Rede:
ID1801801000

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 8
    1. Jetzt: 1
    2. hat: 1
    3. der: 1
    4. Kollege: 1
    5. Frank: 1
    6. Tempel: 1
    7. das: 1
    8. Wort.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/18 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 18. Sitzung Berlin, Freitag, den 21. Februar 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 16: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Abge- ordnetengesetzes und eines … Ge- setzes zur Änderung des Europaab- geordnetengesetzes Drucksachen 18/477, 18/619 . . . . . . . . 1371 A – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/620 . . . . . . . . . . . . . . . 1371 B b) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD einge- brachten Entwurfs eines … Strafrechts- änderungsgesetzes – Erweiterung des Straftatbestandes der Abgeordnetenbe- stechung Drucksachen 18/476, 18/607 . . . . . . . . . . 1371 B Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 1371 C Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 1373 A Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 1374 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1375 B Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 1376 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 1377 D Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1378 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1380 A Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1380 C Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 1382 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1382 C Namentliche Abstimmungen . . . . . . . 1383 C, 1384 A Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1388 C, 1390 D Tagesordnungspunkt 17: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2013 Drucksache 18/107 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1384 A Iris Gleicke, Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer . . . . . . . . . . . . 1384 B Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 1386 C Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1393 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1395 A Andrea Wicklein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1396 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 1397 D Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 1399 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1401 A Martin Patzelt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1402 A Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1403 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1404 D Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . 1406 B Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1407 B Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 1408 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Freitag, den 21. Februar 2014 Tagesordnungspunkt 18: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Katja Keul, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Vorrats- datenspeicherung verhindern Drucksache 18/381 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1410 B b) Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Dr. Petra Sitte, Dr. André Hahn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Endgültig auf Vorratsdaten- speicherung verzichten Drucksache 18/302 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1410 C Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1410 C Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1412 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1413 A Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1413 D Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1414 D Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1416 C Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1417 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1419 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1419 D Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 1421 A Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 1422 B Tagesordnungspunkt 19: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Tourismus zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Tourismuspoliti- scher Bericht der Bundesregierung – 17. Le- gislaturperiode – Drucksachen 17/13674, 18/605 . . . . . . . . . . . 1423 A Iris Gleicke, Beauftragte der Bundesregierung für Mittelstand und Tourismus . . . . . . . . . . 1423 A Kerstin Kassner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 1424 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 1425 A Markus Tressel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1426 C Klaus Brähmig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 1427 D Frank Junge (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1428 D Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1430 B Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Einführung des neuen Entgeltsystems in der Psychiatrie stoppen Drucksache 18/557 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1431 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 1431 D Ute Bertram (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 1433 A Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1434 B Dirk Heidenblut (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1435 A Emmi Zeulner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 1436 C Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1437 C Lothar Riebsamen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1438 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1439 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1441 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Inge Höger (DIE LINKE) zu der namentli- chen Abstimmung über die Beschlussempfeh- lung zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an der EU-geführten Ausbil- dungsmission EUTM Mali auf Grundlage des Ersuchens der malischen Regierung sowie der Beschlüsse 2013/34/GASP und 2013/87/GASP des Rates der Europäischen Union (EU) vom 17. Januar 2013 und vom 18. Februar 2013 in Verbindung mit den Resolutionen 2071 (2012), 2085 (2012) und 2100 (2013) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen (17. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt 6 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1441 D Anlage 3 Erklärungen nach § 31 GO zu der namentli- chen Abstimmung über den Entwurf eines … Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetenge- setzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Tagesord- nungspunkt 16 a) Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1442 A Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1442 B Hans-Werner Kammer (CDU/CSU) . . . . . . 1442 C Dr. Carsten Linnemann (CDU/CSU) . . . . . . 1442 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Freitag, den 21. Februar 2014 III Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Hans-Peter Bartels, Bettina Hagedorn, Matthias Ilgen, Gabriele Hiller-Ohm, Sönke Rix, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Franz Thönnes (alle SPD) zu der namentlichen Ab- stimmung über den Entwurf eines … Geset- zes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Tagesordnungs- punkt 16 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1443 A Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Klaus Ernst, Richard Pitterle, Jörn Wunderlich (alle DIE LINKE) zu der namentlichen Ab- stimmung über den Entwurf eines … Geset- zes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Tagesordnungs- punkt 16 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1443 C Anlage 6 Erklärungen nach § 31 GO zu der namentli- chen Abstimmung über den Entwurf eines … Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetenge- setzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Tagesord- nungspunkt 16 b) Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU) . . . . 1443 D Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU) . . . . . 1443 D Anlage 7 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Marco Bülow (SPD): zu den namentlichen Abstimmungen über: – den Entwurf eines … Gesetzes zur Än- derung des Abgeordnetengesetzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes – den Entwurf eines … Strafrechtsände- rungsgesetzes – Erweiterung des Straftat- bestandes der Abgeordnetenbestechung (Tagesordnungspunkt 16 a und b). . . . . . . . . . 1444 A Anlage 8 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1444 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Freitag, den 21. Februar 2014 1371 (A) (C) (D)(B) 18. Sitzung Berlin, Freitag, den 21. Februar 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (C) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Freitag, den 21. Februar 2014 1441 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich van Aken, Jan DIE LINKE 21.02.2014 Alpers, Agnes DIE LINKE 21.02.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 21.02.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.02.2014 Behrens, Herbert DIE LINKE 21.02.2014 Dr. Brantner, Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.02.2014 Brase, Willi SPD 21.02.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 21.02.2014 Freese, Ulrich SPD 21.02.2014 Grundmann, Oliver CDU/CSU 21.02.2014 Gutting, Olav CDU/CSU 21.02.2014 Dr. Hahn, André DIE LINKE 21.02.2014 Held, Marcus SPD 21.02.2014 Heller, Uda CDU/CSU 21.02.2014 Dr. Lauterbach, Karl SPD 21.02.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.02.2014 Dr. Malecha-Nissen, Birgit SPD 21.02.2014 Nahles, Andrea SPD 21.02.2014 Pflugradt, Jeannine SPD 21.02.2014 Pilger, Detlev SPD 21.02.2014 Pofalla, Ronald CDU/CSU 21.02.2014 Rüthrich, Susann SPD 21.02.2014 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 21.02.2014 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 21.02.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Inge Höger (DIE LINKE) zu der namentlichen Abstimmung über die Be- schlussempfehlung zu dem Antrag der Bundes- regierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaff- neter deutscher Streitkräfte an der EU- geführten Ausbildungsmission EUTM Mali auf Grundlage des Ersuchens der malischen Regie- rung sowie der Beschlüsse 2013/34/GASP und 2013/87/GASP des Rates der Europäischen Union (EU) vom 17. Januar 2013 und vom 18. Februar 2013 in Verbindung mit den Reso- lutionen 2071 (2012), 2085 (2012) und 2100 (2013) des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen (17. Sitzung, Tagesordnungspunkt 6 a) Ich konnte an der Abstimmung zu EUTM Mali nicht teilnehmen, da ich eine Besuchergruppe hatte und mit dieser gerade auch über die Mandate in Afghanistan und Mali diskutierte. Ich möchte aber trotzdem klarstellen, dass mein Vo- tum zu dem Mandat EUTM Mali Nein lautet. Schlecht, Michael DIE LINKE 21.02.2014 Dr. Schlegel, Dorothee SPD 21.02.2014 Schmidt (Wetzlar), Dagmar SPD 21.02.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 21.02.2014 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.02.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 21.02.2014 Ulrich, Alexander DIE LINKE 21.02.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 21.02.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.02.2014 Wolff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 21.02.2014 Zypries, Brigitte SPD 21.02.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 1442 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Freitag, den 21. Februar 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 3 Erklärungen nach § 31 GO zu der namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines … Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengeset- zes (Tagesordnungspunkt 16 a) Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Die Unabhängige Kommission zu Fragen des Abgeord- netenrechts hat die Entscheidung des Gesetzgebers, die Abgeordnetenentschädigung an den Monatsbezügen ei- nes Richters bei einem obersten Gerichtshof des Bundes – Besoldungsgruppe R 6 – bzw. eines kommunalen Wahlbeamten auf Zeit – Besoldungsgruppe B 6 – zu orientieren, bestätigt und für angemessen erklärt. Insoweit der Gesetzentwurf die Abgeordnetenent- schädigung an diesen Maßstab anpasst, ist dies zu unter- stützen. Warum dies in einem Zweischritt vorgenommen wird, ist unklar. Damit gerät die Anpassung an den ge- setzlichen Maßstab aus dem Blick, und es erscheint als reine – und dann eben überproportionale – Erhöhung. Hier nimmt die Koalition ihr eigenes gesetzgeberisches Ziel, die Angemessenheit der Entschädigung abzubilden, nicht ernst. Überzeugender wäre meines Erachtens ein Schritt und dann eben zum zweiten Datum gewesen. Die Kommission hat allerdings auch unterschiedliche Vorschläge zur Reform der Altersentschädigung ge- macht. In diesem kurzen Beratungsverfahren ist die ernsthafte Diskussion dieser Vorschläge nicht sachge- recht möglich. Ich persönlich halte das von einem Teil der Kommission vorgeschlagene Bausteinmodell – Drucksache 17/12500, S. 27 ff. – für erwägenswert. Abgeordnete würden da- durch auch mit in die Rentenversicherung einbezogen und zumindest mit diesem Teil ihrer Altersversorgung an der Einkommensentwicklung der Renterinnen und Rent- ner partizipieren. Der zweite Teil könnte in einer um die Rentenansprüche gekürzten Abgeordnetenversorgung nach heutigem Muster bestehen. Während die Umstel- lung wirkungsgleich im Reformjahr vorgenommen wer- den könnte, würde der Rentenanteil der Altersversor- gung sich nach der Rentenentwicklung richten. Ein solches Versorgungsystem wäre angemessen und würde auch den Verhältnissen von Beschäftigten in der Wirtschaft entsprechen, die in Leitungsfunktionen zum Teil erhebliche Altersversorgungsansprüche neben der Rente erwerben. Da die Koalition mit ihrem Hauruckverfahren eine Diskussion über solche Alternativen abwürgt, stimme ich mit Nein. Veronika Bellmann (CDU/CSU): Ich stimme der Anhebung der Abgeordnetenentschädigung – gemäß Abgeordnetengesetz – zu, obgleich ich eine Anhebung in zwei Schritten zum 1. Juli 2014 und zum 1. Januar 2015 von 8 252 Euro auf 9 082 Euro auf das Niveau der Besoldung von Bundesrichtern zwar für gerechtfertigt, aber dennoch als nicht angemessen erachte. Eine Anhebung in drei oder vier Schritten von höchs- tens 3 Prozent wäre schon jetzt der allgemeinen Lohnent- wicklung sehr viel näher gewesen als eine 5-prozentige Erhöhung in lediglich zwei Schritten. Eine Quasilohn- indexierung bzw. -anpassung an den vom Statistischen Bundesamt ermittelten Anstieg der Nominallöhne wäre dann ab 1. Januar 2017 möglich. Darüber hinaus kritisiere ich die fehlende Ortsdiffe- renzierung bei der steuerfreien Aufwandspauschale, die für alle Bundestagsabgeordneten gleichermaßen gilt und dabei dem Mehraufwand von Flächenwahlkreisen nicht gerecht wird. Darüber hinaus werden hauptstadtnahe Wahlkreisabgeordnete ohne Zweitwohnung in Berlin sowie über Landeslisten gewählte Abgeordnete ohne ei- genen Wahlkreis und Wahlkreisbüros sichtlich besserge- stellt, sodass die steuerfreie Aufwandspauschale allen- falls teilweise zur Deckung des tatsächlichen Aufwandes verwandt wird und daher am eigentlichen Zweck vorbei ungerechtfertigt ein Einkommen darstellen kann. Hans-Werner Kammer (CDU/CSU): Dem heute zur Abstimmung vorliegenden Gesetzentwurf der Fraktio- nen CDU/CSU und SPD stimme ich mit Einschränkung zu. Meine Position in der Sache erkläre ich wie folgt: Der Gesetzentwurf führt in vielen Fragen zu einer an- gemessenen und notwendigen Anpassung des Abgeord- netenrechts. Gegen die in Art. 1 Nr. 9 vorgeschlagene Neuregelung der Anrechnung beim Zusammentreffen mehrerer Bezüge aus öffentlichen Kassen hege ich je- doch wie gegen die aktuell geltende Regelung schwer- wiegende verfassungsrechtliche Bedenken. Es liegt eine Ungleichbehandlung vor, die nicht zu rechtfertigen ist. Während die gesetzlich in der Rentenversicherung Versicherten einen Abzug in Kauf nehmen müssen, er- halten die in einem berufsständischen Versorgungswerk Versicherten ihre vollen Altersbezüge ohne jeden Ab- zug. Zwischen beiden Versicherungssystemen bestehen jedoch keine derartigen Unterschiede, dass sie eine un- gleiche Behandlung von solcher Art und solchem Ge- wicht rechtfertigen. Die Begründung zu Art. 1 Nr. 9, die Abzüge auf 50 Prozent festzulegen, da die Rentenversicherungsbei- träge nur zu diesem Anteil aus dem eigenen Arbeitsver- hältnis des Abgeordneten beruhen, ist nicht nachvoll- ziehbar. Die Ansprüche an die Rentenversicherung sind als eigentumsgleich anzusehen. Dabei spielt es keine Rolle, dass die Beiträge an die Rentenversicherung teil- weise vom Arbeitgeber getragen werden, weil die Ge- samtsumme Teil des dem Arbeitnehmer zustehenden Lohnes ist. Ich komme daher zu dem Ergebnis, dass sowohl der geltende § 29 Abs. 2 Satz 2 AbgG als auch die vorge- schlagene Neufassung als verfassungswidrig anzusehen sind. Dr. Carsten Linnemann (CDU/CSU): Der heute verabschiedete Gesetzentwurf beinhaltet einen richtigen Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Freitag, den 21. Februar 2014 1443 (A) (C) (D)(B) Ansatz: Parallel zu den Erhöhungen der Diäten der Bun- destagsabgeordneten werden die Pensionen gekürzt und das Pensionseintrittsalter erhöht. Ziel muss es jedoch sein, von der Kommune bis hin zum Bund insgesamt die Regelungen der Altersversorgung für Beamte und Politi- ker auf den Prüfstand zu stellen. Die Versorgungsaufwendungen sind in den vergange- nen Jahren massiv gestiegen. Im nächsten Jahrzehnt kommt die Pensionslawine erst richtig ins Rollen. Die Handlungsspielräume der Politik werden dadurch deutlich eingeschränkt. Vor diesem Hin- tergrund ist auch in der breiten Öffentlichkeit nicht mehr vermittelbar, warum gerade auch Politiker im Hinblick auf die Altersvorsorge einen Ausnahmestatus genießen. Aus diesem Grund habe ich als Bundesvorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung eine Kommission im- plementiert, die sich bis zur nächsten Bundestagswahl mit einer Neuordnung der Altersversorgung für Beamte und Politiker auseinandersetzt. Wir werden beantragen, die Ergebnisse der Kommissionsarbeit ins Wahlpro- gramm der Union für die nächste Bundestagswahl auf- nehmen zu lassen. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Hans-Peter Bartels, Bettina Hagedorn, Matthias Ilgen, Gabriele Hiller-Ohm, Sönke Rix, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Franz Thönnes (alle SPD) zu der na- mentlichen Abstimmung über den Entwurf ei- nes … Gesetzes zur Änderung des Abgeordne- tengesetzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Tagesord- nungspunkt 16 a) Als SPD-Bundestagsabgeordnete aus Schleswig-Hol- stein haben wir uns in den letzten Jahren in die Diskus- sion um die Reformvorschläge zu Abgeordnetenbezah- lung und -versorgung, wie sie auch in unserem Landesverband und in der Landespolitik behandelt wor- den sind, ebenso engagiert wie kritisch in unserer Frak- tion und in der Partei eingebracht. Zentrale Anliegen aus unserer Sicht waren und sind für uns a) eine plausible und gerechte Regelung für die Maßstäbe, nach denen zu- künftige Anpassungen der Abgeordnetendiäten vorge- nommen werden, b) eine deutliche Veränderung der Re- gelung zur bislang vorgezogenen Altersentschädigung und c) eine angemessene Abschmelzung des Grund- niveaus für die Altersversorgung. Wir erkennen an, dass es mit der zur Abstimmung ste- henden Diätenreform eine Aufnahme wichtiger Punkte gibt, die wir bereits in den letzten Jahren vertreten ha- ben. Insbesondere die für die Zukunft vorgesehene Ankoppelung an den durchschnittlichen Anstieg der No- minallöhne, aber auch die Abschaffung einer abschlags- freien Altersentschädigung mit 57 Lebensjahren halten wir für sehr wichtig. Auch wenn es bei anderen neuen Regelungen unterschiedliche kritische wie zustimmende Einlassungen unter uns gibt, stimmen wir dem vorlie- genden Gesetz deshalb zu. Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Klaus Ernst, Richard Pitterle, Jörn Wunderlich (alle DIE LINKE) zu der namentlichen Abstimmung über den Ent- wurf eines … Gesetzes zur Änderung des Abge- ordnetengesetzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Tagesordnungspunkt 16 a) Die Anlehnung der Diäten an die R6 Besoldung hal- ten wir nach wie vor für richtig; ebenso sind die Absen- kung des Renteneintrittsalters und die Absenkung der Altersversorgungshöhe für uns ein Schritt in die richtige Richtung, wenn auch nicht weitgehend genug. Die Anpassung der Diäten innerhalb eines halben Jahres halten wir jedoch für zu schnell. Angesichts der noch immer nicht angepassten Löhne in Deutschland zwischen den alten und den neuen Bundesländern knapp 25 Jahre nach dem Fall der Mauer denken wir, dass eine Anpassung der Diäten in ähnlich langen Schritten hätte erfolgen können. Von daher haben wir uns trotz der guten Ansätze bei dem Gesetzentwurf enthalten. Anlage 6 Erklärungen nach § 31 GO zu der namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines … Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Tagesordnungspunkt 16 b) Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU): Ich werde mich bei der Abstimmung über den genannten Gesetz- entwurf der Stimme enthalten. Grundsätzlich bin ich einverstanden, den Tatbestand der Bestechung von Abgeordneten gesetzlich zu erwei- tern und entsprechend strafwürdiges Verhalten unter Strafe zu stellen. Die jetzt vorgeschlagene Regelung halte ich jedoch für zu unbestimmt. Danach ist es nicht klar und eindeu- tig, wann einschlägiges Verhalten eines Abgeordneten strafbar ist und wann nicht. Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU): Ich werde mich bei der Abstimmung über den genannten Gesetz- entwurf der Stimme enthalten. Ich bin ausdrücklich damit einverstanden, den Tatbe- stand der Bestechung von Abgeordneten gesetzlich zu erweitern und entsprechend strafwürdiges Verhalten un- ter Strafe zu stellen. Die vorgeschlagene Regelung halte jedoch für zu unbestimmt. 1444 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Freitag, den 21. Februar 2014 (A) (C) (D)(B) Danach ist nicht klar, wann einschlägiges Verhalten eines Abgeordneten strafbar ist und wann nicht. Noch unsicherer und unhaltbarer würde die Lage für die ehren- amtlichen Mandatsträger auf kommunaler Ebene. Anlage 7 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Marco Bülow (SPD) zu den namentlichen Abstimmungen über: – den Entwurf eines … Gesetzes zur Ände- rung des Abgeordnetengesetzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeord- netengesetzes – den Entwurf eines … Strafrechtsänderungs- gesetzes – Erweiterung des Straftatbestan- des der Abgeordnetenbestechung (Tagesordnungspunkt 16 a und b) Meiner Ansicht nach ist die geplante Erhöhung der Ab- geordnetenentschädigung zum 1. Juli 2014 auf 8 667 Euro und zum 1. Januar 2015 auf dann 9 082 Euro in dieser schnellen Abfolge und Höhe überzogen. Ich hätte mir gewünscht, dass wir über eine Diätenerhöhung ausgiebig diskutieren und uns Zeit für die Umsetzung und die An- passung an die Gehälter von Bundesrichtern nehmen. So hätte auch der Eindruck vermieden werden können, dass die Große Koalition als eines ihrer ersten Vorhaben sich nun gleich zu Beginn die Gehälter erhöht. Ich erkenne jedoch an, dass gleichzeitig die Altersver- sorgung von Abgeordneten spürbar gesenkt werden soll. Ich habe die Rentenbezüge in der Vergangenheit immer wieder als überzogen kritisiert. Die geplante Regelung kann aber nur der erste Schritt sein. Ich begrüße es ins- gesamt, dass wir Abgeordnete nun ein letztes Mal selber über unsere Bezüge abstimmen. In Zukunft werden die Bezüge jährlich automatisch entsprechend der Erhöhung des Nominallohnindexes des Statistischen Bundesamtes angepasst. Damit ist sichergestellt, dass die Abgeordne- ten an der durchschnittlichen – positiven wie negativen – Einkommensentwicklung teilhaben, ohne dass der Bun- destag jedes Jahr einen neuen Beschluss fassen muss. Besonders wichtig ist mir die mit der Diätenerhöhung verbundene Reform des Straftatbestandes der Abgeord- netenbestechung. Hier ist man nach Jahren des Stillstan- des und der Verweigerung von Union und FDP endlich vorangekommen, und Deutschland wird nun endlich die UN-Konvention gegen Korruption unterzeichnen kön- nen. Aber dennoch bezweifeln auch bei diesem Gesetz viele Experten, dass es so rechtsverbindlich formuliert ist, dass Verstöße auch wirklich geahndet werden kön- nen. Diese Unsicherheit hätte leicht verbessert werden können. Grundsätzlich finde ich es richtig, dass Abgeordnete, die einen verantwortungsvollen und zeitaufwendigen Beruf ausüben, dafür eine angemessene Entschädigung erhalten. Daher finde ich es auch vertretbar, dass die Be- zahlung von Parlamentariern sich in Zukunft an der von Bundesrichtern orientiert. Auf der anderen Seite sollte es aber nicht möglich sein, nebenbei noch unbegrenzt hin- zuzuverdienen. Ich hätte es für richtig gehalten, mit der jetzigen Erhöhung auch eine komplette Offenlegung und eine Begrenzung der Nebentätigkeiten zu beschließen. Hier bleibt noch viel zu tun. Ich selber lege alle meine Nebenverdienste komplett offen und verpflichte mich in einem freiwilligen Verhal- tenskodex für Abgeordnete darüber hinaus zu einer Be- grenzung meiner Nebentätigkeiten und zu einer Karenz- zeit nach der politischen Tätigkeit. Die Diskussion über weitergehende Verhaltensregeln von Abgeordneten werde ich auch in Zukunft vorantreiben. Nach Abwägung all dieser Aspekte bin ich zu dem Schluss gekommen, beiden Gesetzentwürfen von CDU/ CSU und SPD zuzustimmen. Anlage 8 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 919. Sitzung am 14. Fe- bruar 2014 beschlossen, zu dem Gesetz zur Gewäh- rung einer Umverteilungsprämie 2014 (Umvertei- lungsprämiengesetz 2014 – UmvertPrämG 2014) einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundge- setzes nicht zu stellen. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Fortschrittsbericht zur Lage in Afghanistan 2014 Drucksache 18/466 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Jahresgutachten 2013/14 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Drucksache 18/94 – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Jahreswirtschaftsbericht 2014 der Bundesregierung Drucksache 18/495 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Freitag, den 21. Februar 2014 1445 (A) (C) (B) Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.13 Ratsdokument 10841/13 Haushaltsausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.71 Ratsdokument 9331/13 Drucksache 18/419 Nr. A.74 Ratsdokument 13822/13 Drucksache 18/419 Nr. A.75 Ratsdokument 13824/13 Drucksache 18/419 Nr. A.79 Ratsdokument 16606/13 Drucksache 18/419 Nr. A.80 Ratsdokument 16834/13 Drucksache 18/419 Nr. A.81 Ratsdokument 17507/13 Drucksache 18/419 Nr. A.82 Ratsdokument 17510/13 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.108 Ratsdokument 15263/13 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/419 Nr. A.162 Ratsdokument 12344/13 (D) 18. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 16 Abgeordnetengesetz, Abgeordnetenbestechung TOP 17 Bericht zum Stand der Deutschen Einheit 2013 TOP 18 Vorratsdatenspeicherung TOP 19 Tourismuspolitischer Bericht (17. Wahlperiode) TOP 20 Entgeltsystem in der Psychiatrie Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans-Peter Uhl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kol-

    legen! Das Grundgesetz belehrt uns: Wir Abgeordnete
    sind die Vertreter des ganzen Volkes. Wir sind an Wei-
    sungen nicht gebunden und nur unserem Gewissen un-
    terworfen.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und nehmen keine Aufträge an! – Zuruf der Abg. Halina Wawzyniak [DIE LINKE])


    Diese Berufsbeschreibung ist außergewöhnlich. Sie ist
    von einer gewissen Erhabenheit. Ich kenne keine andere
    Berufsbeschreibung, die so formuliert ist. Wer diesem
    hohen Anspruch gerecht wird, soll gerecht belohnt wer-
    den.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Richtig!)


    Wer sein Handeln nicht an seinem Gewissen orientiert,
    sondern sich anderen Geldgebern unterwirft, soll auch
    bestraft werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Beides regeln wir heute.

    Wir regeln heute die Entlohnung für diejenigen, die
    diesem hohen Anspruch gerecht werden und sich das
    ganze Jahr bemühen. Das sind alle hier im Saal, und sie
    sollen sich angesichts dieser Arbeit nicht verstecken,
    sollen vor das Volk treten und sagen, was sie tun und ob
    die Entlohnung gerecht ist. Ich habe gegenüber jeder Be-
    suchergruppe, die ich hier im Hause empfangen habe,
    dieses Thema immer proaktiv, von mir aus, angespro-
    chen. Ich sage, was wir tun, und sage dann von mir aus
    – auch gestern wieder –, was wir dafür bekommen. Ges-
    tern sagte ich auch, dass wir heute die Bezüge erhöhen.
    Ich habe noch nie Probleme mit dem Thema gehabt.

    Ich persönlich habe aus einem ganz einfachen Grund
    keine Probleme mit dem Thema: Bevor ich vor 16 Jah-
    ren hierher kam, hatte ich als kommunaler Wahlbeamter
    eine B-7-Besoldung bekommen, also mehr als das, was
    wir jetzt festsetzen. Ich habe mich damals nicht über B 7
    beschwert, und ich habe mich auch nicht darüber be-
    schwert, dass ich heute weniger – unter B 6 – bekomme.
    Ich habe es hingenommen; aber gerecht, meine Damen
    und Herren, war das zu keiner Zeit.

    Wenn Sie, Frau Haßelmann, kunstvoll eine Gehalts-
    erhöhung um 10 Prozent in einem Jahr errechnen,


    (Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, ist doch so!)


    dann mache ich meine Rechnung auf: 1995 haben wir
    beschlossen, die Höhe der Entlohnung entsprechend Be-
    soldungsgruppe B 6 anzusetzen,


    (Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: R 6!)


    und hatten 20 Jahre lang nicht den Mut, vor den Wähler
    zu treten und diesen Beschluss zu vollziehen. Feigheit
    vor dem Wähler nenne ich so etwas. Wir hätten es schon
    vor 20 Jahren machen müssen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)






    Dr. Hans-Peter Uhl


    (A) (C)



    (D)(B)

    Und jetzt tun wir es. Deswegen setze ich die Erhöhung
    in Bezug zu den 20 Jahren, in denen wir es nicht getan
    haben.


    (Zuruf der Abg. Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Meine Damen und Herren, wir sollten uns kurz mit
    dem Thema Mandatsträger- oder Abgeordnetenbeste-
    chung auseinandersetzen. Es ist ein hochkomplexes und
    schwieriges Thema.


    (Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann machen wir es in einer Woche!)


    Warum? Wir sind Vertreter des ganzen Volkes. Das
    heißt, unsere Aufgabe ist es, aus den Partikularinteres-
    sen, die das ganze Jahr über auf uns einströmen, das Ge-
    meinwohl, die Gemeininteressen herauszuschälen. Da
    gibt es Interessen, die man vertreten kann, und solche,
    die man besser nicht vertreten sollte. Das ist unsere Auf-
    gabe, dieser anspruchsvollen Tätigkeit müssen wir nach-
    gehen. Also sind wir im wohlverstandenen Sinne auch
    Interessenvertreter, aber es gilt, die richtigen Interessen
    zu vertreten.

    Jetzt ist es natürlich schwierig, jeden Tag mit Vertre-
    tern von Gewerkschaften und Wirtschaftsverbänden und
    mit Lobbyisten aller Art zu sprechen – übrigens teils
    sehr viel besser bezahlt, als wir es sind – und ihre Inte-
    ressen zu bewerten, zu sortieren, für gut oder schlecht zu
    erklären und das Gemeinwohl herauszuschälen. Wir ha-
    ben da eine sehr anspruchsvolle, immens schwierige
    Aufgabe, bei der man auch Fehler machen kann. Wenn
    wir uns auf unseren Anspruch besinnen, dass wir Vertre-
    ter des ganzen Volkes sind, dann müssen wir, wie ich
    meine, zum einen das Gespräch mit den Interessenver-
    tretern suchen – das tun wir auch – und zum anderen im-
    mer wieder zu dem rückkoppeln, was auch andere wol-
    len.

    Ich erinnere mich jetzt gerade an die unendlich müh-
    seligen Gespräche der letzten Legislaturperiode zum
    Thema Arbeitnehmerdatenschutz. Da hatten wir müh-
    same Gespräche mit den Gewerkschaftsvertretern, die
    die Interessen der Arbeitnehmer hinsichtlich des Schut-
    zes ihrer Daten vorgetragen haben. Dann folgten die Ge-
    spräche mit den Arbeitgebern, Wirtschaftsverbänden
    und Versicherungsunternehmen, die ihrerseits auch gute
    Argumente hatten. Diese Interessen gilt es auszuglei-
    chen. Das ist das ewige, schwierige Bemühen, dem wir
    nachkommen müssen.

    Natürlich muss man dabei integer bleiben. Aber es
    gibt im politischen Meinungskampf auch die politische
    Denunziation. Das heißt, dass einem Abgeordneten un-
    terstellt wird, dass er nicht das Volk mit seinen Interes-
    sen vertritt, sondern einzelne Partikularinteressen, bei
    denen es unverantwortlich ist, sie zum Gesetz zu ma-
    chen.


    (Halina Wawzyniak [DIE LINKE]: Reden Sie jetzt noch zum Abgeordnetengesetz?)


    Meine Damen und Herren, wir sollten einen Blick auf
    den Umgang mit solchen Denunziationen richten. Die
    Staatsanwaltschaften müssen bei solchen Dingen natür-
    lich vorermitteln und ermitteln; sie müssen ihnen nach-
    gehen. Aber wir leben in einer Zeit, in der sich in unserer
    Medienlandschaft etwas entwickelt hat, das wir immer
    wieder ansprechen müssen, weil es eine Fehlentwick-
    lung ist. Vorermittlungen von Staatsanwaltschaften sind
    Gift für unsere Arbeit, wenn sie in der Medienlandschaft
    breitgetreten werden. Es kommt der öffentlichen Hin-
    richtung eines Abgeordneten gleich, wenn aufgrund von
    politischer Denunziation durch die Schlagzeilen geht,
    dass Vorermittlungen eingeleitet worden sind, auch
    wenn diese sich später als haltlos erweisen.


    (Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wenn keiner quatscht, kann das ja nicht passieren!)


    Wir müssen an die Staatsanwaltschaften appellieren,
    dass sie sensationslüsternen Medienvertretern nicht
    nachgeben dürfen, weil die Unschuldsvermutung – Herr
    Ströbele, als alter Advokat wissen Sie das – eine Errun-
    genschaft zivilisierter Rechtsstaaten ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wenn der Fall nur eines Abgeordneter von uns
    631 Abgeordneten pro Jahr durch die Medien geht und
    sich hinterher auch noch als falsch herausstellt, dann ent-
    steht trotzdem das Bild eines bestechlichen Parlamentes.
    Das müssen wir gemeinsam verhindern.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir alle sollten und wollen dem Art. 38 Grundgesetz
    gerecht werden. Wir sind unserem Gewissen unterwor-
    fen und wollen das Gemeinwohl aus den vielen Partiku-
    larinteressen herausschälen, jeder auf seine Weise, je
    nach parteipolitischer Zugehörigkeit und Gesinnung.

    Wir sollten das Bild vom unbestechlichen Volksver-
    treter verkörpern. Denjenigen, der dem Bild nicht ge-
    recht wird, der bei dieser Arbeit strauchelt, der sich an-
    deren Geldgebern unterwirft, müssen wir aus diesem
    Hohen Hause verabschieden. Er soll bestraft werden.
    Das ist die Aufgabe.


    (Beifall des Abg. Burkhard Lischka [SPD])


    Sollte sich herausstellen, dass der heute vorliegende
    Gesetzentwurf geeignet ist, dann belassen wir es so.
    Wenn sich herausstellen sollte, dass im praktischen Voll-
    zug Probleme auftauchen, sollten wir heute schon ver-
    einbaren, dass wir das Gesetz nachbessern.

    Ich bedanke mich sehr herzlich für die Aufmerksam-
    keit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Jetzt hat der Kollege Frank Tempel das Wort.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Frank Tempel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen

    und Herren! Bis heute musste sich der Bundestag zu
    Recht international den Vorwurf gefallen lassen, eine
    wirkliche Verfolgung korrupten Verhaltens von Abge-





    Frank Tempel


    (A) (C)



    (D)(B)

    ordneten durch Untätigkeit als Gesetzgeber zu verhin-
    dern. Da die Bestimmungen zum Stimmenkauf völlig
    unzureichend waren, hieß das also: Der Bauamtsleiter
    einer Kleinstadt kann wegen Korruption und Bestech-
    lichkeit von einem Gericht bestraft werden, der Bundes-
    tagsabgeordnete nicht. Das versteht in der Bevölkerung
    niemand.


    (Beifall bei der LINKEN – Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der Rest der Welt auch nicht!)


    Dass der heute vorliegende Gesetzentwurf zur Abge-
    ordnetenbestechung parallel mit einer deutlichen Diäten-
    erhöhung beschlossen wird, spricht für sich. Unabhängig
    davon sage ich Ihnen, dass es die Linke begrüßt, dass es
    mit der heutigen Abstimmung endlich eine gesetzliche
    Regelung zur Bestechung und Bestechlichkeit von Ab-
    geordneten in Deutschland geben wird.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Burkhard Lischka [SPD])


    Die Linke begrüßt auch die Zusammenarbeit der
    Fraktionen bei der Entstehung des Gesetzentwurfs. Ne-
    ben den Vorstellungen anderer Fraktionen wurden zum
    Beispiel auch unsere Vorschläge zu den Verhaltensrege-
    lungen in Abs. 4 übernommen sowie die Ansiedlung
    möglicher Verfahren bei Oberlandesgerichten festgelegt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Linke begrüßt ausdrücklich den Änderungsantrag
    der Grünen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Mit Blick auf eine vernünftige Oppositionsarbeit haben
    wir übrigens darauf verzichtet, schnell einen weiterge-
    henden Änderungsantrag vorzulegen, in der Hoffnung,
    dass der hier vorliegende Änderungsantrag von allen
    Fraktionen getragen werden kann. Liebe Kolleginnen
    und Kollegen von den Grünen, in der Opposition geht
    das schon mal.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Am vergangenen Montag fand zum vorliegenden Ge-
    setzentwurf eine Anhörung im Rechtsausschusses statt.
    Was dort gesagt wurde, fand ich schon ein wenig merk-
    würdig. Ziel des Gesetzes soll eigentlich sein, korruptes
    Verhalten von Abgeordneten unter Strafe zu stellen.
    Aber kaum einer, vor allem nicht von den Regierungs-
    fraktionen, fragte, ob das mit dem vorliegenden Wort-
    laut, also mit den Tatbestandsmerkmalen tatsächlich
    möglich ist. Die Tatbestandsmerkmale müssen in den
    Ermittlungen beweisbar sein, sonst nützt dieser Paragraf
    nichts.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Burkhard Lischka [SPD]: Das ist bei jeder Korruption so!)


    Ich habe drei Jahre in der Korruptionsbekämpfung in
    Thüringen gearbeitet. Ich kenne mich also aus. Ich weiß,
    wie schwer eine solche Beweisführung ist. Die Fragen,
    die im Rechtsausschuss gestellt wurden, gerade von Ih-
    nen, Herr Uhl, drehten sich aber zum größten Teil eher
    darum, wer für was zu Unrecht belangt werden könnte.
    Das wirkte eher wie Strafverteidigung, wie ein Selbst-
    schutzreflex. Damit kann man aber keine Korruptionsbe-
    kämpfung gewährleisten. Einige konstruierten in der
    Anhörung lieber kommunale Beispiele, um diesen Ein-
    druck etwas abzuschwächen. Aber ich bitte Sie: Es geht
    darum, einen ungerechtfertigten – ich betone: einen un-
    gerechtfertigten – Vorteil zu verbieten. Sie fassen das
    nun deutlich enger und verbinden das mit dem Tatbe-
    standsmerkmal, dass damit eine Gegenleistung verbun-
    den sein muss, die der Abgeordnete nach Auftrag oder
    Weisung erbringt. Aus Sicht eines Ermittlers muss ich
    Sie warnen: Dieser enge Rahmen wird sehr, sehr schwer
    zu beweisen sein.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Begründung, dass die Worte „Auftrag“ und „Wei-
    sung“ nicht wörtlich zu nehmen sind, gilt nicht; denn
    wenn das so im Gesetz steht, dann muss das einem Be-
    schuldigten auch genau so nachgewiesen werden. Der
    Vorschlag der Grünen, diesen Passus durch eine andere
    Formulierung zu ersetzen – das ist etwas milder als die
    von uns bevorzugte Variante, ihn komplett zu streichen –,
    ist vielleicht ein annehmbarer Kompromiss für die Re-
    gierungskoalition. Deswegen kein weiter gehender Än-
    derungsantrag von uns.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nehmen wir diese Änderung nicht vor, befürchte ich
    eine fast völlige Wirkungslosigkeit dieses Paragrafen.
    § 108 e des Strafgesetzbuches könnte dann ganz schnell
    Placeboparagraf heißen. Das heißt, wir hätten zwar eine
    Rechtsvorschrift, aber wenn man sich nicht zu dusselig
    anstellt, kann einem nichts passieren.

    Um einen langen Prozess jetzt vernünftig abzuschlie-
    ßen, schlägt die Linke Ihnen vor: Lassen Sie uns zu-
    nächst dem Änderungsantrag und dann dem Gesetzent-
    wurf einstimmig zustimmen. Korruptionsbekämpfung
    oder Placeboparagraf? – Das ist jetzt hier die Frage.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Burkhard Lischka [SPD]: Das ist kein Placeboparagraf!)