv gestiegen. Im nächsten Jahrzehnt kommt die Pensionslawine erst richtig ins Rollen. Die Handlungsspielräume der Politik werden dadurch deutlich eingeschränkt. Vor diesem Hin- tergrund ist auch in der breiten Öffentlichkeit nicht mehr vermittelbar, warum gerade auch Politiker im Hinblick auf die Altersvorsorge einen Ausnahmestatus genießen. Aus diesem Grund habe ich als Bundesvorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung eine Kommission im- plementiert, die sich bis zur nächsten Bundestagswahl mit einer Neuordnung der Altersversorgung für Beamte und Politiker auseinandersetzt. Wir werden beantragen, die Ergebnisse der Kommissionsarbeit ins Wahlpro- gramm der Union für die nächste Bundestagswahl auf- nehmen zu lassen. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Hans-Peter Bartels, Bettina Hagedorn, Matthias Ilgen, Gabriele Hiller-Ohm, Sönke Rix, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Franz Thönnes (alle SPD) zu der na- mentlichen Abstimmung über den Entwurf ei- nes … Gesetzes zur Änderung des Abgeordne- tengesetzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Tagesord- nungspunkt 16 a) Als SPD-Bundestagsabgeordnete aus Schleswig-Hol- stein haben wir uns in den letzten Jahren in die Diskus- sion um die Reformvorschläge zu Abgeordnetenbezah- lung und -versorgung, wie sie auch in unserem Landesverband und in der Landespolitik behandelt wor- den sind, ebenso engagiert wie kritisch in unserer Frak- tion und in der Partei eingebracht. Zentrale Anliegen aus unserer Sicht waren und sind für uns a) eine plausible und gerechte Regelung für die Maßstäbe, nach denen zu- künftige Anpassungen der Abgeordnetendiäten vorge- nommen werden, b) eine deutliche Veränderung der Re- gelung zur bislang vorgezogenen Altersentschädigung und c) eine angemessene Abschmelzung des Grund- niveaus für die Altersversorgung. Wir erkennen an, dass es mit der zur Abstimmung ste- henden Diätenreform eine Aufnahme wichtiger Punkte gibt, die wir bereits in den letzten Jahren vertreten ha- ben. Insbesondere die für die Zukunft vorgesehene Ankoppelung an den durchschnittlichen Anstieg der No- minallöhne, aber auch die Abschaffung einer abschlags- freien Altersentschädigung mit 57 Lebensjahren halten wir für sehr wichtig. Auch wenn es bei anderen neuen Regelungen unterschiedliche kritische wie zustimmende Einlassungen unter uns gibt, stimmen wir dem vorlie- genden Gesetz deshalb zu. Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Klaus Ernst, Richard Pitterle, Jörn Wunderlich (alle DIE LINKE) zu der namentlichen Abstimmung über den Ent- wurf eines … Gesetzes zur Änderung des Abge- ordnetengesetzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Tagesordnungspunkt 16 a) Die Anlehnung der Diäten an die R6 Besoldung hal- ten wir nach wie vor für richtig; ebenso sind die Absen- kung des Renteneintrittsalters und die Absenkung der Altersversorgungshöhe für uns ein Schritt in die richtige Richtung, wenn auch nicht weitgehend genug. Die Anpassung der Diäten innerhalb eines halben Jahres halten wir jedoch für zu schnell. Angesichts der noch immer nicht angepassten Löhne in Deutschland zwischen den alten und den neuen Bundesländern knapp 25 Jahre nach dem Fall der Mauer denken wir, dass eine Anpassung der Diäten in ähnlich langen Schritten hätte erfolgen können. Von daher haben wir uns trotz der guten Ansätze bei dem Gesetzentwurf enthalten. Anlage 6 Erklärungen nach § 31 GO zu der namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines … Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Tagesordnungspunkt 16 b) Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU): Ich werde mich bei der Abstimmung über den genannten Gesetz- entwurf der Stimme enthalten. Grundsätzlich bin ich einverstanden, den Tatbestand der Bestechung von Abgeordneten gesetzlich zu erwei- tern und entsprechend strafwürdiges Verhalten unter Strafe zu stellen. Die jetzt vorgeschlagene Regelung halte ich jedoch für zu unbestimmt. Danach ist es nicht klar und eindeu- tig, wann einschlägiges Verhalten eines Abgeordneten strafbar ist und wann nicht. Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU): Ich werde mich bei der Abstimmung über den genannten Gesetz- entwurf der Stimme enthalten. Ich bin ausdrücklich damit einverstanden, den Tatbe- stand der Bestechung von Abgeordneten gesetzlich zu erweitern und entsprechend strafwürdiges Verhalten un- ter Strafe zu stellen. Die vorgeschlagene Regelung halte jedoch für zu unbestimmt. 1444 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Freitag, den 21. Februar 2014 (A) (C) (D)(B) Danach ist nicht klar, wann einschlägiges Verhalten eines Abgeordneten strafbar ist und wann nicht. Noch unsicherer und unhaltbarer würde die Lage für die ehren- amtlichen Mandatsträger auf kommunaler Ebene. Anlage 7 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Marco Bülow (SPD) zu den namentlichen Abstimmungen über: – den Entwurf eines … Gesetzes zur Ände- rung des Abgeordnetengesetzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeord- netengesetzes – den Entwurf eines … Strafrechtsänderungs- gesetzes – Erweiterung des Straftatbestan- des der Abgeordnetenbestechung (Tagesordnungspunkt 16 a und b) Meiner Ansicht nach ist die geplante Erhöhung der Ab- geordnetenentschädigung zum 1. Juli 2014 auf 8 667 Euro und zum 1. Januar 2015 auf dann 9 082 Euro in dieser schnellen Abfolge und Höhe überzogen. Ich hätte mir gewünscht, dass wir über eine Diätenerhöhung ausgiebig diskutieren und uns Zeit für die Umsetzung und die An- passung an die Gehälter von Bundesrichtern nehmen. So hätte auch der Eindruck vermieden werden können, dass die Große Koalition als eines ihrer ersten Vorhaben sich nun gleich zu Beginn die Gehälter erhöht. Ich erkenne jedoch an, dass gleichzeitig die Altersver- sorgung von Abgeordneten spürbar gesenkt werden soll. Ich habe die Rentenbezüge in der Vergangenheit immer wieder als überzogen kritisiert. Die geplante Regelung kann aber nur der erste Schritt sein. Ich begrüße es ins- gesamt, dass wir Abgeordnete nun ein letztes Mal selber über unsere Bezüge abstimmen. In Zukunft werden die Bezüge jährlich automatisch entsprechend der Erhöhung des Nominallohnindexes des Statistischen Bundesamtes angepasst. Damit ist sichergestellt, dass die Abgeordne- ten an der durchschnittlichen – positiven wie negativen – Einkommensentwicklung teilhaben, ohne dass der Bun- destag jedes Jahr einen neuen Beschluss fassen muss. Besonders wichtig ist mir die mit der Diätenerhöhung verbundene Reform des Straftatbestandes der Abgeord- netenbestechung. Hier ist man nach Jahren des Stillstan- des und der Verweigerung von Union und FDP endlich vorangekommen, und Deutschland wird nun endlich die UN-Konvention gegen Korruption unterzeichnen kön- nen. Aber dennoch bezweifeln auch bei diesem Gesetz viele Experten, dass es so rechtsverbindlich formuliert ist, dass Verstöße auch wirklich geahndet werden kön- nen. Diese Unsicherheit hätte leicht verbessert werden können. Grundsätzlich finde ich es richtig, dass Abgeordnete, die einen verantwortungsvollen und zeitaufwendigen Beruf ausüben, dafür eine angemessene Entschädigung erhalten. Daher finde ich es auch vertretbar, dass die Be- zahlung von Parlamentariern sich in Zukunft an der von Bundesrichtern orientiert. Auf der anderen Seite sollte es aber nicht möglich sein, nebenbei noch unbegrenzt hin- zuzuverdienen. Ich hätte es für richtig gehalten, mit der jetzigen Erhöhung auch eine komplette Offenlegung und eine Begrenzung der Nebentätigkeiten zu beschließen. Hier bleibt noch viel zu tun. Ich selber lege alle meine Nebenverdienste komplett offen und verpflichte mich in einem freiwilligen Verhal- tenskodex für Abgeordnete darüber hinaus zu einer Be- grenzung meiner Nebentätigkeiten und zu einer Karenz- zeit nach der politischen Tätigkeit. Die Diskussion über weitergehende Verhaltensregeln von Abgeordneten werde ich auch in Zukunft vorantreiben. Nach Abwägung all dieser Aspekte bin ich zu dem Schluss gekommen, beiden Gesetzentwürfen von CDU/ CSU und SPD zuzustimmen. Anlage 8 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 919. Sitzung am 14. Fe- bruar 2014 beschlossen, zu dem Gesetz zur Gewäh- rung einer Umverteilungsprämie 2014 (Umvertei- lungsprämiengesetz 2014 – UmvertPrämG 2014) einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundge- setzes nicht zu stellen. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Fortschrittsbericht zur Lage in Afghanistan 2014 Drucksache 18/466 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Jahresgutachten 2013/14 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Drucksache 18/94 – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Jahreswirtschaftsbericht 2014 der Bundesregierung Drucksache 18/495 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Freitag, den 21. Februar 2014 1445 (A) (C) (B) Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.13 Ratsdokument 10841/13 Haushaltsausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.71 Ratsdokument 9331/13 Drucksache 18/419 Nr. A.74 Ratsdokument 13822/13 Drucksache 18/419 Nr. A.75 Ratsdokument 13824/13 Drucksache 18/419 Nr. A.79 Ratsdokument 16606/13 Drucksache 18/419 Nr. A.80 Ratsdokument 16834/13 Drucksache 18/419 Nr. A.81 Ratsdokument 17507/13 Drucksache 18/419 Nr. A.82 Ratsdokument 17510/13 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.108 Ratsdokument 15263/13 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/419 Nr. A.162 Ratsdokument 12344/13 (D) 18. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 16 Abgeordnetengesetz, Abgeordnetenbestechung TOP 17 Bericht zum Stand der Deutschen Einheit 2013 TOP 18 Vorratsdatenspeicherung TOP 19 Tourismuspolitischer Bericht (17. Wahlperiode) TOP 20 Entgeltsystem in der Psychiatrie Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jan Korte


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Ich finde es sehr richtig, in diesem Zusammenhang auch
    über die NSA-Affäre zu reden. Das hat nämlich sehr
    wohl etwas miteinander zu tun: Diejenigen, die die Vor-
    ratsdatenspeicherung befürworten, also Sie, haben im
    Kern dasselbe Denken, nämlich dass der Zweck die Mit-
    tel heiligt. Das ist dasselbe Denken. Deswegen ist es
    richtig, das hier zu erwähnen.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Am 20. Juli 2013 schrieben Thomas Oppermann und
    Gesche Joost in der FAZ einen überraschenderweise ten-
    denziell schlauen Artikel.


    (Burkhard Lischka [SPD]: Immer schlau!)


    Ich darf zitieren:

    Nach Prism und Tempora darf auch die EU-Richtli-
    nie über die Vorratsdatenspeicherung keinen Be-
    stand mehr haben. Die Richtlinie muss grundsätz-
    lich überarbeitet und neu bewertet werden.

    Zitat Ende. Thomas Oppermann und Gesche Joost.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)






    Jan Korte


    (A) (C)



    (D)(B)

    Wir erkennen an dem Datum das Kernproblem der
    SPD: Das war vor der Wahl. Wir haben das Problem,
    dass die SPD, sobald sie mit der CDU koaliert – das gilt
    für den Bund und die Länder –, das Gegenteil von dem
    macht, was sie vorher gesagt hat.


    (Christian Flisek [SPD]: Das ist doch Unsinn!)


    Das ist sehr bedauerlich, gerade in dieser Frage, liebe
    Kolleginnen und Kollegen von der SPD.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Heute liegen zwei, wie ich finde, schlaue Anträge
    zum Thema Vorratsdatenspeicherung vor,


    (Burkhard Lischka [SPD]: Allenfalls tendenziell schlau!)


    die das Problem auf den Punkt bringen. Mit Blick auf
    den EuGH will ich sagen: Nicht alles, was juristisch er-
    laubt ist – das Urteil kennen wir noch nicht –, müssen
    wir hier politisch umsetzen. Darüber haben wir hier zu
    diskutieren, und das haben wir hier zu entscheiden.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Was ist dabei nun das Problem?

    Erstens – das ist hier schon gesagt worden – ist die
    Vorratsdatenspeicherung unverhältnismäßig, unbrauch-
    bar und im Übrigen eine Gefahr für die Pressefreiheit
    und die freie Kommunikation. Kurz: Das ist der Super-
    GAU für die freie Kommunikation, die die Grundlage
    des demokratischen Rechtsstaates ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Burkhard Lischka [SPD]: Es geht um Gewaltund Sexualdelikte!)


    Zum Zweiten. Die Vorratsdatenspeicherung – ich
    gebe zu, das ist ein sperriger Begriff; man sollte besser
    von der Totalprotokollierung des menschlichen Kommu-
    nikationsverhaltens sprechen,


    (Christian Flisek [SPD]: Es wird ja immer schöner! – Burkhard Lischka [SPD]: Oh, das ist noch sperriger und falsch! – Weitere Zurufe von der CDU/CSU)


    weil das sachlich richtiger wäre – ermöglicht – das ist
    das Kernproblem, um das es geht – den totalen Einblick
    in die Persönlichkeit des Einzelnen, in sein Kommunika-
    tionsverhalten, sein Bewegungsverhalten und vor allem
    seine sozialen Beziehungen. Kurz zusammengefasst:
    Die Vorratsdatenspeicherung ermöglicht den gläsernen
    Menschen. Das können wir doch alle nicht ernsthaft
    wollen.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Drittens. Die kriminologische Abteilung des Max-
    Planck-Instituts hat deutlich nachgewiesen – ohne Wenn
    und Aber, ohne Interpretationsspielraum –, dass es seit
    dem Wegfall der Vorratsdatenspeicherung zu keinerlei
    Schutzlücke gekommen ist.

    (Halina Wawzyniak [DIE LINKE]: Sehr richtig!)


    Es ist also wissenschaftlich belegt, dass keine Notwen-
    digkeit besteht, 300 Millionen bis 500 Millionen Daten-
    sätze pro Tag zu speichern.

    Ohne die Vorratsdatenspeicherung von IP-Adressen
    lag die Aufklärungsquote bei Missbrauchsdarstellungen
    im Internet bei über 80 Prozent. Nach der Einführung
    der Vorratsdatenspeicherung war die Aufklärungsquote
    de facto gleich hoch. Sie sank sogar ein Stück weit, weil
    die Täter logischerweise zum Beispiel CDs auf dem
    Postweg verschickten. Das heißt, auch in diesem sensi-
    blen Bereich nutzt die Vorratsdatenspeicherung über-
    haupt nicht.

    Das alles sind Zahlen, die nicht von der Linken kom-
    men, sondern vom Max-Planck-Institut, vom BKA und
    anderen. Das müssen wir doch einmal zur Kenntnis neh-
    men, wenn wir sachlich darüber diskutieren wollen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich fasse also zusammen: Es wäre erfreulich, wenn
    sich einmal eine Bundesregierung


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo ist die denn?)


    in Europa an die Spitze stellen würde beim Schutz von
    Grundrechten und beim Datenschutz. Eines will ich klar
    benennen – denn das ist die Kernfrage –: Wer die Spei-
    cherung von fast 500 Millionen Datensätzen pro Tag will
    und das auch noch für sinnvoll hält, geht in der Tat den
    Weg in den Überwachungsstaat und sollte zum Thema
    NSA und zum Abhören eines Kanzlerhandys wirklich in
    Demut schweigen; das muss man so klar sagen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es kann keine sichere exzessive Datensammelei ge-
    ben. Sie kann nur in einem Punkt sicher sein: indem man
    es sein lässt. Dazu fordern wir Sie auf.

    Schönen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Herr Kollege Korte. – Nächster Redner

ist Christian Flisek für die SPD.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Christian Flisek


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe

    Kolleginnen und Kollegen! Die Vorratsdatenspeicherung
    stellt nach Auffassung des Bundesverfassungsgerichts
    einen besonders schwerwiegenden Grundrechtseingriff
    dar. Sie ist deswegen besonders schwerwiegend, weil der
    Eingriff – ich zitiere hier das Gericht aus seiner Ent-
    scheidung im Jahre 2010 – mit einer Streubreite verbun-
    den ist, „wie sie die Rechtsordnung bisher nicht kennt“.





    Christian Flisek


    (A) (C)



    (D)(B)

    Das sind selbst für jemanden wie mich, der berufsbe-
    dingt schon viele Entscheidungen des Bundesverfas-
    sungsgerichts gelesen hat, durchaus beeindruckende
    Worte. Ich stelle diese Bewertung des Gerichts bewusst
    an den Anfang meiner Rede. Dieser Ausgangspunkt
    sollte uns, bezogen auf die heutige Debatte, dazu ermah-
    nen, dass wir in dieser Frage nicht in politischen Aktio-
    nismus verfallen.


    (Beifall bei der SPD)


    Denn Aktionismus wird diesem Thema in keinster Weise
    gerecht.

    Wir brauchen in dieser Debatte kein Gerede von Su-
    pergrundrechten, die zum Glück nur scheinbar alle ande-
    ren Freiheitsrechte niederwalzen, in Wirklichkeit aber
    nichts anderes sind als politische Etiketten.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sehr gut! – Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Stimmt!)


    Wir brauchen in dieser Debatte auch keine Abgesänge
    auf das informationelle Selbstbestimmungsrecht. Ich
    sage das auch an die Kolleginnen und Kollegen von der
    CSU gerichtet: Ich meine, wer das Grundrecht auf infor-
    mationelle Selbstbestimmung, eine der Säulen des
    Grundrechtsschutzes im Internet, als eine „Idylle aus
    vergangenen Zeiten“ bezeichnet, der entzieht den Bürge-
    rinnen und Bürgern jede Vertrauensgrundlage für ihre
    Kommunikation im Internet.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Es ist doch gerade unsere Aufgabe als Parlamentarier,
    hier im Deutschen Bundestag dafür zu sorgen, dass sol-
    che Freiheitsrechte auch in Zeiten weltweiter digitaler
    Kommunikation vital bleiben, dass sie stark bleiben und
    dass sie nicht mit, wie ich finde, unangemessenen Be-
    merkungen beerdigt werden.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. HansChristian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ich bin aus diesem Grunde auch sehr froh, dass der
    Bundesjustizminister eines deutlich gemacht hat: dass
    der Koalitionsvertrag zwar die Umsetzung der EU-
    Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung vorsieht, dass
    wir aber gerade nicht, nur weil dies im Koalitionsvertrag
    steht, hier in politischen Aktionismus verfallen,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    sondern jetzt nach Jahren der Debatte mit etwas Geduld
    die in Kürze anstehende Entscheidung des Europäischen
    Gerichtshofes abwarten werden.


    (Zuruf der Abg. Halina Wawzyniak [DIE LINKE])


    Aus ganz analogen Zeiten ist ein interessantes
    Goethe-Zitat überliefert: „Wer das Recht hat und Ge-
    duld, für den kommt auch die Zeit.“ Meine Damen und
    Herren von der Opposition, damit steht für mich eines
    fest: Für Ihre beiden Anträge, die Sie heute hier einge-
    bracht haben, ist die Zeit noch nicht gekommen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Sie können doch nicht allen Ernstes dem Bundesjustiz-
    minister dafür Beifall klatschen, dass er sich dem politi-
    schen Aktionismus des einen Teiles dieses Hauses er-
    folgreich widersetzt


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Das hat er nur einen Tag gemacht!)


    – ich finde im Übrigen, Sie klatschen da völlig zu Recht –,
    und gleichzeitig mit Ihren heutigen Anträgen zur Vor-
    ratsdatenspeicherung denselben Aktionismus, den Sie
    zuvor kritisieren, wieder auf die Tagesordnung rufen.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich meine, das wird dieser Sache nicht gerecht.

    Warum nehmen Sie sich nicht mit uns zusammen die
    Zeit, um erstens das anstehende Urteil des Europäischen
    Gerichtshofes abzuwarten und es zweitens anschließend
    sorgfältig auszuwerten? Wir sind natürlich ein souverä-
    nes Parlament. Diese Souveränität sollte uns aber nicht
    daran hindern, auch vor den obersten Gerichten in Eu-
    ropa etwas Respekt zu haben, insbesondere dann, wenn
    ein anhängiges Verfahren, das in ganz Europa mit Span-
    nung erwartet wird, kurz vor dem Abschluss steht.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Opposition, ich
    kann nur sagen: Gemach! Manchmal kann auch Geduld
    eine politische Tugend sein. Aktionismus ist es jeden-
    falls nicht, insbesondere nicht in so grundlegenden Fra-
    gen.

    Wir alle kennen die Schlussanträge des Generalan-
    walts. Sie zeigen in eine klare Richtung. Es deutet viel
    darauf hin, dass die Richtlinie, so wie wir sie kennen,
    keinen Bestand haben wird. In welchem Umfang diese
    Richtlinie aber nach dem Urteil fortbesteht, ist völlig of-
    fen. Sollte das Gericht die Richtlinie vollständig kassie-
    ren, dann haben wir, zumindest nach meinem Verständ-
    nis, auch keine Umsetzungspflicht mehr.


    (Halina Wawzyniak [DIE LINKE]: Herr Maas sieht das anders!)


    Der Bundesjustizminister sprach in seinem Spiegel-In-
    terview, Frau Kollegin, insofern sehr deutlich und zu
    Recht vom Wegfall der Geschäftsgrundlage;


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, darauf setzen wir! Da nehmen wir ihn beim Wort!)


    ich empfehle es Ihnen zur Lektüre.

    Dann aber – auch das müssen wir alle wissen – be-
    ginnt die Debatte über die Vorratsdatenspeicherung in
    Deutschland und in Europa völlig neu. Sollte das Gericht
    die Richtlinie nur in Teilen, in einzelnen Punkten, kas-
    sieren, müssen all diese Punkte dann geklärt werden.
    Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts und den
    Schlussanträgen wissen wir genau, welche Punkte be-
    sonders im Feuer stehen: Es ist die unverhältnismäßige





    Christian Flisek


    (A) (C)



    (D)(B)

    Speicherdauer, es sind die unbestimmten Speicherzwe-
    cke, es ist die Frage, wo die Daten gespeichert werden,
    und es ist die Frage, wie wir Geheimnisträger, etwa
    Ärzte, Rechtsanwälte und Seelsorger, besonders schüt-
    zen können.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist eine ganze Menge von Punkten!)


    Was ich damit sagen will: Wir bekommen nach dem Ur-
    teil des Europäischen Gerichtshofes mit hoher Wahr-
    scheinlichkeit sehr schnell eine neue Debatte über die
    Vorratsdatenspeicherung – aber eben erst nach dem Ur-
    teil. Deswegen kommen Ihre Anträge, meine ich, völlig
    zur Unzeit.

    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich noch eine
    abschließende Bemerkung machen. Die große strategi-
    sche Herausforderung in den nächsten Jahren wird sein,
    dass wir auf der Basis unseres Grundrechtsverständnisses
    Standards für große Datenspeicherungen gleich welcher
    Art hinbekommen müssen, sowohl für Datenspeicherun-
    gen auf der Grundlage staatlicher Befugnisnormen zur
    Strafverfolgung und Gefahrenabwehr als auch für die
    massenhaften Datenspeicherungen im E-Commerce und
    bei sozialen Netzwerken. Für all diese Arten von Daten-
    speicherungen müssen wir Standards entwickeln, Stan-
    dards, die die Bürgerinnen und Bürger auf hohem Ni-
    veau schützen. Es wird nicht nur darum gehen, diese
    Standards in Deutschland oder in Europa zu verwirkli-
    chen, sondern – das ist meine feste Überzeugung – es
    wird und muss strategisch auch darum gehen, den Weg
    für ein weltweites Datenschutzrecht freizumachen, für
    ein Datenschutzrecht auf völkerrechtlicher Ebene.

    Der kürzlich ausgeschiedene Bundesdatenschutzbe-
    auftragte Peter Schaar stellte völlig zu Recht fest: „Da-
    tenschutz muss Völkerrecht werden.“ Nur so ist der Da-
    tenschutz auf Augenhöhe mit weltweit operierenden
    digitalen Geschäftsmodellen und mit weltweit mobilen
    Nutzern, aber auch mit weltweit operierenden Geheim-
    diensten. Bei dieser Entwicklung dürfen wir uns nicht in
    die Schützengräben begeben, sondern wir müssen kon-
    struktiv an der Entwicklung dieser Standards mitarbei-
    ten. Nur so können wir die Grundrechte der Bürgerinnen
    und Bürger auf hohem Niveau schützen. Nur so wird das
    Internet auf Dauer seine Vertrauensbasis erhalten kön-
    nen. Die Umsetzung des anstehenden Urteils des EuGH
    kann hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Ich sage
    aber: Lassen Sie uns bis dahin erst einmal abwarten.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)